1 Rede zur Eröffnung der Ausstellung „PATRICK MIMRAN

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1 Rede zur Eröffnung der Ausstellung „PATRICK MIMRAN
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Rede zur Eröffnung der Ausstellung „PATRICK MIMRAN
BILLBOARDS & OTHERS“ in der Galerie Dr. Dorothea van der Koelen
von Cristiana Coletti
Guten Abend, lieber Patrick Mimran,
liebe Frau Dr. van der Koelen,
liebe Freunde der Galerie, liebe Freunde der Kunst!
Ich freue mich sehr, die zweite Einzelausstellung von Patrick Mimran in der Galerie
Dr. Dorothea van der Koelen zu eröffnen – die zweite sage ich, denn wie Sie
wahrscheinlich wissen, zeigte die Galeristin schon im September 2010 eine
Einzelaustellung von Patrick Mimran unter dem Titel „Billboard Projects“ in den
venezianischen Räumen von la Galleria.
Bereits zum dritten Mal habe ich das Glück und die Freude, die Eröffnungsrede einer
Ausstellung in der Galerie von Dorothea van der Koelen halten zu dürfen. Dafür
möchte ich mich sehr bedanken. Es ist immer eine neue Herausforderung, eine
Anregung, sich mit der Kunst auseinandersetzen zu können, die diese Galerie vertritt.
Und jedesmal erschliessen sich neue Zusammenhänge, neue Ideen, neue Erkentnisse
und – in gewisser Weise – immer neue Nuancen eines sozusagen indirekten, stillen
Dialogs zwischen den Werken verschiedener Künstler der Galerie.
Patrick Mimran ist in Frankreich geboren. In Paris. In einer lebendigen Stadt voller
Kultur, Museen, Galerien, großartiger Architektur ... eine Stadt voller Kunst und
Schönheit. Aber als er 8 Jahre alt war, entschieden seine Eltern – leider – in die Schweiz
zu ziehen. Ich möchte damit nicht sagen, dass die Schweiz weniger schön wäre. Doch
dort hat der junge Patrick Mimran etwas vermisst, wie er mir in einem Interview 2010
erzählte:„In der Schweiz wohnte ich auf dem Land und war ein wenig einsam. Ich habe
mich gelangweilt und deswegen angefangen, zu malen und zu zeichnen“ (Patrick
Mimran).
Diese seine Antwort auf meine Frage „Wann hat Ihre Liebe zur Kunst angefangen?“
erinnert mich an den Satz eines italienischen Canzone von Luigi Tenco: „Ich habe mich
in Dich verliebt, weil ich nichts zu tun hatte.“ Mein nicht gerade hochliterarisches Zitat
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hilft mir, nicht nur meine italienische Heimat in meine Rede einzuschmuggeln, sondern
– vor allem – über eine weitere Bedeutung des Satzes von Patrick Mimran
nachzudenken: „Nichts zu tun zu haben“ oder „Sich zu langweilen“ ist nicht nur als
konkrete, vorübergehende Situation zu verstehen, in der man tatsächlich gerade nichts
zu tun hat, sondern vielleicht auch als ein permanenter, existenzieller Zustand. Ein
Zustand der Unruhe, vielleicht des Vermissens, in dem stets etwas fehlt. Etwas
Undefinierbares, das über die alltägliche Realität hinaus geht.
Auch wenn die innere Notwendigkeit des Künstlers, sich der Kunst zu widmen, letztendlich immer undurchschaubar bleibt, sehen wir, wie die einfache, fast simple Aussage
Patrick Mimrans – „Ich habe mich gelangweilt und deswegen angefangen, zu malen
und zu zeichnen“ – in Wirklichkeit eine tiefe, unvermutet poetische Ebene enthält. „I
sing to use the Waiting“ „Ich singe, um das Warten zu verkürzen“ – schrieb die
amerikanische Dichterin Emily Dickinson – „ We journey to the Day / And tell each
other how We sung / To Keep the Dark away.“ „Wir reisen in den Tag und erzählen
uns wir wir sangen, um die Dunkelheit zu verscheuchen.“
Heute lebt Patrick Mimran in Genf und in New York. Weitere biografische Details aus
seinem Leben möchte ich jetzt nicht ausführen. Hier sei nur noch ein einziges Datum
erwähnt: Im Jahr 2001 beginnt Patrick Mimran Billboards – Banner – zu beschriften
und zu installieren.
„Während eines Spaziergangs in Chelsea, New York, sah ich einige leere Werbeflächen
und dachte mir, dass es spannend sein könnte, diese Flächen für Ideen über Kunst zu
benutzen.“ – erinnert sich Patrick Mimran. Seit fast vierzehn Jahren installiert er nun
seine Billboards in den USA, in Japan, in Tokio, in Italien, Venedig, Rom, Mailand,
Bologna, in Deutschland und sogar in Russland. Natürlich ist Patrick Mimran nicht der
erste Künstler, der im öffentlichen Raum Installationen realisiert. Gewiss auch nicht der
erste, der mit Worten arbeitet. Bei der Vorbereitung meiner Rede habe ich auch das
Buch von Dorothea van der Koelen – ihre Dissertation über das Werk Heinz
Gappmayrs – wieder in die Hand genommen, in dem eine kluge Analyse der
Entwicklung jener Kunstform zu finden ist, welche im Zwischenbereich von Sprache,
Literatur und Bildender Kunst entsteht. Ihre Abhandlung hat mir geholfen, meinen
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ersten Eindruck zu bestätigen: Patrick Mimran vertritt in diesem Bereich eine
einzigartige Position. Eine ausführliche Erörterung meiner Aussage im Kontext anderer
Künstler würde viel Zeit in Anspruch nehmen. Ich möchte mich daher ausschliesslich
auf die Werke Mimrans konzentrieren und zwar zuerst auf ihren visuellen Aspekt.
Wie Sie sehen können, arbeitet Patrick Mimran mit schwarzen Buchstaben auf weißem
Grund. Seine Signatur ist rot. (Ausnahme sind die Werke auf verspiegelter Fläche. Aber
zu dieser neuen Produktion möchte ich später zurückkommen.) Die Buchstaben sind
großformatig und regelmäßig. Es ergibt sich eine klare, einfache, immer ähnliche Form,
die überall sofort wieder erkennbar ist, und die – vor allem – in jedem urbanen Kontext
sehr schnell auffällt.
Egal ob in Venedig oder in New York – kein Mensch läuft an einem seiner Billboards
vorbei, ohne darauf einen Blick geworfen zu haben. Wie kommt das? Natürlich spielen
dabei die Größe und die strategische Position der Billboards eine wesentliche Rolle –
zumindest wenn sie auf einer bekannten Brücke oder an der Fassade eines berühmten
Palazzo am Canal Grande installiert sind. Der Grund, warum seine Billboards die
Aufmerksamkeit auf sich ziehen, liegt aber auch an ihrer visuellen Beschaffenheit:
Ohne dass man es sich bewußt macht, wirken Farben, Schrifttyp und Layout der
Billboards ein wenig wie Warnschilder, wie absolut wichtige Informationen, die die
Passanten wahrnehmen müssen: „Zutritt Verboten“ „Achtung Baustelle“ „Vorsicht
Ausfahrt“. Die Billbords von Patrick Mimran treten bewusst in Konkurrenz zu all den
Reklametafeln, Plakaten, Banner und Werbeträger aller Art, die in Venedig, New York,
Tokio wie in jeder anderen Großstadt dieser Welt kontinuierlich erscheinen. Schon auf
dieser Ebene entfaltet sich ein erster, wesentlicher Aspekt des Werks von Partick
Mimran.
Der öffentliche Raum wird überall von konkurrierenden Strategien bestimmt, die die
Aufmerksamkeit der Menschen zu erregen versuchen. Ein Phänomen, das wir alle gut
kennen. Der deutsche Architekt und Stadtplaner Georg Franck beschreibt es in seinem
Buch „Ökonomie der Aufmerksamkeit“ so:
„Wir sind einem immer gewaltiger anwachsenden Schwall von Reizen ausgesetzt, die
eigens dazu hergerichtet sind, unsere Aufmerksamkeit in Beschlag zu nehmen.
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Information ist nichts Festes und Fertiges, sondern der Neuigkeitswert, den wir aus
Reizen ziehen. Das Besondere an den Reizen, die auf unsere Aufmerksamkeit angesetzt
sind, ist, daß ihr Neuigkeitswert bewußte Zuwendung erheischt.“
(Georg Franck: Ökonomie der Aufmerksamkeit – Ein Entwurf, S. 49, dtv München
2007)
In diesem Zusammenhang konkurriert Patrick Mimran mit ähnlichen und sogar besseren
Waffen – seine Billboards ziehen zweifellos die Aufmerksamkeit aller Passanten auf
sich – aber um die umgekehrte Wirkung zu erzielen: Mimrans Publikum wird nicht
dem Neuigkeitswert einer flüchtigen Information oder einer aufdringlichen Werbung
ausgesetzt, sondern mit etwas Unerwartetem und Überraschenden konfrontiert, das sich
zuerst auf einer spielerischen Ebene entfaltet:
Stellen Sie sich vor, wir laufen durch Venedig. Die Stadt der Kunst-Biennale, in der
man auf der Suche nach Neuigkeiten allen „bedeutenden“ Kunstentwicklungen und
Kunst-richtungen von Ausstellung zu Ausstellung hektisch hinterher rennt. Plötzlich
stoßen wir auf Patrick Mimran’s „Art in Motion“-Gondel im Canal Grande. Nun müssen
wir unweigerlich schmunzeln, denn hier ist Kunst erstmal tatsächlich in Bewegung: Die
Kunst – das Billboard Patrick Mimran – fährt langsam und ruhig vor sich hin durch die
Kanäle der Lagune. Wir lachen und merken aber, dass wir auch über uns selbst lachen,
über unsere Haltung, über unsere Gier nach News und Glamour, aber auch über die
Raserei eines Kunstmarktes, der vielleicht ein wenig langsamer und überlegter
beobachtet werden könnte. Erst nachdem wir durch den Witz eine Distanz zur Situation,
zu uns selbst wie zur Welt der Kunst im Allgemeinen gewonnen haben, beginnen wir,
uns mit dem Satz „Art in Motion“ (Kunst in Bewegung) schliesslich vom Neuen zu
beschäftigen. Wir stellen uns Fragen über die Bedeutung der Bewegung in der Kunst als
Konzept und als wesentlicher Aspekt. Soll die Kunst uns tatsächlich bewegen, in dem
sie uns dazu reizt, ihrer Show „hinterher zu rennen“? Oder soll sie uns auf einer ganz
anderen Ebene in Bewegung bringen?
Der zufällige Passant wird zum Betrachter, und als Betrachter wird er mit einer subtilen
Fragestellung über Kunst konfrontiert, mit der er sich nun frei beschäftigen kann.
Wenn wir die Texte von Patrick Mimran’s Billboards lesen, sehen wir, dass es sich oft
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um starke Aussagen handelt, wie z. B. „Art is everywhere but not in everything“. Aber
es sind lakonische Aussagen, die nichts Festes, keine aufgezwungenen Wahrheiten,
keine gezielten Urteile über ein bestimmtes Kunstwerk oder eine Kunstrichtung
behaupten – zumindest nicht offensichtlich – sondern alles im Bewustsein des KunstBetrachters in Frage stellen: Wo ist Kunst? Was ist Kunst? Dem Betrachter wird also
weder ein Produkt noch eine von anderen formulierte Vorstellung oder Meinung
verkauft. Ihm wird im Gegenteil die Verantwortung und die Freiheit zurückgegeben,
sich seine eigene Meinung über Kunst zu bilden. Wenn uns Goethe im „Faust“ ironisch
mit dem Satz beruhigte »Denn was man schwarz auf weiß besitzt, kann man getrost
nach Hause tragen«, so lässt uns Patrick Mimran im Gegenteil nicht in Ruhe: Was wir
schwarz auf weiß gelesen haben, beschäftigt uns weiter, wohin wir auch gehen,
nachhause, zur Arbeit oder in die nächste Ausstellung.
Wie ich vorhin schon angedeutet habe, sind die Billboards von Patrick Mimran
natürlich vor allem zuerst in dem Kontext zu verstehen, in dem sie installiert werden, ob
in Chelsea, dem bekannten New Yorker Viertel voller Kunstgalerien, in Venedig oder in
Rom, wo es viele Museen und Ausstellungen gibt. Die Situation spielt eine wesentliche
Rolle in seinem Werk, und umgekehrt spielt das Werk eine Rolle in der Situation.
„No Art Inside“ klebt Schwarz auf Weiß an einer Mülltonne in unmittelbarer Nähe des
Palazzo Grassi. Der Satz zaubert wieder ein Lächeln ins Gesicht des Passanten, denn in
einer Mülltonne ist ja bekanntlich keine Kunst zu finden. Was eine offensichtliche
Tatsache ist, wird zum Witz. Der Witz wiederum entlarvt eine weitere Offensichtlichkeit, die uns vorher vielleicht nicht bewusst wurde: Nicht alles, was uns als Kunst
vorgeführt wird, ist auch tatsächlich Kunst. Der Satz bleibt – wie gesagt – lakonisch. Es
wird kein Kunstwerk als Müll bezeichnet. Aber wir können uns mit dieser Frage beim
Betrachten der nächsten Exponate einer Ausstellung beschäftigen.
Patrick Mimran erinnert mich ein wenig an das Kind in dem bekannten Märchen „Des
Kaisers Neue Kleider“. Des Kaisers neue Kleider konnten angeblich nur von Menschen
gesehen werden, die nicht dumm waren. Erinnern Sie sich? Seine Hofschranzen und die
applaudierende Menge täuschten ihre Begeisterung über die neuen Kleider nur vor, um
nicht dumm dazustehen. Bis ein Kind spontan ausrief: „Der Kaiser ist doch nackt!“ Was
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er in der Tat auch war.
Auch wenn Patrick Mimran mit seinem Billboard „No Art Inside“ nicht auf einen
nackten Kaiser zeigt, scheint er zu suggerieren, dass niemand uns einreden darf, dass es
sich bei einem Werk um Kunst handelt, wenn wir selber es nicht so wahrnehmen:
„Don’t feel stupid if you do not like what everyone else pretends to love“(Fühle dich
nicht dumm, wenn du nicht magst, was die anderen vorgeben zu lieben). Wir sollten
also die eigene Wahrnehmung befragen, ob ein Werk uns gefällt oder nicht, denn wenn
es nur hässlich ist aber behauptet, klug zu sein, dann ist das vielleicht nicht genug, um
es zu mögen: „Art doesn’t have to be ugly to look clever“ (Kunst muß nicht hässlich
sein, um klug – oder intelligent – auszusehen). Hier kommen wir zu einem
Zentralthema im Werk von Patrick Mimran: die Frage der Schönheit und der
Hässlichkeit. „If beauty is subjective, ugliness is objective“ (Wenn Schönheit subjektiv
ist, so ist Hässlichkeit objektiv). Patrick Mimran lädt uns ein, den Unterschied zwischen
„schön“ und „hässlich“ wahrzunehmen, und fordert damit unsere Sinne und unseren
Geist heraus, nach Schönheit zu suchen. Aber was bedeutet schön? Und was ist
hässlich? Bei Mimran bleiben diese Fragen offen. Jedoch möchte ich mit Ihnen einen
Augenblick darüber nachdenken.
Hässlich ist gewiss etwas, das uns auf einer sinnlichen und geistigen Ebene abstösst.
Und für mich etwas, das uns einengt, statt uns frei zu machen und neue Dimensionen zu
öffnen. Hässlich ist also vielleicht das, was uns in die Enge einer begrenzten Realität
zurückzwingt und damit schliesslich in die Endlichkeit unseres vergänglichen Daseins
als Menschen.
Wenn Schönheit wiederum subjektiv ist, dann muss man sagen, dass sie vielleicht doch
auch einen universellen Charakter hat. Wie Sie wissen, sind nach Platon das Schöne,
das Wahre und das Gute eins. Es sind drei miteinander verbundene Werte. Aber auch
ohne an die Philosophie der Antike anzuknüpfen, spüren wir doch selber, dass dieses
Undefinierbare, das wir mit unseren Sinnen und mit unserem Geist als schön empfinden
und erkennen, etwas ist, was uns bewegt und am Ende sogar glücklich macht:
„Cry for Beauty“, suggeriert Patrick Mimran.
Schön ist das, was nicht nur oberflächlich angenehm aussieht, sondern vor allem das,
was über die Sinne die Grenzen unseres Geistes erweitert und uns in eine andere
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Dimension des Daseins führen kann...
Diese Ausstellung zeigt Billboards von Patrick Mimran in dem Zusammenhang, in dem
sie installiert worden sind, als Fotoarbeiten, aber auch als Werke auf Leinwand und auf
verspiegelter Fläche. Trotz aller offensichtlichen Unterschiede handelt es sich um
Werke, die jeden Kontext, in dem sie gezeigt werden, in neuem Licht erscheinen lassen.
„The artists who talk too much about their art, make art that have nothing to say“ (Die
Künstler, die zu viel über ihre Kunst reden, machen Kunst, die nichts zu sagen hat).
Dieses Werk wurde von Dorothea van der Koelen zuerst in ihrer venezianischen Galerie
während der Biennale gezeigt, wo es auf eine imaginäre Weise die pulsierende,
vielfarbige Stadt mit all ihren Menschen und Kunstwerken widerzuspiegeln schien. In
diesem Zusammenhang wurde die Reflexion des Spiegels zur Reflexion im
übertragenen Sinn. Zur Reflexion über Kunst und zur Selbstreflexion der vielen
Künstler, die während der Biennale in Venedig aufkreuzen. Sein Werk bezieht sich
natürlich nicht auf Künstler, die mit Worten arbeiten, sondern auf diejenigen, die Worte
benötigen, um ihren Werken eine Bedeutung zu verleihen, die sie anscheinend von sich
aus nicht haben.
Im Zusammenhang dieser Ausstellung in Mainz – wie Sie merken – macht Patrick
Mimrans Arbeit auf verspiegelter Fläche uns von Neuem auf den Wert der Kunst
aufmerksam, die etwas zu sagen hat.
Wenn wir Paul Klee zitieren: „Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht
sichtbar“, dann können wir schliesslich auch die tiefere, poetische Bedeutung eines
weiteren Billboards von Patrick Mimran wahrnehmen: „A good piece of art is the one
you still love when it’s worth nothing“. Was dieses Werk im Kontext der Galerie
sichtbar macht, an deren Außenwand es seit einigen Jahren hängt, ist vielleicht die
Liebe zur Kunst, die den Geist dieses Ortes bestimmt.
2010 fragte ich Patrick Mimran, was in einem Billboard für seine Geburtsstadt stehen
würde. Seine Antwort:
„Trois mois trop tôt“ (Drei Monate zu früh), weil ich im 6. und nicht im 9. Monat zur
Welt kam.“ So Patrick Mimran.
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Dieser Hinweis auf etwas Unterbrochenes oder Fehlendes, führt mich zurück zum
Anfang meiner Rede: Ist es das Vermissen von etwas, was fehlt, das uns alle auf der
Suche nach Kunst bewegt?
„Die Literatur, oder die Kunst im Allgemeinen ist das Bekenntnis, das das Leben allein
nicht reicht“, schrieb der portugiesische Schriftsteller Fernando Pessoa.
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.
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