Vortrag - Tumorzentrum Berlin
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Vortrag - Tumorzentrum Berlin
Tumorzentrum Berlin e.V. Dachverband der Berliner Tumorzentren Aktuelle Aspekte zur Chemotherapie Dr. Martin Ruhnke Bergmannstr. 5 10961 Berlin Gynäkologisch-Onkologische Praxis 2. Berliner Tag zum Eierstockkrebs und Bauchfellkrebs Tumorzentrum Berlin e.V. Dachverband der Berliner Tumorzentren Ziel der Chemotherapie Die Chemotherapie soll im Körper vorhandene Krebszellen töten! Prinzipiell ist eine Chemotherapie vor (neoadjuvant) oder nach erfolgter Operation (adjuvant) möglich. In der überwiegenden Zahl der Fälle erfolgt die CHT nach der Operation. Die besten Ergebnisse sind nach maximaler Tumorreduktion zu erzielen. 2. Berliner Tag zum Eierstockkrebs und Bauchfellkrebs Tumorzentrum Berlin e.V. Dachverband der Berliner Tumorzentren Was ist Chemotherapie, wie wirkt sie ? Ein Einschleusen von Fehlern in die Zellteilung, wovon besonders schnell teilende Zellen wie Tumorzellen betroffen werden 2. Berliner Tag zum Eierstockkrebs und Bauchfellkrebs Tumorzentrum Berlin e.V. Dachverband der Berliner Tumorzentren Stadiengerechte Therapie In den Frühstadien IA - IIA 3 bis 6 Zyklen einer Monotherapie mit Carboplatin In den fortgeschrittenen Stadien (mehr als 70%) eine Kombinationschemotherapie mit Paclitaxel und Carboplatin 2. Berliner Tag zum Eierstockkrebs und Bauchfellkrebs Tumorzentrum Berlin e.V. Dachverband der Berliner Tumorzentren Warum 6 Behandlungszyklen ? 2. Berliner Tag zum Eierstockkrebs und Bauchfellkrebs 6. Zyklus 5. Zyklus 4. Zyklus 3. Zyklus 2. Zyklus 1. Zyklus Anzahl der Tumorzellen • Weitgehende Vernichtung von Zellen, die sich in Zellteilung befinden Tumorzentrum Berlin e.V. Dachverband der Berliner Tumorzentren Behandlungsschema Monotherapie: 3 Wo 3 Wo 3 Wo 3 Wo 3 Wo Kombinationstherapie: 3 Wo 3 Wo 3 Wo 3 Wo 3 Wo 2. Berliner Tag zum Eierstockkrebs und Bauchfellkrebs Tumorzentrum Berlin e.V. Dachverband der Berliner Tumorzentren Die beste Therapie: Carboplatin und Paclitaxel Die beste Therapie in der Erstbehandlung des fortgeschrittenen Eierstockkrebs besteht in der intravenösen Gabe von 6 Zyklen einer Chemotherapie mit Carboplatin und Paclitaxel alle 3 Wochen Wichtig ist die Kombination einer optimalen Operation und einer optimalen Chemotherapie 2. Berliner Tag zum Eierstockkrebs und Bauchfellkrebs Tumorzentrum Berlin e.V. Dachverband der Berliner Tumorzentren Bislang keine Verbesserung durch: Neue Zytostatika-Kombinationen (z.B. drei statt zwei Medikamente) Modifizierte Regime / Dosierungen (z.B. höhere Dosis) Intraperitoneale Gabe (mehr Nebenwirkungen) Erhaltungstherapie (mehr Zyklen, längere Therapie) Derzeit in Studien geprüft: Neue zielgerichtete Substanzen 2. Berliner Tag zum Eierstockkrebs und Bauchfellkrebs Tumorzentrum Berlin e.V. Dachverband der Berliner Tumorzentren Was ist Paclitaxel ? Eine Substanz, die halbsysnthetisch aus einer pazifischen Eibensorte hergestellt wird Berechnung individuell auf Körpergewicht und – grösse: 175 mg/m2 2. Berliner Tag zum Eierstockkrebs und Bauchfellkrebs Tumorzentrum Berlin e.V. Dachverband der Berliner Tumorzentren Was ist Carboplatin ? Platinhaltige Substanz, die den Zellstoffwechsel durch eine Vernetzung der DNA-Moleküle behindert Individuelle Dosierung nach Körpergröße, Gewicht u. Nierenfunktion 2. Berliner Tag zum Eierstockkrebs und Bauchfellkrebs Tumorzentrum Berlin e.V. Dachverband der Berliner Tumorzentren Wie läuft eine Chemotherapie ab ? Überwiegend ambulante, intravenöse Infusion über Verweilkatheter (oder Port- Katheter) Dauer etwa 4-5 Stunden 2. Berliner Tag zum Eierstockkrebs und Bauchfellkrebs Tumorzentrum Berlin e.V. Dachverband der Berliner Tumorzentren Welche Nebenwirkungen können auftreten? Müdigkeit und Abgeschlagenheit Abfall weißer und roter Blutkörperchen) Haarausfall (reversibel) Inappetenz, Übelkeit, (Erbrechen) Nervenreizung bzw. –schädigungen (Dauer mehre Monate) Belastung von Leber und Nieren (Herzschädigung) (Hörminderung) 2. Berliner Tag zum Eierstockkrebs und Bauchfellkrebs Tumorzentrum Berlin e.V. Dachverband der Berliner Tumorzentren Ernährung während der Chemotherapie? Chemotherapie reizt die Zellen des Magens und Darms Kleine, leichte Mahlzeiten (Magenschonkost) Kein schwarzer Kaffee od. Tee Keine scharfen Gewürze Nichts Kurzgebratenes Reichlich trinken 2. Berliner Tag zum Eierstockkrebs und Bauchfellkrebs Tumorzentrum Berlin e.V. Dachverband der Berliner Tumorzentren Unterstützende Behandlungen (Supportiva) zur besseren Verträglichkeit Moderne Mittel gegen Übelkeit (Antiemetika) 5-HT3-Antagonisten (Setrone) in Kombination mit niedrig dosiertem Dexamethason Neurokinin (NK-1) Antagonisten Dopamin-Antagonisten Neuroleptika Biologische Supportiva (Ingwer, Akupunktur) 2. Berliner Tag zum Eierstockkrebs und Bauchfellkrebs Tumorzentrum Berlin e.V. Dachverband der Berliner Tumorzentren Unterstützende Behandlungen (Supportiva) zur besseren Verträglichkeit Wachstumsfaktoren G-CSF stimuliert die Bildung von Blut bildenden Zellen der weißen Blutzellreihe Erythropoetine stimulieren die Bildung von Blut bildenden Zellen der roten Blutzellreihe Gabe in Form von subcutanen Spritzen Vitamine Vit. B12 (frgl. Reduktion der Nervenstörung) 2. Berliner Tag zum Eierstockkrebs und Bauchfellkrebs Tumorzentrum Berlin e.V. Dachverband der Berliner Tumorzentren Was kann noch zur Sicherheit der Therapie beitragen ? Regelmäßiges Erfragen und Berichten von Nebenwirkungen und Befindlichkeit Regelmäßige Laboruntersuchungen (Blutbild, Nierenund Leberwerte) EKG und Echokardiographie (Ultraschall-untersuchung des Herzens) Erreichbarkeit der behandelnden Ärzte 2. Berliner Tag zum Eierstockkrebs und Bauchfellkrebs Tumorzentrum Berlin e.V. Dachverband der Berliner Tumorzentren Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Dr. Martin Ruhnke Bergmannstr. 5 10961 Berlin Gynäkologisch-Onkologische Praxis 2. Berliner Tag zum Eierstockkrebs und Bauchfellkrebs