CURARE Online - AStA der MHH

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CURARE Online - AStA der MHH
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Hochschule
Interview mit AStA-Vorsitz Marc Riemer
Der neue AStA stellt sich vor
Zahnmedizin im AStA
StrucMed - Fluch oder Segen
Semesterbeiträge - wohin geht das Geld?
PJ-Bazahlung / E-Prüfungen
Titelthema
„Frauenstudium: ein gemeingefährlicher Unsinn“
Der Trend geht zur Ärztin
Feuchtbiotope: Zum neuen Feminismus
Feuilleton
Unterm Hakenkreuz: Zwangsarbeit in Hannover
Mehr als nur Reifen: das Conti-Gelände
MHH-Mensa: Besser als ihr Ruf
Belletristik
Lernen
Das Skript
Tanorexie
Neue Lehrbücher getestet
Eine lohnende Sache: der Benjamin-Franklin-Contest
Erfahrung
Mein erstes Mal
Famulatur in Indonesien
Pflegepraktikum: Der Horror?
PJ in der Pharmakologie
Lernpause
Semesterticket ausgenutzt: Steinhude
Tropischer Rucolasalat: Felix kocht
MHH96-Fanblock
Juggern - wie bitte?
Segeltörn auf der Ostsee
Projekte
Summersailing Tour
MSV / Richtig Ficken
Gruppe Erstsemesterarbeit - kurz: GEA
Die Sozialsprechstunde in der MHH
30 Jahre MHH-Orchester
Die Fachschaft
CampusLife: Mehr als nur Fußball - aber auch!
Scope - Das MHH-Kino
IPPNW
Humor
Bilderrätsel
Foto-Lovestory
Modemensch - Medizinstudent
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Besuchen Sie uns doch mal in der
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auf Sie.
YkhWh[
Editorial
Nachruf
Wir trauern um die Chefredakteure der Curare: Jana und Stefan haben ihren Posten an den Nagel gehängt. Stefan
widmet sich seiner Doktorarbeit, Jana steht dem AStA zukünftig als Sozialreferentin zur Verfügung.
Wir trauern um diejenigen, die aus dem Studierendenparlament und AStA ausgeschieden sind und danken für die
geleistete Arbeit. Allen voran unserem Nun-Ex-Vorsitzenden Constantin Janzen.
Aber, so sagte schon der große Dichter Hermann H.: „Jede Lebensstufe… darf nicht ewig dauern.“ Manchmal stellt
ein Neuanfang auch eine Chance dar. Neue Besen kehren bekanntlich gut.
Ab sofort schwingen wir die Besen! Wir sind Fritz Nielsen, 10. Semester, und Ole Tempelhof, 6. Semester. Wir wollen
Euch mit der Curare gut unterhalten, schnell informieren und Anregungen geben.
Wir sind uns des hochschulpolitischen Potentials der Zeitschrift bewusst. Wir wollen dies stärker als bisher nutzen
und Meinung machen.
Die Hochschule soll des Studenten Stimme nicht nur bei Versammlungen hinter verschlossenen Türen hören!
Unser neuer Chefkolumnist Leo Hoftempel macht den Anfang und vergleicht Präsident und Studiendekan mit Cäsar
und Brutus. Wie er zu dieser These kommt, lest Ihr auf der letzten Seite.
Marc Riemer ist neuer AStA-Vorsitzender. „Wie gefährlich ist dieser Mann?“, könnte die Hochschule fragen. „Wer
ist Marc? Was will er erreichen?“ Das versuchen wir, im Interview zu klären.
Auch unser Titelthema „100 Jahre Frauen im Medizinstudium“ sei Euch ans Herz gelegt. Blickt man in die Hörsäle,
stellt sich uns die Frage: Heißt es bald „Die Ärztin und der Pfleger“?
Fragen und Antworten findet Ihr auf den folgenden – hoffentlich unterhaltsamen – 60 Seiten.
Ach ja: Ferner sagte (natürlich) Hesse (und nicht Haller!): „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.“
In diesem Sinne, viel Spaß bei der Lektüre. Lasst Euch von der neuen Curare verzaubern,
Ole Tempelhof
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Hochschule
„Wir wollen das, was wir tun, noch besser machen“
13. Mai 2008, Medizinische Hochschule Hannover. Marc Riemer lässt sich entspannt auf die Bank im Hühnerhof sinken.
Ein Dreitagebart ziert sein Gesicht. Trotz des heißen Wetters trägt er ein Hemd. Schlagfertig kommen die Antworten.
Keine Frage, der Mann hat seine Hausaufgaben gemacht. Doch was für ein Mensch verbirgt sich hinter dem charmanten Äußeren?
Hallo Marc. Herzlichen Glückwunsch zur Wahl als neuer
AStA-Vorsitzender. Wie fühlt man sich als „Bundeskanzler“ der MHH Studenten?
Danke erstmal dafür. Als Bundeskanzler der MHH Studenten würde ich mich nicht bezeichnen, ich sehe mich als bodenständigen
AStA-Vorsitzenden: Ich komme aus der Studierendenschaft und
arbeite auch für die Studierendenschaft. Natürlich gratulieren
viele zur Wahl, das nimmt man zur Kenntnis und ist auch ein
wenig ergriffen davon. Aber letztendlich gibt es ist kein großes,
anderes Gefühl, das sich da in mir breit macht.
Als Du vor zweieinhalb Jahren Öffentlichkeitsreferent
wurdest, hast Du gesagt: „Wählt mich, ich kann gut reden.“ Was qualifiziert Dich für das Amt des AStA-Vorsitzenden?
Was das Reden angeht, hat sich nicht viel dran geändert (lacht).
Mit den Jahren ist mehr hochschulpolitische Erfahrung dazugekommen. Ich durfte einige Studenten – auch in schwierigen Fragen – betreuen. Dazu sitze ich noch in der Studienkommission
und im Prüfungsausschuss und bringe dadurch einige Erfahrung
mit. So erschien es mir nun als der richtige Zeitpunkt, das Amt
zu bekleiden.
Was möchtest Du in Deiner Amtszeit erreichen?
Mein Vorgänger (Constantin Janzen, die Red.) hat Vieles angestoßen. Eine große Neuerung, die es gab, war die Einführung
des bezahlten Praktischen Jahres an der MHH mit einer Grundsatzempfehlung des Senates. Nun gilt es nachzuhaken, dass es
auch umgesetzt wird. Dann wurden die neue Studienordnung
und Prüfungsordnung verabschiedet. Auch hier begleiten wir
die Umsetzung. Die Einbindung der Zahnmediziner in den AStA
hat bereits stattgefunden, erstmals haben wir seit Anfang Mai
zwei Referenten aus den Reihen der Zahnis. Was das Tagesgeschäft angeht: Wir wollen das, was wir tun, weiter tun und
dabei besser machen. Bei schwierigen und grundlegenden Entscheidungen möchte ich integrativ und kooperativ mit allen Beteiligten arbeiten und so einen eigenen Weg gehen.
Man sagt: „Wer führt, führt nicht durch.“ Wie würdest
Du Deinen Führungsstil beschreiben?
In meinem Amt laufen die Fäden zusammen, wie in anderen
Demokratien bin ich sozusagen primus inter pares - Erster unter
Gleichen. Man kann mich insofern als den Koordinator sehen,
der alle Referate unter einen Hut bringt. Ich habe drei hochschulpolitische Referenten (Michael Grimme, Martin Müller und
Georgios Pouias, die Red.), die sich mit mir zusammen um die
Hochschulpolitik kümmern. Ich kann und will nicht alles selber
machen, das habe ich von vorneherein gesagt. Wer sich nun
aber denkt, der Riemer legt sich auf die faule Haut, den kann ich
beruhigen: Es bleiben immer noch genug Dinge zum Durchführen für mich übrig. Ich kann mich nicht über mangelnde Arbeit
beklagen.
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Du leitest eine Projektgruppe, bist bei der
DLRG aktiv und sitzt
in verschiedenen Kommissionen. Warum jetzt
noch ein zusätzliches
Amt?
Streng genommen ist es ja
kein zusätzliches Amt. Ich
war vorher schon hochschulpolitischer Referent
und Stellvertreter von
Constantin. Daher sehe
ich es nicht als zusätzliche
Belastung, sondern als
kleine Umorientierung und
Möglichkeit, in meinem
letzten Jahr an der MHH
hochschulpolitisch etwas
anderes zu sehen, zu erleben und zu bewegen.
Bereits seit letztem Sommer bist Du auch GEA-Chef. Die
Gruppe Erstsemesterarbeit ist eine Projektgruppe des
AStAs. Schreit das nicht manchmal nach Interessenkonflikten?
Das kann ich bestätigen! Interessenkonflikte gibt es schon
manchmal. Ich halte mich in einem solchen Fall – das können
andere bestätigen – auf den AStA-Sitzungen und im Studierendenparlament bewusst etwas bedeckter und versuche zwischen
den Ämtern klar zu trennen. Das gelingt nicht immer, muss ich
ehrlich zugeben.
Du wohnst zusammen mit Michael Grimme, einem unserer
hochschulpolitischen Referenten. Besteht da nicht die
Gefahr, dass man auch zuhause ständig mit der AStAArbeit konfrontiert wird?
Die Gefahr besteht nicht nur, sondern sie ist auch wirklich da.
Wir ertappen uns beide häufiger mal dabei, schon am Frühstückstisch oder abends, bevor man ins Bett geht über die AStAArbeit und die Uni im Allgemeinen zu sprechen. Aber ich denke,
dass ist soweit kein Problem. Die Arbeit im AStA macht uns
beiden Spaß und ist ein Teil unserer Freizeit. Und so eine räumliche Nähe kann durchaus gute Ideen hervorbringen, wenn auch
manchmal kontrovers diskutiert wird.
Angenommen, es gäbe eine BILD der MHH. Welche
Schlagzeile würdest Du gerne über Dich lesen?
(lange Pause) Sagen wir es einmal so: Fast jede Schlagzeile ist
eine gute Schlagzeile. Solange über einen geredet wird und
einem der Name Marc Riemer noch ein Begriff ist, zeigt es,
dass ich aktiv an der Gestaltung unseres Studiums beteiligt bin.
Ich denke, dann, wenn eines Tages nichts mehr über einen geschrieben wird, hat man entweder alles richtig gemacht oder –
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Hochschule
wahrscheinlicher – alles falsch und ist dann weg vom Fenster.
Und welche Schlagzeile fürchtet Marc Riemer?
„Marc Riemer tritt aus Verzweiflung zurück.“ Ich hoffe, dass ich
nie an diesen Punkt kommen werde. Oder für die BILD der MHH
formuliert: „Durchgefallen und ausgebootet – der AStA-Vorsitzende am Ende“.
Eine gute Fee gewährt Dir drei Wünsche. Was würdest Du
Dir für die MHH wünschen?
Ich wünsche mir: 1. Mehr Studenten, die Engagement zeigen –
sowohl sozial als auch im Studium an der Hochschule. 2. Noch
mehr lehrfreudigere Abteilungen. 3. Am wichtigsten ist mir jedoch, dass man später als Arzt sagen kann: Ich bin stolz, an der
MHH studiert zu haben.
Hofmann den Vorsitz.
In seiner Freizeit ist er der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft
(DLRG) treu geblieben und ist dort aktiv in der Jugendarbeit und
Wasserrettungsdienst. Zu seinen weiteren Hobbys gehört der Triathlon, spontane Reisen und immer auch ein wenig Feiern.
Zum Amt: Der AStA-Vorsitzende steht dem AStA vor und vertritt dadurch die Exekutive der Studierendenschaft der MHH. Er
beruft die AStA-Sitzungen ein und leitet sie. Der Vorsitzende
berichtet dem Studierendenparlament und ist demselbigen Rechenschaft schuldig. Zusammen mit dem Finanzreferenten ist er
zeichnungsberechtigt für Ausgaben, die die Studierendenschaft
tätigt, steht aber gleichzeitig auch in der Verantwortung.
Interview/ Fotos: Ole Tempelhof
Zur Person: Marc Riemer wurde am 1983 in Wolfsburg geboren und studiert seit Oktober 2004 an der MHH. Seine hochschulpolitische Karriere begann 2006 als Öffentlichkeitsreferent
und führte ihn über das HoPo I Referat in das jetzige Amt des
Vorsitzenden. Nebenbei ist er in der Gruppe Erstsemesterarbeit
engagiert und bildet dort seit Juni 2007 zusammen mit Aurélie
Der neue AStA stellt sich vor
Seit dem 03.03.2008 ist der neue AStA gewählt. Mit neuen Referenten kommen auch neue Sprechzeiten. Curare gibt eine kleine Übersicht damit jeder Student weiß, wen er wann erreichen kann.
Montag 12:15-13:45: Hochschulpolitik, Erstsemester
Martin Müller (HoPo I)
Ich studiere seit 2006 Humandedizin an der MHH. Auf der konstituierenden Sitzung des „neuen“ Studierendenparlamentes im
März 2008 wurde ich zum Referenten für Hochschulpolitik 1 gewählt. Im Jahr zuvor war ich im AStA bereits als ErstsemesterReferent tätig.
Sowohl im 1. als auch im 2. Studienjahr wurde ich von den Kommilitonen zum Jahrgangssprecher gewählt. Ferner war und bin ich
in den Legislaturperioden 2007/2008 + 2008/2009 Mitglied des Studierendenparlamentes.
Im Frühjahr 2007 bin ich von den studentischen Senatoren zum Mitglied der Studienkommission Humanmedizin ernannt worden.
Mit Rat und Tat stehe ich Euch gern unter u.a. eMail-Adresse zur Verfügung. Oder Ihr kommt in der AStA-Sprechstunde vorbei.
Michael Grimme (HoPo II)
Seit Februar 2007 bin ich zuständig für das Referat Hochschulpolitik II. Vorher habe ich das Referat Erstsemester betreut.
Martin und ich kümmern uns - wie der Name auch sagt - vornehmlich um hochschulpolitische Angelegenheiten und sind insofern
in solchen Angelegenheiten zuständig und ansprechbar.
Wenn Ihr also etwas zu besprechen habt kommt einfach vorbei oder schreibt eine Email!
Zusammen mit Constantin Janzen gehöre ich dem Senat der MHH als studentischer Vertreter an und bin Mitglied der Studienkommission.
Tobias Laue (Erstsemester)
Mein Name ist Tobias Laue, zur Zeit bin ich im 2. Semester Humanmedizin und bin seit März 2008 für das Referat Erstsemester
im AStA zuständig.
Wer mich nicht über den AStA kennt, hat mich vielleicht schonmal beim StuPa oder dem Teddybärkrankenhaus gesehen. In
meinem Semester bin ich außerdem Semestersprecher.
Für das momentane und zukünftige Erstsemester diene ich als Ansprechpartner bei Fragen und Problemen, um den Einstieg ins
Studium so einfach wie möglich zu gestalten. Desweiteren kümmere ich mich mit um die Organisation der Auswahlgespräche im
August.
In meiner Freizeit kann man mich beim Laufen in der Eilenriede antreffen oder bei Unternehmungen mit meinen Freunden. Falls
Fragen vorhanden sind, kommt in meine Sprechstunde, sprecht mich in der MHH direkt an oder schreibt einfach eine Mail an
mich.
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Hochschule
Dienstag 12:15-13:45: Soziales und Frauen
Jana Kaszian
Ich bin die neue Referentin für Soziales, Frauen und Ausland. Wenn Du irgendwelche Probleme im Studium hast, mit Lehrenden,
Kommilitonen oder finanzieller Art oder Du einfach mal jemanden brauchst der Dir zuhört oder Dir einen Kontakt vermitteln
kann, komm bei mir in der Sprechstunde vorbei oder schreib mir eine Mail. Ich freue mich auf Dich.
Mittwoch 12:15-13:45: Presse, Öffentlichkeitsarbeit, EDV & Internet
Fritz Nielsen (Presse I)
„Betrachtet man die Vergangenheit, so erhält man stets den – vermutlich falschen – Eindruck eines gewissen Determinismus.“
(M. Houellebecq)
Dass also ich als von Haus aus Geisteswissenschaftler überhaupt im Medizinstudium gelandet, mit Nonchalance und unschuldigem Charme durchs akademische Leben und bis kurz vors PJ gestolpert und seit kurzem in den AStA der MHH gewählt bin – in
all dem kann wer dem Okkulten nicht verschlossen ist durchaus Bestimmung vermuten; der nüchtern-aufgeklärte Geist weiß
hingegen ohne Zweifel, dass sich mein neuer Posten als Pressereferent ausschließlich auf meiner Leidenschaft für die geschriebene Sprache in all ihren Farben und Formen gründet.
Ole Tempelhof (Presse II)
Lust, ein Buch zu rezensieren oder Euren Artikel in der Curare zu veröffentlichen?
Dann seid Ihr hier genau richtig! Ich bin zusammen mit Fritz Nielsen für die Studentenzeitschrift Curare verantwortlich. Vorher
war ich als Sportreferent tätig.
Zu meiner Person: Ich studiere Humanmedizin im 5. Semester. In meiner Freizeit stehe ich auf der Judomatte, spiele Fußball
oder laufe um die Ricklinger Kiesteiche. Einige der Erstsemester werden mich sicher auch als Stadtführer von der Ersti-Woche
kennen.
Über Anregungen, Kritik und gerne auch Mitarbeit freuen wir uns. Schreibt doch einfach eine E-Mail oder schaut in den Sprechzeiten vorbei.
Hendrik Rott (Öffentlichkeitsarbeit)
Ich kümmere mich um die Öffentlichkeitsarbeit des AStAs. Ich studiere im 6. Semester Humanmedizin. Für Anfragen aller Art stehe ich gerne unter [email protected] und in meiner Sprechstunde zur Verfügung. Zudem könnt ihr euch in Bezug auf Aushänge
an den schwarzen Brettern an mich wenden.
In meiner Freizeit bin ich großer Fussballfan und engagiere mich in der Gruppe Erstsemesterarbeit und im Campus Life E.V.
Sascha Wasilenko (EDV & Internet)
Ich bin seit fast 5 Jahren der Internet Referent des AStA und Abgeordneter des StuPa der MHH. Hinzu kommt die Weiterentwicklung und Administration des StudMail Systems.
Des weiteren bemühe ich mich das Studierenden-Portal zu erneuern, die nicht mehr existente Internet AG wieder ins leben zu
rufen, sowie auch den Webauftritt der Studierendenschaft und des AStA zu aktualisieren.
Meine aktuellen Projekte sind die komplette WLAN - Abdeckung des Campus, StudMail 2.0 und ein studentisches Informationsportal.
In meiner Sprechstunde helfe ich gern bei Problemen mit dem StudMail System (WLAN, vergessenen Passwörtern usw...) und
bockigen PCs. ;)
Donnerstag 12:15-13:45: Kultur, Finanzen, Sport, Ausland
Felix Strübing (Kultur)
Ich studiere im 6. Semester Humanmedizin in der Tertialabfolge BCA und arbeite seit Anfang 2008 im AStA als Kulturreferent.
Zu meinem Aufgabenbereich gehört neben der umfangreichen Organisation der MHH-Parties alles, was mit Kultur am Campus
zu tun hat - so koordiniere ich als Vorstand des MHH Campus Life e.V. unter Anderem die After-Hörsaal-Party und die EMAusstrahlungen in der Cafete.
In meiner Freizeit beschäftige ich mich sehr gerne mit Musik, schreibe Songs und bastele am Computer an Remixes herum.
Wenn dann der kleine Hunger kommt, greife ich, wann immer es geht, zum Kochlöffel und verköstige damit auch öfters mal
gute Freunde.
Über Veranstaltungswünsche und -anfragen, Vorschläge und Kritik, die das kulturelle Campusleben betreffen, freue ich mich
jederzeit - zögert nicht und kontaktiert mich. Das geht am Besten über eMail oder über den „kurzen Dienstweg“, wenn ihr mich
auf dem Campus seht.
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Hochschule
Sören Könneker (Finanzen, Controlling)
Das Referat für Finanzen beschäftigt sich, wie der Name schon sagt, mit allem, was mit Geld zu tun hat. In meinen Verantwortungsbereich fallen: der Finanzhaushalt der Studierendenschaft, Semesterbeiträge, Semesterticket, die Sinnhaftigkeit von Ausgaben
sicherstellen, Überprüfungen der AStA Projektgruppen, Buchführung, Bankangelegenheiten und Versicherungen.
Cornelius Krusche (Sport)
Hast Du Lust auf Bewegung, Spaß und nette Leute!?
Bei Fragen rund um Sportangebote, Kurse und Trainingsmöglichkeiten könnt ihr euch an mich wenden. Auch für Anregegungen,
Kritik und Wünsche bin ich immer offen. Ich bin der Sportreferent der MHH und werde euch gerne weiterhelfen euren UniAlltag
und Freizeit in Hannover sportlich zu gestalten.
Ich bin 22 Jahre alt, studiere im 2. Jahr Humanmedizin an der MHH, wirke in der GEA mit und bin sonst meist sportlich aktiv und
in der Eilenriede beim Laufen, auf dem Rad oder irgendwo im Wasser anzutreffen. Du kannst mich gerne ansprechen oder ne Mail
schicken.
Sinje Hage (Ausland)
Ich studiere im 4. Semester Humanmedizin und habe Anfang des Jahres das Referat für Ausland im AStA übernommen. Ich stehe
euch mit Rat und Tat zur Seite, wenn ihr eine Famulatur oder einen Teil des PJ oder auch ein Semester in einem anderen Land
verbringen wollt. Außerdem organisiere ich für euch die Sprachkurse (Spanisch). Und auch in diesem Jahr soll es wieder ein Tropenseminar geben.
In meiner Freizeit mache ich gerne Sport und liebe es zu reisen. Ich war selbst schon zweimal für längere Zeit im Ausland und
werde sicher auch die eine oder andere Famulatur außerhalb von Deutschland machen.
Wenn ihr also Fragen rund ums Ausland habt, dann schreibt mir einfach eine Mail oder kommt in meine Sprechstunde. Wenn ihr
selber schon mal im Ausland ward, würde ich mich sehr freuen, wenn ihr einen Erfahrungsbericht schreiben würdet, um damit
anderen Studenten zu helfen, worauf man achten sollte und was besonders gut war oder nicht. Vor allem Adressen von Kliniken,
die man anschreiben kann, sind immer sehr hilfreich.
Und jetzt neu: die Zahnmedizin-Referenten
Georgios Pouias (HoPo III)
Ich studiere seit 2006 Zahnmedizin und bin auch seitdem Semestersprecher. Vorher war ich Zahntechniker bis ich keine Lust mehr
hatte auf der falschen Seite des Stuhles zu stehen. Seit der letzten Legislaturperiode bin ich im StuPa und jetzt auch Referent für
das neue Amt Hochschulpolitik III. Mit diesem Referat möchte ich die Spaltung, die zwischen Med. Studies und Zahnis herrscht, in
Zusammenarbeit mit dem AStA und dem neuen Referat Zahnmedizin gerne kitten. Im Besonderen natürlich hier auf hochschulpolitischer Seite, da es für Zahnmedizinstudenten bis jetzt nur schwer möglich war auf dieser Ebene mitzuwirken. Das heißt aber nicht,
dass ich ausschließlich die Interessen der Zahnis vertrete, eher geht es mir um den MHH-Studenten ganz egal was er studiert. Für
Fragen und Anregungen aller MHH Studenten hab ich stets ein offenes Ohr.
Meine Email und Sprechzeiten beim ASTA stehen bald fest und können auf der AStA-Seite nachgelesen werden. Neben dem
Studium und meinen Unipflichten, versuche ich auch noch meine Hobbys nicht ganz zu vergessen, Juggern und Mittelalterlicher
Schaukampf. Wer Lust hat beim Juggern die Waffen zu kreuzen ist herzlich eingeladen.
Marcel Hartmann (Zahnmedizin)
Ich studiere im 8. Semester Zahnmedizin. Seit Mai 2008 arbeite ich jetzt in diesem neu geschaffenen Referat, ansonsten trifft
man mich noch in der Fachschaft und der Studienkommission Zahnmedizin, sowie im StuPa. Privat mache ich Sport, lese gern und
viel und freue mich unglaublich auf die kommende Biergartensaison! Auf Seiten der Humanmedizin bin ich für alle „zahnmedizinischen Angelegenheiten“ zuständig, d.h. ich bin zusammen mit Nauka für den Dialog zwischen den Studiengängen verantwortlich und arbeite eng mit den Referaten HoPo III, Kultur, Presse und Soziales zusammen.
Ich hoffe, ich kann euch in allen Fragen zur Zahnmedizin an der MHH oder dem Studium allgemein weiterhelfen und würde mich
auch über Kritik und Anregungen in diesem neuen Amt sehr freuen! Und zwar via Mail oder zu Fuß!
Nauka Göner (Zahnmedizin)
Ich studiere hier im 2. Semester Zahnmedizin. Ich wurde Anfang des Jahres ins StuPa gewählt, ich hatte mich aufstellen lassen,
weil ich gerne in den AStA wollte um etwas verändern zu können. Ich bin so halb im AStA, Marcel Hartmann übernimmt das neu
geschaffene Referat Zahnmedizin, da er schon länger studiert und damit ein bisschen mehr Ahnung hat, was so geht. Aber ich
werde quasi eingearbeitet und da für mich nicht nur wichtig ist, dass die Zahnmediziner einen Ansprechpartner im AStA haben,
sondern dass sich jeder Student (also auch Biochemiker, Medizinische Biologen et al.) im Asta vertreten fühlt. Ich werde mein
Bestes tun, um euch bei Problemen bezüglich des Studiums zu helfen. Falls ihr Fragen an mich habt oder ein Problem, ich werde
ein offenes Ohr für euch haben!
YkhWh[
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Hochschule
Zahnis im AStA
Ja, ihr habt euch nicht verlesen! Zum ersten Mal überhaupt werden nun im AStA der MHH zwei neue
Referate für die Bereiche „Zahnmedizin“ und „Hochschulpolitik III“ geschaffen. Dies ergab die letzte Studierendenparlamentssitzung mit einem eindeutigen Abstimmungsergebnis.
Ausschlaggebend war die zunehmende Unzufriedenheit der Studierenden
auf Seiten der Human- und der Zahnmedizin, denn trotz vieler vorklinischer
und räumlicher Überschneidungen kann man bis heute nicht von einer Verknüpfung oder Integration beider Studentenschaften sprechen. Bis zuletzt
war dies politisch nicht anders.
Ziel ist es nun, beide Studiengänge gegenseitig transparenter und offener
zu gestalten. So fällt in den Zuständigkeitsbereich „Zahnmedizin“ (Marcel
Hartmann & Nauka Göner) beispielsweise die Zusammenarbeit mit den
Referaten Kultur (z.B. MHH Parties), Presse (News aus der Zahnklinik) und
Soziales (Integration von Minderheitenstudiengängen; Mgl. Verknüpfungen
„Erstiarbeit“). Kurzum soll künftig mehr „miteinander“ und weniger „nebeneinander“ studiert werden.
Das Referat „Hochschulpolitik 3“ (George Pouias) soll von nun an ein stärkeres politisches Sprachrohr der Zahnmedizinstudenten sein, aber selbstverständlich auch die Referate HoPo 1 & 2 tatkräftig in deren Funktionen
und Aufgaben unterstützen.
Beispielsweise wurde in den letzten Jahren die Vorklinik der Zahnmediziner kompromisslos dem Modellstudiengang der Humanmediziner untergeordnet. Daraufhin konnte nur dank großer Mithilfe von Frau Prof. Grothe überhaupt eine Lösung gefunden werden, die es den Zahnmedizinern
ermöglicht, noch nach der für sie gültigen Studienordnung zu studieren.
Trotzdem: Wer in der Zahnklinik durch einen praktischen Kurs fällt, muss
momentan mindestens ein Jahr auf eine mögliche Wiederholung warten.
Mit steigenden Studentenzahlen sind derzeit sogar längere Wartezeiten
prognostiziert! Mittel- und Langfristig muss sich etwas ändern!
Offensichtlich besteht also Handlungsbedarf in allen Bereichen. Wir Zahnis
freuen uns schon jetzt sehr über die Referate, mit denen es hoffentlich
gelingen wird, mehr Integration und verbesserte Studienbedingungen zu
erreichen!
AUF GUTE, NACHHALTIGE ZUSAMMENARBEIT!!!
Marcel Hartmann
Es ist nicht alles Gold was glänzt!
Damit die angehenden Zahnärzte auch gute solche werden, braucht die Zahnklinik reichlich Patienten. Und da sich die Studenten in der Zahnklinik selbständig ihre Patienten suchen müssen, ruft
CURARE die Leser zu mundhygienischem Engagement auf.
Liebe Curare- Leser,
Wir, damit meine ich , die Studenten des Studienganges Zahnmedizin,
brauchen euch, oder besser, Patienten zur zahnärztlichen Behandlung.
Also falls irgendwo was schmerzt, eine Füllung locker sitzt oder auch nur
zur Kontrolle, scheut euch nicht bei der Zahnklinik vorbeizuschauen.
Es ist unser Anliegen, durch diesen Artikel, möglichst viele Patienten zu
gewinnen und zu motivieren, die Zahnklinik der MHH auch mal in Anspruch
zu nehmen und uns zu unterstützen.
Der Vorteil für euch ist, dass ihr eine ordentliche fachärztlich betreute Behandlung bekommt, die darüber hinaus auch noch günstiger als woanders
ist, da wir zur finanziellen Erleichterung unser Patienten einen Patientenfond eingerichtet haben.
Wenn ihr selbst vielleicht kein Interesse habt, erzählt es in eurem Freundes-,
Verwandten- und Bekanntenkreis weiter!
Falls noch Fragen bezüglich des Fonds oder anderem bestehen, mailt einfach der Fachschaft- oder dem Referat Zahnmedizin:
[email protected]
In der Klinik müssen wir einen Katalog an Behandlungen abarbeiten
(Punkte Sammeln), damit wir die entsprechenden Scheine zum erfolgreichen bestehen des Semesters ergattern können.
Wenn wir nicht genügend Patienten behandeln können (weil nicht ausreichend für alle Studenten zu Verfügung stehen) dann haben wir das Problem, dass wir das Semester eventuell wiederholen müssen.
Was das bedeutet, wisst ihr ja selber. Also meldet euch bitte bei Interesse
in der Zahnklinik der MHH.
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[email protected]
Bitte nehmt unser Anliegen ernst und berichtet allen von unserem Angebot!
Wir sind dankbar für jeden Patienten!
Georgios Pouias
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Hochschule
StrucMed - Fluch oder Segen ?
Für 500 Euro monatlich eine „sichere“ experimentelle Doktorarbeit im Labor anfertigen, anschließend fertig schreiben und dabei nur ein Semester länger studieren? So wird StrucMed alias Strukturierte Doktorandenausbildung propagiert. Potentielle Doktoranden auf der Suche nach einer „sicheren“ Doktorarbeit, die auch noch finanziell vergütet wird, müssen bei dieser Mundpropaganda
hellhörig werden. Ob StrucMed hält, was versprochen wird, soll dieser Artikel erörtern.
Was ist StrucMed?
StrucMed ist eine Einrichtung der Hannover Biomedical Research School
(HBRS) . 50 Studierende sollen im Rahmen des StrucMed-Programms einen
etwa neunmonatigen Laboraufenthalt absolvieren, dessen experimentelle Ergebnisse am Ende in Form einer Publikation oder einer klassischen
Dissertation zum Doktortitel führen sollen. Während dieser Zeit wird das
Studium für zwei Tertiale ausgesetzt. Das Programm soll Lehrveranstaltungen (seinerzeit 100 Pflichtstunden) zu Themen wie wissenschaftlichem
Schreiben oder Präsentationstechniken anbieten und den Teilnehmern den
Erwerb des „Tierscheins“ durch den Besuch des PhD-Crashkurses ermöglichen . Die Doktoranden sollen durch einen Betreuer und einen Co-Betreuer
aus einer anderen Abteilung begleitet werden. Ferner soll für die Zeit der
praktischen Arbeit eine Bezahlung als wissenschaftliche Hilfskraft erfolgen.
Den Doktoranden wird zugesichert, dass sie ihr Praktisches Jahr nach fünfeinhalb Jahren beginnen können. So wird StrucMed im Internetauftritt der
Hochschule beworben .
Auf der Informationsveranstaltung für unseren Jahrgang (Februar 2006)
wurden die Verantwortlichen Herr Prof. Förster und Frau Dr. Kruse sogar
noch konkreter. Um den Anteil der Abbrüche zu verhindern, würden alle
Projekte vor der Aufnahme in das Programm extern begutachtet. Nur
„gute“ Projekte würden den Bewerbern überhaupt angeboten. Die Teilnehmer würden eine Vergütung von 500 Euro pro Monat während ihres
neunmonatigen Laboraufenthaltes bekommen. StrucMed ermögliche es
trotz der kleiner werdenden zeitlichen Reserve des Durchschnittsmediziners, eine experimentelle Doktorarbeit während des Studiums bis zur Vollendung der Dissertation abzuschließen.
Für wen ist StrucMed?
Das StrucMed-Programm soll dem Medizinstudenten gerade vor dem Hintergrund veränderter Studienbedingungen im Tertialsystem ermöglichen,
eine experimentelle Doktorarbeit während des Studiums anzufertigen.
Klinisch-experimentelle und statistische Arbeiten sind nicht Teil des Programms.
Der bezahlten experimentellen Doktorarbeit, die sicherer zum Ziel führen
soll, als Arbeiten außerhalb des StrucMed-Programms, stehen der hohe
tägliche Zeitaufwand für die Laborarbeit und der Zeitraum der Arbeiten
von neun Monaten gegenüber. Wissenschaftliches Arbeiten im Allgemeinen und experimentelles im Speziellen kann sehr frustrierend sein. Jeder,
der experimentell arbeitet, muss früher oder später Rückschläge - wissenschaftlicher und organisatorischer Natur - hinnehmen und gegebenenfalls
noch einmal von vorne anfangen können und wollen. Je nach Projekt ist
ein gewisses Maß an Fingerfertigkeit notwendig. In vielen Projekten sind
Tierversuche von den Doktoranden durchzuführen.
Die Anforderungen an den Doktoranden variieren stark von Projekt zu Projekt. Die o.g. Auflistung ist keineswegs als vollständig zu verstehen. Sie
soll nur einen Eindruck vermitteln, was auf den zukünftigen StrucMedler
zukommen wird.
StrucMed richtet sich also - kurz gesagt - an diejenigen, gerne eine experimentelle Arbeit vor Beginn des PJ abschließen wollen und bereit sind,
neun Monate ganztags (mitunter auch nachts und am Wochenende) im
Labor zu verbringen, viel Freizeit für die Wissenschaft zu investieren und die
darüber hinaus über ausreichend Frustrationstoleranz verfügen, um die Zeit
durchzuhalten. Die oben angesprochenen Punkte gelten selbstverständlich
in ähnlicher Form auch für jede andere experimentelle Doktorarbeit.
YkhWh[
Wie ist StrucMed?
Im Jahrgang 2006 sah der organisatorische Ablauf folgendermaßen aus:
Im Februar 2006 gab es eine Informationsveranstaltung für Interessierte
Studierende. Bis Mitte April 2006 konnten Bewerbungen abgegeben werden. Den erfolgreichen Bewerbern wurde eine Liste verfügbarer Projekte
zur Verfügung gestellt und es fand ein Matching zwischen zukünftigem
Betreuer und Doktoranden statt. Einige Projekte konnten nicht mehr vermittelt werden, weil sie schon vor Bekanntgabe der Liste an einen Doktoranden vergeben worden waren.
Im Sommer 2006 wurden alle Doktoranden und Betreuer noch einmal auf
spezifische Anforderungen an sie im Rahmen der Doktorarbeit hingewiesen
und eingehend instruiert. Von Anfang August 2006 bis Ende April 2007
arbeiteten die Doktoranden im Labor und besuchten programmbezogene
Lehrveranstaltungen. Zu Beginn und gegen Ende dieser Zeit sollte ein Treffen mit dem Co- Betreuer erfolgen. Im Anschluss daran und in einigen Fällen schon während der Laborarbeit begann das „Schreiben“ der Arbeiten.
Ende März 2008 stellten die Doktoranden ihre Ergebnisse und ihren Fortschritt auf dem zweiten StrucMed-Symposium vor und stellten sich den
Fragen des Auditoriums.
StrucMed soll den stetigen Rückgang experimenteller medizinischer Doktorarbeiten aufhalten. Die gestiegenen Anforderungen an den Medizinstudenten erschweren die Anfertigung experimenteller Doktorarbeiten. Ein
zusätzliches Freitertial und das Vorziehen des Freitertials 5C sollen hier
Raum für Experimente schaffen und junge Mediziner für die Wissenschaft
begeistern. Stellt man während der Arbeit fest, dass wissenschaftliches
Arbeiten nicht das angestrebte Berufsziel ist, ist auch das erwünscht, verhindert es doch spätere beiderseitige Frustrationen. Um diese noblen Ziele
zu erreichen, ist StrucMed initiiert worden. Wir wollen im Folgenden einige
Besonderheiten hervorheben und darstellen, wie das Programm 2006 verlief und vor allem, was Ihr daraus lernen könnt.
Wie bei jeder anderen Doktorarbeit auch, steht und fällt alles mit dem
Betreuer (!). Man sollte sich also frühzeitig mit dem potentiellen Betreuer
treffen und sich die Zeit nehmen, mit ihm über die Arbeit zu sprechen. Nach
aktiven Nachfragen und Ausräumen aller Unklarheiten sollte man sich
dann in Ruhe überlegen, ob man sich vorstellen kann mit diesem Betreuer
die nächsten Jahre (!) zusammenzuarbeiten. Sollten später noch Fragen
zum Projekt oder anderen Belangen auftauchen, empfiehlt es sich, noch
einmal das Gespräch zu suchen. Ist ein zweiter Termin für einen potentiellen zukünftigen Doktoranden schwer zu finden, kann das eine wichtige
Information darüber sein, wie gut der Betreuer auch später erreichbar ist.
Ein Blick auf das Arbeitsumfeld und eine kleine Führung durch das Labor,
während der man auch die anderen Arbeitsgruppenmitglieder kennen lernen kann, sind dabei sehr hilfreich. Noch wichtiger ist allerdings, dass man
sich mit aktuellen und ehemaligen Doktoranden eines Betreuers trifft. Je
mehr Informationen man auf diesem Weg erlangt, desto besser kann man
abschätzen, auf was man sich einlassen wird.
Man sollte dabei auch versuchen, zwischen den Zeilen zu lesen. Viele Doktoranden werden, vor allem wenn sie ihre Arbeit noch nicht abgeschlossen
haben, die Kritik aus nachvollziehbaren Gründen möglicherweise nicht offen äußern. Der Internetauftritt des StrucMed-Programms enthält übrigens
eine Liste mit Namen der Doktoranden und ihrer Betreuer .
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Hochschule
Wichtig bei der Auswahl des Projektes ist auch die Frage, ob es sich um
ein komplett neues Projekt handelt, bei dem beispielsweise eine neue Methode etabliert werden soll bzw. eins, an dem bisher noch kein Arbeitsgruppenmitglied zuvor gearbeitet hat, oder um Arbeiten an einem bereits
laufenden Projekt. Letzteres steigert die Chancen, dass die dafür benötigen
Methoden in der Arbeitsgruppe schon bekannt sind und vor allem häufig
eingesetzt werden. Das erspart dem Doktoranden kostbare Zeit durch ergebnislose Vorarbeiten.
Wenig beachtet aber hilfreich ist es, wenn man für am besten nach Rücksprache mit dem Betreuer eine Projektskizze angefertigt und diese bei
einem weiteren Termin durchspricht. So bekommen beide ein Feedback, ob
man die Aufgabe verstanden hat. Außerdem hat man die Chance, eventuelle Fehler zu bemerken, Unklarheiten auszuräumen, die bislang noch nicht
aufgefallen waren und die Anforderungen an den Doktoranden zu klären.
Eine klare Vereinbarung darüber, was man erreichen will und zu welchen
Zeitpunkten man es erreicht haben will, minimiert nachträgliche Laborzeiten und spart schlecht geplante Versuche, die keine Ergebnisse produzieren. Man sollte schon vor Aufnahme der praktischen Tätigkeit klären,
dass man an einem Projekt arbeiten will, welches in neun Monaten sicher
abgeschlossen werden kann. Auch im Jahrgang 2007 existiert noch die
irrige Vorstellung auf Seiten einiger Betreuer, man könne a) mehr als neun
Monate für die Arbeit zugrunde legen und b) die Doktoranden im Folgesommer für weitere Versuche ins Labor „einladen“. Schon aufgrund des
dann wieder aufgenommenen Studiums und der knappen noch verbleibenden Zeit für Famulaturen sollten solche Überraschungen - wenn nicht
vermeidbar - doch vorher besprochen worden sein.
Wissenschaftlich tätige Hochschulmitarbeiter wechseln häufig ihren Arbeitsplatz. Darauf sollte man sich einstellen und sich vor der Festlegung
auf ein Projekt vergewissern, dass das Betreuungsverhältnis nicht während
der Doktorarbeit durch schon absehbare berufliche Veränderungen gefährdet wird. Für den Prozess des Schreibens der Dissertation ist eine solche
Situation in Zeiten elektronischer Post sicher weniger gravierend als für die
praktische Tätigkeit im Labor. Man sollte sich aber hüten, die Qualität eines
persönlichen Gespräches zu unterschätzen.
Die Vergütung der Zeit im Labor, die gute Betreuung und die geringe Abbruchquote sind wohl für die meisten Bewerber ausreichende Gründe, sich
für StrucMed zu entscheiden.
Leider mussten einige Doktoranden schlechte Erfahrungen mit der Vergütung machen. Ihnen wurde beispielsweise bei einem zunächst befristeten
Vertrag eine Verlängerung in Aussicht gestellt, die dann aber doch nicht
eingeleitet und nur auf gezielte Nachfrage und steten Druck doch durchgeführt wurde. In anderen Fällen wurden Verträge erst gar nicht über die stets
hervorgehobene Vergütung von 500 Euro monatlich sondern über wesentlich geringere Beträge geschlossen. Es wurde seitens des Betreuers darauf
verwiesen, es habe auf der Informationsveranstaltung nur „bis zu“ 500
Euro geheißen. Solche Probleme könnten aber mittlerweile der Vergangenheit angehören, weil Teilnehmer des Programms 2007 berichten, das Geld
werde nun direkt vom SFB oder der HBRS gezahlt.
Ob eine „externe Begutachtung“ aller Projekte, die dazu dienen sollte, die
Projekte auf ihre Eignung für das StrucMed-Programm hin zu überprüfen
und die Durchführbarkeit des Projektes in neun Monaten abzuschätzen,
wirklich stattgefunden hat, darf unserer Meinung nach bezweifelt werden. Die Beschreibungen einiger Projekte waren so unklar definiert, dass
die Frage aufkommt, wie das Projekt mit ihrer Hilfe begutachtet werden
konnte. Bei anderen Projekten schien die erste Begutachtung erst durch
den Doktoranden zu erfolgen, was mitunter dazu führte, dass im Laufe der
Laborarbeit in Folge schlecht vorbereiteter Experimente, Fehlinterpretation
von Vorarbeiten oder der schlichten Einsatzunfähigkeit technischer Geräte
und Materialien die ursprüngliche Fragestellung verlassen und ein vollkommen neues Thema definiert werden musste.
StrucMed kann aus unterschiedlichsten Gründen trotz der nachweislichen
Bemühungen seitens der Verantwortlichen nicht sicherstellen, dass nur
„gute“ Projekten vertreten sind. Es entbindet den Doktoranden daher
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nicht davon, in seinem eigenen Interesse sicherzustellen, dass alles Mögliche getan wird, um „gute“ Betreuer und Projekte zu identifizieren. Trotzdem wurden nach unserer Kenntnis in den Jahrgängen 2005 und 2006
nur sehr wenige Arbeiten gar nicht aufgenommen oder abgebrochen. Wie
viele Arbeiten bisher vor dem Eintritt ins PJ abgegeben wurden, ist uns
nicht bekannt.
Für die angesprochenen Bereiche und auch darüber hinaus möchten wir
alle Interessenten dazu anhalten, offizielle Informationen zu prüfen, kritisch
zu hinterfragen und sich selbstständig stets auch mit Informationen aus
anderen Quellen zu versorgen.
Im Rahmen von StrucMed sollen alle Teilnehmer 100 Stunden Lehrveranstaltungen nachweisen. Für uns hat sich herausgestellt, dass es insbesondere für Doktoranden schwer ist, die nicht an der MHH tätig sind, geeignete Lehrveranstaltungen zu besuchen. Auch für die Doktoranden an der
MHH erscheint eine Mindeststundenzahl von 100 Stunden ohne negativen
Einfluss auf die wissenschaftliche Tätigkeit schwer erfüllbar. So sind viele
Teilnehmer des Jahrganges 2006 einen Kompromiss eingegangen, durch
den sie weniger als 100 Stunden nachweisen konnten.
Im StrucMed-Programm sollen jedem Teilnehmer ein Betreuer und ein CoBetreuer zur Seite stehen. Mit seiner Hilfe sollen technische und wissenschaftliche Fragestellungen erörtert werden können. Die Forderung, dass
der Co-Betreuer möglichst aus einer anderen Abteilung als der Betreuer
stammen soll, gewährleiste eine unabhängige und unvoreingenommene
Überprüfung des Vorhabens und ermögliche die Beurteilung des Fortschritts
gewissermaßen von „außen“. Da nicht einmal die Forschungskommission
die Institution des Co-Betreuers aus verschiedenen Gründen einheitlich
befürwortet oder ablehnt, ist es umso verständlicher, dass sie unter den
Doktoranden umstritten ist. Fragt man nach, reicht das Spektrum der Antworten von „Ohne meinen Co-Betreuer hätten wir gewisse Überlegungen
gar nicht angestellt.“ bis „Ich habe meinen Co-Betreuer nie gesehen.“
Selbstverständlich gibt es gute Doktorarbeiten ohne Co-Betreuer. Es zeigt
sich aber auch, dass ein guter Co-Betreuer und eine gute Zusammenarbeit von Betreuer, Co-Betreuer und Doktorand eine echte Bereicherung
für die Doktorarbeit sein können. Treffen mit dem Co-Betreuer können systematischen Fehlern vorbeugen und dadurch viel Unheil verhindern. Die
gemeinsame Bewertung von Ergebnissen mit ihm fördert die kritische Auseinandersetzung mit den Inhalten, erleichtert die Festlegung der weiteren
Strategie und kann das Projekt um neue Ideen bereichern.
Egal was der Betreuer oder die Arbeitsgruppe erzählen mag: Die Promotion
durch „normales Schreiben“ - also nicht durch eine Publikation - ist kein
Stückchen schlechter und verhindert eventuell monatelange zusätzliche Arbeit mit ungewissem Ausgang.
Offiziell soll die Dissertation bis Jahresende fertig gestellt werden. Vor
allem zusätzliche Experimente nach Ablauf der neun Monate aber auch
andere wissenschaftliche und nicht-wissenschaftliche Gründe verzögern
die fristgerechte Abgabe.
Je näher das Ende des Studiums rückt, desto mehr merken einige, dass
die Zeit knapp wird und man gerne noch in dem einen oder anderen Fach
famulieren möchte, um auszuloten, ob dieses Fach eine persönliche Berufsperspektive ist. Dann kann es vorkommen, dass man die dafür benötigte
Zeit vermisst, die man seinerzeit im Labor verbracht hat. Und - Hand aufs
Herz - die Erfahrung zeigt, dass gegen Ende des Studiums das Interesse,
die Dissertation fertig zu stellen, bei vielen Doktoranden stark nachlässt
und man sich zunächst auf das PJ/Hammerexamen und die Zeit danach
konzentrieren möchte.
Im ersten Jahrgang waren Studierende aus allen klinischen Jahren in StrucMed aufgenommen worden. In unserem Jahrgang kamen die meisten Teilnehmer aus dem ersten klinischen Jahr, was bei der Wiedereingliederung
nachvollziehbare Kapazitätsprobleme mit sich brachte. Die vorher vermittelte Vorstellung von einer Eingliederung in ein Wunschtertial mussten
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Hochschule
viele Kommilitonen (die Autoren eingeschlossen) verlassen, weil es einfach
schon überfüllt war. In Gesprächen mit unserem Studiendekan und dem
Leiter des Referats Studium und Lehre konnte aber eine für die meisten Studierenden akzeptable Lösung gefunden werden, die den Eintritt ins PJ - wie
versprochen – nach nur einem zusätzlichen Semester gewährleistet. Dabei
wurde dem Wunsch Rechnung getragen, die Rückkehrer in selbstgewählte
„Springergruppen“ einzuteilen.
Nach dieser mit Sicherheit nicht vollständigen Beschreibung des StrucMedProgramms gibt es zahlreiche Punkte die für oder aber auch gegen eine
Teilnahme an StrucMed sprechen.
Die StrucMed-Verantwortlichen machen sich Gedanken über mögliche
Verbesserungen am Programm und haben ein offenes Ohr für studentische Kritik. So wurde beispielsweise auf dem letzten Symposium darum
gebeten, eine vormals anonym erhobene Evaluation möglichst noch einmal namentlich einzureichen, um „schwarze Schafe“ unter den Betreuern
auszumachen. So soll durch Ausschluss schlechter Betreuung eine bessere
Qualität derselben erreicht werden. Auch wurde und wird stets darauf hingewiesen, man möge Kritik jederzeit äußern. Nur so könne StrucMed noch
besser auf studentische Bedürfnisse angepasst und dadurch schließlich
selbst verbessert werden.
Ob StrucMed im Einzelfall ein guter Weg ist, hängt stark davon ab, welche eigenen Interessen man verfolgt und welche Schwerpunkte man setzt.
Auch wird es eine perfekte Doktorarbeit - ob mit oder ohne StrucMed - nur
sehr selten geben und im Jahrgang 2006 hatte das Programm noch mit vielen Kinderkrankheiten zu kämpfen. StrucMed aber verändert und verbessert die wissenschaftliche Landschaft der Medizinischen Hochschule nicht
zuletzt durch seine Vorbildfunktion für andere Projekte und die direkten
und indirekten Auswirkungen auf klassische Doktorarbeiten außerhalb des
Programms nachhaltig. Besonders die Bezahlung der immerhin neunmonatigen Arbeit im Labor und die geringe Quote an Abbrüchen wollen wir
positiv hervorheben.
Die Frage nach Fluch oder Segen möchten wir bewusst unbeantwortet lassen und die uns nachfolgenden Doktoranden dazu auffordern, die Studierendenschaft auch in Zukunft über die Entwicklung des Strukturierten Doktorandenprogramms zu unterrichten. Dann wird man die Frage vielleicht in
ein paar Jahren beantworten können.
Christoph Höner zu Siederdissen
Johannes Willenborg
Aufschlüsselung der Semesterbeiträge
Viele fragen sich, woraus sich die Semesterbeiträge zusammensetzen. Dabei handelt es sich nicht
um die Studiengebühren in Höhe von 500 €, sondern um eine Sammlung von Dienstleistungen im
Gesamtwert von 245 €.
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Titelthema
„… Frauenstudium: ein gemeingefährlicher Unfug“
Prof. Dr. Brigitte Lohff zum Curare-Titelthema „100 Jahre Frauen in der Medizin“ mit einem Aufsatz
über die Anfänge akademischer Ausbildung weiblicher Studenten, über kuriose polemische Angriffe
und über ernüchternde Realitäten.
„Die Medizin wird weiblich“, so der Titel eines Beitrages im Deutschen
Ärzteblatt vom 21. März 2008, weil gegenwärtig nahezu 2/3 aller Studienanfänger Frauen sind. Die Autorinnen Birgit Hibbeler und Heike Konzilius
erinnern daran, dass noch vor 110 Jahren – im Juni 1898 – die Mitglieder
des damaligen 26. Deutschen Ärztetages vor dem „drohenden Einbruch
von Frauen in die Männerdomäne“ warnten. 10 Jahre - bis 1908 – sollte
es noch dauern, bis im gesamten Deutschen Kaiserreich den Frauen nicht
mehr das Studieren untersagt werden konnte.
Der Kampf den Universitätszuganges für Frauen hat auf politischer Ebene 20 Jahre zuvor begonnen, als 1888 der Allgemeine Deutsche Frauenverein eine Petition beim Preußischen Abgeordnetenhaus einreichte, um
den Zugang von Frauen zum Medizinstudium und zur wissenschaftlichen
Lehrerinnenausbildung zu ermöglichen. Unmittelbare Erfolge hatten diese
Initiativen jedoch nicht. Erfolgreicher war das Vorgehen einzelner Frauen,
Ausnahmegenehmigungen zu erwirken. Diese erteilten Genehmigungen
erwiesen sich als die Hintertür, durch die Frauen der Zugang zu den Universitäten gelang: Was als Einzelfall begann, wurde schließlich zur Regel.
Mit diesen Einzelfallentscheidungen wurden z. B. in Preußen, sehr zum Unmut der Professoren – insbesondere der Pathologen –, ab 1896 Frauen als
Gasthörerinnen zugelassen. Bei dem damals im Bau befindlichen pathologischen Institut versuchte man durch besondere bauliche Maßnahmen das
Zusammentreffen von weiblichen Wesen mit männlichen Studenten dadurch zu verhindern, dass diese Gasthörerinnen nur über spezielle Aufgänge und abgeschirmt von den anderen in den Hörsaal gelangen konnten.
Die Zulassung für Frauen zum Hochschulstudium erfolgte in den einzelnen deutschen Ländern zu unterschiedlichen Zeiten: Baden 1901, Bayern
1903/04, Württemberg 1904/05, Sachsen 1906/07 und Preußen 1908/09.
Doch selbst, als sich Frauen auch an preußischen Universitäten immatrikulieren konnten, „blieb noch eine Klausel bestehen, wonach auf Antrag
eines Professors aus seinen Vorlesungen und Seminaren Frauen mit Genehmigung des Ministers ausgeschlossen werden konnten.“ Ein Aus¬spruch
des bayrischen Kultusministers Robert von Landmann vom 18. Januar 1900
charakterisiert die damalige Stimmung recht zutreffend: das „Frauenstudium [ist] ein gemeingefährlicher Unfug.“
Untersucht man die vermeintlichen Argumente der Männer jeglicher Bildung und Couleur gegen das Frauenstudium, so bewegten sie sich auf
drei Ebenen:
1. Biologische Unfähigkeit: Frauen sind nach ihrer biologischen und intellektuellen Voraussetzung nicht befähigt zu studieren.
2. Niveauverlust: Das Niveau der Wissenschaft wird durch Akademikerinnen
herabgesenkt und der akademische Berufstand verliert an Ansehen.
3. Wirtschaftliche Einbußen: Der wirtschaftliche Kampf um Arbeitsplätze
wird durch studierte Frauen verschärft und zwar zu Lasten der studierten
Männer.
Besonders seitens der Medizinprofessoren wurden alle Argumente ins Feld
geführt, um die Unmöglichkeit des Ansinnens aufzuzeigen, wenn Frauen
Ärztinnen werden wollten.
- Die „problematischen“ biologischen Voraussetzungen der Frauen verbiete
die Ausübung des Arztberufes
- Wenn Frauen als Ärztinnen arbeiten, dann hat das unweigerlich negative
wirtschaftliche und soziale Konsequenzen für den ärztlichen Stand.
- Da durch studierte Frauen negative Folgen für die Wissenschaft insgesamt
vorauszusehen sind, so wirkt sich dieses im besonderen Maße auf das Ansehen der Medizin aus.
Hinter den Argumenten schlummern spezifische Ängste: Nämlich der
Kampf um eine Überfüllung des Studiums und um wirtschaftliche Pfründe
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der niedergelassenen Ärzte. Dieses war schon immer ein Lieblingsargument
der Ärzte und Medizinprofessoren, wenn andere nicht ärztlich ausgebildete Gruppen oder Absolventen mit anderen Abschlüssen wie z. B. das
Humanistische Gymnasium Ansprüche erhoben haben, Medizin zu studieren oder medizinische Behandlungen anzubieten . Bei dem Argument des
Niveauverlustes der Wissenschaft durch akademische Frauen, das noch mit
besonderer Betonung der Konsequenzen für die „deutschen Wissenschaft“
vorgetragen wurde, ist die damit verbundene Angst versteckter und auch
unlogischer. Es hätte nämlich begründet werden müssen, wie es eigentlich
zu einem Niveauverlust durch Frauen kommen kann. Es brauchten doch eigentlich nur die festgelegten Kriterien der Wissenschaftlichkeit eingehalten
werden und das Thema hätte sich damit erledigen lassen müssen.
Die Begründung, Frauen können nicht studieren sondern nur memorieren
– wie der Straßburger Pathologe Friedrich von Recklinghausen meinte –,
wurde vor allem mit der Behauptung vermengt, dass Frauen aus ihrer biologischen Konstitution heraus nicht in der Lage seien, wissenschaftlich zu
denken. Wenn man diese Voraussetzung als richtig annähme, dann könnten
Frauen doch gar nicht in die heiligen Hallen der Wissenschaft hineingelangen und deshalb auch nicht das Niveau der Wissenschaften beschädigen!
Den Frauen wurde aber zugetraut – so muss man aus derartigen Befürchtungen schließen, – dass sie in der Lage wären, ärztlich und wissenschaftlich
tätig zu werden und dann, wenn sie sich ihren Platz erobert hätten, habe
das unweigerlich zur Folge, dass das Niveau herabsinkt. Diese Argumentation ist nicht nur unlogisch, sondern war in der damaligen Zeit auch völlig
realitätsfern. Es wird von einer beispiellosen Anzahl von Akademikerinnen
argumentiert, die sich gegenüber der Zahl der tatsächlich zum Studium zugelassenen Frauen gerade zu lächerlich ausgibt. So studierten z. B. im Jahr
1908 als den Frauen generell der Universitätszugang ermöglicht wurde,
lediglich 386 Frauen von der Gesamtzahl von 62.124 Studenten im damaligen Deutschen Reich: d.h., ca. 0,6 % aller Studenten in allen Disziplinen
waren Frauen. Nach der generellen Zulassung stieg der Anteil der Frauen
bis Mitte der 20er Jahre – als ihnen das Promotions- und Habilitationsrecht
zuerkannt wurde – kontinuierlich über alle Fakultäten auf 8,4% an.
Medizin zu studieren war von Anfang an ein erstrebenswertes Ziel bei den
studienwilligen Frauen. So betrug 1908 der Anteil an Medizinstudentinnen
6,7%. Er stieg dann während des 1. Weltkrieges auf fast 12% an und sank
dann während der Weimarer Zeit auf rund 8% wieder ab. Lässt sich aber
daraus eine Bedrohung für die Wissenschaft und den Berufstand ableiten?
Die Antwort des Kieler Pathologen Arnold Heller vom 28. 5. 1892 auf eine
Anfrage seitens des Preußischen Kultusministeriums zur Zulassung von
Frauen zum Universitätsstudium belegt die vornehmliche Beweisführung
gegen Frauen und den Wunsch nach einer akademischen Ausbildung. Heller äußert sich in seinem Antwortschreiben wie folgt:
„Frauen sind ihrer ganzen Organisation nach den Anstren-
1. Frl. Dr. med. Anna Bayer 2. Frl. Dr. med. Elisabeth Winterhalter 3. Frau Dr.
med. Adams-Lehmann
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Titelthema
gungen des ärztlichen Berufes nicht gewachsen. Auch kann eine weitere
Steigerung der Überfüllung des ärztlichen Standes im öffentlichen Interesse nicht erwünscht erscheinen. ... Vor Studierenden beiderlei Geschlechtes
lassen sich gewisse Gegenstände nicht
ohne peinliche Empfindung behandeln,... Es würde zu einer oberflächlichen und ungenügenden Behandlung
solcher Gegenstände kommen müssen,
wie überhaupt das Niveau der Anforderungen herabgedrückt werden müsste“
Begonnen haben diese polemischen
Angriff auf die ersten deutlich eingeforderten Ansprüche seitens einiger Frauen,
zum Studium zugelassen zu werden, mit
dem 1872 erschienenem Buch „Das
Theodor Wilhelm von Bischoff
Studium und die Ausübung der Medizin
1807-1882
durch Frauen.“ Verfasser dieser Schrift war
der Münchener Anatomen und Physiologen Theodor von Bischoff (18071882). Darin sind bereits alle Argumente zusammengefasst, die dann noch
bis zur endgültigen Zulassung der Frauen zum Studium im gesamten Deutschen Reich 1908 und noch darüber hinaus in vielfältigen Variationen und
blühender Metaphorik vorgetragen wurden. Sie beherrschten nicht nur die
Diskussionen unter den Professoren, sie waren Thema von Landtagsdebatten, Fachkongressen, in der Presse und in der Literatur. Nur wenige Ärzte
und Professoren wie z.B. der Chirurg Friedrich Trendelenburg ergriffen Partei für die Frauen oder verhielten sich abwartend, da schlicht und einfach
diesbezüglich keine Erfahrungen vorlagen.
Trotz des Mangels an Erfahrung waren sich die meisten Medizinprofessoren
erstaunlich einig, dass Gefahr für die Medizin, die Patienten und natürlich
auch für die Männer insgesamt drohe, wenn Frauen Ärztinnen würden. Sie
boten für ihre Ansichten vermeintlich „wissenschaftliche“ Begründungen
an.
Bischoff hatte in seiner Schrift schlicht und
ergreifend festgestellt, dass dem „weiblichen Geschlechte nach göttlicher und
natürlicher Anordnung die Befähigung zur
Pflege und Ausübung der Wissenschaften
und vor allem der Naturwissenschaften“
fehle. Dass es aber dem weiblichen Geschlecht an dieser Befähigung fehle, hat
aber für das „Weibliche Wesen“ durchaus
auch positive Seiten, die durch ein akademisches Studium in Frage gestellt würde.
Paul Julius Möbius
Bischoff ist sich sicher, Studieren „wider1853-1907
streitet und verletzt die besten und edelsten
Seiten der weiblichen Natur, Sittsamkeit, Schamhaftigkeit, Mitgefühl und
Barmherzigkeit, durch welche sich dieselbe [die weibliche Natur, d. V.] von
der männlichen auszeichnet“.
Der Arzt und Psychiater Paul Julius Möbius verschärfte z. B. diese so genannte „wissenschaftlich Beweisführung“ gegen das weibliche Studienbegehren durch seine unsägliche 1899 erschienene Schrift: „Über den physiologischen Schwachsinn des Weibes“. Dieser physiologische Schwachsinn
des Weibes ist für ihn nicht nur ein „physiologisches Faktum sondern ein
physiologisches Postulat“. Man solle deshalb nicht mehr von den Weibern
verlangen, als dass sie „gesund und dumm“ sind. Den gehirnphysiologischen Beweis der weiblichen Inferiorität glaubt er auch dadurch erbracht
zu haben, weil die „für das geistige Leben außerordentlichen Gehirnteile,
die Windungen des Stirn- und Schläfenlappens, beim Weibe schlechter entwickelt sind als beim Mann, und […] dieser Unterschied [besteht] schon
bei der Geburt.“
YkhWh[
Noch nachdem Frauen an allen deutschen Universitäten studieren durften,
gab der berühmte Physikochemiker,
Wilhelm Ostwald (1853-1932) 1909 –
im gleichen Jahr als der Nobelpreis für
Chemie für seine Forschungen auf dem
Gebiet der Katalyse, sowie für seine
grundlegenden Untersuchungen über
chemische Gleichgewichtsverhältnisse
und Reaktionsgeschwindigkeiten verliehen wurde – zum Thema FrauenstuWilhelm Ostwald
dium zu bedenken:
1853-1932
„Es muss also rein objektiv der Schluss
gezogen werden, dass die Frauen unserer Zeit, unabhängig von Rasse und
Nationalität, sich nicht für grundlegende wissenschaftliche Arbeit eignen...
Mir scheint, dass dieses biologisch durchaus begreiflich ist und schwerlich
anders sein kann.“
Die Hoffnung trog jedoch, dass diese so selbstsicher vorgetragenen, vermeintlichen wissenschaftlichen Beweisführungen Grund genug bieten, das
Studienbegehren der Frauen zu verhindern. Trotz aller Bemühungen, sie vom
Studieren abzuhalten, ließen sich junge Frauen nicht entmutigen und gingen den oft sehr steinigen und gesellschaftlich wenig geachteten Weg der
akademischen Ausbildung. Erstaunlich viele der Frauen aus den Anfängen
des Frauenstudiums stammten aus evangelischen oder protes¬tantischen
Familien. Überproportional vertreten waren Frauen mosaischen Glaubens,
von denen viele später ins Exil gezwungen wurden. Bis Anfang der 30er
Jahre des 20. Jahrhunderts erreichten Frauen einen prozentualen Anteil von
ca. 19% aller Studierenden.
Im Jahr der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten studierten im
Sommersemester insgesamt 20.141 Männer und 5.123 Frauen Medizin.
D.h. ein Drittel aller an den Universitäten immatrikulierten Studentinnen
waren für Medizin eingeschrieben. Unmittelbar nach der Machtübernahme
wurde am 20. April 1933 das „Reichsgesetz gegen die Überfüllung der
Schulen und Hochschulen“ erlassen. Diesem Gesetz zufolge durfte der Anteil der Studentinnen an der gesamten Studentenschaft 10 % nicht überschreiten. Die Zahl der Studentinnen aus allen Fakultäten ging von 18.375
im Jahr 1932 auf 5.815 im Jahr 1939 zurück. Wurden mit Kriegsbeginn
Frauen wieder vermehrt zum Studium – vor allem Medizinstudium - zugelassen, weil es durch den Krieg an Ärzten mangelt, so änderte sich das
drastisch wieder nach Kriegsende. Nun sollten vor allem die männlichen
Kriegsteilnehmer Studienplätze erhalten. Mit der gleichzeitigen Einführung
des Numerus Clausus wurde es anfänglich Frauen noch zusätzlich erschwert, einen Studienplatz zu erhalten. Mehrer Jahrzehnte bewegte sich
die Zahl der zugelassenen Studentinnen im 30%-Bereich. Obwohl bereits in
den 20er Jahren einige Frauen in den klinischen Fächern habilitiert waren,
dauerte es noch bis in die 1970 Jahre bis Frauen wieder zu Privatdozentinnen ernannt wurden. Diese Generation von Frauen wurde vorwiegend in
den theoretischen Fächern habilitiert – wie Anatomie und Histologie. Akademische Meriten in den klinischen Fächern blieben noch bis in das neue
Jahrtausend vornehmlich den männlichen Mitstreitern vorbehalten. Auch
wenn gegenwärtig der Anteil der weiblichen Studierenden bundesweit um
die 65% liegt, wird es noch einige Jahrzehnt dauern, bis über 30 % der
Leitungspositionen von Professorinnen besetzt sein werden.
Prof. Dr. Lohff ist Leiterin der Abteilung Geschichte, Ethik und Philosophie
an der MHH, sowie Mitglied der Ethikkommission, des Advisory Board der
Medizinischen Universität Wien, des Internationalen Instituts für Theoretische Kardiologie (IIfTC) und des Instituts für Sozialmedizin der Medizinischen Universität Wien.
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Titelthema
Der Trend geht zur Ärztin
Erster Schauplatz: Medizinische Hochschule Hannover, Hörsaal A, 9.15h. Ich blicke mich um. Rund
70 Zuhörer lauschen der Vorlesung. Gut 50 davon sind Studentinnen. Zweiter Schauplatz: Ein Krankenhaus in der Region Hannover. Ich bin gemeinsam mit einer Assistenzärztin im Patientenzimmer.
Gerade hat sie den älteren Patienten über die geplante Colon-Teilresektion aufgeklärt. Beim Rausgehen ruft er ihr zu: „Vielen Dank, dass Sie sich soviel Zeit genommen haben. Es wäre aber schön,
wenn mir das noch mal ein Arzt sagen könnte (Pause) Schwester.“ Selten habe ich mich für meine
Geschlechtsgenossen so geschämt wie in diesem Moment.
Was die Statistik über den Anteil der Frauen im Verlauf ihrer medizinischen
Berufskarriere belegt: der Arztberuf ist immer noch „a man’s world.“ Besonders in den klassischen Fächern wie der Chirurgie heißt es für den Patienten immer noch „der Arzt und die Schwester“. Die gemachte Erfahrung
im Krankenhaus spiegelt dies auf grausame Weise wider. Was der Blick in
den Hörsaal zeigt und die Studierendenzahlen belegen: Ein Umdenken wird
stattfinden müssen, denn die Medizin wird weiblich!
„Die Medizin wird weiblich“, so titelte das Deutsche Ärzteblatt in seiner
Ausgabe 12/2008. Seit 100 Jahren sind Frauen nun für das Medizinstudium zugelassen – bereits 40 Prozent der Krankenhausärzte sind weiblich.
In den leitenden Positionen sind Frauen hingegen weiterhin unterrepräsentiert. Dennoch wird deutlich: Die klassische Arzt-Schwester-Beziehung ist
ein Auslaufmodell. Woran liegt das?
„Immer weniger Männer wollen Ärzte werden. Prestige wie Gehälter
sind dramatisch gesunken. Frauen springen in die Lücke. Die Folge: noch
schlechtere Löhne, weniger Forschung, Personalmangel“, so die Journalistin Barbara Lukesch in
einem Beitrag im Magazin „Die Weltwoche“.
Fakt ist: In anderen Berufen lässt sich mit weniger Aufwand deutlich
mehr Geld verdienen.
Neben der gesunkenen
Anziehungskraft
des
Berufes für Männer,
macht sich ein weiterer
demographischer Trend
bemerkbar: Die gestiegene Zahl der Abiturientinnen. Mittlerweile
machen mehr Frauen
Abitur als Männer – und
das mit im Mittel besserem Ergebnis. Ein stark
zulassungsbeschränkter
Studiengang wie Medizin steht den Absolventen mit den besten Noten offen – und das sind nun
mal vor allem Frauen.
Karrierehindernis Kind
Frauen haben im Vergleich zu Männern einen entscheidenden KarriereNachteil. Sie bekommen Kinder. Kinder bedeuten heutzutage leider fast
immer noch einen Karriere-Knick. Betrachtet man Grafik 1 und 2 genauer,
so stellt man fest, dass Frauen bis zu einem gewissen Level im System
vorankommen. Den Sprung auf den Chefarztposten oder Professorensessel schaffen allerdings die wenigsten. „Es fehlen geregelte Arbeitszeiten,
Kinderbetreuungsplätze im Krankenhaus und eine bessere Rücksichtsnah-
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me auf Elternzeiten,“ fasst eine junge Assistenzärztinnen zusammen. „Ich
wäre gerne Chirurgin geworden.“, klagt eine Anästhesistin am Agnes-KarllKrankenhaus in Laatzen. „Aber bei den Arbeitszeiten?“ Befristete Verträge
sind ein weiterer Hinderungsgrund, den Kinderwunsch aufzuschieben oder
kinderlos zu bleiben, lautet das Ergebnis einer nordrhein-westfälischen
Studie. Viele Promovierte stehen vor der Entscheidung: Wissenschaftliche
Karriere oder Kind. Für die Forscherkarriere entscheiden sich dann aber
doch die wenigsten (vgl. Grafik 2). Hoffnung für die Zukunft macht der
zunehmende Ärztemangel: Denn wenn die Krankenhäuser um den weiblichen Nachwuchs konkurrieren, wird Kinderfreundlichkeit immer mehr zum
schlagkräftigen Argument. Auch zur Freude der männlichen Nachwuchsmediziner.
MHH: Mentoring und Kinderbetreuung
Folgt man dieser Argumentation ergeben sich zwei große Probleme für
Ärztinnen mit Kind: 1. Eingeschränkte Aufstiegsmöglichkeiten und 2. Familienunfreundliche Arbeitsplätze. Beides will die MHH unter Leitung der
Gleichstellungsbeauftragten Bärbel Miemietz minimieren. 2004 gab es
erstmals ein Mentoring-Programm für Wissenschaftlerinnen, welches mittlerweile in die dritte Runde geht. 2006/2007 lief das erste und bislang einzige Projekt für Studentinnen und Absolventinnen der MHH (die CURARE
berichtete in Ausgabe 91). Ziel dieser Programme ist die zeitlich befristete
Betreuung einer „Mentee“ durch eine erfahrene Kraft, also einen Mentor
oder Mentorin. Der Mentor hilft bei der Karriereplanung, Berufseinstieg
und dem Knüpfen von Kontakten. Zusätzlich werden Workshops und Trainings für die Teilnehmerinnen angeboten.
Was einen familienfreundlichen Arbeitsplatz angeht, hat die MHH gar Vorbildcharakter: Als eine von nur fünf niedersächsischen Universitäten wurde
die MHH mit dem Zertifikat „Familiengerechte Hochschule“ ausgezeichnet.
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Titelthema
Doch welches „normale“ Krankenhaus verfügt über ein solches Angebot? Welcher Student oder welche Studentin arbeitet später wirklich an
der MHH? Bei all diesen positiven Schlagzeilen sollte man nicht vergessen: Auch an der Uniklinik ist nicht alles Gold was glänzt. Der tatsächliche
Bedarf an Betreuungsplätzen ist trotz jüngster Erweiterungsbauten immer
noch um Faktor 2 bis 3 größer als das Platzangebot (vgl. Bedarfsanalyse
Kinderbetreuung an der MHH im Jahr 2006). Trotz aller Bemühungen: Eine
gute Kinderbetreuung kann ungünstige Arbeitszeiten nicht aufwiegen.
Studentinnen an der MHH: Das bringt die Zukunft
Was bringt nun die Zukunft? Um erste Trends abzuschätzen, sollte man
einen Blick auf die Studierendenzahlen werfen. Betrachtet man diese, stellt
man fest: In der MHH studieren prozentual mehr Frauen Humanmedizin
als im Bundesschnitt. Studieren an den anderen medizinischen Fakultäten
je nach Zeitpunkt des Studiums rund 60 Prozent Frauen, so waren von
den 2092 im Wintersemester 2007/2008 eingeschriebenen Humanmedizinstudenten 1324 weiblich, das entspricht einem Frauenanteil von 63,3
Prozent. Im Modellstudiengang HannibaL ist das starke Geschlecht noch
stärker präsent. Der erste Jahrgang, mittlerweile im 3. Studienjahr, besteht
zu 67,5 Prozent aus Frauen. In den zwei folgenden Jahrgängen sinkt der
YkhWh[
hohe Frauenanteil leicht, ist aber
immer noch deutlich über der 60
Prozent-Hürde.
Woran liegt dies? Wird die Medizin wieder männlich? Eher nicht!
Denn seit zwei Jahren gibt es
Auswahlgespräche. Der Anteil der
dazu eingeladenen Frauen ist weiterhin enorm hoch, „Allerdings
haben die Männer oft leichte Vorteile, da sie im Zivildienst schon
über einen längeren Zeitraum ins
medizinische Berufsfeld hereingeschnuppert haben und so ihren Studienwunsch überzeugend begründen können, während die meisten Bewerberinnen frisch von der Schule
kommen.“, fasst einer zusammen, der im letzten Sommer die Auswahlgespräche betreut hat.
Die Medizin wird weiblich
Die Medizin wird weiblich. Zumindest in leitenden Positionen sind Frauen
(noch) deutlich unterrepräsentiert. Schuld daran ist vor allem das bestehende System, das Kinder und Karriere schlecht vereinbaren lässt – dies auch
zu Lasten der Männer. Die MHH zeigt bereits gute Ansätze. Bis ein den
Absolventenzahlen entsprechender Anteil der Chefarztposten von Frauen
besetzt wird, ist es aber noch ein langer Weg.
Für die nahe Zukunft gilt es die Akzeptanz der Ärztinnen zu erhöhen.
Frauen sind hervorragende, wenn nicht sogar manchmal bessere Ärzte! Ein
solch peinliches Szenario wie bei der Patientenaufklärung möchte ich nie
wieder miterleben.
Ole Tempelhof
Mehr Informationen zum Thema unter:
http://www.mh-hannover.de/gleichstellung.html
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=59406
Grafik 1 u.2 verwendet mit freundlicher Genehmigung des Dt. Ärzteblatts.
15
Hochschule
PJ an der MHH: 400 Euro Vergütung beschlossen
„Das PJ soll an der MHH mit 400 Euro monatlich vergütet werden!“ Diese Meldung wurde im Januar an der Hochschule und bundesweit verbreitet. Für einige Aufregung sorgte die Nachricht schon
deshalb, weil die MHH die erste Hochschule ist, die in die PJ-Vergütung einsteigt.
Was bei mehr und mehr privaten Trägern schon als geschicktes Instrument
zur Nachwuchsrekrutierung erkannt wurde, sollte nun auch bei uns eingeführt werden, angeregt und vielfach verteidigt durch den studentischen
Senator Constantin Janzen. Dieser nämlich brachte das Thema auf die Tagesordnung des Senats, und in der Tat sah sich niemand der Kritiker in der
Lage, ernsthafte Argumente dagegen aufzubieten.
Woher dann aber die ganzen Unklarheiten zu Beginn des Jahres? Viele Abteilungsleiter hatten keine Ahnung von dem Beschluss und wussten nicht,
wie die genauen Bedingungen aussahen.
Zunächst: die studentischen Senatoren sind selbstverständlich nicht dafür
verantwortlich, Entscheidungen des Senats in die Abteilungen der MHH zu
tragen. Was sie aber gemacht haben, war politisch motiviert: Nachdem die
Soll-Bestimmung bezüglich der 400 Euro erfolgreich durch den Senat gebracht wurde, gab es berechtigte Sorge, dass viele diesen Beschluss gerne
wieder „kassieren“ würden bevor er richtig bekannt wurde. Daher wurde
er massiv publik gemacht und auch mit Hilfe des Hartmannbundes und des
Marburger Bundes verbreitet.
Auf diesem Wege wurde verhindert, dass die MHH einen Rückzieher machen kann.
Was aber sagt der Beschluss nun? Was hat es zu bedeutet, dass es sich um
eine „Soll-Regelung“ handelt?
Da der Senat und das Präsidium den Abteilungen – zumindest in der Kürze
der Zeit - keine zusätzlichen Gelder zur Verfügung stellen können, kann
man natürlich nur empfehlen, die 400 Euro zu zahlen.
Diese Regelung hat allerdings entscheidende Vorteile. Zum einen sind die
Abteilungen gehalten, sich dem Senatsbeschluss entsprechend zu verhalten wo es möglich ist, und offensichtlich tun dies auch viele. Darüber hi-
naus kommt hier natürlich der Vorbildcharakter der MHH zum Tragen. Vom
Studiendekan wurde bestätigt, dass viele Lehrkrankenhäuser sich schon
„beschwert“ hätten, dass sie nun in den Zwang geraten würden, diese Vergütung auch zu bieten – eine „Beschwerde“, die aus studentischer Sicht
nur mit Genugtuung aufgenommen werden kann.
Was bedeutet die momentane Situation für PJ-Studenten von der MHH?
Das PJ bietet nun eine neue Wahlmöglichkeit. Wer sich voll dem Eigenstudium für das Hammerexamen widmen möchte, der kann sich eine Abteilung
oder eine Klinik wählen, die keine Vergütung bezahlt und es auch sonst
nicht so genau nimmt mit dem PJ und der Anwesenheit. Wer sich allerdings
gerne besonders praktisch betätigen möchte und dementsprechend auch
eine Entschädigung verdient hat, der kann sich darum bemühen, in einem
Bereich sein PJ abzuleisten, in dem er eine Bezahlung erhält und damit
auch eine größere Verpflichtung eingeht.
Selbstverständlich wird es auch Grenzfälle geben und es gibt sicher Abteilungen, die gerne eine Vergütung zahlen würden, dies aber momentan
nicht können. Daher gilt es, sich ein wenig umzuschauen und dann eine
ganz bewusste Entscheidung für das praktische Jahr zu treffen.
Der hochschulpolitischen Referate des AStA werden dies unterstützen,
indem versucht wird, alle Abteilungen und Krankenhäuser, die attraktive
Bedingungen für das PJ bieten, unter asta.mh-hannover.de/pj aufzulisten.
Eine diesbezügliche Befragung der Abteilungleiter der MHH läuft bereits.
Gerne sind auch studentische Erfahrungen und Kommentare willkommen
([email protected])!
Michael Grimme
Kurz gemeldet: Elektronische Prüfungen
Auf einer Informationsveranstaltung am 22.04.2008, auf der Lehrverantwortliche und Abteilungsleiter in das elektronische Prüfungssystem der Firma Codiplan eingewiesen wurden, sind interessante Details zum elektronischen Prüfungssystem bekannt geworden.
Bei dem elektronischen Prüfungssystem „Q-Exam“, das im Rahmen von
Klausuren an der MHH eingesetzt wird, handelt es sich um eine so genannte Public-Private-Partnership (PPP). Solche Partnerschaften werden häufig
eingesetzt, um Aufgaben öffentlicher Institutionen zur Kostenersparnis an
privatwirtschaftlich arbeitende Unternehmen zu delegieren, die das wirtschaftliche Risiko der Unternehmungen tragen.
Seit März 2007 würden in jedem Semester 80 % aller Prüfungen elektronisch abgenommen. Dabei habe bisher nur drei Prüfungen gegeben, die
nicht ordnungsgemäß durchgeführt werden konnten, so Johannes vor dem
Esche, Geschäftsführer Codiplan. In einem Fall habe es Probleme mit den
Daten vom Studiendekanat übermittelten Daten gegeben, einmal habe ein
Programmierfehler vorgelegen, beim dritten Mal sei durch einen Stromausfall die nächtliche Ladung der Displays nicht erfolgt.
Die Akzeptanz bei den Studierenden, führt Prof. Matthies aus, sei gut. Sie
hätten den Evaluationsergebnissen zufolge mehr Vertrauen in die elektronischen Prüfungen als in manuell korrigierte und empfänden sie nicht als
zusätzliche Belastung.
Q-Exam ermöglicht den Lehrverantwortlichen, alte Klausurfragen erneut
einzusetzen. Nach jeder Klausur werden die Fragen anhand der abgegebenen studentischen Antworten in vier Schwierigkeitsgrade eingeteilt. Stellt
man eine neue Klausur unter Zuhilfenahme von alten Fragen zusammen,
16
kann man dabei leichte von schwierigen Fragen unterscheiden.
Studiendekan Prof. Haller betonte, im Rahmen der Einführung elektronischer Prüfungen müsse auch die Lehre an die veränderten Umstände
angepasst werden. So solle in Zukunft vor Beginn eines Moduls der zu
lernende Stoff festgelegt werden. Die Lehre müsse beispielsweise durch
Skripten der Dozenten und die Festlegung auf ein Lehrbuch verbessert werden. Durch die Einführung schwierigerer, elektronischer Prüfungen könne
dann eine Reduktion von anwesenheitspflichtigen Lehrveranstaltungen
ermöglicht werden.
Codiplan hat dazu schon neue Prüfungsmodi implementiert. Es stünden,
so vor dem Esche, in Zukunft drei weitere Fragetypen zur Verfügung. Man
habe die Möglichkeit geschaffen, bilddiagnostische Fragestellungen an gerasterten Bildern zu überprüfen. Die Prüflinge könnten so beispielsweise
Pathologien in einem Röntgenbild markieren. Außerdem würden Lückentextfragen möglich, bei denen der Prüfling einen Satz mit Hilfe einer
Auswahl von Wörtern korrekt vervollständigen könne. Auch Freitextfragen
würden zukünftig ermöglicht. Vor der Einführung, die schon zum Wintersemester 2008 erfolgen könne, müsse allerdings der Senat der Einführung
der neuen Fragetypen zustimmen.
YkhWh[
Auslandsinformationen für Famulaturen / PJ
Tipps für den Berufsstart
Vorsorge zu speziellen Medizinerkonditionen
Studienendfinanzierung für akademische
Heilberufe
Berufs- und Privathaftpflicht für Studenten
(Rabatte für Berufsverbandsmitglieder)
Ihr Beraterteam:
Dipl.-Kaufmann
M.A.
Daniel Mahnkopf
Jowita Gosselin
Dipl.-Kaufmann
Dipl.-Ökonomin
Tom Kutsche
Kerstin Rassau
Deutsche Ärzte Finanz
Service-Center Hannover
Herderstraße 1
30625 Hannover
Tel. 0511/ 55 47 49 0
Fax 0511/ 55 47 49 20
eMail [email protected]
Feuilleton
Unterm Hakenkreuz: Zwangsarbeit in Hannover
Hannover 2008. Konzentrationslager sind weit weg. Bergen-Belsen, Sachsenhausen und Auschwitz
in der Ferne. Konzentrationslager sind weit weg. Stimmt das wirklich?
Den wenigsten Hannoveranern ist bewusst, dass es auch direkt vor ihrer
Haustür Konzentrationslager gab. Vielleicht liegt es daran, dass sich vor
allem die Namen der Vernichtungslager ins Gedächtnis gebrannt haben.
Nichtsdestotrotz wurden auch in Hannover Menschen als Zwangsarbeiter
ausgebeutet und umgebracht.
Schriebe man eine Anklageschrift, könnte sie sich so lesen: Tatort Hannover in den Jahren 1939-1945. Das Verbrechen: Zwangsarbeit in über 500
Lagern, darunter 7 Außenlager des KZ Neuengamme; die Opfer: 60.000
Männer, Frauen, Kinder, vor allem Kriegsgefangene und politisch Verfolgte;
Anstifter: das NS-Regime; Profiteure: fast alle „kriegswichtigen“ Unternehmen der Region.
Zwangsarbeit war Normalzustand im nationalsozialistischen Kriegsalltag.
Auch in Hannover. Die Menschen, die hier in über 500 Lagern zur Arbeit
gezwungen wurden, kamen vor allem aus Osteuropa. Ohne sie wäre die
deutsche Wirtschaft nicht in der Lage gewesen, die Kriegsmaschinerie und
die Versorgung an der „Heimatfront“ aufrechtzuerhalten. Die Unternehmen, die Zwangsarbeiter beschäftigten, haben gut an ihnen verdient.
Die Geschichte der Zwangsarbeit in Hannover wird erst seit Ende der 90er
Jahre aufgearbeitet. Eine Stadtkarte mit Arbeitslagern existiert (noch) nicht.
Besser sieht es beim Wissen über die hannoverschen Konzentrationslager
aus. Diese wurden überwiegend im Jahre 1944 als Außenlager des KZ
Neuengamme bei Hamburg errichtet. Zu diesem Zeitpunkt wurden keine
neuen, eigenständigen KZs mehr gebaut, sondern Lager an bestehende Fabriken angesiedelt. Das Ende des Schreckens kam am 6. April 1945. Als die
Stärke der Bombenangriffe zunahm und die alliierten Truppen immer näher
rückten, ließ die SS die Lager räumen. „Lieber Tod als Sklav’ “ lautete die
Devise. Zu Fuß mussten die Häftlinge Hannover in Richtung Bergen-Belsen
verlassen. Der Marsch dauerte drei Tage. Wie viele Menschen auf dem Weg
und in den folgenden Tagen in Bergen-Belsen ums Leben kamen, ist nicht
bekannt. Einen Tag nach Ankunft der KZ-Häftlinge in Bergen-Belsen, am
10. April 1945, wurde Hannover befreit.
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Das Frauen-KZ in Limmer
Versteckt befindet sich in Limmer an der Ecke Stockhardtsweg/ Sackmannstein ein kleiner, halb Meter hoher Stein. Er ist verwittert, die Schrift kaum
lesbar, kein Schild weist auf ihn hin. Der Stein ist ein Gedenkstein. Er kennzeichnet den Standort der drei Baracken, in denen die Insassen des FrauenKonzentrationslagers Limmer untergebracht waren.
Das Konzentrationslager im Schatten des benachbarten Conti-Werkes war
ein Lager ausschließlich für Frauen. Die Insassen wurden von drei weiteren
Lagern hier her verlegt: Im Juni 1944 erreichte ein Transport mit 266 überwiegend französischen Häftlingen aus dem KZ Ravensbrück das Lager. Um
die Jahreswende 44/45 kamen aus den Außenlagern Salzgitter-Watenstedt
und Hannover-Langenhagen weitere weibliche Gefangene, davon viele mit
Herkunft aus Osteuropa. Das für knapp 300 Personen ausgelegte Lager
musste nun über 1000 Frauen aufnehmen. Das bedeutete: Mehrere Frauen
mussten in einem Bett schlafen, die sanitären Einrichtungen reichten von
vorne bis hinten nicht.
Von einigen dieser Frauen sind Berichte über das KZ in Limmer überliefert.
Stephanie Kauder beschreibt es folgendermaßen:
„Das Lager, dem wir zugeteilt sind, ist im Vorort Limmer in Hannover. Es
liegt im Westen der Stadt. Es besteht aus drei Baracken: Dem Block, den
Toiletten und der Küche. Es ist von einem elektrisch geladenen Stacheldraht
umgeben, hat aber keine Mauer, und jenseits der Barrieren kann man einen
Obstgarten, eine Kirche und einen Bauernhof sehen, die letzten Häuser
des Ortes […] Der Block setzt sich aus zehn Räumen zusammen. […] Die
Betten sind übereinander gebaut in Gruppen von zweien. Die Matratzen
sind aus Gummiresten gemacht.“
Die Frauen hatten zwei Aufgaben: Die einen mussten Trümmer beseitigen. Dies geschah in einer Munitionsfabrik in Langenhagen und in einer
Lindener Brotfabrik. Wenn die Frauen abends nach Limmer zurückkehrten,
YkhWh[
Feuilleton
KZ
Insassen
Art der Arbeit
Auftraggeber
Ahlem A12
750 Männer
Bau von unterirdischen Stollen
Continental AG, Maschinenfabrik NDS
Langenhagen
500 Frauen
Flugzeugteilebau, Munition
Brinker Eisenwerke
Limmer
1050 Frauen
Gasmasken,Trümmerräumung
Continental-Gummiwerke AG
Misburg
1000 Männer
Aufräum- und Bauarbeiten
Deutsche Erdölraffinerie
Mühlenberg
500 Männer
Produktion v. Flakgeschützen
Hanomag, Rheinmetall-Borsig
Stöcken („Varta“)
1500 Männer
Batterien für U-Boote
Accumulatoren-Fabrik AG
Stöcken („Conti“)
1000 Männer
Reifenproduktion
Continental-Gummiwerke AG
waren sie so müde und erschöpft, dass sie nicht einmal die Kraft hatten
sich zu waschen und sofort in den Schlaf fielen. Das Foto der Arbeiterinnen
täuscht darüber hinweg, es ist gestellt ist. Die Arbeiterinnen wurden für die
Aufnahme „herausgeputzt“.
Die anderen Frauen produzierten im benachbarten Continental-Gummiwerk
Gasmasken und Flugzeugreifen. Hier gab es laut den Überlebenden gegenüber dem Trümmerbeseitigen drei Vorteile: Die Arbeit war etwas weniger
anstrengend, es gab Duschen und oftmals hilfsbereite deutsche Arbeiterinnen, die ab und an etwas Brot zusteckten. Diese „Vorteile“ entschädigen
aber nicht dafür, dass auch im Conti-Werk Raubbau an den Arbeiterinnen
betrieben wurde: Die Frauen in der Gasmaskenproduktion mussten im Akkord arbeiten. Die Überlebende Geneviéve Helmer beschreibt die Tätigkeit:
„Unser Leben in der Fabrik begann, ein Leben, bei dem man nur verkommen und verdummen konnte mit seinen 12 Stunden Arbeit am Fließband,
eine Woche Tag-, eine Woche Nachtarbeit […] Die Werksführer haben keine Geduld; wir bringen wenig guten Willen auf, um ihre Gasmasken zu
fabrizieren. Wenn (sie) sich einmischen, endet es immer mit Fußtritten und
Faustschlägen, welche man mit stoischer Ruhe in Hab-Acht-Stellung empfangen muss, die Fäuste geballt und Wut im Herzen.“
Mit dem Näherrücken der Allierten kam auch das Ende des Frauen KZs in
Limmer, die SS ließ das Lager räumen. Am 6. April 1945 begann der „Evakuierungsmarsch“ der Frauen nach Bergen-Belsen.
63 Jahre später, wir schreiben das Jahr 2008: Versteckt befindet sich in
Limmer ein kleiner, halb Meter hoher Stein. Nur er erinnert bislang an die
traurigen Schicksale der Zwangsarbeiterinnen. Das soll in Zukunft besser
werden: Die Pläne zur Neu-Bebauung des Conti-Geländes enthalten eine
Gedenkstätte. War aber auch mal Zeit!
Der Artikel enthält Zitate aus dem sehr empfehlenswerten Buch „Feinde im eigenen Land - Zwangsarbeit in Hannover im
Zweiten Weltkrieg“ von Janet Anschütz und Irmtraud Heike, 2. Auflage, Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2000. Erhältlich im Buchhandel und ausleihbar in der MHH Bibliothek.
Abdruck des Fotos mit freundlicher Genehmigung des Historischen Museums Hannover.
Informationen zu den hannoverschen Konzentrationslagern gibt es unter
www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de
YkhWh[
19
Feuilleton
Mehr als nur Reifen: das alte Conti-Gelände
Stadtführerin Delphine Guichard erzählt:
„Was Sie hier sehen ist ein verlassenes Industriegelände. Bis vor acht Jahren befand sich hier ein Teil der Produktion der Firma Continental - in Hannover auch gern einfach nur Conti genannt. 1995 beschließt die Conti, den
Standort Limmer bis Ende 1999 aufzugeben. Auch Hans-Jürgen Breuste
muss sein Atelier räumen, nachdem er hier viele Jahre mit Alt-Gummi als
Künstler tätig war. Was aus diesem Gelände nun werden soll, verrate ich
gleich. Doch bevor wir uns auf eine gemeinsame Reise in die Zukunft begehen möchte ich Sie ein wenig in die Vergangenheit entführen.
Denn wir befinden uns im Herzen der hannoverschen Gummiindustrie. 100
Jahre lang wurden hier Produkte aus Gummi hergestellt. Hier haben bis zu
6000 Männer und Frauen gearbeitet - 6000 Menschen, das ist soviel wie
der gesamte Stadtteil Limmer heute. Am Anfang waren es 1100 und zuletzt
1500 - eine Größenordnung, die der Anzahl von Zuschauern entspricht, für
die das hannoversche Opernhaus Platz bietet. Heute verbindet man den
Namen Continental hauptsächlich mit dem Produkt Reifen. Doch es sind
viel mehr Produkte, die aus dem Material Gummi im Laufe von 100 Jahren
hier produziert worden sind. Ganz ursprünglich fing es mit Kämmen an,
die nicht mehr aus Horn sondern aus dem billigeren und beliebt gewordenen Material Hartgummi entstanden. In den letzten Jahren der Produktion wurden an diesem Standort sowohl hochmoderne Motorlagerungen
als auch Produkte hergestellt, die sicherlich viele von Ihnen heute sogar
tragen, nämlich Schuhsohlen und Absätze. Was sonst noch aus der Fabrik
kam, erzählen die Arbeiterinnen und Arbeiter in ihrem Lied „Die Limmer
Gummi-Chirurgie“:
Merket auf und spitzt die Ohren,
Denn wir künden jetzt an,
Was Chirurgen und Doktoren
Unsre Firma bieten kann:
Auch was nach den reichen Listen,
Auf das Feinste illustriert,
Apotheken und Drogisten
Flott von uns wird fabriziert:
Stethoskope, Plessimeter,
Hämmer für die Percussion,
Lehren, Sonden und Katheter
Liefern wir seit langem schon;
Kästen, Dosen und Bestecke
Zu gar mancherlei Gebrauch,
Audiphon und Höhrrohrstöcke
Clysos, mit und ohne Schlauch. [...]
(Quelle: Klingebiel, Siegfried (Hrsg.) „Limmer wie immer: Das Werk im Wandel“, Verlag: ContiTechHolding GmbH)
Es wurden auch Bälle und Gummipuppen fabriziert. Diese waren frei von
gesundheitsschädlichen Stoffen, wie ein Attest aus dem Jahr 1900 bestätigt. Und gerade diese Spielzeugproduktion rettete dem Werk während des
zweiten Weltkrieges sozusagen das Leben. Die Alliierten hatten nämlich
nicht mitbekommen, dass mittlerweile auch Gasmasken und Flugzeugreifen produziert wurden. Deshalb konnte das Limmer Werk und somit die
Continental unmittelbar nach Kriegsende die Produktion wieder aufnehmen, was für viele andere hannoversche Betriebe absolut undenkbar war.
Wie geht es nun in Zukunft weiter? Heute ist das gesamte Gelände Hauptteil des Sanierungsgebietes Limmer. Hier soll die sogenannte Wasserstadt
Limmer entstehen, ein Ort zum Wohnen, Arbeiten und Leben. Wasserstadt,
weil dieser Standort zwischen zwei Wasserwegen eingebettet ist, nämlich
dem Leineabstiegskanal und dem Stichkanal Linden. Dieser verbindet den
Lindener Hafen mit dem Mittellandkanal. Manche Architekten haben sogar
im offiziellen Wettbewerb der Stadt vorgeschlagen, dass die zukünftigen
Anwohner mit dem Boot bis vor die eigene Haustür fahren könnten.
Viele Diskussion gab es und gibt es immer noch um das Thema der zu
erhaltenen historischen Gebäude. Unter Denkmalschutz stehen neben dem
schon sanierten Direktionsgebäude am Geländeeingang auch zwei am
Kanal stehende Gebäude sowie der Wasserturm. Untersuchungen haben
allerdings ergeben, dass in den Mauern der alten Fabrikhallen giftige Stoffe
stecken. Diese Gifte schließen eine Nutzung der Gebäude mit dauerndem
Aufenthalt von Menschen aus. Deshalb wird wahrscheinlich nach Sanierung des Geländes, was auch eine umfangreiche Bodensanierung bedeutet, nur noch der Wasserturm übrig bleiben, sowie das Direktionsgebäude.
Wie der Raum grundsätzlich genutzt werden soll, steht im Rahmenplan der
Stadt. Momentan gibt es allerdings ein größeres Projekt, das in der Öffentlichkeit diskutiert wird, nämlich die Erweiterung des Stichkanals, was einen
unmittelbaren Einfluss auf die Wasserstadt hat. Es bleibt also spannend,
wie es hier weitergeht.“
20
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Feuilleton
YkhWh[
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Feuilleton
MHH-Mensa: Besser als ihr Ruf
Ein Streitthema unter MHH-Studenten ist ihre Mensa: „Zu teuer, Essen könnte besser sein“, klagt
so mancher. „Die Hauptmensa ist besser und billiger, aber weit weg.“ Dabei ist die MHH Mensa
besser als ihr Ruf. CURARE testet, was Studenten essen.
Die Ende letzten Jahres durchgeführte Umfrage belegt: Sicher ist noch
manches verbesserungswürdig. Aber unterm Strich sind die meisten ganz
zufrieden. Insbesondere die freundlichen Mitarbeiter werden gelobt. Der
Preisunterschied hingegen ist nicht zu leugnen, wird aber plausibel, wenn
man weiß, dass das Land die Studentenwerks-Mensen mit knapp 1 Euro
pro Gericht fördert.
Um etwas Objektivität in die Mensa-Frage zu bringen, wird die CURARE ab
sofort eine Mensa pro Ausgabe testen. Dabei gilt: Service ist zwar wichtig,
aber unterm Strich wird man durch eine freundliche Bedienung auch nicht
satt. Daher beschränken wir uns im Test auf die angebotenen Gerichte eines
zufällig ausgewählten Tages. Diese Ausgabe im Fokus: Die MHH Mensa.
Gericht
Aussehen
Geschmack
Ernährung
Preis/Leistung
Pfefferbraten
mit Rahmsauce
Salzkartoffeln
(680 kcal)
Einfachste Anrichtung:
„Fleisch gut, reichlich Soße,
zu viele Kartoffeln.“ Aber
auch: „Typisch deutsch:
Farblos, langweilig.“
2/5 Sternen
Kompliment: Braten zart, Soße
sehr gut, könnte mehr Schärfe
vertragen. Negativ: Kartoffeln
verkocht: eine Hälfte ungewürzt, die andere versalzen.
3/5 Sternen
Fleisch war mager, das sichtbare Fett entfernt. Möhren
gibt es nur gegen Aufpreis.
Gefahr: Gemüse wird aus
Kostengründen weggelassen!
2/5 Sternen
„Wer da nicht satt wird, dem
kann ich auch nicht helfen!“ –
„Ein ordentliches Stück Fleisch
und Kartoffeln! Aber muss Gemüse 60 Cent extra kosten?“
3/5 Sternen
„Lecker, gut gewürzt, Reis
körnig! Gut! Angenehme
Schärfe.“ – „Fleisch zäh,
Gemüse lasch, zuviel Sojasoße,
lieber Klebreis.“
3/5 Sternen
Positiv: Viel Gemüse dabei,
Reis! Leichte Ölränder, das
Gericht mit den meisten
Kilokalorien. Braucht man
Butterreis?
3,5/5 Sternen
Meinungen reichen von: „Sollte
das 1,95 Euro Gericht sein. 2
Sterne“ – „Für den Preis sehr
gut. 5 Sterne.“
2,95 €
„Gut. Gemüse versinkt
leider im braunen Brei. “
–„Chop Suey lebt durch
seine Farbe, Gemüse einfach kürzer kochen.“
3/5 Sternen
Omelett mit
Champignons
Kräutersauce
Salzkartoffeln
(430 kcal)
Aufgeräumter Teller, Omelett und Kartoffeln sehen
gut aus. Soße farblos,
Kräuter „verblichen“. Ton
in Ton – es fällt der Pep!
Kartoffeln gut, Omelett fehlt
Salz, Soße klumpig. „Bei den
Champignons habe ich bis zum
Ende gedacht, dass sollen sie
also sein. Danach schmecken
tun sie nicht.“
1,5/5 Sternen
3/5 Sternen
Ohne Beilage zu wenig
Frisches. Verhältnis Kohlenhydrate-Eiweiß-Fett schlecht.
Wenn man nur 1,95 Euro
zum Essen hat, ungünstig.
Die Tester sind wieder uneins:
„Vollkommen in Ordnung für
1,95. 4 Sterne.“ – „Billig. Aber
mit Abstand am Schlechtesten.“
2/5 Sternen
3/5 Sternen
2,95 €
Chop Suey
Cantonsauce
Butterreis
(760 kcal)
1,95 €
Gemüseteller
(keine Kalorienangabe)
Verschiedene Gemüsesorten, Herzoginkartoffeln,
appetitlich angerichtet.
2,70 €
4/5 Sternen
Gemüse hat Biss. Lecker:
Weißkohl mit Curry. Raffinierte
Details: Rosenkohl mit Sesam.
4/5 Sternen
3,5/5 Sternen
Bis auf die (vorfrittierten)
Herzoginkartoffeln: Sehr gut!
Positive Überraschung, preisgeschmacklich top. Wie wäre
es mit „Frühlingsteller“ statt
Gemüseteller?
4,5/5 Sternen
4/5 Sternen
Fazit:
Mensaessen ist oft Blickdiagnose, aber auch hier gilt: Probieren geht über studieren! Unser Testsieger: Der Gemüseteller, den gibt’s immer mittwochs!
Felix Strübing, Hobbykoch und
Autor der neuen CURAREKochserie
Elke Gützlaff, Ernährungsberaterin im Olympiastützpunkt
Ole Tempelhof, Kochbuchsammler und Pressereferent des AStA
Sebastian Scholz,
Bundeswehr-Kantinen erprobter
Experte für Mensaessen
Nächste Ausgabe: Die Hauptmensa „Am Schneiderberg“ im Test und Ein Blick hinter die Kulissen der MHH Mensa
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YkhWh[
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YkhWh[
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Feuilleton
Der Kasten vor der Bib: „Der Alchemist“ von Paolo Coelho
Juchhu, der Kasten wurde neu bestückt und Lehmanns bietet uns allen neuen Lesestoff für das Sommersemester 2008. Die Entscheidung, welches Buch ich rezensieren will, fällt gar nicht so leicht.
Auf der anderen Seite fällt sie aber doch
wieder sehr einfach, denn von einem der
Bücher sehen mich zwei dunkelbraune
Männeraugen an, die ich auch zu Hause
über meinem Sofa hängen habe. Es ist die
Fotographie „Tuareg“ von Pascal Maitre
und das dazugehörige Buch „Der Alchimist“ von Paolo Coelho.
Der Buchrücken sagt mir folgendes: „Als
Santiago, ein andalusischer Hirte, zum
zweiten Mal von einem Schatz im fernen
Ägypten träumt, bricht er auf. Was er findet, kann von keinem Wüstendieb geraubt
werden, doch jede Lebensödnis in eine
Oase verwandeln. Ein magisches Buch. Ein
magischer Erfolg. Weltweit über 8 Millionen verkaufte Exemplare, in über
30 Sprachen übersetzt. Ein Buch voller orientalischer Weisheit, eine Geschichte von wunderbarer Schlichtheit und kristalliner Klarheit, ein warmes,
lebensfrohes Buch, das Mut macht, den eigenen Lebenstraum Wirklichkeit
werden zu lassen.“
Na, das verspricht ja nicht gerade wenig. Ob das nicht ein bisschen dick
aufgetragen ist?
Auf der anderen Seite können ja nun 8 Millionen oder noch mehr Leser ja
nicht alle irren. Also informiere ich mich erstmal über den Autor:
Paolo Coelho ist gebürtig aus Rio de Janeiro, wurde als Teenager dreimal
in eine psychiatrische Klinik eingewiesen, verfasste Untergrundzeitschriften
und saß für mehrere Jahre im Gefängnis. Aha. Die klassische Beschreibung
eines Menschen, der ein warmes und lebensfrohes Buch schreibt. Wohl
eher nicht. Aber es geht weiter:
Nach seiner Entlassung studierte Coelho 5 Jahre lang in einem spanischen
Orden und pilgerte zu Fuß nach Santiago de Compostela. Offensichtlich
ist dieser Jakobsweg zum Bücherschrieben geradezu ideal (siehe „Ich bin
dann mal weg“ von Hape Kerkeling). Am Ziel angekommen verfasste Coelho die Geschichte von Santiago, seinem Traum und der Suche nach dem
Sinn des Lebens in 10 Tagen, hauptsächlich für sich selbst, wie es heißt,
aber erreicht hat er eben 8 Millionen.
Zum Buch selber: „Ich lebe“, sagte er dem Jüngling, während er sich einen
Teller Datteln schmecken ließ, in einer Nacht ohne Lagerfeuer und ohne
Mondschein. „Während ich esse, tue ich nichts weiter als essen. Wenn ich
laufe, dann mache ich nichts weiter als laufen. Wenn ich kämpfen muss,
dann wird dieser Tag zum Sterben ebenso gut sein wie jeder andere. Denn
ich lebe weder in der Vergangenheit noch in der Zukunft. Ich habe nur die
Gegenwart, und nur die interessiert mich. Wenn du immer in der Gegenwart lebst, dann bist du ein glücklicher Mensch. Dann wirst du bemerken,
dass die Wüste lebt, dass der Himmel voller Sterne ist und dass die Krieger
kämpfen, weil dies Teil des Menschen ist. Dann wird das Leben zu einem
großen Schauspiel, zu einem Fest, denn es ist immer und ausschließlich der
Moment, den wir gerade erleben.“
Dieser Ausschnitt sagt schon viel über das Buch. Bereits auf den ersten
Seiten wird klar, dass das Buch ganz stark an ein anderes erinnert, und
zwar an den kleinen Prinzen, denn der Stil ist recht ähnlich. Als ich später
ein paar Kommentare von namhaften Zeitungen zum Buch lese, wird klar:
„Ich bin nicht die einzige, die das findet.“
„Der Alchimist“ ist ein entspannendes Buch, ein Buch, das jeden Stress es
und jeder Hektik entbehrt und den Menschen aufruft, sich auf den wahren
Sinns seines Lebens zu besinnen; zu überdenken, was man wirklich will
vom Leben und warum man es sich nicht oder noch nicht verwirklicht hat.
Letzten Endes vielleicht auch ein bisschen vom Fernweh, und das erklärt für
mich auch die Abbildung des Tuareg auf dem Cover.
Wenn man in seine Augen sieht, sieht man die Wüste, in der die Geschichte
von Santiago hauptsächlich spielt, man sieht unendliche Weiten, und man
kann ihm in die Augen sehen und ziemlich lange über das Leben an sich
nachgrübeln.
Außerdem heißt Tuareg in einer Wüstensprache der Sahara übersetzt „Söhne des Windes“ und eben dieser Wind spielt in der Erzählung eine große
Rolle. Ein einzigartiger Roman.
Inga Thiemann
Weg mit den Vorurteilen, denn es ist alles ganz anders!
Was macht man(n), wenn die Freundin noch für die Uni lernen muss und man selber schon frei hat? Richtig, Bier trinken und warten,
bis sie das Essen an den Fernseher trägt. Oder - wenn einem die Beziehung etwas wert ist - liest man ein Buch und kocht selber das
Essen.
Eine sehr empfehlenswerte Lektüre für diese
Zeit ist Steffen Möllers „Viva Polonia – Ein
deutscher Gastarbeiter in Polen.“ Steffen
Möller wanderte vor 13 Jahren nach Polen
aus und hat sich mittlerweile als Komiker
und Moderator des polnischen „Wetten,
dass…?“ zum Fernsehstar gemausert. In
kurzweiligen Kapiteln à la „Alte Reisebusse
und junge Polinnen“ berichtet er über seine
Erlebnisse und die liebenswerten Eigenheiten
unserer Nachbarn. Wer sich allerdings einen
Polenwitz nach dem anderen und Antwort
auf die Frage „Wo landen unsere Autos?“
erhofft, der soll bei Harald Schmidt bleiben.
Denn Vorurteile werden hier informativ und unterhaltsam widerlegt, der
Leser kommt aus dem Lachen und Schmunzeln kaum heraus. Würde das
24
Buch in Russland spielen, könnte man glauben, einen Wladimir Kaminer
zu lesen.
Kurzum: Wer sich für andere Kulturen interessiert, dem ist die Lektüre von
„Viva Polonia“ sehr zu empfehlen. Auch dann, wenn die Freundin gerade
keine Klausuren schreibt.
Ole Tempelhof
»Griffige Handbuchartikel helfen deutschen Besuchern durch das noch immer ferne Nachbarland. Möllers Stärke liegt im ironischen Ton, mit dem er
die Besonderheiten der Polen schildert. Seine Beobachtungen sind präzise,
er wagt Verallgemeinerungen und verkneift sich Schönfärberei.«
Der Spiegel
YkhWh[
Feuilleton
Über die mediale Trockenlegung deutscher Sumpflandschaften
Das wohl umstrittenste Buch in diesem nicht mehr ganz jungen Jahr ist Charlotte Roches „Feuchtgebiete“. Viel wurde geschrieben, die Autorin wurde durch die einschlägigen Talkshows gereicht
und der autobiographische Grad wurde exakt ermittelt (~70%). Dabei ist das meiste, was aus
Knallkopf Kerner und Blödi Beckmann so raussprudelte, unterirdischer als österreichische Kellerkinder.
Es sind letztlich nicht die ubiquitär zerrissenen
Passagen über Analverkehr, Intimhygiene und
Prostitution, seitenweise Aufzählung verschiedenster Masturbationspraktiken und beinahe
angeberischer respektive aussichtsreicher
Darlegung oraler Befriedigungstechniken, an
denen sich der gesamte Feuilletonquerschnitt
die geifernden Lefzen blutig kaute, um Charlotte Roche ein gestörtes Welt- und Selbstbild
zu attestieren, jeder Kleinstadtkleingeist-Journalist seinen verschimmelnden Bregen durchstocherte, um - zwar im stillen Kämmerlein am
mit direkt noch sehr wohlwollend umschriebenen Stil der Autorin aufgegeilt – seiner Empörung ob solch obszöner Schreibkunst mittels unterster
Bild-Schreibe Ausdruck zu verleihen und worüber auch die Leseratte im
privaten Kreis ihr pestilentes Gedankengut verbreitet; diese Passagen sind
es letztlich nicht, die dieses Buch lesenswert machen.
Es sind die leisen Stellen, die bewegenden, welche einem einen kalten
Schauer über den Buckel jagen. Ein unbeschreiblich einsames Mädchen, ein
Kind noch, emotional verstümmelt durch eine zerrüttende Scheidung und
eine dissoziierte Familie, eine depressiv-suizidale Mutter und einen traumatisierten Bruder; so flüchtet sich Protagonistin Helen in eine Welt voll
Autoaggression, Analspülung, Avocados und Amphetaminen, um die tiefgreifende und –rührende Verzweiflung ihres Alleinseins zu dämpfen. Liest
man nun in Interviews, das Buch sei zu einem großen Teil autobiographisch,
so drängt sich einem weniger Ekel oder Missfallen über die hochtalentierte
Charlotte Roche im Sinne ihrer ausschweifenden, zwanglosen und offen…
herzigen Sexualität auf, sondern vor allem Mitgefühl, und die Hoffnung,
dass dieses arme, kaputte Mädchen der Autorin nicht komplett aus der
Lebensgeschichte geschnitten ist.
Dass Roche eine Sprache wählte, eine Thematik gewiss, eine Koprophilie,
an der so ziemlich jede moralische und intellektuelle Instanz Anstoß nimmt,
ist unleugbar. Dass dies ein durchgestylter PR-Move ist – denkbar. Dass sich
das Unvermögen nahezu jedes Rezensenten, das Offensichtliche zu durchdringen und den Kern, die Einsamkeit, zu beleuchten, darstellt in einer öffentlichen Rezeption zwischen unverständiger Anbiederung und biederem
Unverständnis – unbezahlbar.
Fritz Nielsen
Feuchtbiotope - Zum Neuen Feminismus
„Der Feminismus ist zurück“ frohlockt der Stern. Das dazugehörige Cover unterschied sich in
seiner sensationsheischenden Aufmachung nicht sehr von allen anderen Ausgaben. Nur dass der
halbnackte Frauenkörper diesmal mit einem Exemplar „Feuchtgebiete“ und farblich zum Buch
passendem Slip geschmückt war.
Ebenso pink, wenn auch nicht ganz so plakativ, die Ausgabe der neuen
Neon. Diese spricht vom neuen „Feminismus light“ und von dem Problem,
dass Frauen zunehmend zurück in die „Mädchenfalle“ tappten, weil sie
fälschlicherweise annähmen, durch das Konzept „Spaß haben“ zur Gleichberechtigung zu gelangen. Fehlanzeige jedoch – Männer lassen sich ihre
Machtposition nicht so leicht wegnehmen, die sie immerhin über Jahrtausende hinweg mühsam verteidigt haben. Zudem sei die alte „Girlie – Generation“ gerade wieder im Begriff aufzuerstehen aus ihren Ruinen der 90er
Jahre. Erschrocken schaut man sich nun nach „Lucilectric“ und Konsorten
um, entdeckt jedoch stattdessen andere Exoten, die sogar noch um einiges
schockierender wirken.
Da wäre zum Beispiel Lady „Bitch“ Ray (das Wort „Bitch“ wurde dabei
übrigens von der Künstlerin eigens „grammatikalisiert“). Diese sitzt bei
Harald Schmidt, Sandra Maischberger und lässt sich von der Süddeutschen
Zeitung interviewen. Ihr Timing ist perfekt – warten doch die blutrünstigen
Massenmedien bereits auf neuen Zündstoff für die Diskussion zur neuen
Frauengeneration. Miss Bitch Ray jedoch will sich nicht mit Charlotte Roche
in einen Topf werfen lassen – sei diese schließlich vielmehr „Öko – Tussie“,
während sie selbst – nun ja, eben „Vagina-style“ sei. Noch Fragen?
„Das ist wie mit den Titten“ erklärt die cand. Dr. der Linguistik und pusht
ihr Dekolleté zur besseren Anschaulichkeit himmelwärts.
Wie mit den Titten? Auch diese Aussage bedarf erneut näherer Erklärung.
„Das (linke Titte) ist die Rapperin Lady Bitch Ray und das (rechte Titte) ist
die Doktorandin Reyhan Sahin!“
Alles klar. Man fragt nicht weiter und ist sprachlos ob dieser beispiellosen
Wortgewandtheit und Erklärungsgabe – ganz besonders von einer promo-
YkhWh[
vierenden Sprachwissenschaftlerin.
Flüchtig – nur ganz flüchtig – drängt sich einem der Gedanke auf, man
habe es hierbei eventuell mit einer schwer gestörten histrionischen Persönlichkeit zu tun, die über die penetrante Art der Selbstdarstellung versucht,
ihr eigens zerrütteltes Selbstbild zu kitten… nur ganz flüchtig. Denn: Man
weiß es schließlich besser. Dies, liebe Leute, ist der neue Feminismus!
Die Maischberger Runde lieferte den endgültigen Beweis darüber, als Lady
Bitch Ray Oswalt Kolle grölend ins Wort fiel mit den denkwürdigen Worten:
„Emanzipation, yeah!“
Emanzipation, yeah! Dies also ist der neue Slogan der Frauenbewegung.
Knallpink statt Lila ihre neue Farbe.
Und das Thema? Sehr zur Freude der geifernden Medien: Sex, Sex und
nochmals SEX.
„Eine neue Frauengeneration macht sich auf den Weg an die Macht und
lässt die Männer hinter sich!“ schwafelt hierzu der Spiegel. Macht wodurch? Möchte man sich da fragen. Durch das Recht, die eigenen Achselhaare nach Lust und Laune sprießen zu lassen? Durch „vaginale Selbstbestimmung“?
Man kann nur hoffen und beten, dass all die Männer, die Feuchtgebiete
gelesen haben, genügend Grips haben, um angemessen zwischen Fakt und
Fiktion zu differenzieren. 70 % Biographie plus Stolz darauf, das Buch als
Wichsvorlage genutzt zu wissen. Hinzu kommt noch die Tatsache, dass ein
Großteil der käuflichen Erwerber des Buches tatsächlich Männer um die
50 sind.
„Hurra, wir haben es doch immer gewusst! Darauf stehen Frauen also…“
Analsex, Avocadokerne und Ausscheidungen.
25
Feuilleton
Aber es ist vielleicht kein Wunder, dass der Kampf um die weibliche Selbstbestimmung immer eigenartiger anmutet, je weniger es zu umkämpfen
gibt.
Die Zeit der raspelkurz – gemähten Kampfemanzen scheint vorbei. Frauen
wollen Frauen – sprich weiblich – sein.
Und wer will schon überall ein „–innen“ anfügen? Man ist schließlich
schreibfaul geworden, seitdem es die elektronische Post und Emoticons
gibt.
Ganz zu schweigen von Begriffen wie „die Kühlschränkin“ und anderen
Scherzen, die wohl weniger zur Emanzipation als vielmehr in die „Irrenanstältin“ führen sollten.
Wichtiger erscheint es eher, die wirklich relevanten Themen anzusprechen:
Wie wenig gefestigt ist das bestehende Bildnis der Frau, wenn es immer
mal wieder einer kompletten Neu-Definierung bedarf? Kann nicht jede Frau
für sich selbst entscheiden, wie sie aussehen möchte, wie sie sich anzieht,
wo sie sich rasiert, wie ihr Verhältnis zu ihrem eigenen Körper, zu ihrer
eigenen Sexualität ist?
Das ist wahre Selbst - Bestimmung. Die zudem selbst – verständlich sein
sollte, die jedoch ein Selbst – Bewusstsein impliziert, welches angesichts
der vielen wahllosen Angebote möglicher Selbst – Bilder abhanden gekommen zu sein scheint.
Die wahrhaft emanzipierte Frau lässt sich in ihrer Rolle nicht anzweifeln,
nicht in ein vorgefertigtes Schema hineinpressen, schließlich weiß sie genau, dass unter der Maske des Tyrannen ein riesenhafter Komplex eigener
Ängste verborgen ist. Das Feindbild des Mannes ist kein eingängiges Feindbild (wie es Feindbilder leider so selten sind, obwohl die Welt natürlich
viel leichter verständlich wäre, wenn sie nur schwarz und weiß wäre, ohne
diese vielen verwirrenden Facetten). Die Frau lässt sich schließlich zum Teil
auch selbst in ein Schema hineinpressen. So steht sie dann skurril- anmutend und Botox- erstarrt neben all den seelenlosen Size –Zero – Zombies
in den Hochklatsch- Magazinen… oder aber sie meint, sie müsse Pornorap
machen und auf Teufel komm raus provozieren, um Beachtung zu finden…
Charlotte Roche, so umstritten ihr Buch auch ist, sei hiervon ausgenommen, ihr Anliegen schließlich sei es ja, gegen die auf Hochglanz polierte
„Klum- Clique“ vorzugehen. Da kann man ihr nur viel Glück wünschen. Auf
dass hygiene von nun an endlich klein geschrieben werde!
Zum Abschluss noch ein denkwürdiges Loriot – Zitat zum Thema. Es spricht
der feministische Part bei der so genannten „Vereinssitzung“, die wissen
will, wofür sie 18 Jahre lang gekämpft habe und die zudem den Emanzipationsgedanken in den Namen des Vereins integriert haben möchte:
„Ich würde sagen: Verein zur Integration der Begriffe Karneval und Umwelt
IN die Frau. Das prägt sich ein.“
Emanzipation, yeah!
Janina Balser
(Die Autorin studiert Psychologie an der Universität Bremen und ist Lady
Bitch Ray einst persönlich begegnet. Wer die Hand berühren will, die den
Superstar im Vorbeigehen streifte, wende sich bitte an die Redaktion. Besagte Hand wird garantiert – gemäß dem „Feuchtgebiete“-Paradigma –
längerfristig ungewaschen bleiben.)
Mediziner in Straßennamen: Krausenstraße
Der Prophet gilt nichts im eigenen Land. Er hat mit 18 Jahren als Unterwundarzt die deutschen
Truppen in der Schlacht von Waterloo versorgt, entdeckte als Anatom die nach ihm benannten akzessorischen Drüsen im Auge und ist Mitglied der Hall of Fame diverser ophthalmologischer Fachgesellschaften.
Eigentlich müsste dieser medizinische Superstar in seiner Heimatstadt in
aller Munde sein, in der Realität kennen ihn (nach einer hoch repräsentativen Umfrage, die ich in meiner alten WG durchgeführt habe) nicht einmal
die Bewohner der nach ihm benannten Straße in der Südstadt.
Karl Friedrich Theodor Krause ist seit 1875 Namensgeber der Krausenstraße, die die Hildesheimer Straße mit der Sallstraße verbindet. 1797 in Hannover geboren, gelangte er über die Stationen Waterloo, Medizinstudium
in Göttingen und Studienreise in Italien 1820 zunächst als praktischer Arzt
zurück in seine Heimatstadt. Schnell stieg er zum Geheimen Medizinalrat
und Universitätsprofessor der Anatomie auf, 1851 zum Direktor des OberMedicinal-Collegiums. Als Anatomieprofessor benutzte er als einer der
Ersten exzessiv das Mikroskop und gilt als Erstbeschreiber der nach ihm
benannten Krause-Drüsen (unterhalb des Augenlids) und des Krause-Ligaments am Herzen. Krause verstarb 1868, sein Sohn Wilhelm (1833-1910)
führte jedoch die Familientradition fort und wurde ebenfalls Anatom.
Erlebt: Im Theater
Hannover. Anruf bei der Kartenhotline des Schauspielhauses:
„Ich hätte gerne 12 Karten für Arsen und Spitzenhäubchen.“ - „Kein Problem, wie wäre es mit 7 und 7?“ - „Ich hätte gerne 12 Karten, immer 2
zusammenhängend“ - „Ups, wie wäre es dann mit 7 und 5?“ - „Das wird
ein Pärchenabend. Da müssen immer 2 zusammensitzen.“ - „Wie wäre es
dann mit 5 und 5 und 2?“ - „Nein. Dann wird jemand sehr unglücklich.“
- „Ah, verstehe. Dann gebe ich Ihnen 4 und 8.“
26
YkhWh[
Lernen
Skript, das; -[e]s, -e[n] u. -s
Beinahe jeder hat sich für das ein oder andere Fach schon eines geliehen, kopiert oder heruntergeladen, Vorlesungsinhalte und Klausuren mit ihnen vor- und/oder nachbereitet, und fast jeder wird
sich schon über Fehler in ihnen geärgert haben. Die Rede ist von Skripten.
Das Skript bereitet seinem Nutzer meist schon vor der ersten Benutzung
Probleme. So beantworten wahrscheinlich die wenigsten Studenten (der
Autor eingeschlossen) die Frage nach dem Plural des Wortes „Skript“
einheitlich. Folgt man den Wikipediern lautet der Plural „Skripten“. In
studentischen Kreisen werden sie meist als „Skripte“ bezeichnet. Der Duden schreibt „Skript, das; -[e]s, -e[n] u. -s“ und lässt damit beinahe alle
möglichen Beugeformen zu. Wir alle verwenden also Skripts, Skripte und
Skripten.
Sehen die Wikipedier in einem Skriptum eine Druckschrift, die normalerweise von Dozenten für die Hörer ihrer Veranstaltungen herausgegeben wird,
ist im Bertelsmann schlicht die Rede von einer schriftlichen Ausarbeitung.
An der MHH scheinen nur wenige Dozenten viel von Skripten zu halten. Sie
fühlen sich teilweise gar genötigt, wenn man sie in Ermangelung von Skripten darum bittet, ihre Vorlesungsfolien für die Hörer verfügbar zu machen.
So entstehen an der MHH aus der Not heraus zahlreiche vorlesungsorientierte, studentische Skripten, deren Form und Qualität sehr vielfältig sind.
Vom Wortprotokoll über Stichpunktsammlungen bis hin zu Ausarbeitungen
im Herold-Stil findet man alles. Und das ist auch gut so.
Gehe es nämlich nach unserem Studiendekan Prof. Haller sollen die Präsenzpflicht in Kursen abgeschafft, verbindliche Lehrbücher für einzelne
Lehrveranstaltungen empfohlen und Vorlesungsskripten von den Dozenten
bereitgestellt werden. Diese neue Freiheit soll im Gegenzug den Preis
(noch) anspruchsvollerer Klausuren haben. So gut die Idee auch ist, die
Anzahl anwesenheitspflichtiger Lehrveranstaltungen zu reduzieren, so unrealistisch ist die Vorstellung, man könne mit einer Steigerung des Niveaus
der Prüfungen einen besseren Lernerfolg erzielen.
Derzeit stellt sich die Situation wie folgt dar. In Vorlesungen, Seminaren,
Kursen und Blockpraktika werden uns Studenten besonders im klinischen
Studienabschnitt von Experten Inhalte vermittelt. Ohne Mitglieder des Lehrkörpers der MHH als solche bezeichnen zu wollen trifft der Begriff „Fachidioten“ aber doch ganz gut den Lehrstil vieler Dozenten. Gut gemeint
- leider oft das Gegenteil von gut - wird über die eigenen Forschungsschwerpunkte doziert und werden diese dann abschließend auch geprüft.
Einerseits kommen grundlegende Dinge teils nur kurz teils gar nicht auf die
Tagesordnung. (In der Evaluation zum Modul Chirurgie wurde bemängelt,
man wisse zwar nicht, wie man eine verschmutzte Wunde lege artis versorgt, kenne dafür aber alle Details der Herz- und Lungentransplantation.)
Andererseits soll der Student doch bitte Details der E2-Untereineinheiten
des Pyruvat/Oxoglutarat-Dehydrogenasekomplexes bei PBC kennen, wie
ein erboster Kommilitone in der Evaluation zum vergangenen Modul Innere
Medizin schreibt. Diese scheinbar unüberwindbare Kluft schließen die studentischen Skripten.
Vorangegangene Jahrgänge haben die (teils Jahrzehnte lang nicht aktualisierten) Vorträge besucht und die anschließenden Prüfungen gemeistert.
Ihre Erfahrungen haben sie in Skripten gesammelt und an die ihnen Nachfolgenden weitergegeben. So hat jeder Student gute Chancen, auch auf
spitzfindige Fragen nach Detailwissen vorbereitet zu sein. Beantworten
dann „zu viele“ Studenten die Klausurfragen korrekt, scheint das auf der
Seite der Lehrenden fatale Fehlinterpretationen zur Folge zu haben. Fallen
Klausuren nämlich „zu gut“ aus, wird der diskussionsbedürftige Schluss
gezogen, man müsse anspruchsvollere Fragen formulieren, um normalverteilte Ergebnisse zu erreichen.
Studentischerseits hat das zwei wesentliche Effekte. Zum Einen werden
Skripte nicht (mehr) dazu erstellt und benutzt, Fachwissen zu vertiefen,
sondern Vorlesungsinhalte aus Furcht vor detaillastigen Prüfungen möglichst wörtlich zu konservieren. Zum Anderen erfolgt eine Anpassung des
individuellen Lernverhaltens: Es wird nicht - wie zu Recht gewünscht - mit
dem empfohlenen Lehrbuch und anderen Unterrichtsmaterialien gelernt,
sondern das Wissen aus auf die Prüfung abgestimmten Skripten erworben.
Diese enthalten - wie eingangs erwähnt - nicht nur Fehler sondern setzen
durch ihre enge Anlehnung an Vorlesungsinhalte mitunter vollkommen irrelevante und damit gefahrenträchtige Schwerpunkte für den später klinisch
tätigen Arzt.
Der Impuls, das Studium so zu verändern, dass Grundlagen unterrichtet
und klinische Standardsituationen trainiert und geprüft werden, kann nicht
von uns Studenten ausgehen. Den ersten Schritt müssen die Lehrenden
machen. Unser Studiendekan hat gute Ideen für Verbesserungen in dieser
Hinsicht. Leider scheint es, als richte er sein Hauptaugenmerk primär auf
die Prüfungen, wäre doch eine Verbesserung der Lehre durch die verpflichtende Einführung oder die dringende Empfehlung der Studienkommission
zur Bereitstellung von Vorlesungsskripten nach dem Vorbild des Zentrums
für Pharmakologie und Toxikologie der einfachere und aus studentischer
Sicht wichtigere erste Schritt.
Bis es soweit ist sollten wir Studenten das Distributionssystem für Skripten dringend verbessern. Das Ilias stellt eine hervorragende Plattform
dar, geschützt, schnell und fachbezogen auch studentische Inhalte allen
Kommilitonen zur Verfügung zu stellen. Auch etablierte Portale zur Klausurvorbereitung eignen sich hierfür und wollen mit Skripten versorgt werden.
Nachhaltiger wirken große Portale wie medizinstudent.de, die sich u.a. auf
die Veröffentlichung studentischer Inhalte spezialisiert haben. Hier können
verfügbare Skripte nach Hochschule und Fach durchforstet und mittels Freitextanfragen durchsucht werden.
Johannes Willenborg
Modekrankheiten erklärt: Tanorexie
Dr. Ulrike Raap aus der Hautklinik Linden berichtet der CURARE im Interview über Tanorexie.
Was ist Tanorexie?
Tanorexie ist die Bezeichnung für die Sucht, die
Haut exzessiv zu bräunen.
Wieviel Sonne ist nicht mehr gesund?
Das ist schwierig zu beantworten und hängt vom
individuellen Hauttyp ab. Menschen mit Hauttyp I
haben ein sehr viel höheres Risiko einen Hautschaden durch Sonne zu bekommen als Menschen mit
einem Hauttyp IV.
Generell gilt: die Sonne ist einerseits positiv, sie bringt die Hormone „in
Wallung“, Serotonin wird bspw. ausgeschüttet, was Glücksgefühle ver-
YkhWh[
mittelt. Andererseits bewirkt Sonnenlicht aber auch das UV-Licht aus den
Solarien eine Schädigung der Hautstruktur. Das Resultat sind vermehrte
Faltenbildung und ggfs. weitere Spätschaden, die sich erst nach Jahren bemerkbar machen können, im schlimmsten Fall bspw. die Entwicklung eines
Hautkrebses.
Was kann ich sonst tun, um braun zu werden?
Da gibt es ein ganz einfaches Mittel: „Die braune Farbe aus der Tube“.
Mittlerweile gibt es exzellente Make-ups, die nicht nur eine wunderbar
dezente Bräune vermitteln, sondern die gleichzeitig mit einem Lichtschutzfaktor versehen sind und so die Haut vor den UV-Strahlen, die für die Entwicklung von Falten verantwortlich sind, schützen.
27
YkhWh[
Lernen
Memocards Biochemie
Von: Zimmermann, Schling
Springer Verlag
2. Auflage
ISBN: 978-3540261957
C: Anhang
Der Anhang umfasst zwei Seiten. Er enthält farbige Abbildungen über die
Entwicklungsstadien nach Thanner (Geschlechtsentwicklung), eine Tabelle
mit Normalwerten der Inneren Medizin und ein Spermatogramm.
Preis: 24,95 €
Die 312 beidseitig bedruckten farbigen
Memocards sind in einer durchsichtigen
Hard- Box untergebracht. Sie sind in 8
übergeordnete Substanzklassen unterteilt,
wie zum Beispiel „Kohlenhydrate“.
Vorab gibt es eine Übersichtskarte über die Stoffklasse, dann verschiedene
Stoffwechselwege, denen wiederum eine eigene Übersichtskarte voraus
geht.
Bei den Detailkarten eines Stoffwechselweges, wie der Glycolyse, sind nun
auf der Vorderseite die Reaktionszwischenprodukte mit farblich markierter
Besonderheit und angedeutete Felder für das Enzym mit Cofaktor dargestellt. Auf der Rückseite die Lösung für die freien Felder und zusätzlicher
Informationen. Zusätzlich finden sich auf der Rückseite auch Verweise zu
den entsprechenden Kapiteln im „Löffler“ (Biochemie Lehrbuch vom selben Verlag).
Die Memocards sind handlich, besitzen eine angemessene Fülle an Informationen und sind zum einprägen komplexer Stoffwechselwege lohnenswert.
Wer sich keine eigenen Karten basteln will, oder zusätzlich gut lesbare
Karten zum lernen anschaffen will, ist mit den Biochemie Memocards gut
bedient.
Ideal zum Lernen zusammen mit dem (kleinen oder großen) Löffler oder für
das Lernen zu mehreren.
Sören Könneker
Anamnese und Untersuchung
Aus der Reihe „Basics“
Lukas Lehmeyer
Verlag: Urban&Fischer / Elsevier
Auflage: 1.Auflage, April 2006
ISBN: 3-437-42126-3
224 Seiten
Preis: 16,95 €
Das Buch Anamnese und Untersuchung
ist in drei Abschnitte gegliedert:
A: Allgemeiner Teil
Der allgemeine Teil erstreckt sich über 29 Seiten. Hier werden Grundlagen
und Techniken der Anamnese und körperlichen Untersuchung vermittelt.
Es gibt einen Überblick über die Gesprächsführung, Dokumentation und
Patientenvorstellung sowie Untersuchungsmethoden und -techniken des
Kopfes.
B: Spezieller Teil
Der spezielle Teil dehnt sich über ca. 160 Seiten aus und ist der Hauptteil
des Buches. Hier werden die Themen nach Organsystemen sortiert behandelt. Dabei werden die wichtigsten Begriffe erläutert und alle für das Modul
„Diagnostische Methoden“ wichtigen Untersuchungsmethoden behandelt.
Unter den speziellen Themen wird die pädiatrische, geriatrische und psychiatrische Untersuchung vorgestellt. Außerdem wird die Untersuchung von
Verstorbenen erklärt.
YkhWh[
Anamnese und Untersuchung
auf einen Blick
Von: O.Epstein, G.D. Perkin, J.Cookson
Urban&Fischer / Elsevier
Auflage: 1.Auflage 2006
ISBN: 3-437-41083-0
328 Seiten
Preis: 19,95 €
Aufbau:
Das Buch hat 328 Seiten und passt dank des Taschenformats in die Kitteltasche. Es enthält einige farbige Abbildungen und viele farbig unterlegte
Kästchen, die jeweils einen bestimmten Teilaspekt hervorheben, wobei jede
Farbe durchgehend eine eigene, gleichbleibende Bedeutung hat.
Gelungen finde ich die Differentialdiagnosen. So werden zum Beispiel die
häufigsten Erkrankungen aufgezählt, die die behandelte Symptomatik aufweisen. Zusätzlich ist die Übersicht aller Differentialdiagnosen mit jeweiliger Seitenzahl zu Beginn des Buches sehr hilfreich.
Darüber hinaus ist auch das Kästchen „Symptome und Befunde“ sehr gut,
weil es dem Leser einen Überblick darüber verschafft, in welchen verschiedenen Formen Symptome sich für den Untersucher darstellen können.
Die Informationen „Zusammenfassung“ und „Risikofaktoren“ sind zweckdienlich. Besonders hervorheben möchte ich die Hinweise zur „Untersuchung älterer Patienten“, weil sie durch die Überalterung der Gesellschaft
immer mehr an Bedeutung gewinnt. Die Aufnahme solcher Aspekte in ein
Buch zur Anamnese und Untersuchung finde ich wichtig.
Aus meiner Sicht eignet sich der mitunter wörterbuchähnliche Stil des
Buches nur bedingt als alleiniger Begleiter für Famulaturen. Fragen als Hilfestellung zur Anamnese bereitzustellen sowie immer wieder Blickdiagnosen einzustreuen, sind gute Konzepte. Hoffentlich werden die Fragen in der
zweiten deutschen Auflage noch einmal überarbeitet.
Pschyrembel
mit CD-ROM
Walter de Gruyten Verlag Berlin
261. Auflage
ISBN: 978-3-11-019127-1
Preis: 59,95 €
(Nur Buch oder CD: 39,95 €)
Welcher Medizinstudent oder Arzt kennt
ihn nicht, den Pschyrembel. Ein Name,
der einen in der Aussprache anfangs ganz
schön fordert. Ein Buch, das schon seit Jahrzehnten eine Institution ist. Mein Großvater hatte ihn und nun habe auch
ich ihn. Damals noch unter der hundertsten Auflage, heute schon in der
zweihunderteinundsechzigsten.
Viele Bücher sind es, die man sich in den ersten Monaten des Medizinstudiums kauft. Da fällt einem die Auswahl oft schwer. Was brauche ich wirklich
und wie kann ich noch etwas Geld auf dem Konto halten? Fragen und
33
Lernen
Probleme, denen wir hier Abhilfe schaffen wollen.
Mich haben anfangs die Größe und der noch so unbekannte Inhalt dieses
Buches geschockt. Werde ich davon jemals nur einen Teil verstehen? Die
Antwort lautet: Kommt Zeit, kommt Wissen.
Um aber wieder auf die Frage zurück zukommen „Was brauche ich wirklich?“, ist es beim Pschyrembel ganz einfach. Unbekannte Krankheiten,
Begriffe und Abkürzungen begegnen dir in diesem Studium ständig. Oft
können dir Kommilitonen auch keine klare Antwort geben und nicht jeder hat einen allwissenden Dr. House um die Ecke, der einem alles sofort und gerne beantwortet. Lösung: Nachschlagen! Kennt man erstmal
die grundlegenden Vokabeln, findet man sich schnell zurecht. Zahlreiche
Abbildungen komplettieren den Text. Kaum ein anderes Buch wirst du so
lange nutzen wie dieses.
Der 1950 Gramm schwere und 2132 Seiten starke Pschyrembel ist bestimmt nichts für die Hosentasche oder den Unirucksack. Aber wie sieht es
aus mit der PC-Version? Nach der kurzen Installation findet man sich intuitiv zurecht und kann die CD wieder in den Einband zurücklegen. Für die
Benutzung ist das Einlegen der CD nicht nötig. Durch die gute Suchfunktion wird einem das Blättern im Buch erspart und man gelangt nicht mehr zu
nervenden Querverweisen. Schon beim Eintippen werden einem Vorschläge
unterbreitet und sogar phonetische Fehler führen zum richtigen Eintrag. Die
benötigten 520 MB Festplattenspeicher finden sich auf jedem Computer
und auch sonst ist die Software sehr genügsam (min. 800 Mhz und 256 MB
Ram). Sie läuft unter Windows 2000, XP und Vista. Mac-User sollen sich
an den Verlag wenden, so heißt es auf der Homepage. Eine Mobile Version
für Windows Mobile, Palm OS und Symbian OS (Handy-Nutzung) gibt es für
44,95 Euro zu downloaden. Leider noch nicht für das Apple iPhone. Das
kostenpflichtige Onlineangebot vervollständigt die Reihe.
Fazit: Es gibt die eine oder andere Konkurrenz, zum Beispiel aus dem Hause Springer, die zwar deutlich billiger ist doch schlussendlich landen dann
doch die meisten beim Klassiker.
Für mich vergeht kaum ein Tag, an dem ich mich zum lernen überwinde,
ohne etwas in diesem Buch nachzulesen.
Johannes Knoll
Survivalbook für den medizinischen
Alltag
Saß, Kolster
KVM Medizinverlag bei Lehmanns
1.Auflage 2008
ISBN 978-3-86541-235-5
Preis: 14,95 €
Aufbau/ Inhalt:
Einige mögen es bereits bemerkt haben:
Lehmanns hat ein neues Buch im Eigenverlag herausgegeben. Große Töne spuckt
der Name: Ein „Survivalbook“ suggeriert nicht weniger als ein Handbuch
zu sein, dass dem Nutzer zum Überleben hilft. Doch hält das Werk, was es
verspricht?
Inspiriert von den OSCE-Prüfungen, die ja auch mittlerweile in der MHH
Einzug erhalten haben, bietet das Büchlein knapp 100 Anleitungen für den
medizinischen Alltag – und das im Kitteltaschenformat. Hier erfährt der angehende Mediziner, so die Zielgruppe, wie man einen venösen Zugang legt,
männliche Geschlechtsteile untersucht oder was die Anamnese depressiver
Patienten enthalten sollte. 218 Seiten bieten Anleitungen angefangen von
kommunikativen Basics und ärztlichen Grundfertigkeiten bis hin zu den
einzelnen medizinischen Disziplinen. Behandelt werden die großen Fächer
wie Kardiologie, Neurologie, Gastroenterologie – aber auch HNO, Dermatologie, Pädiatrie und einige mehr sind vertreten. Im Regelfall werden jeweils die fachspezifische Anamnese und Untersuchung vorgestellt. Und das
zumindest in den von mir überprüften Untersuchungstechniken auf eine
kurze, knappe und verständliche Weise!
34
Was das Buch kann: Das „Survivalbook“ ist ein nützliches Nachschlagewerk für die Famulatur, mit dem man sich vergessene und unklare Untersuchungstechniken schnell wieder ins Gedächtnis rufen kann. Mir hätte
das Buch eine langwierige Internetrecherche zur Bestimmung des ArmKnöchel-Indexes in meiner ersten Famulatur erspart.
Was das Buch nicht kann: Das Buch ersetzt weder ein Buch mit Untersuchungstechnik noch entsprechende „Checklisten“-Literatur, wenn man
sich ernsthaft mit einem Fach beschäftigen will. Ganz wichtig: Das Buch
sollte und will auch nicht, die erste Anleitung durch einen erfahrenen Arzt
ersetzen.
Fazit:
Das „Survivalbook“ kann als lohnendes Nachschlagewerk für Famulaturen
dienen. Zum Überleben reicht der Inhalt locker aus – interessiert man sich
jedoch brennender für ein Fach sollte man in entsprechende Fachliteratur
investieren.
Ole Tempelhof
Duale Reihe Gynäkologie
und Geburtshilfe
Stauber, Weyersthal
Thieme
3. Auflage
ISBN 3131253436
49,95 €
Die Duale Reihe ist in sechs große Abschnitte unterteilt. In Teil A werden medizinethische Aspekte der Frauenheilkunde,
die gynäkologische Anatomie/sexuelle
Differenzierung und ihre Störungen sowie
psychosomatische Aspekte angesprochen.
In Teil B geht es um die Endokrinologie, die gynäkologische Untersuchung,
Leitsymptome, Entzündungen und sexuell übertragbare Krankheiten, um
Tumoren, Endometriose, Verletzungen und Blasenfunktionsstörungen. Teil
C behandelt Erkrankungen der weiblichen Brust, Teil D verschiedene Kontrazeptionsmethoden sowie Sterilität und Infertilität. In Abschnitt E erfährt
man alles über Schwangerschaft und Geburt und Teil F beschäftigt sich mit
Notfällen in Gynäkologie und Geburtshilfe.
Inhalt:
Der Text ist durchgehend sehr verständlich geschrieben, wenn auch manchmal etwas zu ausführlich, denn der Zeitdruck während der ersten Woche
des C-Tertiales im 2. klinischen Jahr ist einfach zu groß, um z.B. dreißig
Seiten über Ovarialtumore zu lesen. Aber dank des Repetitoriums erfährt
man auch in kurzer Zeit alles, was man wissen muss und kann jederzeit in
den Haupttext zurückwechseln. Zahlreiche Merkkästen weisen konkret auf
die Dinge hin, die man unbedingt wissen sollte.
Begeistert war ich auch von den zahlreichen Tabellen, Fotos und schematischen Abbildungen, die das Verstehen z.B. des natürlichen Verlaufs der
Geburt sehr erleichtert haben. Die immer wieder eingeschobenen klinischen
Fälle vertiefen das erworbene Wissen.
Fazit:
Die Duale Reihe Gynäkologie und Geburtshilfe ist ein Buch, das mich vollends begeistert hat! Das gesamte Stoffgebiet ist sehr gut dargestellt. Das
integrierte Kurzlehrbuch ermöglicht es, je nach Interesse und Zeit entweder
den ausführlichen Text oder nur die wichtigsten Informationen im Randbereich zu lesen. Der Preis von knapp fünfzig Euro mag viele Studenten
abschrecken, aber ich würde dieses Buch jedem Studenten ans Herz legen,
der sich für die Gynäkologie und Geburtshilfe interessiert und einen guten
Einblick in das Fach gewinnen möchte.
H. A.
YkhWh[
Bilderrätsel
Welcher Stadtteil ist hier sinngemäß dargestellt?
Um die neuronale Plastizität zu fördern, muss der Leser hier hart um die Ecke denken. Die markierten Felder ergeben ein Lösungswort, das bitteschön an [email protected] geschickt wird!
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4
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YkhWh[
35
Lernen
Eine sehr, sehr lohnende Sache:
Der Benjamin-Franklin-Contest der FU Berlin
Alles begann mit einem bescheidenen Hinweis, als Frau Prof. Haubitz während einer Studienkommissionsitzung den studentischen Vertretern die Teilnahme am sogenannten „BFC“ vorschlug. Auf
eine ebenso unauffällige Rundmail hin fanden wir uns im Oktober 2006 zu einem ersten Treffen im
studentischen Bistro ein.
Das Konzept, einen sportlichen Wissenswettkampf auf medizinischer Basis
durchzuführen, klang spannend und reizvoll, dennoch war zum damaligen
Zeitpunkt weder klar, was uns eigentlich genau erwarten würde, noch
wie man sich am besten vorbereiten könnte. Bekannt waren lediglich die
Rahmenbedingungen: die Fähigkeiten bezüglich Differential- und Blickdiagnosen, praktischer Tätigkeiten sowie Internetrecherchen sollten über
den Ausgang entscheiden, das Wissensniveau sollte auf dem eines frisch
approbierten Arztes liegen.
oder direkt bei den alten Bekannten aus dem U-Kurs, Blockpraktikum oder
Famulatur. Erfreulich viele Lehrende haben uns motiviert ‚essentials’ ihres
Faches ausdauernd näher gebracht. An dieser Stelle nochmals ein großes
Dankeschön an alle Beteiligten.
Weiterhin gab es Nachhilfe bei einem Gipskurs (PHW), Nahtkurs (Dermatologie), Mega-Code/Reanimationstraining (Anästhesiologie),), Sonografiekurs (Nephrologie), CT-, MRT-, Röntgen-Crashkurs (Radiologie) sowie in
der Geburtshilfe (Gynäkologie).
Wie sich unschwer erahnen lässt, hatten wir uns mit diesem Vorhaben eine
schwere Bürde auferlegt. Noch nie zuvor hatte ein Team aus Hannover am
Contest teilgenommen, viele Informationen beruhten auf reinem Hörensagen. Ergo einigten wir und Frau Haubitz als „Trainerin“ uns auf eine Strategie, die unserer Meinung nach sowohl eine gute Vorbereitung als auch
einen größtmöglichen persönlichen Fortschritt bringen würde und trafen
uns in den folgenden acht Monaten mindestens einmal wöchentlich, um
vorgestellte Fälle (sowohl von Frau Prof. Haubitz und anderen Dozenten
wie zum Teil auch von uns) in Form zweier konkurrierender Teams zu analysieren und möglichst schnell und kostengünstig zur richtigen Diagnose zu
gelangen. (Dr. House lässt kräftig grüßen)
Unerwartete logistische Probleme ergaben sich beim Blickdiagnostiktraining, schließlich musste erst einmal ein hinreichend großer Pool an Bildern
angesammelt werden, um überhaupt üben zu können, ein großes Dankeschön gilt an dieser Stelle Lena!
Besonders in der Pneumologie, Kardiologie, Gastroenterologie, Rheumatologie, klinischen Pharmakologie, Pädiatrie und Neurologie konnte zuvor
nicht gelernter Boden gut gemacht werden. Die erforderlichen Lehrkräfte wurden von uns selbst organisiert, per Nachfrage in den Abteilungen
Bereits der Empfang am Vorabend erwies sich als äußerst spannendes
Event, schließlich konnte man zum ersten Mal die Konkurrenten live beschnuppern. Sechs andere Teams nahmen Teil: Frankfurt (der amtierende
Meister), LMU München, Mainz, Leipzig und Wien und natürlich die Gast-
36
Mit der in acht anstrengenden Monaten angesammelten Fülle an Wissen
und diagnostischen Fähigkeiten und dem Gefühl, auch für die Zeit nach
dem Studium etwas Praxisrelevantes mitgenommen zu haben, begaben wir
uns, vielleicht nicht siegesgewiss, aber doch frohen Mutes, in die Hauptstadt der Nation. Von den 13 Kursteilnehmern hatten wir demokratisch fünf
in das aktiv teilnehmende Team gewählt, der Rest durfte anfeuern.
YkhWh[
Lernen
geber-Universität, die Universitätsmedizin Berlin Charité. Nach erfreulich
kurzen Begrüßungsworten und einem luxoriös bestückten Buffet wurde
der Abend genutzt, um nochmal letzte Fragen zu klären, die Nervosität zu
bekämpfen und natürlich noch einmal Kräfte zu schöpfen.
Dann war es endlich soweit, der lang erwartet Benjamin-Franklin-Contest
konnte beginnen: und entpuppte sich bereits nach wenigen Minuten als
eine Riesengaudi im Uni-Klinikum-Hörsaal, den man sich wie eine Kreuzung aus HS S und HS A vorstellen kann. Schlachtenbummler aus allen
Unis, unsere Hannover-Truppe, zwar vielleicht die kleinste, aber dank Fußballstadion trainierten Stimmen nicht die leiseste, sorgten für die richtige
Atmosphäre. Leider mußten wir feststellen, dass wir mit weit mehr als 100
Trainingsstunden nicht annähernd an das Pensum der anderen Teams herankamen. Diese hatten sich zum Teil die letzten Wochen intensiv und täglich darauf vorbereitet. Insbesondere beeindruckten dabei die Münchner
mit einem unfassenden Fachwissen, die Frankfurter hingegen brillierten
eher durch eine unerwartet wichtige Eigenschaft: die Reaktionszeit am
Buzzer. Wir schlugen uns wacker, endeten aber dennoch eher im Tabellenkeller. Dies tat der Stimmung jedoch keinen Abbruch, denn Sieger der
Herzen waren wir allemal!
Abends war dann die durchaus gelungene Siegerehrungs-Party, und auch
da hatten sich die Berliner mühe gegeben. Alle Teilnehmer wurden mit Preisen geehrt, begonnen vom 50€-Büchergutschein für die Letztplazierten bis
zu den HP-Laptops, die sich die Münchner verdient unter den Arm klemmen
durften.
Sicherlich ist es ein zumindest zu diskutierender Punkt, inwiefern eine solche intensive Vorbereitung sinnvoll ist.
Ganz zu schweigen davon, dass das Medizinstudium eher durch Konkurrenzdenken als durch Kollegialität gekennzeichnet ist, ist vielleicht so ein
Wettkampf nicht die geeignete pädagogische Maßnahme.
YkhWh[
Für uns war dieser Kurs aber, ganz im Sinne Senecas „Non scholae sed vitae
discimus“, die beste Vorbereitung auf den Beruf und die beste Verknüpfung
von Theorie und Praxis, die wir während des Studiums genießen durften.
Wir sahen es viel mehr als eine Chance semester- und studienjahrübergreifend auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten. Uns hat der Gedanke, an diesem Contest teilzunehmen, angespornt und etwas Ansporn benötigt man,
wenn man sich abends und am Wochenende zusätzlich zum vollgepackten
Stundenplan und der Doktorarbeit auf den Contest vorbereitet.
Diejenigen, die die Klinik und die mündlichen Prüfungen kennen gelernt
haben, werden die Frage und Antwort –Bücher auch schon zu schätzen
wissen.
Der Contest, bzw. vielmehr die Vorbereitung auf den Contest, war die Kombination dieser Bücher plus Lerngruppe plus erfahrenem Diagnostiker in
einem.
Diesen Teil der Vorbereitung mag man die Pflicht nennen, die praktischen
Kurse waren die Kür, Gips- und Nahtkurs, Sonographie, Endoskopie, usw.
– nicht alles darf oder kann man während eines Ottonormalstudiums machen, obwohl es durchaus sinnvoll wäre.
Leider hatten wir dieses Jahr bei der Auslosung der Startplätze in Berlin
nicht so viel Glück. Also, warum tragen wir den Contest nicht MHH-intern
aus?
Die Idee, dass der Weg das Ziel ist, soll auch dieses Mal dazu führen, dass
sich Studierende finden, um sich so wie wir eigenständig, oder noch besser
mit einem Mentor aus der Klinik auf diesen Contest vorbereiten.
Natürlich können nicht alle an solch einem Contest teilnehmen, aber alle
die sich anmelden, sollten die Vorteile der Vorbereitung, also die praktischen Übungen und die theoretischen Crashkurse wahrnehmen können,
so dass es für alle eine sehr, sehr lohnende Sache wird.
Mehran Boroumand
Christian Kleemann
Carsten Schuhmacher
37
Erfahrung
Mein erstes Mal
Was würde sie mir bringen? Wie würde sie sein? Neben all den vielen Eindrücken und dem Vielen,
was ich in meiner ersten Famulatur gelernt habe, sollte am Ende ein ganz anderer Punkt für mich
entscheidend sein, nämlich das Gefühl, in eine Familie aufgenommen zu werden - in die Ärzteschaft.
Meine sehr kurzfristige Bewerbung
Das Ganze hatte erst in der letzten Sekunde geklappt. Ich hatte telefonisch
mich bei Dr. de Ridder, dem Leiter der Rettungsstelle des Klinikum am Urban, am Mittwoch gemeldet. Freundlich, aber doch sehr kurz angebunden,
nannte er mir die Bedingungen, damit es am Montag losgehen könnte.
„Und wenn Sie es bis Freitag nicht schaffen sollten, dann bringen Sie am
Montag alles mit und ich werde dies dann mit Frau Fieber regeln. Vergessen Sie den Kittel nicht!“
Lapidar hatte ich zu allem ein „ja, gar kein Problem“ herausgebracht, obwohl mir eigentlich klar war, einen Nachweis über meinen aktuellen Impfstatus von meinem Hausarzt bis Freitag zu erbringen, erforderte schon ein
wenig Sportsgeist. Doch irgendwie kannte mich noch der Dienststellenarzt
meines studentischen Arbeitgebers und so einen Standardlebenslauf hat
man auch immer irgendwo liegen. Damit waren die ersten Hürden genommen.
Meine allererste Famulatur also. Bis dato hatte ich nur das Vergnügen,
während des Krankenpflegepraktikums und der Rettungsdienstausbildung
mit der Pflege zusammenarbeiten zu dürfen.
Das Einzige, was ich
von dieser Zeit mitgenommen hatte, war
die Gewissheit, dass
die Pflege eine sehr
wichtige Säule der medizinischen Versorgung,
aber leider nichts für
mich ist.
Klinikum am Urban
Das Vivantes Klinikum am Urban kannte ich schon von früheren Praktika,
es ist eines der letzten „Kiezkrankenhäuser“ Deutschlands. Ein Schwerpunktkrankenhaus, das leider durch den Neubau des UKB an Bedeutung
verloren hat. Es liegt fast schon beschaulich am Landwehrkanal, umgeben
von einem Park und restaurierten Altbauhäusern. Dieses fast besinnliche
Bild lenkt etwas von der Wirklichkeit ab, denn drinnen ist fast immer die
Hölle los. Vor einigen Jahren besaß dieses Krankenhaus zeitweise die am
höchsten frequentierte Notaufnahme Europas. Regelmäßig wurde und wird
die Rettungsstelle wegen Überfüllung geschlossen.
Es ist auch eines der letzten Lehrkrankenhäuser der Freien Universität Berlin gewesen. Der Fachbereich Medizin der Freien Universität und die Fakultät Medizin der Humboldt Universität wurden dann zusammengeschlossen
zur Charité - Universitätsmedizin Berlin. Jedenfalls hatte bis damals die
„Vivantes“ - Gruppe für das Urbankrankenhaus keine neue PJ- Regelung
gefunden, was zu paradiesischen Verhältnissen für Famuli führt - viele Patienten, hohe Selbständigkeit und in der Lehre erfahrene Ärzte.
Meine Famulatur
Da ich auf der Feuerwache Kreuzberg jahrlang Rettungswagen gefahren
bin, kannte ich auch das Personal und deshalb überschritt ich die relativ bedrohliche „Kein – Zutritt – Eingangstür“ der Rettungsstelle ohne größere
Gewissensbisse. Natürlich erkannte mich keiner, ich trug ja keine Dienstklamotten. Hinter der Tür befindet sich ein ca. 50 m langer Flur mit den Behandlungsräumen links und rechts bzw. internistisch und unfallchirurgisch.
Mein Erscheinen löste eine gewisse Stille aus, in der mich ungefähr 6-7
38
Personen unentschieden
zwischen erwartungsfroh und gelangweilt
wahrnahmen. Nachdem
ich mich vorgestellt
und als Famulus zu erkennen gegeben hatte,
war die Stimmung viel
entspannter. Der Pfleger
Michael zeigte mir die
Umkleideräume und erklärte mir mit wem, mit welchem Arzt, ich an diesem Tag Dienst hatte.
Ich glaube, das Schlimmste an der Famulatur ist die Hilflosigkeit. Als ich
dann endlich im weißen Kittel in Flur stand, wurde mir dies noch einmal
sehr bewusst. Was darf, kann, muss ich machen? Herumstehen und auf
Patienten warten, fragen, ob ich „helfen“ kann, selber erkennen, was zu
tun ist? Im Grunde darf man als Famulus alles und nichts gleichzeitig, es
kommt auf die eigenen Fähigkeiten, die Laune des Dienst habenden Arztes
und das Wohlwollen des Pflegepersonals an.
Doch es ist nicht so schlimm, wie es sich anhört - auch nicht schlimmer.
Schon in der ersten Stunde lernte ich Marcel kennen, den anderen Famulus,
der mich dann über die richtig wichtigen Sachen informierte, so z.B. wo und
wann man Kittel und Hosen bekommt, wie die inoffiziellen Arbeitszeiten
lauten, die Pausenregelung und noch ein paar nützliche Infos: „Kaffee und
(Mineral-) Wasser sind umsonst, zum Frühstücken muss man sich etwas
mitbringen, der Raucherraum ist hinter der Glastür rechts und zur Not hat
die Schwester immer recht.“
Natürlich habe ich dank Marcel viele kleine und große Fehler nicht gemacht
und viele „dumme“ Fragen nicht stellen müssen, doch so eine Famulatur
ist halt auch eine Einführung in Krankenhaushierarchie und -alltag, da darf
man auch dumme Fragen stellen. Es gibt bestimmte Spielregeln, die man
befolgen muss, oder man wird „bestraft“. Natürlich war der Kaffee nicht
gratis, dies hatte mir Schwester Elke nach einer Woche dann doch mitgeteilt,
aber als Famulus steht man nicht mehr ganz am Ende der Nahrungskette,
deshalb war alles halb so schlimm. Im Grunde war einfach alles besser als
beim Krankenpflegepraktikum. Man konnte viele relevante - auch medizinische - Dinge lernen, wenn man es wollte. So war es dann auch. Alle
Ärzte, die ich kennen gelernt habe, waren bereit, mir etwas beizubringen
und Fragen zu beantworten, wenn ich danach gefragt habe. Außer Uli, er
war der einzige Arzt, der von sich aus mich aufgefordert hat, eigenständig
zu handeln, Anamnesebögen akribisch korrigiert hat und als Beispiel dafür
anzusehen ist, wie man vielleicht - auch ohne Karriere zu machen - ein
guter Arzt werden kann.
Die ersten Tage habe ich mit einer jungen Ärztin verbracht. Es war eine
sehr lockere Atmosphäre. Da Gül immer relativ leger gekleidet war, weißes
Top, weiße Hose und rote „Sneakers“, und ich dagegen penibel im Krankenhausdienstdress, adressierten die meisten Patienten eher mich als Gül.
Doch dies schien sie nicht weiter zu belasten: „Ich höre ja auch zu, wenn
sie mich nicht angucken. Außerdem bist du hier, um etwas zu lernen!“ So
war es dann auch. Ich war der junge „Herr Doktor“ und durfte alles machen. Hin und wieder stellte Gül noch einige Fragen.
Da ich mit vielen Ärzten zusammen arbeiten durfte, schwankte es mit dem
„alles machen“. Im Großen und Ganzen durfte ich die Patienten selbständig aufnehmen und mit meiner Verdachtsdiagnose dann den Patienten
vorstellen. Besonders interessante Patienten und Krankheitsbilder wurden
YkhWh[
Erfahrung
ausführlich besprochen. Zur Vollständigkeit möchte ich hinzufügen: ich
habe mich immer als Famulus vorgestellt und mindestens einmal der Anrede „Herr Doktor“ widersprochen und mit „alles machen“, meine ich alles
im rechtlichen Rahmen Sinnvolle und Angemessene.
Tendenziell ist es aber angenehmer mit Ärzten zusammen zu arbeiten, die
sich um einen „kümmern“, d.h. man hat einen geregelten und durchgeplanten Arbeitstag, man arbeitet eine obligatorische Liste ab: reponieren,
nähen, Blut abnehmen, Patienten befragen, Röntgenbilder auswerten, usw.
Bei alldem ist es sachdienlicher, wenn ein gewisser Redefluss vorhanden
ist.
Und wenn man nach einer Woche das Gefühl hat, viel mehr zu können als
vor dieser Woche, hat man eigentlich alles richtig gemacht.
Hilfreich bis wichtig ist es, potentielle Wissenslücken durch abendliches
Nachlesen wettzumachen. In der Unfallchirurgie sind die anamnestische
Abklärung und die damit verbundene körperliche
Untersuchung das A und O. Was im Lehrbuch einfach und überschaubar
erscheint, ist in der Praxis ohne Routine und Erfahrung in nicht überschaubare Zeiten, <30 min wären in der Notaufnahme sehr sinnvoll, zu bringen.
Man lernt seine Fragen sinnvoll zu strukturieren, eine Verknüpfung zwischen Befragung und Untersuchung, eine Sensibilisierung für bestimmte
Stichwörter, eine Einführung in Medizinökonomie, soll heißen: wann ein
Röntgen, wann ein CCT anordnen und wann tut es ein Salbenverband
auch, u.v.m.
In der letzten Woche arbeitete ich auf der internistischen Seite hauptsächlich mit zwei Ärzten zusammen, Christine und Elmar. Christine war seit
kurzem fertig mit dem Studium und Elmar seit zwanzig Jahren Facharzt. Mit
beiden hat es sehr viel Spaß gemacht, zusammen zu arbeiten. Es war ein
sehr kollegiales Miteinander, selbständiges Arbeiten mit anschließendem
Übergeben des Patienten. Im Einzelnen waren es die Anamneseerhebung,
fortführende und grundlegende Diagnostik und die weiterführende Beratung. Fakultativ standen noch die pflegerischen Tätigkeiten an, Blutabnehmen, EKG schreiben, Temperatur messen, Medikamente vorbreiten und
verabreichen.
Nicht selten hatte man auch die Möglichkeit, über Konsile einiges zu lernen.
Es ist verblüffend, wie wichtig die soziokulturelle Komponente in die Medizin hineinspielt. Das Eingangsschild hatte es schon angedeutet, es ist
ein multisoziokulturelles Unterfangen. Wer in Kreuzberg, einem Stadtteil
von Berlin, famuliert, wird vielleicht die Bedeutung der Medizinischen Soziologie verstehen. Die überwiegend nichtdeutschen Patienten stellen eine
Herausforderung der besonderen Art dar, denn es ist leicht in ein Schubladendenken zu verfallen mit negativen Folgen für den Patienten.
Noch einmal zu Marcel. Er gehörte der Spezies Famulus an, die ein regelrechtes „Städte hopping“ betreiben. Er studiert in Mainz oder Gießen, aber
hatte bis jetzt jede Famulatur an verschiedenen Orten, u. a. Wien und jetzt
Berlin absolviert. Das Schema ist dabei sehr einfach. Sie reisen meist als
Doppelpaar, er, seine Freunde sowie ein befreundetes Paar und mieten sich
für die Famulaturzeit irgendwo unter. In Berlin geht dies ganz gut über (siehe Weiterführende Links). Tagsüber heißt es dann famulieren, und abends
steht das Erkunden von Stadt, Kultur, Menschen und was man sonst so
noch als Doppelpaar in einer Metropole machen kann auf dem Plan. Was
sich wie Urlaub anhört, ist harte Arbeit. Dementsprechend fühlte er sich
auch. Wie mir andere Kommilitonen bestätigt haben, werden dabei wohl z.
T. eklatante Unterschiede zwischen einer Metropole und größeren Provinzhauptstädten wie z.B. München sichtbar.
Fazit
Ich kann nicht alles im Detail auflisten, was ich in dieser Zeit gelernt habe,
aber viel wichtiger war ein ganz anderer Punkt. So komisch es sich auch
anhört, ich hatte das Gefühl in eine Familie aufgenommen zu werden - in
die Ärzteschaft.
Jede Ärztin, jeder Arzt hat famuliert und hat das Physikum gemacht, die
meisten haben hier studiert, vor nicht allzu langer Zeit. Sie kennen das
Medizinstudium mit all seinen Vor- und vor allem Nachteilen. Viele erzählen
von Erfahrungen, guten und schlechten und fragen auch mal nach dem
„status quo“. Es war dazu noch ein kleiner Geschichtsüberblick, wie es
gewesen ist und wie es etwa für mich gewesen wäre, wenn ich früher
angefangen hätte zu studieren.
Natürlich ist es sinnvoll bis hinzu obligatorisch, ins Ausland zu gehen, um
über den Tellerrand hinweg zu schauen und Lebenserfahrung sammeln zu
können. Es ist aber auch sinnvoll zu wissen, woher man kommt und wo
man steht und dies kann eigentlich nur eine Famulatur im Inland bringen.
Mehran Boroumand
International Clerkship in Malang, Indonesien
Nach zwei Famulaturen in Deutschland und einer in Griechenland, zog es mich nun für den letzten
mir fehlenden Famulaturmonat etwas weiter weg. So stöberte ich im Internet und stieß dabei auf
die Public Health Projekte des bvmd: das war genau das was ich machen wollte und ich entschied
mich für ein Projekt in Malang in Indonesien.
Schnell war die Bewerbung ausgefüllt, die nötigen Unterlagen organisiert
und drei Monate später saß ich dann also im Flieger nach Surabaya auf
Java.
Ein indonesischer Student, Peter, über den auch der Kontakt gelaufen war,
sollte mich vom Flughafen abholen und zu meiner Gastfamilie in Malang
bringen.
Als ich aus dem Flughafen auf den Vorplatz trat, in Jeans, Jacke, Schal und
meinem exakt 19,1kg schweren Wanderrucksack, traf mich das Klima wie
ein Schlag. Man fühlt sich wie im Zoo, in dem Moment in dem man das
Tropenhaus betritt und einfach nur innerhalb von 10 Sekunden nass ist.
Während ich mich zwischen all den Asiaten, die mich anstarrten wie einen
Marsmenschen, verzweifelt nach einem Schild mit „Hello, Wellcome“ oder
andersartigem Erkennungszeichen von Peter umschaute, stürzten mindesten 10 Menschen auf mich zu: Taxi? war das einzige was ich verstand. Ich
schüttelte den Kopf und bahnte mir einen Weg durch die Menge. Zum Glück
kam dort endlich Peter auf mich zu, er war gekommen, ich fühlte mich in Sicherheit. Doch dieses Gefühl währte nur kurz, denn schon befand ich mich
auf der falschen Straßenseite, auf dem Fahrersitz, ohne Steuer, mitten in
YkhWh[
einem Gewühl aus kreuz und quer fahrenden Motorbikes, auf denen Menschen saßen, die weder Helm noch Schutzkleidung kannten, jedoch auf unterschiedlichste Weise das häufig bewunderte „Multi Tasking“ vorführten:
Während des Fahrens zogen sie sich um, aßen, winkten oder fütterten die
hinter ihnen sitzende Ziege und ich geriet trotz der Klimaanlage wieder ins
Schwitzen. Doch
nach drei Stunden
Fahrt erreichten
wir wider erwartend wohlbehalten unser Ziel.
Das Haus „meiner Familie“ lag
in einer netten
kleinen Siedlung,
war groß und ich
hatte mein eigenes Zimmer. Die
39
Erfahrung
Familie selbst war super lieb und bestand neben Vater und
Mutter aus drei Töchtern etwa in meinem Alter, sowie den
beiden Hausangestellten. Die Eltern konnten leider nicht
wirklich gut englisch, aber mit Händen und Füßen gelang
die Kommunikation und die Töchter sprachen gut englisch.
Montag war gleich mein erster Famulaturtag im Department
für Internal Medicine im Saiful Anwar General Hospital,
einem staatlichen Krankenhaus. Um 7h morgens begann
mein Dienst mit dem Morning Report. In diesem müssen die
Co-ass (vergleichbar mit unseren PJlern) die Neuaufnahmen
vorstellen und anschließend werden Diagnostik und Therapie mit einem Supervisor und dem Rest der Studenten diskutiert. Da das Ganze auf englisch stattfindet, war es für mich
sehr lehrreich, ich konnte mein Medizinisches Englisch verbessern, lernte viel über tropische Krankheiten und wurde
auch immer intensivst in Diskussionen mit einbezogen, da
das Interesse an Deutschland sehr groß war. Das Wissen, das
die Co-ass dort haben, ist vergleichbar mit unserem, leider
fehlt jedoch das Geld, um die beste Therapie ermöglichen zu
können. So stirbt beispielsweise ein Großteil der Patienten an chronischer
Niereninsuffizienz, da die notwendige Dialyse einfach zu teuer ist.
Nach dem Morning Report ging es dann auf die Stationen, die in Klassen
eingeteilt sind. In der dritten Klasse (Bild 1) liegen 20 Menschen in einem
Raum, Männlein neben Weiblein, TB neben HIV, neben Dengue Fieber. Die
Versorgung wird komplett von den Angehörigen übernommen, die nicht
nur waschen und Essen anreichen, sondern auch Blut oder Urin ins Labor bringen. Um diesen Aufgaben gerecht werden zu können, wohnen die
Familien auf den Fluren vor den Stationen und schlafen auf Decken und
Isomatten.
Häufig nahmen mich die Studenten mit, die sehr offen und freundlich waren, wie eigentlich alle Menschen dort, mir geduldig alles zeigten und mich
insbesondere die körperliche Untersuchung in ihren Feinheiten lehrten. Da
die Medizin dort wenig mit Apparaten arbeitet und selbst eine Ultraschalluntersuchung eher in seltenen Fällen zum Einsatz kommt, ist die körperliche Untersuchung essentiell für die Diagnosestellung.
An anderen Tagen ging ich in die Poliklinik für Tropenmedizin, wo der
diensthabende Arzt mir alles über tropische Krankheiten beibrachte und
ich viele Patienten mit Malaria, Tuberculose in allen Erscheinungsformen,
Dengue Fieber, HIV und andere ausgefallenen Fieberinfektionen zu sehen
bekam. Wenn ich einen Nachtdienst mitmachte, konnte ich im Emergency
Room auch mit den Chirurgen gehen und die zahlreichen Verkehrsunfallopfer (bei dem Fahrverhalten nicht weiter verwunderlich) versorgen.
An den Sonntagen (Samstag ist ein normaler Arbeitstag) hatte ich Social
Program, das von einer Gruppe indonesischer Medizinstudenten um Peter organisiert wurde. An meinem ersten Sonntag unternahmen wir eine
abenteuerliche Tour durch einen dschungelartigen Wald, was ich allen
Menschen, die Flora und Fauna nicht als ihren besten Freund bezeichnen
würden, jedoch nicht wirklich empfehlen kann. An einem anderen Tag fuhren wir zu einem Vulkan in der Nähe, bewunderten den Sonnenaufgang
und erklommen anschließend die Spitze auf dem Pferderücken. Auch besuchte ich wunderschöne hinduistische Tempel, konnte an einem weißen
Sandstrand meine Hautfarbe etwas anpassen und ein paar tolle Tage in
dem Ferienhaus „meiner Familie“ auf Bali verbringen.
Die Menschen in Indonesien sind in ihrer ganzen Haltung sehr gelassen,
warten stundenlang auf den Bus anstatt 500m zu laufen und besitzen
scheinbar keine Uhr. Vor allem die Männer sitzen an den Straßenrändern,
40
essen oder verkaufen Essen, rauchen oder warten auf irgendetwas. Auf der
anderen Seite ist Indonesien aber so überbevölkert, dass einfach immer
und überall wahnsinnig viele Menschen sind, in Kaufhäusern, auf den Straßen oder in den Fluren des Krankenhauses, so dass es dadurch dann doch
wieder laut und hektisch wirkt.
Java ist zum größten Teil muslimisch, fast jede Frau trägt ein Kopftuch und
viele Familien haben eine eigene Hausmoschee, in der fünfmal am Tag gebetet wird. Die obersten Werte sind Familie und Religion, gleichzeitig wird
aber auch sehr viel Wert auf Äußeres gelegt. So steht beispielsweise in den
Regeln des Krankenhauses, die mir zu Beginn meiner Famulatur von einem
uniformierten Asiaten vorgelesen wurden, dass Aussehen mehr zähle als
Intellekt und einfach das Wichtigste sei, unglaublich.
Gegessen wird fünfmal am Tag warm, eigentlich immer eine Schale Reis mit
Chilis und variierenden Beilagen; sogar die Süßigkeiten sind aus Reis.
Die meisten Asiaten sind offen und freundlich, auch wenn man natürlich
als Weißer extrem auffällt und auf der Straße angestarrt und angesprochen
wird. Trotzdem waren sie mir gegenüber immer herzlich, ich wurde von
den Studenten nach Hause eingeladen und die Patienten im Krankenhaus
waren jedes Mal stolz wie Oskar, wenn ich ihr Bett ansteuerte, um sie zu
untersuchen.
Insgesamt hat mir die Zeit in Indonesien sehr gut gefallen und ich werde
bestimmt nicht das letzte Mal in Asien gewesen sein. Die Erfahrung mal
ein komplett anderes Gesundheitssystem kennen zu lernen, kann ich jedem
Mediziner nur empfehlen und besonders in der Kombination mal für einen
Monat in einer indonesischen Familie zu leben, mit ihnen den Tempel zu
besuchen , zu essen und gemeinsam Indonesien sucht den Superstar zu
gucken, ist es denke ich ein Erlebnis, an das ich mich immer gerne werde
zurück erinnern.
Ramona Schuppner
Falls ihr auch Lust bekommen habt, schaut doch einfach im Internet unter
www.bvmd. de
oder wendet euch einfach persönlich an mich :
[email protected]
YkhWh[
Erfahrung
Am Ende wird alles gut - 90 Tage Pflegepraktikum
Das Ende des Tertials war in Sichtweite gerückt, doch statt wohl verdienter Ferien stand mir etwas
anderers bevor: 30 Tage Pflegepraktikum. Der letzte Teil der insgesamt erforderlichen 90 Tage musste noch irgendwie überstanden werden.
Ich hatte die 90 Tage in drei Teile aufgeteilt: Der erste Monat, den ich schon
vor dem Studium abgeleistet hatte, war das absolute Grauen gewesen. Da
ich mich leider viel zu spät um einen Platz gekümmert hatte, war nur noch
die Onkologie in einem kleinen Kreiskrankenhaus frei gewesen. Dort hatte
sich das Bild vom Praktikanten als „Sklave für alles“ ziemlich hartnäckig
festgesetzt und so bewegte ich mich tagtäglich, einschließlich Wochenende, zwischen todkranken Menschen, Bettpfannen, Körperflüssigkeiten aller
Art und allem, was sonst noch so anfiel, während im Schwesternzimmer
der von mir zuvor gekochte Kaffee getrunken wurde. Es verging kein Tag,
an dem ich nicht sofort alles hinschmeißen wollte; als ich mir dann auf Station einen Virus einfing, bekam ich wenigstens 4 Tage Pause (die natürlich
nachgearbeitet werden mussten..).
Dass ein Pflegepraktikum nicht nur schrecklich sein muss, lernte ich erst
beim zweiten Anlauf im Sommer nach dem 1. Studienjahr. Wieder kümmerte ich mich zu spät, aber immerhin noch früh genug, um einen Platz in
einem Lehrkrankenhaus in meiner Nähe zu bekommen. Dieses Mal wartete
als letzte freie Station die Gynäkologie auf mich. Dort waren Praktikanten
eher selten, aber dafür umso willkommener. Das Klima auf Station war bis
auf wenige Ausnahmen ziemlich angenehm (ein bisschen Schwund ist ja
schließlich überall ;-) ) und die Einarbeitung in der ersten Woche war so
gut, dass ich die restlichen drei Wochen problemlos alleine arbeiten konnte. Mein Aufgabenbereich sah plötzlich völlig anders aus: Statt präfinalen
Menschen erwarteten mich Neugeborene, die Bettpfannen waren Babywindeln gewichen und ab sofort wusch ich keine Menschen mehr, sondern
desinfizierte Wickeltische und Milchpumpen. Anfangs war ich begeistert,
ziemlich schnell entpuppte sich dies alles allerdings als etwas langweilig.
Als einzige Abwechslung gab es mal einen Gang zum Labor, einen Blutdruck zu messen oder einen Transport aus dem Kreißsaal. Mit dem Horror
des ersten Monats im Hinterkopf war mir das allerdings völlig recht. Außerdem waren die Schwestern nett zu mir, ich musste nur in der Woche
arbeiten und der Monat ging überraschend schnell vorbei.
Nun stand also der letzte Monat an und ich stellte mir natürlich die Frage,
wo ich diesen ableisten wollte. Ich hatte mich dieses Mal rechtzeitig damit
beschäftigt und beschloss, mich wieder für die Gynäkologie zu bewerben.
Ich war zwar eher weniger von der Vorstellung begeistert, noch einmal
Praktikum machen zu müssen, aber immerhin wusste ich, was mich erwarten würde. Zumindest dachte ich das. Laut Shakespeare wird ja am Ende
alles gut; dieses Mal stellte sich das für mich als Wahrheit heraus. Mein
Vorteil war, dass ich die Station, die Schwestern und meine Aufgaben schon
genau kannte. Die ersten 1,5 Wochen war ich wieder nur die Praktikantin,
zwar willkommen und gut behandelt, aber eben auch nicht mehr. An einem
Donnerstag änderte sich dann plötzlich alles. Von einem Tag auf den anderen war ich plötzlich ein normales Teammitglied; ich machte zwar noch
„meine“ Aufgaben, aber selbst das war für die anderen Schwestern keine
Selbstverständlichkeit mehr, sondern eher ein Gefallen. Ab sofort durfte ich
all das machen, was das normale Stationspersonal auch tat: Ich durfte mit
zur Visite, ich war täglich bei den Wochenbettbesuchen dabei, ich teilte
Medikamente aus, half dabei, die Kurven zu vervollständigen und wickelte
Babys im Sekundentakt. Als ich dachte, es könnte nicht mehr besser werden, kam schließlich die große Überraschung: Ich durfte jeden Tag mit zur
U2 Vorsorgeuntersuchung der Säuglinge. Am Anfang guckte ich nur zu, wie
ich es ab und zu bei meinem letzten Praktikum durfte. In der 2. Woche stieg
ich auf zur „Kinderarztassistentin“. Von da an durfte ich jeden Tag 3 Babys
untersuchen: Ich machte den Hörtest, die Sauerstoffsättigung und sogar
die Nierensonografie. Als das Praktikum dann schließlich zu Ende war, war
ich fast ein bisschen traurig. Aber auch nur fast. Die Freude darüber, dass
ich es endlich geschafft hatte, siegte dann doch.
Im nachhinein betrachtet habe ich wirklich eine Menge während des Praktikums gelernt; nicht nur über Krankenpflege oder den Stationsalltag, sondern auch, dass man sich nicht alles gefallen lassen sollte. Müsste ich Praktikum Nr. 1 noch einmal machen, würde ich völlig anders damit umgehen.
Leider weiß ich erst durch den zweiten und dritten Teil, dass es nicht die
Regel ist, an Wochenenden und Feiertagen arbeiten zu müssen. Man kann
sicherlich über alles reden und auch mal für ein Wochenende einspringen,
aber sowas muss nicht dauerhaft der Fall sein. Schließlich ist man kein
Sklave, sondern Praktikant/in und eigentlich ein ziemlicher Gewinn für jede
Station, denn alles, was man selbst erledigt, muss das Personal nicht mehr
machen. Ob man auf eine Station mit gutem Klima kommt, ist natürlich
meist Glückssache, aber ich denke, dass man mit Fleiß und Freundlichkeit
die 90 Tage unter „normalen“ Bedingungen ganz gut überstehen kann!
Allen, die es noch nicht geschafft haben, wünsche ich in diesem Sinne eine
tolle Station und jede Menge Durchhaltevermögen – ihr packt das schon!
Julia Heine
Famulatur am St. Bonifatius Hospital in Lingen
Um meinem Plan nachzukommen, auf einer internistischen Station in einem kleineren Haus eine
Famulatur zu machen, entschied ich, mich an der oben genannten Klinik zu bewerben.
An meinem ersten Tag musste ich feststellen, dass dieses Krankenhaus größer ist, als ich dachte! Jedenfalls musste ich ganz schön lange suchen, bis
ich das Sekretariat von Prof.Dr. Reinhard Zick gefunden hatte, den Chefarzt
der Abteilung für Gastroenterologie, Endokrinologie und Diabetologie. Neben dieser Abteilung gibt es im internistischen Bereich noch eine Abteilung
für Kardiologie und Angiologie sowie eine groß konzipierte Geriatrie. Daneben noch 4 chirurgische Abteilungen, Pädiatrie, Urologie usw.
Nach einer freundlichen Begrüßung ging es dann sogleich zur Frühbesprechung der Abteilung, die immer morgens um halb acht stattfindet. Man
hat zwar bei dieser Besprechung keine Aufgabe, jedoch sollte man damit
rechnen, dass man spontan vom Chef – meist durch einen intellektuell
klingenden Scherz - in die Diskussion mit eingebunden wird. Aber keine
Angst, alle sind sehr nett zu einem, auch wenn man nur mit „Stotter, murmel...“ antworten kann.
YkhWh[
Die Assistenzärzte der riesigen gastroenterologischen Station nehmen sich
sehr viel Zeit für ihre Famulanten und PJ-Studenten. Am ersten Tag nahm
Sebastian mich sofort mit in die internistische Frühbesprechung, bei der die
Ereignisse der letzten Dienste besprochen werden. Die Internisten teilen
sich nämlich in diesem Haus den ersten Dienst (auch den internistischen
Teil der Notaufnahme) und besetzen im Rotationsverfahren das Notarzteinsatzfahrzeug. Diese Besprechung kann auf jeden Fall ganz lustig oder auch
ganz interessant sein und ist vor allem deshalb sehr wichtig, weil es dort
den ersten Kaffee des Morgens abzugreifen gibt!
Anschließend zeigte Sebastian mir die Notaufnahme, in der er an meinem
ersten Tag zu tun hatte. Er sagte, die Arbeit könnte dort unter Umständen
sehr stressig sein, weil das Krankenhaus ein sehr großes Einzugsgebiet versorgt, aber andererseits habe man meist pünktlich um 16:00 Uhr frei.
Es hat viel Spaß gemacht, ihm bei seiner Arbeit über die Schulter zu gucken
41
Erfahrung
und es gab unheimlich viele verschiedene Sachen zu sehen – kardiologisch,
gastrenterologisch, pulmonologisch und und und... Mir wurde schnell klar,
dass ich noch öfter in der Notaufnahme vorbeischauen müsste, zumal die
Pflegekräfte einem auch gern den hauseigenen Reanimations- und Intubationsdummy vorführen und bearbeiten lassen!
OA Dr. Schaeper zeigte mir nach dem guten und v.a. kostenlosen Mittagessen verschiedene wichtige Funktionsabteilungen, die Intensivstation,
die Privatstation und die Umkleide mit den schicken blauen Kasacks. Er
hat sich sehr bemüht und mich durch die ganze Famulatur hervorragend
begleitet – man muss es schon als Luxus bezeichnen, wenn man sich nicht
um alles selbst krampfhaft bemühen muss, sondern quasi „mitgeschleppt“
wird!
Die folgenden Tage gingen sehr schnell rum, weil es so viel Neues zu lernen
gab. Schließlich konnte ich mich mit der Zeit auch auf der Station langsam
einarbeiten. Jeder Mitarbeiter half gerne weiter, wenn es Fragen gab. Neu
war für mich auch, dass die Blutentnahmen von Laborantinnen durchgeführt wurden. Trotzdem sind diese sehr dankbar, wenn man ihnen etwas
unter die Arme greift.
Meine Tage waren fortan gespickt mit Aufnahmen von neuen Patienten, die
sich ganz brav von oben bis unten haben abhören, -klopfen und –leuchten lassen. Und die Fälle waren teilweise sehr interessant, da auch einige
endokrine Fragestellungen wie V.a. Diabetes insipidus oder Insulinom auftauchten. Also genau das richtige für jeden, der Detektiv spielen mag und
dem die Physiologie der Hormone nicht ein völliger Graus sind.
Schließlich boten mir die Assistenzärzte an, mich selbst um zwei Patientenzimmer zu kümmern. Das machte die Arbeit natürlich zunehmend interessanter und so konnte ich angefangen bei Medikamentenanordnungen,
über Diagnostikplanung bis hin zu den „medical skills“ vieles lernen.
Die 4 Wochen vergingen wie im Fluge! Wenn es auf der Station ruhig war,
begab ich mich ins Sonozimmer, durfte öfters selbst schallen, mir Leber und
Knochenmarkspunktionen angucken und verfolgte die ganzen Darm- und
Magenspiegelungen „von allen Seiten“. Auch der Dünndarm wird manches
Mal mit einem Sog. Doppelballonendoskop inspiziert – schon interessant.
Achja, ein Highlight hätte ich fast vergessen! Wenn einer der gastroenterologischen Assistenten den NEF zu besetzen hatte, konnte ich mir an der
Pforte auch eine Jacke und eine Pieper besorgen und bei Einsätzen mit
durchs Emsland düsen. Für mich war es das erste Mal auf dem NEF und
NAW und irgendwie war es einfach nur geil!
Am letzten Tag wurde ich sogar zum Dank von den Assistenten und OA
Schaeper zum Essen eingeladen – wo passiert einem das schon?! Es war
auf jeden Fall meine bisher beste Famulatur!
Ort:
Lingen ist eine mittelgroße Stadt im Emsland mit etwas mehr als 50.000
Einwohnern. Die Innenstadt biete neben netten Cafés und Kneipen viele
Einkaufsmöglichkeiten. Die Nähe zu den Niederlanden lädt zu einem Besuch der Stadt Enschede (1,5 h), des bekannten Tierparks in Emmen (1,5)
oder der sehenswerten Stadt Groningen (2,5 h) ein. Mit dem RE von Hannover braucht man 2:50 h und mit dem Auto rund 2,5 h.
Unterbringung und Verpflegung:
Nette Unterkunft unweit der Klinik in der Lingener Innenstadt mit solider
Einrichtung und kostenlosem Internetzugang.
Freies Frühstück und Mittagessen, Wasser unbegrenzt auf Station. Für PJler
kostenlose Dienstkleidung inklusive Reinigung.
Hendrik Veldink
PJ in der Klinischen Pharmakologie
Medikamente werden in allen klinischen Fachgebieten der Medizin eingesetzt. Das Wissen über die
einzelnen Pharmakotherapien mit ihren Indikationen und Einschränkungen ist jedoch besonders bei
Jungärzten mehr als begrenzt.
Worauf muss man achten, wenn man ein Statin mit einem Makrolid zusammen gibt, wie kann man diese Wechselwirkung vermeiden, aber gleichzeitig optimal therapieren und welche Medikamente darf man während
der Schwangerschaft verordnen, ohne das Ungeborene oder die Therapie
zu gefährden? Auf all diese Fragen bietet die klinische Pharmakologie die
passenden Antworten. Daher habe ich mich entschieden mein PJ-Wahlfach
in der klinischen Pharmakologie zu absolvieren.
Das Fach wird leider erst seit einem Jahr an der MHH angeboten, obwohl
es ein essentieller Bestandteil der Hochschule ist und mit Rat und Tat den
Ärzten aus allen Fachgebieten zur Seite steht.
Die Stimmung in der klinischen Pharmakologie war sehr familiär, ich wurde
herzlich begrüßt und wurde v.a. von Prof. Stichtenoth exzellent betreut.
Sogar einen Rundgang durch die Apotheke der MHH habe ich bekommen
und konnte u.a. zusehen, wie die fertig gemischten Zytostatika, die auf
den Stationen verwendet werden, überhaupt entstehen. Ein weiteres Plus
waren die außerdienstlichen Treffen mit dem ATIS-Team in denen wir auch
mal ins Kino gegangen sind.
Meine Hauptaufgabe bestand darin, in Teamarbeit mit Ärzten und Apothekern ATIS zu betreuen. ATIS ist das Arzneimittel-Therapie-InformationsSystem über das alle niedergelassenen Ärzte in Niedersachsen, Anfragen
zur Pharmakotherapie verschiedenster Erkrankungen stellen können. Beantwortet werden diese Anfragen von der klinischen Pharmakologie der
MHH in Zusammenarbeit mit der KVN in Braunschweig. Darüber hinaus
erreichten uns Fragen aus vielen Abteilungen der MHH und deren Lehrkrankenhäuser. Einige Anfragen waren so interessant, dass sich daraus
sogar einige Artikel für das Niedersächsische Ärzteblatt und die Medizinische Monatsschrift für Pharmazeuten (MMP) ergeben haben, die ich in
Zusammenarbeit mit Herrn Prof. Stichtenoth und einigen Apothekern des
42
Hauses schreiben durfte.
Auch die praktische Seite der klinischen Pharmakologie wurde gefördert.
Bestimmte Patienten habe ich in Begleitung von Herrn Prof. Stichtenoth auf
Station besucht, um einen profunderen Eindruck der klinischen Situation
zu bekommen. Außerdem nahm ich regelmäßig an den Visiten in der Nephrologie teil. So konnte ich das theoretische Wissen direkt am Patienten
anwenden.
Als Aufwandsentschädigung habe ich rückwirkend zum Januar (Senatsbeschluss zur PJ-Vergütung) 400 € pro Monat bekommen, was man als
Student im Praktischen Jahr sehr gut gebrauchen kann. Damit ist die klinische Pharmakologie eine der ersten Abteilungen der MHH, die die PJ’ler
für deren Arbeit vergütet und ihnen eine faire Chance bietet, im Praktischen
Jahr Geld zu verdienen. Zusätzlich hatte ich pro Woche einen Studientag
zur freien Verfügung.
Alles in allem muss ich sagen, dass mir das PJ in der klinischen Pharmakologie sehr gut gefallen hat und sehr zu empfehlen ist. So vielseitig und
universell dieses Fach in fast jedem klinischen Teilgebiet der Medizin vertreten ist, so sehr kann man dort nicht nur für das bevorstehende Examen
sondern auch für die spätere Tätigkeit als Arzt lernen. Eine super Stimmung
unter den Mitarbeitern und die Möglichkeit Artikel in renomierten Fachzeitschriften zu publizieren, sind mehr als willkommene Randbedingungen.
Dieses Fach ist nicht nur für Studenten interessant, die Pharma-Cracks sind,
sondern auch für PJ-Studenten und Famulanten, die mehr Sicherheit im
Umgang mit Medikamenten gewinnen wollen. Einen Einblick in die Abteilung bietet auch das Wahlpflichtfach „klinische Pharmakologie“.
Iyas Hamwi
YkhWh[
Erfahrung
Modemensch - Medizinstudent
Mieke:
Schuhe von Foot Locker: 65 Euro
Hose von Cult: 30 Euro
Uhr von Esprit: 200 Euro
Sonnenbrille: von Hendrik
T-Shirt: Eigenkreation, selbstgenäht
Gürtel von Astra: Kundin des Jahres
Hendrik:
Schuhe von Ralf Harrison: 79 Euro
Hose von H&M: 40 Euro
Gürtel - Plagiat aus Polen: 2 Euro
Hemd von Zara: 65 Euro
Uhr von Festina: 299 Euro
Sonnenbrille von Real: 3 Euro
Kette von Oma: 1 Jahr Kommunionsunterricht
Lernpause
Semesterticket voll ausgenutzt: Ein Tag in Steinhude
Ein Sonntagmorgen in Hannover. Die Sonne lacht durch meine neue Jalousie in mein Gesicht und will
mir klarmachen, dass es endgültig Zeit ist wach zu werden. Während ich mich räkele und den neuen
Tag begrüße gehe ich im Kopf die Möglichkeiten durch, denselben zu verleben:
a) Ich gehe in die Bib und lerne. Klingt besonders verlockend bei etwa 22°C
und Sonnenschein.
b) Ich backe eine 5-stöckige Torte, lade alle meine Freunde ein und esse sie
mit ihnen gemeinsam auf. Gut, ich bin sicher nicht knauserig, aber eine 5
stöckige Torte am Sonntag bei Lidl im Bahnhof, IhrPlatz und an sämtlichen
ARAL-Tankstellen der Stadt zusammenzukaufen sprengt sicher mein Budget. Außerdem, 5 stöckige Torte? Man merkt auch früh morgens hab ich
schon eine ganze Menge Quatsch im Kopf.
Da fällt mir das ultimative c) ein:
Ich nutze mein Semesterticket voll aus! Und wohin geht’s? Wieder eröffnen
sich einige Möglichkeiten:
1) Kultureller Ausflug ins Bremer Heimatmuseum. Gähn.
2) Mutiger 5-stündiger Spaziergang durch die Lüneburger Heide auf der
Suche nach wilden Heidschnucken. Definitiv zu gefährlich.
3) Stefan hat die ideale Schönwetter-Idee: Steinhude.
Inga und ich treffen uns voller Vorfreude am Hauptbahnhof, an Gleis 12
und steigen in den Regionalexpress nach Wunstorf.
Vor dem Aufbruch haben wir uns schon mal ein wenig über das Steinhuder
Meer informiert: es ist das größte Binnengewässer Norddeutschlands (mit
einer Fläche von 30 km²). Obwohl es nur ein Binnengewässer ist sollte man
es nicht unterschätzen. Laut der hiesigen Rettungswacht ist schon das ein
oder andere Boot bei einem Sturm gekentert und die Besatzung musste
gerettet werden.
Naja, aber heute scheint die Sonne und wir einigen uns darauf ein kleines
Boot auszuleihen, wenn wir dort sind um die Wasserfläche zu erkunden.
46
Doch lange zum Nachdenken bleibt uns nicht, denn schon nach 12 Minuten sind wir in Wunstorf. Hier steigen wir in den Bus 711, der direkt nach
Steinhude fährt. Angekommen brauchen wir nur knapp 2 Minuten zu Fuss
bis wir am Wasser sind.
Alles erinnert ein wenig an die richtig große Küste: Fischbrötchenstände,
Souvenirläden, Münzprägemaschinen und natürlich Segelboote auf dem
Meer. Wir schlendern als erstes über die Promenade mit mehreren Holzbrücken am Ufer entlang und beobachten Touristen, die auf den Kaffefahrtdampfer drängen, um auf die Insel Wilhelmstein zu kommen (ja, das
Steinhuder Meer hat sogar eine eigene kleine Insel!). Wir spielen nur kurz
mit dem Gedanken mitzufahren, entscheiden uns dann aber ein kleines
Elektro-Motor-Boot zu mieten. Eine halbe Stunde kostet 6 Euro, eine Stunde 10 Euro. Das Boot lässt sich ohne Führschein steuern, ist dafür aber
natürlich nicht sehr schnell. Das ist auch gut so, denn wir möchten ja die
Gegend erkunden und nicht Baywatch-like mit wehenden Haaren über das
Meer rauschen (obwohl die Vorstellung auch nicht so schlecht wäre – dazu
Inga neben mir in einem roten Badeanzug – naja egal).
Nachdem wir uns durch das Gedrängel am Bootsverleih nach vorn gekämpft
haben, sitzen wir in unserem Bötchen und genießen die Sonne. Während
der Fahrt überlegen wir kurzzeitig doch mal über Bord zu springen, entscheiden uns dann aber dagegen. Bei einer durchschnittlichen Wassertiefe
von 1,35 m (sogar in der Mitte des „Meeres“) können wir zwar kaum
ertrinken, aber wie’s mit dem Erfrieren bei der aktuellen Wassertemperatur
steht weiß ich nicht. Vielleicht warten wir besser noch ein paar Wochen.
Bei der weiteren Informierung über die Insel Wilhelmstein, zu der sämtliche
YkhWh[
Lernpause
Personen über 65 Jahren vorhin wie ein Bienenschwarm abgereist sind,
finden wir erschreckendes heraus: Die Insel ist gar nicht echt.
Na, da waren die Steinhuder in ihrem Fischdörfchen um 1760 aber clever.
Nennen ihren See einfach Meer und kippen drinnen ’ne künstliche Insel auf
und legen damit die nächsten 300 Jahre alle Nicht - Geographiestudenten
der Nation rein. Und als ob wir nicht schon entsetzt genug wären, versucht
im nächsten Moment ein dreistes Entenpärchen unser Boot zu entern (wie
passend dieser Begriff), um an evtl. in Stefans Rucksack versteckte Kekse
zu kommen.
Schnell wie der Wind fahren wir mit dem Elektroboot vor den Enten weg,
zurück an den sicheren Verleihsteg.
So, nächste Runde – Barbiekunde.
In einem Schaufenster habe ich ein kleines Plakat des Steinhuder Spielzeugmuseums entdeckt. Da findet gerade die Ausstellung „Barbie Collectibels“ statt, das müssen wir uns dringend angucken.
Ich versuche mich noch zu wehren, aber gegen Ingas Charme gepaart mit
einem atemberaubenden Wimpernschlag kann ich einfach nichts machen.
Zwar ein wenig missmutig über meine doch so geringe Standhaftigkeit bezüglich meiner Abneigung gegenüber einer Schulung in Barbiekunde, aber
voller Tatendrang steuern wir Steinhudes Scheunenviertel an. Dort nämlich
befindet sich das Spielzeugmuseum mit besagter Ausstellung. Eine etwas
verwirrende Beschilderung lässt in mir die Hoffnung aufkeimen, dass mir
der Besuch erspart bleibt, aber der nette und hilfsbereite Verkäufer eines
wahrscheinlich nur in Steinhude bekannten Bekleidungsgeschäften weist
uns den Weg. Man muss tatsächlich einfach nur von der Hauptstraße rechts
abbiegen und schon kommt man an (nicht von den Schildern verwirren
lassen). Ich komm nicht umhin zuzugeben, dass das Museum zumindest
von außen mit viel Liebe errichtet wurde. Am Eingang begrüßt uns eine
nette, ältere Dame und wünscht uns nach der Bezahlung von 2 € Eintritt
viel Spaß.
Als Inga nach wenigen Sekunden an den Barbies klebt, biege ich direkt zur
Modelleisenbahn-Ausstellung ab, die es hier zum Glück auch gibt.
Meiner Meinung nach klebe ich zwar nicht an ihnen, aber die Barbies sind
schon cool. Es gibt eine Kollektion, in der die Puppen in allen traditionellen
Outfits der Welt gekleidet sind: eine Eskimo Barbie, eine Indianer Barbie,
eine typisch afrikanisch, bunt gekleidete und na klar Barbie im Dirndl. Wieder einmal bestätigt sich: Das Bild von Deutschland im Ausland ist „Bayern“.
Aber ewig kann man sich die Dinger auch nicht angucken und riesig ist
auch eher das Gegenteil dieser Ausstellung, aber trotzdem, witzig ist es
allemal.
YkhWh[
Wir betrachten weiter Teddybären, kleine alte Schultischchen und Stühlchen, eine Puppenstube mit Badezimmer, wo man sogar Wasser einfüllen
kann und, das finden wir beide etwas gruselig, eine Babypuppe, deren Kopf
man so drehen kann, dass sie 3 verschiedene Emotionen zeigt, wobei der
Trick einfach nur darin besteht, dass sie 3 Gesichter hat und wenn man
falsch dreht hat sie nur noch ein Auge und sieht aus wie ein Zyklop. Komisches Teil!
Nach einiger Zeit verlassen wir das Museum und wenden uns etwas Neuem
zu: Der Schmetterlingsfarm! Mit ganz vielen großen und kleinen, hübschen
und hässlichen, heimischen und tropischen Schmetterlingen. Juchuh. Leider
gehen wir nicht rein. Das müssen wir aufs nächste Mal verschieben, denn
der Eintritt ist mit 6 € schon einigermaßen teuer und wir wollen uns nun
nicht 2 Stunden hier aufhalten, so dass sich das rentieren würde. Stattdessen steuern wir die günstigere sonnengenießer Variante an und bewegen
uns zur Badeinsel. Stefan pack schon mal deine knallrote Badeshorts aus!
Die Badeinsel ist von der Promenade nicht sehr weit entfernt. Nach knapp
10 Minuten Fußmarsch erreichen wir nach Wilhelmstein die zweite künstliche Insel des Steinhuder Meers. Sie wurde 1975 angelegt. Für die Insel
wurde Sand aus dem Steinhuder Meer verwendet. Dies führte dazu, dass
die Wassertiefe um die Insel herum nun rund 1,5 m ist – zuvor war das
Wasser an dieser Stelle nur knietief. Der Eintritt ist frei und direkt vor der
Brücke zur Badeinsel gibt es eine kleine Imbissbude, bei der man sich zwischendurch mit frischem Fisch stärken kann. Am heutigen Tag sind auch die
Autofahrer froh, denn der Parkscheinautomat scheint defekt zu sein. Auf
der Insel kommt es einem vor als befände man sich an der Nordsee – man
läuft über sandige Wege die mit typischen „Küstenrosenhecken“ geziert
sind. Der Strand ist nicht riesig aber zum in der Sonne liegen, Federball
spielen und schwimmen reicht er allemal. Wer kein Schwimmfreund ist,
kann auch eine Fahrradtour um das Steinhuder Meer machen. Der RundRad-Wanderweg ist 35 km lang. Kitesurfen ist an ausgewählten Plätzen
des Steinhuder Meers auch möglich (u.a. in Mardorf, liegt auch am Steinhuder Meer).
Gerne wäre ich noch ins Wasser gegangen, doch leider drängt Inga damit
wir unseren Zug zurück nach Hannover nicht verpassen. Fürs nächste Mal
planen wir mehr Zeit fürs Baden ein und aufs Kitesurfen hätten wir auch
Bock – Steinhuder Meer, wir kommen wieder!
Inga und Stefan
47
Lernpause
Serviervorschlag
Tropischer Rucola-Salat
In diesem Rezept ergänzt sich der herb-scharfe Geschmack der Rauke (die eigentlich ein Unkraut ist)
mit den süßen Elementen der Mango und der säuerlichen der Physalis. Ich nehme immer halbreife
Mango, da diese noch nicht so matschig sind und sich besser schneiden lassen – außerdem sorgen
sie hier für eine nette, knackige Note! Nach Belieben kann man auch noch exotische Kräuter unter
den Salat mischen, ich liebe ihn mit einer Handvoll gehacktem Koriander. Probiert es aus!
Man nehme:
Tropischer Rucola-Salat
Eine Schale Rucola
Eine halbreife Mango
So, die Physalis sind dran: Abzupfen, Waschen (wenn mal eine lädierte/
schimmlge Frucht dabei sein sollte: macht nix, einfach wegwerfen), halbieren (sieht dann später schöner aus) und zum Rest dazu geben.
Jetzt geht’s ans Flüssige: In einer Tasse vermischt ihr einen Schuss (so etwa
einen gut gemeinten Esslöffel) Olivenöl, einen kleinen Löffel Honig und
einen Schuss Balsamico (ich nehme einen mit Feigen aromatisierten) zusammen mit dem Abrieb der Limette und einem Spritzer von deren Saft.
Alles zusammen geben, hinsetzen, genießen!
Eine Schale Physalis (Kapstachelbeere)
Öl, Honig, Balsamico-Essig, evtl eine übrig gebliebene Limette vom letzten
Caipi-Abend
Zubereitung:
Rauke grob waschen, wenn ihr mal ne Schale mit langen Stielen erwischt
habt, schneidet sie im Bündel (BILD) ein wenig ab. Den Hautschnitt setzt
ihr am Besten leicht lateral von der eigentlichen Mitte der Mango an, damit
ihr nicht mit voller Wucht im Kern landet! Dann halbiert ihr die Hälften
nochmal, sodass ihr jetzt vier Viertel vor euch habt. Nun kommt meine
Lieblingsarbeit mit dem Messer: Die Mango mit der Schalenseite nach unten legen, Messer kurz darüber (also „subkutan“) ansetzen und die Mango
so durchschieben, dass die Schale sich vom Fruchtfleisch löst. Das macht
einfach Spaß!
48
Gekocht und geschrieben hat Felix
Strübing aus der CURARE-KochRedaktion.
Bei Fragen, Anregungen oder Kritik
schickt eine Mail an
[email protected]
YkhWh[
Lernpause
MHH-Fanblock bei Hannover 96 – die erste Saison
Im Sommer 2007 hat der AStA sich darum bemüht, dass es eine kostengünstige Möglichkeit gibt,
gemeinsam zu Heimspielen von Hannover 96 zu gehen.
Von Anfang an war das Ziel, dass nicht nur Studenten, sondern auch Mitarbeiter der MHH sowie deren Angehörige von den Vorteilen profitieren
können. Insofern handelt es sich um ein sehr integratives Projekt, was angesichts der Tatsache, dass keine Gewinne erwirtschaftet werden dürfen,
sehr durch persönliches Engagement einzelner getragen werde musste.
So war es sehr erfreulich, dass die Kooperation tatsächlich zustande kam
und 96 uns 100 Plätze in sehr guter, von uns selbst ausgewählter Lage im
Stadion zu ermäßigten Preisen anbieten konnte, damit das Projekt „MHH/
HSV1896“ erfolgreich an den Start gehen konnte.
Ein Drittel der Karten wurde als Dauerkarte verkauft, die restlichen Plätze
wurden pro Spiel vergeben – wobei bei einigen Begegnungen eine unnatürlich hohe Nachfrage die Kartenverteilung erschwerte. Normalerweise
war das Prinzip „first come – first serve“ recht fair und wurde daher auch
angewandt, richtig kompliziert wurde es allerdings, als der spätere Meister
FC Bayern München zu Gast war. Die Anfragen überstiegen die vorhanden
Tickets so deutlich, dass wir uns entschieden haben, das Vergabeverfahren
etwas zu „modifizieren“. Nicht wer die schnellste Internetverbindung hat
sollte die Karten bekommen, sondern diejenigen, die am deutlichsten nachweisen konnten, warum gerade sie die Karten „verdient“ haben.
Der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt und die Ergebnisse übertrafen
die Erwartungen bei weitemSo war gewährleistet, dass für diese Partie sehr
eingefleischte Unterstützer am Start waren – den Sieg hat es 96 leider
YkhWh[
nicht beschert, aber einen schönen Fußballnachmittag für alle Beteiligten
allemal.
Die Saison ist vorbei und trotz einiger Desaster (mit Hochachtung sei an die
Auswärtsfahrer nach Cottbus und Bremen erinnert) hat der Hannoversche
Sportverein von 1896 die beste Platzierung seit 1965 eingefahren. Damals
wurde der fünfte Platz belegt.
Mit den geplanten Verstärkungen ist sicher einiges drin für die Spielzeit
08/09 – auch wenn kein – wie ständig von der HAZ oder NP herbeigeschrieben – internationaler Wettbewerb erreicht werden sollte. Daher
werden wir versuchen, das Projekt fortzuführen und haben insofern schon
bei 96 angefragt. Wer Interesse an einer oder mehreren Dauerkarten hat,
der kann sich am besten schon jetzt unter [email protected] vormerken
lassen! Der große Vorteil an den Dauerkarten ist, dass sie übertragbar sind
und so jederzeit an andere Personen verliehen werden können, falls einmal
ein Dienst oder eine Familienfeier einen Strich durch die Rechnung machen.
Außerdem muss man sich nie wieder Gedanken machen, ob man eine Karte bekommt (was ja bei Heimspielen gegen zum Beispiel die Bayern oder
Bremer schwierig ist) und kann sich sicher sein, dass man im Verhältnis zum
Einzelkauf eine Menge Geld spart sowie mit vielen netten bis verrückten
anderen MHHlern die Fußball-Bundesliga live erleben kann.
Michael Grimme
49
Lernpause
Juggern - Was ist das?
Wer Sonntags einen Ausflug durch den Georgengarten in Höhe der Uni-Hauptmensa macht, hat sie
vielleicht bereits auf einer der Wiesen in der Nähe des Minigolfplatzes gesehen. Die Juggerer der
Hannover Mannschaft. Auf das Kommando „3-2-1 Jugger“ stürmen dort zwei Mannschaften junger
Leute auf einer Wiese aufeinander zu, und versuchen sich gegenseitig mit Schaumstoffknüppeln und
-Kugeln die an langen Plastikketten hängen zu erwischen.
Was für einige etwas seltsam aussieht, nennt sich Juggern, und ist eine
immer populärer werdende Mannschaftssportart. Um den gängigen Fragen
vorzugreifen: - nein, sie ist nicht gefährlicher als sagen wir mal Fußball - Ja,
es macht auf jeden Fall Spaß.
Beim Juggern stehen sich 2 Teams von je 5 Spielern auf einem Spielfeld von
ca. 40x20 Metern gegenüber. Von diesen 5 Spielern sind normalerweise
4 mit sogenannten Pömpfen, oder auch Polsterwaffen „bewaffnet“. Ein
Spieler pro Mannschaft, der Läufer, ist unbewaffnet ,und der einzige der
den Jugg (einen stilisierten Hundeschädel aus Schaumstoff) mit den Händen anfassen darf. Seine Aufgabe ist es, den Jugg aus der Spielfeldmitte
zu holen, und ihn auf der gegnerischen Spielfeldhälfte in einem Ziel Feld
(dem Mal) zu platzieren.
Da die gegnerische Mannschaft das gleiche versucht und es dabei zu einem
hitzigen Gefecht auf dem Spielfeld kommt, wird das ganze sicher nicht
langweilig.
Die Idee für Jugger stammt aus dem australischen Endzeitfilm „Jugger –
Kampf der besten“ von 1989, woraus einige Gruppen – insbesondere auch
Liverollenspieler – eine Sportart gemacht haben. Aus diesem Grund ist die
Ähnlichkeit zu einer Liverollenspiel-Schlacht auch nicht weit hergeholt.
Juggern ist eine taktisch und sportlich anspruchsvolle Sportart, die vor
allem viel Spass macht, egal ob er man ein Sport-Ass ist, oder sich nur gelegentlich am Wochenende etwas bewegen und mal ein bisschen unter Leute
kommen möchte. Innerhalb Deutschlands finden regelmässig Turniere statt,
bei denen dann am Ende der Saison in Berlin auch eine Deutsche Meisterschaft im Juggern ausgetragen wird.
Mehr dazu findet sich auch im Forum der Hannoverschen Jugger: http://
forum.livingundeads.de/ und auch in der Wikipedia unter http://wikipedia.
org/wiki/Jugger.de
Für alle die jetzt interessiert sind - Am Wochenende vom 24-25 Mai findet
vom Hochschulsport her ein zweitägiger Einführungskurs ins Juggern statt.
Das ganze findet am Uni-Sportzentrum im Moritzwinkel 6 statt (hinter dem
Georgengarten). Anmeldung unter http://www.hochschulsport-hannover.
de/ unter Kursangebot -> Ballspiele -> Jugger. Es wird ein Unkostenbeitrag
von 10,- EUR / Person erhoben. Und selbstverständlich sind noch Plätze
frei.
Für alle die einfach so einsteigen wollen - Jeden Sonntag findet im Georgengarten ab 14 Uhr das reguläre Training der Hannover living Undeads
statt. Neulinge sind stets willkommen. Mitzubringen braucht ihr nichts
außer guter Laune und Klamotten die auch dreckig werden dürfen + rasentauglichen Schuhen.
Wegbeschreibung: Sonntags ab 14:30 Uhr (dann sind auf jeden Fall genug
da um sie zu sehen) von der Stadtbahn Haltestelle Schneiderberg / Wilhelm
Busch Museum (Linien 4 und 5) ausgehend rechtwinklig zur Fahrtrichtung
der Bahn in den Georgengarten hineingehen. Nach ca. 100-150 Metern
findet man die Juggerer auf einer Wiese rechts an dem Weg. Gespielt wird
jeden Sonntag, sofern das Wetter es zulässt.
Wir sehen uns auf dem Spielfeld!
Kai Londenberg
Georgios Pouias
Segeltörn auf der Ostsee
Knatternde Segel, ein vom Gischt gespültes Deck, Leute die im Gleichtakt an Seilen ziehen und dazu
die Melodie vom `Fluch der Karibik`; so oder so ähnlich hatten wir uns den ersten Segeltörn der
Summer-Sailing-Tour der MHH wohl vorgestellt als wir am Montag um sechs Uhr früh Richtung Kiel
aufbrachen.
Wir das waren zwölf mutige Studenten oder Angehörige von anderen Berufsgruppen der MHH. Nach der Ankunft und dem Verladen des Gepäckes
wurde das Essen und damit die erste Lektion geliefert. Wenn man im Großhandel ein Packet Oregano bestellt, bekommt man 500 Gramm. Auch von
anderen Lebensmitteln war mehr da als gebraucht, aber besser zuviel als
zuwenig.
Auch das Segeln verlief etwas anders als vorgestellt. Zumindest das rhythmisch an Seilen ziehen, durften wir und, dank Händyklingelton, gab es sogar die Melodie dazu. Auch alle Probleme mit denen man konfrontiert wird,
wenn man auf engem Raum zusammenlebt, wurden gelöst. So wurden
in jedem Hafen Kundschafter losgeschickt, die Duschmöglichkeiten finden
sollten und immer erfolgreich zurückkehrten. Auch das Kochen an Bord war
für manchen eine neue Erfahrung und so mancher `konventioneller` Tourist
belächelte die Küchencrew an Deck beim Kartoffelschälen. Abends wurde
50
noch ein bisschen bei Bier und Poker entspannt und Andreas und Felix
versuchten den Essensplan mit fangfrischem Hering zu bereichern.
Auch der Wind war leider nicht ganz so wie wir wollten. Äneas wurde
von widrigen Winden nach Karthago getrieben und Odysseus auf eine Sagenreise. Wir landeten deswegen in Eckernförde, wo wir aufgrund eines
Sturmes einen Tag festsaßen. Die Gelegenheit nutzen wir um Eckernförde
etwas genauer kennenzulernen mit seiner Innenstadt, seinem Salzwasserschwimmbad und einer diebischen Rentnerin. Weiter Stationen waren noch
Kappeln und Damp ,bis wir wieder nach Kiel zurückkehrten.
Unter dem Strich war es ein schönes Abenteuer und eine wertvolle Erfahrung und dafür, dass Inga und Felix das erste mal so eine Tour geplant
hatten, verlief alles sehr reibungslos.
Tobias Möller
YkhWh[
Projekte
Segeln, Schwimmen, Sonnenbaden:
Die Summer Sailing Tour stellt sich vor
Hallo, hallo, ich bin die Summer Sailing Tour und wollte mich mal kurz vorstellen. Was ihr wisst gar
nicht, was die Summer Sailing Tour ist? Na dann muss ich euch dringend ein paar Informationen
zukommen lassen.
Die Summer Sailing Tour ist die Segel- Projektgruppe der MHH, die gibt’s
jetzt schon seit 6 Jahren. Mit dieser Gruppe kann man eine ganze Menge
Spaß haben, denn folgende sind die Angebote und man kann sich frei entscheiden, wo und wann man mitmachen will.
1) Schnuppersegeln
Auch noch nie gehört? Das sind Wochenenden, an denen man sich endlich
mal von der Uni erholen kann, indem man am Freitag Nachmittag einfach
dem Ganzen den Rücken kehrt und sich mit einer Truppe netter Leute (Studis aus verschiedenen Semestern und Bediensteten der MHH) auf den Weg
nach Glücksburg macht. In Glücksburg angekommen grillen wir erstmal,
um am nächsten Tag in kleinen Folkebooten die Flensburger Förde unsicher
zu machen.. Das machen wir dann bis Sonntagnachmittag, bevor es wieder zurück nach Hannover geht. Und man muss nichts können und nichts
mitbringen. Ölzeug und Schwimmwesten werden gestellt, Segellehrer sind
an Bord. Also die ideale Möglichkeit einfach mal zu „schnuppern“, ob der
Segelsport was für einen ist, und zusätzlich in der Sonne zu faulenzen,
Beachvolleyball zu spielen oder im Meer zu plantschen, brrrr kalt.
2) Der Törn
Die Möglichkeit mal zu sehen, wie man auf einem größeren Schiff segelt.
Eine Woche lang segeln, auf dem Schiff kochen und schlafen und wirklich
mal Strecke machen lassen. Die Seemeilen kann man sich natürlich auch für
den Segelschein SKS anrechnen lassen. Dieses Jahr waren wir in der Ostsee
mit dem Schiff „Maria Rosa“ unterwegs, der Bericht darüber findet sich an
anderer Stelle in dieser Curare.
3) Die Sommerwoche
Findet jedes Jahr im September statt. Wieder einmal begibt man sich an die
Hanseatische Yachtschule in Glücksburg. Für 6 Tage kann man dort segeln,
schwimmen, sonnenbaden und vieles mehr. In der Vergangenheit haben
wir z.B. Leuchttürme umwandert, Flensburg erkundet, gegrillt, Karten gespielt bis zum Exzess und so weiter und so fort. Zusätzlich ist der Erwerb
des Segelscheins SBF – Binnen in der Sommerwoche möglich. Die Anmeldung beginnt in den nächsten Tagen, achtet auf die Plakate.
So ich hoffe euch ist jetzt ein bisschen klarer geworden, wer ich bin und
wofür ich stehe. Und noch mal von Seiten aller teilnehmer: Segeln macht
wirklich Spaß, hier kann man es günstig mal ausprobieren. Kommt mit und
guckt’s euch an.
Weitere Informationen über die Projektgruppe und die Anmeldung findet
ihr unter www.segeln.mhh-asta.de. Also dann Ahoj!
MSV - Mit Sicherheit Verliebt
„Wie benutzte ich ein Kondom richtig?“, „Kann man beim Küssen AIDS bekommen?“ - solche Fragen beschäftigen Jugendliche... nur woher die richtige Antwort bekommen, wenn solche Themen
vor Eltern und Lehrern doch eher peinlich sind?
Das Projekt „Mit Sicherheit Verliebt“ (MSV) hilft weiter! Ziel ist es, Jugendlichen Informationen über Sexualität und sexuell übertragbare Erkrankungen zu geben, sie zu verantwortungsbewusstem Handeln zu ermutigen
und zur Entwicklung ihrer sozialen Kompetenz beizutragen.
Die Zielgruppen sind Schulklassen der Stufen 5 (zunehmend auch darunter)
bis 10 an Gymnasien, Real- und Hauptschulen, sowie Jugendgruppen in
der entsprechenden Altersklasse.
Seit Februar 2003 ist das MSV-Lokalprojekt Hannover durchschnittlich
einmal pro Monat, oft mehrtägig im Schuleinsatz. 2008 haben wir bisher
vier Schulen besucht und zusammen mit dem Arbeitskreis Sexualpädagogik
und AIDSprävention 2007 an der Ausrichtung der Mobilausstellung Liebesleben und vor ein paar Tagen beim Tag der Immunologie in der MHH mitgewirkt. Als Maxime gilt: Schutz durch Aufklärung, denn nur durch frühzeitige Aufklärung können HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen
vermieden werden.
Das didaktische Konzept ist an die Peer Education angelegt. Nicht belehrender Frontalunterricht, sondern gleichberechtigter Dialog unter Gleichgestellten soll den jugendlichen das Thema näher bringen. Anhand von
spielerischer Informationsvermittlung, Veranschaulichung von Situationen
in Rollenspielen und moderierten Diskussionen, sollen die Jugendlichen zu
selbstreflektiertem Handeln ermuntert werden. Da kann unter anderem auf
dem Programm stehen, wie man ein Kondom „im Ernstfall“ richtig handhabt, was für Synonyme den Kindern und Jugendlichen für Penis, Vagina
oder Coitus kennen, aber auch der Besuch eines HIV-positiv Betroffenen
oder eine Fragenkartenrunde zu den Themen Homosexualität, HIV und Liebe.
Vorbereitet werden die Studierenden von MSV auf einem viertägigen
Workshop, der von einem der bundesweit über 20 Lokalprojekte ausge-
YkhWh[
richtet wird. Hier wird man durch Referenten - Ärzte, Sexual- und Sozialpädagogen- in die Thematik eingearbeitet. Vermittelt werden grundlegende
sexualpädagogische Methoden, sowie Techniken zur Selbstreflexion. Weiterführend gibt es die Möglichkeit, an Fortgeschrittenenworkshops teilzunehmen. Ziel ist hierbei die Diskussion praktischer Erfahrungen und Supervision durch die Referenten. Kleinere lokale Workshops vermitteln neue
Methoden und lassen die Gruppe zusammenwachsen.
Das Projekt wird im Rahmen der Fachtagung Medizin e.V., dem Zusammenschluss der Studierendenvertretungen Medizin Deutschlands durchgeführt.
Parter von MSV sind in der Sexualpädagogik und Aufklärung erfahrene
Organisationen wie der Fachbereich Gesundheit, die AIDS-Hilfe sowie Pro
Familia mit ihren Lokalvertretungen in Hannover. Weiter ist das Hannoveraner Lokalprojekt Mitglied des Arbeitskreises Sexualpädagogik und
AIDSprävention in Hannover.
Das klingt jetzt teilweise sehr trocken, ist es aber nicht! Bei unseren Treffen haben wir oft viel Spaß, denn Methoden können nur funktionieren,
wenn man sie ausprobiert. Darüber hinaus haben starten wir in jedem Jahr
eine Plätzchenaktion zum Welt-AIDS-Tag am 01. Dezember und treffen uns
auch mal zum Grillen oder zur jährlichen Weihnachtsfeier.
Wenn Du Lust auf MSV bekommen hast oder einfach neugierig geworden
bist, schau einfach mal rein! Wann und wo erfährst Du per Mail oder über
Aushänge am AStA-Brett.
Wir freuen uns auf Dich!
Ansprechpartner: Johannes Willenborg
http://www.msv-hannover.de
http://www.sicher-verliebt.de
51
Projekte
Die Gruppe Erstsemester Arbeit- kurz: die GEA
Die Meisten von Euch erinnern sich wohl noch an uns, da wir diese Gruppe von Studenten während
der ersten Woche Eures ersten Semesters an der MHH waren, die durch die Gegend gelaufen sind,
um Euch zu unterstützen, Euch den Weg zu zeigen und vor allem um mit Euch viel Spaß zu haben.
Zu Beginn eines Studienjahres findet unsere Hauptaktivität statt: Die Organisation der Ersti-Woche. Dies hat aber immer mehrere Monate Vorlauf in
sich, in denen wir den „Stundenplan“ der Erstsemesterwoche vorbereiten,
die Professoren anschreiben und fragen, ob Sie Lust hätten einen netten
Vortrag in der ersten Woche zu halten, Raumanträge stellen, eine Rallye
und eine Stadtführung organisieren und natürlich auch viele andere Sachen
vorbereiten.
Das Erstsemester-Café, das dafür da ist die Studierenden des ersten Semesters in der ersten Woche auch kulinarisch zu versorgen, wird auch von
unseren Mitgliedern organisiert. Es gibt immer was zu tun, aber trotzdem
geht der Spaß bei uns nie verloren!
Meist sind wir so um die 50 Leute, aus allen Semestern, die irgendwann
mal zu unseren Treffen dazugestoßen sind und sich dann nicht mehr von
dieser netten Truppe lösen konnten.
Zweimal im Jahr fahren wir ein Wochenende lang nach Drübber(ein kleiner
Ort in der Nähe von Verden), dort regeln wir dann wichtigen organisatorischen Dinge, wählen einmal im Jahr neue Vorstandsposten und teilen
auch die Rollen für die „Show“ am Montag in der Erstsemester-Woche
auf.
Wir freuen uns natürlich immer wieder über neue Mitglieder, also wenn
auch Ihr, ob Erstsemester oder auch ältere Semester, Lust habt zu unserem
nächsten GEA-Treffen Anfang Juni zu kommen und dann mit uns die nächste Erstsemester-Woche zu organisieren oder einfach nur um mehr über
uns zu erfahren. Lasst Euch einfach überraschen was sich hinter der GEA,
unseren Drübber-Wochenenden und den vielen anderen Aktionen, die wir
machen, noch so verbirgt.
Das nächste Treffen findet am Dienstag, 3.Juni um 20 Uhr im Uni-Biergarten statt (bei gutem Wetter).
Zu erreichen sind wir: www.mhh-gea.de und per E-Mail: [email protected], z.B. falls doch im Juni schlechtes Wetter sein sollte...)
Wir freuen uns auf Euch und auf eine schöne nächste Erstsemester-Woche
im Oktober!
Eure GEA
Die besondere Sprechstunde: Sozialberatung am Dienstag
Curare spricht mit Dorothea Tschepke, Sozialberaterin im Studentenwerk Hannover. Zusammen mit
der neuen Referentin für Frauen, Soziales und Ausländer Jana Kaszian betreut sie immer dienstags
von 11-14h die gemeinsame Sozialsprechstunde von AStA und Studentenwerk Hannover.
Frau Tschepke, mit welchen Problemen kommen die Medizinstudierende zu Ihnen?
Die meisten Probleme liegen im finanziellen Bereich. Das Studium ist besonders seit Einführung der Studienbeiträge für viele Studierende zu teuer.
Vielen Eltern ist es nicht möglich, das komplette Studium zu finanzieren,
das BAföG allein reicht selten aus. Neben dem Medizinstudium zu jobben,
ist fast unmöglich. Das Geld ist einfach oftmals sehr knapp.
Wie können Sie dann helfen?
Zunächst einmal geht es darum, dass wir hier Zeit und einen Raum haben,
um ungestört und anonym Probleme anzusprechen und nach Lösungen
zu suchen.
Wenn es sich um finanzielle Probleme handelt, gucken wir gemeinsam,
ob überhaupt BAföG beantragt worden ist. Weiter informiere ich über
verschiedene Kreditmöglichkeiten oder staatliche Finanzierungshilfen wie
Wohngeld.
Kann ich bei Ihnen mein BAfÖG beantragen?
Nein, beantragen kann man BAfÖG bei mir nicht, aber ich reiche den Antrag gerne weiter oder rufe auch in der Abteilung Ausbildungsförderung an,
um Fragen zu klären. Meine KollegInnen im BAföG Servicebüro in der Callinstr. 30 A, Tel. 7688126, Email: [email protected]
sind dann auch gerne weiter behilflich.
Was wird noch gefragt?
Ein weiterer Schwerpunkt sind Versicherungsfragen, insbesondere zur Krankenversicherung. Wie viel darf ich arbeiten, damit ich familienversichert
bleibe? Was passiert, wenn ich zu alt bin und aus der Familienversicherung
heraus falle? Daneben gibt es Studierende, die gar nicht krankenversichert
sind. Es gibt auch Medizinstudierende, die aus der gesetzlichen Krankenversicherung ausgetreten sind und die fragen, ob und wie es möglich ist,
wieder den vollen Versicherungsschutz zu erhalten. Ein weiteres Themengebiet ist „Jobben und Sozialversicherungen“, in dem erklärt wird, was Sozi-
52
alversicherungen
eigentlich
sind
und wie man am
günstigsten neben
dem Studium, sofern das möglich
ist, jobben kann.
Wir sind auch
Ansprechpartner,
wenn es um Überforderung geht
oder man einfach
auch einmal das Gefühl hat, dass jemand gebraucht wird, um die vielen
Gedanken im Kopf einmal zu ordnen und in eine Reihenfolge zu bringen.
Was raten Sie einem überfordertem Medizinerpärchen, das gerade ein Kind bekommen hat und nun das Studium mit dem Kind
vereinbaren muss?
Ich informiere darüber, welche finanziellen staatlichen Unterstützungsmöglichkeiten es gibt. Dann schauen wir, wie man den Alltag mit Kind
organisieren kann. Welche Betreuungsmöglichkeiten gibt es? Das hängt
wiederum ab vom Alter des Kindes. Dann wird geguckt, ist ein Platz in einer
Kinderbetreuungsgruppe oder bei einer Tagesmutter frei und wie kann dies
finanziert werden. An der MHH gibt es beispielsweise die Krabbelgruppe
Peppino. Ist man mit der neuen Situation überfordert, versuchen wir, nach
Entlastungsmöglichkeiten zu gucken.
Frau Tschepke sitzt (in der Regel auch in den Semesterferien) in Raum 1070
in der Vorklinik, Frau Kaszian in der Zeit von 12.15-13.45 Uhr nebenan in
Raum 1071. Außerhalb der Sprechstunde an der MHH sind Frau Tschepke und ihre Kollegin Frau Tepel im Studentenwerk Hannover, Abteilung
Soziales und Internationales, Eingang Lodyweg 1, 30167 Hannover, Tel.
7688922, zu erreichen.
YkhWh[
Projekte
30 Jahre MHH-Symphonieorchester
In der zweiten Hälfte der siebziger Jahre befand sich die MHH noch in einer intensiven Aufbauphase. Fachlich ging es in allen Disziplinen steil bergauf, aber die junge MHH hatte noch
keinen allgemein kulturellen Hintergrund. Aufgrund dieser Erkenntnis warb Prof.Stangel,
selbst ein begeisterter Amateurmusiker, für die Gründung eines MHH-eigenen Orchesters. Dies sollte
in mehreren Phasen geschehen.
Am 30.Mai 1978 traf sich erstmals eine kleine Gruppe von 11 musikbegeisterten Studenten und Mitarbeitern der MHH zu einer grundlegenden
Besprechung und konstituierte sich zur „Streichergruppe der MHH“ – es
waren 8 Geigen, zwei Bratschen und 1 Cello. Bereits am 12.6.1978 fand
die erste gemeinsame Probe statt, man probte Orchesterquartette von Stamitz. Um sich selbst dazu zu nötigen, für den Probenabend dienstfrei zu
sein und in den Proben nicht ständig durch die Dienstpieper gestört zu werden, wurde zunächst ein Probenraum außerhalb der MHH, aber in relativer
Nähe angestrebt. Und so landete die Gruppe mit ihren Proben zunächst im
„„Großen Musikraum““der Schillerschule. Die städtische Schulverwaltung
war sehr entgegenkommend und setzte eine Monatsmiete von damals DM
15,- zuzüglich einer Hausmeistergebühr von DM 4,- je Probe fest. In der
Schillerschule wurde bis Februar 1979 geprobt. Die musikalische Leitung
dieser Gründerzeit übernahm Peter Stangel, der Sohn, heute Dirigent. Durch
intensive Werbung durch die MHH-Pressestelle, durch Aushänge und viele
persönliche Gespräche schlossen sich weitere Amateurmusiker der Gruppe
an und so konnte sich die „Streichergruppe der MHH“ erstmals am 3.Juli
1979 mit einem Concertino für Patienten der Psychiatrischen Klinik im Soziotherapieraum der Psychiatrischen Klinik vorstellen. Auf dem Programm
standen Werke von Mozart, Albinoni, Volkmann und ein Klavierkonzert von
Haydn. Die Dirigenten waren die Musikstudenten Peter Stangel, der auch
das Klaviersolo spielte und P.G. Leihenseder.
Die Musiker übten fleißig und die Streichergruppe vergrößerte sich
zum„Streichorchester der MHH“, das am 02.7.1980 erstmals im Hörsaal
„F“ eine „Abendliche Musizierstunde“ mit Werken von Vivaldi, Telemann
und Corelli veranstaltete. Der Erlös wurde dem Tumorzentrum der MHH gespendet. Diese abendlichen Musizierstunden wurden wiederholt, der Erlös
wurde jeweils wohltätigen Zwecken zugeführt, z.B. der Aktion „Alles für
das kranke Kind“. Kleinere Bläser- oder Streichergruppen veranstalteten
Musikabende, z.B. im Andachtsraum der MHH, die großen Anklang fanden.
In dieser Zeit wurden auch regelmäßige Adventkonzerte in Altersheimen
veranstaltet, das Streichorchester wirkte erstmals bei der Gestaltung von
Hochschulfeierlichkeiten mit, indem es am 16.5.1981 unter der Leitung seines damaligen Dirigenten Georg Schmidt-Thomee eine Blutspendeehrung
mit Werken von Stamitz und J.S.Bach umrahmte.
Parallel mit der Tätigkeit der Streicher wurde die Bläsergruppe aufgebaut,
die in noch inkompletter Besetzung mit ihren ersten Proben bereits im
Wintersemester 1980 begann. Langsam komplettierte sich auch diese Instrumentengruppe und aus dem Streichorchester konnte das „Kammerorchester der MHH“ werden, das sich in dieser Besetzung erstmals am
10.02.1983 mit Werken von Bach,Mozart und Spohr vorstellte.
Die Mitgliederzahl des Orchesters wuchs und aus dem Kammerorchester
wurde das “MHH-Orchester“. Die nunmehr schon traditionell zweimal
jährlich dargebotenen je Konzerte (jeweils eines in der MHH und eines in
der Stadt), zu denen auch hochkarätige Solisten (Preisträger internationaler Wettbewerbe)gewonnen wurden, sichern dem Orchester heute einen,
wenn auch sehr bescheidenen, aber festen Platz im Kulturleben der Stadt
Hannover.
Das ganze Orchester oder seine Kammermusikgruppen der Bläser und
Streicher wirkten in all den Jahren an der Gestaltung akademischer Feierlichkeiten (Preisverleihungen, Promotionen, Verabschiedungen) mit.
Kammermusikgruppen des Orchesters haben wiederholt erfolgreich am
internationalen Festival der Chöre und Orchester in medizinischen Einrichtungen „Chorspitalia“ in Rouen in Frankreich teilgenommen.
YkhWh[
Das Repertoire umfasste die wichtigsten Stilbereiche der symphonischen
Musik. Neben großen Werken des 19.Jahrhunderts stehen Kompositionen
der Klassik und Barockzeit sowie der zeitgenössischen Musik auf dem Programm.
Es ist verständlich, dass ein Amateur-Orchester nicht immer die gesamte
symphonische Instrumentenbesetzung mit Hobby-Musikern besetzen kann
und je nach Anspruch des musikalischen Werkes auch auf Aushilfen zugreifen muss. Für das Mitwirken erfahrener Aushilfsmusiker werden aber
finanzielle Mittel benötigt, ebenso für das Anmieten geeigneter Konzerträumlichkeiten. An dieser Stelle gilt der besondere Dank des Orchesters
der „Gesellschaft der Freunde der Medizinischen Hochschule“, deren finanzielle Unterstützung den kontinuierlichen Aufbau des Orchesters und
auch die Darbietung in der Besetzung anspruchsvoller musikalischer Werke
ermöglicht hat. Die Leitung der MHH hat durch die zur Verfügungstellung
von Räumlichkeiten für die Orchesterproben und mit der Beschaffung eines
erstklassigen Konzertflügels wesentlich zur Erweiterung des Repertoires
und der Entwicklung des Orchesters beigetragen.
Im Jahre 1998 ist zum 20-jährigen Orchester-Jubiläum eine CD des damals
noch MHH-Orchesters mit Werken von Beethoven, Tschaikovsky, Barber
und Sibelius erschienen.
30 Jahre sind eine lange Zeit und es war zeitweise ein sehr steiniger Weg,
den das Orchester in seiner Entwicklung zurücklegen musste. Da der Kern
des Orchesters von Studenten gebildet wird, ergeben sich nach dem Ausscheiden aus dem Orchester nach Abschluss des Studiums immer wieder
Probleme. Durch das Durchhaltevermögen der Musizierenden konnte im
Laufe der Jahre die Auflösung mehrmals abgewendet werden.
In den ersten 20 Jahren waren die Dirigenten Studenten der Musikhochschule Hannover, die mit beispielhaftem Einsatz nie aufgaben. Aus diesem
Grunde möchte ich all diesen im Namen des Orchesters herzlich danken
und sie hier auch namentlich anführen. Von der Gründung der Streichergruppe bis heute waren dies: Peter Stangel, P.G.Leihenseder, Jaime Prudencio. Harald Orlowsky, Marc Albrecht, Georg Schmidt-Thomeé, Martin
Krähe, Gerd Müller, Peter Kuhn, Bernd Niggemeier, Tilmann Wohlleber und
Bastian Heymel. Ein besonderer Dank gilt Bastian Heymel, der in den Jahren 1991 bis 1998 das Orchester musikalisch betreute und die Weichen für
die weitere erfolgreiche Entwicklung der letzten Jahre gestellt hat. In der
Nachfolge von Bastian Heymel hatte das Orchester mit Andrzej Berezynski
erstmals einen ausübenden Berufsmusiker zum Dirigenten, was dankenswerter Weise in den letzten Jahren seine Fortsetzung mit Volker Worlitzsch
fand. Seit dem Jahr 2000 führt das Orchester unter seinem Dirigat die zutreffendere Bezeichnung „MHH-Symphonie-Orchester“ und das alte Logo
des musizierenden Einsteins wurde durch ein neues mit dem Äskulap-Stab
ersetzt. An dieser Stelle ist auch dem gewählten Vorstand des Orchesters
für seine vielfältige und häufig mühsame Arbeit zu danken. Den Kern des
Orchesters bilden auch heute Studenten und Bedienstete der MHH, hinzu
kommen Musikliebhaber verschiedenster Studienfächer bzw. Berufsgruppen.
Die Arbeitsphasen des Orchesters erstrecken sich in der regel über ein
Semester und werden durch ein Probenwochenende meistens außerhalb
von Hannover abgerundet. Das Ergebnis wird dann dem hannoverschen
Publikum vorgestellt.
53
Projekte
Preisliste der Fachschaft Humanmedizin
(Stand Januar 2008)
Artikel
ISIC - Internationaler Studentenausweis
Preis in €
12,-
Beatmungsmaske (als Schlüsselanhänger)
4,-
Korrekturroller (wie Tipp-Ex Roller)
1,-
Verknoteter Knochen als Schreibtischdeko
5,-
Organspendeausweis
kostenlos
Präparierbesteck
11,-
Präp- und Chemie-Kittel
15,-
Handschuhe, 100 Stück, Latex, Größen S, M, L
4,-
Klingen, fünf Stück
0,50
Schuhe (weißes Leder) für das Krankenpflegepraktikum
15,-
Chirurgische Schere
3,50
Chirurgische Pinzette
4,50
Splitter-Pinzette
Anatomische Pinzette
Skalpellgriff
Sonde
Nadelhalter
Klingenentferner
Peil Professsional Cardiology 4000
Peil Professsional Cardiology Double Comfort 5,3,50
5,1,13,5,63,115,-
Littmann Classic II S.E.
63,-
Littmann Classic II S.E. Black Edition
94,-
Littmann Classic II Pediatric
85,-
Littmann Master Classic
90,-
Littmann Master Classic Black Edition
115,-
Littmann Master Cardiology
174,-
Littmann Dual/Cardiology III
162,-
Insigne Classic Doppelkopf-Stethoskop
72,-
Harvey Original Triple Head
140,-
Harvey DLX Triple Head
190,-
Littmann weiche Ohroliven (1 Paar)
7,50
Littmann Ersatzmembran und -ring
je 3,-
Littmann Namensschild
3,50
Stethoskop-Holster für Tasche oder Gürtel
54
5,-
YkhWh[
Projekte
Artikel
Preis in €
Reflexhammer nach Berliner
10,-
Reflexhammer nach Trömner
16,50
Diagnostiklampe KAWE, Kunststoff, weiß
4,-
Diagnostiklampe Peil, Aluminium, in 5 Farben
9,-
Stauschlauch Peil
8,-
Winkelmesser
4,50
EKG-Lineal
3,50
Kitteltaschenflasche 100 mL Sterilium
2,-
Famulaturschuhe (weißes Leder) Damen- und Herrengrößen
15,-
Heine mini 2000 Otoskop
58,-
Heine mini 2000 Ophtalmoskop
110,-
Stimmgabel mit Fuß (a’ 440 Hz)
30,-
Mikrobiologie-Alternativskript
7,50
MHH-T-Shirt in blau oder weiß
9,-
MHH-Polo-Shirt in blau oder weiß
13,-
MHH-Sweat-Shirt blau
22,-
MHH-Damen-Jacke rot
22,-
MHH-Aktentasche, schwarz
18,-
MHH-Rucksack in grün oder blau
10,-
MHH-Aufkleber
0,80
MHH-Pin
1,-
MHH-Regenschirm
5,-
Wo:
Neben den Automaten unter Hörsaal A im Vorklinschen Lehrgebäude (Ebene S, Raum 1100)
Wann:
Montag 12:00 - 13:30 Uhr (außer in den Ferien)
Telefon: 0511-532 2992 während der Öffnungszeiten
eMail:
[email protected]
Wenn du Spaß am Verkaufen hast und Kontakt zu höheren Semestern möchtest, dann komm vorbei und mach mit, noch sind Plätze frei.
Autoren gesucht
Die Fachschaft sucht für die Überarbeitung des Mikrobiologieskripts Studierende, die Interesse haben, das Mikrobiologieskriptum zu überarbeiten und an
geänderte Kursbedingungen anzupassen. Interessenten melden sich bitte unter [email protected]!
YkhWh[
55
Projekte
MHH - Campus Life
Wir sind abermals mitten im neuen Semester, fast alle haben sich mehr oder weniger eingelebt und
auch in der alten Caféte bei Campus Life kehrt nach der Frühjahrspause wieder Leben ein. Es gibt
Einiges zu berichten, das für euch von Interesse sein sollte.
Für die meisten von Euch wahrscheinlich die wichtigste Information: Wie
vor 2 Jahren bei der WM wird bei uns diesen Juni die Fußball-EM live auf
der Leinwand übertragen. Bis jetzt sicher fest steht, dass wir alle Vorrundenspiele mit deutscher Beteiligung übertragen werden. Welche Spiel wir
ab dem Viertelfinale zeigen, hängt ganz vom Spannungspotential ab – also
entweder Deutschlandspiele oder andere Kombinationen von allgemeinem
Interesse. Übrigens: Bei uns könnt ihr natürlich auch eigenen Getränke und
Speisen mitbringen.
Außerdem wird es wieder After-Hörsaalparties geben, so dass ihr nach Vorlesung oder Kurs bald regelmäßig bei einem Bier oder ähnlichem ausspannen könnt. Ein Termin steht auch schon fest: am 16. Juni vor dem EM-Spiel
Österreich – Deutschland wird die Caféte ab nachmittags geöffnet sein.
Wir freuen uns also, euch frühzeitig zur angemessenen Einstimmung zu
sehen…
Die dritte Aktion, die für diesen Sommer geplant ist, wird die Herzen aller
Koffein-Junkies höher schlagen lassen. Campus Life wird eine Café-Günstig-Aktion veranstalten, bei der es Kaffee zum Superpreis gibt, um der
Preisinflation mancher Kaffeeanbieter an der MHH mit runden und studentischen Preisen entgegenzutreten.
Jetzt seid ihr erstmal auf dem neuesten Stand. Über weitere Termine und
Aktionen werden wir euch rechtzeitig informieren. Wenn euch gefällt, was
wir so treiben, oder ihr einfach so Lust habt, das Campusleben ein bisschen
auf Trab zu bringen, freuen wir uns über jedes neue Mitglied. Nähere Informationen dazu bekommt ihr unter http://campuslife.mhh-asta.de/ oder
einfach per Email an [email protected].
Anne Katrin Völker
Scope
Ich weiß, ich weiß: Es ist Sommer, die Sonne scheint und warm ist es auch noch dazu. Warum also
sollte man ins Kino gehen, fragt ihr euch sicherlich. Aber die Antwort darauf ist ziemlich einfach:
1. Es ist jetzt seit über 2 Wochen schon so tolles Wetter. Gebt es zu, eigentlich langweilt euch das doch längst. Außerdem wird es eh langsam dunkel
und kühl, wenn es bei uns losgeht. Da ist es doch schön im Warmen zu
sitzen.
2. So coole Leute wie bei uns trefft ihr sonst nirgendwo. Das ist eine bewiesene Tatsache. Jeder, der was anderes behauptet, lügt!
3. Ach ja, die Filme sind eigentlich auch nicht schlecht und also Beweis gibt
es gleich unseren Terminplan für das Sommersemester 2008:
09.06. Die Simpsons - Der Film
23.06. Von Löwen und Lämmern
30.06. Free Rainer
Also wenn das nichts ist. Ein wichtige Information für alle Interessierten:
Auf den Plakaten, Programmheften und Mitgliedsausweisen sind die Ter-
mine für „Auf der anderen Seite“ und „Die Simpsons – Der Film“ fälschlicherweise vertauscht. Lasst euch bitte nicht irritieren!
Zum Schluss noch mal die wichtigsten Informationen für den Filmgenuss
bei uns: Wir sind immer montags um 20:00 Uhr in der alten Caféte anzutreffen. Eintritt ist 1,50€ zuzüglich einmalige 0,50€ Semesterbeitrag, da wir
offiziell ein Filmclub sind. Getränke gibt es bei uns (alles 1€), ihr könnt aber
auch gerne selbst was mitbringen. Wir freuen uns immens über jeden, der
Lust hat zu kommen, und noch immenser über alle, die mitmachen wollen.
In diesem Fall kommt einfach vorbei oder schreibt an scope@mhh-asta.
de.
Bis nächsten Montag,
Scope
IPPNW – „Ärzte in sozialer Verantwortung“
Vielleicht hat euch die dreiwöchige Veranstaltungsreihe ab dem 28.04.2008 in der MHH zum Thema
„Leben in der Illegalität“ bereits auf die IPPNW aufmerksam gemacht?
Die Aktionswochen wurden von der IPPNW-Studentengruppe Hannover
veranstaltet, die sich zum größten Teil aus MHH-Medizinstudenten bildet.
Wie auch zahlreiche andere IPPNW-Studentengruppen bezieht sich auch
diese auf die in 1982 gegründete „International Physicians for the Prevention of Nuclear War“:
Die IPPNW wurde von dem Kardiologen und Entdecker des Defibrillators
Dr. Bernard Lown zur Zeit des Kalten Krieges zum Leben erweckt und hat
zum Ziel, Schaden von der Menschheit abzuwenden - sei es durch den
Atomkrieg oder durch Ausländerhass -, um der medizinischen Ethik, Notleidenden zu helfen, Krankheit und Leiden zu lindern oder verhindern und
Leben und Gesundheit zu fördern, getreu zu werden.
Zusammen mit seinem Kollegen Evgenij Chazov, dem sowjetischen Part
dieses Abkommens, erhielt er 1985 den Friedensnobelpreis.
Mit weltweit 200.000 Mitgliedern auf allen fünf Kontinenten arbeitet die
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IPPNW über alle politischen und gesellschaftlichen Grenzen hinweg für
eine Medizin in sozialer Verantwortung, setzt sich u. a. für friedliche Konfliktbewältigung, für internationale Verträge und für die Abschaffung von
Atomwaffen und Atomenergie ein.
Die Studentengruppe Hannover trifft sich 2-wöchentlich um 18.30 Uhr im
esg-Raum der Kreuzkirche, Altstadt. Für Interessierte und Zuwachs stehen
die Türen immer offen! Kontakt zu der Studentengruppe Hannover:
[email protected]
Nützliche Informationen auch unter:
www.ippnw.de
Nesrin Uksul, IPPNW-Studentengruppe Hannover
YkhWh[
Impressum
Herausgeber:
AStA der MHH
Redaktion Curare
- OE 9542 Carl-Neuberg-Straße 1
30623 Hannover
V.i.S.d.P.
Marc Rie,mer
Mitglied der JPN und DJP
Die Curare erscheint regulär drei- bis viermal jährlich. Die Ausgabe erfolgt kostenlos.
Auflage: 1000 Stück
Druck: Digitale Medien MHH
Tel. 0511-532 2963
Gedruckt wird auf Umweltschutzpapier, mit Ausnahme des Umschlags und eventueller Sonderpublikationen, mit umweltverträglichen Lösungsmitteln.
Hinweis: Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Sie werden nur auf ihre verfassungsrechtliche
Unbedenklichkeit unter besonderer Berücksichtigung der §§ 129-132 StGB hin kontrolliert, nicht aber auf ihre politische Erwünschtheit. Die Redaktion
behält sich vor, Artikel zu kürzen.
Nachdruck: In selbstverwalteten, nicht-kommerziellen Zeitschriften gegen Belegexemplar frei und erwünscht. Andernfalls zur Vermeidung von Rechtsnachteilen Rücksprache erforderlich.
Bitte beachten Sie Copyright-Angaben!
Beiträge und Artikel von Studierenden, Lehrenden, Beschäftigten der MHH, PatientInnen, LeserInnen jederzeit erwünscht. Artikel bitte in den Briefkasten
vor dem AStA einwerfen oder zu den Sprechzeiten abgeben. Alle Beiträge können auch unter folgender Adresse per E-Mail eingereicht werden: presse@
mhh-asta.de Die Entscheidung über den Abdruck nicht namentlich gekennzeichneter Beiträge liegt bei der Redaktion. Bitte unbedingt den Redaktionsschluss beachten!
Anzeige: Es gilt die Anzeigenpreisliste von 2002. Modalitäten bitte zu den Sprechzeiten erfragen.
Curare-Sprechstunden:
Jeden Mittwoch von 12.15-13.45 Uhr im AStA der MHH
Tel.: 0511/532-5409 oder -5414
Fax: 0511/532-8414
eMail: [email protected]
Internet: www.curare.mhh-asta.de
Die Redaktion:
Fritz Nielsen
Ole Tempelhof
Wir suchen interessierte Menschen für die CURARE. Habt ihr Lust euch ein bisschen kreativ zu betätigen, dann seid ihr hier genau richtig. Wir freuen uns
auf euch! Außerdem suchen wir Werbepartner, die uns mit ihrer finanziellen Unterstützung ermöglichen, die CURARE auch künftig kostenlos zur Verfügung stellen zu können.
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Das Letzte
Von den Bayern lernen, heißt Siegen lernen
Leo Hoftempel redet Klartext.
Manchmal wird man von der Realität überholt. Aber lesen Sie selbst…
Liebe Leser,
angenommen Sie sind schon Arzt. Die Tür geht auf und die MHH betritt
Ihre Sprechstunde. Sie sagt, ihre Studenten klagten über folgende Hauptbeschwerden: Nie oder zu spät veröffentlichte Stundenpläne und Curricula,
willkürlich erscheinende Nachprüfungsregelungen sowie mangelnde Kommunikation und Koordination in der Lehre.
Der Patient scheint also ernsthaft krank zu sein, Ihr Talent als Heiler ist gefragt. Sie haben nun zwei Möglichkeiten, der Probleme Herr zu werden:
Sie bekämpfen die Symptome und verordnen Online-Tutorials à la Medical Schoolbook. Oder aber Sie wenden sich der Quelle der Probleme zu:
Unserer Studienorganisation. Diese ist von der nationalen Spitze nämlich
soweit entfernt wie Energie Cottbus von der Meisterschaft in der FußballBundesliga. Wofür entscheiden Sie sich?
Sie wählen die kausale Therapie? Gut. Dann gilt es zunächst dem Übel auf
die Schliche zu kommen. Kenner haben bereits eine mögliche Ursache ausgemacht: Das Studiendekanat verfügt zwar über freundliche und engagierte
Mitarbeiter, ist aber krass unterbesetzt. Es fehlen schlicht und einfach einige
zusätzliche Fachkräfte. Oder würden Sie eine Mannschaft mit nur sieben
Spielern aufs Fußballfeld schicken?
Ebenso wie beim Uni-Ranking heißt es auch beim Fußball: Von den Bayern
lernen, heißt Siegen lernen. Letzte Saison hatte der FC Bayern seine besten
Spieler abgegeben, schon lief es nicht mehr. Als Konsequenz wurde kräftig
in neues Personal investiert, mit Erfolg: Die Bayern sind wieder nationale
Spitze. Ich erwarte nicht, dass die MHH nun Luca Toni und Franck Ribéry
für das Studiendekanat verpflichtet, aber einige zusätzliche solide Arbeitertypen à la Mark van Bommel und Philipp Lahm könnten dem Dekanat
mittelfristig sehr helfen. Daher mein Aufruf:
Lieber Herr Bitter-Suermann! Lieber Herr Haller!
Wären wir im alten Rom, wären Sie Cäsar und Brutus. Um das römische
Volk zufrieden zu stellen, gab man ihm Brot und Spiele. Die Qualität unseres Brotes, also die Versorgung durch die Mensa, ist nicht Ihr Bier. Aber als
Präsident und Studiendekan sind Sie für die Spiele verantwortlich. Unsere
Lehrveranstaltungen sind zwar oft gut, aber als Student will man schon gerne wissen, wann und wo diese stattfinden. Bitte kümmern Sie sich darum,
dass sich der Status Quo bessert. Stellen Sie Leute ein! Starten Sie eine
Qualitätsoffensive Studiendekanat! Sonst heißt es eines Tages: Daumen
runter, MHH. Schließlich zahlen wir mit den Studiengebühren einen hohen
Eintritt!!
In Vorfreude auf Mark van Bommel als Klausuraufsicht, grüßt
Herzlichst, Ihr
Skandal!!! Da habe ich kräftig gewettert und zusätzliches Personal fürs Studiendekanat gefordert. Und prompt werden meine Forderungen erfüllt: Die MHH hat einen neuen Leiter für die
Lehre und neue Mitarbeiter für Evaluation, EDV und die Jahrgangsbetreuung eingestellt. Nun
wird sich zeigen, ob sich die Neuverpflichtungen als Top oder Flop entpuppen. In unser aller
Interesse hoffe ich auf Ersteres.
Skandale an der MHH? Kritik, Gerüchte und Anregungen zur Verbesserung von Studium und
Lehre bitte per Email an [email protected]
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YkhWh[
Service
MHH
Studentensekretariat der MHH
Hilfe rund ums Studium Mo., Di., Do., Fr.: 9-12 Uhr, Di.: 14-15:30 Uhr
Tel: 0511-532 6018/-19
AStA der MHH
Alles, was Ihr schon immer wissen wolltet! Mo-Do.: 12:15-13:45 Uhr Sprechstunde
Tel.: 0511-532 5414 oder -9880
Fundbüro der MHH
Herr Carsten Frömbling Mo-Fr.: 9-12 Uhr
Tel.: 0511-532 2993
Studiendekanat der MHH
U.a. Fragen, An-, Abmeldungen zu Prüfungen, Klausuren Mo., Di., Do.: 13-15 Uhr
Tel.: 0511-532 2400
Sozialberatung in der MHH
Dienstags im AStA-Sprechstundenraum, 11-14 Uhr
Uni Hannover
BAFöG-Abteilung des Studentenwerks
Alles rund ums BAFöG; Sprechstunden der SachbearbeiterInnen Di.: 13-18 Uhr, Fr.: 9-12 Uhr, Mo., Mi., Do.: 13-15 Uhr
Tel.: 0511-76 88126
BaFöG Servicebüro
Keine Beratung, nehmen nur Unterlagen an, Mo-Do.: 9-12 Uhr, Mo., Mi., Do.: 13-15 Uhr
Studienberatung, Welfengarten 1, Raum A 320, Tel.: 0511-76 25587
Unisport (ZfH)
Di. und Do.: 11-13 Uhr; Mo., Mi.: 16-18 Uhr; Fr.: 13-15 Uhr
Am Moritzwinkel 6, Tel.: 0511-76 23801
Psychologisch-therapeutische Beratung für Studierende
Berät Studierende bei psychosozialen Problemen
Welfengarten 2c, Tel.: 0511 76 23799
BAFöG- und Sozialberatung des AStA der Uni Hannover
Verfügen über sehr umfangreiches Wissen zu vielerlei Rechts- und Sozialfragen, Di.: 15-17 Uhr, Mi.: 12-14 Uhr
Tel.: 0511-76 25062
Sozialberatung des Studentenwerks
Lodyweg 1, Mo. und Mi. 13-15 Uhr, Di. und Do.13-13 Uhr
Tel.: 0511-76 88922
Sonstige Telefonnummern
Landesprüfungsamt Hannover
Berliner Allee 20, 30175 Hannover oder Postfach 307, 30003 Hannover
Tel.: 0511-380 2570/-2571/-2583/-2590
Amtsgericht Hannover
Erhalt eines Rechtsberatungsscheins für kostenlose Beratung bei Anwälten der Bereiche Zivil-, Arbeits-, Familien-, Sozial- und Verwaltungsrecht;
Volgersweg 1, Zimmer 2004; Mo.-Fr.: 9-12 Uhr; Tel.: 0511-3472330
24-Stunden-Notruf für Schwangere
Kostenlose Hotline des Diakonischen Werkes für Fragenrund um Schwangerschaft und Geburt; Tel.: 0800-6050040
Telefonseelsorge
Tel.: 0800-1110111
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