im Reise-Flyer als PDF - Kunstverein Grevenbroich
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Abteikirche Saint-Philibert in Tournus oder die Ruine der Abtei Cluny legen bis heute Zeugnis von der monastischen Kultur des Hohen Mittelalters ab. Auch die burgundische Gotik beansprucht mit ihren Bauten einen herausragenden Rang in der Architekturgeschichte des Mittelalters. Dessen letzte Blüte fällt zusammen mit der Zeit der vier "großen Herzöge", unter denen Burgund zur neuen Supermacht im europäischen Machtgefüge aufstieg. Burgundische und niederländische Kunst und Kultur verschmolzen zu einer Einheit, die für uns in bedeutenden Werken Claus Sluters, Melchior Broederlams, Robert Campins und Rogier van der Weydens sichtbar wird. Die einzigartige Fülle an Kultur erleben wir eingebettet in eine pittoreske Landschaft aus Weinbergen, sanft geschwungenen Hügeln und saftigen, von weißen Charolais-Rindern bevölkerten Wiesen. Dienstag, 13.10.2015 Nach Burgund 1 Über Luxemburg und Lothringen gelangen wir am späten Nachmittag nach Burgund. In Beaune, dem Zentrum des burgundischen Weinbaus, beziehen wir unser ***Hotel Ibis Beaune Centre am Rande der malerischen Altstadt. Ein erster Stadtrundgang führt uns vorbei am Hôtel-Dieu u. a. zur romanischen Kirche NotreDame sowie zum Palais des Ducs de Bourgogne. Zurückgekehrt in unser Hotel genießen wir dort ein gemeinsames Abendessen. Mittwoch, 14.10.2015 Römer und Romanik 2 Am Morgen führt unsere Fahrt in das Morvan-Gebirge. In dem durch Augustus als „Augustodunum“ gegründeten Autun betrachten wir zunächst die Reste der römischen Stadt: den sog. Janustempel und die Porte d'Arroux. Mit der Kathedrale Saint-Lazare erwartet uns eines der eindrucksvollsten Beispiele romanischer Architektur und Bauplastik. Das Giebelfeld des Westportals zeigt die ergreifende Darstellung des Weltgerichts. Die Ausdrucksmöglichkeiten des Bildhauers Gislebertus reichen von höchst expressiver Drastik bis zu tiefster Sensibilität. Dies zeigen uns auch die im Musée Rolin aufbewahrten Reste des zerstörten Nordportals, unter denen die berühmte Eva besonderes Augenmerk verdient. Zurückgekehrt nach Beaune lernen wir bei einer Probe acht Weine der Côte d'Or kennen. Am Abend lädt die Altstadt zum Bummeln und zum Essen in einem der unweit unseres Hotels gelegenen Restaurants ein. Donnerstag, 15.10.2015 Auf den Spuren der Cluniazenser 3 Mit der 910 erfolgten Gründung von Cluny formierte sich eine der bedeutendsten Reformbewegungen des benediktinischen Mönchtums. Schon bald wurde die Abtei zum geistigen Zentrum Europas: „Das Licht der Welt“. Obgleich nach der Französischen Revolution aufgelöst, zum Steinbruch erklärt und weitgehend zerstört, legen die erhaltenen Reste noch immer beredtes Zeugnis vom einstigen Glanz der Anlage und der Ausstrahlung des Cluniazenserordens ab. Eine intensive Betrachtung lässt die einst größte Kirche der Christenheit vor unserem geistigen Auge wieder auferstehen. Einen Eindruck von cluniazensichen Malerei erhalten wir in Berzé-la-Ville. In der dortigen Chapelle des Moines haben sich weite Teile der romanischen Fresken erhalten. Freitag, 16.10.2015 Die Stadt der Herzöge: Dijon 4 Unser heutiger Tag ist ausschließlich Dijon, der einstigen Residenz der burgundischen Herzöge gewidmet. Von deren Grablege, der Kartause von Champmol, haben sich eindrucksvolle Reste erhalten. Mit den um 1400 entstandenen Portalskulpturen der Kirche und dem Mosesbrunnen lernen wir Werke des ämischen Bildhauers Claus Sluter von höchstem europäischem Rang kennen. Die ursprünglich in der Kartäuserkirche aufgestellten Grabmäler Philipps des Kühnen und Johann Ohnefurchts sehen wir im Musée des Beaux-Arts, das im Herzogspalast eingerichtet wurde. Dort erwarten uns mit Gemälden Melchior Broederlams und Robert Campins auch Initialwerke der Altniederländischen Malerei. Eine ausgiebige Mittagspause gibt uns Gelegenheit, uns von den Eindrücken des Vormittags zu erholen und eine der Spezialitäten Burgunds, den in unzähligen Varianten hergestellten Dijon-Senf, zu probieren. Ein ausgiebiger Stadtbummel führt uns unter anderem zur Kirche NotreDame, die zu den fragilsten Gebilden der europäischen Gotik gehört. In der Krypta der Kathedrale Saint-Bénigne tauchen wir in die tastenden Anfänge der burgundischen Romanik ein. Jenseits der Touristenrouten gelangen wir in die stimmungsvollen Innenhöfe verschiedener Palais des 13. bis 17. Jahrhunderts. Samstag, 17.10.2015 Romanisches Finale 5 Der heutige Tag führt uns - eingebettet in typisch burgundische Landschaft - zu Schlüsselwerken der europäischen Romanik. Die um 1000 begonnene Abteikirche SaintPhilibert in Tournus wurde zum großen Experimentierfeld des Gewölbebaus. Am Ende der von zahlreichen Planwechseln geprägten Baugeschichte stand ein eindrucksvoller Raum, dessen höchst eigenwillige Gewölbelösungen in der mittelalterlichen Architektur einzigartig bleiben sollten. Mit der ehem. Prioratskirche in Paray-le-Monial erleben wir eine eindrucksvolle Miniaturausgabe der dritten Abteikirche von Cluny. Am Abend genießen wir in unserem Hotel ein gemeinsames Abschiedsessen. Sonntag, 18.10.2015 Zugang zum Paradies: Das Hôtel-Dieu 6 Ein letzter Höhepunkt unserer Reise erwartet uns im HôtelDieu in Beaune. Das keinesfalls ärmliche Armenhospital war 1443 durch den – zurecht! – um sein Seelenheil besorgten Nicolas Rolin gestiftet worden. Der Kanzler Philipps des Guten ist mit seiner Gattin Guigone de Salins auch auf der Außenseite des bedeutendsten Ausstattungsstückes dargestellt: Rogier van der Weydens ergreifendem Weltgerichtsaltar, der zu den bedeutendsten Werken der Altniederländischen Malerei gehört. Gegen Mittag fahren wir zurück nach Grevenbroich. Unsere Rückkehr erwarten wir gegen 20.00 Uhr.