Bethanien - Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz
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Bethanien - Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz
Bethanien Zeitschrift der Bethanien Krankenhaus Chemnitz gemeinnützigen GmbH 2/2011 Inhalt Editorial2 Entwicklung der Chirurgie am Standort Chemnitz 3 Interview mit Chefärztin Dr. med. Dagmar Burchert 7 Interview mit Oberarzt Dr. med. Peter Döhler 8 Familiärer Darmkrebs 11 Radikale Schnitte 13 Reorganisation der Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie14 Projektwoche „Medizin und Gesundheit“ der Johanneumakademie in den Zeisigwaldkliniken 15 „Infektionskrankheiten und Schutzimpfungen“ 16 Unser MVZ Chemnitz Zeisigwaldstraße bekommt Zuwachs 17 Messe VITAL 04. - 06. März 2011, Messe Chemnitz 18 1. Gesundheitstag für Mitarbeitende in den Zeisigwaldkliniken 18 Wettbewerb „Bester Auszubildender in der Altenpflege 2011“ 19 Baumaßnahme am Krankenhaus Bethanien Plauen 20 2. Diakonie-Workshop „Begeistert leben – was uns motiviert“ 20 Von der Elektronischen Datenverarbeitung (EDV) zur modernen Informationstechnologie (IT) 21 2. Sächsisches ARTHROSEPatientenforum in Chemnitz 21 Urologisches Patientenforum 22 29. Urologenlauf durch den Zeisigwald 22 Seminar „Betriebswirtschaftliche Grundlagen – Kostenbewusstes Handeln“24 Zertifikat für Nachwuchsförderung 2011 für die Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz 25 Aus der Postmappe 26 Rätsel27 Editorial Liebe Leserinnen und Leser, der thematische Schwerpunkt dieses Heftes liegt, wie sich unschwer erkennen lässt, im Bereich der Chirurgie. Ihre Tätigkeit wird häufig zu Recht mit Präzision in Verbindung gebracht. Dabei ist Klarheit in den Entscheidungen und Handlungen vonnöten. Nicht selten sind die Chir urgen gerade auch dann gefragt, wenn Krankheiten eine lebensbedroh liche Dimension annehmen, wie es beispielsweise bei Tumorerkrankun gen der Fall sein kann. Das erfordert dann zugleich ein hohes Maß an menschlicher Sensibilität. Ein Blick in die Geschichte macht dabei deutlich, welch rasante Entwick lung dieses Fachgebiet genommen hat, zugleich aber auch, wie wir uns in den Zeisigwaldkliniken Schritt für Schritt kontinuierlich entwickelt ha ben, um immer auf der Höhe der Zeit zu sein. Und dies wird natürlich auch künftig der Fall sein. Dass dabei in diesem Heft besonderes Gewicht auf der Entwicklung des Darmkrebszentrums liegt, hat seinen guten Grund: Unser Haus war das fünfte Haus, das bundesweit als Darmzentrum zertifiziert wurde, in den neuen Bundesländern gar das erste. Und auch die Rezertifizierung konnte kürzlich erfolgreich absolviert werden. Im Informationsteil erfahren Sie Neues aus vielfältigen Bereichen: Orga nisatorische Fragen, die Tätigkeit im Bereich der Ausbildung, Öffentlich keitsarbeit in verschiedenen Bereichen sowie das Baugeschehen kom men hier u. a. zur Sprache. Über eine neue Praxis im Rahmen unser Medizinischen Versorgungszentren wird berichtet. Und die umfangrei che Tätigkeit der IT-Abteilung wird kurz vorgestellt. Wir wünschen Ihnen eine anregende, interessante Lektüre während eines hoffentlich angenehmen, schönen Sommers. Mit freundlichen Grüßen Frank Eibisch Bethanien 2/2011 Dr. Edgar Strauch Siegfried Ziegler Entwicklung der Chirurgie am Standort Chemnitz Ein sehr persönlicher Bericht über die Erfahrungen in der Chirurgie in den Jahren 1960 - 2010 von Oberärztin Dr. med. Keller, die von 1974 bis 2010 in der Klinik für Chirurgie tätig war und noch heute, im Ruhestand, in der Klinik aushilft. OMR Prof. Dr. med. habil Kurt Unger kam von der Uni Rostock und leitete die Chirurgie von 19601977. In diesem Zeitraum fungierte er auch als ärztlicher Direktor des Klinikums. Die 16 Jahre seines Wirkens waren durch ausgezeichnete chirurgische Leistungen gekennzeichnet. Mit Ausnahme der speziellen Neurochirurgie beherrschte er noch das gesamte Spektrum unseres Fachgebietes. Besonders hervorzuheben sind in der Kinderchirurgie die erfolgreich operierten Oesophagusatresien (angeborene Fehlbildung, bei welcher eine Unterbrechung der Speiseröhre im Vordergrund steht). In der Erwachsenenchirurgie sind es die malignen Tumoren des Thorax und des Abdomens, wobei er die Gastrektomie (vollständige Entfernung des Magen) zum Routineeingriff entwickelte und international vergleichbare Leistungsdaten erreichte. Die Kinderchirurgie und später auch die Gefäßchirurgie wurden durch ihn verselbstständigt. Seine menschliche und ärztliche Integrität sowie sein handwerkliches Können machten ihn für alle Mitarbeiter zum Vorbild. Er war eine Autorität, die wohl kaum einer, der je mit ihm zu tun hatte, vergisst. Als Adept hatte man schon Manschetten, wenn man bei der großen Visite in die vorderste Reihe gerufen wurde, um Auskunft zum Patienten zu geben. Noch aufregender war es, wenn er sich einen als Assistent zugeteilt hatte. Ich selbst durfte ihn insgesamt 3 Jahre in seinem Amt erleben. Es war noch die Zeit, wo samstags bis 12 gearbeitet wurde. An diesem Tag wurde die Chefarztvisite absolviert. Damals verfügte die Chirurgie über 130 Betten, die auf 6 Stationen verteilt waren. Es war eine Mammutsvisite und dauerte bis zum Dienstschluss. Dieses Durchstehvermögen unseres Chefs war bewundernswert, zumal er seit Jahren an eingeschränkter Herzleistungsfähigkeit litt. Ein Reinfarkt im Febru- ar 1977 zwang ihn zur Aufgabe seines geliebten Berufs. Chefarzt MR Dr. med. Gottfried Lindemann fungierte als kommissarischer Chef von 1977 bis 1980. Er war ebenfalls ein versierter Chirurg und beherrschte die gesamte Palette der Viszeral-, der Thoraxund Gefäßchirurgie. Letztere war seit 1. Januar 1977 eine selbstständige Abteilung geworden. Im Februar 1970 fand die erste Implantation einer aortofemoralen Bifurkationsprothese (eine verzweigte, Y-förmige Gefäßprothese) statt. Als sehr attraktive Fachrichtungen wurden die Gefäß- und Kinderchirurgie im April 1980 in den Neubau in der Flemmingstraße (jetzt städt. Klinikum) verlagert. Unglücklicherweise wurde zu diesem Zeitpunkt auch die Innere Medizin in der Leninstraße geschlossen, allerdings stand dort die sogenannte „Rheuma-Villa“, die vom Chefarzt Peschel geleitet wurde. Konsiliarisch wurden wir von der Inneren des Krankenhauses Stadtpark, hauptsächlich vom damaligen OA Dr. Fiedler betreut, der unter Chefarzt Resch diente. Für die operativen Fächer Orthopädie, Urologie und Chirurgie, die auf dem Weg war, auch traumatologisch wirksam zu werden, war dieser Zustand unmöglich. Unser OA Wolf Chefarzt Dr. Lindemann dere Handwerkskunst Bethanien 2/2011 3 hatte sich der unfallchirurgischen Herausforderung gestellt und im damaligen Dr. Rascher einen emsigen Mitarbeiter gefunden. Die gute Leitung und Führung unserer Oberärzte gaben uns Jungen Halt, man orientierte sich auf das Fachliche, zeigte Disziplin und Einigkeit. Diese Zusammengehörigkeit machte es möglich, trotz schlechter Arbeitsbedingungen gute Ergebnisse zu erreichen und den Ruf des Hauses im positiven Sinne zu stabilisieren. 1980 begann Herr MR. Dr. med. Mikus seine Tätigkeit. Er wurde gleichzeitig auch zum ärztlichen Direktor ernannt. Unter ihm gab es einige Neuerungen im operativen Vorgehen: z.B. die simultane abdominoperineale Rektumresektion, d.h. es arbeitet eine Mannschaft abdominal. Wenn das Rektum weitestgehend mobilisiert war, kam das Team von „unten“ an den Tisch. Es wurden auch tiefe Mastdarm-Entfernung durchgeführt, dabei wurde die Anastomose mit der Hand genäht, in dem sog. Klöppelnähte vorgelegt wurden. Ein Klammer-Naht-Gerät gab es nicht. Das russische Gerät, „Kalaschnikow“ genannt, funktionierte nur selten und der Petzsche-Nahtapparat war viel zu unhandlich. Von ganzem Herzen begrüßten wir, dass 1990 unser hochverehrter OA Dr. med. Vieweg als Chefarzt das Zepter unserer Mannschaft übernahm. Bis zum alters- Chefarzt Dr. Mikus bedingten Ausscheiden begleitete er dieses Amt. Von 1995 bis 1999 war er zusätzlich ärztlicher Direktor. Unter seiner Regie wurde ich im Mai 1990 zur Oberärztin ernannt. Wenn ich recht orientiert bin, war ich der erste weibliche OA an diesem Haus. Diese Ernennung verpflichtete: ich wollte nur noch ganz wenige Fehler machen! Unser Chef forderte nie mehr von uns, als er selbst leistete, die Latte war aber sehr hoch gelegt. Wir wurden zu Weiterbildungen in die Kliniken der alten Bundesländer geschickt, nahmen zum ersten Mal am Kongress der deutschen Chirurgen in München teil. Es war eine tolle, aufregende Zeit. Das neue Nahtmaterial; die hervorragenden technischen Geräte; die Netze; die ersten laparoskopischen Eingriffe (Bauchoperationen mittels minimalinvasiver Technik); die erste Lap-Galle am 21.09.1991 mit Prof. Bauer aus Altöttingen (jetzt Generalsekretär Deutsche Gesellschaft für Chirurgie). Diese Zeit war umwerfend aber auch gewöhnungsbedürftig. Letztendlich haben wir es schnell begriffen, mit der neuen, modernen Technik umzugehen. Chefarzt Vieweg ist es zu danken, dass wir eine chirurgische Endoskopie in unserer Einrichtung haben. OÄ Dr. Klinghammer und Herr Dipl.-Med. Mehlhose haben sich in dieser Höhlenforschung einen festen Platz gemacht. Fr. Dr. Planer geht in dessen Fußstapfen. OA Wolf war mit Dr. Rascher auf der traumatologischen Strecke gut vorangekommen. Nun musste er nicht mehr im Keller die Nägel krumm schlagen, denn es gab den tollen „Gamma“-Nagel. Die Extensionsbehandlung bei hüftnahen Chefarzt Dr. Vieweg Chirurgie - Die besond 4 Bethanien 2/2011 Chefärztin Dr. Burchert Oberschenkel-Frakturen war bald eine Seltenheit geworden. "Strecks" wurden höchstens über Nacht angebracht. Im April 1999 schied unser hochverehrter und von allen geschätzter Chef Vieweg aus dem chirurgischen Berufsleben aus. Er war 65 geworden. Seine Spuren sind auch heute noch nicht verweht. Sein Nachfolger war im Jahre 1999 Chefarzt Dr. med. Jürgen Wallmeyer, den die meisten von uns kannten. Fachlich musste man in keinster Weise Abstriche machen. Das operative Spektrum auf gleicher Höhe, die laparoskopischen Eingriffe wurden erweitert und am Ende seiner ärztlichen Leitung hatten OA Graetz und Dipl.-Med. Mehlhose mit der lapa- Chefarzt Dr. Wallmeyer roskopisch-assistierten Sigmaresektion (Operation des Endabschnittes des Dickdarms) begonnen. Weil ich mit unseren alten OÄ (Wolf, Neuber) immer einen guten Faden gesponnen habe, bin ich auch in dieser Zeit immer gerne zur Arbeit gegangen. Umso trauriger war ich, als diese beiden fachlich hochqualifizierten und zu jedermann freundlichen Kollegen in einem Jahr (2001) ebenfalls in den wohlverdienten Ruhestand gingen. Herrn Chefarzt Dr. Wallmeyer ist es hoch anzurechnen, das Darmkrebszentrum ins Leben gerufen zu haben. Als Chef Wallmeyer im Dez. 2006 65 wurde, wussten wir nicht, wer als nächster das chirurgische Steuer in die Hand nehmen wird. Diese Ungewissheit und Unsicherheit ließ ganz hässliche Gerüchte aufkommen. Es wurde sogar gemunkelt, dass die Bauchchirurgie am „Bethanienstift“ gestrichen würde. Aber es kam anders und wurde alles gut. Im April 2007 wurde Fr. Dr. med. Burchert zur Chefärztin ernannt. Sie ist meines Erachtens in dieser Region die zweite weibliche Chefärztin nach Fr. OMR Dr. med. Gertrud Korb. Bei der Wahl unserer Chefin hat die Leitung des Hauses nicht nur ausgesprochen guten Geschmack, sondern auch ein sehr gutes „Händel“ bewiesen. Die anfängliche Skepsis unsererseits war schnell verflogen, denn ihre Art, mit Mitarbeitern und Patienten umzugehen, ist beispielhaft. Unter ihrer Regie zu arbeiten, ist wohltuend. Ihr fachliches Können - insbesondere das Operieren, sowohl laparoskopisch, als auch offenchirurgisch - ist nachahmenswert. Insgesamt sind wir sehr froh, dass sie Görlitz verlassen hat, nach Chemnitz gekommen ist und hier hoffentlich recht lange bleibt! In der relativ kurzen Zeit ihres Wirkens hat das laparoskopische Operieren quantitativ und qualitativ einen gewaltigen Aufschwung erlebt. Die jungen Oberärzte und Fachärzte wurden an die Hand genommen und intensiv im laparoskopischen Handling trainiert. Innerhalb kurzer Zeit konnte die OPDauer für hochqualifizierte laparoskopischen Eingriffe deutlich gesenkt werden. Partielle und totale Pankreatektomien (Entfernung der Bauchspeicheldrüse) sind keine Einzelfälle mehr, andererseits wäre es vermessen zusagen, dass sie Routineeingriffe sind. Wir können uns gratulieren, solch eine Kapazität in unserem Haus zu haben. dere Handwerkskunst Bethanien 2/2011 5 Geschichte der Chirurgie am Zeisigwald 1939-1945 Reservelazarett 1945-1948 Stadtkrankenhaus Planitzstraße seit 1948 Stadtkrankenhaus Leninstraße mit einer Gesamtbettenzahl von 250 Betten 1953 Anschluss einer Poliklinik an das Krankenhaus 1982 Umbennung in Bezirkskrankenhaus KarlMarx-Stadt, „Friedrich-Wolf“ Klinikum Leninstraße Bereich lll 1992 Übernahme des Klinikums Zeisigwaldstraße in die Bethanien Krankenhaus Chemnitz gemeinnützige GmbH mit den Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz und dem Krankenhaus Bethanien Plauen 1999 Inbetriebnahme des neuen Funktionsgebäudes mit OP-Bereich 2006 Gründung und Zertifizierung des Darmkrebszentrums nach der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. 2009 Inbetriebnahme von zwei neuen OP-Sälen im Haus C Chirurgie - Die besond 6 Bethanien 2/2011 Interview mit Chefärztin Dr. med. Dagmar Burchert, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie leiden, Refluxerkrankungen der Speiseröhre, bei der Appendizitis, bei Adhäsionsbeschwerden oder Darmverschluss, bei der Divertikelkrankheit des Darmes, entzündlichen Darmerkrankungen, wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Unser Hauptaugenmerk aber gilt den Operationen bei gut- und bösartigen Erkrankungen am Magen, an der Bauchspeicheldrüse und am Dünn- und Dickdarm sowie den Eingriffen im Bereich des Enddarmes aus dem Gebiet der Koloproktologie. Welche Krankheitsbilder werden in der Klinik für Allgemeinund Viszeralchirurgie behandelt, was bilden die Schwerpunkte in der Allgemein- und Viszeralchirurgie? Das Behandlungsspektrum unserer Klinik ist sehr breit gefächert. Es umfasst aus dem Gebiet der Allgemeinen Chirurgie Eingriffe bei gut- und bösartigen Weichgewebstumoren, Minor- und Major amputationen, Eingriffe bei gutund bösartigen Erkrankungen der Schilddrüse unter Schutz der Stimmbandnerven mittels Neuromonitoring sowie Eingriffe bei hormonaktiven Tumoren des MagenDarm-Traktes. Die Versorgung von Hernien nimmt einen breiten Raum in unserer Arbeit ein und wir sind in der Lage, indikationsgerecht alle Arten von Hernien entweder offen oder laparoskopisch zu versorgen. Schwerpunkte der Viszeralchirurgie sind die laparoskopischen oder offenen Verfahren bei Gallenstein- Was sind die häufigsten Operationen in den ZBC und welche Operationsmethoden werden dafür verwendet? Gibt es ganz neue Behandlungsmethoden innerhalb der Chirurgie? Am häufigsten werden bei uns Hernien und Gallen operiert, gefolgt von den Eingriffen am Dünnund Dickdarm und den proktologischen Eingriffen am Enddarm. Die letzte große Innovation in der Chirurgie stellt die Einführung der laparoskopischen Techniken in den chirurgischen Arbeitsalltag dar. Über die Minimierung der Zugangswege, das gewebeschonende Arbeiten und die inzwischen brillante Wiedergabe der Kamerabilder in HD-Technik ist eine neue Stufe der Behandlungsqualität zu erzielen. Allerdings stellt das Erlernen dieser Technik auch hohe Anforderungen an den einzelnen chirurgisch tätigen Kollegen. Bei uns in der Klinik sind alle gängigen laparoskopischen Techniken etabliert. Besonders stolz können wir darauf sein, dass 60 % der Eingriffe bei bösartigen Erkrankungen am Kolon und 95 % der Eingriffe bei bösartigen Erkrankungen am Rektum laparoskopisch mit einer ausgezeichneten Ergebnisqualität operiert werden. Als wirklich neue Behandlungsmethode ist bei uns am Haus die zylindrische Rektu- mexstirpation ebenfalls schon etabliert. Dies ist eine spezielle Behandlung bei tief sitzenden bösartigen Rektumtumoren, die eine vollständige Entfernung des Enddarmes einschließlich von Anteilen des Beckenbodens erfordert. Wie sieht die ärztliche Situation in Ihrer Klinik aus? Mit dem Ausscheiden von Frau Oberärztin Dr. Keller und der Teilzeitbeschäftigung von Frau Oberärztin Dr. Klinghammer hat sich doch eine größere Lücke aufgetan, die bisher noch nicht geschlossen werden konnte. Die beiden Oberärzte Dr. Graetz und Dr. Döhler tragen hier eine sehr hohe Verantwortung. Andererseits freuen wir uns sehr, dass wir in unserer Klinik auch wieder zwei Assistenzärzte beschäftigen können. Mit der Ausbildung von Herrn Dr. Klon und Frau Lorenz hoffen wir, die Faszination der Fachrichtung Chirurgie weitergeben zu können. Welche Entwicklungen beabsichtigen Sie in Ihrer Klinik? Nach der Etablierung und erfolgreichen Rezertifizierung unseres Darmzentrums in diesem Jahr möchte ich als nächstes ein Zentrum für Pankreaschirurgie aufbauen und die Leberchirurgie einführen. Um dies zu erreichen, bedarf es in den nächsten Jahren großer Anstrengungen und auch neuer Investitionen. Vordergründig ist aber unser Anspruch zu sehen, für unsere Patienten und für deren Einweiser ein verlässlicher und kompetenter Partner in der Behandlung von Erkrankungen zu sein. Wir möchten durch die Qualität unserer Arbeit überzeugen. dere Handwerkskunst Bethanien 2/2011 7 Interview mit Oberarzt Dr. med. Peter Döhler, Klinik für Allgemeinund Viszeralchirurgie, Koordinator Darmkrebszentrum Die Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz betreiben ein zertifiziertes Darmkrebszentrum. Welche Beweggründe führten zur Gründung eines solchen Zentrums? Die Voraussetzungen für die Schaffung weiterer spezialisierter Organzentren, nämlich eine hohe Inzidenz (Anzahl von Neuerkrankungen) und Mortalität (Sterberate), eine gute Prognose bei frühzeitiger Diagnose und adäquater Therapie sowie das Vorliegen eines komplexen Erkrankungsbildes treffen in Deutschland auch auf die Entität der kolorektalen Karzinome zu. In Deutschland erkranken jährlich rund 70.000 Menschen an Darmkrebs und 30.000 sterben jedes Jahr daran. Somit steht in der Krebstodesursachenstatistik das kolorektale Karzinom bei Frauen und Männern auf dem zweiten Platz. Andererseits ist gerade beim kolorektalen Karzinom bei rechtzeitiger Diagnosestellung eine Heilung in 85 bis 90 % der Fälle erzielbar. Folglich führte dieser Sachverhalt zur Installation des ersten DKG-zertifizierten Darmkrebszentrum im Jahre 2006. Es ging somit um die Schaffung einer effizienten und spezialisierten Struktur für die Behandlung von Darmkrebspatienten. Dies impliziert zum einen die Optimierung eines komplexen Behandlungspfades, d. h., dass trotz hoher Kompetenz in den einzelnen Fachbereichen die Beherrschung des komplexen Behandlungsablaufes eine spezielle Aufgabe ist, zum anderen die Realisierung einer ganzheitlichen Betreuung, welche neben moderner onkologischer Diagnostik und Therapie, Patientenbedürfnisse berücksichtigt und ebenso die pflegerische und seelische Betreuung involviert. Des Weiteren stellen die Optimierung der interdisziplinären Zusammenarbeit über die Grenzen der Fachgebiete hinaus, die Anwendung von EbM-basierten Leitlinien und der Einsatz sowie die Dokumentation von Qualitätskennzahlen Eckpfeiler des Darmkrebszentrums dar. Aufbauend auf einer historisch gewachsenen Expertise bei der chirurgischen Therapie kolorektaler Karzinome in den Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz war es somit nur konsequent, die Grundlagen für die Schaffung eines entsprechenden Kompetenzzentrums zu ermöglichen. Die Konzeption und Umsetzung des Darmkrebszentrums sind im Dezember 2006 von OnkoZert, dem Zertifizierungsinstitut der Deutschen Krebsgesellschaft e.V., einer Überprüfung unterzogen worden. Durch die Erfüllung der definierten Qualitätskriterien wurde unser Zentrum als bundesweit fünfte Einrichtung ihrer Art im Dezember 2006 zertifiziert und gilt damit als „Darmkrebszentrum mit Empfehlung der Deutschen Krebsgesellschaft e.V.“. Vor dem Hintergrund eines auch im Gesundheitssystem sich verschärfenden Wettbewerbs wurde somit ein Kompetenzzentrum geschaffen, das auch auf überregionaler Ebene Maßstäbe setzt und anderen Kliniken als Orientierung diente und dient. Nach jährlichen Audits und der erfolgreichen Rezertifizierung im Jahre 2010 stellt unsere Einrichtung auch im Jahre 2011 das einzige DKG-zertifizierte Darmkrebszentrum in der Region dar. Seit der Erstzertifizierung wurde un- ser Zentrum kontinuierlich weiterentwickelt. Als Ergebnis ist eine konstante Steigerung der jährlich im Zentrum behandelten Patienten mit kolorektalen Karzinomen zu nennen. Ausgehend von den erreichten Fallzahlen im Jahre 2010 zählt unsere Einrichtung trotz begrenzter finanzieller und personeller Ressourcen nicht nur überregional, sondern auch deutschlandweit zu den führenden Darmkrebszentren. Welche Leistungen erbringt das Darmkrebszentrum im Bereich der Vorbeugung bzw. Früherkennung und inwieweit kann Darmkrebsvorsorge Leben retten? Differenziert werden muss zwischen Prävention und Screening für die asymptomatische Bevölkerung, welcher keiner Risikogruppe für ein kolorektales Karzinom angehört und der adäquaten Diagnostik für symptomatische Patienten bzw. den bekannten Risikogruppen. Da bei früher Diagnose 90 % aller Darmkrebspatienten geheilt werden können, spielt das Screening auf Vorliegen eines kolorektalen Karzinoms bzw. die Prävention desselben eine entscheidende Rolle. Der Gesetzgeber hat aus diesem Grund die Möglichkeit von Früherkennungs- und Vorsorgeuntersuchungen ab dem 50. Lebensjahr geschaffen. Diesbezüglich kann zwischen dem 50. und 55. Lebensjahr eine jährliche Untersuchung auf okkultes Blut im Stuhl, alternativ ab dem 55. Lebensjahr eine Dickdarmspiegelung (Koloskopie) durchgeführt werden. Diese Präventionsmaßnahmen sind Teil des Leistungskataloges der gesetzlichen Krankenkassen und werden im Darmkrebszentrum hauptsächlich durch die kooperierenden niedergelassenen Gastroenterologen realisiert. Darmpolypen – potentielle Darmkrebsvorstufen – werden im Rahmen des Polypenmanagement direkt während der Untersuchung durch niedergelassene Gastroente- Chirurgie - Die besond 8 Bethanien 2/2011 rologen oder bei problematischen Fällen in der interdisziplinären Endoskopieabteilung der Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz entfernt. Durch das Darmkrebszentrum initiierte Informationsveranstaltungen dienen u. a. der Beratung zu Risikogruppen und Ernährungsempfehlungen. Ein weiterer Schwerpunkt in der Prävention bzw. Früherkennung von kolorektalen Karzinomen ist die Identifikation von Risikogruppen. Diesbezüglich findet bereits im Rahmen der ärztlichen Aufnahmeuntersuchung ein anamnestisches Screening auf Vorhandensein eines familiären Risikos statt. Die weiterführende Diagnostik (genetische Beratung, genetische Untersuchung) und die eventuell notwendige vorbeugende Diagnostik bei Familienangehörigen ist durch das mit unserer Einrichtung kooperierende klinische und molekulardiagnostische Zentrum „Familiärer Darmkrebs“ am Universitätsklinikum Dresden möglich. Die Bedeutung speziell der Koloskopie zeigt sich darin, dass einerseits durch die Polypektomie (Polypenentfernung) die Entstehung von kolorektalen Karzinomen substanziell verringert werden kann und andererseits bei bereits vorliegendem Karzinom eine frühzeitige Erkennung möglich ist. So beträgt die Fünfjahresüberlebensrate von auf die Dickdarmwand beschränkten Tumoren ohne Lymphknoten- und Fernmetastasen (Stadium I) 96 %. Im Stadium II mit die Darmwand überschreitenden Tumoren ohne Lymphknotenmetastasen beträgt die Überlebensrate noch 86 %. Dem gegenüber steht ein deutlich schlechteres Überleben bei fortgeschrittenen oder metastasierenden kolorektalen Karzinomen im Stadium III und IV mit 10 bis 55 %. Welche diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen bietet das Darmkrebszentrum innerhalb der Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz? Die interdisziplinäre endoskopische Funktionseinheit der Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz verfügt über eine hochmoderne Videoendoskopie mit der Möglichkeit umfassender diagnostischer und interventioneller Untersuchungen am Darmtrakt. Bei bereits feingeweblich bestätigten kolorektalen Karzinomen spielt die adäquate und strukturierte Ausbreitungsdiagnostik (Staging) zur Planung einer differenzierten Therapie eine entscheidende Rolle. Diesbezüglich sind wir in unserer Einrichtung in der Lage, alle geforderten und notwendigen Untersuchungen mit entsprechend modernster technischer Ausstattung und personell adäquater Kompetenz durchzuführen. Beispielhaft seien genannt der endoskopische Ultraschall, die Kontrastmittelsonographie und verschiedenste Computerund Magnetresonanztomographiebasierte Bildgebungen. Die Verfügbarkeit und kurzfristige Durchführbarkeit der nach seitens der Deutschen Krebsgesellschaft geforderten diagnostischen Untersuchungen ist auch Voraussetzung für die Teilnahme an klinischen Studien. So beteiligt sich das Darmkrebszentrum seit 2010 an einer multinationalen Studie über neue Aspekte der multimodalen Therapie beim Rektumkarzinom (PETACC-6-Studie). Therapeutischerseits werden alle onkologisch etablierten Verfahren in der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie durchgeführt. Als überregionales Alleinstellungsmerkmal ist die außergewöhnliche Rate an laparoskopisch assistierten onkologischen Resektionen zu nennen. Beispielhaft werden zirka 60 % aller radikalen Dickdarmoperationen und nahezu 100 % aller Rektumoperationen laparoskopisch assistiert in der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie ausgeführt. Damit assoziiert ist nicht nur ein Benefit für den einzelnen Patienten im Sinne Schmerzfreiheit, postoperatives Ingangkommen der Magen-Darm-Tätigkeit und geringe Rate an Wund- heilungsstörungen, sondern auch eine kürzere Krankenhausverweildauer und eine raschere berufliche und soziale Integration. Bei lokal fortgeschrittenen Darmtumoren gehören auch sogenannte multiviszerale Resektionen unter gleichzeitiger Entfernung von tumorinfiltrierten Nachbarorganen (Pankreasteilresektion, Milzentfernung, Blasenentfernung) zum therapeutischen Standard unserer Klinik. Komplexe Leber eingriffe bei entsprechenden hepatischen Metastasen werden durch Herrn Professor Dr. med. Scheele, einem der europaweit führenden Leberchirurgen, in Bad Hersfeld realisiert. Inwieweit kann man bei der Behandlung von Patienten im Rahmen des Darmkrebszentrums von einem ganzheitlichen Konzept sprechen? Im Darmkrebszentrum der Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz erfolgt eine umfassende leitliniengerechte Versorgung von Darmkrebspatienten auf dem aktuellen Stand der medizinischen Möglichkeiten. Dem Patienten können dabei in einem ganzheitlichen Konzept alle notwendigen Versorgungsmöglichkeiten von der Früherkennung über die Therapie bis hin zur Nachsorge angeboten werden. Das Spektrum der Betreuungsleistung geht somit weit über die operative Behandlung hinaus. So wird jeder Patient des Darmkrebszentrums in der wöchentlichen interdisziplinären Tumorkonferenz von den im Darmkrebszentrum zusammenarbeitenden Spezialisten besprochen. Nachfolgend wird auf der Grundlage der medizinischen Leitlinien, welche die aktuellsten wissenschaftlich fundierten Standards repräsentieren, eine Therapiestrategie mit dem Ziel der Heilung bzw. der Erhaltung und Verbesserung der Lebensqualität festgelegt. Zu den Leistungen des Darmkrebszentrums gehört auch die Hilfestel- dere Handwerkskunst Bethanien 2/2011 9 lung bei Anlage eines Kunstafters. Diesbezüglich erfolgt durch unseren Stomapfleger eine kompetente Beratung und Anleitung im Umgang mit einem Stoma bereits während des stationären Aufenthaltes. Zudem wird fallweise der Kontakt zu einem ambulant tätigen Stomatherapeuten eingeleitet. Bei seelischen Problemen, die mit einer Darmkrebserkrankung einhergehen können, stehen unsere Psychoonkologinnen und die Seelsorge beratend zur Seite. Das Darmkrebszentrum gibt weiterhin Unterstützung bei der Koordination der Nachsorge und Einleitung von ambulanten oder stationären Rehabilitationsmaßnahmen. Es werden auch weiterführende Hilfen nach der Entlassung, zum Beispiel Kurzzeitpflege, ambulante Pflegedienste, hauswirtschaftliche Versorgung etc. sowie die Unterstützung und Antragstellung zur Inanspruchnahme von Pflegeleistungen durch den Sozialdienst vermittelt. Im Rahmen der Ernährungsberatung erfolgt eine fachlich fundierte Beratung für die Patienten und deren Angehörige speziell zur Ernährungsproblematik nach Kolonresektion oder Stomaanlagen. Des Weiteren arbeitet das Darmkrebszentrum eng mit der Kontaktund Informationsstelle für Selbsthilfe (KISS) in Chemnitz zusammen, welche als Schnittstelle für verschiedene Selbsthilfegruppen fungiert. Es bestehen Kooperationsvereinbarungen mit dem ambulanten und stationären Hospiz- und Palliativdienst bei fortgeschrittenem Tumorleiden. Enge und bewährte Kooperationsbeziehungen bestehen zu externen Partnern des Darmkrebszentrums bei der Durchführung erforderlicher Strahlen- und Chemotherapien. Zusammenfassend kann man attestieren, dass durch das vorhandene hochspezialisierte und qualifizierte Fachpersonal an Ärzten, Schwestern und Betreuern sowie durch strukturierte Abläufe ein Kompetenzzentrum für kolorektale Karzino- me entstanden ist, das in der Lage ist, das ganzheitliche Konzept auch in der Praxis adäquat umzusetzen. Wie gestaltet sich die Arbeit sowohl extern mit den Kooperationspartnern wie auch intern mit den anderen Fachabteilungen? Die Zusammenarbeit mit den externen und internen Kooperationspartnern ist geprägt von einem vertrauensvollen Umgang. Diesbezüglich möchte ich ausdrücklich auf die jederzeit sehr kollegiale, inzwischen teilweise auch freundschaftliche Zusammenarbeit mit den externen Kollegen verweisen. Explizit hervorzuheben ist die Kooperation mit den uns verbundenen Onkologen, welche bereits vor der Gründung des Darmkrebszentrums eine wöchentliche onkologische Sprechstunde in der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie durchführten. Erwähnenwert ist des Weiteren die unsererseits hochgeschätzte Zusammenarbeit mit Herrn Professor Dr. med. Scheele bei der Planung und Abstimmung komplexer Lebereingriffe. Welche Maßnahmen gibt es im Bereich der Nachsorge und geschieht die Nachsorge von Patienten durch Mitarbeiter des Darmkrebszentrums oder werden dazu die Patienten bereits zum Hausarzt überwiesen? Nach Diagnose und Therapie eines kolorektalen Karzinoms ist unabhängig vom Tumorstadium eine adäquate ärztliche Betreuung sinnvoll. Differenzieren muss man dabei zwischen der Nachsorge im eigentlichen Sinne und der Nachbetreuung bzw. Rehabilitation nach Resektion eines kolorektalen Karzinoms. Nach kurativer Therapie eines bösartigen Darmtumors besteht für fünf Jahre ein erhöhtes Risiko für ein lokales oder locoregionäres Rezidiv, Fernmetastasen oder einen später auftretenden Zweittumor. Hieraus leitet sich grundsätzlich die Begründung für eine Nachsorge dieser Patienten ab. Ein Rezidiv sollte so früh entdeckt werden, dass ein operativer Zweiteingriff in erneut kurativer Absicht möglich ist. Die eigentliche medizinische Nachsorge ist dabei stadienabhängig. So ist eine regelmäßige oder strukturierte Nachsorge bei Patienten mit frühem Tumorstadium (Stadium I) nach kompletter Tumorresektion in Anbetracht der geringen Rezidivrate und der günstigen Prognose nicht zu empfehlen. Andererseits werden im Stadium II und III strukturierte Nachsorgeuntersuchungen in bestimmten zeitlichen Intervallen (u. a. Sonographie, Endoskopie, CT, Anam nese, körperliche Untersuchung, Tumormarkerbestimmung) zur frühzeitigen Verifizierung eines eventuell vorliegenden Rezidivs empfohlen. Die Umsetzung in der Praxis berücksichtigt natürlich auch den individuellen Patienten mit eventuell vorliegenden Begleiterkrankungen oder einem entsprechenden biologischen Alter. Auftrag der Rehabilitation oder Nachbetreuung ist andererseits die möglichst weitgehende Beseitigung, zumindest aber Kompensation, tumor- oder therapiebedingter Folgen sowie die Hilfestellung bei der Akzeptanz bleibender Behinderungen mit dem Ziel einer selbstbestimmten Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Diese rehabilitative Therapie umfasst somit medizinische, pflegerische, trainierende, psychosoziale und berufsfördernde Maßnahmen, welche dem individuellen Rehabilitationsbedarf angepasst werden. Was die strukturierte Nachsorge unserer Patienten betrifft, sind weder die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, noch die internen Gastroenterologen personell in der Lage, diese zu realisieren. Somit erfolgt die symptom- oder strukturierte Nachsorge regelhaft durch die Einweiser bzw. bei notwendigen Chemotherapien durch die kooperierende onkologische Praxis. Chirurgie - Die besond 10 Bethanien 2/2011 Familiärer Darmkrebs Patientenbogen zur Ermittlung des Risikos für familiären Darmkrebs In Deutschland stellt das kolorektale Karzinom (KRK) die zweithäufigste Tumorerkrankung dar. In 20 - 30 % der Fälle liegt eine familiäre Häufung vor, wobei zum Teil die genetischen Grundlagen noch nicht bekannt sind. Dies betrifft vor allem Verwandte von Patienten mit kolorektalem Karzinom oder Adenom mit einem erhöhten Risiko ebenfalls an einem kolorektalen Karzinom zu erkranken. Empfohlen wird Verwandten ersten Grades der genannten Patienten eine erstmalige komplette Koloskopie in einem Lebensalter, das zehn Jahre vor dem Alterszeitpunkt des Auftretens des Karzinoms beim betreffenden Patienten liegt. Etwa 2 - 5 % aller kolorektalen Kar- zinome entstehen auf dem Boden einer im engeren Sinne erblichen Krebsdisposition. Bei diesen erblichen Formen liegen in der Regel Keimbahnmutationen vor, d. h. die Mutationen betreffen Eizellen bzw. Spermien und werden durch die Zellteilung an die Tochterzellen weitergegeben und können somit an die Nachkommen vererbt werden. Folglich findet sich die Mutation in jeder Körperzelle des Menschen. Das erklärt, warum Patienten mit einem erblichen Tumorsyndrom häufiger in jüngeren Jahren erkranken. Diese erblichen Malignome folgen dem autosomal-dominanten Erbgang, bei dem erstgradig Verwandte eines Betroffe- nen ein Risiko von 50 % aufweisen, ebenfalls die ursächliche Mutation zu tragen. Bei dem hereditären (erblichen) kolorektalen Karzinom können heute zwei wesentliche Formen klinisch und molekulargenetisch unterschieden werden • die sogenannten PolyposisSyndrome und • das Lynch-Syndrom (hereditäres „non-polyposis“-assoziiertes kolorektales Karzinom = HNPCC). Zu den hereditären Polyposissyndromen zählen die familiär adenomatöse Polyposis (FAP) und die sehr seltenen hamartomatösen Polyposissyndrome (Peutz-Jeghers-Syndrom, familäre juvenile Polyposis). Diese machen zusammen etwa 1 % aller kolorektalen Karzinome aus. Ein deutlich höherer Anteil der Darmkrebsfälle entfällt mit zirka 3 % auf das sogenannte HNPCC (non polyposis assoziiertes kolorektales Karzinom, Lynch-Syndrom) und stellt somit die häufigste Form der erblichen Dickdarmkrebserkrankungen dar. Die wesentlichen klinischen Charakteristika dieses Krankheitsbildes sind ein autosomal-dominanter Erbgang, ein Erkrankungsrisiko für das Auftreten eines kolorektalen Karzinoms bis zum 80-sten Lebensjahr von 80 %, ein frühes Manifestationsalter (mittleres Alter bei Diagnose 44 Jahre), das häufige Vorkommen von Zweitkarzinomen des Kolons und Rektums, eine bevorzugte Tumorlokalisation im rechten Dickdarmanteil und die Häufung anderer Tumormanifestationen. Letzteres bedeutet, dass die betreffenden Mutationsträger im Verlaufe ihres Lebens in bis zu 60 % an einem zusätzlichen Gebärmutterkarzinom, in 3 - 13 % an einem Ovarialkarzinom, in 2 - 13 % an einem Magenkarzinom und zu zirka 5 % an einem Urothelkarzinom erkranken können. Im Unterschied zu den hereditären Polyposissyndromen mit auffälligem klinischen Erscheinunsbild ist die Diagnosestellung beim HNPCC oder Lynch-Syndrom meist nur in Zusammenschau mit der Familien anamnese des Patienten möglich. Die Diagnose kann klinisch gestellt werden, wenn in der Familie des Patienten die sogenannten Amsterdam-Kriterien erfüllt sind. Da nicht alle Patienten bzw. Familien mit nachgewiesener Keimbahnmutation diese strengen Amsterdam-Kriterien erfüllen, wurde ein erweiterter Kriterienkatalog definiert, welche als Bethesda-Kriterien bezeichnet werden. Bei Erfüllen einer der genannten Bethesda-Kriterien besteht zumindest der Verdacht auf ein HNPCC-Syndrom und sollte mit speziellen molekulargenetischen Untersuchungen überprüft werden. Seit 1993 wurde der molekulargenetische Hintergrund der Erkrankung zunehmend aufgeklärt. Bisher wurden vier Gene identifiziert, deren Keimbahnmutation für das Auftreten von HNPCC verantwortlich sind. Alle diese Gene verschlüsseln sogenannte DNA-Reparaturenzyme. Durch den Ausfall des DNA-Reparatursystems in den Zellen kommt es zur Anhäufung von genetischen Veränderungen und zur bösartigen Entartung der Zellen. Bei Verdacht auf Vorliegen eines HNPCC- oder LynchSyndroms bei Betroffenen (Index- dere Handwerkskunst Bethanien 2/2011 11 gnostische Vorgehen bei Patienten mit Verdacht auf ein HNPCCSyndrom wird nach Vereinbarung eines humangenetischen und klinischen Behandlungstermins in dem kooperierenden Zentrum „Familiärer Darmkrebs‘“ des Deutschen HNPCC-Konsortium am Universitätskrebszentrum Dresden durch Herrn Professor Dr. Schackert und Mitarbeiter realisiert. Die Zusammenarbeit mit dieser Einrichtung hat sich in den letzten Jahren etabliert und wird von den betroffenen Patienten bzw. Patientenangehörigen in hohem Maße angenommen. Bestandteil der Evaluation von HNPCC-Trägern im Darmkrebszentrum ist die unerlässliche Verwendung des Patientenfragebogens der Deutschen Krebsgesellschaft zur Ermittlung des individuellen Darmkrebsrisikos. Dieser Fragebogen wird durch das Personal im Bereich der Zentralen Aufnahme an geplante Patienten mit gesichertem kolorektalen Karzinom verteilt. Bei Notfallpatienten bzw. Verlegungen aus anderen Kliniken erfolgt die Aushändigung des Formularbogens im stationären Verlauf. patienten) werden zunächst Untersuchungen des Tumorgewebes hinsichtlich HNPCC-typischer Auffälligkeiten empfohlen. Bei auffälligem Tumorbefund ist eine Mutationssuche mittels genanalytischer Methoden anhand von Blutproben notwendig. Damit gelingt ein Nach- weis der zugrundeliegenden Mutationen in bis zu 90 % der Fälle. Die Identifizierung dieser hereditären kolorektalen Tumore ist im Darmkrebszentrum der Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz unerlässlicher Bestand des Behandlungspfades. Das weitere dia- Mit der Abbildung des genannten Screening-Bogens möchten wir auch den Mitarbeitern der Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz sowie allen anderen Leserinnen und Lesern die Möglichkeit geben, ihr persönliches Darmkrebsrisiko zu ermitteln. Eine weitergehende Beratung, insbesondere bei Vorliegen eines HNPCC-Verdachts wird Ihnen durch die Mitarbeiter des Darmkrebszentrums angeboten (telefonische Anmeldung über das Chefarztsekretariat der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Frau Winkler, Tel. 1301). Oberarzt Dr. med. Peter Döhler, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Koordinator Darmkrebszentrum Chirurgie - Die besond 12 Bethanien 2/2011 Radikale Schnitte "Wenn dich deine rechte Hand zum Bösen verführt, dann hau sie ab und wirf sie weg. Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verlorengeht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle kommt." (Matthäusevangelium 5,30) Was für eine rabiate Aufforderung! Eine Zumutung! Klingt direkt lebensfeindlich: sich von seiner rechten Hand trennen zu sollen. Jedoch gibt es im Leben hin und wieder solche Situationen, in denen sich ein radikaler Schnitt, eine radikale Trennung als notwendig erweist – manchmal sogar als überlebensnotwendig. Radikale Schnitte können Überleben sichern. Das weiß jeder Chi rurg. Die Kunst der Chirurgie ist gefragt, wenn Gliedmaßen oder Organe so geschädigt sind, dass sie das Leben einer Patientin bedrohen. Chirurgische Eingriffe können helfen, wenn Veränderungen an Gliedmaßen oder Organen dem Patienten höllische Schmerzen bereiten. Dankbar über den Zugewinn an Lebenszeit und/oder Lebensqualität äußern sich die meisten Patienten nach einer solchen Operation. Freilich ist mitunter neben der Dankbarkeit auch Traurigkeit über den Verlust zu spüren. Die Entfernung der betroffenen Gliedmaßen oder Organe bringt schließlich Einschränkun- gen mit sich. Das zu verarbeiten braucht Zeit. Das Ziel ist jedoch die Befreiung von Schmerzen und die Eindämmung lebensbedrohender Entwicklungen. Und wenn das erreicht werden kann, sind die Patienten erleichtert. Radikale Schnitte können lebensnotwendig sein. Das ist nicht nur in der Chirurgie so. Das gibt es im übertragenen Sinn auch in anderen Lebensbereichen. Immer wieder stehen Menschen vor der Herausforderung, sich von etwas zu trennen, was ihnen schadet. Das können Beziehungen sein, in denen sie immer wieder verletzt werden. Das können Gewohnheiten sein, mit denen sie sich und Anderen das Leben zur Hölle machen. Das können Lebensziele sein, die sie überfordern. Das können Verpflichtungen sein, die nicht mehr zu schultern sind. Typischerweise erscheint dem Betroffenen die jeweilige Beziehung, Gewohnheit, das Lebensziel oder die Verpflichtung unaufgebbar, unverzichtbar – so wie die eigene rechte Hand. Lange Zeit erträgt er lieber die Hölle auf Erden als einen radikalen Schnitt zu machen. Zugegebenermaßen mag das Jesuszitat aus dem Matthäusevangelium beim ersten Lesen überzogen wirken. Als auf die Spitze getriebenes Bild verstanden, bringt es eine wichtige Erfahrung zur Sprache: Manchmal ist ein radikaler Schnitt besser, als sich ewig lang herumzuquälen. Dann kann es nötig sein, Trennungen, Einschnitte, Einschränkungen hinzunehmen, um das Leben zu retten. Problematisch wäre es allerdings, die Herangehensweise der radikalen Schnitte als Königsweg zu betrachten, der immer richtig und zu empfehlen ist. Dann verkommt sie nämlich zu einer Patendlösung, (Diese Schreibweise geht übrigens auf den österreichischen Kommunikationswissenschaftler und Psychotherapeuten Paul Watzlawick zurück. Er bezeichnet damit „eine Lösung, die so patent ist, dass sie nicht nur das Problem, sondern auch alles damit Zusammenhängende aus der Welt schafft.“; Zitat aus dem Vorwort zum Buch „Vom Schlechten des Guten“) Wie im sonstigen Leben gibt es auch in der Chirurgie differenzierte Handlungsmöglichkeiten. Es kommt darauf an abzuwägen: Welcher Schnitt in welchem Umfang ist in dieser konkreten Situation notwendig? Am OP-Tisch macht der Blick dafür einen guten Chirurgen aus. Im übertragenen Sinne hilft der Blick dafür zu guten, lebensfördernden Entscheidungen. Ulrike Förster, Krankenhausseelsorgerin dere Handwerkskunst Bethanien 2/2011 13 Reorganisation der Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie Seit 01.03.2011 ist unsere Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie in zwei spezialisierte Kliniken unterteilt: Die Patienten werden in der jeweils fachlich-organisatorisch zuständigen Klinik behandelt. Dabei unterstützen sich die Kliniken und Fachbereiche kollegial. Die Behandlung von Wahlleistungs- und Privatpatienten erfolgt unabhängig von der Klinikstruktur persönlich durch den vertragsschließenden, liquidationsberechtigen Arzt bzw. dessen Stellvertreter. Klinik für Orthopädie und Traumatologie (OT) einschließlich Fachbereich Unfallchirurgie Leitung: Frau Chefärztin Dr. med. Christine Seyfert FB Unfallchirurgie: Herr OA Dr. med. Rascher Leistungsspektrum: Allgemeine Orthopädie, Fuß-, Hand- und Rheumaorthopädie einschließlich Schulter-, Finger- und Sprunggelenksendoprothetik, Kinderorthopädie, Arthroskopie (z.B. Schulter, Kreuzband), konservative und interventionelle Schmerztherapie Unfallchirurgie: Frakturen – außer periprothetische Brüche, Bandverletzungen, Sehnenverletzungen, traumatologische Wirbelsäulenchirurgie Schwerpunkt: geriatrische Traumatologie D-Arzt Klinik für Endoprothetik, spezielle orthopädische Chirurgie und Wirbelsäulenchirurgie (ESW) Leitung: Herr Chefarzt Prof. Dr. med. Rudolf Ascherl FB Wirbelsäulenchirurgie: Herr OA Dr. med. Krug Leistungsspektrum: Endoprothetik der großen Gelenke (Hüfte und Knie - primär, Wechsel- und Revisionsendoprothetik, Implantation von ausgedehntem Knochenteilersatz, Versorgung von Patienten mit infizierten Implantaten, Wunden, Knochen und Weichteilen einschließlich multiresistenter Keimbesiedlung) Wirbelsäulenchirurgie: konservative/elektive Eingriffe an der Wirbelsäule Ansprechpartner: Chefarztsekratariat OT: Frau Mandy Müller Telefon: 0371 430 - 1501 Telefax: 0371 430 - 1504 D-Arzt Sprechstunde: Frau Katrin Wilke Telefon: 0371 430 - 1517 Telefax: 0371 430 - 1518 Chefarztsekratariat ESW: Frau Bärbel Müller Telefon: 0371 430 - 1511 Telefax: 0371 430 - 1514 Susann Krüger, Assistentin Betriebsdirektion 14 Bethanien 2/2011 Projektwoche „Medizin und Gesundheit“ der Johanneumakademie in den Zeisigwaldkliniken Vom 25. - 29.04. fand erstmals die Projektwoche der Johanneumakademie zum Thema „Medizin und Gesundheit“ statt. Unter der Schirmherrschaft der Kinder- und Jugendstiftung Johanneum veranstalteten die Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz, die Rotary Clubs Chemnitz und Chemnitz-Tertia, die ERFURTH.PROJEKTDESIGN GmbH, das Solaris Förderzentrum für Jugend & Umwelt gGmbH Sachsen, Punkt Balance Fitness und Gesundheitsmanagement und die Verkehrswacht Stadt Chemnitz e.V. eine Woche für Chemnitzer Jugendliche. Ziel der Projektwoche war es, vom Jugendamt der Stadt Chemnitz ausgewählten benachteiligten Chemnitzer Jugendlichen ein anspruchsvolles und sehr praxisbezogenes Bildungsangebot zu bieten und dabei auch in den Ferien unterschiedlichste Freizeitmöglichkeiten wahrzunehmen. Ein solches Gesamtkonzept mit Partnern aus verschiedensten Bereichen ermöglichte ausgewählten Jugendlichen Einblicke in die Praxis zum Thema „Medizin und Gesundheit“, wie sie sonst nicht möglich wären. Untergebracht im Schullandheim im Küchwald wurde den 12 - 14-jährigen Jugendlichen von Montag bis Freitag ein buntes und abwechslungsreiches Programm geboten. So erfuhren sie zum Beispiel, wie ein Krankenhaus funktioniert, lernten bestimmte Bereiche kennen und durften unter Anleitung, der Ernährungsberaterin, Frau Wagner, gesunde Pausenbrote, Obstsalat und Pizza nicht nur herstellen, sondern auch essen. Um zu verstehen, welche technischen Anlagen in einem Krankenhaus verborgen sind und was passiert, wenn einmal der Strom ausfällt, gab es mit dem technischen Leiter, Herrn Rümmler, einen Rundgang durchs Gelände. Nachdem sich die Jugendlichen unter fachkundiger Anleitung des Sportexperten Axel Engelhardt von Punkt Balance Fitness und Gesundheitsmanagement so richtig ausgetobt haben, durften sie in der Physiotherapie mit progressiver Muskelrelaxation entspannen. Danach konnte mit Hilfe von Kameras an den Endoskopen in der Funktionsabteilung das Innere des Körpers kennengelernt werden. Am nächsten Tag war in der Kunst fabrik des solaris Förderzentrums kreatives Gestalten angesagt. In der Ev. Berufsfachschule für Krankenpflege- und Altenpflege erfuhren die Jugendlichen von Pfleger Thomas, wie Lunge und Leber funktionieren und wie schädlich dabei Rauchen und Trinken sein können. Mit Frau Dr. Grimmer von der Laborgemeinschaft Dr. Scholz und Partner konnten am Mikroskop Bakterien und Viren in Aktion betrachtet werden. Dabei wurde einiges Interessantes zum Thema Hygiene vermittelt. Die Verkehrswacht berichtete nicht nur von ihrer Arbeit, sondern bot spannende und interessante Mitmachaktionen. So durften die Jugendlichen in einem Simulator einmal unter Alkohol oder Drogen fahren und konnten so anschaulich erleben, wie beeinträchtigt man dabei ist. Als Abschluss wurden am Freitagnachmittag durch Prof. Reinhard Erfurth, Vorstand der Kinder- und Jugendstiftung Johanneum, an alle Jugendliche Teilnahmebescheinigungen ausgehändigt. Michael Veihelmann, Referent für Öffentlichkeitsarbeit Bethanien 2/2011 15 „Infektionskrankheiten und Schutzimpfungen“ Ein Projekt der Krankenpflegeklasse K08 Meningokokken) zu einem Gesamtwerk zusammengefasst. Heutzutage gibt es diverse Meinungen zum Thema „Impfungen“. Leider sind Erkrankungen wie Diphterie, Tuberkulose, Tollwut oder Masern nicht ausgerottet und die Erkrankungszahlen nehmen stetig zu, auch in den Industriestaaten. Statistiken zeigen, dass die deutsche Bevölkerung nicht ausreichend geimpft ist und somit besteht die Gefahr, dass viele dieser Erkrankungen erneut ausbrechen und möglicherweise eine Pandemie verursachen. Es ist wichtig, dass jeder Grundkenntnisse über Infektionskrankheiten und den Schutz durch Impfungen besitzt, um selbst entscheiden zu können, welche Impfung er injiziert haben möchte. Unser Ziel war es mit diesem Werk zu informieren und aufzuzeigen, welche Bedeutung der Impfschutz in Deutschland hat. Man muss nicht in einem medizinischen Beruf tätig sein, um die Begriffe „Infektionskrankheiten“ und „Schutzimpfungen“ zu verstehen, doch die Bedeutsamkeit und vor allem der lebenswichtige Schutz der Impfungen ist möglicherweise bei einigen Menschen noch unklar. Mit diesem Thema haben wir, Auszubildende der Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz, uns in einem zweijährigen Projekt auseinandergesetzt. In dem theoretischen Teil unserer Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin bzw. zum Gesundheits- und Kranken- 16 Bethanien 2/2011 pfleger entwickelten wir ein Projekt mit dem Thema „Infektionkrankheiten und Schutzimpfungen“. Unser Kurs wurde in Zweiergruppen eingeteilt und jedes Team konzentrierte sich auf eine Infektionskrankheit und spezialisierte sich dabei besonders auf die Geschichte, Mikrobiologie und Epidemiologie der Erkrankung. Hinzu kam die Beschreibung des Impfstoffes, Impfreaktionen und Nebenwirkungen und die Bedeutung der Impfung. All diese Aspekte haben wir kurz und knapp für jede Infektionskrankheit (Bsp.: Hepatitis A und B, Mumps, Röteln, Influenza oder Für uns war dieses Projekt einerseits sehr arbeits- und zeitaufwendig, doch andererseits erarbeiteten wir uns zahlreiche Informationen über Infektionskrankheiten und Impfungen, die wir auch für unsere tägliche Arbeit im Krankenhaus anwenden konnten. Hepatitis B beispielsweise spielt in unserem Beruf eine bedeutende Rolle, da es immer häufiger vorkommt, dass man auf diese Erkrankung trifft. Für jeden von uns war es eine Erfahrung, auf diesem Weg ein so umfangreiches Thema zu erarbeiten. Insgesamt sind wir alle sehr stolz auf unser Gesamtwerk und hoffen, dass wir eventuell mit unserem Ergebnis auch anderen Menschen wichtige Informationen weitergeben können. Unser MVZ Chemnitz Zeisigwaldstraße bekommt Zuwachs Die edia.med Medizinische Versorgungszentren gemeinnützige GmbH konnte sich erfolgreich um die Zulassung der Praxis für Innere Medizin mit Schwerpunkt Endoskopie des leider verstorbenen Dr. Al-Shamaa, Moritzpassage, bewerben. Die neue Praxis wird zum 01.07.2011 in das MVZ Zeisigwaldstraße integriert und unsere bisherigen Praxen – Chirurgie (Dr. med. Bernd Flade und Dr. med. Christian Flade) und Allgemeinmedizin und Arbeitsmedizin (Dr. med. Udo Rehm) - sinnvoll in der ambulanten Versorgung der Patienten ergänzen. Für den Aufbau der neuen Praxis konnten wir den in den Zeisigwaldkliniken gut bekannten Leiter der gastroenterologischen Endoskopie, Herrn Dr. med Karl-Friedrich Fuchs, gewinnen, der seine langjährige Erfahrung einbringen wird. So erhält unser MVZ demnächst als neue Komponente eine internistische-gastroenterologische Praxis mit zwei Endoskopieplätzen und einem Sonographiegerät. Durch die Nähe zum ambulanten Aufwachraum wird eine optimale Nachbetreuung der Patienten möglich sein. Die Praxis wird voraussichtlich zum 11.07.2011 mit folgenden Sprechzeiten beginnen. Montag: Dienstag: Mittwoch: Donnerstag: Freitag: 9:00 Uhr - 14:00 Uhr 8:00 Uhr - 12:00 Uhr und 14:00 Uhr - 17:00 Uhr nach Vereinbarung 8:00 Uhr - 13:00 Uhr 8:00 Uhr - 12:00 Uhr Zu anderen Zeiten sind Termine nach Vereinbarung möglich. Termine können unter der Rufnummer 0371 / 670255 vereinbart werden. Das MVZ Chemnitz-Zeisigwaldstraße wird zum Ende des Jahres in neue Räumlichkeiten ziehen. Dafür werden momentan das Haus 4 (die alte Station 2 und 6) und einige Räume im ambulanten Zentrum umgebaut. Die Praxisräume im ambulanten Zentrum für die ambulante endoskopische Praxis von Herrn Dr. Fuchs werden sogar schon Mitte Juli bezugsfertig sein. Während der Umbaumaßnahmen kommen wir leider nicht umhin, dass die allgemeinmedizinische Praxis von Herrn Dr. Rehm in der Zeisigwaldstraße 105 in die Räume der ehemaligen Physiotherapie umziehen muss. Mit dem Einzug des MVZs in die neugestalteten Räume des Hauses 4 wird die ambulante Versorgung durch eine urologische Praxis komplettiert, so dass das edia. med MVZ Chemnitz-Zeisigwaldstraße ein noch umfangreicheres Angebot für die Patienten bieten wird. Ulrike Schweppe-Haisken, Koordinatorin edia.med Bethanien 2/2011 17 Messe VITAL 04. - 06. März 2011, Messe Chemnitz Nun schon zum 7. Mal präsentierte sich die Bethanien Krankenhaus gemeinnützige GmbH gemeinsam mit der Admedia Reha GmbH sowie der Stadtmission Chemnitz e.V. als Pflegenetz Chemnitz zur diesjährigen Messe VITAL in der Chemnitz Arena. Mit mehr als 12.000 Besuchern war die Messe gut besucht. Die Messehalle mit den insgesamt 150 Ausstellern weckte großes Interesse bei der Bevölkerung. Die Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz präsentierten sich am Freitag mit dem Themenschwerpunkt „Darmkrebszentrum“ durch die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie. Das Darmkrebszentrum wurde weiterhin mit dem Thema „Ernährungsberatung“ bereichert. Über „Endoprothetik-Primärimplantate und Wechsel“ informierte die Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie am Samstag die Messebesucher. Am Sonntag präsentierte sich die Klinik für Urologie zum Thema „Die Urologie – ein innovatives Fach!“ Das Standpersonal, bestehend aus Ärzten der Kliniken und Fachpersonal hat sich mit viel Engagement den Fragen zu neuen Operationsmethoden und Krankheitsverläufen gewid- met. Neben den interessanten Informationsgesprächen gab es ein Gewinnspiel des Pflegenetzes Chemnitz, welches mit ca. 370 ausgefüllten Exemplaren gut aufgenommen wurde. Zu gewinnen gab es neben einem Therapiegutschein der Admedia Reha GmbH und einem Dinner für 2 Personen aus der Küche der Management- u. Servicegesellschaft eine Fahrt ins Grüne mit der Stadtmission e.V.. Eine feierliche Übergabe an die Gewinner findet in den Räumlichkeiten der Admedia statt. Diana Wagner, Referentin für Marketing 1. Gesundheitstag für Mitarbeitende in den Zeisigwaldkliniken Am 02. April 2011 fand von 10:00 bis 16:00 Uhr der 1. Gesundheitstag für Mitarbeitende der Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz statt. Ca. 100 Mitarbeitende nutzten vielfältige Angebote und ein gesundes Buffet, um etwas für die eigene Gesundheit zu tun. Im Rahmen eines neu etablierten Betrieblichen Gesundheitsmanagements soll der Aspekt der Gesundheit der eigenen Mitarbeitenden noch mehr betont werden. Der 1. Gesundheitstag bot daher den Auftakt zu ganz unterschiedlichen Angeboten für die Mitarbeitenden zum Thema Gesundheit. So 18 Bethanien 2/2011 konnten Mitarbeitende samt ihrer ganzen Familie zum Beispiel Bewegungskurse kennenlernen, für die es dann bei externen Partnern günstige Angebote gibt. Auch in Vorträgen konnte sich über Gesundheitsthemen, wie zum Beispiel „Gesunde Ernährung“ oder „Stark bis in die Knochen – vorbeugend Osteoporose“ informiert werden. Darüber hinaus bestand die Möglichkeit eines individuellen Gesundheitschecks. Weiterhin gab es auch Kinderangebote, wie zum Beispiel Kung Fu oder eine Tastwand, an der Übungen zur Koordinations-, Aus- dauer und Reaktionsschulung vorgenommen werden konnten. Damit Mitarbeitende herausfinden können, was für sie am besten ist, gab es an diesem 1. Gesundheitstag viele Schnupperkurse, bei denen man einmal etwas ganz Neues ausprobieren konnte. Sei es Yoga, Pilates für den Rücken, Step Aerobic oder eine Progressive Muskelrelaxion – all das wurde am 1. Gesundheitstag angeboten. Michael Veihelmann, Referent für Öffentlichkeitsarbeit Wettbewerb „Bester Auszubildender in der Altenpflege 2011“ Fast wäre die Ausschreibung der Firma Averosa aus Delitzsch zum Wettbewerb „ Bester Auszubildender in der Altenpflege 2011 “ zum Internationalen Tag der Pflege unter der Werbeflut verloren gegangen. Mit Begeisterung hat sich die Altenpflegeklasse A08 im März 2011 an dieser Ausschreibung beteiligt. Einer der Eckpunkte des Wettbewerbes war eine Klausurarbeit in einem Zeitumfang von zwei Stunden. Die Auswertung erfolgte durch Frau Thibaut an Hand der vorgegebenen Unterlagen des Veranstalters. Der / die beste Teilnehmer/in an der Klausurarbeit wurde zu dem zentralen Endausscheid gemäß den Ausschreibungsunterlagen angemeldet. Aus den verschiedenen Bundesländern beteiligten sich ca. 3400 Schüler. Es wurden höchstens 20 Auszubildende mit einem Notendurchschnitt von mindestens 2,0 auf dem letzten Zeugnis zugelassen. scheid im Quality Country Hotel Brehna am 11. und 12. Mai. 2011. An diesen zwei Tagen stellten die 20 Teilnehmer ihr Wissen und Können nochmals unter Beweis. Als begleitender Fachlehrer unserer Schule nahm Frau Schreier an der Auszeichnungsveranstaltung am 12.05.2011 teil. An dem ersten Tag wurde eine Pflegeplanung geschrieben und durch die Prüfungskommission bewertet. Am zweiten Tag stellten sich die 20 Auszubildenden einem Kolloquium und einer praktischen Prüfung. Jetzt ging es um die Plätze 1 bis 3. Alle Prüfungen wurden mit einer bestimmten Punktzahl bewertet und gegen 15 Uhr erfolgte in einem feierlichen Rahmen die Auszeichnung mit dem Heidemarie Bork-Preis. Frau Sandra Nitzsche erkämpfte sich den 4. Platz und nahm mit Stolz und Freude die Urkunde vom Initiator des Wettbewerbes Herrn Fries entgegen. Er teilte in seiner Festansprache mit, dass es auch 2012 diese Ausschreibung wieder geben wird. Marion Schreier, Lehrerin für Pflegeberufe Frau Sandra Nitzsche aus der Altenpflegeklasse A08 war die erfolgreichste Schülerin unserer Schule und erlangte die Teilnahmeberechtigung für den Endaus- Bethanien 2/2011 19 Baumaßnahme am Krankenhaus Bethanien Plauen Das Krankenhaus Bethanien Plauen hat in seiner über 100-jährigen Geschichte viele Veränderungen erlebt, die immer ein gemeinsames Ziel hatten: die Verbesserung der Versorgungsstrukturen für unsere Patienten. Veränderungen umfassen dabei sowohl organisatorische Anpassungen, als auch Umbaumaßnahmen am Gebäudebestand. Was letztere betrifft, sind derartige Arbeiten wohl in fast jedem Jahr dieser langjährigen Geschichte in größerem oder kleinerem Umfang durchgeführt worden. Die letzte größere Maßnahme, nachdem im Jahr 1997 ein Anbau in Containerbauweise zur Erweiterung des bis dahin genutzten Villengebäudes erfolgt war, war der Ausbau des kompletten Untergeschosses dieses Containerbaus, der dann im Oktober 2007 in Betrieb genommen wurde. Notwendig war dies, da das bis da- hin für Patientenaufnahme und Verwaltungsbereich genutzte Bürogebäude abgerissen wurde, um für den 2008 in Betrieb genommenen Neubau der Admedia Reha Plauen Platz zu schaffen. Nun steht wiederum eine Baumaßnahme an, die wohl als die größte bisherige bauliche Veränderung am Krankenhaus Bethanien Plauen bezeichnet werden kann. Errichtet werden soll ein neues Bettenhaus einschließlich Wirtschaftstrakt, der eine neue Küche mit angeschlossener Cafeteria ebenso beherbergen wird, wie Lagerräume und eine Tiefgarage. Das Gesamtbudget für die Baumaßnahme beträgt 4,8 Mio. € und wird vollständig aus Eigenmitteln der Bethanien Krankenhaus Chemnitz gemeinnützige GmbH finanziert. In dem Neubau werden alle Patientenbetten, die bisher ca. hälftig in Villenaltbau und Containerbau untergebracht sind, Platz finden. Damit wird es zukünftig im KBP ausschließlich 2-Bett und 1-Bett-Zimmer jeweils mit Nasszelle geben, was bisher nur für einen kleinen Teil der Patientenzimmer Standard ist. Der dreigeschossige Neubau wird sich gut in das bestehende Wohnumfeld einpassen, über einen transparenten Glasgang wird die Anbindungen an den bestehenden Bau realisiert werden. Inzwischen sind bereits verschiedene Vorarbeiten am zukünftigen Neubaustandort umgesetzt, ein provisorischer Parkplatz als vorübergehender Ersatz der durch die Baumaßnahme wegfallenden Stellplätze ist die in dieser Woche fertiggestellte aktuellste Maßnahme. Nachdem Mitte Mai die Baugenehmigung eingetroffen ist und erste Ausschreibungsergebnisse bereits vorliegen, wird voraussichtlich Mitte Juni 2011 mit dem Bau begonnen werden. Ziel für die Fertigstellung ist das 4. Quartal 2012. Wir hoffen, dass alle Arbeit gut vorangeht und vertrauen darauf, dass auch diese Veränderungen unter dem Segen Gottes stehen und das Haus mit seinen Mitarbeitenden auch zukünftig ein Ort der Hilfe und Heilung für die uns anvertrauten Patienten sein kann. Andreas Lehr, Betriebsdirektor Krankenhaus Bethanien Plauen 2. Diakonie-Workshop „Begeistert leben – was uns motiviert“ Mehr als 70 Teilnehmende aus allen Einrichtungen der edia.con trafen sich am 6. Mai zum zweiten Diakonie-Workshop in der Kulturscheune Kloster Nimbschen zum Thema „Begeistert leben – was uns motiviert“. Organisiert durch den Theologischen Beirat der edia.con bot der Tag erneut unterschiedliche Möglichkeiten eines Austausches. Nach einer Einführung in den Bibeltext konnte in 20 Bethanien 2/2011 Gesprächsgruppen über das Gleichnis vom Sämann ausgiebig diskutiert werden. Als Gastredner gab Prof. Reinhard Turre durch sein profundes Wissen im Bereich der Diakonie weitere Impulse, über die sich erneut in Gesprächsgruppen intensiv ausgetauscht werden konnte. Michael Veihelmann, Referent für Öffentlichkeitsarbeit Von der Elektronischen Datenverarbeitung (EDV) zur modernen Informationstechnologie (IT) In den letzten Jahren konnte jeder den Wandel der Computertechnik verfolgen. Früher wurden Großrechner benötigt, um die Daten einer Firma zu verarbeiten. Diese nahmen teilweise ganze Gebäude ein und wurden als Rechenzentrum bezeichnet. In diesen Großrechnern wurden die Daten der Firma verarbeitet und berechnet. Daher sprach man oft von elektronischer Datenverarbeitung (EDV). Dass heute ein Telefon eine höhere Rechenleistung als ein Computer vor 30 Jahren hat, zeigt den Wandel zur modernen Informationstechnologie (IT). Dabei geht es nicht mehr nur um Datenverarbeitung. Vielmehr müssen die Infor- mationen am richtigen Ort zur richtigen Zeit und für die richtigen Personen bereitgestellt werden. In der edia.con sind das die Ziele unserer zentralen IT-Abteilung, welche sich vor drei Jahren von einzelnen EDV-Mitarbeitern zu einer Abteilung formte. Diese betreut heute die Krankenhäuser Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz, Krankenhaus Bethanien Plauen, Diakonissenkrankenhaus Dessau, Ev. Diakonissenkrankenhaus Leipzig, Fachkrankenhaus Bethanien Hochweitzschen sowie Altenpflegeheime, Arztpraxen bzw. die medizinische Versorgungszentren (MVZ) der edia.con Gruppe. Die IT-Abteilung besteht heute aus elf Mitarbeitern. Der Abteilungsleiter Lars Forchheim wurde bereits in der letzten Ausgabe vorgestellt. Für den Bereich Infrastruktur (Server, PC, Netzwerk, Sicherheit) ist Klaus-Benedikt Franke als leitender Koordinator zuständig. Der Bereich Anwendungssoftware (klinische Systeme, Verwaltungssysteme) wird von Claudia Bärthel als leitende Koordinatorin betreut. Brigitte Seidel ist die helfende Hand für unsere Anwender (Helpdesk). Kerstin Seliger und Manuela Heide-Reinhard kümmern sich um unser Klinisches Informationssystem (medico//s). Dieter Grieger betreut unser Materialwirtschaftssystem. René Haustein kümmert sich nicht nur um den externen Zugriff auf unserer Unternehmen, sondern ist auch für die Arztpraxen bzw. MVZ´s zuständig. Das Aufgabengebiet von Alexander Snop und Silvio Kassubek erstreckt sich über alle Fragen im PC- und Server-Bereich. Daniel Hainich beschäftigt sich mit den Themen Sicherheit, Virtualisierung und Netzwerk. Der Bereich in Zahlen (Stand Januar 2011): Server: 116 Clients: 841 Nutzer: 1100 Standorte: 14 Lars Forchheim, Abteilungsleiter IT 2. Sächsisches ARTHROSE-Patientenforum in Chemnitz Am 30. April 2011 fand im Hotel Mercure Kongress das 2. Sächsische ARTHROSE-Patientenforum unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. med. Rudolf Ascherl statt. Mehr als 200 Interessierte informierten sich in Fachvorträgen über das Thema Hüfte. Darüber hinaus konnte die Ausstellung „60 Jahre Kunstgelenke an der Hüfte! – vom Plexiglas zum Zirkoniumoxid“ besucht werden. Weiterhin präsentierten das OP-Team und Firmen u.a. Instrumente und Kunstgelenke. Michael Veihelmann, Referent für Öffentlichkeitsarbeit Bethanien 2/2011 21 Urologisches Patientenforum Am 11. Mai 2011 fand im Hotel Mercure Kongress das Urologische Patientenforum zum Thema „Urologie – alles fließt“ statt. Unter der Leitung von Chefarzt Prof. Dirk Fahlenkamp informierten sich ca. 130 Besucher über verschiedenste Themen. So stellten Ärztinnen und Ärzte der Klinik für Urologie verschiedene Teilbereiche der Urologie, wie zum Beispiel Kinderurologie, Harninkontinenz, Harnsteine oder auch Prostatakarzinome, vor. An verschiedenen Ständen konnten sich die Besucher über den OP, die InkontinenzSprechstunde und bei verschiedenen Pharma-Firmen ausgiebig informieren. Michael Veihelmann, Referent für Öffentlichkeitsarbeit 29. Urologenlauf durch den Zeisigwald Am 09. April fand im Polizeisportstadium der 29. Urologenlauf statt. Nachdem es am Vormittag noch sehr ungemütlich (kalt und regnerisch) aussah, kam pünktlich zum Start die Sonne heraus. Zuerst mussten die angemeldeten sieben Kinder eine ganze Stadionrunde bewältigen und bereits die ganz Kleinen spurteten engagiert und mit letzten Kräften 22 Bethanien 2/2011 um die ersten Plätze. Danach ging es für die größeren Kinder und die Erwachsenen auf die 2,5 km bzw. 10 km Strecke durch den Zeisigwald. Nach Herrn Rößlers vorbildlicher Sichtung und Kennzeichnung der idyllischen Strecke, gab es noch kurze und aufmunternde Worte von Chefarzt Prof. Fahlenkamp und zum Startschuss von Oberärztin Sämann machten sich die Läufer auf die Strecke. Dabei waren sowohl Ärzte, Pflegepersonal, Verwaltungsmitarbeitende wie auch Mitarbeitende einer Praxis. Der älteste Läufer zeigte eindrucksvoll, dass er noch mit 72 Jahren die 2,5 km in einer richtig guten Zeit absolvieren kann. Michael Veihelmann, Referent für Öffentlichkeitsarbeit Die Siegerehrungen Damen 10 km Damen 2,5 km Herren 10 km Herren 2,5 km Kinder Kinder 2,5 km Bethanien 2/2011 23 Seminar „Betriebswirtschaftliche Grundlagen – Kostenbewusstes Handeln“ Am 14. April fand erstmals mit Frau Dr. Scharff von der bsw Beratung, Service & Weiterbildung GmbH, Chemnitz, ein Seminar zum Thema „Betriebswirtschaftliche Grundlagen – Kostenbewusstes Handeln“ statt. Teilnehmende aus allen Berufsgruppen simulierten betriebswirtschaftliche Prozesse anhand eines eigens für das Krankenhaus konzipierten Planspiels. Durch diese sehr praktische Annäherung an das Thema konnten die Teilnehmenden ein Prozessverständnis erlangen und betriebswirtschaftliche Zusammenhänge besser nachvollziehen. Durch spezielle Ereigniskarten wie „Erhöhter Krankenstand von Mitarbeitern“, „Fehlerhafte Abrechnung von Behandlungen“, oder auch „Verzögerte Abrechnungen“ wurden anhand ganz praktischer und reali- tätsbezogener Ereignisse im Krankenhaus die entsprechenden Folgen und Auswirkungen deutlich gemacht. Nach einer Auswertung der Beurteilungen des Seminars wird in Betracht gezogen, dieses Seminar auch weiteren Mitarbeitenden anzubieten, um gemeinsam an der Optimierung betriebswirtschaftlicher Prozesse im Krankenhaus mitzuwirken. Michael Veihelmann, Referent für Öffentlichkeitsarbeit Hier ein paar Eindrücke des Planspiels: 24 Bethanien 2/2011 Zertifikat für Nachwuchsförderung 2011 für die Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz Am 18.05. wurde durch den Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Chemnitz, Herrn Jens Burow, den Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz das Zertifikat für Nachwuchsförderung 2011 an Herrn Siegfried Ziegler, Geschäftsführer der Bethanien Krankenhaus Chemnitz gemeinnützige GmbH überreicht. Aus dem Chemnitzer Arbeitsagenturbezirk wurden die Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz am Tag des Ausbildungsplatzes für ihr hervorragendes Engagement in der Ausbildung besonders gewürdigt. Der Geschäftsführer der Agentur für Arbeit, Herr Jens Burow, erwähnte lobend das sehr breite und vielfältige Engagement. So werden hier nicht nur künftige Pflegekräfte ausgebildet, auch jungen Köchen oder auch Studierenden des Gesundheitsmanagement werden attraktive Arbeits- und Stu- dienplätze angeboten. In den Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz absolvieren derzeit in der Ev. Berufsfachschule für Krankenpflege und Altenpflege 75 Auszubildende ihre Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger und knapp 40 Auszubildende zum Altenpfleger. Durch die bereits sehr lange Tradition einer soliden Pflegeausbildung wurden in Bethanien in den letzten 40 Jahren mehr als 1.000 Schülerinnen und Schüler ausgebildet. Die seit 2005 aufgenommene Altenpflegeausbildung erfolgt in enger Kooperation mit diakonischen Trägern der Altenhilfe. Über die mit den Zeisigwaldkliniken verbundene MSG Management- und Servicegesellschaft für soziale Einrichtungen mbH werden jedes Jahr auch Auszubildende in der Küche zum Koch/ zur Köchin ausgebildet. Hier werden seit 1997 in einer Großküche, die täglich über 1.000 Mahlzeiten ausgibt, junge Menschen durch eine qualitativ hochwertige Ausbildung für den späteren Beruf vorbereitet. In Zusammenarbeit mit den Berufsakademien in Plauen und Zwickau bietet die MSG darüber hinaus jedes Jahr betriebswirtschaftlich interessierten jungen Menschen ein zukunftsweisendes Studium zum Betriebswirt (BA) in der Studienrichtung „Gesundheitsund Sozialmanagement“ an. Aufgrund des sehr praxisnahen Studiums bestehen für die Absolventen sehr gute Übernahmechancen und bisher wurden, bis auf eine Ausnahme, alle Absolventen in interessante Nachwuchspositionen im Bereich der edia.con in Sachsen und Sachsen-Anhalt übernommen. Michael Veihelmann, Referent für Öffentlichkeitsarbeit Bethanien 2/2011 25 Aus der Postmappe Ein Dankeschön an die Ärzte Ich hatte den Entschluss gefasst, mich operieren zu lassen. Es ist ein kleiner Eingriff, welcher mir jedoch meine Lebensqualität vollkommen zurückgeben wird. Und so kam ich in Ihr Krankenhaus. Es gibt ja keine Zufälle im Leben, ich hatte dieses gewählt, weil eine langjährige Freundin hier schon viele Jahre arbeitet und sie einfach voller Herzensliebe ihren Beruf ausübt. Und diese Liebe zu den Menschen fand ich hier überall. Der Empfang am Tag der Einweisung war strukturiert und für mich auch übersichtlich. So wurden alle notwendigen Vorbereitungen schon vor der Zimmereinweisung abgehandelt. Und die Wahlleistungsmanagerin auf der Station 10 war dann auch sofort für mich da. Sie sorgte für alles, damit ich mich richtig wohlfühlen konnte, wie eben in einem Hotel. Wobei ich das Bedürfnis Wiederzukommen dann doch nicht wirklich hatte. Ich erlebte in den nächsten 4 Tagen so viel Hilfsbereitschaft, was mich als Philosophin und Psychologin richtig beeindruckte. Da ist der Professor, der zu meiner Zimmergenossin kam, Ruhe ausstrahlte, Selbstbewusstsein und Können, damit Sicherheit, dass mir klar war, warum die Dame aus Bayern extra zu uns nach Chemnitz zur OP kam. Und dann hatte dieser Professor noch Zeit für seine Patientin, er ermutigte sie alle Fragen zu stellen, die sie bewegte, damit sie für sich Sicherheit mit nach Hause nehmen konnte. Ich habe in diesen 4 Tagen meines Krankenhausaufenthaltes Menschen in weißen Kitteln oder in grünen Anzügen erlebt, die ihre Arbeit machen. Ist ja selbstverständlich, sagen Sie? Und dennoch hatte ich immer wieder aus den Gesprächen heraus die Besonderheit erlebt, dass die Ärzte sich von mir verstanden gefühlt haben. Und darüber war ich wieder erstaunt, denn es sollte doch selbstverständlich sein. Die Achtung vor der Arbeit der Ärzte sollte selbstverständlich sein, wie das Lächeln beim Begrüßen auf dem Gang von der Cafeteria zum eigenen Zimmer. Doch ehrlich, manche Menschen in Weiß waren richtig erschrocken, dass ich fröhlich „Guten Tag“ sagen konnte. Und somit möchte ich einfach mal ein großes Dankeschön an die Menschen weitergeben, die täglich dafür Sorge tragen, dass es anderen wieder gesundheitlich besser geht. Und dann sage ich Danke für das Lächeln, welches ich über das Gesicht der Oberärztin huschen sah, als sie eine vielstündige OP erfolgreich beendet hatte. Sie kann sich noch freuen. Danke, dass es nicht zur Selbstverständlichkeit geworden ist. Danke sage ich heute auch, weil ich weiß, welcher Stress nebenher noch von den Ärzten zu tragen ist. Die vielen Stunden im OP und der Druck nicht versagen zu dürfen, der Umgang mit dem Schmerz, wenn es nicht geklappt hat. Nicht zu vergessen auch der Erfolgsdruck, welcher untereinander sicherlich nicht gering ist. Wie wichtig sind da ein Lächeln des Kollegen und die Schulter des Pflegers oder die berührenden Worte einer Schwester. Danke dafür, dass Sie Ihren Beruf mit so viel Engagement ausüben, wie ich es jetzt erleben durfte. Von den privaten Problemen eines Menschen namens Arzt, darf oder kann auch keiner erfahren. Und alles sollen oder wollen diese Menschen dann auch noch selbst tragen. Tja wie würde es denn auch aussehen, wenn ein Arzt sich Hilfe bei einem Psychologen holen würde? Und vor allem, wenn es noch einer der Kollegen erfahren würde. Ich danke Ihnen ganz speziell dafür, dass ich meinen Willen bekam und dass Sie für mich persönlich großes geleistet haben und ich mich wieder fit wie ein Turnschuh fühlen kann. Ich danke Ihnen für liebevolle Führsorge, die ich vom gesamten medizinischen Personal erleben durfte. Ich danke Ihnen für die Sauberkeit und das abwechslungsreiche Essen, was auf Wunsch auch noch verändert werden konnte. Ich möchte Ihnen allen meinen größten Respekt zollen, weil sie jeden Tag mit so viel Schmerz und Traurigkeit umgehen müssen. Ich wünsche Ihnen deshalb aus tiefstem Herzen, dass Sie vielen Menschen begegnen, die nicht nur Dankbarkeit leben sondern Ihnen auch ein Lachen schenken und Ihnen ein bisschen Glückseeligkeit vermitteln können. In tiefer Hochachtung Ihre Ramona Ute Streckenbach 26 Bethanien 2/2011 Rätsel Auflösung aus dem letzten Heft: PATIENT Als Gewinner wurden gezogen: 1. Preis: Herr Reinhard Jahn, Hohndorf 2. Preis: Frau Cornelia Hahn, Chemnitz 3. Preis: Frau Kristine Beier, Olbernhau Herzlichen Glückwunsch! Gewinnen Sie auch diesmal wieder Buchgutscheine im Wert von 30; 20 und 10 Euro. Ihre Lösung schicken Sie an: Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz Herrn Michael Veihelmann Stichwort: „Bethanienrätsel 2/11“ Zeisigwaldstraße 101 09130 Chemnitz Lösung 1 2 3 4 5 6 7 8 Bethanien 2/2011 Augenblick mal... Organisches Ersatzteillager? Kurz vor Redaktionsschluss dieser Ausga be erreicht mich eine Presseinformation des Deutschen Evangelischen Kranken hausverbandes (DEKV) mit der Überschrift „Organspende – mit guten Gründen nur freiwillig!“ Darin geht es um die in letzter Zeit häufig diskutierte Frage nach einer Ge setzesänderung in diesem Bereich. Soll die Zustimmung eines Menschen weiterhin ei ne notwendige Voraussetzung dafür sein, dass ihm nach seinem Tod Organe entnom men werden können oder kann die Bereit schaft dazu grundsätzlich vorausgesetzt werden und bedarf es eines ausdrücklichen Widerspruches, wenn jemand dies nicht möchte? Im Kern geht es in dieser Diskussion um unser Menschenbild. Gewiss ist es aus Sicht derjenigen, die ein Organ lebensnot wendig brauchen, gut, wenn sich viele Men schen bereit finden, ihre Organe im Todes fall anderen zur Verfügung zu stellen um auf diese Weise Leben zu retten. Gleichzei tig aber steht die Frage, ob der menschli che Körper – auch der tote – gesellschaftli ches Allgemeingut ist oder nicht doch eher wesentlicher Bestandteil dessen, was eine Persönlichkeit ausmacht. Wo eine Gesell schaft beginnt, über die Persönlichkeit von Menschen verfügen zu wollen, tut sie sich nach meiner Sicht darin keinen Gefallen. Denn gesellschaftliches Zusammenleben wird dauerhaft nur gelingen, wenn die Ein zelnen sich als freie Wesen miteinander darüber verständigen, wie sie ihr Miteinan der gestalten wollen. Zwangsmaßnahmen im Sinne erzwungener Hilfe für andere sind dafür wenig hilfreich. Deshalb begrüße ich die Erklärung des DEKV, die die Freiheits rechte von Menschen stärken hilft, indem sie die Freiwilligkeit in dieser Entscheidung betont. Zugleich freilich – und auch darin hat sie meine volle Unterstützung – schlägt sie vor, Bürgerinnen und Bürger regelmäßig an die Möglichkeit der Organspende zu er innern und sie über deren Wichtigkeit und Bedeutung aufzuklären. Regelmäßige In formation und darin auch Konfrontation mit dieser Problematik scheint mir jedenfalls der deutlich bessere Weg zu sein, weil so Verantwortlichkeit gestärkt und Bewusst sein dafür geschaffen wird, dass wir als Menschen aufeinander angewiesen sind und dafür – unter Umständen sogar über den eigenen Tod hinaus – etwas tun kön nen, wenn wir es denn zu Lebzeiten so wollen und entscheiden. Einladung zum Chirurgischen Patientenforum 03. September 2011 • 09:00 – 14:00 Uhr Hotel Kongress Mercure, Chemnitz Arztvorträge und Diskussion Gastreferent: Herr Prof. Dr. med. Hans K. Schackert, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden Es präsentieren sich Firmen und die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie der Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz. Zwischen den Vorträgen besteht die Möglichkeit die Ausstellungen zu besuchen und/oder sich bei einer Tasse Kaffee/Tee zu treffen und sich auszutauschen. Der Eintritt ist frei! Mit freundlicher Unterstützung des DARMZENTRUM Zeisigwaldkliniken BETHANIEN Le s e r b r i ef k a s t e n Leserzuschriften und Anregungen an die Öffentlichkeitsarbeit nehmen wir gern entgegen. Schreiben Sie uns: Bethanien Krankenhaus Chemnitz gemeinnützige GmbH Öffentlichkeitsarbeit Zeisigwaldstraße 101 • 09130 Chemnitz oder e-mail: [email protected] Herausgeber: Bethanien Krankenhaus Chemnitz gemeinnützige GmbH Zeisigwaldstraße 101 • 09130 Chemnitz Telefon:0371 430-0 Telefax: 0371 430-1014 e-mail: [email protected] www.bethanien-sachsen.de Redaktionsleitung: Pastor Frank Eibisch Layout: teamdesign gmbh Straße der Nationen 84 • 09111 Chemnitz Telefon:0371 52377-0 e-mail:[email protected] www.teamdesign.eu Druck: Druckerei W. 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