Bericht - Willi-Graf

SEITE C4
NR. 60
SBM/SUL
REGIONALVERBAND
DIENSTAG, 11. MÄRZ 2008
Willi Grafs Mut ist Vorbild für die Schüler
SPEZIALISTEN
LEISTE
Fachbetriebe empfehlen sich:
Widerstandskämpfer spielt im Lehrplan der Willi-Graf-Schulen große Rolle – Weiterer Schwerpunkt ist Musik
Bundesweit werden immer
mehr Privatschulen gegründet.
Was machen sie anders als
staatliche Schulen? Wo legen
sie ihre Schwerpunkte im Lehrplan? In Teil 3 der SZ-Serie: die
Willi-Graf-Schulen.
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Symbol für mehr Menschlichkeit: Willi Graf leistete Widerstand gegen die Nazis. Foto: UNI
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Rhythmusübung im erweiterten Musikunterricht: Lehrerin Barbara Kalicki lässt die Klasse 5R2 mit Bällen balancieren.
Die Willi-Graf-Schulen – neben der Realschule zählt ein
Gymnasium dazu – sind auch in
anderer Hinsicht besonders. Im
Gegensatz zu einer staatlichen
Schule könne sie über den Lehrplan „in Anlehnung an die staatlichen Pläne“ selbst entscheiden, berichtet Neis. Er werde
vom Bistum Trier genehmigt.
In der Oberstufe übernähmen
die Willi-Graf-Schulen dann
den Lehrplan der staatlichen
Schulen, um die Schüler auf die
staatlichen Prüfungen vorzubereiten.
Auch die Verteilung der Fächerstunden in der Woche legten die Willi-Graf-Schulen
selbst fest, sagt Neis. Sie betont,
dass es an der Realschule keinen Hauptschulzweig wie an
den staatlichen Erweiterten Realschulen gibt. Für Neis und ihre Gymnasiums-Kollegin EvaMarie Schleich ist es wichtig,
bildet Menschen für die Arbeit in
der Kinder- und Jugendhilfe aus.
Aus diesem Grund und wegen der
bevorstehenden 40-Jahr-Feier
entstand die Idee des Benefizkonzerts. Der Gesamterlös ist für
das Malstatter Kinderhaus, das
unter anderem den Kindern warme Mahlzeiten bietet.
red
쏆 Karten an der Abendkasse, im
Internet
unter
www.benefiz4kidz.de.vu oder direkt bei der
Katholischen Fachschule für Sozialpädagogik, St.-Josef-Straße
11, 66115 Saarbrücken.
dass Schüler leicht in die andere
Schulform wechseln können.
Deshalb liegen Realschul- und
Gymnasiumsklassen nebeneinander. Realschüler können
nach der Klasse 9 in die Oberstufe des Gymnasiums wechseln. Natürlich legt das Bistum
Trier großen Wert auf den Reli-
gionsunterricht. Neben katholischen Priestern und evangelischen Pfarrern würden auch
Lehrer in der Seelsorge eingesetzt, berichtet Neis.
Die Schüler starten am Montagmorgen nicht sofort mit dem
Unterricht, sondern setzen sich
im Morgenkreis mit Themen
AUF EINEN BLICK
Rund 1250 Schüler besuchen die Willi-Graf-Schulen in Saarbrücken. Der Andrang ist sehr groß. Eltern und Schule schließen einen Vertrag ab. Schulgeld wird nicht fällig. 90 Prozent
der Personal- und Sachkosten sowie die Hälfte der Investitionskosten übernimmt das Land nach dem saarländischen
Privatschulgesetz, der Rest das Bistum Trier. Zur Einrichtung
zählen eine Präsenz- und Ausleihbibliothek, eine Kapelle, eine Cafeteria/Mensa, mehrere Computersäle, Sporthalle,
Fußballrasenplatz, Beachvolleyballfeld, Hartplatz und Kletterwand. Paten der höheren Klassen erleichtern den neuen
Schülern den Einstieg. Information: Gymnasium, Tel. (0681)
6 68 35-11, E-Mail: [email protected], Realschule, Tel.
(0681) 6 68 35-12, E-Mail: [email protected], Internet: www.willi-graf-schulen.de.
sm
Foto: Iris Maurer
wie Alkohol, Drogen oder Rauchen auseinander. Dazu hole sie
sich auch Experten von außerhalb in die Schule, erklärt Neis.
Einen Schwerpunkt setzten die
Willi-Graf-Schulen außerdem
bei der Musik. Neben erweitertem Unterricht gibt’s Chöre und
Bands sowie ein Orchester. Die
Schule hat auch ein Ton-/Videostudio. Großen Wert legt die
Leiterin des Gymnasiums, EvaMarie Schleich, auf das „Compassion-Projekt“. Schüler der
Klassenstufe 10 lernen während
ihres zweiwöchigen Sozialpraktikums Altenheime, Krankenhäuser oder Kindertagesstätten
kennen. Das sei wichtig für die
Persönlichkeitsentwicklung,
meint Schleich. Die Realschüler
machen in der Klassenstufe 9
ein dreiwöchiges Berufs-/Sozialpraktikum. Schüler gehen sogar ins Kloster und verbringen
dort einige Besinnungstage.
Zwei Bürgermeister müssen noch zittern
Regionalverband/ Moselle. Nach
den französischen Kommunalwahlen am vorigen Sonntag müssen sich in der benachbarten
Grenzregion zwei Bürgermeister
Stichwahlen stellen: Charles
Stirnweiss (Forbach) und Gérard
Mittelberger (Petite Rosselle). In
den übrigen Nachbar-Kommunen siegten die Amtsinhaber.
Die Wahl-Ergebnisse im Detail:
Stiring Wendel: Jean Claude
Holtz 57,4 Prozent (27 Sitze im
Gemeinderat), Norbert Wengeler
25,7 Prozent (4 Sitze), Yves Bar-
bier 16,8 Prozent (2 Sitze).
Sarreguemines: Céleste Lett 56,4
Prozent (28), René Ludwig 20
Prozent (3), Eric Kamblock 18,2
Prozent (3), Patrick Roumeas 5,4
Prozent (1).
Forbach: Charles Stirnweiss 36,7
Prozent, Laurent Kalinowski 31,2
Prozent, Christian Peyron 26,6
Prozent, Ahmed Arab 5,5 Prozent.
Petite Rosselle: Gérard Mittelberger 42,8 Prozent, Denis Kochems 20,4 Prozent, Patrick Gillenberg 14,5 Prozent, Dominique
König 13,7 Prozent, Barnard
Hayo 8,7 Prozent.
Freyming-Merlebach:
Pierre
Lang 63 Prozent (27), Chatal Barbacci 37 Prozent (6).
St. Avold: Andre Wojciechowski
54,3 Prozent (26), Michèle Tironi-Jouberg 45,7 Prozent (7).
Carling: Gaston Adier 62,5 Prozent (22), Lucien Joseph Kirchmann: 37,5 Prozent (5).
L’Hôpital: Gilbert Weber 54,69
Prozent (23), Philippe Gonigam:
45,31 Prozent (6).
rou
> Siehe auch Seite A 3
Saarbrücken. In einer unge-
wöhnlichen Location hat 2000
alles angefangen: Der Kölner
Waschsalon „Schnell und Sauber“ diente als Kulisse für die
Nachwuchs-Comedy-TV-Show
„Nightwash“. Die Fensterbank
wurde zur Bühne umfunktioniert, die Zuschauer saßen auf
Bänken, die normalerweise vor
den Maschinen stehen. Auch ahnungslose Kunden bezog man
mit in das Programm ein.
Inzwischen hat der Waschsalon
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der Zuschauer auf ihre Seite zu
ziehen und zu den kommenden
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gibt es dagegen nach wie vor auf
„Comedy Central“. Und die TourAusgabe des Trainingscamps für
Nachwuchskünstler und StandUp-Comedy-Talente gastiert weiter an nicht alltäglichen Orten:
Heute ab 20.30 Uhr macht die
Show zum ersten Mal in der Ladenpassage des Einkaufscenters
„Saarbasar“ in Saarbrücken Station. Mit bei „Nightwash on Tour“
dabei sind neben Klaus-Jürgen
„Knacki“ Deuser, dem Moderator
und Mitinitiator, Markus Barth,
Sven Hieronymus, Marek Fis und
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Saarbrücken. Ein Benefizkonzert für das Kinderhaus Malstatt
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Orange. Nachgerockt wird mit DJ
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Fachschule für Sozialpädagogik
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Von SZ-Redakteur
Markus Saeftel
Saarbrücken. Er hat mutig Widerstand gegen die Nazis geleistet und dafür mit seinem Leben
bezahlt: Willi Graf, der in seiner
frühen Kindheit in Saarbrücken
lebte, war Mitglied der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ und
wurde 1943 hingerichtet.
An den Willi-Graf-Schulen in
Saarbrücken spielt sein mutiger
Einsatz gegen
die Nazi-Diktatur immer
eine
große
Rolle im Lehrplan, sagt Helene Neis, die
Leiterin der
Willi-Graf-Realschule. Bester Beweis dafür ist eine ständige Ausstellung, die im Erdgeschoss der Schule an das Leben
des Widerstandskämpfers erinnert. Im Unterricht sei das Leben Willi Grafs schon in Klasse
fünf ein Thema, außerdem organisiere die Schule zum Beispiel Besichtigungen des KZLagers Neue Bremm, sagt Neis.
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Foto: Brainpool