Sojabohnenproduktion in den USA
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Sojabohnenproduktion in den USA
Sojabohnenproduktion in den USA: Ein Vergleich nachhaltiger Produktionssysteme für herkömmliche, Biotech- und biologisch angebaute Sojabohnen Die Vereinten Nationen fordern eine Steigerung der Nahrungsmittelproduktion um 50 Prozent bis 2030. Können ertragsreiche Sojabohnen helfen eine hungrige und wachsende Bevölkerung zu ernähren und trotzdem nachhaltig für Umwelt und Wirtschaft bleiben? Um die Nachhaltigkeit der Sojabohnenproduktion in den USA zu untersuchen, hat das United Soybean Board den Council for Agricultural Science and Technology beauftragt, den derzeitigen Stand der Forschung durch eine Literaturrecherche zu evaluieren. In dieser Broschüre finden Sie die wichtigsten Erkenntnisse. Einleitung – Nachhaltige Sojabohnenproduktion Die Landwirte leben vom Land. Ihre Verantwortung gegenüber der Umwelt ist deshalb sehr groß. Eine nachhaltiger Anbau von Sojabohnen ermöglicht den US-Landwirten den gegenwärtigen Anforderungen gerecht zu werden und den zukünftigen Generationen die Möglichkeit zu geben ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Dies wird erreicht durch: 1.Die Anwendung moderner Technologien und besten Praktiken, um die Produktivität zu steigern und die Umwelt zu schonen, 2.Die Steigerung der allgemeinen Gesundheit durch sicheres und nahrhaftes Essen, 3.Die Verbesserung des sozialen und wirtschaftlichen Wohlergehens der Landwirtschaft und ihrer Gemeinschaften. Die Welt ernähren Schätzungsweise 800 Millionen Menschen leiden unter ständiger Lebensmittelknappheit und weitere Millionen können auf Grund momentaner oder zukünftiger Lebensmittelkrisen dazukommen. Um dagegen anzukämpfen, haben die Vereinten Nationen dazu aufgerufen, die Lebensmittelproduktion bis 2030 um 50% zu steigern. Ertragreiche Sojabohnen können helfen, eine hungernde und wachsende Bevölkerung mit hochwertigen Proteinen zu versorgen. Aber kann die Produktion eine ständig weiterwachsende Bevölkerung ernähren und trotzdem nachhaltig bleiben? Ein umfassender Überblick Um die Nachhaltigkeit der US-Sojabohnenproduktion insbesondere in Bezug auf Umwelt und Wirtschaftschaftlichkeit einzuschätzen, hat das United Soybean Board den Council for Agricultural Science and Technology (CAST) beauftragt den Stand der derzeitigen Forschung zusammenzutragen und auszuwerten. Im April 2009 wurde der Bericht der von Dr. Larry G. Heatherly geleiteten Arbeitsgruppe in der “Special Publication 30” veröffentlicht. 4 • Einleitung In dieser Broschüre finden Sie eine Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse der “CAST Special Publication 30” (zukünftig CAST-Bericht). Der Bericht umfasst außerdem Informationen über die Vorteile für die Umwelt und die globale Anwendung der Biotechnologie des Conservation Technology Information Center (CTIC) und des International Service for the Acquisition of Agri-Biotech Applications (ISSSA). Nachhaltigkeit - Auf einen Blick Der CAST-Bericht stellt fest, dass über 92 Prozent der Sojabohnenfelder in den USA mit Sojabohnensorten bestellt wird, die mit Hilfe der landwirtschaftlichen Biotechnologie entwickelt wurden. Die derzeit kommerziell eingesetzten GVOSojabohnen sind für die Umwelt vorteilhaft, da eine schonende Bodenbearbeitung auf mehr Feldern als bisher möglich ist. Zu den Vorteilen gehören: • 93 Prozent weniger Bodenerosion • Erhaltung von einer Milliarde Tonnen Mutterboden • 70 Prozent weniger Herbizidabfluss • 150 Millionen Kilogramm weniger CO2-Emissionen Das eindeutige Fazit des CAST-Berichts lautet, dass alle drei Produktionssysteme für Sojabohnen (herkömmlich, Biotech und organische Erzeugung ) nachhaltig und profitabel sind, sofern entsprechende Märkte für jedes System vorhanden sind. Der größte Teil der Sojabohnenproduktion in den USA wird derzeit mit Biotech-Sojabohnen erzielt, die gegen ein oder mehrere Herbizide resistent sind, um ein nachhaltiges Unkraut-Management zu gewährleisten. Deshalb konzentriert sich die Broschüre hauptsächlich auf die Nachhaltigkeit von Biotech-Sojabohnen. Einleitung • 5 Die Ernährung der Welt Die UN fordert eine Erhöhung der Lebensmittelproduktion Der UN-Generalsekretär Ban Ki-moon hat die Nationen aufgerufen, die “historische Möglichkeit für ein Wiederbeleben der Landwirtschaft” zu nutzen, um das Nahrungsmittelproblem zu lösen. Herr Ban teilte bei einem von der UN geförderten Gipfeltreffen im Juni 2008 in Rom mit, dass die Lebensmittelproduktion bis 2030 um 50 Prozent gesteigert werden muss, um den Bedarf zu decken. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen hat die Industrienationen davor gewarnt, dass eine globale Katastrophe droht, sofern nicht die Erträge gesteigert, Handelsbarrieren abgetragen und Nahrung dorthin geliefert wird, wo sie am dringendsten benötigt wird. Es wird angenommen, dass die Lebensmittelpreise in 2008 weitere 100 Million Menschen weltweit in den Hunger getrieben haben. Und die Zunahme der Weltbevölkerung führt zur weiteren Anspannung bei der Lebensmittelversorgung. Die derzeitige Bevölkerung von 6,7 Milliarden Menschen ist von 3 Milliarden Menschen 1959 auf 6 Milliarden Menschen 1999 angewachsen und wird bis zum Jahre 2040 auf 9 Milliarden Menschen ansteigen. Weltbevölkerung 1950-2040 Quelle: U.S. Census Bureau, International Data Base (IDB), 2008 10 8 4 2 0 1950 1960 1970 1980 1990 2000 Year Jahr 6 • Die Welt ernähren 2010 2020 2030 2040 World Population(Milliarden) (Billions) Weltbevölkerung 6 Die Verwendung von GVO- Sojabohnen führt zu einer verbesserten Unkrautbeseitigung und – macht das Unkrautmanagement effizienter. Schädlings- und krankheitsresistente Pflanzen, die auch unter schlechten Bedingungen wachsen und weniger verderblich sind, verhindern jedes Jahr, dass Landwirte Milliarden Kilogramm wichtiger Kulturpflanzen verlieren. In Anbetracht dessen, hat die ISSSA errechnet, dass der Hauptgrund für die großflächige Anwendung der Biotech-Pflanzen eine 56-prozentige Einsparung bei den Produktionskosten und ein 44-prozentiger Ertragsgewinn sowie die Einfachheit und die Flexibilität im Erntemanagement sind. Veränderungen in der US Sojabohnenproduktion Die US-Sojabohnenproduktion hat sich seit ihrem Begin im Maisgürtel Mitte des 19.Jahrhunderts stark verändert. Ursprünglich wurde Soja hauptsächlich als Viehfutter angebaut und wurde kaum beachtet. Im Laufe der Zeit wurde die Sojabohne zu einer Hauptquelle für Proteine im Viehfutter sowie für pflanzliches Öl für den menschlichen Verzehr. Auf die Sojabohnenproduktion entfallen etwa 22 Prozent oder über 29 Millionen Hektar der US Erntefläche in 31 U.S. Bundesstaaten. Die drei wichtigsten Anbaugebiete der USA für Sojabohnen sind: der Mittlere Westen bzw. der Maisgürtel; der mittlere Süden bzw. das untere Mississippi Delta und der Südosten mit der Atlantikküste. Die Landwirte dieser drei Regionen nutzen ähnliche, nachhaltige Produktionstechniken. Je nach Boden- und Klimagegebenheiten werden die Techniken mehr oder weniger angewandt. Veränderungen in der Sojabohnenproduktion • 7 Einschätzung der gegenwärtigen Sojabohnenproduktion Ein Bericht im Magazin Field Crops Research fasst die gegenwärtige US-Sojabohnenproduktion auf Grundlage der Daten von Iowa, Nebraska, Kentucky und Arkansas zusammen. Die Erntefläche ist zwischen 1972 und 2003 drastisch angestiegen. In den 32 Jahren sind die Erträge in 79 Prozent der untersuchten Gebiete gestiegen. Die Ertragssteigerungen entsprachen etwa dem Anstieg der Erntefläche. In ertragsschwachen, benachteiligten Gebieten blieben die Werte unverändert (d.h. kein Produktionsanstieg seit 1972). Die Ertragssteigerung wurde durch die Bewässerung in Nebraska und Arkansas erreicht. Es wurde ein Zusammenhang zwischen gleichbleibenden Sojabohnenerträgen und Double-Cropping (Anbau von Soja nach Weizen auf der gleichen Fläche) festgestellt. Ertragsorientierte Systeme steigerten den Ertrag am meisten. Durch Bewässerung konnte der Ertrag in trockenen Gebieten sehr stark gesteigert werden. Die zukünftige Herausforderung liegt nicht nur darin die Erträge in ertragreichen Gebieten weiterhin zu steigern, sondern darin Technologien zu entwickeln und anzuwenden, um die Erträge in benachteiligten, ertragsschwachen Gebieten zu steigern. Ertragsschwache Gebiete sind eine sehr große Herausforderung für die US-Sojabohnenproduktion. 8 • Veränderungen in der Sojabohnenproduktion Definition nachhaltige Landwirtschaft Das Konzept “Nachhaltigkeit” ist in der U.S. Landwirtschaft durchaus nichts Neues. Schon seit Jahrzehnten wird es in der Landwirtschaft berücksichtigt. 1990 wurden die wichtigsten Punkte der Nachhaltigkeit im US-Agrargesetz durch den US-Kongress zusammengefasst. Demnach handelt es sich dabei um ein integriertes System der Pflanzen- und Tierproduktionen mit einer ortsspezifischen Anwendung, die langfristig zu Folgendem führt: • Befriedigung des menschlichen Nahrungs- und Ballaststoffbedarfs • Verbesserung der Umweltqualität und der natürlichen Ressourcen, auf denen die Landwirtschaft angewiesen ist • Der effiziente Verbrauch nicht-erneuerbarer Energien und landwirtschaftlichen Ressourcen sowie die Integration biologischer Kreisläufe und Kontrollen soweit möglich • Erhalt der wirtschaftlichen Kraft der landwirtschaftlichen Betriebe • Steigerung der Lebensqualität für Landwirte und der Gesellschaft als Ganzes. Nachhaltige Landwirtschaft bedeutet außerdem die Verwendung von Produktionsmethoden, die die Umweltqualität und die Wirtschaftlichkeit in angemessenem Maße stabilisieren oder steigern. Mit anderen Worten: Damit ein umweltgerechtes Produktionssystem tatsächlich nachhaltig ist, muss es für die Produzenten, die es langfristig übernehmen, profitabel sein. Nachhaltige Landwirtschaft • 9 Nachhaltigkeit herbizidresistenter Sojabohnen Die Einführung Glyphosatresistenter Sojabohnen Unterschiedliche Sojabohnensorten werden bereits seit 1930 mit herkömmlichen Zuchtmethoden entwickelt. Dadurch konnten Erträge, Qualität und Schädlingsresistenz fortlaufend verbessert werden. Biotech (GVO)-Sojabohnen wurden Mitte der 90er Jahre zum ersten Mal eingesetzt, als Glyphosatresistente (GR) Sorten verfügbar wurden. 2008 wurden 92 Prozent der US-Sojabohnenfelder mit GVOSojabohnen (ausschließlich herbizidtolerant) bestellt. GR-Sojabohnen, nachhaltiges Unkrautmanagement und Wasserqualität Die Entwicklung von GR-Sojabohnen wird als wichtigster Schritt in einem nachhaltigen Unkrautmanagement angesehen. Glyphosat konnte die bestimmte Bodenbearbeitungsmethoden und die Verwendung von nicht-Glyphosat Herbiziden verdrängen. Das Schicksal aller Herbizide hängt von der Zurückhaltung, dem Abbau (Lebensdauer) und der Verbreitung über Luft, Wasser und Erde ab. Die Zurückhaltung von Herbiziden ist abhängig von der Adsorption. Die Adsorption beschreibt wie Herbizide von Bodenpartikeln gebunden werden. Der adsorbierte Teil der Herbizide kann nicht ausgewaschen, abgebaut oder durch Pflanzen aufgenommen werden. Glyphosat wird gut und schnell vom Boden aufgenommen und kann deshalb nicht sofort ausgewaschen werden oder abfließen. Folglich ist der Herbizidabfluss bei der GR-Sojabohnenproduktion wesentlich geringer als bei nicht-herbizidtoleranten, herkömmlichen Sojabohnensystemen. Herbizide, die in Verbindung mit Biotech-GR-Sojabohnen verwendet werden, weisen bei einer Halbwertszeit von 47 Tagen keine Bodenaktivität auf. Aktive Herbizide hingegen können bis zu 90 Tage oder länger im Boden verbleiben. Die Adsorption von Glyphosate verhindert die Verschmutzung von Wasser. 10 • Herbizidresistente Sojabohnen Zwischen 1995 und 2006 verringerte sich die Anwendung von nicht-Glyphosat-Herbiziden bei Sojabohnen um 17,6 Millionen Kilogramm oder 83,5 Prozent bei einer gleichzeitigen Steigerung der Sojabohnenfelder um 46 Prozent. Dies wird durch den weiten Anwendungsbereich von Glyphosat begründet. Glyphosat kann eine Mischung aus zwei oder mehr herkömmlichen Herbiziden ersetzen. Der Rückgang der Herbizidanwendung zeigt, dass USLandwirte weniger Wirkstoffe verwenden und somit ihrer Verantwortung gegenüber der Umwelt nachkommen. GR-Sojabohnen und geringe Insektizidverwendung In den meisten Sojabohnen produzierenden Gebieten in den USA werden Insektizide kaum verwendet. Weniger als 16 Prozent der bundesweit genutzten Fläche werden mit Insektiziden behandelt. In der Biotechnologie wird nach insektenresistenten Sojabohnen geforscht. Augenmerk liegt dabei auf der Resistenz gegen Käfer. Da bestimmte Stämme des Bacillus thuringiensis (Bt) Käfer töten und neue Biotechnologien mit RNA-Interferenz im Kampf gegen Käfer effektiv waren, wird eine mit Biotech gewonnene, insektizide Sojabohne biologisch nicht nur auf die Mottenkontrolle beschränkt sein. Neue Sorten dank Forschung Ab 2009 werden mehrere Sojabohnensorten ein Roundupresistentes “Gen” mit dem Namen “Roundup Ready 2 Yield” (Monsanto) oder ein “Gen” für Glufosinat-Resistenz in sich tragen. Glufosinat ist der Wirkstoff in kommerziellen Herbizidprodukten, auch bekannt als Liberty oder Ignite. Letztere Sorten sind auch bekannt als “Liberty Link” (Bayer, Deutschland). Herbizidresistente Sojabohnen • 11 In Verbindung mit anderen Herbiziden und Resistenzmethoden können Glyphosat- und GR-Sojabohnen viel zu einer nachhaltigen US-Sojabohnenproduktion beitragen. Diese neuen Sojabohnen sind bereits in den wichtigsten internationalen Märkten zugelassen und werden ab 2009 für die kommerzielle Anwendung verfügbar sein. In den nächsten Jahren werden weitere Arten mit Dicamba- und 2,4-Dichlor-Resistenzen auf den Markt kommen sobald sie zugelassen sind. Sie werden das Rückgrat des Unkrautmanagements in der nicht-biologischen Sojabohnenproduktion der USA sein. Dadurch wird die Effektivität des momentanen Systems gestärkt, das hauptsächlich vom Gebrauch von Glyphosat mit GR-Sorten abhängt. Neben der Herbizidresistenz werden die zukünftigen Sorten weitere positive Eigenschaften besitzen, die die Produktfunktionalität weiter verbessern und gesundheitliche Vorteile haben: Beispiele sind Sojabohnen mit höherem Öl- und Stearinsäureanteil und weniger gesättigten Fettsäuren für die Herstellung von Ölen ohne Transfettsäuren; geringerem Raffinose- und Stachyoseanteil, zwei Antinährstoffe für Viehfutter; weniger Phytate für die bessere Eisen- und Zinkaufnahme bei Menschen und verbessertes Viehfutter, um den Phosphorausstoß zu verringern und die Wasserqualität zu verbessern. Bohnen mit diesen Eigenschaften werden zwischen 2010 und 2015 erwartet. Die meisten öffentlich geförderten Zuchtprogramm werden sich wahrscheinlich weiter auf herkömmliche Zuchtmethoden statt auf Biotech konzentrieren. Die Verfügbarkeit der Samen ist jedoch abhängig vom US-Markt und den internationalen Märkten. Es ist unwahrscheinlich, dass herkömmliche Sorten in erheblichen Umfang die Sojabohnenfelder in absehbarer Zeit zurückerobern werden. Dies liegt zum einen an Bedenken in der Unkrautkontrolle und zum anderen an der fehlenden Verfügbarkeit geeigneter Sorten. 12 • Herbizidresistente Sojabohnen Der Aufstieg der konservierenden Bodenbearbeitung Fast alle Sojabohnen-Landwirte verzichten mittlerweile auf das Pflügen ihrer Felder. Auch wenn auf einer begrenzten Anzahl von landwirtschaftlichen Bodentypen und einigen Breitengraden in den USA die Direktsaat vor den Biotech-Saaten möglich war, war die größte Errungenschaft der Biotech-Saaten die großflächige Annahme von Direktsaat. Die Direktsaat von Sojabohnen hat in den USA um 35 Prozent zugenommen seit herbizid-tolerante Sojabohnen auf den Markt gekommen sind. Die Nachhaltigkeit profitiert von der konservierenden Bodenbearbeitung Heutzutage wird die konservierende Bodenbearbeitung auf über 65 Prozent der US-Sojabohnenfelder angewendet. Zu den Vorteilen davon gehören: 93 Prozent weniger Bodenerosion 31 Prozent weniger Winderosion 70 Prozent weniger Pestizidabfluss 80 Prozent weniger Phosphorverschmutzung im Grundwasser 15 Zentimeter weniger Verlust durch Verdunstung der Bodenfeuchte über 50 Prozent weniger Kraftstoffverbrauch Die konservierende Bodenbearbeitung ist somit nachhaltig in Bezug auf Wirtschaft und Umwelt für die US-Sojabohnenproduktion. Es gibt kaum noch US-Landwirte, die ihre Felder pflügen. Konservierende Bodenbearbeitung • 13 Weniger Bodenerosion Eine kürzlicher Bericht über die globale Bodenerosion unterstützt die Theorie, dass die konservierende Bodenbearbeitungsmethoden der US-Sojaproduktion eine Stütze für eine nachhaltige Sojabohnenproduktion ist. So konnte die Bodenerosion von 3,94 Millimeter pro Jahr mittels herkömmlicher Bodenbearbeitung auf 0,12 Millimeter pro Jahr mit konservierender Bodenbearbeitung gesenkt werden. Außerdem erlauben die Ernterückstände der Direktsaat die Bildung eines guten Wurzelsystems. Verringerte CO2-Emissionen und globale Erwärmung Die Landwirte, die an der Untersuchung teilnahmen, mussten bei der Direktsaat im Schnitt 1,8 mal weniger über die Felder fahren. Weniger Arbeitsschritte und Fahrten bei der Bodenbearbeitung bedeuten weniger Kraftstoffverbrauch und damit weniger Kohlendioxid (CO2) Emissionen durch motorisierte, landwirtschaftliche Geräte Genauer gesagt heißt das, dass mit GR-Sojabohnen als Direktsaat der CO2-Ausstoß durch landwirtschaftliche Tätigkeiten um 137 Millionen Kilogramm verringert werden kann verglichen mit anderen Sojabohnen und herkömmlicher Bodenbearbeitung. Folglich kann die globale Erwärmung mit der Anwendung von GR-Sojabohnen in Verbindung mit Direktsaat verzögert werden. Die CO2Emissionen, die so durch Direktsaat 2008 eingespart werden entsprechen dem Ausstoß von 125.750 Autos pro Jahr. Eine Untersuchung des globalen Erwärmungspotenzials durch Treibhausgase durch intensive Landwirtschaft zeigt, dass das Erderwärmungspotenzial der herkömmlichen Bodenbearbeitung 8,14 Mal höher liegt als das von Direktsaat. Die Verringerung des Erderwärmungspotenzials der Direktsaatsysteme wird der Kohlenstoffspeicherung in Direktsaatböden und der Verringerung des Kraftstoffverbrauchs für die Direktsaat zugeschrieben. Direktsaatsysteme speichern 650 Kilogramm mehr NettoKohlenstoff/Hektar als konventionell bearbeitete Böden. Umgekehrt wurde ein fünffacher Verlust des CO2 im Boden festgestellt, als ein Pflugsystem statt eines Direktsaatsystems verwendet wurde. Vorausblickend lässt sich feststellen, dass etwa 21,6 Millionen Tonnen Mutterboden durch herbizidtolerante Biotech-Sojabohnen in Verbindung mit Direktsaat geschützt werden können. Durch den geringeren Aufwand bei der Bodenbearbeitung können etwa 37 Liter Kraftstoff pro Hektar eingespart werden. Dies entspricht einer Verringerung des CO2-Ausstoßes um 3,3 Millionen Tonnen bis 2020. 14 • Konservierende Bodenbearbeitung Die Verringerung des CO2-Emission durch Direktsaat in Jahre der 2008 entspricht den Emissionen von 125.750 Autos pro Jahr. Verbesserung der Artenvielfalt mit Direktsaat-Sojabohnen Die Artenvielfalt wird durch Direktsaat-Sojabohnen nicht beeinträchtigt. Die Anzahl nützlicher Bodenmikroben, Insekten und Regenwürmer stieg auf den Feldern mit konservierender Bodenbearbeitung im Vergleich zu gepflügten Feldern an. Nach 17-jähriger Direktsaat war die Zahl der Regenwürmer 3,5 bis 6,3 Mal höher als bei der herkömmlichen Bodenbearbeitung. Virginiawachteln benötigten danach nur noch 4,2 Stunden statt 22 Stunden um ihren Nahrungsbedarf in einem Direktsaatfeld zu erfüllen. Entwicklung von Bodenund Wassermanagement Bodenüberprüfungen sind die beste Möglichkeit um Nährstoffmangel festzustellen und eine umweltschädigende Überdüngung zu vermeiden. Die Variable Mengen Technology kann dazu dienen, Phosphor ortsspezifisch einzusetzen, um den Gewinn zu erhöhen und den Nährstoffverlust zu verringern. In gewissem Umfang sind Zwischenfrüchte umweltfreundlich. Sie verringern den Nährstoffverlust durch Auswaschen, den Abfluss von Wasser und Herbiziden und sie ermöglichen eine bessere Kontrolle der Bodenerosion im Winter, sofern sie bei der Sojabohnen- oder Sojabohnen-MaisProduktion verwendet werden. Obwohl Zwischenfrüchte kaum wirtschaftlich sind, werden sie weiterhin auf etwa 10 Prozent der Sojabohnen-Felder im Maisgürtel eingesetzt. Weitere Produktionsmöglichkeiten • 15 Vorteile vom Fruchtwechsel Die meisten Fruchtwechselsysteme wirken sich sowohl im Sojabohnenanbau als auch bei anderen Früchten positiv auf die Produktion und die Umwelt aus. Getreideanbau führt zu mehr Trockenmasse und Pflanzenrückständen als Sojabohnenanbau. Der Wechsel zwischen einer Getreidefrucht mit Sojabohnen oder Direktsaat-Sojabohnen verringert das Erosionspotenzial. Im Vergleich zum reinen Anbau von Getreidefrüchten kann die Verwendung von Stickstoffdünger um 45 bis 90 Kilogramm je Hektar verringert werden, wenn Getreide nach den Sojabohnen angebaut wird. Die besten Ergebnisse im Maisgürtel wurden mit einem zweijährigen Wechsel zwischen Sojabohnen und Mais erzielt. In Nebraska hingegen konnte eine Verstärkung von 4,1 bei Mais- oder Hirseanbau bis zu 11,6 bei einem Wechsel mit Sojabohnen und Mais oder Hirse bei herkömmlicher Bodenbearbeitung gemessen werden. Der Wechsel zwischen Sojabohnen und einer Kulturpflanze, die keine Sojabohnenzystenälchens (SCN) anzieht und der Wechsel zwischen resistenten Sojabohnenarten sind sehr effektiv, um die Schädlingsschäden an Sojabohnen zu verringern und um die Anpassung der SCN zu verzögern oder zu verhindern. Der zweijährliche Wechsel zwischen Sojabohnen und Mais ist allerdings kein ausreichender, langfristiger Schutz gegen Schätzlinge. Mono-Cropping und Double-Cropping Vieles deutet daraufhin, dass ein jährlicher Wechsel zwischen Sojabohnen und einer kleinen Getreiderfrucht (DoubleCropping) umweltschützend ist. Allerdings ist dieses System nicht immer wirtschaftlich. In den meisten Fällen ist ein zwei-jährlicher Wechsel zwischen Sojabohnen und einer Sommerfrucht wirtschaftlich vorteilhaft und umweltverträglich. Mono-Cropping im Bereich der Sojabohnenproduktion ist insbesondere im Süden der USA vorherrschend. Leider liegen keine langfristigen Forschungsergebnisse vor, um die Auswirkungen von Double-Cropping in diesem Gebiet einzuschätzen. Der gesamtwirtschaftliche Nutzen eines DoubleCropping-Systems mit Sojabohnen und Weizen entspricht wahrscheinlich dem eines Mono-Cropping-Systems mit Sojabohnen. Der wichtigste Faktor für ein nachhaltiges DoubleCropping im mittleren Süden ist die Bewässerung, um die Verluste der Sojabohnenernte durch Trockenheit zu verringern. Fruchtwechsel wirkt sich positiv auf die Sojabohnen und auf die Wechselfrüchte aus. Dies betrifft sowohl die Produktion als auch die Umwelt. 16 • Weitere Produktionsmöglichkeiten Bewässerte Sojabohnenfelder ist sind die produktivsten in den USA. Durchschnittlich sind sie 48 Prozent ergiebiger als unbewässerte. Dürreperioden überstehen Dürreperioden sind die größten abiotischen (nicht lebenden) Gefährdungen für Sojabohnen. Eine der größten Herausforderungen wird sein, Technologien zu finden, die das Risiko für Ernteverluste durch Trockenheit in trockenen Produktionsgebieten zu verringern. Saatgutfirmen untersuchen momentan Sojabohnenkeimplasma mit DürretoleranzEigenschaften. Das Saatgut wird möglicherweise innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre kommerziell verfügbar sein. Es gibt drei kürzliche Entwicklungen in der Sojabohnenproduktion und -Züchtung, die die Auswirkungen von Dürren mindern: 1.Das “Frühe Sojabohnenanbau System” für den Mittleren Süden. Dabei werden frühreifende Sorten früh gepflanzt, um so die trockenste Periode der Anbausaison zu umgehen. 2.Zulassung von zwei Zuchtlinien, die in den Trockenzeiten mehr Stickstoff speichern. 3.Erforschung zweier Sojabohnenpflanzen, die langsamer welken. Daraus ergeben sich organisatorische Möglichkeiten und genetisches Potenzial, um die Ernteverluste von Sojabohnen auf Grund von kleinen bis mittleren Dürren zu verringern. Bewässerte Sojabohnensystem sind die produktivsten in den USA. Im Durchschnitt erzielen sie 48 Prozent mehr Ertrag als unbewässerte Systeme. Trockenzeiten zu überwinden ist ein Hauptfaktor für einen maximalen Sojabohnenertrag, aber nur circa 8 Prozent der US-Sojabohnenfelder werden bewässert. Um weiter bewässern zu können, müssen die Qualität und die Quantität von Grund- und Oberflächenwasser beibehalten werden. Die Steigerung der Sojabohnenproduktivität durch Pflanzenzucht und Biotechnologie ist ein nachhaltigerer Ansatz, um Dürren zu überstehen. Weitere Produktionsmöglichkeiten • 17 Nachhaltige Schädlingsund Unkrautlösungen Wirtschaftlich wichtige Faktoren im Sojabohnenanbau sind unter anderem Unkraut, Insekten, Pilze, Nematoden und Viren. In den wichtigsten Sojabohnenproduktionsländern wird Unkraut als das größte Problem angesehen. Schädlinge (krankheitserregende Nematoden und Insekten) sind weitverbreitete Herausforderungen für die Sojabohnenproduktion in den USA. Zwischen 1999 und 2005 wurden im Norden der USA die jährlichen Ertragseinbußen t an Sojabohnen durch Krankheiten und Nematoden mit durchschnittlich 294 Millionen bushels (etwa 8 Millionnen MT) beziffert. Im Mittleren Westen werden die meisten Insekten durch natürliche oder biologisch wirkende Mittel bekämpft. Dort gibt es wenige, aber dauerhafte Probleme. Zwischen 1999 und 2005 haben im Süden der USA Insekten jährliche Ertragseinbußen von circa 51,4 Millionen bushels (etwa 1,4 Millionen MT) Sojabohnen verursacht . Möglichkeiten der nachhaltigen Schädlingsbekämpfung Die effektivste und meist genutzte Strategie gegen Sojabohnenschädlinge ist das Pflanzen resistenter Sorten. Gegen Pilzkrankheiten, gegen die bisher keine Resistenz entwickelt wurde oder deren Resistenz nur scher zu realisieren ist, gibt es bereits viele Pilzbekämpfungsmittel, die extra für die Anwendung bei Sojabohnen bestimmt sind. Gegen Sojabohnenrost wurden 1995 weniger als 1 Prozent der US-Ackerfläche für Sojabohnen mit Pilzbekämpfungsmittel bearbeitet. 2006 wurden die Mittel nur bei 4 Prozent der Ackerfläche verwendet. Man begegnet SCN am besten mit einer Mischung aus resistenten Sorten, Wechsel zwischen Sorten mit unterschiedlichen Resistenzen und Nicht-Wirts-Früchten. Integrierte Schädlingsbekämpfung wurde in den letzten Jahren gefördert und für die Insektenbekämpfung in der US-Sojabohnenproduktion eingesetzt. Daraus ergaben sich erhebliche Kosteneinsparungen bei minimalen Umweltbeeinflussungen. Es werden weit rechende und effektive Felduntersuchungen unternommen, um Insektenbefall festzustellen und die ungerechtfertige Anwendung von Insektiziden zu verhindern. Im Mittleren Süden wird früh gepflanzt um später auf schädliche Entlaubungsmittel zu verzichten. 18 • Schädlings- und Unkrautbekämpfung Kommt es doch zu einer Insektenplage stehen chemische Insektizide bereit. Sie bieten eine einheitliche und effektive Kontrollmöglichkeit. Trotzdem wurden 2006 synthetische Insektizide nur auf 18 Prozent der US-Sojabohnenfelder eingesetzt. Nachhaltiges Unkrautmanagement Unkräuter sind für die Sojabohnenproduktion schädlicher als Insekten oder Krankheiten. Man schätzt, dass Unkräuter bis zu 37 Prozent der Erträge zerstören würden, wenn man sie nicht bekämpft. Die Nachhaltigkeit des Unkrautmanagements bei der herkömmlichen (nicht Biotech) Sojabohnenproduktionen ist durch mehrere Faktoren beschränkt: 1.Es kommen nur wenige Herbizide auf den Markt, die gegen Problemunkräuter und Unkrautresistenzen wirken. 2.Die derzeitigen chemischen Wirkstoffe werden in den nächsten Jahren möglicherweise vom Markt genommen, weil sie nicht umweltverträglich sind oder weil kein Markt vorhanden ist. 3.Es werden nur wenige nicht-Biotech-Sorten durch Saatfirmen entwickelt und auf den Markt gebracht, weil der Nachfrage für GR-Sojabohnen höher ist. 4.Eine Rückkehr zur Bekämpfung von Unkräutern nach der Bodenbearbeitung ist nicht wahrscheinlich, da dies die Bodenerosion begünstigt, arbeitsintensiv ist und die landwirtschaftlichen Betriebe dafür zu groß sind. In den wichtigsten Sojabohnenproduktionsländern wird Unkraut als das größte Problem angesehen. Schädlings- und Unkrautbekämpfung • 19 Biologischer oder organischer Anbau 2005 gab es 122.217 zertifizierte biologisch angebaute Sojabohnenfelder in den USA. Das entspricht circa 0,17 Prozent der gesamten Anbaufläche für Sojabohnen. Fast die hälfte der biologischen Anbaugebieten lagen in Iowa, Michigan und Minnesota. Um zertifizierte, biologische Sojabohnen verkaufen zu dürfen, müssen sich die Produzenten ein entsprechendes Zertifikat vom U.S. Landwirtschaftsministerium (Department of Agriculture-Agricultural Marketing Service’s National Organic Program) ausstellen lassen. Die Anforderungen für die Zertifizierungen sind unter anderem: 1.Keine Verwendung synthetischer Dünger oder Pestizide innerhalb der letzten 3 Jahre, 2.Genehmigter, geplanter Fruchtwechsel auf den entsprechenden Feldern, 3.Verwendung biologisch hergestellter Samen, und 4.vollständige Protokolle über Bepflanzungen und Arbeitsschritte. Hersteller biologisch angebauter Feldfrüchte dürfen keine Biotechnologie verwenden. Die Verwendung von Früchten mit unterschiedlichen Resistenzen und Fruchtwechsel sorgt für eine Krankheits- und Schädlingskontrolle. Bodenbearbeitung für die Zwischenfrüchte und die Unkrautregulieren können das Bodenerosionspotenzial steigern. Wenn eine mechanische Unkrautkontrolle nicht möglich ist, muss diese von Hand durchgeführt werden. Fruchtwechsel und Wechselfolge sind essenziell für die Kontrolle von Unkräutern, Insekten, Krankheiten und Fruchtbarkeit. Wichtig sind ebenfalls Viehdünger und leguminose Zwischenfrüchte als Dünger. 20 • Biologischer (organischer) Anbau Eine große Umfrage in Mittleren Weste der USA unter Sojabohnen-Landwirten verglich die Wirtschaftlichkeit und die Methoden des herkömmlichen und des biologischen Anbaus. Folgende wichtige Punkte sind ausschlaggebend für die biologische US-Sojabohnenproduktion: 1.Biologische Sojabohnen werden mehr von kleineren landwirtschaftlichen Betrieben (durchschnittlich 194 Hektar) als von größeren Betrieben (durchschnittlich 303 Hektar) angebaut. 2.Der biologische Anbau von Sojabohnen ist wesentlich arbeitsintensiver und deshalb für große Betriebe schlecht durchführbar (Arbeitskosten: $51/Hektar beim herkömmlichen Anbau statt vs. $163/Hektar beim biologischen Anbau). 3.Bei biologisch angebauten Sojabohnen verringern sich die Kosten für Chemikalien. Allerdings gibt es einen Mehraufwand an Kosten für Kraftstoff, Reparaturen und Arbeitskräfte. 4.Produzenten von Bio-Sojabohnen haben im Durchschnitt einen Ertrag von 78 bushels(etwa 2.1 MT)/Hektar verglichen mit 117 bushels (4.3 MT)/Hektar bei herkömmlicher Anbauweise. 5.Der Marktprämie für biologisch angebauteSojabohnen beträgt $9 je bushel. Bio-Bauern dürfen keine Biotechnologie einsetzen. Die Verwendung von Früchten mit unterschiedlichen Resistenzen und Fruchtwechsel sorgt für eine Krankheits- und Schädlingskontrolle. Die Bodenbearbeitung wirkt sich positiv auf die Zwischenfrüchte und die Unkrautregulierung aus. Biologischer (organischer) Anbau • 21 Die Rolle der Wirtschaftlichkeit bei der Nachhaltigkeit Der Landwirtschaft muss es wirtschaftlich gut gehen, damit sie sich erhält und damit landwirtschaftliche Familienbetriebe von Generation zu Generation weitervererbt werden können. Deshalb ist ein Kriterium für die Nachhaltigkeit eines Produktionssystems die Profitabilität. Die meisten Staaten berechnen das Budget nur für GR-Sorten. Die wenigen Staaten die das Budget für herkömmliche Systeme (nicht-GR) und Biotech-Systeme (GR-Sorten) aufstellen, stellen fest, dass die Hektarkosten fast gleich sind. Die geringeren Saatkosten für herkömmliche Sorten gegenüber den Biotech-GR-Sorten werden durch die höheren Kosten für Herbizide aufgehoben. Ein Vergleich im Maisgürtel Die Rentabilitätsgrenze im Maisgürtel für nicht-biologische Sojabohnen liegt zwischen $5,88 und $6,18/bushel (bei geringer Düngerzufuhr) und $8,22/bushel (bei normaler Düngerzufuhr). Im Mittleren Westen reicht die Rentabilitätsgrenze für nichtbewässerte, nicht-biologische Sojabohnen von $7,10/bushel (frühe Anbausysteme mit einem Ertrag von circa 100 bushel/ Hektar) bis $10,60/bushel (bei einem Ertrag von 63bushel/Hektar). In Iowa ist die Rentabilitätsgrenze von $8,22/bushel für nichtbiologische Sojabohnen wesentlich geringer als für Bio-Sojabohnen, bei denen die Grenze zwischen $11,45/bushel (bei einem Ertrag von 100 bushell/Hektar) und $14,77/bushel (bei einem Ertrag von 78 bushel/Hektar) liegt Die geschätzten zusätzlichen Kosten für die Produktion von organisch erzeugtenSojabohnen liegt somit bei etwa $6,55/bushel(etwa $240/MT). Die Profitabilität von biologischangebauten Sojabohnen hängt von einer hohen Preisprämie ab. 2006 lag diese durchschnittlich bei über $9/bushel($330/MT). 22 • Wirtschaftlichkeit Schlussfolgerungen über die Nachhaltigkeit der USSojabohnenproduktion Der umfassende CAST-Bericht mit den Forschungsergebnissen lässt den Schluss zu, dass herkömmliche, Biotech- und organisch erzeugteSojabohnen umweltverträglich sind und gewinnbringend gewirtschaftet werden kann, sofern die richtigen Methoden und Technologien angewendet werden. Neue Produktionsmethoden werden entwickelt, um diese Nachhaltigkeit in den USA auch in Zukunft zu gewähren. Neue Innovationen sind: verbesserte Produktions- und Managementmethoden, Fortschritte in Züchtung und Artenvielfalt, neue oder verbesserte Hilfsmittel und Methoden im Kampf gegen Krankheiten, Nematoden, Insekten und Unkräuter. Allerdings sind herkömmliche, Biotech- und organisch angebaute Sojabohnen nicht gleichermaßen gut geeignet, um die gegenwärtigen und zukünftigen Anforderungen zu befriedigen. Die traditionelle Landwirtschaft im Wandel Die “traditionelle Sojabohnenproduktion” (hier definiert als Produktion ohne Biotech-Sojabohnen) wird nur noch auf weniger als 8 Prozent der US-Sojabohnenfelder betrieben. Es ist wahrscheinlich, dass sich der Prozentsatz in Zukunft nicht ändert oder noch sinkt. Das “alte” Produktionssystem wird zukünftig nur noch von Produzenten genutzt, die nicht-Biotech-Sojabohnen für einen Nischenmarkt anbauen, sowie von Landwirten, die biologisch anbauen, und von Landwirten, die sich auf Grund des höheren Preises oder ihres Widerstandes gegen die Industrievorgaben weigern auf Biotech-Sojabohnen Saatgut umzustellen. Herkömmliche, Biotech- und biologische Sojabohnen sind nachhaltig und können mit den richtigen Methoden und Technologien rentabel produziert werden. Schlussfolgerungen • 23 Informationen über die biologische/ organische Sojabohnenproduktion Die Ackerfläche, die derzeit biologisch mit Sojabohnen bebaut wird, beträgt unter 0,2 Prozent der gesamten US-Sojabohnen-Ackerfläche (etwa 50.000 Hektar). Der Anteil wird auch in Zukunft sehr gering bleiben. Dies liegt begründet darin begründet, dass: (1) einzelne Landwirte, nur geringe Ackerflächen bearbeiten können, weil viel Arbeitskraft und Viehdünger benötigt wird; (2) viele die strengen Einstiegskriterien für die Etablierung und die strengen Regulierungen für bestehende biologisch-arbeitende Betriebe nicht erfüllen können oder wollen ; (3) höhere Produktionskosten bei geringerem Ertrag als für nicht-biologische Sojabohnenproduktionen erfordern einen wesentlich höheren Marktpreis um die Rentabilität zu gewährleisten; und (4) ein Überschuss an biologischen Sojabohnen würde den hohen Marktpreis verringern und somit die Rentabilität des Systems zerstören. Gegenwärtig und in naher Zukunft spielen biologische USSojabohnenanbaugebiete für die langfristige Nachhaltigkeit der US-Sojabohnenproduktion kaum eine Rolle. Für Produzenten mit wenig Ackerland wird die Produktion allerdings weiterhin rentabel bleiben, solange die Kunden bereit sind, eine Preisprämie zwischen $7 und $10/bushel zu zahlen. Der biologische Anbau wird ein wichtiger Lieferant für Nischenmärkte sein, die den Einsatz von Biotech-Saatgut nicht erlauben 24 • Schlussfolgerungen Die Rolle der Biotechnologie als vorherrschendes System Die Ergebnisse des CAST-Berichts zeigen, dass die USSojabohnenproduktion ein “neues” herkömmliches System auf Biotechnologie-Basis hat. Über 92 Prozent der 30,6 Millionen Hektar US-Sojabohnenfelder werden mit Sorten bestellt, die durch die landwirtschaftliche Biotechnologie entwickelt wurden. Wie schon einmal erwähnt, stellt der CAST-Bericht fest, dass das Biotech-System bereits folgende Vorteile durch die konservierende Bodenbearbeitung mit sich gebracht hat: • 93 Prozent weniger Bodenerosion • Erhaltung von einer Milliarde Tonnen Mutterboden • 70 Produzent weniger Herbizidabfluss • 148 Million Kilogramm weniger CO2-Ausstoß Ein weiterer Vorteil neben der Direktsaat ist der gesunkene Bedarf an Pestizide auf Grund gezielter Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen. Neue Saatguteigenschaften werden die Wasserqualität verbessern, indem die Phosphoreinträge durch Futtermittel gesenkt wird. Der UN-Generalsekretär hat angemahnt, dass die globale Nahrungsmittelversorgung bis 2030 um 50 Prozent gesteigert werden muss. Landwirtschaftliche Biotechnologie kann dabei helfen, die Bedürfnisse einer wachsenden Bevölkerung innerhalb der nächsten 20 Jahre zu befriedigen. 2007 wurden über weltweit 66,5 Millionen Hektar mit Biotech (GVO) Sojabohnen bestellt. Die Weltproduktion wurde so um 32 Tonnen gesteigert. Die Weiterentwicklung und Verbreitung von Biotech-Eigenschaften ist ein wichtiger Faktor im Kampf gegen den Hunger. Gleichzeitig ist Biotech nachhaltig, weil Boden und Wasser geschützt und die Wasser- und Luftqualität verbessert werden. Über 92 Prozent der 30,6 Millionen Hektar US-Sojabohnenfelder werden mit Sorten bestellt, die durch die landwirtschaftliche Biotechnologie entwickelt wurden. Schlussfolgerungen • 25 Literaturnachweis Baum, J. A., T. Boaert, W. Clinton, G. R. Heck, P. Feldmann, O. Hagan, S. Johnson, G. Plaetinck, T. Munyikwa, M. Pleau, T. Vaughn, and J. Roberts. 2007. Control of coleopteran insect pests through RNA interference. Nat Biotech 25:1322–1326. Carpenter, J., A. Felsot, T. Goode, M. Hammig, D. Onstad, and S. Sankula. 2002. Comparative environmental impacts of biotechnology-derived and traditional soybean, corn, and cotton crops. Council for Agricultural Science and Technology. Ames, IA. www.castscience.org. 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Dr. Heatherly ist seit fast 30 Jahren Agrarwissenschaftler des Forschungsdienstes des USLandwirtschaftministeriums (USDA-ARS) in Stoneville, Mississippi. Er ist eine anerkannte Autorität auf den Gebieten Bewässerung, Saatbeettechnik, Anbausystem und Frühe Sojabohnen Anbausysteme. Im Rahmen seiner Arbeit beim USDA-ARS hat Dr. Heatherly sehr viel geschrieben und präsentiert. Er ist außerdem Assistenzprofessor für Pflanzenwissenschaften an der University of Tennessee. Dr. Heatherly hat seinen Doktortitel 1975 von der University of Missouri in Columbia erhalten. 10% Cert no. SCS-COC-001285 Die Informationen dieses Berichts wurden größtenteils dem Bericht Sustainability of U.S. Soybean Production entnommen: Organic, Traditional, and Transgenic Production Systems des Council for Agricultural Science and Technology (CAST). CAST ist eine gemeinnützige Organisation, die sich aus 36 Mitglieder aus der Wissenschaft und aus einzelnen Mitglieder zusammensetzt. Ziel des CAST ist die Zusammenstellung, Interpretation und Kommunikation glaubwürdiger wissenschaftlicher Informationen auf regionalem, nationalem und internationalem Niveau für Gesetzgeber, Regulierer, Politiker, Medien, private Sektoren und der Öffentlichkeit. Weitere wichtige Erkenntnisse, die in diesem Bericht wiedergegeben wurden, stammen aus einem Bericht der Conservation Technology Information Center (CTIC) mit dem Titel: Conservation Tillage and Plant Biotechnology: How New Technologies Can Improve the Environment by Reducing the Need to Plow. CTIC ist eine gemeinnützige Organisation. Ihr Ziel ist die Bereitstellung zuverlässiger, rentabler Lösungen, um die Beziehung zwischen Landwirtschaft und Umwelt zu stärken. CTIC besteht aus Mitgliedern aus Landwirtschaft, landwirtschaftlichen Verlagen, Landwirtschaftsvereinigungen- und organisationen sowie Produzenten. Die Organisation wird durch die U.S. Environmental Protection Agency (Umweltbehörde), Natural Resources Conservation Service und anderen Körperschaften unterstützt. Das United Soybean Board (USB) ist eine von Landwirten geführte Organisation, die sich aus 68 landwirtschaftlichen Direktoren zusammensetzt, die die Investitionen des Soybean Checkoffs für alle Sojabohnen-Landwirte in den USA beaufsichtigt. Die Sojabohnen-Landwirte sind vereint durch die bindende Verpflichtung gesundheitsfördernde, nahrhafte Lebensmittel zu produzieren, um die immer weiter wachsende Bevölkerung versorgen und ernähren zu können. Und die Sojabohnen-Landwirte sind stolz auf ihre Rolle, eine der gesündesten LebensmittelKulturpflanzen der Welt zu erzeugen. Das USB hat Millionen von Dollar in die Forschung für Gesundheit und Ernährung in Bezug auf Soja investiert. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte www.soyconnection.com.