GESUNDHEIT TROPEN- KRANKHEITEN

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GESUNDHEIT TROPEN- KRANKHEITEN
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Kannte man früher Länder der tropischen und subtropischen Regionen nur aus
Reiseberichten von Forschern oder Missionaren, so sind sie jetzt in greifbare Nähe
gerückt. Noch nie gab es so viele Fernreisen wie heute. Damit verbunden ist aber
nicht nur das Kennenlernen neuer Länder und Kulturen, sondern häufig auch der
Kontakt mit Krankheiten. Die Zahl jener Menschen, die aus ihrem Urlaub mit einer
Tropenkrankheit nach Hause kommen, nimmt auch in Österreich deutlich zu (100 –
120 impor tier te Malariaerkrankungen pro Jahr). Entscheidend dafür ist aber nicht
nur die Zunahme der Reisetätigkeit, sondern auch der Trend zu Abenteuerreisen.
Unter Tropenkrankheiten versteht man Krankheiten, die vorwiegend in tropischen
oder subtropischen Gebieten auftreten, weil deren Erreger und Über träger an
warme Klimazonen sowie bestimmte soziale und hygienische Bedingungen gebunden
sind.
Führt die Urlaubsreise in tropische
oder subtropische Regionen,…
MALARIA
Weltweit erkranken mehr als 300 Millionen Menschen jährlich an
Malaria. Man unterscheidet drei verschiedene Malariaformen
(Malaria tropica, M. ter tiana, M. quar tana), die durch vier verschiedene Erreger
(Plasmodium falciparum, P. vivax, P. ovale, P. malariae) ausgelöst werden.
Die Über tragung der Malariaerreger erfolgt durch weibliche Stechmücken der
Gattung Anopheles. Bei einem Mückenstich gelangen sie in das Blut des Menschen
und wandern in die Leber. Dor t vermehren sie sich und befallen die roten
…sollte man sich rechtzeitig über
vorbeugende Maßnahmen zum
Schutz vor Tropenkrankheiten informieren.
Blutkörperchen (Er ythrozyten). Auch in den roten Blutkörperchen vermehren sie
sich weiter und zerstören diese dadurch. Die Durchblutung der Organe und der
Sauerstofftranspor t zu den Organen wird herabgesetzt. Bei einer Malariaerkrankung
kommt es zu hohem Fieber, weiters können Funktionsstörungen verschiedener
Organe auftreten. Bei rascher Behandlung bestehen gute Heilungschancen.
Vorbeugende Maßnahmen zur Vermeidung der Erkrankung sind die Einnahme von
Medikamenten und der Schutz vor Mückenstichen.
Vorbeugende Impfungen bzw. die
Einnahme von Medikamenten sind
bei manchen Reisen unerlässlich.
BILHARZIOSE (SCHISTOSOMIASIS)
Unter Bilharziose versteht man eine Gruppe von Wurmerkrankungen, die durch
Saugwürmer der Gattung Schistosoma (Pärchenegel) hervorgerufen werden. Es wird geschätzt, dass weltweit etwa 200 –
300 Millionen Menschen von diesen Parasiten befallen
sind.
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Kommt man mit verseuchtem Wasser in Kontakt, dringen die Lar ven der Pärchenegel
über die Haut des Menschen ein und gelangen über Blut- und Lymphgefäße in die
Leber. Dor t entwickeln sie sich zu geschlechtsreifen Egeln, die dann paarweise
ZUSAMMENFASSUNG: Durch die Zunahme der Fernreisen sind
Tropenkrankheiten auch für EuropäerInnen zu einem aktuellen Thema
geworden. Anhand der Beispiele Malaria und Bilharziose werden
Infektionswege und Krankheitsverlauf vorgestellt. Vorbeugende Maßnahmen
zum Schutz vor Tropenkrankheiten geben Tipps um gesund zu bleiben.
INFO SERVICE:
Weitere Informationen zu
diesem Thema erhalten Sie im
Institut für Reise- und
Tropenmedizin und im
Zentrum für Reisemedizin,
siehe Gesellschaft Service.
(Pärchenegel) in verschiedene Organe wandern. Dor t legen sie
ihre Eier ab, die mit dem Stuhl oder Urin ausgeschieden werden.
Gelangen die Eier ins Süßwasser, so entwickeln sich daraus Lar ven,
die für ihre Weiterentwicklung noch einen Zwischenwir t (verschiedene
Wasserschnecken), benötigen. Nach Verlassen des Zwischenwir tes können die Lar ven
den Menschen befallen. An den Eintrittsstellen der Lar ven entwickelt sich ein juckender
Hautausschlag, später bekommt der Erkrankte Fieber. Typische Krankheitszeichen sind
blutiger Urin bzw. Blutauflagerungen auf dem Stuhl. Dauer t der Wurmbefall längere
Zeit an, kann es auch zu Organschäden kommen. Bei rechtzeitiger Behandlung beste-
Moskitos – unbeliebte
Reisebekanntschaften, auf deren
Kontaktfreudigkeit man wohl lieber
verzichten würde.
hen gute Heilungschancen. Das Infektionsrisiko kann nur durch das Vermeiden von
Kontakt mit verseuchtem Wasser ausgeschlossen werden.
Weitere Tropenkrankheiten sind beispielsweise Gelbfieber, Cholera, Dengue-Fieber
oder die Japanische Enzephalitis.
VORBEUGEMAßNAHMEN
Mückenschutz: Kleidung, Sprays, Moskitonetz etc.
Vorsicht bei Speisen und Getränken: auf rohes
Fleisch, rohen Fisch, Salate, Milcherzeugnisse,
Leitungswasser und Eiswürfel verzichten, auf Herkunft
und Verpackung der Getränke achten etc. Nicht in
jedem See baden: Bilharziosegefahr (siehe oben)
Trotz Hitze nicht barfuß gehen: auch über die
Fußsohlen können Wurmlar ven (Hakenwürmer) in
den Körper eindringen
Medikamente: der Ausbruch einiger Krankheiten
kann durch die vorbeugende Einnahme von
Medikamenten (beispielsweise bei Malaria) bzw. Impfungen
verhinder t werden.
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Für die Kinder unserer Zeit ist es nahezu selbstverständlich geworden, dass Urlaubsreisen auch in weit entfernte Länder führen. Durch
Fernreisen haben sie die Möglichkeit Menschen, Fauna und Flora fremder Länder
kennen zu lernen. Damit verbunden ist aber auch das hohe Risiko der Ansteckung
mit Infektions- und Tropenkrankheiten, die es in Österreich nicht gibt. Obwohl die
Prophylaxe sicher in den Händen der Erziehungsberechtigten liegt, sollten Kinder
über die medizinischen Gefahren und über den Schutz davor Bescheid wissen.
LERNZIELE:
Kennen lernen und Unterscheiden einiger Infektions- und Tropenkrankheiten.
Bescheid wissen über die Möglichkeiten der Vorsorge gegen diese Krankheiten,
deren Infektionsquellen und die Ar t der Über tragung auf den Menschen.
Verbreitungsgebiete von Infektions- und Tropenkrankheiten auf einer Weltkar te
Ein kleiner Stich schützt vor
gefährlichen Krankheiten wie
beispielsweise Gelbfieber oder
Hepatitis.
einzeichnen können.
INFORMATIONSTEIL: Die SchülerInnen sollen für dieses Thema sensibilisier t werden und einen Überblick über einige Infektions- und Tropenkrankheiten
erhalten. Auf den Informationskär tchen finden Sie daher bewusst einfach
gehaltene, für Kinder leicht verständliche Informationen.
ORT: Schulklasse.
In warmen Gebieten können Stechmücken gefährliche Krankheiten
übertragen. Insektenschutzmittel
und Moskitonetze helfen sich davor
zu schützen.
ZEITAUFWAND: ein bis zwei Unterrichtsstunden.
MATERIALIEN: eine große Weltkar te für die Tafel, Wor tkär tchen mit den
Namen der Krankheiten zum Zuordnen auf der Weltkar te, Arbeitsblatt für jedes
Kind, Informationskär tchen (vergrößer t auf Kar ton kopieren oder vergrößern und
auf OH-Folie kopieren), Buntstifte, ev. Kataloge für Fernreisen aus dem Reisebüro.
KOSTEN: keine.
Am besten das Obst in tropischen
Ländern vor dem Verzehr schälen.
UMSETZUNG: Einstieg: Die Kinder erhalten zu zweit oder in kleinen
Gruppen einen Katalog mit Fernreisen. Sie bekommen einige Minuten Zeit den
Katalog durchzublättern und dabei besonders auf die Einreisebedingungen bestimmter Länder zu achten. In einem Klassengespräch zählen die SchülerInnen
anschließend alles auf, was ihnen zum Thema „Ich fahre in ein fernes
Land auf Urlaub“ einfällt (was muss man vorbereiten, was nimmt man
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mit, was muss man zu Hause noch erledigen usw.). Der Lehrer/die Lehrerin
notier t Wör ter an der Tafel (die Wör ter „Reiseimpfungen“ und/oder
„Medikamente“ sollen vorkommen).
Klassengespräch: Durch Erfahrungsberichte von Kindern, die bereits
Fernreisen unternommen haben, und ergänzende Informationen durch
den Lehrer/die Lehrerin wird das Thema „Infektions- und
Tropenkrankheiten“ besprochen.
Dabei werden folgende Punkte beachtet und zur visuellen Unterstützung
Durch verseuchte Fische und
Meerestiere kann man sich mit
dem Hepatitis A Virus anstecken.
die entsprechenden Wor tkär tchen an der Tafel angeordnet bzw. auf den
Overheadprojektor gelegt: Welche Krankheiten gibt es/wie heißen sie?
In welchen Ländern kommen diese Krankheiten vor? (Wor tkär tchen mit dem
Namen der Krankheit zu den entsprechenden Ländern kleben).
Wodurch erfolgt die Über tragung?
Welche Symptome haben diese Krankheiten?
Wie kann ich mich davor schützen?
Einzelarbeit: Jedes Kind zeichnet auf seinem Arbeitsblatt die Verbreitungsgebiete
einiger Infektions- und Tropenkrankheiten ein und füllt den Lückentext aus, wobei die
Wor tkär tchen an der Tafel bzw. die Overheadfolie als Ausfüllhilfe dienen.
Alternativen:
Bitten Sie die Schulärztin/den Schularzt um Unterstützung. Sie/er kann durch einen
Vor trag und/oder weiterführende Informationen Ihre Arbeit
ergänzen. Lassen Sie die SchülerInnen selbst
Informationen zu diesem Thema sammeln,
beispielsweise auf den Internetseiten
www.reisemed.at (Achtung! Viel
Text!) oder www.tropeninstitut.at
Da das Wasser in tropischen Ländern oft
(für Kinder besser geeignet).
Besorgen Sie sich bei Ärzt-
verseucht ist, reicht es
Innen oder Gesundheits-
nicht, Obst und Gemüse
ämtern Broschüren zum
zu waschen, bevor man
Thema. Auch daraus können
es isst. Man muss es
die SchülerInnen
schälen oder kochen, um
Informationen entnehmen.
eine Infektionsgefahr zu
Die SchülerInnen bringen ihre Impfpässe mit und schauen nach, wogegen sie
vermeiden!
geimpft sind.
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INFORMATIONSKÄRTCHEN ZU INFEKTIONSUND TROPENKRANKHEITEN:
Krankheit
Wo?
Übertragung?
Symptome?
Schutz?
Malaria
Afrika, Asien
Südamerika
Mittelamerika
Stechmücke
hohes Fieber
Medikamente
Insektenschutzmittel
Dengue-Fieber
Afrika, Asien
Südamerika
Mittelamerika
Stechmücke
hohes Fieber,
Kopfschmerzen,
Muskelschmerzen
kein Impfstoff
Insektenschutzmittel
Bilharziose
(Schistosomiasis)
Afrika, Asien
Südamerika
Mittelamerika
Saugwürmer
Hautausschlag,
Fieber,
blutiger Urin
Kein Kontakt mit
verseuchtem
Wasser
Gelbfieber
Afrika
Südamerika
Mittelamerika
Stechmücke
hohes Fieber,
Gelbsucht,
Blutungen
Impfung
Hepatitis A
Afrika, Asien
Südamerika
Mittelamerika
Australien, Ostu. Südeuropa
verseuchtes
Trinkwasser und
Speisen
Gelbsucht
Impfung
Hepatitis B
Afrika, Asien
Südamerika
Mittelamerika
Australien
Osteuropa
Kontakt mit
Körperflüssigkeiten
Gelbsucht
Impfung
Cholera
Afrika, Asien
Südamerika
Mittelamerika
verseuchtes
Wasser und
Nahrung
Erbrechen,
Durchfall
Schluckimpfung
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INFEKTIONS- UND TROPENKRANKHEITEN
Welche Infektions- oder Tropenkrankheiten kennst du?
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Zeichne auf der
Welche Krankheiten werden durch Stechmücken übertragen?
Weltkarte ein!
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Malariagebiete:
gelbe Punkte
Wie kannst du dich außer durch Impfungen davor schützen?
Dengue-Fieber:
grüne Striche
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Gelbfieber:
blaue Striche
Mit welchen Krankheiten kannst du dich durch verseuchtes Wasser
Hepatitis A + B:
oder verseuchte Nahrung anstecken?
orange Wellen
Cholera: rote Kreuze
Bilharziose:
_______________________________________________________
braune Sternchen
Wie kannst du dich davor schützen?
Was fällt dir auf?
_______________________________________________________
______________
Nordamerika
______________
Asien
Europa
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Mittelamerika
Afrika
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Südamerika
Australien
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