Besuch der drei Wiccas Marie lag noch in ihrem Bett und bemerkte

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Besuch der drei Wiccas Marie lag noch in ihrem Bett und bemerkte
Besuch der drei Wiccas
Marie lag noch in ihrem Bett und bemerkte nicht, dass ihre
Mutter in der Wohnung war und schon den Frühstückstisch zubereitete. Alles sollte dieses Mal vom Allerfeinsten
sein. Sie packte einen Kuchen aus und platzierte darauf 19
Kerzen. Wie die Zeit vergeht!, dachte Selina rückblickend. Als
sie ihre jüngste Tochter geboren hatte, hatte sie gerade in
Scheidung gelebt. Jetzt lagen schon 19 Jahre dazwischen!
Sie beobachtete ihre Tochter, die noch friedlich schlief. Sie
wusste außerdem, dass bald die Ablösung ihrer Generation
kommen würde, spätestens wenn Marie ihren Wächter fand
oder er sie. Sie hatte sich früher nicht so gegen ihre Bestimmung gewehrt, wie es gerade ihre jüngste Tochter tat.
Sie legte ein etwas größeres Geschenk, das noch eingepackt
war, auf den Tisch. Darin befand sich die Truhe für Maries
Bannkreis-Feuer-Dolch und noch Süßes, denn sie mochte
so etwas. Sie kochte sich gerade einen starken Kaffee, als es
plötzlich an der Tür klingelte. Sie ging zur Tür, öffnete
diese und stand dem Postboten gegenüber.
„Post für Sie!“
„Danke! Wo muss ich unterschreiben?“
„Genau hier!“ Der Postbote zeigte auf ein Stück Papier, wo
sie zu unterschreiben hatte.
„Vielen Dank, Miss! Einen schönen Tag noch!“
„Danke, ebenso!“
Sie nahm einen größeren Brief aus seiner Hand, der an sie
adressiert war und schloss die Tür hinter sich zu. Sie öffnete den Brief, als sie gerade am Tisch saß und ihren Kaffee
trank. Der Inhalt entsetzte sie, denn es war ein Blauer Brief
und darin stand, dass Maries Noten sich innerhalb von zwei
Jahren verschlechtert hatten, sie immer öfter der Schule
fernblieb und immer öfter die Schulstunden verschlief.
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Genauso war es auch bei mir, meine Tochter!, dachte sie, als sie
den Inhalt las. Sie legte den Brief neben die aktuelle Zeitung, die sich auf dem Tisch befand. Sie nahm die Zeitung
und las darin, dabei merkte sie nicht, dass ihre Tochter
gerade aufstand. Als Marie die Küche betrat, begrüßte sie
ihre Mutter, die sich extra freigenommen hatte, um den
Geburtstag mit ihr zu feiern.
„Morgen, Mama! Seit wann bist du schon da? Was ist das
für ein Brief auf dem Tisch?“
„Guten Morgen, meine Tochter, na, gut geschlafen? Das ist
ein Blauer Brief von deiner Schule! Man hat mir geschrieben, dass sich deine Leistungen von 2,0 auf 5,5 verschlechtert haben und dass du immer öfter verschläfst oder gar der
Schule fernbleibst. Was hast du dazu zu sagen?“
„Na ja, ähm, ich wollte das alles nicht, aber seit die seltsamen Ereignisse in meinem Leben passiert sind, muss ich
irgendwie die Schule vergessen haben und außerdem bin
ich in der Klasse eh nicht so beliebt wie die anderen!“
„Trotzdem ist das noch kein Grund, der Schule fernzubleiben!“
„Ich weiß, das kommt nicht mehr vor, Mama, versprochen!“
„Na gut, ich werde versuchen, dir noch mal zu glauben,
aber setz dich erst mal, Geburtstagskind!“
„Ist der Kuchen für mich? Danke dafür, Mutter!“
Sie blies die 19 Kerzen aus und wünschte sich innerlich,
dass sie keine Kriegerin werden würde, so wie es vorherbestimmt war.
„Alles Gute zu deinem 19. Geburtstag, Marie!“
„Danke, Mama, hab dich lieb!“
Sie umarmte ihre Mutter, denn sie fühlte sich von ihr
bestätigt, dass sie es wie immer gut mit ihr meinte.
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„Hier, das ist für dich!“ Selina übergab ihr ein eingepacktes
Geschenk und ihre Tochter packte es neugierig aus.
„Nanu, das ist ja eine kleine Truhe. Ob der Schlüssel, den
ich unter meinen Sachen habe, dafür passt?“
„Wie wäre es, wenn du es einfach mal ausprobierst?“
Sie nahm den Schlüssel, der genau wie die Truhe aus Gold
und Granat bestand, steckte ihn hinein und drehte ihn um.
Dann vernahm sie ein Klacken, die Truhe öffnete sich und
sie sah einen Dolch inmitten von Süßem liegen.
„Wow! Was ist denn das für ein Messer?“
„Das ist dein Bannkreis-Feuer-Dolch!”
„Und wozu ist der gut? Hat dieses Messer etwa damit zu
tun, dass ich deine Nachfolgerin in Sachen CornwallKriegerin bin?“
„Du hast es erraten, Marie! Zusammen mit den anderen
Waffen bist du fast unbesiegbar!“
Interessant!, dachte sie. Das ist ja fast wie bei der Serie ‚Highlander’ oder gar ‚Immortal – Der Unsterbliche’! Das waren nämlich
ihre Lieblingsserien.
„Beeilt euch endlich oder soll Marie ewig lange auf uns drei
warten?“
„Schon gut, Sam, wir wissen es, mach keinen Stress, nur
weil sie heute 19 Jahre alt geworden ist!“
„Genau, da muss ich Jessie recht geben! Wir besuchen sie
doch erst ab Mittag, warum machst du nur so ein Tamtam
deswegen?“
Samantha packte gerade einen langen Speer in Geschenkpapier ein, der noch aus der Zeit der Ersten Kriegerin
stammte. Dieser Speer bestand aus feinem Holz aus Südamerika und war in der Mitte mit zwei verschiedenen
Stofffarben zusammengebunden. Vor der Spitze aus Granit
befanden sich zwei Pentagramme, die in der Mitte einen
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Granatstein besaßen. Am hinteren Ende befanden sich
zwei Goldkreise und am unteren Teil saß ebenfalls ein
Granatstein. Drehte man diesen Speer, kam ein Pentagramm-Kreis heraus, der einen Sturm hervorbringen
konnte. Schlug man den Speer auf den Boden, konnte er
ihn bis zum Lavastrom aufreißen. Aber das wussten nur die
drei Wicca-Schwestern.
Samantha fügte dem Speer auch eine Kassette mit drei
neuen Songs bei, die da hießen: „Magical Friendship“,
„Power of Cornwall“ und „Your mission on planet Earth“.
Diese Songs hatte sie verfasst, direkt nachdem Marie den
PAINTER vernichtet hatte. Sie wusste zum Glück auch,
welche Sängerinnen oder Bands die Siebte Kriegerin mochte, und da sie die meisten dieser Künstler auch persönlich
kannte, legte sie noch fünf weitere signierte Autogrammkarten und CDs bei. Außerdem legte sie noch eine TanzkursSchnupperstunde als Gutschein dazu, denn viele Choreographien der Stars konnten die Fans innerhalb von 14
Tagen lernen. Das Tanztraining wäre auch gut für Maries
Kampftechniken, die sie noch erlernen würde.
„Ganz schön viele Geschenke für eine 19-Jährige, findest
du nicht auch, Elisa?“
„Marie ist wohl dein Liebling, Sam!“
„Na ja, immerhin habe ich ihr schon mal einen Gefallen
getan, im Gegensatz zu euch.“
„Na, na, wer wird denn gleich auf die Palme gehen? Das
war doch nur eine Frage!“
„Ich kenne euch etwas besser als ihr mich, denn ich kenne
eure Gefühle zu Marie! Ihr seid nämlich ein kleines bisschen eifersüchtig, weil ich sie jetzt etwas besser kennengelernt habe und sie mich schon als ‚Big Sister’ annimmt, im
Gegenzug zu euch!“
„Na ja, immerhin bist du die Berühmteste von uns dreien!“
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„Das hat damit nichts zu tun!“
Samantha legte, während sie sich mit ihren Schwestern
unterhielt, die Geschenke in einen großen Karton und
packte ihn ebenfalls in Geschenkpapier. Zum Schluss
machte sie eine große Stoffschleife darum. Sie mochte es
nicht, wenn ihre beiden Schwestern sie aufzogen, nur weil
sie eine landesweit bekannte Sängerin war und damit ihren
Traum lebte.
„Ich werde, wenn es möglich ist, Marie auch als VIP zu
einem meiner Konzerte im Sommer einladen!“
„Und wie wirst du deine Sommertournee nennen?“, wollte
Jessie von ihr wissen.
„Ich nenne sie: Die Fighter of Cornwall Tour, wieso?
Möchtet ihr mich auch begleiten? Aber ich kann nicht
garantieren, dass es euch eure Bosse überhaupt erlauben
werden! Nicht, dass ihr wegen mir gefeuert werdet!“
„Na ja, immerhin hättest du dann eine Privatdetektivin und
eine Polizistin im gehobenen Dienst als Bodyguards zur
Seite! Du würdest dann Bodyguards sparen, wäre doch toll,
oder?“
„Stimmt! Dann könnten wir dich vor aufdringlichen Fans
beschützen, das wäre echt cool!“
Samantha wusste, dass das ihr Manager eh nicht erlauben
würde, aber das wussten ihre Schwestern nicht. „Macht
euch bloß nicht über meinen Job lustig, so toll, wie ihr euch
das vorstellt, ist es nicht! Mein Job ist ein Fulltime-Job, im
Gegensatz zu euren Berufen!“
„Übertreib mal nicht, Sam, was ist an deinem Job schon so
anstrengend? Du bist immer und überall präsent, überall im
TV, auf Plakaten und in fast jeder Musikshow vertreten,
wie etwa TRL L.A., schon vergessen? Du reist auch viel in
der Welt herum und bekommst deine Showklamotten
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geschenkt, zum Beispiel das Dolce&Gabbana-Kleid, als du
bei den EMAs warst.“
„Ihr vergesst, dass ich stets sehr hart an mir arbeiten muss
und dass ich nichts umsonst bekomme. Klar, in dem
Dolce&Gabbana-Kleid aus schwarzem Samt und weißem
Tüll sah ich bestimmt gut aus, aber für 50.000 Dollar würde
ich es mir kaum leisten wollen. Außerdem muss ich in der
Öffentlichkeit aufpassen, dass ich nicht irgendetwas tue
oder sage, was am nächsten Tag in den Zeitungen und im
Fernsehen zu sehen ist. Wenn ich ein Video drehe, wie
etwa zum Song ‚Fighter of Cornwall’, muss ich schon früh
um zwei Uhr am Drehort sein und erst gegen zwölf Uhr am
Abend konnte ich ins Bett meines Hotelzimmers gehen
und meinen Schlaf nachholen. Ihr habt von der Showbranche keine Ahnung, denn man tischt euch durch die Medien
eine Welt voller Glamour und Geld auf. Nicht alle Musiker
besitzen Geld wie Heu. Ich war anfangs froh, dass sich
mein Album weltweit verkauft hatte, denn ich hatte Angst,
dass man meine Musik nicht mögen würde, bei so vielen
Musikstilen wie etwa Hip Hop oder R’n’B. Das Einzige,
was mir noch immer Spaß macht, ist der Kontakt zu
meinen Fans und natürlich auch sexy Fotoshootings, wie
ich es vor Kurzem wieder gemacht habe.“
„Wow! Was für überzeugende Argumente. Hast du dich
schon mal für den Playboy oder die SUN entblättert?“
„Nein! Wieso willst du das eigentlich wissen? Ich mache das
deswegen nicht, weil ich mein Image als reine Künstlerin
ernst nehme! Nicht mein Körper macht Musik, sondern
meine Stimme, und darum geht es mir! Klar, in dieser
Branche geht es nur um das Motto: SEX SELLS oder
verkauft sich besser. Aber das ist nicht das Ziel, das ich
anstrebe, obwohl man mir schon einen Vertrag für die
Marke POLY PALETTE angeboten hat oder auch für die
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Make-up-Produkte von YVES ROCHER. Aber ich habe
diesen Leuten gesagt, dass es mir egal sei, als Sängerin für
ihre Produkte zu werben. Denn ich werde demnächst
zusammen mit anderen Leuten meines Teams selbst eine
Modelinie für Teenager herausbringen. ‚Clothes of Celtica’
soll sie heißen. Meine Showklamotten sollen straßentauglich
gemacht werden.“
„Ist ja echt cool von dir! Was dagegen, wenn ich alle deine
Klamotten für mich kaufe? Zwischen uns gibt es ja kaum
einen Unterschied, auch nicht vom Aussehen her, dann geh
ich als dein Stardouble auf die Straße und verwirre die
Leute!“
„Hahaha, mach das Jessie, vielleicht angelst du dir dann
auch einen reichen Freund, mit dem du drei Kinder zeugst
und auf einer Jacht schläfst!“
„Das werde ich mir merken! Danke für deinen Rat, Sam!“
Typisch für die drei Wiccas, die sich gerne mal neckten
oder einfach nur ihre Späße machten. Samantha war zwar
ein sehr direkter Mensch, besaß aber eine riesige Portion
Humor und Charme, der auch in ihrer Musik zu hören war.
Sie war eine sehr sinnliche junge Frau und man mochte ihre
Art, mit anderen Menschen umzugehen. Wenn irgendjemand in ihrem Umfeld Probleme oder Sorgen hatte, ging
man zu ihr, denn sie hatte immer ein offenes Ohr dafür
und man schätzte es an ihr sehr. Ihre zwei Schwestern
nannten sie genau wie ihr Team ‚Big Sister’, denn so war sie
auch.
Samantha trug an diesem Tag eine dunkle Denim-Jeans in
Weinrot und Braun sowie eine Bluse in schwarzer Crashoptik und Sandaletten aus Kork. Ihre Haare waren zu einem
Brigitte-Bardot-Zopf gemacht und sie trug Make-up in
Naturtönen, wie etwa Braun und Rotviolett.
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„Kennt ihr eigentlich Britney Spears? Sie hat mal bei mir im
Studio angerufen, ob ich nicht ein Duett mit ihr singen
wolle, und zwar für ihr siebtes Album ‚HYPERTRONIC’,
und ich habe ihr auch zugesagt!“
„Ist ja cool!“
„In 14 Tagen treffe ich sie schon wieder!“
„Ist ja irre, stellst du sie uns vor? Vielleicht können wir ja
mal zusammen einen Weiberabend machen!“
„Vergesst es! Dafür haben wir beide keine Zeit, denn wir
müssen hart arbeiten, außerdem sind wir nur Kollegen!“
„Das sagen sie alle! Was ist denn schon dabei?“
„Wer möchte denn noch so alles ein Duett mit dir singen?“
„Hmm, einmal 50 Cent und die Neptunes sowie auch J.Lo,
Christina Aguilera und Dido! Und mit einigen anderen
Künstlern möchte ich außerdem noch einige Songs zu
meinem Remix-Album, das im Dezember auf den Markt
kommen wird, schreiben.“
„Und wer sind diese Künstler?“
„Linda Perry, Usher und Pink.“
„Dein Glück möchte ich ganz gerne besitzen!“
„Apropos, wie findest du eigentlich die neuen Alben von
Xtina, Dido, Mya und Pink?“
„Super, wieso fragst du, Elisa?“
„Ach nur so!“
Was sie ihren Schwestern verschwieg, war, dass sie sich mit
Britney angefreundet hatte, als sie sich beide im Club
namens „SUNBAR“ getroffen und über Musik geredet
hatten. Sogar bei ihr zu Hause war sie schon einmal gewesen und immer, wenn sie sich trafen, begrüßten sie sich mit
einem kleinen Tanz. Beide liebten Tanzbars mit Alkohol,
Samantha aber trank weniger als Britney. Wenn sie sich
trafen, redeten sie sehr oft nur über ein Thema: Boys, Boys,
Boys und die aktuellen Trends in der Musik und der Mode.
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In Sachen Mode hatte sie viel von Britney gelernt, selbst, als
sie sie zum ersten Mal getroffen hatte, als TRL L.A. Geburtstag hatte und sie, Britney und Xtina eingeladen worden waren, um mit TRL zu feiern. Aber das war schon
lange her, denn jetzt war sie als Newcomerin durchgestartet. Jetzt arbeite sie schon am zweiten Album namens
„Destiny“, bei dem sie mit einem neuen Mixstil aus verschiedenen Musikrichtungen herumexperimentierte. Sie
liebte Soul-Elemente, R’n’B, Rock und Pop, aber auch
Grunge und Folkloremusik. Früher, als sie gerade erst
damit anfing, Songs zu schreiben, war sie großer ShakiraFan gewesen, und sie konnte genau wie ihr damaliges Idol
tanzen, was ihre Schwestern sehr bewunderten. In Europa,
genauer in Italien, verehrte sie ein Sänger namens Tiziano
Latinos und extra für sie hatte er über sieben Songs auf
seinen zwei Alben namens „Imbranato di Amore“ und „Te
Amo di Celtica“ verfasst. Sie war ihm noch nie begegnet,
denn in Europa war sie noch nicht so bekannt wie in den
USA. Tiziano Latinos wusste aber von irgendwoher von
ihrer Berühmtheit in den USA. Sie besaß im Gegensatz zu
anderen Musikern keine eigene Website. In Italien hatte sie
den Ruf der Mystikerin in Sachen Musik. Dafür liebte er sie.
Sie würde bald auf große Europatournee gehen und in
Deutschland, Cornwall/England, Irland, Schottland und
schließlich in Österreich, der Schweiz, Russland und Italien
sein. Aber das war noch sehr lange hin. Jetzt wollte sie erst
einmal an ihrem zweiten Album weiterarbeiten, bei dem sie
selbst die Rolle des Produzenten übernahm. Einen Song,
der irgendwann im Herbst als Single auf den Markt kommen würde, mochte sie besonders. Er hieß „Tarot in
Karma“ und war eine melancholische Midtempo-Nummer.
Kein Wunder, denn sie war ja im Oktober geboren worden.
Elisa war im März und Jessie im Mai geboren worden.
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„Ich habe auch irgendwo gelesen, dass du einen Verehrer in
Italien haben sollst. Stimmt das?“, wollte Jessie wissen, die
immer auf dem Laufenden war, was News anbetraf.
„Na ja, vielleicht, oder auch nicht? Außerdem kenne ich ihn
kaum! Das ist nur ein blödes Gerücht, das momentan von
den Medien ausgeschlachtet wird!“
„Stell dir vor, Sam, du wärst in Italien, würdest ihn treffen
und dich in ihn verlieben. Das wäre doch echt cool, oder?“
„Aber nur in deiner Fantasie, Jessie! Ich werde mich nie in
diesen unbekannten Musiker aus Italien verlieben, ist das
klar, Schwester?!“
„Wer weiß? Sag niemals nie! Altes germanisches Sprichwort!“
„Du liest zu viele Liebesromane, Jessie, nichts weiter!“
„Wenn du meinst, Schwesterherz!“
Typisch für Jessie!, dachte Samantha Stuart, die sehr realistisch
veranlagt war. In deiner Fantasie bin ich bestimmt mit ihm
zusammen, aber die Realität sieht anders aus!
„Kann ich in mein Zimmer gehen? Ich möchte noch ein
bisschen im Internet surfen, wenn dir das lieb ist, Mama!“
„Gut, viel Spaß noch! Zum Mittag habe ich Samantha,
Jessie und Elisa Stuart eingeladen. Ich schicke sie dann in
dein Zimmer!“
„Okay! Die Idee gefällt mir sehr!“
Marie ging in ihr Zimmer und schloss die Tür hinter sich
zu. Endlich! Ich bin mal gespannt, was sich so im Internet getan hat!,
dachte sie von Neugier gepackt. Sie tippte sich auf ihre
Website und war sehr erstaunt, als sie dort eine Mail aus
Italien fand, die da lautete:
„Scusi! Ciao, come ti chiami? Scherzo! … Sono lieta di
conoscerla. Come stai mio erotica Celtica? Di dove sei tu?
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E’ sposata? Hai un ragazzo? Mi sono innamorata di te
Celtica. Te amo! Io un tipo bostik! A piu’ tardi, Buon
lavoro/fortuna!
TL in Letter“
Hä … was hat das denn zu bedeuten, ich bin nicht Celtica. Oh,
darunter steht ja auch noch etwas auf Englisch. Bin ja mal gespannt,
wer das ist. Sie las dieselbe Mail auf Englisch, die da hieß:
„P.S.: I love you so much, Mystic Celtica, and I’m so happy
when you will come to Italia! I live next to Roma and I
need your sexy and sweet romantic R’n’B songs from your
album „Fighter of Cornwall”! I want to be your Boyfriend,
if it is okay for you, Celtica? When you will be on Tour to
Europe, I will find your Hotel or other places in Europe! I
will find you! Scherzo! That’s typical for me! Do you want
to have a candle light dinner with me in Italy? I want to
work with you in my studio! Call me on the Phone, I will be
very happy about your answer!
Franky (0773/ 24 30 39 41 40)
I’m a slave for you! … I love you you you you you …
You’re my sweet dream at night!!!“
Da scheint ja jemand tierisch in Celtica verliebt zu sein! Wenn sogar
die Nummer darunter steht, wer mag das wohl sein? Ich könnte ja
mal nur so aus Spaß bei der Nummer anrufen! Genau, das mache ich
jetzt auch!, dachte Marie.
„Ciao Bella! Are you Celtica? Hello?“
Oh shit …, was antworte ich nur?
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