Herbstküche - tub-a.de
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VITAMINBOMBE Der Apfel ist des Deutschen liebste Frucht: 30 Kilogramm pro Kopf und Jahr sprechen für sich. Das Rezept zu Eckart Witzigmanns gefülltem Bratapfel mit Weinschaumcreme erhalten Sie per Faxabruf (Seite 37). APROPOS APFEL Wer den berühmten Apfelschuss Wilhelm Tells einmal live erleben möchte, dem seien die Tell-Freilichtspiele in Interlaken/ Schweiz empfohlen (www.tellspiele.com). Foto aus „5 Jahreszeiten“, siehe Seite 36 deren Vital- und Nährstoffe die Abwehrkräfte für die kalte Jahreszeit stärken. Begeben Sie sich mit uns auf eine vitaminreiche Entdeckungsreise durch den Herbst, schauen Sie dem Jahrhundertkoch Eckart Witzigmann in die Töpfe, und verschaffen Sie sich einen Überblick über gängige Topfmaterialien. WALD- UND WIESENPILZE schießen nach Regenperioden aus dem Boden. Sie lassen sich gut einfrieren (gedünstet, nicht roh!) und schmecken nach dem Auftauen wie frisch. Vorsicht: Pfifferlinge kann man nicht tiefkühlen, sie werden bitter. Pilzfotos aus „Kochen mit Pilzen“, Edition Fona, siehe Seite 36 32 Foto: WMF GARTENGIGANT Kürbis liegt im Trend: kalorienarm und wasserreich, kaum Fett, dafür Ballaststoffe und Kohlenhydrate. Lagerfähig ist er nur mit Stiel (je nach Sorte bis zu drei Monate). Wenn sich dieser verfärbt und verkorkt, ist die Frucht reif. Hokkaido und Pâtisson können mit Schale verzehrt werden. Zu Kürbis passen Dill, Borretsch, Koriander, Ingwer, Curry. reich gedeckt – allen voran die Gemüsesorten, Foto: Eckart Witzigmann Palazzo Ja h r h u n d e r t k o c h Eckart Witzigmann lässt sich in die Töpfe schauen Herbstlich Der herbstliche Tisch wird von Mutter Natur Foto aus „Europaküche“, siehe Seite 36 @ Infos zum Säure-BasenHaushalt im Internet unter www.mein-eigenheim.de/ ernaehrung Schillernde Trauben, saftgelbe Birnen, blaubereifte Zwetschgen, knackige Kürbis- und Krautköpfe stimmen auf die goldene Jahreszeit ein. Im Herbst hat die Natur den Tisch üppig gedeckt: Esskastanien, in den Mittelmeerländern seit jeher auf dem Speiseplan, werden auch hierzulande zunehmend geschätzt. Sie sind reich an Kohlenhydraten, die ihr volles Aroma erst durch Kochen oder Rösten entfalten. Aus dem Mehl wurde früher das „Brot des kleinen Mannes“ gebacken. Die Kastanie passt aber auch gut in die moderne Ernährung, weil sie neben der Kartoffel eines der wenigen kohlenhydrathaltigen basischen Lebensmittel ist. Sie wirkt so einer Übersäuerung des Körpers, hervorgerufen durch einen übermäßigen Verzehr säurebildender Lebensmittel wie Fleisch, Käse, Eier, Nudeln oder Schokolade, entgegen. ECKART WITZIGMANN wurde vom Gourmetführer Gault Millau zum „Koch des Jahrhunderts“ ernannt: „Ein Herd, etwas Kochgeschirr und gute Zutaten sind alles, was ein Koch benötigt. Nach meiner Erfahrung sind bei Töpfen Sandwichböden von Vorteil (siehe auch Seite 36), weil sie eine gleichmäßige Verteilung der Hitze gewährleisten. Momentan arbeite ich auch sehr viel mit japanischen handgeschmiedeten Messern, die einmalig scharf sind.“ Die Kartoffel ist ein echtes Powerpaket. Wegen ihres Stärke- und Eiweißgehaltes ist sie energiereicher als die meisten Gemüsesorten. Dennoch ist sie kein WALDPILZE IN SAHNESAUCE Für 4 Personen: 800 g Waldpilze, 1 Zwiebel, 2 EL Butter, 1/4 l Weißwein, 200 g Sahne, 200 g Crème fraîche, Salz, Pfeffer, 1 Bund Petersilie Zubereitung: Pilze putzen, in Scheiben schneiden. Zwiebel würfeln, in der Butter glasig dünsten. Pilze dazugeben, 5 Minuten mitdünsten, mit Weißwein ablöschen, einkochen lassen. Sahne und Crème fraîche unterrühren, 5 Minuten kochen, salzen und pfeffern. Mit gehackter Petersilie bestreuen. Dazu passen Semmelknödel. 3/2004 Mein EigenHeim ESSKASTANIEN Als heiße Maroni ist die Frucht der Edel- oder Esskastanie bekannt. Mit ihrem nussig-süßlichen Geschmack ist sie jedoch auch eine Bereicherung für viele andere Gerichte. Das Rezept zu der Kastanienfoccacia mit Oliven, Sardellen und Peperoncini gibt es per Faxabruf (siehe Seite 37). Dickmacher, wie lange Zeit fälschlich behauptet. Sie besteht zu 75 Prozent aus Wasser und enthält kaum Fett. Trotzdem macht sie satt – was an ihrem natürlichen Ballaststoffgehalt liegt. Kartoffeln sollten kühl und dunkel gelagert werden. Bei Lichteinfall bilden sich grüne Flecken, die giftiges Solanin enthalten und großzügig weggeschnitten werden müssen. Rote Bete ist ein wahrer Jungbrunnen – wegen ihres Reichtums an Silizium und Folsäure. Die Wirkstoffe kräftigen Bindegewebe und Haut, Gefäßwände und Knochen und sorgen für die Produktion von Glückshormonen. Beim Kochen darf auf keinen Fall die Schale verletzt werden, damit die Frucht nicht ihren wertvollen Saft und ihr Aroma verliert. Deswegen dürfen weder Wurzel noch Blattansätze abgeschnitten werden. Junge Knollen benötigen nur eine Garzeit von zirka 20–25 Minuten. Die meisten Nährstoffe bleiben jedoch erhalten, wenn man Rote Bete als Rohkost verzehrt: geraspelt, mit Zitronensaft oder in Kombination mit Äpfeln, Nüssen und Zwiebeln. Fotos rechts und unten aus „Kastanien“, Edition fona, siehe Seite 36 34 Mein EigenHeim 3/2004 Herb stlich Foto: CMA 2 WO MAN WILD KAUFT Es gibt vier Einkaufsmöglichkeiten für Wild: direkt beim Forstamt oder Jäger, beim Wildhändler oder bei einem Metzger, der auch Wildfleisch im Angebot hat. Die Rezepte zu Rote Bete mit Rindfleisch (1), Quittenkuchen (3) und Witzigmanns Wildhasenragout mit Polenta (4) per Faxabruf (siehe Seite 37). Foto: CMA 3 4 Hinweise zu Shop und Lieferbedingungen auf Seite 43. Foto: CMA „Europaküche“, siehe Seite 36 1 Foto aus HOLUNDERBEEREN enthalten reichlich Eisen, Kalium, Vitamin A und C. Allerdings dürfen sie nicht roh verzehrt werden, da sie das Gift Sambunigrin enthalten. Durch Kochen wird es zerstört. HOLUNDERSIRUP: Zutaten für 1/2 l: 500 g Holunderbeeren 250 g Zucker 100 ml Rotwein 1/2 Zimtstange Zubereitung: Holunderbeeren waschen, mit der Gabel von den Stielen streifen. Mit Zucker, Rotwein und Zimtstange 30 Minuten köcheln lassen. Durch ein Gazetuch abgießen, abtropfen lassen und leicht ausdrücken. Den Sirup noch einmal aufkochen, in eine sterilisierte Flasche füllen und sofort verschließen. (Rezept/Foto aus „Landküche“, siehe Seite 36) Wild-Liebhaber kommen im Herbst ebenfalls auf ihre Kosten, denn dann ist die Schonzeit vorbei. Das Fleisch zeichnet sich durch einen würzigen, unverwechselbaren Geschmack aus und ist sehr cholesterin- und fettarm. Kein Wunder, denn die Tiere bewegen sich viel und werden nicht gemästet. Da das Fleisch von Natur aus saftig ist, braucht man es nicht zu spicken. Im Gegenteil, durch die Einstiche mit der Spicknadel kann das Fleisch sogar trocken werden. ZU BESTELLEN Mit „Bistro“ zaubert man im Handumdrehen Landhausstil auf den Tisch. Das schwere, geschmiedete Besteck ist aus Edelstahl und hat schwarze Kunststoffgriffe. 24-teilig, 49 Euro. Zu bestellen unter dem Stichwort „Besteck“ zuzüglich Versandkosten bei lineaRIVA, Tel. 06 41/9 71 50 96. ● Herstelleradressen auf Seite 42 ● GEFÜLLTE KOHLKÖPFCHEN (BILD 2) Für 4 Personen: 1 Weißkohl, Salz, 2 EL Öl, 1 Zwiebel, 50 g Semmelbrösel, Pfeffer, 1 Dose Thunfisch in Öl, 2 Eier, 2 Becher Joghurt, etwas Zucker, 1 TL Paprika Zubereitung: Kohlblätter ablösen, waschen und in Salzwasser 5 Minuten blanchieren. Herausnehmen und die dicken Rippen herausschneiden. Öl erhitzen, Zwiebel klein schneiden und glasig dünsten. Semmelbrösel hinzufügen und mit Pfeffer würzen. Mit dem Thunfisch vermischen und Eier unterrühren. 2 Löffel Füllung auf jeweils 2 Kohlblätter geben und zusammenfalten. Die Kohlpäckchen in einen Topf legen, mit dem Kohlwasser übergießen und bei kleiner Hitze zirka 20 Minuten ziehen lassen (nicht kochen). Joghurt mit Zucker und Paprikapulver verrühren und über die Kohlköpfchen verteilen. Warm oder kalt servieren. 3 / 2 0 0 4 M e i n E i g e n H e i m 35 Foto aus „5 Jahreszeiten“, siehe unten TOLLE KNOLLE „Zitrone des Nordens“ wird die Kartoffel auch genannt, da sie so viel Vitamin C enthält. Die meisten wertvollen Inhaltsstoffe liegen unter der Schale, deshalb sind ungeschält gegarte Kartoffeln besonders gesund. Das Rezept für den Kartoffelburger (unten) gibts per Faxabruf. PALAZZO Herbstlich GEMÜSE DÄMPFEN Besonders schonend ist es, wenn Gemüse bei zugedecktem Topf im aufsteigenden Wasserdampf gegart wird, denn Eigengeschmack und Nährstoffe bleiben weitgehend erhalten. Der Gemüsedämpfer aus der Serie „Accente Trend“ ist für alle Herdarten geeignet. Über den TransTherm-Boden wird die Wärme gleichmäßig verteilt. Der transparente Glasdeckel ermöglicht die Kontrolle. ø 20 cm, Cromargan-Edelstahl, 119 Euro. (WMF) Tipp: Ganz ohne Zusatz von Wasser gart man mit AMC-Töpfen (www.amc.info), die allerdings nur im Direktvertrieb angeboten werden. ● Herstelleradressen Seite 42 Kleines Topflexikon Zum Gelingen eines Gerichts tragen nicht nur die Zutaten, sondern auch die Qualität der Ausrüstung bei – vor allem von Töpfen und Pfannen. Edelstahl ist der Marktführer (80 Prozent) unter den Töpfen. Das Material ist pflegeleicht, rostfrei und hat eine lange Lebensdauer. Allerdings ist es ein schlechter Wärmeleiter. Deshalb stehen hochwertige Töpfe auf einem verkapselten Sandwichboden mit Zwischenschichten aus gut leitendem Aluminium oder Kupfer. Stahlemaille ist säurefest und kratzbeständig. Durch harte Schläge können jedoch Teile der Emailleschicht abplatzen. An diesen Stellen brennt das Essen leicht an, und Rost kann sich ansetzen. Moderne Werkstoffe wie Silargan sind diesbezüglich wenig empfindlich. Emaillegeschirr eignet sich gut für den Backofen. Gusseisen ist schwer und haltbar. Es braucht lange, bis es heiß wird, kann die Hitze aber gut speichern und langsam an das Gargut abgeben. Fleischspeisen bräunen darin gleichmäßiger als in jedem anderen Geschirr. Oft schützt eine zusätzliche Emaillierung oder Glasur vor Rost. Reines Gussgeschirr sollte man nur mit warmem Wasser ohne Spülmittel reinigen. Aluguss-Töpfe sind leicht, aufgrund ihrer Beschichtung einfach zu reinigen und rosten nicht. Sie heizen sich schnell auf, da Aluminium ein guter Wärmeleiter ist, können die Wärme aber nicht lange speichern. Feuerfestes Glas-, Keramik- und Porzellangeschirr braucht lange, bis es heiß wird, speichert die Wärme jedoch gut, so dass Speisen lange warm bleiben. WITZIGMANN: „Was auf natürliche und harmonische Weise zusammen in einer Region wächst, kann man wunderbar miteinander verbinden. Wir sollten uns aber nicht nur auf regionale Produkte, sondern auch auf ihr jahreszeitliches Erscheinen besinnen.“ WITZIGMANN PALAZZO Saison 2004/05 Hamburg: 30.9.04–15.1.05 Sportpark München: 19.10.04–6.2.05 Arnulfstraße Düsseldorf: 21.10.04–30.1.05 Oberkassel–Hansaallee Frankfurt: 26.10.04–6.2.05 Europa-Boulevard Köln: 28.10.04–30.1.05 Foreal-Gelände gegenüber KölnMesse ECKART WITZIGMANN PALAZZO Das „völlig verrückte Restaurant-Theater“ im nostalgischen Spiegelpalast steht unter der gastronomischen Leitung von Eckart Witzigmann. Die gelungene Mischung aus Gourmet-Küche (exklusiv komponiertes Vier-Gänge-Menü) und Varieté mit Comedy, Artistik und Live-Musik lockte bereits in der letzten Saison über 120 000 Besucher an. Ab Ende September 2004 gastiert Witzigmann mit seinem Palazzo erneut für über drei Monate gleichzeitig in fünf deutschen Städten: Düsseldorf, Frankfurt, München sowie erstmals in Köln und Hamburg. Eintrittspreise 109–129 Euro, große Silvestergala mit Fünf-Gänge-Menü, Feuerwerk und Open-End-Party 225–250 Euro. Showdauer: zirka 3,5 Stunden, Ticket-Hotline: 0 18 05/72 52 00 (12 Cent/Min.) oder www.witzigmann-palazzo.de Foto aus „Das große Kartoffelbuch“, Edition fona, siehe unten iBUCH Eckart Witzigmann Europaküche, Der Feinschmecker-Edition, 39 Euro, F. Koops, U. Holsten 5 Jahreszeiten, Der Feinschmecker-Edition, 19,90 Euro, beide über www.der-feinschmecker-club.de J. Christ, B. Rademacker, J. Skowronek Landküche – einfach gut kochen mit Bioprodukten, GU, 19,90 Euro. E. Bänziger, F. Buri Kastanien, 19,90 Euro, sowie R. Kabelitz Kochen mit Pilzen, 9,95 Euro, sowie L. Rosenblatt, J. Meyer, E. Beckmann Das große Kartoffelbuch, 34 Euro, alle drei Edition Fona. iFAX Stürmisches Wetter draußen macht Lust auf warme Mahlzeiten. Die Rezepte aus diesem Thema und noch weitere wie Kürbisküchlein, Kastanienravioli oder Kartoffelschnecken erhalten Sie per Faxabruf unter 0 19 05/8 88 58-8 80 (siehe dazu auch Seite 43).