50-jähriges Jubiläum der Kirchenweihe von St. Agnes

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50-jähriges Jubiläum der Kirchenweihe von St. Agnes
15./16. September 2007
in München-Lerchenau
So würde unsere Kirche heute aussehen, wenn diese Pläne umgesetzt
worden wären. Schon 1936 war bei den kirchlichen und weltlichen Behörden der Antrag auf den Bau einer größeren Pfarrkirche gestellt worden, aber die Ungunst der Zeit verhinderte die Realisierung
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Festschrift zum 50-jährigen Jubiläum der Kirchenweihe von St. Agnes
Inhalt
Festprogramm
Vorwort
Grußwort
Die heilige Agnes
Die Lerchenau
Die Notkirche
Die heutige Kirche
Die Pfarrei
Die Kindertagesstätte
Das Pfarrheim
Gremien und Gruppierungen
Chronologie
Festprogramm
Samstag, 15. Sept. 2007
Sonntag, 16. Sept. 2007
15.00 Uhr
10.00 Uhr
Familiennachmittag
Festgottesdienst
für Kinder und Jugendliche
Aufführung des Kindergartens
im Pfarrheim und Garten St. Agnes
mit der Krönungsmesse
von Mozart
Chor und Orchester
der Pfarrei St. Agnes
unter Leitung von
Max Müller
19.00 Uhr
Theateraufführung
„Leben und Sterben
der heiligen Agnes“
im Pfarrsaal St. Agnes
mit Laiendarstellern
des Pfarrverbandes
St. Agnes und St. Matthäus,
musikalisch umrahmt von der
Gesangsgruppe des Kirchenchors
und der Lerchenauer Saitenmusi
(siehe gesondertes Programm)
anschließend Empfang
im Pfarrsaal
mit Gesangsdarbietungen
des Lerchenauer Singkreises
17.00 Uhr
Theateraufführung
Wiederholung vom Vorabend
im Pfarrsaal St. Agnes
An beiden Tagen im Konferenzraum des Pfarrheimes
Ausstellung über den Kirchenbau sowie die Geschichte der Pfarrei
St. Agnes und Präsentation von Gruppierungen der Pfarrei
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Musikalisch umrahmte
Theateraufführung
„Leben und Sterben der
heiligen Agnes“
Ein Theaterstück in vier Akten
nach Legenden
über die heilige Agnes
von Günter Gaupp
Regie: Anton Finkenzeller
Mitwirkende Personen:
Sprecher
Agnes
Vater von Agnes
Mutter von Agnes
Caeca, blinde Freundin von Agnes
Fulvius, Sohn des Stadtpräfekten
Richter
Carnifex, Gehilfe des Richters
Zwei Henkersknechte
Fabiola, Cousine von Agnes
Severina, Hausgehilfin
Johannes Liessel
Jasmin Eghdami
Franz Hetzenegger
Anita Bauer
Anja Kieß
Sebastian Hirth
Horst Menzel
Florian Tichy
Florian und Michael Seidl
Lisa Hetzenegger
Iris Schreck
Gesangsgruppe des Kirchenchors St. Agnes
Lerchenauer Saitenmusi und Sigrid Süss (Harfe)
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Technik:
Konstantin Riedel
Kostüme:
Annemarie Kennerknecht
Elfriede Finkenzeller
Vorwort
Dass wir seit einem halben Jahrhundert unsere Kirche in der Lerchenau
haben, ist ein Grund zum Feiern. Gleichzeitig stellt sich aber auch die Frage,
ob wir hier heutzutage denn überhaupt noch eine Kirche brauchen? Wenn die
Katholiken, die Pfarrer und die Kirchenbesucher/innen immer weniger werden, ist der ganze Aufwand dann noch nötig?
Wenn wir Seelsorger so fragen, ist die Antwort wohl eher: ja, natürlich!
Aber diese Frage ist nicht nur rhetorisch gemeint, sie kann uns auch helfen,
dass wir uns neben all den – völlig berechtigten – Feierlichkeiten auch wieder
einmal auf unseren Kern besinnen. Damit wir wissen, weshalb wir über 50
Jahre St. Agnes froh sein können, aber auch, damit wir in Zukunft Bestand
haben können. Nicht dass wir eines Tages nur noch als kurioser Volksbrauch
vergangener Zeiten angesehen werden.
Für was also brauchen wir die Kirche in der Lerchenau?
Kirche hat seit jeher zwei wichtige Funktionen: Sie dient dem Gottesdienst
und sie dient der Gemeinschaft. Deshalb haben wir neben der Kirche auch
unser Pfarrheim mit all den Gruppen, die es beleben. Beide Funktionen – die
Gottesdienste und die Gemeinschaft – haben aber den selben Zweck:
dass die Menschen Heil erfahren können.
Das Heil, das von Gott ausgeht, das er aber den Menschen durch uns Menschen zukommen lassen will. Das ist und bleibt der Zweck der Kirche. Das
wird auch in 500 Jahren noch so wichtig sein wie es vor 50 Jahren war. Das
einzige, das sich daran ändert ist die Art und Weise, in der die Menschen Heil
erfahren können. Das muss immer wieder neu an die Gegenwart angepasst
werden.
Aber was ist „Heil“, und wie können wir es erfahren?
Heil erfahre ich, wenn ich von Gott berührt werde und in dieser Berührung
spüre, dass ich, so wie ich bin, mit meinen Stärken und Fehlern, von Gott geliebt und angenommen werde. Diese Berührung kann ich erfahren, wenn ich
mit Gott und/oder meinen Mitmenschen in echten Kontakt trete. Denn durch
diesen Kontakt kann ich zwei grundlegende Einsichten über das Leben erhalten:
Zum einen wie zerbrechlich und bedroht unser Leben ist; wie kostbar und
würdevoll es dadurch wird, und dass gerade die Zerbrechlichkeit und Gebrochenheit eines jeden Lebens uns gegenseitig zu wahren Schwestern und Brüdern macht, weil wir alle „LeidensgenossInnen“ sind, die sich gegenseitig
aber auch beistehen können, damit das Leben wachsen kann.
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Zum anderen wird erfahren, dass Gott uns tatsächlich wie eine Mutter, wie
ein Vater liebt, dass wir ohne Vorbedingungen angenommen sind; dass Gott
mit solcher Leidenschaft an unserem Leben teilnimmt, dass nichts und niemand, weder Sünde noch Tod, uns von seiner Liebe trennen können. Dass
Gott uns gut ist und deshalb auch unser Leben, die gesamte Schöpfung, trotz
Leid und Tod, gut ist.
Alltäglicher ausgedrückt: es geht darum, Leben miteinander zu teilen und
Gottes Liebe dadurch für uns alle spürbar zu machen. Und dafür braucht es
unsere Gottesdienste und das vielfältige Pfarreileben.
Das Selsorge-Team des Pfarrverbandes
St. Agnes und St. Matthäus
(v.li.): Diakon Frank Kreysing, Pfarrer Manfred
Brandlmeier, Pfarrverbandsbeauftragter Pastoralreferent Florian Hammerl, Gemeindereferentin Marianne
Deubzer. Es fehlt Pastoralassistent Helmut Beck.
Egal ob ich mich in der Messe von der schönen Musik, der Predigt, den
Gebeten oder der Kommunion berühren lasse, ob ich in den Seniorenkreis
wegen des Programms, der Geselligkeit oder des guten Kuchens gehe, es geht
um die Gemeinschaft; unter einander und mit Gott.
Bei den Gottesdiensten ist das einleuchtend. Aber bei den anderen Veranstaltungen? Es mag sehr weltlich aussehen, wenn die Jugendgruppen auf der
Pfarrheimwiese spielen, aber gleichzeitig passiert dabei so viel mehr: Die
Gruppenleiter/innen opfern ihre Freizeit, damit die Gruppenkinder, statt daheim vor dem Fernseher zu sitzen, selber etwas erleben. Die Kinder können
sich in einer größeren Gruppe erfahren und sie lernen dabei, eigene Fähigkeiten einzubringen und wie man miteinander auskommt. Freundschaften entstehen oder werden vertieft, die verschiedenen Altersgruppen kommen zusammen und sie gestalten aktiv ihre freie Zeit selbständig. Sie streiten und versöhnen sich manchmal, gestalten Gottesdienste, nehmen Teil am Pfarreileben,
feiern ihre Parties – und lernen dabei fürs Leben.
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All das mag zunächst nicht nach viel aussehen, aber wenn Sie sich einmal
umhören, erfährt man, wie viele Menschen als Erwachsene von ihrer Zeit in
einer kirchlichen Jugendgruppe noch immer profitieren. Ohne Übertreibung
lässt sich sagen, dass man bei uns in der Jugend ein Stückweit das Mensch-Sein
lernen kann.
Mensch-Sein ist dabei mehr als „nur“ geboren worden zu sein. Dazu gehört,
dass ich meine Fähigkeiten entwickeln und einbringen kann, meine Schwächen
bearbeite, die Schönheit und das Leid in der Welt wahrnehme und darauf reagiere und dass die Fähigkeit zum Lieben und Mitfühlen immer größer wird.
Das ist es, was in den Jugendgruppen und natürlich auch in all unsere anderen
Gruppen letztlich geschieht. Gerade in einer Zeit, in der hauptsächlich Leistung
und Gewinn zählen, ist es nötig, dass wir als Kirche auch noch andere Werte
bewahren und leben.
Wenn die Jugend also Fußball spielt, wenn die Frauen basteln und die Senioren Kaffeetrinken (um nur drei unserer Gruppen zu nennen), dann stärken wir
das Mensch-Sein und die Menschlichkeit. Aber wo ist dabei Gott? Nun, eben
genau dort. Gott ist nicht nur in der Kirche (Gott sei Dank), sondern auch beim
Fußballspielen, Basteln, Kaffeetrinken, etc. dabei. Überall dort, wo sich Menschen begegnen, wo sie Leben miteinander teilen, wo sie eine Gemeinschaft
bilden, wo sie einander beistehen, da ist auch Gott. Und je mehr ich Mensch
werde, desto mehr werde ich mich auch Gott öffnen, desto näher werde ich
Gott sein.
Gemeinschaft mit Gott und den Mitmenschen zu haben, gemeinsam Leben
teilen und es so zum Wachsen und Blühen bringen, das lässt uns alle Gottes
Heil erfahren. Insofern steht es völlig außer Frage, dass es auch in der Lerchenau die Kirche braucht. Wir brauchen sie unbedingt. Damit das Leben, die Liebe und das Heil mitten unter uns wachsen und gedeihen kann. Jetzt und in den
nächsten 50, 100, … Jahren.
Manfred Brandlmeier, Pfr.
Florian Hammerl, Pfarrverbandsbeauftragter
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Grußwort des Vorsitzenden des Bezirksausschusses
des 24. Stadtbezirkes
Feldmoching – Hasenbergl der Landeshauptstadt München
Zum 50jährigen Kirchweihfest gratuliere ich der
Pfarrgemeinde St. Agnes sehr herzlich und überbringe zu diesem Jubiläum die besten Glückwünsche des Bezirksausschusses 24.
Nachdem es die Kirchenstiftung St. Agnes bereits
seit 1929 gab, wurde mit dem Bau und der feierlichen Weihung der neuen Pfarrkirche St. Agnes
am 15.09.1957 ein neues Kapitel in der Geschichte der katholischen Kirchengemeinde in der Lerchenau aufgeschlagen. Von da an hat sich die
Pfarrei St. Agnes zum geistlichen, kulturellen und gesellschaftlichen
Mittelpunkt in der Lerchenau entwickelt.
Herausragende Ereignisse im kirchlichen Leben waren u.a. die Weihe
der vier neuen Glocken 1960, die Neugestaltung des Altarraumes im Jahr
1963 und dessen Umgestaltung 1994 sowie die Gründung des Pfarrverbandes St. Agnes und St. Matthäus im Oktober 2006. Zur Erfüllung der
vielfältigen Aufgaben einer aufgeschlossenen, nach innen und außen
wirkenden Pfarrei wurden mit der Fertigstellung des Pfarrheims im Dezember 1967 zum ersten Mal die räumlichen Voraussetzungen geschaffen. Seit dem Umbau und der Renovierung im Jahr 2000 können diese
Aufgaben, die sich auch auf den kulturellen und sozialen Bereich erstrecken, noch besser wahrgenommen werden.
Die tiefe Verwurzelung der Pfarrei St. Agnes in der Bevölkerung der
Lerchenau zeigt sich in der regen Beteiligung der Vereine am kirchlichen Geschehen u.a. durch die Teilnahme von Vereins- und Fahnenabordnungen an der Fronleichnamsprozession, bei Pfarrfesten und am
Volkstrauertag. Darüber hinaus hat sich das Pfarrzentrum St. Agnes zu
einem Bürgerzentrum für die Lerchenau entwickelt, das von den Vereinen, von Chor und Orchester von St. Agnes sowie der Seniorengemeinschaft vielfältig genutzt wird, z.B. für Versammlungen und Vorträge oder zur Veranstaltung von Konzerten, Theateraufführungen und Ausstellungen. Auch der Bezirksausschuss führt zwei Mal im Jahr seine Sitzungen im Pfarrsaal durch. Für diese Gastfreundschaft möchte ich mich an
dieser Stelle sehr herzlich bei Herrn Pfarrer und der Kirchenverwaltung
bedanken.
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Hervorzuheben sind noch die gute ökumenische Zusammenarbeit mit der Bethanienkirche in Feldmoching, die in der gemeinsamen Nutzung des Schaukastens, beim Lerchenauer Advent oder bei ökumenischen Gottesdiensten zum
Ausdruck kommt sowie das vorbildliche soziale Engagement der Initiative
„Asylsuchende und Wir“, die sich bei der Betreuung der Flücht-linge und Asylsuchenden in der Gemeinschaftsunterkunft an der Waldmeisterstraße große
Verdienste erworben hat. Für ihren unermüdlichen Einsatz wurden Mitglieder
der Initiative im Juni 2004 mit der Pater-Rupert-Mayer-Medaille ausgezeichnet.
Damit die Pfarrei St. Agnes ihre vielfältigen Aufgaben so erfolgreich wahrnehmen kann, muss es Menschen geben, die bereit sind, sich ehrenamtlich zu engagieren und einen Teil ihrer Freizeit für diese Arbeit zu opfern. Deshalb
möchte ich das Kirchenjubiläum zum Anlass nehmen, diesen Persönlichkeiten
im Namen des Bezirksausschusses recht herzlich zu danken und ihnen meine
große Anerkennung aussprechen.
Der Pfarrei St. Agnes wünsche ich für die nächsten 50 Jahre ein weiter so erfolgreiches Wirken zum Wohle der Menschen in der Lerchenau.
Dr. Rainer Großmann
Vorsitzender Bezirksausschuss 24
Kirche St. Agnes kurz vor der Fertigstellung im Jahr 1957.
Rechts im Hintergrund ist das Pfarrhaus mit dem Turm der
Notkirche zu sehen. Links ist die Baustelle der Schule an der
Waldmeisterstraße zu erkennen.
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Die heilige Agnes
Nach einem Schreiben des Feldmochinger Pfarrers Josef Zintl vom
12.12.1932 an die Münchner Kirchenzeitung war für die Wahl der heiligen
Agnes als Patronin für die Kirche in
der Lerchenau maßgebend, dass der
Name dieser Heiligen, obwohl unter
den ersten Märtyrern im Kanon der
Heiligen Messe genannt, in der Erzdiözese München und Freising wenig
verbreitet war. Ihr leuchtendes Vorbild der Unschuld und ihr Starkmut
im Glauben sollten für das Christentum der damaligen Zeit Vorbild und
Trost im Kampf um den Glauben und
die christliche Tugend sein.
Die nachstehende Heiligenlegende ist
der von Schwester Hermine am 19. März
1972 angelegten Pfarrchronik der Kath.
Stadtpfarrei St. Agnes entnommen:
St. Agnes
Kastenaltar um 1410 in der
Streichen-Kirche bei Schleching
(Berggottesdienst von St. Agnes im
Jahr 2005).
A gnes, Jungfrau und M ärtyrerin
Fest am 21. Januar
W ohl kaum eine H eilige hat auf ihre Z eitgenossen und auf die Jahrhunderte
einen solchen E indruck gem acht, w ie die heilige A gnes.
E in A m brosius, A ugustinus und H ieronym us w etteiferten, ihren R uhm zu künden und ihrem O pferm ut höchstes Lob zu spenden.
W er w ar nun diese H eilige, deren V erehrung in der K irche schon 1600 Jahre
nachw eisbar ist?
Leider steht uns keine Lebensgeschichte zur V erfügung, die als zuverlässige
G eschichtsquelle anerkannt w erden kann. A ls Todesjahr w ird sow ohl das Jahr
258 w ie auch 303 genannt.
Trotz dieser U nsicherheit können w ir aber die G rundzüge ihres W esens und
ihres Lebens verfolgen. Ihr Z eugentod für Christus, den sie als 12 bis 13 jähriges M ädchen in R om starb, ist nur das heroische E cho der großen Forderung:
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„D u sollst den H errn, deinen G ott, lieben aus deinem ganzen H erzen und aus allen
deinen K räften!“
N icht von ungefähr ist, w ie die K ünstler einen H eiligen darstellen, w as sie ihm in
die H and geben.
B ei der heiligen A gnes ist es vor allem das Lam m , das sie in ihrer H and hält, das
B eziehungen und Z usam m enhänge erkennen lässt.
D as Lam m w urde ihr beigegeben w egen ihres N am ens. A gnes ist ein griechischer
N am e und heißt „die R eine“.
D ie Legende erzählt dazu: A cht Tage nach dem M artertod der H eiligen schauten
ihre E ltern, die gerade am Grabe ihres K indes beteten, sie m it einem Lam m , w eiß
w ie der Schnee.
E s ist Sinnbild des göttlichen Lam m es, Sym bol des „Lam m G ottes“, für Christus,
dem sich A gnes gew eiht hatte.
W eiter ist den E rzählungen zu entnehm en, dass A gnes von jugendlicher Schönheit
w ar und einem der vornehm sten H äuser R om s angehörte. So w undert es uns nicht,
dass der Sohn des Stadtpräfekten von R om um ihre H and anhielt. A ber A gnes
kannte nur eine einzige Liebe:
„Christus, das Lam m G ottes“ und darum w eist sie das stürm ische W erben des
m ächtigen Freiers m it dem H inw eis auf Jesus Christus ab. W utentbrannt ruhte
dieser nicht, bis A gnes vor dem R ichter stand. D a ging es um Leben und Tod und
sicher sind da dem M ädchen die Ö lbergstunden m it B eten und Z ittern nicht erspart geblieben.
D ass A gnes ihre Todesfurcht überw and, dass die Liebe zu Christus über alles körperliche W iderstreben siegte, das m acht sie w ahrhaft zur H eldin.
Sie w urde gem äß dem röm ischen Strafvollzug zuerst in ein Freudenhaus eingew iesen, so behauptet jedenfalls die Legende. A ber niem and w agte, dieses M ädchen
anzurühren. E in B ote G ottes schützte sie.
D ann sollte sie brennen, verbrennen auf einem Scheiterhaufen. Jedoch die Flam m en verlöschten – so w ieder die Legende. D a stieß ihr ein H enkersknecht das
Schw ert in die K ehle.
So starb A gnes, treu ihrem G lauben, den M artertod.
U m ihren G lauben und um ihre R einheit hat A gnes gekäm pft.
So leuchtet sie uns als Stern, dass auch w ir den rechten W eg finden.
St. Agnes in der Lerchenau ist die erste zu Ehren der heiligen Agnes erbaute
Kirche in der Erzdiözese München und Freising.
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Die Lerchenau
Kurz nach dem Jahr 1900 entstand im Südosten von Feldmoching eine kleine Siedlung, die sich nach dem 1.Weltkrieg zu einer größeren Kolonie entwickelte. Bis 1920 wurden die Waldflächen in der Lerchenau abgeholzt und
größtenteils in Bauland umgewandelt. Auch die Betriebsflächen zahlreicher
Gärtnereien wurden im Laufe der Jahre nach und nach für den Bau von
Wohnhäusern genutzt. Vor allem nach dem 2. Weltkrieg setzte eine rege
Bautätigkeit ein, die bis heute anhält. Auf dem letzten in der Lerchenau gewerblich genutzten Gartenbaugrundstück an der Waldmeisterstr. ist 2007 der
neue Städtische Kindergarten und die Wohnanlage Lerchenpark entstanden.
Der vom Gemeinderat Feldmoching am
24. April 1915 beschlossene
Namen
„Kolonie Lerchenau“
wurde vom Innenministerium am 19. Mai
1919 genehmigt und
damit als Ortsbezeichnung offiziell
eingeführt
Erst 1958 erhielt die
Lerchenau eine eigene Schule. Bis dahin mussten die zuletzt 300 schulpflichtige Kinder aus der Lerchenau die Volksschule in Feldmoching besuchen und einen weiten Schulweg zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen.
Am 01.04.1938 erfolgte die Eingemeindung der Gemeinde Feldmoching mit
der Lerchenau in die Stadt München.
Die Lerchenau ist ein weitgehend ländlich geprägtes Stadtviertel, in dem die
Pfarrei St. Agnes eine bedeutende Rolle spielt. Seit jeher bestehen hier besonders enge Verbindungen zwischen der gesamten Bevölkerung und der
Pfarrei, die sich auch in der regen Beteiligung der örtlichen Vereine
(Trachtenverein, Schützenverein, Sportverein, Siedlerverein, Bürgerverein)
am kirchlichen Geschehen zeigen. Das Pfarrzentrum mit dem einzigen Theatersaal in der Lerchenau ist auch kultureller, gesellschaftlicher und geselliger
Treffpunkt für Vorträge, Versammlungen, Theateraufführungen, Konzerte,
Ausstellungen, Feste, Feiern u.dgl.
Der Lerchenauer Historiker Reinhard Bauer hat in einer Abhandlung über
die Geschichte der Lerchenau sehr treffend festgestellt: „St. Agnes ist das
Herz des geistlichen, geistigen und geselligen Lebens der Lerchenau.“
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Die Notkirche
Am 24.11.1926 konstituierte sich in der Lerchenau der Katholische Kirchenbauverein und am 10.04.1929 richtete er die Bitte an die damals eigenständige Gemeinde Feldmoching, ein Grundstück zum Bau einer Kirche in der Lerchenau zur Verfügung zu stellen. Der Gemeinderat Feldmoching hat sich am 03.07.1929 mit der kostenlosen Übereignung eines
Grundstücks von ca. 2 Tagwerk aus der Flur des ehem. Gemeindewaldes
einverstanden erklärt und diese Entscheidung am 16.10.1930 bestätigt,
nachdem unter Führung des Pfarrers von Feldmoching, Josef Zintl, am
23.12.1929 die Tochterkirchenstiftung St. Agnes in FeldmochingLerchenau gegründet worden war. Die Genehmigung der Kirchenstiftung
erfolgte am 08.04.1930 durch das Ministerium für Unterricht und Kultus.
Die Schenkung eines Bauplatzes in der Lerchenau an die Kirchenstiftung
St. Agnes durch die Gemeinde Feldmoching war an die Bedingung geknüpft: „Wenn bis 1.1.1940 eine Kirche auf dem Platz nicht errichtet ist,
geht das Grundstück wiederum in das Eigentum der Gemeinde über.“
Die Gesamtkirchenverwaltung München schenkte der Tochterkirchenstiftung St. Agnes einen Schafstall, der auf dem Kirchbauplatz in Freimann
gestanden hatte und zum Bau einer Kirche geeignet schien. Bereits im August 1932 war der Baubeginn der sogenannten Notkirche in der Lerchenau
an der Ecke Waldreben-/Adlerfarnstraße.
Pfarrer Josef Zintl
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Mit Unterstützung des Architekten Josef Elsner jun. bauten Lerchenauer Bürger in Selbsthilfe den ehemaligen Schafstall auf dem von der Gemeinde Feldmoching überlassenen Grundstück in der Lerchenau zu einer Kirche um. Der
Kostenvoranschlag belief sich auf 12.000 Reichsmark. Am 25.10.1932 wurde
ein Bittgottesdienst um glückliches Gelingen des Bauvorhabens abgehalten.
Schon im Dezember 1932 war die Notkirche fertig. Damit war die Auflage
des Gemeinderats Feldmoching erfüllt. Kein geringerer geistlicher Würdenträger als Kardinal Michael von Faulhaber weihte die Kirche am 21.12.1932
(Thomastag) zu Ehren der heiligen Agnes. Die Gottesdienste in dieser Kirche
wurden von der Pfarrei Feldmoching betreut.
Am 10.10.1944 wurde die Notkirche durch Bombenabwurf zu einem Drittel
zerstört, aber schon sehr bald wieder aufgebaut.
Um den Bau der Notkirche in der Lerchenau hatte sich Josef
Grimm als damaliger Kaplan in Feldmoching besondere
Verdienste erworben. Als Pfarrer in Götting bei Bad Aibling wurde er in den letzten Kriegstagen 1945 (am 28. April) von SS-Männern grausam zu Tode gemartert.
Nach dem Bau der neuen Kirche St. Agnes wurde die alte
Behelfskirche im August 1958 abgebrochen.
Kaplan Grimm
Benediktion der Notkirche durch Kardinal Michael von Faulhaber am
21.12.1932 zu Ehren der Heiligen Agnes.
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Die heutige Kirche
Das Kirchengebäude mit seinem 20 m hohen Turm besteht im wesentlichen aus
einem über 500 qm großen langgezogenen rechteckigen Hallenraum mit erhöhtem
Altarraum auf der Ostseite der Kirche. Das niedrige Seitenschiff auf der Südseite
der Kirche ist durch Rundpfeiler vom Hauptraum getrennt.
Am 19.11.1956 erfolgte der erste Spatenstich zum Bau der
neuen Pfarrkirche St. Agnes nach den Plänen des Architekten
Peter Bieber, München, (Baufirma Reischl, Dachau) unter der
Oberbauaufsicht des Erzbischöflichen Bauamtes. Geistlicher
Rat Jakob Sturm, Stadtpfarrer von Feldmoching, weihte am
10.03.1957 den Grundstein für die neue Kirche.
Pfarrer Sturm
Ein großer Festtag war die Kirchenweihe durch Weihbischof Dr. Johannes Neuhäusler am 15.09.1957 mit Pfarrkurat Josef Lehner.
In der Presse stand zu lesen:
„Herr Pfarrkurat Lehner konnte zufrieden feststellen, dass die Lerchenau zu diesem Festtag ein würdiges Kleid angelegt hatte und die Bürgerschaft einschließlich der Ortsvereine in großer Zahl an den Feierlichkeiten teilnahm.“
In Verbindung mit der Kirche wurde auch ein neues Pfarrhaus errichtet. Die Kosten für beide Bauten betrugen rd. 510.000 DM. Sie wurden vom Diözesansteuerverband der Erzdiözese München und Freising übernommen.
Die bei der Weihe noch nicht eingerichtete Kirche konnte durch die Opferfreudigkeit der Lerchenauer Bürger in verhältnismäßig kurzer Zeit mit Beichtstühlen,
Kirchenbänken, Elektronischer Orgel und dem Inventar für die Sakristei ausgestattet werden.
1958 wurde in der Außenwand des Seitenschiffes der von dem Münchner Künstler Peter Gitzinger gefertigte Kreuzweg angebracht. Am 03.03.1958 hatte das Erzbischöfliche Ordinariat der Kath. Pfarrkuratie St. Agnes „die Erlaubnis zur Errichtung und Weihe eines Kreuzweges in der Pfarrkuratiekirche St. Agnes“ erteilt.
Im selben Jahr wurde die aus einem Baumstamm geschnitzte Statue des hl. Antonius, angefertigt von Bildhauer Josef Hien aus Ottobrunn, beim nördlichen Seiteneingang aufgestellt.
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Impressionen vom
Abschied von der
Notkirche und von
der Einweihung der
neuen Kirche am
15.09.1957 durch
Weihbischof Johannes Neuhäusler.
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Der Spendenaufruf der Lerchenauer Vereine im Frühjahr 1958 (Ortsgruppe
München Nord des Vereins für Deutsche Schäferhunde, Siedlervereinigung
Lerchenau im Bayer. Siedler- und Eigenheimerbund, Schützengesellschaft
Lerchenau, G.T.E.Verein Almenrausch-Enzian München-Lerchenau,
Geb.Trachten-Verein Edelweiß-Stamm München-Lerchenau) durch Kurat
Josef Lehner für eine Gabe, „um auf dem Kirchplatz ein einfaches, aber
würdiges Denkmal für die Gefallenen und Kriegsopfer aus der Lerchenau
zu errichten“ zeigte Erfolg. So konnte am 28.09.1958 das von Bildhauer
Hermann Schilcher aus Oberammergau geschaffene Kriegerdenkmal an der
südlichen Außenwand der Kirche geweiht werden.
Die Gedenkstätte besteht aus drei Steintafeln. Die mittlere zeigt den vom
Tod auferstandenen und zum Himmel auffahrenden Jesus Christus. Auf den
beiden seitlichen Tafeln sind die Namen der Gefallenen, Vermissten und
Luftkriegsopfer aus der Lerchenau verzeichnet.
Am 19.03.1959 (Josefstag)
wurde der Marienaltar mit
dem von dem Münchner
Künstler Peter Gitzinger
gefertigten Mosaikbild der
Schutzmantelmadonna
durch Erzbischof Dr. Johann Erik Müller geweiht.
Von Peter Gitzinger stammt
auch der ein Jahr früher
geweihte Kreuzweg.
Die Lerchenauer Kirchgänger mussten in ihrer neuen
Kirche nicht lange frieren.
An Weihnachten 1959
konnte die von der Fa. Anton Rechenmacher aus
Moosburg
eingebaute
Warmluftheizung in Betrieb
genommen werden.
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Zum Eucharistischen Weltkongress in München stand am
24.07.1960 auch in der Lerchenau wieder ein großes Fest an: Domkapitular Joachim Delagera weihte die vier neuen Glocken, die bereits am Vortag vor der Kirche aufgestellt waren.
Die Glocken mit einem Gesamtgewicht von über 50 Zentner wurden in Bad Friedrichshall bei Heilbronn von der Glockengießerei
Gebrüder Bachert gegossen.
Die Bevölkerung wurde in einem Zeitungsbericht auf die Glockenweihe eingestimmt:
„Die Einwohnerschaft ist herzlich zur Teilnahme an diesem festlichen
Ereignis der Glockenweihe eingeladen und auch die Lerchenauer Ortsvereine werden sich geschlossen beteiligen. Zudem wird die Lerchenauer
Bürgerschaft ersucht, ihre Häuser zu beflaggen und zu schmücken. Durch
einen äußerlich festlichen Rahmen soll die Bedeutung dieses Ereignisses
besonders hervorgehoben werden.“
Christusglocke „Christe Jesu, Rex noster, misere nobis!“ (Christus
Jesus, unser König, erbarme dich unser!) 1075 kg, Ton: e
Agnesglocke „Sancta Agnes, patrona nostra, ora pro nobis!” (Heilige
Agnes, unsere Patronin, bitte für uns!) 775 kg, Ton: fis
Marienglocke „Sancta Maria, patrona Bavariae, protege
nos!” (Heilige Maria, Patronin Bayerns, beschütze uns!) 548 kg,
Ton: gis
Totenglocke „Pro defunctis, orantes exaudi nos!“ (Für die Toten bittend, erhöre uns, o Herr!) 325 Kg, Ton: h.
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Im Herbst 1960 ließ die Landeshauptstadt München auf dem Turm von St.
Agnes eine neue Turmuhr anbringen.
Der von Goldschmied Lothar Eckert gefertigte Tabernakel für den Hochaltar wurde am Kirchweihtag 1960 aufgestellt.
Am Agnesfest (20.01.) 1963 weihte Generalvikar Prälat Matthias Defregger; den neugestalteten Altarraum mit neuen Farbglasfenstern im Chorraum
von Peter Gitzinger (ausgeführt von Fa. F.X. Zettler), einer Agnesstatue aus
Bronze auf einem Steinsockel stehend von Bildhauer Hermann Schilcher,
Oberammergau, und einem vergoldeten sowie versilberten Hängekreuz aus
Holz über dem Altarraum von Anton Finkenzeller. Die Agnesstaue war
damals auf der rechten Seite bei der vorderen Seitentüre aufgestellt.
Die Münchner Katholische Kirchenzeitung berichtete hierüber am 3.2.1963
unter der Überschrift „Neugestalteter Altarraum in St. Agnes“:
„Mit besonderer Freude versammelte sich am vorigen Sonntag, 20.1., die Pfarrgemeinde von St. Agnes in der Lerchenau zur Feier ihres Patroziniums. Der Initiative
von Stadtpfarrer J. Lehner ist es gelungen das Provisorium des Chorraumes der
1957 erbauten Kirche entsprechend umzugestalten. Bisher hing als einziger
Schmuck über dem Altar ein behelfsmäßiges, schwarzes Kreuz aus einfachen Balken. Am 20. Januar 1963 kam der Generalvikar unserer Erzdiözese, Prälat M.
Defregger, um die neuen Kirchenfenster, die Agnesstatue und das Kreuz zu benedizieren.
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Die Frontfenster im Chorraum, geschaffen von dem Münchner Peter Gitzinger, zeigen die sieben Sakramente in ansprechenden Symbolen. Die Agnesstaue aus Bronze,
stehend auf einem Steinsockel mit einer Vertiefung für die Reliquien der Heiligen,
gleicht einer alten Märtyrermemoria. Sie wurde von dem Bildhauer H. Schilcher,
München und Oberammergau, bekannt durch seine Altarwand von St. Hedwig, geformt.
Unmittelbar fällt das Auge auf den zentralen Punkt des Chorraumes, das Erstlingswerk A. Finkenzellers, eines begabten jungen Künstlers aus der Pfarrgemeinde St.
Agnes. Ein Tableau in Form eines Kreuzes schwebt von der Decke über dem Altar.
Die Arbeit ist in Holz ausgeführt und mit patiniertem Silber und Gold überkleidet. In
die symmetrischen Balken ist die Darstellung des letzten Abendmahles, Christus
inmitten der Apostel mit den Abendmahlsgeräten bei asymmetrischer Oberfläche in
moderner Manier eingehauen. Besonders wohltuend ist es, dass der Künstler auf
überflüssige Affekte verzichtet.
Nach der Segnung feierte der Generalvikar mit der zahlreichen Gemeinde die Eucharistie. In seiner Predigt, ausgehend vom Wahlspruch unseres Oberhirten, sprach
Prälat Defregger zum Familiensonntag und warb besonders für Schwestern- und
Priesterberufe, indem er an die Opferfreudigkeit der christlichen Familie appellierte. Der Kirchenchor unter der trefflichen Leitung von A. Haselberger fügte sich mit
der Haydnmesse in b-Dur harmonisch in den Gottesdienst ein. Den Abend reservierte sich die Jugend mit einem Spiel um die heilige Agnes.
Und noch etwas gibt es zu berichten: Am Vorabend des Patroziniumsfestes erschien
ein Pfarreimitglied im Pfarrhof und schenkte der Kirche eine neue Monstranz. Die
quittierte Rechnung wurde dem Stadtpfarrer mit überreicht. Der Spender (Anm.:
Familie Kleophas Lang) hatte beim Kauf eine äußerst glückliche Hand bewiesen.
Die Monstranz scheint wie für diese Kirche, den Altar und den Tabernakel eigens
angefertigt zu sein.
Auch gilt es den Pfarrangehörigen zu danken, die mit ihrer Spende dazu beigetragen
haben, dass ihr Gotteshaus in neuem Glanz erstrahlt.“
Ein weiteres festliches Ereignis war die Weihe der neuen Orgel am
13.06.1965. Gebaut wurde das 19 klingende Register und 1214 Pfeifen umfassende Orgelwerk von der Fa. Wastlhuber in Mösslig/Obb.
Im Januar 1972 wurde die Unterkirche als sogenannte Werktagskirche fertiggestellt und im Februar 1972 wurde im Kirchenraum eine flache Holzdecke
eingezogen.
1976 wurden der Kirchturm und die Westfassade dank einer großzügigen
Spende der Familie Eich aus der Lerchenau mit italienischen Nagelfluhplatten verkleidet.
21
Kurz vor Ostern 1986 wurde in der Kirche ein Mosaik aus Keramik, das die
Auferstehung darstellt an der dem Marienaltar gegenüberliegenden Wand angebracht. Dieses Werk hat der mit Pfarrer Josef Lehner befreundete italienische Priester Don Giulio Liverani aus Marzeno angefertigt.
Eine größere Veränderung im Kircheninneren, vor allem im Altarraum, gab es
1994 unter Pfarrer Johann Schrottenloher. Nach Plänen des Architekturbüros
Peter Pongratz und Guido Sonanini wurde der Altarraum umgebaut und Altar,
Tabernakel, Ambo und Taufbecken durch Bildhauer Hubert Elsässer aus Gröbenzell neugestaltet. Auch aus statischen Gründen mussten Altarstufen abgetragen, der Altar verkleinert und nach vorne gezogen sowie der Tabernakel
nach rechts hinten versetzt werden. Am 16.10.1994 weihte Weihbischof Engelbert Siebler den neuen Altar.
Es war ein großer Wunsch von Pfarrer Hagl, den Kirchenraum mit etwas
mehr Wärme und Leben zu erfüllen. Deshalb wurde im Jahr 2001 im Zusammenhang mit dem Umbau des Pfarrzentrums das bisher im Pfarrsaal hängende
schöne barocke Kreuz an der nördlichen Kirchenwand über den neuen in
Handarbeit verzierten Apostelkerzen angebracht. Außerdem wurde eine aus
Spenden finanzierte Figur des „Auferstandenen“ in barocker Fassung beschafft. Diese Figur, die am Ostertag im Altarraum aufgestellt wird und später
die Unterkirche schmückt, wurde zum Osterfest 2002 der Gemeinde erstmals
vorgestellt.
Die Orgel musste im Jahr 2003 überholt und erneuert werden, wobei die
Klangfülle der Orgel eine wesentliche Verbesserung erfahren hat, u.a. durch
den Einbau eines Cymbelsternes, der vor allem in der Weihnachtszeit erklingt.
22
Im Jahr 2006 hat die Pfarrkirche St. Agnes eine weitere wertvolle Bereicherung
erfahren. Die Kirchenbesucher werden seither an der rechten Säule im hinteren
Eingangsbereich von einer Pförtnerfigur begrüßt. Es handelt sich um den heiligen Bruder Konrad von Parzham. Die von dem Lerchenauer Bildhauer Otto Zehentbauer (1880 – 1961) geschaffene Figur war bereits in der 1932 gebauten
Notkirche aufgestellt. Sie wurde nun vom Bürgerverein Lerchenau restauriert
und ist in die Kirche St. Agnes heimgekehrt. Die Pfarrgemeinde St. Agnes unternimmt seit langem eine alljährliche Wallfahrt nach Altötting und besucht dabei
auch das Grab von Bruder Konrad. Deshalb passt seine Figur auch aus diesem
Grunde gut in die Pfarrkirche.
Zwei weitere Figuren von Zehentbauer, ein hl. Antonius und eine Madonna mit
dem Jesuskind wurden nach der vom Bürgerverein Lerchenau finanzierten Restaurierung im Jahr 2007 in der Unterkirche bzw. im Pfarrbüro aufgestellt.
50 Jahre sind seit der Einweihung unserer Kirche vergangen. Diese Kirche ist
für aktive Christen aber nicht nur Mauerwerk, sondern Heimat einer lebendigen
Gemeinde. In ihr lässt sich in gottesdienstlichen Feiern ebenso wie im stillen
Gebet zu sich selbst und zu Gott finden. Der eigentliche Sinn der Kirche als
„Haus Gottes unter den Menschen“ ist jedoch die Feier der Eucharistie. Hier
vollzieht sich die Danksagung der Kirche. Christus ist gegenwärtig in den Gläubigen, die sich zum Gottesdienst versammeln, in seinem Wort und in seinem
Opfermahl.
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Die Pfarrei
Die Kanonische Errichtung der neuen Kirchengemeinde St. Agnes wurde am
18.12.1956 durch Kardinal Josef Wendel vorgenommen.
Die neue Kirchengemeinde St. Agnes setzte sich zusammen aus Teilen der
Stadtpfarreien St. Peter und Paul Feldmoching, St. Georg Milbertshofen und St.
Martin Moosach. Ihr gehörten über 4.500 Katholiken an.
Dieser neuen Kirchengemeinde wurde durch das Bayerische Staatsministerium
für Unterricht und Kultus am 27.2.1957 die Eigenschaft einer Körperschaft des
öffentlichen Rechts verliehen.
Mit der Errichtung der Kuratie St. Agnes wurde mit Wirkung vom 01.08.1957
Josef Lehner, bisher 1.Kaplan in München-Christkönig, beauftragt
(Anweisung des Ordinariats vom 22.06.1957). Am 25.08.1957 war sein feierlicher Empfang in der Lerchenau. Am 15.09.1957 wurde Josef Lehner als Pfarrkurat zum verantwortlichen Seelsorger der neuen, nun selbständigen Seelsorgegemeinde St. Agnes bestellt. Josef Lehner feierte am 29.6.1947 Priesterweihe
in Freising und am 13.7.1947 Primiz in Oberschleißheim. Sein Leitwort: „Herr,
nimm mich, wie ich bin und mach mich, wie du mich haben willst!“
Pfarrkurat Josef Lehner ging mit viel Schwung, Energie und Begeisterung daran, in der Lerchenau eine lebendige Gemeinde aufzubauen und weiterzuentwickeln. Ein besonderes Anliegen war ihm die Jugendarbeit. Bereits 1957 führte
er mit Jugendlichen der Pfarrei das Schönauer Krippenspiel auf. Das Theater
spielen in St. Agnes hat also schon eine lange Tradition, die unter der Regie
von Anton Finkenzeller fortgeführt wurde und im Jubiläumsjahr 2007 eine Renaissance erlebt.
Unter dem Leitwort „Der Herr kommt“ fand vom 6. bis 20. März 1960 in der
Pfarrkuratie St. Agnes eine Volksmission statt, gehalten von Missionaren der
Herz-Jesu-Priester.
Vom 31. Juli bis 7. August 1960 fand unter Papst Johannes XXIII. der Eucharistische Weltkongress mit Kardinal Josef Wendel in München statt. In den
Glockenklang der Münchner Kirchen konnte nun auch St. Agnes einstimmen,
denn am 24.Juli hatte Domkapitular Joachim Delagera vier neuen Glocken geweiht. Der Pfarrkuratie St. Agnes wurde zum Eucharistischen Weltkongress
der Bischof von Würzburg, Dr. Josef Stangl, als Prediger für einige Gottesdienste zugeteilt. In St. Agnes wohnte Bischof Johannes Rüth aus Trondheim/
Norwegen. Im Jugendheim St. Agnes übernachteten Jugendliche aus Dänemark.
24
Ganz interessant ist es, aus einem Protokoll des Pfarr-Ausschusses vom
21.04.1961 zu erfahren, dass im Durchschnitt 900 Kirchenbesucher gezählt
werden, davon 90 Kinder. Es wird beklagt, dass dies bei 4000 Katholiken
kein hoher Prozentsatz sei! Das solle aber nicht mutlos machen, insbesondere beim Vergleich der Kirchenbesucher vor ca. 3 Jahren in der alten Kirche
mit 338 bis 420 Leuten.
Mit der von Kardinal Julius Döpfner unterzeichneten Urkunde vom
19.12.1961 wurde mit Wirkung vom 1.1.1962 die bisherige Pfarrkuratie St.
Agnes zur Stadtpfarrei St. Agnes im Dekanat München-Nordwest erhoben.
Aus der bisherigen Pfarrkuratiekirche St. Agnes wurde eine Stadtpfarrkirche.
Zum ersten Stadtpfarrer von St. Agnes wurde der bisherige Pfarrkurat Josef
Lehner ernannt.
Die Errichtung der neuen Stadtpfarrei und die Installation des Stadtpfarrers
wurde am Agnestag, 21.1.1962, festlich begangen. Am vorausgegangenen
Donnerstag, Freitag und Samstag hat der Stadtpfarrer von München-St. Bonifaz, Pater Willibrord Braunmiller, mit einem Triduum, drei Predigten, auf
diesen großen Tag eingeleitet. Den Festtag beschloss ein Pfarrfamilienabend
in der Unterkirche. Die Jugend hatte dort schon am Vorabend unter Leitung
des Geistlichen Wilhelm Gessl das Theaterspiel „St. Agnes“ nach dem Buch
von Lothar Schreyer aufgeführt (Darsteller: Georg Nadler, Helmut Wildgruber, Hans Hofmeister, Maria Sigl, Gertrud Kamm, Agnes Fritz, Wolfram
Pfaffl, Reimar Schillinger, Hans Strobl und Christa Wallner; Musikalische
Gestaltung: Trio der Orchestervorschule, Dekoration: Edwin Kania).
Erhebung zur Stadtpfarrei am 21.01.1962
25
In der Errichtungsurkunde sind folgende Grenzen der neuen
Stadtpfarrei genannt:
Im Norden: geplante Lastenstraße bis Maßliebchenstraße.
Im Osten: Maßliebchenstraße nach Süden, entlang der Westseite
des amerikanischen Lagers bis Eberwurzstraße und in Verlängerung die Cheruskerstraße bis Hauptbahnlinie MilbertshofenAllach.
Im Süden: Hauptbahnlinie Milbertshofen nach Westen bis zum
Schnittpunkt mit der Lerchenauer Straße, diese südwärts bis zur
Kreuzung mit der Moosacher Straße, dann Moosacher Straße,
Triebstraße bis Aufhüttenstraße.
Im Westen: Aufhüttenstraße nach Norden, Franz-Sperr-Weg bis
zur geplanten Lastenstraße.
26
Der erste Familienkreis der Gemeinde traf sich im Februar 1963 zu einer festlichen Tafel in der Unterkirche.
Am Dreifaltigkeitsfest (13.06.) 1965 wurde die neue Orgel feierlich eingeweiht. An der Orgel spielte Diözesanmusikdirektor Prälat Prof. Heinrich Wismeyer, der auch die Disposition für die Orgel zusammengestellt hatte. Die musikalische Leitung der Feier lag bei Chorregent Alfons Haslberger.
Am 04.06.1967 wurde auf dem Schulhof an der Waldmeisterstraße ein großer
Festgottesdienst der Trachtenvereine zum 48. Isargaufest mit rd. 4.000 Teilnehmern abgehalten. Der ausrichtende Gebirgstrachtenverein Edelweiß-Stamm
feierte mit OB Dr. Hans-Joachim Vogel als Schirmherrn zugleich sein 20jähriges Bestehen.
Zum 01.09.1967 erfolgte die Neueinteilung der Dekanate für die Stadt München (aus 8 Dekanaten wurden 18). St. Agnes gehört seither zum Dekanat
München-Feldmoching (bisher Dekanat München-Nordwest).
Zur Feier des 10-jährigen Bestehens von St. Agnes hielt am17.09.1967 Domkapitular Fritz Bauer den Festgottesdienst.
Am 1.Adventssonntag (26.11.) 1967 wurde in St. Agnes erstmals der Pfarrgemeinderat als nach dem II. Vatikanischen Konzil neu eingeführtes Gremium
gewählt.
Pfarrer Josef Lehner hat in einem Artikel für die
Münchener Kirchenzeitung vom 3.Januar 1971 über
„Die Seelsorge in St. Agnes heute“ die seelsorgliche
Situation von damals wie folgt geschildert
(auszugsweise):
„Zur seelsorglichen Situation ist zu berichten, dass
die kath. Gemeinde von St. Agnes z.Z. an die 4600
Katholiken zählt. Bei den Angehörigen der Pfarrei
handelt es sich zum größten Teil um Arbeitnehmer
Pfarrer Josef Lehner
und Angestellte. Über 65 Jahre alt sind an die 450
Gläubige. Sie werden betreut in einem sehr gut besuchten Altenklub, der sich jeden Freitag mit 50 – 60 Teilnehmern trifft. Außerdem finden jährlich mehrere Veranstaltungen für alle älteren Leute statt.
Bei den kirchlichen Jugendveranstaltungen kann man auch mit 40 – 50 Jugendlichen rechnen. Ein Teil davon trifft sich regelmäßig in den wöchentlichen
Gruppenstunden.
Das gesellschaftliche Leben wird durch alle Schichten der Bevölkerung hindurch gepflegt.
27
Der Kirchenchor von St. Agnes wurde bald nach dem Bau der Notkirche
begründet und hat mit seinen Sängern seither einen festen und allseits anerkannten wichtigen Platz im Gemeindeleben und bei der Gestaltung unserer
Gottesdienste.
Familienkreise, die Standesgruppen der Männer und Frauen, treffen sich
regelmäßig zu Vorträgen und zur religiösen Fortbildung. Drei Glaubensseminare wurden bisher mit gutem Erfolg durchgeführt.
Sehr aktiv wirkt in der Pfarrei eine Gruppe der „Legio Mariä“ mit ihren
aktiven und betenden Mitgliedern. Auch das Wohnviertelapostolat hat im
Leben der Pfarrei seinen festen Platz. Nicht vergessen dürfen wir die immer
mehr aufblühende und immer häufiger in Anspruch genommene Pfarrbücherei, die auch mit guter und moderner Literatur allen Pfarrangehörigen zur
Verfügung steht.“
Das noch vor Weihnachten 1967 fertig gestellte neue Pfarrzentrum wurde
am St. Agnes-Tag (21.01.) 1968 von Weihbischof Dr. Johannes Neuhäusler,
der mit der Gemeinde das Patrozinium gefeiert hatte, kirchlich geweiht.
Pfarrer Josef Lehner ging auch immer wieder neue Wege. So hatte er 1970
begonnen, unterstützt von Dr. Anton Ziegenaus, neue Formen der Kirchenmusik zu erproben. Es ging um eine neue Gestaltung der Gottesdienste. Die
„rhythmischen Messen“ unter musikalischer Leitung von Paul Embacher
waren sehr gut besucht und fanden weit über die Lerchenau hinaus sehr große Beachtung.
Am 18.02.1971 stattete Weihbischof Ernst Tewes der Pfarrei St. Agnes einen offiziellen Besuch ab. Am Nachmittag besichtigte er die „pfarrlichen
Bauten“ und kam mit den katholischen Lehrkräften der Volksschule zusammen. Danach hielt er eine Sprechstunde für alle Pfarreiangehörigen, in der
jeder die Möglichkeit hatte, mit dem Bischof persönlich und allein zu sprechen. Abends feierte er einen Gottesdienst mit Firmung von 28 Kindern. Danach traf er sich mit Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung und allen, die
in der Pfarrei Verantwortung tragen.
Vom 12. bis 26.03.1972 wurde in der Pfarrei St. Agnes eine Gemeindemission unter dem Leitwort „Christus ist der Herr“ abgehalten mit feierlichem
Abschluss am Palmsonntag.
Ende September 1987 gab es eine große personelle Zäsur in der Pfarrei St.
Agnes. Der erste Pfarrer von St. Agnes, Josef Lehner, schied nach 30 Jahren
als Stadtpfarrer von St. Agnes aus und übernahm die geistliche Leitung der
Legio Mariae Bayerns.
28
Am 01.10.1987 war die Amtseinführung von Pfarrer Hans Schrottenloher,
zuletzt Pfarrer in Rosenheim, als Nachfolger von Pfarrer Josef Lehner.
Pfarrer Lehner starb am 11.08.1988 wenige
Monate nach seinem Eintritt in den Ruhestand
im 74. Lebensjahr und im 42. Jahr seines
priesterlichen Wirkens. Er hatte die Pfarrei St.
Agnes aufgebaut und sie 30 Jahre lang mit
unermüdlichem Einsatz und seelsorgerischem
Eifer geführt
Er hat alle sozialen Einrichtungen der Pfarrei, wie Kindergarten und Pfarrzentrum, geschaffen. Sein soziales und priesterliches Wirken als erster Pfarrer von
St. Agnes hat unsere Gemeinde nachhaltig geprägt. Er war drei Jahrzehnte lang
der Mittelpunkt unserer Pfarrgemeinde.
Ein größeres Bauvorhaben stand in der Pfarrei in den Jahren 1992 bis 1994 an.
Kindergarten und Hort mussten bedarfsgerecht saniert und umgebaut werden,
um den gesetzlichen Bestimmungen zu entsprechen.
Ebenfalls 1994 gab es größere Veränderung im Kircheninneren, vor allem im
Altarraum, der umgebaut und neu gestaltet wurde. Weihbischof Engelbert
Siebler weihte den neuen Altar am 16.10.1994.
Diese umfangreichen Maßnahmen konnten dank der Wohltäterin Frau Katharina Schmidt durchgeführt werden.
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Fronleichnam 1960. Prozessionsordnung: Kreuz, Kindergarten, Volksschule mit
Agnesstatue, Verein für deutsche Schäferhunde, Trachtenverein AlmenrauschEnzian, Schützenverein, Trachtenverein Edelweiß-Stamm, Herz-Jesu-Statue,
Jugend mit Banner, Kirchenchor, Erstkommunikanten, Altardienst mit dem Allerheiligsten, Männer, Marienstatue und Frauen mit Fahne.
Trachtenhochzeit 1959
30
Nachprimiz von
Michael Gnan in
St. Agnes im Juli
1984. Der Primiziant aus Passau war
während seiner
Studienzeit mehrere Jahre in der
Pfarrei St. Agnes
tätig.
Palmweihe am Palmsonntag 2007 im Kindergarten
Ehrung der Ministranten beim Patrozinium 2007
31
Stadtpfarrer Johann Schrottenloher, der seit
01.10.1987 Pfarrer von St. Agnes war, starb am
24.03.1997 völlig unerwartet. Noch zwei Tage zuvor
hatte er mit der Gemeinde die Palmsonntagsliturgie
mit Weihe der Palmzweige und Prozession vom Kindergarten zur Kirche gefeiert.
Die Belebung der Eucharistie war eines seiner größten
Anliegen. So förderte er auch Familiengottesdienste
im Jahresablauf. Ein großes Bedürfnis war ihm auch
die Ministrantenarbeit als Basis für eine religiös orientierte Jugendarbeit. Der notwendige bedarfsgerechte
Umbau des Kindergartens und die auch aus statischen
Gründen erforderliche Neugestaltung des Altarraumes
in der Kirche wurden von ihm zielstrebig angepackt
und realisiert.
Am 01.12.1997 wurde Pfarrer Johann (Hans) Hagl neuer Seelsorger in St. Agnes. Er war zuletzt 22 Jahre lang
Pfarrer in Markt Schwaben.
Eine besondere Ehrung erfuhren Mitglieder der Kirchengemeinde St. Agnes durch den Katholikenrat der Erzdiözese
München und Freising anlässlich des Benno-Festes. Am
24.06.2004 wurde die Pater-Rupert-Mayer-Medaille für
herausragendes ehrenamtliches Engagement an Luis
Blaschke (Pfarrei St. Peter und Paul Feldmoching), Ursula
Huttner (Ev. Bethanienkirche Feldmoching) und Gisela Köllinger, Hans Lerchl
und Dr. Robert Spengler von St. Agnes verliehen. Sie haben sich seit über 11
Jahren in der vorwiegend von der Pfarrei St. Agnes getragenen Initiative
„Asylsuchende und Wir“ in besonderer Weise für die Bewohner der Asylbewerberunterkunft in der Waldmeisterstraße eingesetzt.
Pfarrer Hagl konnte für die Initiative, die in ökumenischem Geist vorbildhaft
christliche Nächstenliebe und bürgerschaftliches Engagement verkörpert, eine
Urkunde entgegennehmen.
Hatte Pfarrer Schrottenloher die notwendigen Baumaßnahmen im Kindergarten
und Hort sowie im Kircheninneren in Angriff genommen, so konzentrierte sich
Pfarrer Hagl besonders auf das Pfarrzentrum, das unter seiner Leitung ebenso
neu gestaltet wurde wie der gesamte Kirchenvorplatz.
32
Pfarrer Hans Hagl
und Chorleiter Max
Müller in Kirche
Sant‘ Agnese an der
Piazza Navona in
Rom beim Senioren-Ausflug der
Pfarrei St. Agnes im
September 2003
Pfarrer Johann Hagl musste völlig überraschend nach über siebenjähriger
Tätigkeit als Stadtpfarrer von St. Agnes aus gesundheitlichen Gründen Anfang 2005 seinen Abschied nehmen. Kurz nach seinem 65. Geburtstag am
17. November 2004 kam von ärztlicher Seite das überraschende Aus für
den aktiven Dienst. Unter seiner Leitung hat sich die Pfarrei St. Agnes als
lebendige Gemeinde gefestigt und weiter entwickelt. Wohl zu keiner Zeit
hatte die Pfarrgemeinde St. Agnes eine so hohe Zahl an ehrenamtlichen
Helferinnen und Helfern, die sich uneigennützig und selbstlos vielfältigen
Aufgaben innerhalb der Pfarrei widmen. In seiner Amtszeit wurde das
Pfarrheim zu einem modernen und funktionsgerechten Mehrzweckbau für
die Bedürfnisse der Pfarrei außerhalb des Gotteshauses neu gestaltet. Besonders angetan hatte es Pfarrer Hagl auch die Musik im Allgemeinen und
die Kirchenmusik im Besonderen. Sehr wichtig war ihm auch die Ökumene. Über den kirchlichen Bereich hinaus hat er stets auch reges Interesse an
der Pflege und Förderung des Gemeinschaftslebens in der Lerchenau bekundet.
Am 06.03.2005 wurde Pfarrer Johann Hagl mit einem festlichen Gottesdienst und anschließendem Empfang im Pfarrsaal offiziell verabschiedet.
Pfarradministrator Rolf Laumann von St. Matthäus wurde zum
01.02.2005 zusätzlich mit der administrativen Leitung von St. Agnes beauftragt.
Mit der Ruhestandsversetzung von Pfarrer Hagl stellte sich die Frage eines
Pfarrverbandes. In der Pfarrversammlung am 15.03.2005 in St. Agnes ergab sich eine eindeutige Tendenz für einen Pfarrverband zwischen St. Matthäus und St. Agnes. Dem haben dann sowohl die Kirchenverwaltung als
auch der Pfarrgemeinderat von St. Agnes Rechnung getragen und sich für
diese Lösung ausgesprochen.
33
Am 23.06.2005 wurde das Verfahren zur
Errichtung eines Pfarrverbandes aus St.
Matthäus und St. Agnes durch das Erzbischöfliche Ordinariat eröffnet.
Der künftige Pfarrverband ist im praktischen Alltag sehr schnell weit gediehen.
Dies war auch darauf zurückzuführen,
dass zwischen beiden Pfarrgemeinderäten in jeweils enger Abstimmung mit
den Kirchenverwaltungen bei allen anstehenden gemeinsamen Fragen stets
Einvernehmen hergestellt werden konnte. Dokumentiert wurde das gute Verhältnis durch den ersten gemeinsamen
Pfarrbrief zu Advent/Weihnachten 2005,
lange vor der offiziellen Gründung des
Pfarrverbandes! Auf Vorschlag von
Pfarrer Laumann erhielt der gemeinsame
Pfarrbrief den Namen „Hase und Lerche“.
Am 01.09.2005 wurde Pastoralreferent Florian Hammerl den beiden Pfarreien St. Matthäus und St. Agnes zugeteilt.
Weitere personelle Verstärkung kam mit der Zuteilung von Diakon Frank
Kreysing, der am 24.09.2006 bei einem festlichen Gottesdienst in St. Agnes in
das Amt eingeführt wurde.
Am 30.09.2006 wechselte Pfarrer Rolf Laumann aus gesundheitlichen Gründen von den Pfarreien St. Matthäus und St. Agnes zu einer neuen Verwendung
nach Markt Schwaben und München-Schwabing..
Pfarrer Laumann hat mit großem persönlichem Einsatz das Beste aus der
schwierigen Situation gemacht. Er war für beide Pfarrgemeinden in offener
und humorvoller Weise präsent. Den unvermeidbaren Zusammenschluss beider Pfarreien zu einem Pfarrverband hat er offensiv angepackt und auf einen
guten Weg gebracht. Es war ihm gelungen, die mit dieser Entwicklung
zwangsläufig verbundenen Einschränkungen so gering wie möglich zu halten.
Mit verhaltenen Orgelklängen zur Melodie „Sag beim Abschied leise Servus“
verabschiedete sich Pfarrer Rolf Laumann am 30.09.2006 von der Pfarrgemeinde St. Agnes.
34
Dieser Abschied bei der Vorabendmesse war bezeichnend für ihn. Er war
ruhig und zurückhaltend und kein Mann der lauten Töne. So wollte er
auch nicht mit großen öffentlichen Reden bedacht werden, sondern sich
bei einem ganz normalen Gottesdienst von den Gemeindemitgliedern verabschieden.
Im September 2006 wurde Frank Kreysing zum Diakon geweiht und dem
künftigen Pfarrverband zugeteilt.
Mit einem Festgottesdienst am 01.10.2006 in St. Matthäus wurde die
Gründung des Pfarrverbandes St. Agnes und St. Matthäus mit Weihbischof Engelbert Siebler feierlich begangen.
Pastoralreferent Florian Hammerl wurde ab 01.10.2006 zum Pfarrverbandsbeauftragen ernannt.
Pfarrer Manfred Brandlmeier wurde zum 01.11.2006 dem Pfarrverband
zugeteilt und zum „Priesterlichen Leiter der Seelsorge im Pfarrverband
ernannt. Das Seelsorgeteam vervollständigen Diakon Frank Kreysing, Gemeindereferentin Marianne Deubzer und seit 01.09.2007 Pastoralassistent
Helmut Beck.
Fahnenweihe des Trachtenvereins Edelweiß-Stamm München-Lerchenau
am 30. Juni 2007
35
Die vorstehende chronische Darstellung einiger mehr oder weniger wichtiger
Ereignisse aus dem Leben der Pfarrei kann - allein schon aus Zeit- und Platzgründen - natürlich nicht vollständig sein. Sie hat schlaglichtartig einige Geschehnisse herausgegriffen, um den wechselhaften Weg einer Pfarrgemeinde
über Jahrzehnte hinweg zu dokumentieren. Viele Aktivitäten sind nicht im
Einzelnen erwähnt, obwohl sie im Jahreslauf der Gemeinde eine bedeutende
Rolle spielen. Deshalb soll hier noch eine kleine Zusammenfassung an einige religiöse und gesellige Veranstaltungen erinnern, die früher stattgefunden
haben – und zum Teil noch heute aktuell sind.
Kindergottesdienste sind zum Glück nicht aus der Mode gekommen, sondern aktueller denn je. Wer erinnert sich aber noch an Kindergottesdienste
vor etwa 30 Jahren? Damals berichtete sogar eine überregionale Zeitung über Kindergottesdienste in St. Agnes. Dort kamen nämlich am 4. Adventssonntag rd. 100 Kinder zu einer Kindermesse in die Unterkirche.
Das Fronleichnamsfest war schon immer ein besonderes Ereignis in unserer
Gemeinde. Waren es früher vier Altäre, die zuletzt 1968 bei der Prozession
durch die Siedlung aufgesucht wurden, so war danach die sogenannte Grasinsel in der Dahlienstraße der Ort, wo Eucharistie gefeiert wurde. Seit zwei
Jahren wird der Fronleichnamsgottesdienst gemeinsam mit unserer Partnergemeinde St. Matthäus auf dem freien Feld zwischen Goldlackplatz und
Gundermannstraße gefeiert. Der religiösen Feier schließt sich schon seit
Jahrzehnten das Pfarrfest St. Agnes an.
Die Taufe ist nicht Privatsache und nur ein Familienfest, sondern Eingliederung in die Gesamtgemeinde. Deshalb ist es ein besonderes Zeichen, wenn
dieses Sakrament in der Osternacht oder im Sonntagsgottesdienst inmitten
der Gemeinde gespendet wird, was leider nur gelegentlich vorkommt.
Die Erstkommunion gehört alljährlich zu den Höhepunkten des kirchlichen
Lebens. Die Kinder werden ebenso wie bei der Firmung intensiv in Gruppen
mit Unterstützung von Laien auf dieses Ereignis vorbereitet.
Durch die Firmung als „Vollendung der Taufe“ werden die Getauften vollkommener mit der Kirche verbunden. Als Firmspender sind immer wieder
hohe geistliche Würdenträger in St. Agnes. Unter ihnen auch Kardinal Joseph Ratzinger, der jetzige Papst Benedikt XVI., der im Jahre 1982 In St.
Agnes die Firmung gespendet hat. Aber auch die Kardinäle Julius Döpfner
und Friedrich Wetter sowie die Weihbischöfe Johannes Neuhäusler, Ernst
Tewes und Engelbert Siebler und weitere hohe Geistliche waren zur Firmung in St. Agnes.
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Kirchliche Trauungen gehören nicht der Vergangenheit an, auch wenn sie
heutzutage nicht mehr selbstverständlich am Beginn einer Lebensgemeinschaft stehen. Eine Trachtenhochzeit, wie sie St. Agnes 1959 sah, ist aber
sogar für das ländlich geprägte Stadtviertel Lerchenau eher die Ausnahme.
Dass auch in unserer Zeit Brauchtum belebt oder
von einer anderen Region übernommen werden
kann, zeigte sich 2007 in St. Agnes. Von Palmsonntag bis Ende April stand vor dem Pfarrheim
ein geschmückter Osterbrunnen, den viele Besucher aus nah und fern besichtigten. Ergänzt
wurde der Brunnen durch eine ebenfalls österlich
geschmückte Spirale aus Holz am Seiteneingang
der Kirche. Die Idee zum Schmücken des Brunnens wurde bei der Reise der Seniorengemeinschaft St. Agnes im vorausgegangenen Jahr nach
Franken geboren, als auch die sehenswerten Osterbrunnen in der Fränkischen Schweiz auf dem
Programm standen.
Nicht vergessen werden darf der alljährliche Pfarrfasching, bei dem unter
Einbeziehung der Jugend stets Jubel, Trubel, Heiterkeit herrscht.
Erwähnt werden sollen auch beispielhaft die Krippenausstellung im Dezember 2002 und die anlässlich des Jahres der Bibel im März 2003 gezeigte
Bibelausstellung.
Einen guten Ruf genießen seit jeher die vielfältigen Bildungsveranstaltungen in St. Agnes, deren Besucherzahl leider nicht immer den gebotenen
Themen und Referenten gerecht wird. Seit Oktober 1973 ist St. Agnes Mitglied des Münchener Bildungswerkes.
Familiengottesdienste mit anschließendem Frühschoppen, Bergmessen,
Adventssingen, Musizieren in St. Agnes, Schafkopfrennen ..., das sind weitere Beispiele für Ereignisse, die das religiöse und gesellige Leben der
Pfarrgemeinde St. Agnes prägen.
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Die Kindertagesstätte
Bald nach der Gründung der Pfarrkuratie St. Agnes wurde die Notwendigkeit der Errichtung eines Kindergartens und Hortes erkannt. Durch den Bau
der Schule an der Waldmeisterstraße, die im Februar 1958 fertiggestellt
wurde, gewann dieses Vorhaben an Dringlichkeit. Im Januar 1958 lag der
erste Entwurf des Architekten Dipl.-Ing. Peter Bieber aus München-Solln,
der schon Kirche und Pfarrhaus geplant hatte, vor. Die Baupläne fanden
aber zunächst nicht die Zustimmung der Lokalbaukommission. Die im April 1958 eingereichten neuen Pläne wurden dann am 16.02.1959 genehmigt.
Auch die Finanzierung gestaltete sich schwierig. Von den veranschlagten
Baukosten in Höhe von 235.000 DM mussten von der Pfarrkuratie St. Agnes 83.000 DM selbst aufgebracht werden.
Am 05.09.1960 wurde der Kindergarten St. Agnes mit Hort eröffnet. Fünf
St. Anna - Schwestern aus Kochel a. See übernahmen die Leitung und
Betreuung des Kindergartens. Die feierliche Weihe des Kindergartens und
Hortes nahm Erzbischof Dr. Johann Erik Müller am 11.12.1960 vor. Der
Spielplatz im Freien wurde im nächsten Sommer angelegt.
Im November 1965 wurde der Erweiterungsbau des Kindergartens mit
Gruppen-, Ruhe- und Gymnastikraum fertiggestellt und in Betrieb genommen. 160 Kinder wurden im Kindergarten und Hort betreut.
Pfarrer Lehner stieg sogar auf das Dach, um sich vom Baufortschritt
des neuen Kindergartens selbst ein Bild zu machen.
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Eine einschneidende Veränderung im Kindergarten und in der Kirchengemeinde brachte das Ausscheiden der fünf Schwestern des Kindergartens.
Zum 01.07.1970 wurden sie wegen Schwesternmangel in das Mutterhaus
nach Kochel a. See zurückgerufen. In einem Dankgottesdienst am
28.06.1970 wurde ihrer 10-jährigen Tätigkeit in St. Agnes gedacht. Auf
ausdrücklichen Wunsch der Schwestern fand keine Abschiedsfeier statt.
Frau Hermine Wenger übernahm die Leitung des Kindergartens mit Hort.
Sie trat am 18.07.1986 in den Ruhestand und ist am 23.03.2007 in Kochel
a. See gestorben. Ihre Nachfolgerin ab Juli 1986 wurde Frau Annemarie
Schönhuber.
In den Jahren 1992 bis 1994 mussten Kindergarten und Hort bedarfsgerecht saniert und umgebaut werden, um den gesetzlichen Bestimmungen
zu entsprechen. Am 03.07.1994 konnte Generalvikar Dr. Robert Simon
die kirchliche Einweihung der neuen Räumlichkeiten vornehmen.
Am 01.09.2003 wurde Frau Michaela Schwarzmann neue Leiterin der
Kindertagesstätte St. Agnes für die nach 17jähriger Tätigkeit ausgeschiedene Frau Annemarie Schönhuber. Nach dem Ausscheiden von Frau
Schwarzmann ist seit Anfang 2006 Frau Dr. Renate Stumpf Leiterin der
Kindertagesstätte.
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Das Pfarrheim
Im Dezember 1967 war das nach mehreren Entwürfen genehmigte und 1966 und
1967 nach Plänen von Dipl.-Ing. Peter Bieber ausgeführte neue Pfarrzentrum mit
Saal, Konferenzraum, Gruppenzimmern, Caritasbezirksstelle und Bücherei fertiggestellt. In einem Pressebericht ist vermerkt, „dass nun alle baulichen und
räumlichen Voraussetzungen für eine aufgeschlossene, den Menschen in allen
Lebenslagen erfassende Seelsorge gegeben waren“.
Am Agnesfest 1968 segnete Weihbischof Dr. Johannes Neuhäusler, der schon
dem Gotteshaus am 15.09.1957 die kirchliche Weihe gegeben hatte, das noch
vor Weihnachten fertiggestellte neue Pfarrzentrum.
Die viele Jahre im Pfarrzentrum untergebrachte Caritasstelle war eine feste Einrichtung nicht nur in unserer Pfarrei und in der gesamten Lerchenau, sondern
auch für vier weiteren Nachbarpfarreien zuständig. Viele werden sich noch an
Frau Mauser erinnern, die mit viel Engagement diese Stelle betreute und sich
auch sehr intensiv um den Seniorenclub kümmerte. Als Frau Mauser aus Gesundheitsgründen aufhören musste, übernahm Hubert Schmitt, der heutige Leiter
des Caritas Zentrums München-Nord, diese Aufgabe.
Eine völlige Neugestaltung des Pfarrheimes erfolgte im Jahr 2000. Unter der
Leitung von Pfarrer Hans Hagl wurde das Pfarrheim zu einem modernen und
funktionsgerechten Mehrzweckbau für die Bedürfnisse der Pfarrei außerhalb des
Gotteshauses umgebaut.
Am 15.10.2000 konnte das neu gestaltete Pfarrheim eingeweiht werden.
Bei der Einweihungsfeier stellte Architekt Karl fest: „Wir haben das Pfarrheim
nicht nur renoviert – wir haben es neu gestaltet.“ Renovierung und Umbau wurden nur durch die am 20.10.1991 verstorbene großherzige Wohltäterin Frau Anna Brunner ermöglicht.
Mit der Renovierung des Pfarrheimes wurde auch der Innenhof und der gesamte
Kirchenvorplatz neu gestaltet.
Das Pfarrzentrum hat sich zu einem kulturellen und geselligen Treffpunkt für
das ganze Stadtviertel entwickelt und die Rolle übernommen, die früher die inzwischen nicht mehr bestehende Gaststätte „Schützengarten“ an der Lerchenauer
Straße mit ihrem Theatersaal hatte.
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Theaterspiel in St. Agnes einst (1959) und jetzt (2004)
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Pfarrgremien und Gruppierungen
Die grafische Darstellung der Gruppierungen in der Pfarrgemeinde St. Agnes (siehe nächste Seite) zeigt die große Vielfalt, von deren Aktivitäten die
Pfarrgemeinde wesentlich lebt (auch wenn sie nicht ganz dem aktuellen
Stand entspricht). Innerhalb dieser Vielfalt kommt dem Pfarrgemeinderat
als gewissermaßen „Einheit in der Vielfalt“ eine Schlüsselfunktion zu.
Eine lebendige Pfarrgemeinde kann nicht entstehen, wenn das Engagement
nur auf hauptamtliche Kräfte beschränkt bleibt. Jeder Pfarrangehörige ist
aufgerufen, seine Fähigkeiten einzubringen, um etwas in der Pfarrei und für
die Pfarrei zu bewegen und eine lebendige Gemeinde mitzugestalten.
Neben den Pfarrern haben in St. Agnes auch zahlreiche weitere Seelsorger
segensreich gewirkt. Tatkräftig unterstützt wurden sie dabei von Pfarrsekretärinnen, Pfarrschwestern (erinnert sei hier beispielhaft an Schwester
Hermine und Schwester Laurentia von der Heimatmission, die mit unermüdlichem Eifer und großer Hingabe in St. Agnes gewirkt haben), Mesnern, Kirchenmusikern und vielen anderen guten Geistern.
Es würde den Rahmen sprengen, hier alle haupt- und ehrenamtlichen Kräfte namentlich aufzuführen.
Viele von ihnen sind nicht mehr unter uns und nur noch älteren Mitbürgern
bekannt. So sei nur erinnert an Ehepaar Fritz, die über 25 Jahre lang Mesnerdienste und noch viel mehr geleistet haben, Frau Maria Lehner
(Schwester von Pfarrer Josef Lehner), Frau Katharina Heigl, Frau Agnes
Weinmann, ...
Neben den gewählten Gremien Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat
mit sehr engen Verknüpfungen sind es vor allem Gruppierungen, wie Ministranten, Jugendgruppen, Frauengemeinschaft und Seniorengemeinschaft,
aber auch zahlreiche Gemeindemitglieder in unterschiedlichen Funktionen,
die zu einer lebendigen Gemeinde St. Agnes beitragen. Da sind zu nennen
die Caritas-Sammlerinnen und Sammler, die auch den Pfarrbrief verteilen
und viele Mitglieder der Pfarrgemeinde, die weitere Dienste übernehmen,
wie Krankenbetreuung und Gratulationsbesuche. Seit 2002 werden alljährlich einzelne Gruppierungen anlässlich des Patroziniums besonders geehrt:
Legio Mariae (2002), Initiative Asylsuchende und Wir (2003), Gruppe Familiengottesdienste (2004), Frauengemeinschaft (2005), Kirchenchor
(2006) und Ministranten (2007).
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Im Laufe der bisherigen Geschichte der Pfarrei St. Agnes haben auch
Gruppierungen das Leben der Pfarrei geprägt, die heute nicht mehr bestehen. Hier ist vor allem die Legio Mariä zu nennen, die über vierzig Jahre
hinweg wesentliche Impulse für das religiöse Leben gegeben hat.
Daneben waren es insbesondere Familienkreise und Arbeitsgemeinschaften zur Vorbereitung von Familiengottesdiensten mit Frühschoppen, die
das religiöse und gesellige Leben gefördert haben.
Auch verschiedene Einrichtungen sind im Laufe der Jahre
„verschwunden“, wie die Pfarrbücherei, die lange Zeit eine wichtige
Funktion in der Lerchenau erfüllt hat. Andere Einrichtungen, wie die Caritasstelle wurden aus organisatorischen und räumlichen Gründen in andere
Stadtviertel verlegt.
Aus der großen Zahl der heute noch aktiven Gruppen werden nachfolgend
neben den beiden gewählten Gremien Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat die Ministranten, die Jugend, der Kirchenchor, die Frauengemeinschaft, die Seniorengemeinschaft, die von der Pfarrei St. Agnes besonders unterstützte Initiative „Asylsuchende und WIR“ und der EineWelt-Laden näher vorgestellt.
Die Kirchenverwaltung
Die rechtlichen Beziehungen der Pfarrei St. Agnes als Körperschaft des
öffentlichen Rechts trägt eine Stiftung mit dem Namen Katholische Kirchenstiftung St. Agnes München-Lerchenau. Das Organ der Kirchenstiftung ist die Kirchenverwaltung. Sie besteht derzeit aus dem Pfarrverbandsbeauftragten und sechs gewählten Mitgliedern aus der Kirchengemeinde.Der Pfarrgemeinderatsvorsitzende ist beratendes Mitglied. Die
Amtszeit beträgt sechs Jahre. Die derzeitige Amtsperiode begann am 1.
Januar 2007.
Der Aufgabenbereich der Kirchenverwaltung ist in der Kirchenstiftungsordnung festgelegt. So obliegen ihr die gewissenhafte und sparsame Verwaltung des Kirchenstiftungsvermögens und die Sorge für die Befriedigung der ortskirchlichen Bedürfnisse. Im einzelnen gehören dazu der Unterhalt der Kirche, der Aufwand für die Gottesdienstfeier, die Baupflicht
für die kirchlichen Gebäude, sämtliche Vermögensangelegenheiten und
die Personalangelegenheiten der kirchlichen Mitarbeiter einschl. Kindertagesstätte. Weitere wichtige Aufgaben sind Haushalts-, Kassen- und Rechnungswesen.
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Die Kirchenverwaltung wählt aus ihrer Mitte für die Kassen- und Rechnungsführung einen Kirchenpfleger.
Kirchenverwaltungsvorstand für St. Agnes ist der Pfarrverbandsbeauftragte Pastoralreferent Florian Hammerl.
Bisherige Kirchenpfleger in St. Agnes:
1957 bis 1982 Franz Wenninger und Franz Krug
1982 bis 2000 Anton Papperger
seit 2000
Bernhard Zittel
Der Pfarrgemeinderat
Der demokratisch gewählte Pfarrgemeinderat geht auf das II. Vatikanische
Konzil (1962-1965) und die Würzburger Synode (1971-1975) zurück. Das
Konzil hat die alte Zweiteilung der Kirche in Klerus und Laien aufgegeben
und die Kirche vor allem als Gemeinschaft aller getauften und Gefirmten
begriffen, in der alle mit ihren jeweils unterschiedlichen Fähigkeiten und
Begabungen verantwortlich mitwirken. Bereits 1967 wurden in der Erzdiözese München und Freising Mustersatzungen für die Pfarrgemeinderäte
erstellt. Der damalige „Pfarrausschuss“, wie er auch in der Pfarrei St. Agnes bestand, wurde vom demokratisch gewählten Pfarrgemeinderat abgelöst. Der erste Pfarrgemeinderat in St. Agnes wurde 1. Adventssonntag
1967 gewählt. Anfangs erfolgten die Wahlen noch im Dreijahresrythmus,
seit 1974 im heutigen Vierjahresabstand.
Zusammen mit dem priesterlichen Leiter gestaltet der Pfarrgemeinderat das
Leben der Pfarrgemeinde und bringt die Gemeinschaft der Gläubigen zum
Ausdruck. Aufgabe des Pfarrgemeinderates ist es, dem Pfarrer in allen Fragen, welche die Pfarrei betreffen, beratend, unterstützend und beschließend
zur Seite zu stehen. Er ist bestrebt, zusammen mit anderen Gruppierungen
daran mitzuwirken, dass die Pfarrgemeinde mit Leben erfüllt ist. Ein Mitglied der Kirchenverwaltung nimmt beratend an den Sitzungen teil.
Bisherige Pfarrgemeinderatsvorsitzende in St. Agnes:
1967 – 1974
1974 – 1982
1982 – 2002
2002 – 2006
seit 2006
Josef Pfaffl
Dr. Hubert Mencke
Horst Wildgruber
Günter Gaupp
Johannes Liessel
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Die Ministranten
Ministranten (auch Messdiener genannt) sind Altardiener (lat. ministrare
„dienen“). Sie bezeichnen sich selbst umgangssprachlich auch als Minis.
Aus kirchlichen Feiern nicht wegzudenken sind die Ministranten, die als
Helfer des Priesters und Diakons, zum Teil auch als Vertreter der Gemeinde wichtige Dienste im Gottesdienst leisten.
Ministranten übernehmen in der Liturgie auch stellvertretend für die ganze Gemeinde bestimmte Aufgaben. Wenn Ministranten zur Gabenbereitung Brot und Wein aus der Mitte der Gemeinde zum Altar bringen, zeigen sie, dass die Gemeinde ihre „Gaben“, ihren Alltag, ihre Sorgen und
Bitten, ihren Dank und ihre Freude zum Altar mitbringen. Beim Einzug in
die Kirche machen die Ministranten deutlich, dass wir Menschen
„unterwegs“ sind zu Gott. In allen Aufgaben tragen die Ministranten dazu
bei, die Bedeutung des Gottesdienstes zu unterstreichen und ihre Handlungen für die ganze Gemeinde zu tun.
Auch innerhalb der kirchlichen Jugendarbeit sind sie eine große Gemeinschaft, die sich nicht nur auf den liturgischen Dienst beschränkt.
Aufgrund der Entwicklung des Ministrantendienstes im Zusammenhang
mit der Klerikerausbildung war der Dienst bis in die 70er-Jahre nur männlichen Katholiken vorbehalten. Seit dieser Zeit setzte sich jedoch in vielen
Gemeinden der Trend durch, für den Dienst auch Frauen und Mädchen
zuzulassen, ohne dass dies zunächst vom Vatikan sanktioniert worden
wäre. Seit 1992 haben alle Bischöfe das Recht, auch weibliche Christen
zum Dienst am Altar zuzulassen. Der Dienst von Ministrantinnen ist in St.
Agnes fest etabliert und sehr geschätzt.
Ministranten und Ministrantinnen versehen ihren Dienst in St. Agnes
meist in großer Zahl. Die ganze Schar der Ministranten und Ministrantinnen bewegt sich in St. Agnes fast immer über 50.
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Die Jugend
Jeder von uns kennt das Sprichwort „Die Kinder von heute sind die Erwachsenen von morgen“. Da wir aber nicht nur die Zukunft, sondern als
eine der aktivsten Gruppen des Gemeindelebens von St. Agnes auch ein
wichtiger Teil der Gegenwart sind, wollen wir Jugendlichen hier die Gelegenheit nutzen, unsere Arbeit einmal vorzustellen.
Dreh- und Angelpunkt unseres Engagements sind zunächst die Gruppenstunden, in denen wir uns mit allen Kindern, die Lust haben mitzumachen,
treffen, um zusammen zu spielen, zu basteln und Ausflüge zu machen. Derzeit haben wir vier Gruppen in verschiedenen Altersstufen zwischen 8 und
14 Jahren. Bei unseren Gruppenleitertreffen, zu denen natürlich alle Jugendlichen eingeladen sind, die Spaß am Umgang mit Kindern haben und
die nächsten Veranstaltungen mit uns planen wollen, organisieren wir außerdem Aktivitäten für alle Kinder gemeinsam, wie unseren Italienischen
Abend, das Sommerfest, Adventsfeier, den bunten Abend oder die Kinderfreizeit, die dieses Jahr schon zum zweiten mal zusammen mit der Jugend
von St. Matthäus erfolgreich durchgeführt werden konnte.
Hoffentlich konnten wir Ihnen einen kleinen Eindruck in unsere Arbeit verschaffen und vielleicht sogar ein paar Jugendliche zum Mitmachen motivieren.
Ihre ( und natürlich Eure ) Jugend von St. Agnes.
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Der Kirchenchor
Alles, was so selbstverständlich ist, wird oft
ein wenig übersehen. So mag es auch manchmal unserem Kirchenchor ergehen, der mit
seinem Chorleiter Max Müller (siehe Foto bei
der Ehrung des Kirchenchors2006) Woche für
Woche zu den Proben zusammenkommt und
viele Sonntagsgottesdienste musikalisch gestaltet. Etwas mehr Aufmerksamkeit erfährt er
wohl durch Aufführungen, vor allem mit Orchester, wenn festliche Gottesdienste durch
Musik und Gesang besonderes geprägt werden.
Der Kirchenchor St. Agnes ist sehr vielseitig,
im Vordergrund steht jedoch die „Musica sacra“. An hohen Fest- und Feiertagen werden
mit Unterstützung des Orchesters „klassische“
Messen aufgeführt.
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Bei Aufführungen alpenländischer Lieder und Messen begleitet die Lerchenauer Saitenmusi, deren Akteure allesamt dem Kirchenchor angehören. Bei
allen Aufführungen kann der Chor weitgehend auf eigene Vokalisten zurückgreifen. Für weltliche Feiern verfügt der Kirchenchor ebenfalls über
ein beachtliches Repertoire. Zusammen mit Angehörigen und Freunden
wird einmal jährlich ein Chorausflug unternommen.
Dass Chorsingen Spaß macht und auch jung erhält, beweist die Tatsache,
dass mehrere Sängerinnen und Sänger schon seit weit über fünfzig Jahren
in dieser Gemeinschaft singen.
Der Kirchenchor pflegt eine lange Tradition. Er war schon in der Notkirche
aktiv. Seit 1974, also seit über 30 Jahren setzt Max Müller die Reihe der
hervorragenden Chorleiter Wilhelmine Sutor (erste Chorleiterin), Alfons
Haslberger (bis 1967) und Eduard Miedl (1967 – 1972) fort.
Einer der Höhepunkte der Chorgeschichte war wohl die „Messias“Aufführung am 21.11.1971 in St. Agnes zusammen mit dem Chor von St.
Sebastian mit Instrumentalisten der Staatlichen Musikhochschule und des
Staatstheaters am Gärtnerplatz unter Leitung von Eduard Miedl.
Ein weiteres großes Ereignis der Vergangenheit war die Aufführung der
Missa brevis in b-Dur von J. Haydn (Johannes von Gott – Messe) im März
1965 in St. Augustin in Neuburg a.d. Donau bei einem Festgottesdienst im
überfüllten Gotteshaus.
Die Neuburger Zeitung berichtete unter der Überschrift „Ein Festtag für St.
Augustin“, dass der Kirchenchor und das Orchester der Münchener Stadtpfarrei St. Agnes die Messe „in vortrefflicher Weise“ aufführten. „Kenner
bewunderten die guten Solisten (besonders die weichen Männerstimmen)
im Chor und im Orchester, in dem die bekannte, heute bereits betagte
Münchner Violinkünstlerin Herma v. Studeny mitwirkte.“ Stadtpfarrer
Lehner hielt die Festpredigt. Der Abendgottesdienst stand ganz im Zeichen
der neuen Liturgie (am neu gefertigten Altar zelebrierte der Priester zum
Volk gewandt).
Aber auch in jüngerer Zeit lässt der Chor von St. Agnes immer wieder in
hervorragender Weise von sich hören .
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Die Frauengemeinschaft
Eine lebendige Gemeinschaft in unserer Pfarrei:
die katholische Frauengemeinschaft (kfd)
Wir dürfen uns im Reigen der verschiedenen Gruppen, die ein lebendiges
Gemeindeleben in unserer Pfarrei St. Agnes bewirken, ebenfalls vorstellen
Wir sind eine Frauengemeinschaft mit vielfältigen Ideen, Aktivitäten und
Hoffnungen.
Sie besteht seit 1988
und etwa 50 Frauen sind
in enger oder loserer
Verbindung dabei.
Seit 1996 sind 30 Frauen
Mitglied bei der katholischen Frauengemeinschaft
Deutschlands (kfd), einem
Verband, in dem sich Frauen kritisch, engagiert und
am christlichen Menschenbild orientiert in Gesellschaft, Politik, Familie und
Kirche einsetzen.
In unserer Gemeinschaft
geht es um Lebenshilfe
aus der Wurzel des
Glaubens, um Gespräche, um Gedankenaustausch, um Mitweben am Gemeindeleben.
Unser Lebensspielraum ist zuhören, reden, arbeiten, beten, feiern, helfen.
Wie verwirklichen wir das? Unser Veranstaltungsplan ist vielfältig!
Einmal im Monat feiern wir eine Laudes, ein Morgenlob mit Eucharistiefeier und treffen uns dann zum gemeinsamen Frühstück, wir
gestalten eine Maiandacht, eine Adventmeditation, einen Sommergottesdienst und sitzen dann anschließend gemütlich beisammen,
Einmal im Monat wird zum Tanzen im Jahreskreis eingeladen, eine wirkliche Erholung für die Seele.
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Wir organisieren Vorträge und Besinnungstage mit gesellschaftlichen und
religiösen Themen.
Wir gestalten Basare im Advent- und zur Osterzeit, deren Erlöse caritativen Einrichtungen zugeführt werden.
Wir überlegen uns Themen und Texte, wenn der Lerchenauer Advent oder
eine Dekanatswallfahrt gestaltet werden soll.
Wir organisieren Museumsbesuche, Stadtführungen, Kino- und Theaterbesuche.
Einige Frauen sind im Asylbewerberheim mit großem Einsatz tätig, einige
bei der Caritassammlung.
Wir sind zur Stelle, wenn praktische Mitarbeit gefordert ist, wie Mitgestaltung von Festen,
Dienste in der Küche bei Veranstaltungen, Kuchen backen und spenden,
um nur einiges aus dem ehrenamtlichen Engagement zu nennen.
Die ökumenische Bewegung wird durch Mitwirken bei ökumenischen
Themen und Gottesdiensten durch uns unterstützt.
Wir versuchen neue Wege zu gehen, mutig aufzubrechen, offen zu sein
für Probleme unserer Zeit und erfahren zugleich selbst Stärkung durch die
Gemeinschaft.
Dazu laden wir immer wieder ein, dabei zu sein, mitzumachen, neue Impulse zu schaffen.
Christine Kobras
Die Seniorengemeinschaft
Unter dem Motto „Gemeinsam statt einsam“ versucht die Seniorengemeinschaft Sankt Agnes ältere Mitmenschen für gemeinsame Aktivitäten
zu gewinnen, um dem Alleinsein und der Einsamkeit entgegenzuwirken
und zu einer lebendigen Pfarrgemeinde beizutragen.
Die Seniorengemeinschaft trifft sich in der Regel einmal monatlich im
Pfarrsaal zu einem Vortrag oder einer geselligen Veranstaltung jeweils
mit Kaffee und Kuchen. Zuvor wird eine halbstündige altersgemäße Seniorengymnastik angeboten.
Vorträge behandeln Lebensbewältigung und Lebenshilfe, Religion, Gesundheit, Ernährung, Sicherheit, Brauchtum und andere allgemein interessierende und aktuelle Themen.
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Seniorenfasching und Sommerfest (nach Möglichkeit im Pfarrgarten) mit
Musik und Einlagen (sogar Theaterstücke) sorgen dafür, dass auch Humor
und Vergnügen nicht zu kurz kommen. Zweimal im Jahr wird zu runden
und halbrunden Geburtstagen gratuliert. Aus einem speziell für die Seniorengemeinschaft Sankt Agnes zusammengestellten Liederheft gibt es dann
ein „Wunschkonzert“.
Tagesausflüge mit dem Bus führen im Mai und Oktober zu reizvollen Zielen mit sehenswerten Kirchen in der näheren und weiteren Umgebung.
Auch größere mehrtägige Reisen nach Assisi und Rom, in die Fränkische
Schweiz und in das übrige Frankenland sind bereits unternommen worden.
Außerhalb des Programms trifft sich eine offene Gruppe jeweils am Donnerstag ab 14.00 Uhr zum zwanglosen Senioren-Stammtisch in der Trattoria/Pizzeria „La Giara”, Lerchenauer Straße 195. Weitere Interessenten
sind herzlich willkommen!
Die Seniorengemeinschaft St. Agnes ist kein Verein mit Mitgliedschaft
und Mitgliedsbeitrag, auch keine geschlossene Gesellschaft, sondern offen
für alle „so etwa ab sechzig Jahre“ (ohne starre Altersgrenze). Jede und
Jeder, der Zeit und Lust hat, an den Veranstaltungen der Seniorengemeinschaft teilzunehmen, ist herzlich eingeladen. Auch Gäste außerhalb unserer Pfarrgemeinde sind jederzeit willkommen. Für Gehbehinderte bietet
das Seniorenteam einen kostenlosen Fahrdienst an.
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Initiative „Asylsuchende und WIR“
Initiative „Asylsuchende und Wir“ zur Betreuung der Unterkunft für Asylbewerber in der Waldmeisterstraße 98 in München-Lerchenau
Seit 1993 befindet sich in der Lerchenau eine Gemeinschaftsunterkunft
für Asylbewerber, in der bis zu 240 Personen untergebracht werden können. Die Bewohner sind Flüchtlinge und Asylbewerber aus über 20 verschiedenen Herkunftsländern (u.a. Afghanistan, Aserbaidschan, Bosnien,
China, Ghana, Irak, Kosovo, Kongo, Nigeria, Togo, Vietnam). In der Unterkunft sind vorwiegend Familien untergebracht. Durchschnittlich leben
rd. 60 Kinder in der Unterkunft.
Die gemeinsame Sorge um ein friedliches Miteinander zwischen der örtlichen Bevölkerung und den Unterkunftsbewohnern hat schon vor Eröffnung der Gemeinschaftsunterkunft Bürgerinnen und Bürger vorwiegend
aus der Lerchenau, aber auch aus Feldmoching und von der Siedlung am
Lerchenauer See - mit Unterstützung der katholischen Pfarrämter St. Agnes, St. Peter und Paul, St. Johannes Evangelist, St. Matthäus, St. Christoph, St. Nikolaus und Maria Sieben Schmerzen sowie der evangelischen
Kapernaumkirche Lerchenauer See und Bethanienkirche Feldmoching - in
der Initiative „Asylsuchende und Wir“ zusammengeführt.
Die Initiative hat neben der Mitfinanzierung eines Sozialarbeiters in der
Unterkunft weitere vielfältige Aufgaben übernommen:
Kinderbetreuung, Hausaufgabenhilfe, Lösung von Schulproblemen bei
Kindern (zusammen mit Eltern, Lehrern, ASD), Ausflüge mit Kindern
(z.B. Badeausflüge, Tierparkbesuche, Kinobegleitung), Nikolausfeier,
Musizieren mit Kindern, Malen mit Kindern, Familien- und Erwachsenenbetreuung, Begleitung bei Behördengängen, Begleitung bei Arztbesuchen,
Weihnachtsfeier, Sommerfest, Vermittlung von Geld- und Sachspenden
(z.B. Fahrkarten, Spielsachen, Hausgeräte, Kleidung), Informations- und
Diskussionsveranstaltungen, Ausstellungen zur Situation der Flüchtlinge,
Kontaktpflege zu den katholischen und evangelischen Pfarreien vor Ort,
Pressemitteilungen.
Es ist ein wesentliches Verdienst der Initiative „Asylsuchende und Wir“,
dass das friedliche Miteinander zwischen den Bewohnern der Gemeinschaftsunterkunft und den Anwohnern besteht und diese Unterkunft bisher
durch keine negativen Schlagzeilen in Erscheinung getreten ist. Die Mitglieder der Initiative verkörpern seit über zehn Jahren in ökumenischem
Geist vorbildhaft christliche Nächstenliebe und bürgerschaftliches Engagement.
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Der Eine Welt Laden
Eine Welt in St. Agnes
„Steter Tropfen höhlt den Stein“ könnte man
sagen, wenn man die Eine Welt Arbeit in St.
Agnes rückblickend betrachtet.
Im Jahre 1995 entstanden die ersten vorsichtigen Gehversuche in der Dritte-Welt-Arbeit.
Begleitet von der damaligen Pastoralreferentin,
Frau Haindl, bemühten sich einige Frauen eine
Fair-Handelsgruppe aufzubauen. Frau Haindl
verließ die Pfarrei und alles schlief wieder ein
bisschen ein. Ein erneuter Versuch, entstanden
aus dem bestehenden Familiengottesdienstkreis,
führte dann schließlich dazu, dass Gabriele Zittel und Gisela Köllinger den Arbeitskreis übernahmen. Regelmäßig nach den Familiengottesdiensten, so ca. einmal im Monat, wurde Kaffee,
Tee, Schokolade, Reis, Honig und viele kleine
schöne Dinge aus aller Welt angeboten. Alles
hatte sich ganz gut etabliert, doch dann kam der Umbau des Pfarrheimes
und siehe da, es wurde sogar ein kleiner Raum für das Eine-Welt-Projekt
bereitgestellt.
Jeden 2. Sonntag im Monat, beim Pfarrfest, bei verschiedenen Seniorenund Frauenveranstaltungen und an einigen Aktionstagen werden nun die
Waren verkauft. Die meisten der angebotenen Produkte stammen aus
biologischem Anbau.
Seit 2002 besteht das Team aus Elfriede Finkenzeller und Gisela Köllinger.
Eingekauft wurde und wird immer noch bei der Gepa (Gesellschaft für
partnerschaftlichen Handel) in Amperpettenbach. Die Gepa sorgt dafür,
dass Erzeuger in der sogenannten 3. Welt gerechte Preise für ihre Waren
erhalten und hilft dadurch mit, die Infrastruktur in den ländlichen Gebieten zu verbessern, bzw. die Errichtung von Schulen und Einrichtungen
für Hilfe zur Selbsthilfe voranzutreiben. An der Gepa sind Organisationen wie Misereor und Brot für die Welt beteiligt.
Wenn Sie neugierig geworden sind, dann besuchen Sie uns doch an einem der nächsten verkaufsoffenen Sonntage!
Gisela Köllinger
Wir freuen uns auf Sie!
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Die Würzburger Synode hat 1957 sehr treffend festgestellt:
„Der Handlungsraum der Kirche ist der Lebensraum der Menschen.“
Wo wird dieser Lebensraum mehrt berührt als in der Pfarrgemeinde?
Deshalb muss sie den Menschen nahe sein und sich öffnen für das, was
die Menschen umtreibt und bewegt.
50 Jahre sind seit der Einweihung unserer Kirche vergangen. Diese Kirche ist für aktive Christen aber nicht nur Mauerwerk, sondern Heimat
einer lebendigen Gemeinde. In ihr lässt sich in gottesdienstlichen Feiern
ebenso wie im stillen Gebet zu sich selbst und zu Gott finden. Der eigentliche Sinn der Kirche als „Haus Gottes unter den Menschen“ ist jedoch die Feier der Eucharistie. Hier vollzieht sich die Danksagung der
Kirche. Christus ist gegenwärtig in den Gläubigen, die sich zum Gottesdienst versammeln, in seinem Wort und in seinem Opfermahl.
Diese Festschrift erhebt keinen Anspruch auf eine vollständige historische Darstellung und Beschreibung der Pfarrei St. Agnes. Sie will vielmehr einen kleinen Einblick in die Entstehungsgeschichte des Kirchenbaus und der Pfarrei St. Agnes sowie in das vielfältige Gemeindeleben
von den Anfängen bis zum heutigen Tag geben. Gern hätten wir bei diesem Rückblick alle namentlich aufgeführt, die haupt- und ehrenamtlich
in der Pfarrei St. Agnes gewirkt haben. Leider waren jedoch die Unterlagen für lückenlose Recherchen nicht vollständig und auch die Zeit hierfür nicht ausreichend. Sie alle seien aber einbezogen in den herzlichen
Dank für ihren Beitrag zu einer lebendigen Gemeinde St. Agnes.
Wir sollten gemeinsam versuchen, das kirchliche Leben in unserer Pfarrgemeinde aufrecht zu erhalten und das Zusammenleben
im Pfarrverband zu fördern. Die Installation des Pfarrverbandes
zwischen St. Matthäus und St. Agnes kann auch als Zeichen des
Aufbruchs gesehen werden, um die Zukunft der Kirche in den Gemeinden zu sichern. Die Kirche muss in ihren Grundfunktionen
der Glaubensverkündigung, der Feier der Sakramente und der
Diakonie intakt bleiben. Dieser Verbund bietet auch viele Möglichkeiten für das Engagement jedes einzelnen Christen. Wir müssen
uns bewusst sein, dass nicht der Priester allein, sondern jeder
mitwirkt im Leben der Kirche.
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Ohne einen ständigen Seelsorger vor Ort sind die Laien stärker gefordert, die Gemeinde mit Leben zu erfüllen. Dabei gilt es vor allem zusammenzuhalten und zusammenzustehen, ohne egoistische Interessen zu verfolgen. Eine lebendige Gemeinde darf sich aber nicht
nur im geselligen Bereich zeigen, sie muss insbesondere auch gemeinsam die Liturgie feiern. Pfarrer Hagl
hat einmal ausgeführt: „Eine lebendige Gemeinde
muss auch eine betende Gemeinde sein, sonst läuft sie
Gefahr, sich in Aktivitäten zu verlieren“. Wir sollten uns
stets bewusst sein, dass zu einer lebendigen Gemeinde nicht nur Geselligkeit gehört, so wichtig sie auch ist,
sondern vor allem auch Religiosität, d.h. Gläubigkeit
und Frömmigkeit. Deshalb sollten wir immer wieder zu
gottesdienstlichen Feiern und Gebet zusammenkommen.
Eine abschließende Bitte sei noch angefügt: Wer selbst
Kenntnis von Zahlen, Daten, Namen und Fakten aus dem
Gemeindeleben der vergangenen 50 Jahre hat und hierüber
Bildmaterial besitzt, wird gebeten, sie für die Fortführung
der Pfarr-Chronik leihweise dem Pfarrbüro zur Verfügung zu
stellen. Überlassene Unterlagen werden nach der Auswertung selbstverständlich unbeschädigt zurückgegeben.
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Chronologie
24.11.1926: Gründung des Kath. Kirchenbauvereins in der Lerchenau
23.12.1929: Gründung der Tochterkirchenstiftung St. Agnes in FeldmochingLerchenau unter Führung des Pfarrers von Feldmoching, Josef Zintl
08.04.1930: Genehmigung der Kirchenstiftung durch das Ministerium für Unterricht und Kultus
16.10.1930: Beschluss des Gemeinderats Feldmoching:
Schenkung des Bauplatzes an die Kirchenstiftung St. Agnes zum
Bau einer Notkirche. (Bestätigung des Einverständnisses vom
03.07.1929)
Aug. 1932: Beginn des Baues einer Notkirche in der Lerchenau.
21.12.1932: Weihe der Notkirche durch Kardinal Michael von Faulhaber zu
Ehren der heiligen Agnes
01.04.1938: Eingemeindung der Gemeinde Feldmoching mit der Lerchenau in
die Stadt München
10.10.1944: Teilweise Zerstörung der Notkirche durch Bombenabwurf. Es erfolgt baldiger Wiederaufbau.
28.04.1945: Grausamer Martertod von Josef Grimm, Pfarrer von Götting bei
Bad Aibling, durch SS-Männer. Er hatte sich als Kaplan in Feldmoching 1932 beim Bau und der Betreuung der Notkirche St. Agnes
besondere Verdienste erworben.
19.11.1956: Erster Spatenstich zum Bau der Pfarrkirche St. Agnes (nach Plänen
von Peter Bieber, München)
18.12.1956: Kanonische Errichtung der neuen Kirchengemeinde St. Agnes
durch Kardinal Josef Wendel.
27.02.1957: Verleihung der Eigenschaft einer Körperschaft für die neue Kirchengemeinde durch das Bayer. Staatsministerium für Unterricht
und Kultus
10.03.1957: Grundsteinlegung für den Kirchenbau durch Stadtpfarrer Jakob
Sturm von Feldmoching
01.08.1957: Beauftragung von Josef Lehner, bisher 1.Kaplan in MünchenChristkönig, mit der Errichtung der neuen Kuratie St. Agnes
(Anweisung des Ordinariats vom 22.06.1957)
25.08.1957: Feierlicher Empfang von Kurat Josef Lehner in der Lerchenau
15.09.1957: Kirchenweihe durch Weihbischof Dr. Johannes Neuhäusler und
Kanonische Errichtung der selbständigen Pfarrkuartie St. Agnes
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Im Jahr1958: Errichtung eines Kreuzweges (von Peter Gitzinger, München) in
der Pfarrkuratiekirche St. Agnes mit Erlaubnis des Erzbischöflichen Ordinariats vom 03.03.1958
28.09.1958: Einweihung der Gedenkstätte (Kriegerdenkmal) für die Gefallenen und Kriegsopfer aus der Lerchenau an der südlichen Außenwand der Kirche (von Hermann Schilcher, Oberammergau)
19.03.1959: Weihe des Schutzmantelbildes am Marienaltar (von Peter Gitzinger, München) durch Weihbischof Dr. Johannes Müller
1959–1960: Bau des Kindergartens und Hortes von St. Agnes
März 1960: Volksmission unter dem Leitwort „Der Herr kommt“ von Missionaren der Herz-Jesu-Priester
24.07.1960: Weihe von vier Glocken für die Kirche St. Agnes durch Domkapitular Joachim Delagera.
05.09.1960: Eröffnung des Kindergartens St. Agnes mit Hort und Übernahme
der Leitung und Betreuung durch fünf St. Anna-Schwestern aus
Kochel a. See.
Herbst 1960: Anbringung der Turmuhr an der Kirche St. Agnes
11.12.1960: Kirchliche Weihe des Kindergartens und Hortes durch Erzbischof
Dr. Johann Erik Müller
01.01.1962: Errichtung der Kath. Stadtpfarrei St. Agnes im Dekanat MünchenNordwest (Urkunde von Kardinal Julius Döpfner vom
19.12.1961) und Erhebung der bisherigen Pfarrkuratiekirche St.
Agnes zur Stadtpfarrkirche sowie Ernennung des bisherigen Pfarrkuraten Josef Lehner zum ersten Stadtpfarrer
21.01.1963: Weihe des neugestalteten Altarraums mit Farbglasfenstern (von
Peter Gitzinger), Agnesstatue (von Hermann Schilcher, Oberammergau) und einem Hängekreuz über dem Altar (von Anton Finkenzeller)
13.06.1965: Weihe der neuen Orgel
Nov. 1965:
Fertigstellung und Inbetriebnahme des KindergartenErweiterungsbaues.
1966 – 1967: Bau des Pfarrzentrums (nach Plänen von Peter Bieber, München)
01.09.1967: Neueinteilung der Dekanate für die Stadt München (aus 8 Dekanaten wurden 18). Mit Zuteilung von St. Agnes zum Dekanat
München-Feldmoching
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21.01.1968:
Weihe des noch vor Weihnachten 1967 fertiggestellten neuen
Pfarrzentrums durch Weihbischof Johannes Neuhäusler
01.07.1970:
Ausscheiden der Schwestern des Kindergartens aus der Gemeinde
St. Agnes und Rückkehr in das Mutterhaus in Kochel am See
(Dankgottesdienst für ihre 10jährige Tätigkeit in St. Agnes am
28.06.1970)
Januar 1972: Fertigstellung der Unterkirche
Feb. 1972:
Anbringung einer flachen Holzdecke in der Kirche
März 1972:
Gemeindemission in St. Agnes unter dem Leitwort „Christus der
Herr“
Nov. 1976:
Verkleidung von Kirchturm und Westfassade mit Nagelfluhplatten
Ostern 1986: Anbringung eines Keramik-Mosaiks an der dem Marienaltar gegenüberliegenden Wand (von Don Giulio Liverani, Marzeno/
Italien)
30.09.1987:
Ausscheiden von Pfarrer Josef Lehner (Übernahme der geistlichen
Leitung der Legio Mariae Bayerns)
11.08.1988:
Tod von Pfarrer Josef Lehner (1.Pfarrer von St. Agnes von 1957
bis 1987)
01.10.1987:
Amtseinführung von Pfarrer Johann Schrottenloher
1992 – 1994: Sanierung und Umbau von Kindergarten und Hort
03.07.1994:
Kirchliche Weihe der neuen Kindergarten- und Horträume durch
Generalvikar Dr. Robert Simon
16.10.1994:
Weihe des neuen Altars nach Umbau des Altarraums mitneuem
Tabernakel, Ambo und Taufbecken (von Hubert Elsässer, Gröbenzell)
24.03.1997:
Tod von Pfarrer Johann Schrottenloher (seit 1987 Pfarrer in St.
Agnes)
01.12.1997:
Einweisung von Pfarrer Johann (Hans) Hagl in die Pfarrei St. Agnes
15.10.2000:
Einweihung des neu gestalteten Pfarrheimes (einschl. Innenhof
und Kirchenvorplatz)
31.01.2005:
Ausscheiden von Pfarrer Johann Hagl aus gesundheitlichen Gründen
01.02.2005:
Beauftragung von Pfarradministrator Rolf Laumann (St. Matthäus) mit der administrativen Leitung von St. Agnes
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23.06.2005: Eröffnung des Verfahrens zur Errichtung eines Pfarrverbandes
aus St. Matthäus und St. Agnes
01.09.2005: Zuteilung von Pastoralreferent Florian Hammerl zu St. Matthäus und St. Agnes
23.09.2006: Weihe von Frank Kreysing zum Ständigen Diakon durch Kardinal Friedrich Wetter im Münchner Liebfrauendom
24.09.2006: Amtseinführung von Diakon Frank Kreysing in St. Agnes
30.09.2006: Ausscheiden von Pfarrer Rolf Laumann aus dem Pfarrverband
(Neue Verwendung in Markt Schwaben und MünchenSchwabing)
01.10.2006: Gründung des Pfarrverbandes St. Matthäus – St. Agnes mit
Festgottesdienst in St. Matthäus mit Weihbischof Engelbert
Siebler
01.10.2006: Ernennung von Pastoralreferent Florian Hammerl zum Pfarrverbandsbeauftragten
01.11.2006: Zuteilung und Ernennung von Pfarrer Manfred Brandlmeier als
„Priesterlicher Leiter der Seelsorge im Pfarrverband“
Impressum:
Festschrift zum 50-jährigrn Jubiläum der Kirchenweihe St. Agnes in
München-Lerchenau am 15./16. September 2007
Herausgeber: Katholische Pfarrei St. Agnes, Waldrebenstr. 15, 80935
München
Redaktion: Günter Gaupp (unter Verwendung von Beiträgen der PfarrChronik sowie von Dr. Reinhard Bauer, Anton Finkenzeller, Rudolf Ketterl,
Josef Lehner †, Josef Schläger und Horst Wildgruber)
Layout: Franz Hetzenegger
Druck: Leo-Druck GmbH Stockach
Auflage: 2.8oo
Fotos wurden sowohl der Pfarr-Chronik entnommen, als auch dankenswerterweise u.a. von Rudolf Ketterl, Karola Kennerknecht und Josef Schläger zur
Verfügung gestellt.
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Innenansicht der Kirche
1957
1963
1994
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Das Sakrament der Firmung in St.
Agnes erteilten immer wieder hohe geistliche Würdenträger. Aber
wohl niemand hätte am 04. März
1978 gedacht, dass die Firmung
von dem späteren Papst Benedikt
XVI. vorgenommen wird.
Kardinal Joseph Ratzinger wurde
am 19. April 2005 zum Papst gewählt.
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