Ausgabe 2 2010 - DGUV Kinder, Kinder
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Ausgabe 2 2010 - DGUV Kinder, Kinder
Ausgabe 2/2010 Kinder,Kinder DGUV 50256 Die Zeitschrift für Sicherheit und Gesundheit in Kindertageseinrichtungen Schwerpunkt Kommunikation Pädagogik Zur Ruhe kommen Verkehrssicherheit Laufrad neu entdeckt Foto: Katja Berghäuser Editorial Infos & Termine … kurz und knapp … Inhalt Liebe Leserin, lieber Leser, „Tue Gutes und rede darüber“ – mit diesem Slogan lässt sich Öffentlichkeitsarbeit auf den Punkt bringen. In der Kita ist Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit wichtig, damit wir alle erreichen, die den Kitaalltag gestalten, auch die Eltern und Kinder, die wir für unsere Kita begeistern wollen. Externe Öffentlichkeitsarbeit richtet sich vor allem an Eltern und Großeltern sowie an VertreterInnen von Ämtern, die Interesse an der Kita haben. Hierfür können Flyer gestaltet, eine Homepage eingerichtet und Presseartikel verfasst werden. Lesen Sie mehr zum Thema Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation in unserem Schwerpunkt auf den Seiten 4 bis 7. Das Laufrad erfreut sich bei kleineren Kindern großer Beliebtheit. Auf Seite 9 erfahren Sie mehr über die guten und schlechten Seiten der kleinen Flitzer. Kinder brauchen Ruhe und Stille. Die Montessoripädagogik gibt hierfür einen Weg vor. Kinder, Kinder sprach darüber mit Montessori-Expertin Ingeborg Becker-Textor, nachzulesen im Interview auf den Seiten 10 bis 11. Ich wünsche Ihnen beim Lesen viel Spaß und viele Anregungen für die Praxis. Tun Sie Gutes – und vergessen Sie nicht, auch darüber zu reden! Viel Erfolg wünscht Ihnen Infos & Termine Schwerpunkt Kommunikation 2 DGUV Kinder , Kinder 2/2010 4 6 Interne Öffentlichkeitsarbeit – ein Muss für jede Kita Knifflige Elterngespräche Gesunde Ernährung Verkehrssicherheit 9 Laufrad neu entdeckt Zur Ruhe kommen mit Maria Montessori Naturwissenschaften Wenn es zischt, knallt und brennt … Verkehrssicherheit Spiele für aufgeweckte Kinder Recht Versicherter Ausreißer Sicherheit Unterweisen ist Chefsache Ideenbörse „Unser Projekt“: Erzählwerkstatt Drachengeschichten Medientipps Quellen: www.bgw-online.de > Pressezentrum > Pressearchiv > 2009 www.dguv.de > webcode d56867 > Fact Sheets > Unfallgeschehen von Kindern in Tagesbetreuung 2008 8 Sommerzeit ist Erdbeerzeit! Gesundheit Ulrike Fister Leiterin der Fachgruppe Bildungswesen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) und Mitglied des Redaktionsbeirats DGUV Kinder, Kinder. 3 kurz und knapp Pädagogik Die Zahl der Arbeitsunfälle bei ErzieherInnen in Kitas privater Trägerschaft hat in den letzten fünf Jahren um über 30 Prozent zugenommen. Das liegt nur zum Teil an der ebenfalls gestiegenen Zahl der Beschäftigten. Auch im Bereich der öffentlichen Kitas sind die Unfallzahlen bei den Beschäftigten leicht gestiegen. Ebenso bei den Kindern: Waren es im Jahr 2000 noch rund 180.000, wurden 2008 rund 230.000 Kinderunfälle gemeldet. Zum Teil liegt das auch daran, dass die Kinder mehr Zeit in der Kita verbringen und in einer längeren Zeitspanne mehr Unfälle geschehen. Ursache vieler Unfälle sind Stolpern und Stürzen, Klemmen und Quetschen. Bei den ErzieherInnen führen Unfälle an Fuß und Knöchel die Statistik an, bei den Kindern ist meist der Kopf betroffen. 10 12 14 15 16 18 19 Mit allen Sinnen durch den Kita-Tag 20 Impressum 18 Vorschau Kinder, Kinder 3/2010 (August) „Risiko raus!“ heißt die große Kampagne der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung und ihrer Partner zur Verkehrssicherheit. DGUV Kinder, Kinder rückt deshalb im nächsten Heft die Verkehrserziehung in den Mittelpunkt. Wir berichten aus einer Kita, die das Thema auf vielen Ebenen umsetzt – ein Modell zum Nachahmen. Außerdem geplant: ein Fachartikel zum Zusammenhang zwischen Gesundheit und Lernen sowie ein Rechtsbeitrag zur Frage des Abholens (Änderungen vorbehalten). Fotos: Katja Berghäuser (2), fotolia/pmphoto Fachleute unterscheiden interne und externe Öffentlichkeitsarbeit. Die interne Öffentlichkeitsarbeit richtet sich in erster Linie an die MitarbeiterInnen. Alle sollen hinter dem pädagogischen Konzept stehen und es mit Engagement umsetzen. Die Abläufe in der Kita werden gemeinsam festgelegt und für alle nachvollziehbar gestaltet. Als interne Informationsquelle kann ein schwarzes Brett dienen. Mehr Arbeitsunfälle in Kitas Bilinguale Kitas Gesund und lecker Am 19. Juni 2010 findet in Magdeburg eine Tagung zu zweisprachigen Kitas mit verschiedenen Workshops statt. Beispielsweise gibt es Informationen zum Aufbau einer bilingualen Kita sowie hilfreiche Tipps zum Spracherwerb von Kindern mit Migrationshintergrund. Veranstalter der Tagung sind die Universität Magdeburg, die Hochschule MagdeburgStendal sowie der Verein für frühe Mehrsprachigkeit an Kindertageseinrichtungen und Schulen (FMKS). Die Ernährung von Kindern ist eine Herausforderung: Das Essen muss schmecken, gesund und kostengünstig sein sowie den gesetzlichen Hygienevorschriften entsprechen. Praktische Tipps und rechtliche Bestimmungen für die Verpflegung in Kitas und Schulkantinen hat der aid-Infodienst auf der Website www.aid-macht-schule.de zusammengestellt. Info: www.ovgu.de/elias Anmeldung: www.fmks.eu Info: www.aid-macht-schule.de Mehr Tagesmütter Immer mehr Eltern lassen ihre Kinder von Tagesmüttern oder -vätern betreuen. Laut Statistischem Bundesamt wurde im März 2009 die Tagespflege für rund 99.000 Kinder mit öffentlichen Mitteln von den Jugendämtern gefördert. Das waren 15 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Insgesamt sind 38.700 Mütter und Väter im Einsatz. Den höchsten Anstieg gab es bei der betreuten Gruppe der unter Dreijährigen. Quelle: Frankfurter Rundschau vom 29.10.2009 Knicklichter sind gefährlich Seit 2005 steigen die Kinderunfälle mit Knicklichtern, so der Giftnotruf Berlin. Wurden im Jahr 2005 noch 105 Anfragen dazu registriert, waren es 2008 bereits 393. Viele Kinder nehmen die Leuchtstäbe in den Mund und beißen sie auf. Die darin enthaltene Flüssigkeit brennt und reizt die Schleimhäute. Da dem Bundesinstitut für Risikobewertung die genaue Zusammensetzung der Flüssigkeiten nicht vorliegt, sollten Knicklichter generell nicht in der Reichweite von Kindern aufbewahrt oder am besten ganz darauf verzichtet werden. Info: www.bfr.bund.de DGUV Kinder , Kinder 2/2010 3 Schwerpunkt Kommunikation Kita! Fotos: Frank Schuppelius ein Muss für jede Eltern fragen nach der pädagogischen Konzeption einer Kita. Die Leiterin möchte mehr Teamgeist sehen und der Träger mahnt die Transparenz an. Konzeption, Team, Transparenz – welcher Nutzen versteckt sich hinter diesen Begriffen und was haben sie mit Öffentlichkeitsarbeit zu tun? Ursprünglich versteht man unter Öffentlichkeitsarbeit die Pressearbeit und Beziehungspflege. Ziel einer professionellen Öffentlichkeitsarbeit in der Kita ist es, zukünftige Eltern für die Einrichtung zu interessieren, die Kita bekannt zu machen, den Träger von der Qualität zu überzeugen, MitarbeiterInnen zu motivieren sowie bei allen Zielgruppen Vertrauen zu wecken. Der Spruch „Tue Gutes und rede darüber“ fasst die Maßnahmen zusammen. Dabei gibt es interne und externe Öffentlichkeitsarbeit. Die externe Öffentlichkeitsarbeit richtet sich an die Zielgruppen, die Kontakt mit der Kita aufnehmen: Eltern, Großeltern, Bürger und Ämter. Hierfür werden Presseartikel geschrieben, eine Homepage oder Flyer gestaltet. Damit es nicht zu „mehr Schein als Sein“ kommt, ist es wichtig, sich zuerst um die interne Öffentlichkeitsarbeit zu kümmern. Sonst kann es passieren, dass eine Mutter, die ihr Kind aufgrund eines guten Presseartikels anmelden will, beim ersten Besuch enttäuscht wird. Gut informiert Die interne Öffentlichkeitsarbeit richtet sich vorrangig an die eigenen MitarbeiterInnen und soll ihre Motivation und Leistungsbereitschaft stärken. Engagierte ErzieherInnen, die sich mit der Kita und ihrem pädagogischen Profil identifizieren, sind die beste Werbung. Dazu ist es notwendig, allen dauerhaft einen detaillierten Einblick in die pädagogische Konzeption und die internen Abläufe, Arbeitsprozesse und Besonderheiten zu geben. Nur wenn die ErzieherInnen Organisationsstrukturen und innerbetriebliche Zusammenhänge kennen und verstanden haben, können sie aktiv an deren Gestaltung mitwirken. Um die Strukturen und Arbeitsprozesse transparent zu machen, bietet es sich an, diese im Kita-Gebäude durch Wanddokumentationen abzubilden. Die MitarbeiterInnen prägen das Gesicht der Kita. 4 DGUV Kinder , Kinder 2/2010 Das gemeinsame Erarbeiten einer Konzeption stärkt das Team. Für eine gute Zusammenarbeit im Team und zur Förderung der internen Kommunikation sind einige Maßnahmen unverzichtbar: regelmäßige Teamsitzungen, verbindliche Teamfreizeiten, Fortbildungen sowie ein „schwarzes Brett“, das die MitarbeiterInnen auf dem Laufenden hält. Hand in Hand Kompromissfindung. Damit dies nicht zur Zerreißprobe wird, gilt es, systematisch vorzugehen. Das Team sollte vor Beginn der Konzeptionserarbeitung verbindlich regeln, in welchen regelmäßigen Abständen und welcher Zeitdauer es sich mit den einzelnen Schwerpunkten auseinandersetzen will. Interne Öffentlichkeitsarbeit und Transparenz sind Voraussetzungen für Prozesse der Teamentwicklung und für das Erarbeiten einer pädagogischen Konzeption. Es ist wichtig, dass ErzieherInnen die Konzeption als Grundlage ihrer täglichen pädagogischen Arbeit annehmen. Deshalb muss sie vom gesamten Team erarbeitet und fortgeschrieben werden. Nur so können alle die Inhalte umsetzen und gegenüber Eltern und anderen vertreten. In der Konzeption werden unter dem Schwerpunkt „Öffentlichkeitsarbeit“ weitere Methoden benannt, die die eigene Arbeit für andere sichtbar machen. Bewährt haben sich thematische Elternbriefe oder Kita-Zeitungen. Aushänge über anstehende Teamfortbildungen zeigen den Eltern, dass sich die ErzieherInnen mit aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen auseinandersetzen. Die Arbeit an der Konzeption ist somit hilfreich für die Teamentwicklung. ErzieherInnen kommen in den fachlichen Austausch, verständigen sich über verschiedene Auffassungen, finden Lösungen, die von allen akzeptiert und umgesetzt werden. Es geht dabei um die Auseinandersetzung mit Konflikten, Kommunikation im Team und Die pädagogische Konzeption einer Kita ist ihr Aushängeschild, ihre Visitenkarte und schlägt damit die Brücke zur externen Öffentlichkeitsarbeit. Sie richtet sich an verschiedene Zielgruppen: an die Eltern, den Träger, das Jugendamt und weitere interessierte Außenstehende wie Bürger oder Vereine. Konzeption als Visitenkarte ErzieherInnen, die durch die Mitarbeit an der pädagogischen Konzeption und eine transparente Kommunikation im Team gut informiert sind, sind in der Lage, akut auftretende Fragen von Eltern und Besuchern konkret zu beantworten. Eltern fühlen sich ernst genommen und berichten auch anderen davon: Diese Mundpropaganda ist eines der wichtigsten Mittel einer guten Öffentlichkeitsarbeit. Sie prägt das Bild der Kita in der Öffentlichkeit entscheidend mit. Ute Bendt ist Dozentin, Kita-Fachberaterin und Autorin. www.ute-bendt.de DGUV Kinder, Kinder Service Bendt, Ute/Erler, Claudia: Aus bewährter Praxis die eigene Kita-Konzeption entwickeln, Verlag an der Ruhr 2008, 19,50 € Krenz, Armin: Konzeptionsentwicklung in Kindertagesstätten – professionell, konkret, qualitätsorientiert, Bildungsverlag EINS 2008, 19,90 € Krenz, Armin: Professionelle Öffentlichkeitsarbeit in Kindertagesstätten, Bildungsverlag EINS 2009, 24,90 € DGUV Kinder , Kinder 2/2010 5 Schwerpunkt: Kommunikation Aktives Zuhören trägt zum Aufbau einer vertauensvollen Atmosphäre bei. Foto: Frank Schuppelius Heute wird sie davon profitieren, denn die fast sechsjährige Tochter Lara hat noch extreme Sprachdefizite, die nach Einschätzung der Erzieherin nur durch Logopädie-Stunden vor der Einschulung aufgefangen werden könnten. Wenn nicht, könnte die in der Nachbarschaft angesiedelte Sprachheilschule eine sinnvolle Alternative sein. Knifflige Elterngespräche Der offene Dialog zwischen ErzieherInnen und Eltern prägt das Bild einer Kita entscheidend mit. Ideal ist es, wenn die Kommunikation in beiden Richtungen gut funktioniert. Wichtig für ErzieherInnen ist es deshalb, sich Gedanken über die eigene Rolle und Methoden der Gesprächsführung zu machen. 6 DGUV Kinder , Kinder 2/2010 Es wird von Seiten der Eltern ein sehr emotionales Elterngespräch werden, dass weiß Anja Baumann (Bezugserzieherin und Gruppenleitung), doch sie ist gut vorbereitet. Sie kennt die Familie mit ihren drei Kindern, von denen zwei seit dem Umzug vor zwei Monaten die Kita besuchen. Frau Baumann hat die kurze Zeit genutzt und durch viele Gespräche einen intensiven Kontakt zu den Eltern aufgebaut. Ratschläge – nein danke! In der Systemischen Beratung gilt der Grundsatz: Jeder Mensch trägt die Lösung seines Problems in sich. Manchmal bedarf es einiger Impulse von außen, um diese Lösungen zu finden. Impulse geben ist aber etwas anderes als Ratschläge erteilen. Wenn Sie als Erzieherin sagen: „Machen Sie es unbedingt so!“, fallen den Eltern sicher Gründe ein, Aber hierzu benötigt Lara aktive Eltern, einen Sprachtest und eventuell einen Logo- warum das auf keinen Fall klappen kann. pädieplatz. Was aber, wenn sich die Eltern Wenn die Maßnahmen dann tatsächlich nach dem Gespräch dagegen entscheiden? erfolglos bleiben, heißt es: „Das haben wir doch gleich gesagt.“ Solche Sätze Die Rolle der Erzieherin können Sie umgehen, indem Sie Impulse ErzieherInnen geraten immer wieder in geben und die Lösungsfindung den Eltern solche oder ähnliche Situationen. Hierbei überlassen. stellt sich die Frage: Müssen sie die Eltern dazu überreden, Fördermaßnahmen Sprechen Sie dafür die Eltern als handelndurchzuführen? Die Antwort lautet: Nein, de und denkende Personen an: Welche denn die Verantwortung für die Kinder liegt Möglichkeiten sehen sie hier? Mögliche bei den Eltern! Die Rolle der ErzieherIn ist Alternativen aus meiner Sicht sind hier in solchen Fällen eine beratende. auch folgende – welche sind für sie die passendsten? Solche Sätze signalisieren ErzieherInnen können Vorschläge machen, ganz klar: Hier muss ich als Elternteil aktiv Vorgehensweisen koordinieren, aber die werden. Entscheidung für Maßnahmen außerhalb Aktives Zuhören als Türöffner der Kita können sie den Eltern nicht abnehmen. Ausnahme: akute Kindeswohl- Zum Aufbau einer vertrauensvollen Atmosphäre trägt aktives Zuhören bei. gefährdung – viele Einrichtungen haben Die Gedanken und Empfindungen des aber hierzu schon Maßnahmenkataloge anderen werden dabei in eigenen Worten entwickelt. wiedergegeben. Erzieherin Anja Baumann kennt diese Methode und setzt sie gezielt Für Erzieherin Anja Baumann ist die ein. Das Gespräch hat begonnen, die wichtige Überlegung vor Gesprächen: Wer Erzieherin beschreibt Lara mit ihren hat hier das Grundproblem? Wer hat die Folgeprobleme? Das Grundproblem haben Stärken und berichtet sachlich über ihre Beobachtungen. das Kind und die Eltern, denn letztendlich müssen diese mit der Entscheidung leben, auch wenn das Kind die Kita bereits Folgender Dialog könnte sich entwickeln: verlassen hat. Vater: „Was glauben Sie eigentlich, wir Ein mögliches Folgeproblem hat aber auch sind kaum in der Einrichtung, und Sie behaupten, Lara hat deutliche Sprachprodie Erzieherin: Kann sie damit umgehen, wenn sich die Eltern gegen eine Förderung bleme. Das können Sie doch in so kurzer entscheiden? Letztendlich geht es hier um Zeit gar nicht wissen.“ Baumann: „Sie hätten gerne etwas den Respekt vor den Entscheidungen der anderes von mir gehört.“ Eltern. Die Eltern sind die Experten für ihre Vater: „Ja, was glauben Sie denn? Meine Kinder. Lara kommt nach Kita-Schluss nach Hause, kümmert sich rührend um ihre beiden Geschwister, und Sie sagen, Lara kann noch nicht alle Buchstaben sprechen.“ Baumann: „Sie freuen sich, dass ihre Tochter so zuverlässig ist“. Vater: „Ja, natürlich, meiner Frau ist sie eine große Stütze, wenn ich unterwegs bin.“ Baumann: „Sie haben ihre Kleine sehr lieb und sind stolz auf sie.“ Vater: „Der letzte Kinderarzt hat da mal was gesagt und unsere Nachbarin versteht Lara so schlecht.“ Baumann: „Eigentlich machen Sie sich auch Gedanken und wollen nur ihr Bestes.“ Vater: „Ich weiß ja auch nicht, wir kennen hier doch niemand. Wo könnte ich Lara denn testen lassen?“ Baumann: „Ich habe hier eine LogopädieListe unserer Stadt und die Adresse der Sprachheilschule. Was glauben Sie, wäre für Sie passend?“ So wie in diesem Beispiel könnte ein Gespräch im Idealfall verlaufen. Wichtig ist dabei, dass die Kommunikation zwischen Eltern und ErzieherInnen regelmäßig stattfindet und keine Seltenheit bleibt. So bleibt man im Gespräch. Die ErzieherInnen sind dadurch über aktuelle Entwicklungen zu Hause informiert, und die Eltern merken, dass auch der Kita die Entwicklung ihres Kindes am Herzen liegt. Melitta Vogel ist Systemische Beraterin und Coach und bietet Seminare für Kommunikation, Konflikt- und Zeitmanagement. www.MelittaVogel.de DGUV Kinder, Kinder Service Gordon, Thomas: Die neue Familienkonferenz, Heyne Verlag, 8,95 € Groot-Wilken, Bernd / Warda, Leslie: Entwicklungsgespräche in Kindergarten und KiTa: Vorbereiten, durchführen, dokumentieren, Herder Verlag 2009, 14,95 € DGUV Kinder , Kinder 2/2010 7 Gesunde Ernährung Verkehrssicherheit Sommerzeit ist Trainiert den Gleichgewichtssinn: das Laufrad. Erdbeerzeit! Die rote Beere hat bei uns von Ende Mai bis Ende August Saison. Ein Erdbeertag im Kindergarten ist ein unvergessliches Erlebnis für die Kinder und nebenbei lernen die Kleinen eine regionale Frucht näher kennen. Wo wachsen Erdbeeren? • Falls der Kindergarten selbst Erdbeeren anbaut, ist es sinnvoll, dass die Kinder bei der Pflege und Ernte der Erdbeere mithelfen. • Der Besuch eines Erdbeerbauern und das Pflücken der Erdbeeren auf dem Feld ist eine sinnvolle Erfahrung bei fehlendem eigenem Nutzgarten. Zum Pieksen und Wälzen: 1-1,5 kg Erdbeeren, 50 g Schokostreusel, 50 g gehackte Mandeln Auf in die Küche! Die Milch bis auf einen kleinen Teil erhitzen. Puddingpulver mit der übrigen Milch mischen und in die kochende Milch einrühren. Unter Rühren aufkochen lassen, bis es zu binden beginnt. Dann den Topf von der Herdplatte nehmen. Den Zucker darüber streuen und im geschlossenen Topf auskühlen lassen (das Aufstreuen des Zuckers und das Verschließen des Topfes verhindern die Hautbildung). Den abgekühlten Pudding mit dem Quark glatt rühren. Die Erdbeeren waschen und putzen. Zu große Beeren in mundgerechte Stücke schneiden. Die Mandeln in einer beschichteten Pfanne ohne Zugabe von Fett rösten. In einem tiefen Teller abkühlen lassen. Ran an den Tisch! Die Pudding-QuarkMasse in einer großen Schüssel in die Mitte des Tisches stellen. Schokostreusel und Mandeln auf mehrere tiefe Tellerchen verteilen. Jedes Kind bekommt eine Plastikgabel oder ein -spießchen. Die Erdbeeren den Kindern am besten schon auf die Teller geben. Los geht's! Jedes Kind spießt eine seiner Erdbeeren auf, zieht sie durch die Pudding-Quark-Masse und wälzt das Ganze noch in den Mandeln oder in den Schokostreuseln. Mmmh – einfach lecker! 8 DGUV Kinder , Kinder 2/2010 fr ad auentdeckt Lneu Es ist nicht nötig, das Rad neu zu erfinden. Man muss es nur wieder entdecken – so geschehen mit dem Laufrad! Achtung! Es gibt Kinder, die keine Erdbeeren vertragen (Nahrungsmittelallergie). Banane ist eine Alternative, die auch gut schmeckt und einfach zu handhaben ist. Marlein Auge ist Diplom-Oecotrophologin und Fachjournalistin. Als Höhepunkt des Erdbeertages dürfen die Kinder beim Erdbeerfondue schlemmen. Fotos: Katja Berghäuser Mit Malvorlagen kann das Erlebte nachbereitet werden: • durch Zeichnungen von Kirschen, Erdbeeren und Johannisbeeren und jeweils einer Pflanze, einem Strauch und einem Baum. Diese können die Kinder passend zuordnen und anmalen. • durch Zeichnungen mit verschiedenen Obstsorten wie Erdbeere, Apfel, Orange, Banane, Ananas, Birne. Die Kinder können sie anmalen und die heimischen Obstsorten einkreisen. • durch das Anmalen der Zeichnung einer Erdbeerpflanze. Erdbeerfondue (für 8 bis 10 Kinder) Für die Creme: 1/2 l Milch, 1 Päckchen Vanillepuddingpulver, 5 EL Zucker, 500 g Magerquark Foto: fotolia/otisthewolf Die meisten Kinder lieben Erdbeeren und haben noch mehr Spaß mit der roten Frucht, wenn Sie ihnen verraten, dass es sich bei der Erdbeere nicht um eine Beere, sondern um eine Nuss handelt. Die grünen oder weißen Pünktchen sind ganz kleine Nüsschen, die wie in Watte in das süße Fruchtfleisch eingepackt sind. Das Laufrad, 1817 von Karl Drais für Erwachsene erfunden und Vorgänger des Fahrrads, bietet viele Vorteile für die motorische Entwicklung von Kindern. Seit vor fünf Jahren erste Modelle auf den Markt kamen, sieht man die pedallosen Flitzer für die Kleinsten immer häufiger. Die große Nachfrage lässt Überlegungen zur Nutzung und zum Risiko von Laufrädern aufkommen: Da die Kinder damit schnell vorwärtskommen, ist die Unfallgefahr nicht zu unterschätzen. Welche Voraussetzungen muss ein Laufrad erfüllen und wie viel Sicherheit bieten die kleinen Rädchen? DGUV Kinder, Kinder-Mitarbeiter Thomas Toth hat Professor Volker Briese befragt, der unter anderem als ehrenamtlicher Fachberater für Verkehrspädagogik beim ADFC Bundesverband tätig ist. Herr Professor Briese, welche Vorteile bringt ein Laufrad für die Entwicklung eines Kindes? Diese Räder sind das ideale Einstiegsfahrzeug für kleine Kinder, mit dem sie fast alles für das richtige Radfahren lernen können – außer ins Pedal zu treten. Die vermeintlich wichtigen Stützräder werden durch Laufräder überflüssig. Im Übrigen lernen Kinder durch die Stützräder nicht richtig Radfahren, geraten häufig in kritische Situationen, die sie noch nicht bewältigen können. Schon mancher Zweijährige kann Laufrad fahren, weil das Körpergewicht vom Rad getragen wird und sich das Kind nur mit den Füßen abstoßen muss. Roller fahren ist motorisch komplizierter: Hier lastet das Körpergewicht beim Abstoßen auf einem Bein, was viel schwieriger ist. Fällt Laufradfahrern der Übergang zum richtigen Fahrrad leichter? Ja, denn das Kind lernt, das Gleichgewicht zu halten, kann selbst lenken und weiß, wie es lenken muss, damit das Rad nicht umkippt. Der Übergang zum Zweirad gestaltet sich dadurch viel einfacher. Das Kind fährt einfach los, wie es das vom Laufradfahren gewohnt ist, findet dann die Pedale und radelt so weiter. Natürlich gibt es auch Kinder, die wenig Lust haben, auf ein richtiges Rad umzusteigen, weil sie mit ihrem Laufrad so viel Spaß haben. Welche Kriterien sollte ein sicheres Laufrad erfüllen? Auf jeden Fall ist das GS-Zeichen ein wichtiges Qualitätsmerkmal. Außerdem sollte die Sitzhöhe verstellbar sein. Ob Metall oder Holz ist Geschmacksache. Gute Holzmodelle sind etwas teurer und betonen den Spielzeugcharakter. Ein Laufrad ist ein Spielzeug und kein Verkehrsmittel. Der Lenkereinschlag sollte begrenzt und die Lenkerenden entschärft werden. Ein Laufrad mit Scheibenrädern kann das Verletzungsrisiko verringern, weil sich die Kinder nicht in den Speichen verfangen können. Braucht ein Laufrad eine Bremse oder eine Klingel? Weder noch, da Kinder in diesem Alter meistens noch nicht genügend Kraft besitzen, um eine Bremse wirksam zu betätigen. Eine Klingel kann beim Sturz möglicherweise zu Verletzungen führen. Wo können Kinder mit dem Laufrad üben? Gelegentlich sehe ich Eltern auf dem Fahrrad, die mit ihrem Kind auf dem Laufrad zum Kindergarten fahren. Das halte ich nicht für sinnvoll – der Transport im Kindersitz oder Anhänger ist für kleine Kinder im Straßenverkehr sicherer. Auf Radwegen haben Laufräder nichts zu suchen. Am besten bieten sich befestigte Flächen, Parks oder verkehrsfreie Wege an. Gefährlich sind vor allem Wege mit Gefälle, weil die Räder dabei zu schnell werden und sich nicht mehr kontrollieren lassen. Eine etwas hastige Lenkbewegung kann dann schnell zum Sturz führen. DGUV Kinder, Kinder Service Die Broschüre Mobile Kinder – Tipps für Kinderfahrzeuge der Unfallkasse Nord und der Aktion Das sichere Haus gibt einen Überblick. Download: www.uk-nord.de > publikationen > Als Stichwort „Mobile Kinder“ eingeben DGUV Kinder , Kinder 2/2010 9 Pädagogik zur Ruhe kommen Foto: Katja Berghäuser mit Maria Montessori Warum finden unsere Kinder keine Ruhe mehr? Pädagogische Fachkräfte und Eltern klagen zunehmend über unkonzentrierte und laute Kinder. Lösungsansätze bietet hier die Pädagogik von Maria Montessori. DGUV Kinder, Kinder befragte dazu Ingeborg Becker-Textor, Kitaspezialistin mit Montessoridiplom. Frau Becker-Textor, was machen wir mit den vielen auffälligen und aggressiven Kindern? Wir gehen hier häufig viel zu eilig vor und suchen nach schnellen Lösungen. Es werden Förderprogramme und Therapien für die Kinder organisiert und Spiele und Materialien angeschafft. Diese sollen dann aus dem Störenfried ein stilles Kind machen, das konzentriert Bilderbücher betrachtet. Dieser blinde Aktionismus funktioniert natürlich nicht, genauso wie es auch keine Rezepte oder Übungen gibt, die sofort weiterhelfen. Was kann wirklich helfen? Kinder zu Konzentration und Stille führen heißt nach Maria Montessori, sie zu ihrer „Mitte“ finden zu lassen und sie damit herauszulösen aus der Magie der Einflüsse der unzähligen geheimen Miterzieher in unserer Gesellschaft. Täglich wird es mehr, was auf unsere Kinder einwirkt: Lärm, die Vielfalt der Medien, Berichterstattung und Bilder über Gewalt und Krieg, Unverständnis gegenüber den Bedürfnissen von Kindern, Reizüberflutung und Armut. In diesem Spannungsfeld müssen die Kinder Distanz gewinnen und zu Selbsttätigkeit, Selbstentscheidung, Konzentration und Stille finden. Noch ganz versunken – Kinder finden im Spiel zu Konzentration und Stille. 10 DGUV Kinder , Kinder 2/2010 Wir Erwachsene sehnen uns nach Ruhe. Ist die Stille für Kinder überhaupt wichtig? Der Philosoph Sören Kierkegaard schrieb: „Was immer Du erwirbst, erwirbst Du nur in der Stille, und göttlich ist nur, was im Schweigen geworden ist“. Dieses Zitat klingt erstmal altmodisch. Aber ist es nicht immer noch so, dass wir erst wenn wir zur Ruhe kommen, Stille und Konzentration erreichen, fähig sind, klare Gedanken zu fassen und unser Kopf frei wird für Neues? Wenn wir konzentriert bei einer Sache bleiben können, dann finden wir leichter und schneller zu adäquaten Lösungen. Wie können Kinder zurück zu ihrer Mitte finden und damit auch Stille erfahren? Alle Kinder haben eine Art und Weise, die Welt zu erfahren und mit ihr umzugehen: das Spiel. Deshalb können und müssen Kinder auch im Spiel Stille und Konzentration finden, dürfen nicht gestört werden, wenn die Konzentration erreicht ist. Und gerade hier ist das Problem: Wir lassen den Kindern nicht genug Ruhe. Wir glauben, dass wir sie verstärken müssen, loben, ihnen zeigen, dass wir sehen, wie konzentriert sie bei der Sache sind. Beschreibt Montessori in ihren Büchern, wie sich dieser Zustand der Stille und Versenkung beim Kind entwickelt? Ja, sie nennt drei Phasen beim Zustandekommen der Konzentration: erstens die Phase der Vorbereitung, zweitens die Phase der „großen Arbeit“ und drittens die Phase der Verinnerlichung, der Lust und der Freude. Erkenne ich das durch Beobachtung? Was tut das Kind in diesen einzelnen Phasen? In der Phase der Vorbereitung wählt es sich einen Arbeitsplatz und ein bestimmtes Material aus. Vielleicht holt es sich noch den Rat des Erwachsenen oder versucht sich an einer Arbeit auf einer ihm bereits vertrauten Stufe. In der zweiten Phase der „großen Arbeit“ beschäftigt sich das Kind mit dem Material. Es versucht, die Aufgabe zu lösen, die es sich selbst in eigener Entscheidung gestellt hat. Es erreicht höchste Konzentration – ohne Ermunterung durch uns – und gelangt zu großer Anstrengung. Es hat sich seine Aufgabe selbst ausgesucht und ist hochmotiviert, diese auch zu lösen. In der dritten Phase entwickelt das Kind zusehends mehr Lust und Freude an seinem Tun. Das ist für uns Erwachsene oft unbegreiflich. Das Kind wiederholt eine Aufgabe immer wieder, kennt die Lösung und langweilt sich kein bisschen dabei. Es hat nicht nur innere Zufriedenheit erlangt, sondern auch zu Konzentration und Stille gefunden. Es lässt sich bei seinem aktiven Tun nicht stören. Heißt das, die Erwachsenen sollten vor allem nichts tun und das Kind in Ruhe spielen lassen? Konzentration und Stille gehen vom Kind aus. Sie entstehen und wachsen von selbst und nicht die Erwachsenen sind die „Macher“ und Förderer. Aber die Erwachsenen können etwas tun: die Umgebung vorbereiten und gestalten, wie es Montessori immer wieder ausgeführt hat. Zu dieser vorbereiteten Umgebung gehört auch das Ändern des Verhaltens: Wir sollten das Spielen der Kinder beobachten ohne einzugreifen, ihnen Zeit lassen für ihre Arbeit, auch wenn es uns zu lange dauert. „Kinder sind wie Uhren, man darf sie nicht nur aufziehen, man muss sie auch gehen lassen“, empfahl der Dichter Jean Paul bereits im 18. Jahrhundert. Wir dürfen ihre Ruhe und Konzentration nicht stören oder unterbrechen. Wir müssen uns in Geduld üben und eine Umgebung schaffen, in der die Kinder nicht in Reizüberflutung und Lärm ertrinken: Weniger ist mehr! DGUV Kinder, Kinder Service Maier-Hauser, Heidi: Lieben, ermutigen, loslassen – Erziehen nach Montessori, Beltz Verlag 2001, 12,90 € Becker-Textor, Ingeborg: Zehn Grundsätze des Erziehens, Herder Verlag 2008, 8,95 € DGUV Kinder , Kinder 2/2010 11 Naturwissenschaften Experimentieren in der Kita während der Workshops Hilfestellungen, wie sie die Anforderungen der Bildungsprogramme für Naturwissenschaften und Technik umsetzen und mit anderen Themen wie Sprachentwicklung, Musik oder Bewegung verbinden können“, erläutert Zagel. Wenn es zischt, knallt und brennt... Das Interesse an naturwissenschaftlichen Phänomenen zu fördern, ist Ziel der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“. Drei- bis Sechsjährige lernen spielerisch naturwissenschaftliche Zusammenhänge kennen. Neugierde und Spaß führen die Kinder an die Naturwissenschaften heran und vermitteln ihnen eine positive Einstellung. Die meisten Kinder sind experimentierfreudig und gehen vorurteilsfrei an wissenschaftliche Themen heran. Die Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ möchte Naturwissenschaften und technische Themen in den Kitas verankern – auch die Bildungsvereinbarungen der Länder schreiben das seit 2005 vor. Seit vier Jahren sind die Mitarbeiter vom „Haus der kleine Forscher“ aktiv. Die Stiftung erreicht inzwischen rund 11.050 Kitas. Workshops, die zum großen Teil aus Experimenten mit Wasser, Luft und Feuer bestehen. „Angst haben die Kinder nicht. Unsere Experimente sind kindgerecht und funktionieren mit Alltagsmaterialien wie Strohhalmen, Spiegeln, Backpulver oder ähnlichen Dingen“, betont Tanja Zagel, stellvertretende Leiterin des Teams Marketing und Kommunikation vom „Haus der kleinen Forscher“. „Uns ist es wichtig, den Kindern zu vermitteln, dass es kein ,falschʻ gibt – sie sollen ausprobieren und entdecken.“ Gemeinsam experimentieren Die Stiftung stellt verschiedene Angebote zur Verfügung, an denen sich die ErzieherInnen orientieren können: Grundsätzlich werden die Experimente immer gemeinsam mit den Kindern und ErzieherInnen ausgewählt und dann auch im Ablauf Jedes Kind soll nach seinen Neigungen, Interessen und Begabungen chemische, biologische und physikalische Phänomene entdecken. Deshalb spricht die Stiftung die ErzieherInnen an: Sie organisieren Den Workshop planen genau besprochen. Beispielsweise gibt es den Versuch „Gefangenes Wasser“, bei dem die Kinder lernen, was Luftdruck ist und was er bewirkt. In einem anderen Experiment erfahren sie, wie man Feuer ohne Wasser löscht. Dafür werden Backpulver und Zitronensaft zusammengegeben, um Kohlendioxid (CO2) herzustellen. Die Stiftung gibt auf ihrer Website www.das-haus-der-kleinen-forscher.de Anleitungen und Tipps zur sicheren Durchführung der Experimente. ErzieherInnen begeistern Die Stiftung empfiehlt den ErzieherInnen, mindestens an zwei eintägigen Workshops pro Jahr teilzunehmen. Damit soll auch die Begeisterung der ErzieherInnen für Naturwissenschaften und Technik geweckt werden, die diese dann mittelbar an die Kinder weitergeben. „Wir leisten ihnen Soziale und kognitive Fähigkeiten Das pädagogische Konzept umfasst Gruppenarbeit, aber auch individuelle Erkundung und gemeinschaftliche Reflexion. Während des Workshops arbeiten die Kinder zusammen, sie assistieren und helfen sich. Der gemeinsame Bildungsprozess hat fünf Ziele: • Neue Inhalte gemeinsam erarbeiten • Verschiedene Perspektiven kennen lernen • Gemeinsam mit anderen Probleme lösen • Wissen erweitern • Ideen austauschen Dabei erlangen die Kinder soziale Kompetenzen und setzen sich mit ihren Gedanken, Meinungen und Einstellungen auseinander. Durch das Experimentieren DGUV Kinder , Kinder 2/2010 Auszeichnung „Haus der kleinen Forscher“ Die Kitas, die kontinuierlich an den Workshops teilnehmen, können sich selbst zum „Haus der kleinen Forscher“ auszeichnen lassen und erhalten eine Plakette sowie eine Urkunde für ihre Einrichtung. Dazu sind folgende Voraussetzungen notwendig: Zunächst nehmen die Kitas an einem Einführungs- und Vertiefungsworkshop teil. Dabei dokumentieren die ErzieherInnen mindestens 20 Experimente. Zusätzlich veranstalten und dokumentieren sie selbst zwei Projekte. Detaillierte Informationen erhalten die ErzieherInnen bei den Workshops. Zudem steht ihnen eine Netzwerk-KoordinatorIn als Ansprechpartner zur Verfügung. Diane Zachen ist Mitarbeiterin in der Redaktion DGUV Kinder, Kinder. Die Stiftung Haus der kleinen Forscher gründet sich auf die HelmholtzGemeinschaft von McKinsey&Company, Siemens-Stiftung und Dietmar-HoppStiftung. Mit einem „Musternetzwerk“, bestehend aus 53 Berliner Pilot-Kitas, wurde die Stiftung 2006 gegründet. Die Pilot-Kitas existieren noch heute. Mit ihnen werden neue Konzepte und Angebote erprobt. Gefördert wird die Stiftung auch vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Info: www.das-haus-der-kleinen-forscher.de Ein ähnliches Ziel verfolgt die Bildungsinitiative Science Lab. Sie bietet ein Kurssystem für Kinder zwischen vier und zehn Jahren, das die Kinder altersgerecht an naturwissenschaftliche Themen heranführt. Inzwischen werden die Science-Lab-Forscherkurse an über 70 Standorten in Deutschland angeboten. Die Kinder tasten sich über Fragen an das jeweilige Thema heran und beantworten diese überwiegend durch Experimente. Die Initiative hat unter anderem am bayerischen Bildungsplan mitgearbeitet. Info: www.science-lab.de Anzeige Bewegungsförderung, die allen Spaß macht... Bausteine + Bohnensäckchen Qualitätsprodukte zu günstigen Herstellerpreisen! Kissen, Würfel, 4 unterschiedliche Quader, Keil und Matten - alle mit einem Bezug aus sehr strapazierfähiger Baumwolle (bei 40° vollwaschbar) und einem stabilen Schaumstoffkern (Stauchhärte 25 kg/m³). Ebenso bieten wir Ihnen waschbare Bohnensäckchen in 4 Größen, befüllt mit 125 bis 1.000 g Kunststoffgranulat. Gerne senden wir Ihnen unser aktuelles Prospekt und Stoffmuster gratis zu. Ein kurzer Anruf bei Frau Hellmeister unter 06348/616-133 genügt. Südpfalzwerkstatt gGmbH, Jakobstraße 34, 76877 Offenbach/Queich - www.suedpfalzwerkstatt.de Anzeige_Südpfalzwerkstatt_175x63_28.10.2009.indd 1 12 werden nicht nur Neugierde und Begeisterung für naturwissenschaftliche und technische Phänomene gefördert, sondern auch eine Reihe von Basiskompetenzen. Dazu gehören zum Beispiel Lern- und Sprachkompetenz sowie Feinmotorik. 28.10.2009 09:12:24 DGUV Kinder , Kinder 2/2010 13 Fotos: Stiftung Haus der kleinen Forscher Konzentriert beobachten die Kinder die Vorgänge beim Experimentieren. Recht Verkehrssicherheit Versicherter Ausreißer Im Rahmen der Präventionskampagne „Risiko raus!“ werden alle Verkehrsteilnehmer angesprochen – auch Kinder. Eltern und ErzieherInnen legen bei den Kitakindern den Grundstein für ein sicheres und verantwortungsvolles Verhalten im Straßenverkehr – physisch wie psychisch. Dabei steht die altersgerechte Vermittlung von Kompetenzen im Mittelpunkt. Um die Aufmerksamkeit der Kinder auf die aktive Teilnahme am Straßenverker vorzubereiten, sollte die Wahrnehmung spielerisch gefördert werden. ErzieherInnen können mit Gruppenspielen die Sinneswahrnehmung der Kinder schulen. Stille Post für Pantomimen Stoffpuppen Die Kinder sitzen im Kreis, in der Mitte eines mit verbundenen Augen – der „Wächter“. Um den „Wächter“ herum werden Gegenstände verteilt, die Geräusche erzeugen, zum Beispiel Rasseln, Bohnensäckchen, Schlüssel, mit kleinen Steinen gefüllte Pappschachteln oder Seidenpapier – die „Schätze“ des „Wächters“. Die Kinder werden in Gruppen von 4-6 Kindern aufgeteilt. Alle Kinder bis auf eines jeder Gruppe verlassen den Raum. Nach Aufruf kommt jeweils ein Kind pro Gruppe wieder dazu. Die Kinder finden sich zu Paaren zusammen. Ein Kind liegt entspannt auf dem Boden. Es stellt sich vor, sein Körper sei entweder aus Holz oder aus Watte. Das andere Kind muss durch die Bewegung einzelner Körperteile des liegenden Kindes herausfinden, ob diese aus Watte oder aus Holz bestehen. Die Kinder im Kreis müssen nun der Reihe nach versuchen, einen der „Schätze“ zu stehlen. Dabei sollen sie sich so leise wie möglich anschleichen. Die anderen Kinder müssen dabei sehr still sein. Hat der Wächter einen Dieb ertappt, werden die Rollen getauscht. Das Kind der Gruppe, das im Raum geblieben ist, spielt dem Neuankömmling eine kurze pantomimische Szene vor, zum Beispiel das Anziehen eines Schneeanzuges, das Aufpumpen eines Fahrradreifens oder das Belegen einer Pizza. Das Kind merkt sich die Bewegungsabfolge und spielt diese dem nächsten Kind vor, das in den Raum kommt. So geht es weiter, bis das letzte Kind der Gruppe hineinkommt. Nachdem auch ihm die Szene vorgespielt wurde, hat es die Aufgabe, das Dargestellte zu benennen. Wie aber sieht es mit dem Versicherungsschutz aus, wenn ein Kind eigenständig und unbemerkt aus der Kita verschwindet und sich auf den Nachhauseweg macht? In dem zugrundeliegenden Fall ist ein dreijähriges Kind aus der Kita verschwunden, das gewöhnlich um 16:15 Uhr von seiner Großmutter aus dem Kindergarten abgeholt und nach Hause gebracht wurde. Dabei kann das liegende Kind auch variieren, zum Beispiel ein Arm aus Holz, die Finger aber aus Watte. Das untersuchende Kind muss möglichst viele Körperteile untersuchen und herausfinden, ob sie aus Holz oder Watte sind. Nach einer Weile wird getauscht. Am Unfalltag verließ das Kind den Kindergarten unerlaubt schon um 16 Uhr und wurde eine halbe Stunde darauf schwerverletzt vor dem Hochhaus aufgefunden, in dem es mit seiner Familie wohnte. Offensichtlich war es aus einem Fenster des Treppenhauses gestürzt. Martin Kraft ist Mitarbeiter beim Medien & Service-Center der Deutschen Verkehrswacht. Kein Wegeunfall Illustration: Wiltrud Wagner Im Straßenverkehr gilt erhöhte Wachsamkeit: Dies kann in der Kita durch Spiele geübt werden. 14 DGUV Kinder , Kinder 2/2010 Foto: Eva Schmidt Schatzräuber Kinder in Kindertageseinrichtungen sind grundsätzlich während des gesamten Kita-Besuchs unfallversichert. Auch auf dem Weg nach Hause besteht der Versicherungsschutz. Der versicherte Nachhauseweg endet, sobald die Türschwelle der Haustür überschritten wird. Für den Unfallversicherungsschutz kam es nun darauf an, ob der Aufenthalt im eigenen Wohnhaus noch dem Kindergartenbesuch zugerechnet werden konnte. Das Kind hatte den Kindergarten unerlaubt und unbeaufsichtigt verlassen. Den Weg bis zum Wohnhaus bewältigte es unfallfrei und gelangte in das Treppenhaus des mehrstöckigen Wohnhauses. Somit schied ein Wegeunfall im Sinne der gesetzlichen Unfallversicherung aus, weil das Kind mit dem Passieren der Außenhaustür in einen Bereich gelangt war, der außerhalb des versicherten Wegs liegt. Dennoch bejahte das Gericht den Versicherungsschutz. Nach seiner Auffassung lag ein versicherter Kindergartenunfall vor. Was passiert, wenn ein Kind sich eigenständig auf den Heimweg macht? Obhutspflicht Wird nämlich ein Kind vom Sorgeberechtigten in die Obhut eines Kindergartens gegeben, entsteht für diesen eine entsprechende Obhutspflicht. Diese dauert so lange an, bis das Kind die Einrichtung in erlaubter Weise wieder verlässt. Die Obhutspflicht endet erst, wenn das Kind vom Sorgeberechtigten oder einer beauftragten Person in Empfang genommen wird oder die Einrichtung mit Einverständnis des Sorgeberechtigten ohne Begleitung verlässt, weil es etwa bei seinem individuellen Entwicklungsstand bereits in der Lage ist, den konkreten Heimweg allein zu bewältigen. in der Obhutspflicht des Kindergartens. Deshalb befand es sich weiter im Verantwortungsbereichs der Einrichtung, obwohl es sich räumlich von ihr entfernt hatte. Im vorliegenden Fall war das Kind noch nicht in die Obhut seiner Sorgeberechtigten gelangt und stand daher weiterhin Elmar Lederer ist Geschäftsführer des Bayerischen Gemeindeunfallversicherungsverbandes. Ob eine Mitarbeiterin des Kindergartens ein Verschulden an der Verletzung der Obhutspflicht trifft, ist für das Fortbestehens des Unfallversicherungsschutzes nicht entscheidend. Wie die Haftungsfrage geregelt ist und ob eine mögliche Verletzung der Aufsichtspflicht vorliegt, können Sie unserem nächsten Rechtsbeitrag in DGUV Kinder, Kinder 3/2010 lesen. DGUV Kinder , Kinder 2/2010 15 Gesunde Ernährung Sicherheit Illustration: Michael Hüter Wesentliche Themen der Erstunterweisung: Unterweisen ist: • Informieren über Gefahren • Trainieren von Verhalten • Anweisen von Verhalten • Kontrollieren und gegebenenfalls sanktionieren von Fehlverhalten. Deshalb ist die Unterweisung immer Aufgabe der Führungskräfte. Erstunterweisung Sicherheit und Gesundheitsschutz Wenn Mitarbeiter neu in die Einrichtung kommen, müssen sie zu Beginn ihrer Tätigkeit unterwiesen werden. Durch diese Erstunterweisung werden die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass sich die Beschäftigten von Beginn ihrer Tätigkeit an sicher und gesundheitsförderlich verhalten können. Zum anderen sollen sie befähigt werden, mit plötzlich auftretenden Gefahrensituationen fertig zu werden. Betriebliche Struktur des Arbeits- und Gesundheitsschutzes • Zuständigkeiten und Verantwortung • Betriebliches Meldewesen (Unfälle, Gefahren und Mängel) • Vorstellung der Fachkraft für Arbeits- sicherheit, des Betriebarztes, der Sicherheitsbeauftragten, der Ersthelfer • Erklärung der Rettungs-, Verbots- und Gebotszeichen im Betrieb. Brandschutz und Verhalten im Brandfall • Freihalten von Flucht- und Rettungswegen • Löscheinrichtungen und Standorte der Feuerlöscher • Brandmeldung und Evakuierung Erste Hilfe und Verhalten bei Unfällen • die Abläufe bei einem Unfall • Verbandskästen, Führen des Verbandbuches • Ersthelfer • Unfallmeldung • Durchgangsarzt Die gesetzliche Unfallversicherung • die für die Einrichtung zuständigen Unfallversicherungsträger • die Aufgaben und Leistungen der Unfallversicherungsträger Spezifische Gefährdungen der jeweiligen Tätigkeit, zum Beispiel Hygiene oder Trittsicherheit Ulrike Fister ist Leiterin der Fachgruppe Bildungswesen der DGUV. Birgit Waterstrat ist freiberufliche Dozentin und Beraterin. Anzeige Besonderheiten beachten Die im Kasten genannten Themen müssen für die konkrete Gestaltung der Erstunterweisung entsprechend der betrieblichen Gegebenheiten und Besonderheiten aufbereitet werden. Darüber hinaus sollten Führungskräfte bedenken, dass die neuen Mitarbeiter häufig nur geringe Vorkenntnisse mitbringen oder die betriebsspezifischen Arbeitsverfahren, Regelungen oder gesund erhaltenden Maßnahmen noch nicht kennen. Unterweisen ist Chefsache Neue Kollegen oder Praktikanten sollen sicher und gesund ihre Arbeit verrichten können. Dazu müssen sie wissen, wann Gefahren für ihre Gesundheit bestehen, und wie der Betrieb diese Gefahren minimiert. Sie sollen auch erfahren, wie sie sich selbst verhalten müssen, um für ihre eigene Sicherheit zu sorgen. Das alles lernen sie in einer Unterweisung. 16 DGUV Kinder , Kinder 2/2010 Was heißt unterweisen? In der betrieblichen Praxis wird häufig noch der Begriff „Belehrung“ verwendet. Unterweisen ist jedoch mehr als „belehren“. Nach Arbeitsschutzgesetz § 12 und BGV A1 §4 beziehungsweise GUVV A1 §4 sind grundsätzlich alle Einrichtungen und Betriebe verpflichtet, ihre Mitarbeiter über die mit ihrer Tätigkeit verbundenen Gefährdungen und die Maßnahmen zu ihrer Verhütung zu unterweisen. In jeder Unterweisung sollte deshalb genügend Zeit und Raum sein, um offene Fragen zu diskutieren und zu beantworten. Die Erstunterweisung dient lediglich einem ersten Überblick über die betriebliche Gefährdung. Deshalb müssen die einzelnen Themen und weitere in nachfolgenden Unterweisungen vertieft werden. Die Führungskräfte sind verpflichtet, die Mitarbeiter auch in der Folgezeit regelmäßig über die betriebsspezifischen Gefährdungen und die daraus abzuleitenden Maßnahmen zu unterweisen. Das Spektrum der Themen ergibt sich aus der Gefährdungsbeurteilung des jeweiligen Betriebes. Gestaltungselemente für Spiel- und Erlebnisräume Besuchen Sie uns im Internet: www.rathschlag.com Rathschlag GmbH · Löhnberger Hütte 1 · 35792 Löhnberg Tel.: 0 64 71 / 99 09-0 · Fax: 99 09-30 · [email protected] DGUV Kinder , Kinder 2/2010 17 Ideenbörse „Unser Projekt“ Medientipps Das kann ich nicht Einige Kinder sprudelten sofort los – und wir wären froh gewesen, Steno zu beherrschen – andere trauten sich diese Aufgabe nicht zu: „Das kann ich nicht“. Doch mit gezielten Fragen, zum Beispiel dazu, was sie in der letzten Zeit erlebt haben oder was sie gerne spielen, konnten sie ihre SchüchWir als Erzieherinnen hatten das Ziel, ternheit überwinden, denn letztendlich hat unsere Kinder zum Erzählen zu bewegen. jedes Kind etwas zu erzählen. Um einen Einstieg zu finden, haben wir den Schönes Ergebnis: ein eigenes Buch Nach dem Aufschreiben haben wir jedem Kindern der Bärengruppe viele DrachenKind seine Geschichte vorgelesen. Sie und Prinzessinnengeschichten vorgelesen. Herausforderung angenommen, obwohl es staunten über sich selbst und waren stolz Dann waren sie selbst gefordert, sich kleine auch für viele Eltern nicht einfach war. Wir auf das, was sie erfunden hatten. Storys zu Drachen, Burgen und Rittern aussind begeistert, wie kreativ und individuell zudenken. Während des Erzählens haben Lustige Raterunde die Eltern diese Aufgabe umgesetzt haben. wir die Geschichten aufgeschrieben. In einem Sitzkreis haben wir alle GeSo wurden zum Beispiel Fortsetzungen schichten vorgelesen, ohne zu verraten, geschrieben und Bilder gemalt. Die Kinder wer welche Geschichte erdacht hatte. waren sehr stolz, wenn die Geschichten ihrer Die Kinder sollten es erraten. Das war Eltern vorgelesen wurden und sie zu Hause sehr spannend und für jede Geschichte vom Applaus und dem Lob der ganzen gab es kräftigen Applaus. Gruppe berichten konnten. Dann überlegten wir uns passende ÜberProjekt für Generationen schriften und jedes Kind malte zu seiner Auch die Großeltern wollen wir mit einbeziehen. Geschichte ein Bild. Jetzt hatten wir alles zusammen: Noch einen Einband und fertig Am Großelternnachmittag können sie die Geschichten ihrer Enkelkinder lesen, und war das Drachengeschichtenbuch! wer weiß, was noch passiert? Nicht ohne Elternabend einmal anders Hintergedanken halten wir einen weiteren Beim nächsten Elternabend haben wir die Bucheinband bereit. Erwachsenen mit dem Buch überrascht. Zu Anfang hatten wir nur das Ziel, die Kinder Die Kinder waren voller Vorfreude. Alle zum Erzählen zu bewegen. Jetzt ist es ein behielten das Geheimnis für sich. Die generationsübergreifendes Projekt geworden. Eltern zeigten sich begeistert. Die Kinder Für jede Familie bleibt eine schöne hatten sich gewünscht, dass auch ihre Erinnerung und vielleicht die Motivation, Eltern erraten sollen, welche Geschichte gemeinsam zu erzählen und Geschichten von wem stammt. Doch damit nicht genug: zu erfinden. An diesem Abend wurden auch die Eltern Die ErzieherInnen haben gebeten, in den nächsten Tagen eine Anne Knewitz ist Erzieherin die Geschichten der Kinder Geschichte abzugeben. Sie haben die im Kindergarten Appenheim. aufgeschrieben. Impressum DGUV Kinder, Kinder erscheint vierteljährlich Herausgeber: Deutsche Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), Mittelstr. 51, 10117 Berlin, www.dguv.de Chefredaktion: Gregor Doepke (verantw.), DGUV Berlin Redaktionsbeirat: Martin Buhl (Stadtverwaltung Lüdenscheid), Ulrike Fister (DGUV), Andreas Kosel (Unfallkasse Rheinland-Pfalz), Dipl.-Psychologe Dr. Torsten Kunz (Unfallkasse Hessen), Sabine Margraf (Kindertagesstätte Große Lache, Wehrheim/Ts.), Angelika Röhr (Unfallkasse NRW), Jörg Stojke (BGW), Thorsten Vent (Unfallkasse Nord) Redaktion: Eva Schmidt (verantw. für den Verlag), Diane Zachen Redaktionsassistenz: Katja Berghäuser E-Mail: [email protected] 18 DGUV Kinder , Kinder 2/2010 Verlag und Vertrieb: Universum Verlag GmbH, Taunusstr.54, 65183 Wiesbaden, vertretungsberechtigte Geschäftsführer Siegfried Pabst und Frank-Ivo Lube. Die Verlagsanschrift ist zugleich auch ladungsfähige Anschrift für die im Impressum genannten Verantwortlichen und Vertretungsberechtigten. Tel.: (0611) 9030-0, Fax: (0611) 9030-281 Anzeigen: Anne Prautsch, Tel.: (0611) 9030-246 Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 5 Internet: www.universum.de, www.kiki-online.de Herstellung: Alexandra Koch Grafische Gestaltung: Konzept fünf, Offenbach Druck: alpha print medien AG, Kleyerstr. 3, 64295 Darmstadt Titelfoto: Frank Schuppelius ISSN 1438 –5066 Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion. Für mit Namen oder Initialen gekennzeichnete Beiträge wird lediglich die allgemeine presserechtliche Verantwortung übernommen. Bestellungen: Annemarie Jung, Tel.: (0611) 90 30-264, Fax: (0611) 9030-277, [email protected] Bezugspreise: Einzelpreis € 1,95 inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten, Jahresabonnement € 7,80 inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten Einem Teil der Auflage liegt eine Beilage einzelner Unfallversicherungsträger bei. Fotos: Kindergarten Appenheim Phantasie ohne Grenzen: Unsere Kitakinder aus Appenheim erfanden und erzählten ihre eigenen Geschichten. Diese haben wir in einem Buch zusammengestellt. Reise ins Unbekannte Wolle, ein kleiner Braunbär, darf erstmals alleine die Bärenhöhle verlassen und einen Spaziergang machen. Freudig und voller Tatendrang macht er sich auf den Weg. Dieses interaktive Buch mit seinen liebevollen Illustrationen lässt die Kinder beim Vorlesen mitmachen: Sie schnarchen und gähnen mit dem kleinen Bären, schlürfen, schmatzen, erschmecken sein Honigbrot auf der Zunge, stampfen mit ihm durch den Wald und ahmen „Schschsch…“ das Rauschen der Baumwipfel im Wind nach. Ganz nebenbei trainieren sie so phonetische Fertigkeiten und ihre Feinmotorik – und haben großen Spaß dabei! Geeignet ist dieses Buch schon für die kleineren Kitakinder ab zwei Jahren. Diese können die einzelnen Laute manchmal zwar noch nicht richtig nachahmen, haben aber Freude beim Ausprobieren: Sprachförderung mit Spaß! Der Regenbogenfisch entdeckt die Tiefsee ist ein zweisprachiges Vorlesebuch über Unbekanntes, Mut und Hilfsbereitschaft. Eine fremde Umgebung macht vielen Angst: so auch in der Geschichte des Regenbogenfisches. Er und sein Freund schwimmen häufig zur Unterwasserklippe und fragen sich, was sie in der Tiefe wohl erwarten würde. Eines Tages verliert der Regenbogenfisch dort seine letzte Glitzerflosse. Er möchte sie unbedingt wiederhaben. Auf dem Weg in die Tiefe entdeckt er eine faszinierende Welt. Er trifft einen Leuchtkalmar, der ihm beim Suchen hilft. Gemeinsam begegnen sie Quallen, einer Krake und anderen Tiefseebewohnern. Alle helfen zu suchen, bis der kleine Laternenfisch die Flosse findet. Die Geschichte zeigt, dass aus Unbekanntem schnell Vertrautes werden kann. Die Illustrationen sind mit glitzernden Details versehen und nehmen die Kinder mit auf die Reise. Das Buch, inklusive Hörbuch, eignet sich vor allem für bilinguale Kitas. Neben der Version mit der englischen Sprache ist der Titel auch auf Französisch, Griechisch, Italienisch, Russisch, Spanisch und Türkisch erhältlich. Schmitz, Elisabeth: Wolle, der kleine Braunbär, 2009, 8,50 €. Weitere Infos und Bestellung: Auf der Website der Autorin www.bilderbuch-sprachförderung.de oder bei der Druckerei www.druckerei-joost.de Eva Schmidt ist Redakteurin bei DGUV Kinder, Kinder. Schreiben Sie uns! Wir sind gespannt auf Ihre Meinung und freuen uns über jede Anregung. Gerne beantworten wir auch Fragen zu Themen aus Ihrem Berufsalltag mit Hilfe von Fachleuten. Möchten Sie ein besonders gelungenes oder außergewöhnliches Projekt vorstellen? Zögern Sie nicht: Schicken Sie uns Ihre Beiträge mit Fotos und Bildern! Alle unter der Rubrik „Unser Projekt“ veröffentlichten Einsendungen werden mit 50 Euro honoriert (bitte maximal eine DIN A4-Seite). Haben Sie ein neues Fachbuch, eine Audio-CD oder eine empfehlenswerte CD-ROM entdeckt? Ihre Bewertung interessiert sicher viele Kolleginnen und Kollegen. Für veröffentlichte Medienbesprechungen halten wir 25 Euro bereit. Schreiben Sie an: Universum Verlag GmbH Redaktion DGUV Kinder, Kinder Postfach 65175 Wiesbaden Fax: (0611)9030 - 381 E-Mail: [email protected] Unter www.hoerfux.com kann die Geschichte als mp3-Hörbuch heruntergeladen werden. Pfister, Marcus: Der Regenbogenfisch entdeckt die Tiefsee, Nord Süd Verlag 2009, 15,95 E Diane Zachen ist Mitarbeiterin in der Redaktion DGUV Kinder, Kinder. Anzeige Jetzt bestellen! der,ndkinder kinr/g esu siche iehung Verkehrserz er Kita in d de Drachengeschichten Sprachförderung für die Kleinsten aus. www.risiko-r Erzählwerkstatt Ihre Meinung nzept Mit einem Ko inar nsem für ein Elter herheit sic zur Verkehrs Verkehrserziehung in der Kita Mit einem Konzept für ein Elternseminar Die Broschüre gibt praktische Anregungen für eine altersgerechte Verkehrserziehung und Beispiele für das Einüben des Verhaltens im Straßenverkehr. Außerdem bietet sie ein ausführliches Konzept für einen Elternabend zur Verkehrserziehung mit Kopiervorlage für einen Elternbrief. Umfang: 38 Seiten Format: 10,5 x 21 cm Jetzt bestellen! Internet www.kiki-online.de Telefax 0611/9030-277 oder -181 _____ Expl. (ab 10 Expl. 2,85 E pro Expl. 2,49 E pro Expl.) Zzgl. 3,- E Versandkosten. Versand erfolgt gegen Rechnung. Keine Nachnahme. Einrichtung Name Straße PLZ/Ort Datum/Unterschrift Verkehrserziehung in der „Kita“ wurde erstellt von der Redaktion der Zeitschrift DGUV Kinder, Kinder. Universum Verlag GmbH Taunusstraße 54 . 65183 Wiesbaden . ,www.universum.de Kinder ,Kinder Kinder 2/2010 1/2010 19 Telefon 0611/9030-501 DGUV Kinder Mit allen Sinnen durch den Kitatag Unsere Ohren werden täglich von einer Geräuscheflut überrollt. Doch Hören, Wohlbefinden und Gesundheit stehen im engen Zusammenhang. Dauerlärm wird schnell zu Stress und negativer Stress belastet die Nerven. Die Folgen sind vielfältig und führen auch zu Erschöpfungszuständen. Umso wichtiger ist es, regelmäßig Ausgleich zu schaffen. Unsere beiden Übungen verschaffen Ihren Ohren Ruhe und Ihnen Gelassenheit. Dem eigenen Atem lauschen Zeit: morgens oder direkt nach der Arbeit Dauer: circa fünf Minuten Position: sitzend am Boden oder auf einem Stuhl, Augen geschlossen Verschließen Sie zuerst locker Ihre beiden Ohren mit den Fingern (Mittelfinger auf das Ohr und so den Gehörgang von außen verschließen). Nun atmen Sie ganz in Ihrem Rhythmus durch die Nase ein und nach einem kurzen Moment durch den Mund aus. Dann spüren Sie Ihrem Atem nach. Genießen Sie die Langsamkeit. Lauschen Sie Ihrem Atem und folgen Sie Ihrem eigenen Rhythmus. Dem Klang in die Stille folgen Dauer: pro Durchgang drei bis fünf Minuten Position: sitzend Material: Klangschale auf kleinem Kissen Sie halten die Klangschale, schließen die Augen und lassen sie einmal erklingen. Konzentrieren Sie sich auf diesen Klang und folgen ihm in die Stille. Genießen Sie die Stille. Übung dreimal langsam wiederholen. Text: Gabriele Kubitschek; Illustrationen: Katrin Wolff DGUV Kinder, Kinder 2/2010