im Reise-Flyer als PDF - Kunstverein Grevenbroich

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13. bis 18. oktober 2015
Östliches Burgund
Eine Zeitreise ins Mittelalter
Keine andere europäische Kunstlandschaft wahrt
eine solche Fülle romanischer Architektur und Bauplastik. Die höchst erzählfreudigen und ausdrucksstarken Figurenzyklen der Giebelfelder und Kapitelle
geben uns Einblick in die volkstümliche, noch von
Aberglauben begleitete Frömmigkeit der Zeit.
Im Hohen Mittelalter hatte sich Burgund zu einem der
religiösen und kulturellen Zentren Europas entwickelt.
Bedeutende Wallfahrten zu den Reliquien Maria
Magdalenas und ihres Bruders Lazarus ließen Kirchen
entstehen, die zu den Höhepunkten romanischer
Architektur und Bauplastik gehören. Zudem wurde
Burgund Ausgangspunkt der wichtigsten Reformen
des benediktinischen Mönchtums. Die ehem. Abteikirche Saint-Philibert in Tournus oder die Ruine der
Abtei Cluny legen bis heute Zeugnis von der monastischen Kultur des Hohen Mittelalters ab.
Auch die burgundische Gotik beansprucht mit ihren
Bauten einen herausragenden Rang in der Architekturgeschichte des Mittelalters. Dessen letzte Blüte fällt
zusammen mit der Zeit der vier "großen Herzöge",
unter denen Burgund zur neuen Supermacht im
europäischen Machtgefüge aufstieg. Burgundische
und niederländische Kunst und Kultur verschmolzen
zu einer Einheit, die für uns in bedeutenden Werken
Claus Sluters, Melchior Broederlams, Robert Campins
und Rogier van der Weydens sichtbar wird.
Die einzigartige Fülle an Kultur erleben wir eingebettet in eine pittoreske Landschaft aus Weinbergen, sanft geschwungenen Hügeln und saftigen, von
weißen Charolais-Rindern bevölkerten Wiesen.
Dienstag, 13.10.2015
Nach Burgund
1
Über Luxemburg und Lothringen gelangen wir am
späten Nachmittag nach Burgund. In Beaune, dem
Zentrum des burgundischen Weinbaus, beziehen wir
unser ***Hotel Ibis Beaune Centre am Rande der
malerischen Altstadt. Ein erster Stadtrundgang führt uns
vorbei am Hôtel-Dieu u. a. zur romanischen Kirche NotreDame sowie zum Palais des Ducs de Bourgogne.
Zurückgekehrt in unser Hotel genießen wir dort ein
gemeinsames Abendessen.
Mittwoch, 14.10.2015
Römer und Romanik
2
Am Morgen führt unsere Fahrt in das Morvan-Gebirge.
In dem durch Augustus als „Augustodunum“ gegründeten
Autun betrachten wir zunächst die Reste der römischen
Stadt: den sog. Janustempel und die Porte d'Arroux.
Mit der Kathedrale Saint-Lazare erwartet uns eines der
eindrucksvollsten Beispiele romanischer Architektur und
Bauplastik. Das Giebelfeld des Westportals zeigt die ergreifende Darstellung des Weltgerichts. Die Ausdrucksmöglichkeiten des Bildhauers Gislebertus reichen von höchst
expressiver Drastik bis zu tiefster Sensibilität. Dies zeigen uns
auch die im Musée Rolin aufbewahrten Reste des zerstörten Nordportals, unter denen die berühmte Eva besonderes Augenmerk verdient.
Zurückgekehrt nach Beaune lernen wir bei einer Probe
acht Weine der Côte d'Or kennen. Am Abend lädt die
Altstadt zum Bummeln und zum Essen in einem der unweit
unseres Hotels gelegenen Restaurants ein.
Donnerstag, 15.10.2015
Auf den Spuren der Cluniazenser
3
Mit der 910 erfolgten Gründung von Cluny formierte sich
eine der bedeutendsten Reformbewegungen des benediktinischen Mönchtums. Schon bald wurde die Abtei zum
geistigen Zentrum Europas: „Das Licht der Welt“. Obgleich
nach der Französischen Revolution aufgelöst, zum Steinbruch erklärt und weitgehend zerstört, legen die erhaltenen Reste noch immer beredtes Zeugnis vom einstigen
Glanz der Anlage und der Ausstrahlung des Cluniazenserordens ab. Eine intensive Betrachtung lässt die einst größte
Kirche der Christenheit vor unserem geistigen Auge wieder
auferstehen.
Einen Eindruck von cluniazensichen Malerei erhalten wir in
Berzé-la-Ville. In der dortigen Chapelle des Moines haben
sich weite Teile der romanischen Fresken erhalten.
Freitag, 16.10.2015
Die Stadt der Herzöge: Dijon
4
Unser heutiger Tag ist ausschließlich Dijon, der einstigen
Residenz der burgundischen Herzöge gewidmet. Von deren Grablege, der Kartause von Champmol, haben sich
eindrucksvolle Reste erhalten. Mit den um 1400 entstandenen Portalskulpturen der Kirche und dem Mosesbrunnen lernen wir Werke des ämischen Bildhauers Claus
Sluter von höchstem europäischem Rang kennen.
Die ursprünglich in der Kartäuserkirche aufgestellten Grabmäler Philipps des Kühnen und Johann Ohnefurchts sehen
wir im Musée des Beaux-Arts, das im Herzogspalast eingerichtet wurde. Dort erwarten uns mit Gemälden Melchior
Broederlams und Robert Campins auch Initialwerke der
Altniederländischen Malerei.
Eine ausgiebige Mittagspause gibt uns Gelegenheit, uns
von den Eindrücken des Vormittags zu erholen und eine
der Spezialitäten Burgunds, den in unzähligen Varianten
hergestellten Dijon-Senf, zu probieren. Ein ausgiebiger
Stadtbummel führt uns unter anderem zur Kirche NotreDame, die zu den fragilsten Gebilden der europäischen
Gotik gehört. In der Krypta der Kathedrale Saint-Bénigne
tauchen wir in die tastenden Anfänge der burgundischen
Romanik ein. Jenseits der Touristenrouten gelangen wir in
die stimmungsvollen Innenhöfe verschiedener Palais des
13. bis 17. Jahrhunderts.
Samstag, 17.10.2015
Romanisches Finale
5
Der heutige Tag führt uns - eingebettet in typisch burgundische Landschaft - zu Schlüsselwerken der europäischen
Romanik. Die um 1000 begonnene Abteikirche SaintPhilibert in Tournus wurde zum großen Experimentierfeld
des Gewölbebaus. Am Ende der von zahlreichen Planwechseln geprägten Baugeschichte stand ein eindrucksvoller Raum, dessen höchst eigenwillige Gewölbelösungen in der mittelalterlichen Architektur einzigartig
bleiben sollten.
Mit der ehem. Prioratskirche in Paray-le-Monial erleben wir
eine eindrucksvolle Miniaturausgabe der dritten Abteikirche von Cluny.
Am Abend genießen wir in unserem Hotel ein gemeinsames Abschiedsessen.
Sonntag, 18.10.2015
Zugang zum Paradies: Das Hôtel-Dieu
6
Ein letzter Höhepunkt unserer Reise erwartet uns im HôtelDieu in Beaune. Das keinesfalls ärmliche Armenhospital
war 1443 durch den – zurecht! – um sein Seelenheil besorgten Nicolas Rolin gestiftet worden. Der Kanzler Philipps
des Guten ist mit seiner Gattin Guigone de Salins auch auf
der Außenseite des bedeutendsten Ausstattungsstückes
dargestellt: Rogier van der Weydens ergreifendem Weltgerichtsaltar, der zu den bedeutendsten Werken der Altniederländischen Malerei gehört.
Gegen Mittag fahren wir zurück nach Grevenbroich.
Unsere Rückkehr erwarten wir gegen 20.00 Uhr.