Dave Brubeck – abseits der grossen Linie „Take Five“ Früher Start
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Dave Brubeck – abseits der grossen Linie „Take Five“ Früher Start
Dave Brubeck – abseits der grossen Linie David „Dave“ Brubeck kam am 6. Dezember 1920 in Concorde, Kalifornien, zur Welt. Auf Grund seiner akademischen Ausbildung liess der von den grossen Könnern des Swing und Bebop beeinflusste Pianist, Bandleader und Komponist klassische und vor allem barocke Elemente in sein Klavierspiel und seine Kompositionen einfliessen. Bis vor wenigen Jahren tourte der bald 89-Jährige intensiv durch Europa. Jimmy T. Schmid Brubeck gelang es immer, seine grosse Fangemeinde mit seinem sympathischen Auftritt und seinem vitalen Spiel im Quartett zu begeistern. Seine Musik ist gekennzeichnet durch eine stilistische Originalität und Vielfalt, die es schwierig macht, ihn jazzgeschichtlich genau einzuordnen. Typisch sind seine Stücke mit ungeraden Taktarten. Einen Riesenerfolg hat er mit „Take Five“. „Take Five“ In „Take Five“ fügt das Dave Brubeck-Quartett zu einemWalzertakt ständig zwei Viertel hinzu, sodass ein faszinierender 5/4-Takt entsteht, der vielleicht für eine kurze Zeit etwas irritierend wirkt, dann aber dem Hörer eine Musik voller Spannung vermittelt. Was meistens unbeachtet bleibt: „Take Five“ stammt nicht aus der Feder von Brubeck; es entstand durch die Zusammenarbeit des leider zu früh verstorbenen Altsaxofonisten Paul Desmond mit dem Drummer Joe Morello, der im Spiel mit exklusiven Taktarten Erstaunliches leistete. Die LP „Time out“ (SwissJazzOrama LP-06131) fasst die wichtigsten Stücke mit „schrägen Rhythmen“ zusammen. Mit ihr gelang Brubeck der Sprung ins grosse Geschäft. Sie wurde mehr als eine Million mal verkauft. Früher Start Dave Brubeck hatte das Glück, dass seine Mutter Musiklehrerin war und ihn schon ans Klavier setzte, als er erst vier war. Bereits während seiner Schulzeit spielte er in lokalen Tanzbands. Er studierte zunächst am College of California Veterinärmedizin, entschloss sich aber 1941, ein Musikstudium zu absolvieren, und wechselte, seinem neuen Ziel entsprechend, die Fakultät. 1943 wird er zur Armee eingezogen. Er unterbricht seine Studien, die er 1946 am Mills College in Oakland, Kalifornien, wieder aufnimmt. Kein geringerer als der französische Komponist Darius Milhaud ist nun sein Lehrer. Bevor Dave Brubeck anfangs der Fünfziger Jahre seine Idealformation in einem Quartett mit dem hervorragenden Altsaxofonisten Paul Desmond gefunden hatte, spielte er mit einem Trio und einem Oktett. Das Repertoire war sehr breit gefächert. Es reichte von Themen aus dem American Songbook bis zu Originalnummern wie „Serenade Suite“ oder „Schizophrenic Scherzo“. Diese Titel deuten an, was vom Urheber dieser Stücke zu erwarten war. Der ideale Partner Die fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Altsaxofonisten Paul Desmond, der eigentlich Paul Emil Breitenfeld hiess, prägte Brubecks Musik während Jahrzehnten. Desmonds immer etwas lyrische, leicht fliessende Improvisationen machten ihn zum idealen Partner. Im Quartett , besonders begleitet von Gene Wright am Bass und Joe Morello am Schlagzeug, gelangen spontane Dialoge mit Brubeck, die so perfekt waren, dass sie, obwohl improvisiert, wie ausgeschriebene Teile wirkten. Bis 1967 war der vier Jahre jüngere Altsaxofonist Mitglied von Dave Brubecks Quartett. Dann arbeitete er als Freelancer mit vielen namhaften Musikern zusammen. 1977 gab es eine kurze Wiedervereinigung. Doch eine geplante Tournee mit dem DB-Quartett war nicht mehr möglich, Paul Desmond starb im Mai 1977 an Krebs. Erfolg mit den Quartetten Der kommerzielle Erfolg mit den Quartetten war beträchtlich. Auch die Reaktionen der Fachpresse waren positiv, obwohl sich einige fragten: Wie kann man echte Jazzmusik spielen und damit beim breiten Publikum so gut ankommen? Wer sich jedoch in der Jazzgeschichte etwas umschaut, stellt bereits bei Louis Armstrong fest, dass sich guter Jazz und kommerzieller Erfolg keineswegs ausschliessen. Das erste Quartett, mit dem Brubeck beim Publikum und in Fachkreisen Aufsehen erregte, umfasste ausser Paul Desmond den Bassisten Norman Bates und den Drummer Joe Dodge. Vom Auftritt am American Jazz Festival Newport (6. Juli 1956) gibt es eine LP (SwissJazzOrama LP-03538), die vor allem mit „Two Part Contention“ darauf hinweist, wie gekonnt sich Brubeck und Desmond in barockinspirierter Weise die Melodieelemente zuspielen. Die meisten Platten spielte Brubeck ab dem Dezember 1957 mit Desmond, Gene Wright und Joe Morello ein. Ausgedehnte Konzerttourneen führten die vier Musiker nach Europa und vor allem auch in die Schweiz. Unser Bild stammt aus dem Programmheft des Zürcher Konzertes, das am 6. November 1961 über die Bühne des Volkshauses ging. Wer glaubt, Brubecks Musik sei nach der Zeit mit Desmond zunehmend akademischer geworden, täuscht sich sehr. Es gibt zwar einige Abstecher in musikalische Gefilde, die kaum zum Jazz zu rechnen sind. Doch wer eines der vielen Konzerte anfangs dieses Jahrzehntes im KKL Luzern besucht hat oder sich sogar das Konzert vom 10. Dezember 2005 in der Tonhalle Zürich, wo auch das Zürcher Kammerorchester mitwirkte, nicht entgehen liess, machte Bekanntschaft mit einer der besten Brubeck-Gruppen. Vor allem dank Bobby Militello dem ausgezeichneten parkerinspirierten Altsaxofonisten, bot auch dieses Quartett absolute Höhepunkte konzertanter Jazzmusik. Das dokumentiert die CD „Dave Brubeck from the USA and UK“ in bester Weise. (SwissJazzOrama CD-07198) Unsere Tonträgersammlung mit Brubeckscher Musik ist beträchtlich. Sie umfasst auch ein halbes Dutzend Schellacks mit seinen ersten Gruppen der Jahre 1949 bis 51. Informationen und Mitgliedschaft Für welche Art von Jazz oder Blues Sie sich immer auch interessieren, wenn Sie bei uns Mitglied sind, steht Ihnen das Gewünschte zur Verfügung. Unsere Mitarbeiterin Irène Spieler, Tel. 044 940 19 82, gibt Ihnen gerne Auskunft. Zögern Sie nicht, mit ihr Kontakt aufzunehmen. Infos: SwissJazzOrama Im Werk 8 8610 Uster Tel. 044 940 19 82 [email protected] www.jazzorama.ch Bildlegende: Eines der erfolgreichsten Brubeck-Quartette: (v.l.n.r.) Gene Wright, Joe Morello, Dave Brubeck und Paul Desmond.