"101-EPU im Porträt" - Teil 1
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"101-EPU im Porträt" - Teil 1
Gesichter 101 EPU – IM PORTRAIT Österreichs Einpersonenunternehmen (EPU) entwickeln sich dynamisch. Rund 240.000 Selbstständige sind bereits in Österreich ohne Mitarbeiter erfolgreich. Sie sorgen für Gesichter Wachstum und wirtschaftliche Dynamik. Sie sind unverzichtbare Partner der Klein- und Mittelbetriebe, aber auch großer Konzerne. Sie agieren in allen Branchen nah am Kunden. Und sie sind wichtige Vorbilder für unternehmerisches 101 EPU – IM PORTRAIT Denken und Handeln. Das vorliegende Buch „Gesichter – 101 EPU im Portrait“ stellt Einpersonenunternehmen dorthin, wo sie hingehören: 101 EPU – IM PORTRAIT Gesichter vor den Vorhang. Editorial Mag. Elisabeth Zehetner Bundesgeschäftsführerin Junge Wirtschaft | Gründerservice Frau in der Wirtschaft | EPU Mag. Rudolf Obereder EPU-Beauftragter der WKÖ Österreichs Ein-Personen-Unternehmen (EPU) entwickeln sich dynamisch. Rund 240.000 Selbstständige sind bereits in Österreich ohne Mitarbeiter erfolgreich. Sie sorgen für Wachstum und wirtschaftliche Dynamik. Sie sind unverzichtbare Partner der Klein- und Mittelbetriebe, aber auch großer Konzerne. Sie agieren in allen Branchen nah am Kunden. Und sie sind wichtige Vorbilder für unternehmerisches Denken und Handeln. Das vorliegende Buch „Gesichter – 101 EPU im Portrait“ stellt Ein-Personen-Unternehmen dorthin, wo sie hingehören: vor den Vorhang. Die hier präsentierten 101 Unternehmerinnen und Unternehmer sind Ergebnis eines bundesweiten Wettbewerbs der Wirtschaftskammern Österreichs. Eine Expertenjury hat unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen spannenden Mix aus EPU ausgewählt, der die Leistungskraft, die Kreativität und den Erfolg österreichischer EPU erlebbar macht. Wir zeigen damit, welche enorme wirtschaftliche Kraft und Kompetenz hinter den vermeintlich kleinsten Akteuren unserer Wirtschaftslandschaft stehen. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die über 500 Unternehmerinnen und Unternehmer, die am Wettbewerb teilgenommen und uns ihre spannenden Business-Storys berichtet haben. Wir wollen sie Ihnen natürlich nicht vorenthalten: Sie finden alle Portraits unter epu.wko.at/101epu. Österreichs EPU sind ein bedeutender Dynamo in der österreichischen Wirtschaft. Deshalb unterstützt die Wirtschaftskammer Solo-Selbstständige aktiv: Mit einem maßgeschneiderten Leistungsangebot für EPU sorgen wir für bestmögliche Rahmenbedingungen. Denn für uns ist klar: Selbstständiges Denken und unternehmerische Leistung sind untrennbar. Sie hängen nicht von der Größe eines Betriebs ab, sondern von seiner unternehmerischen Identität und Qualität. In diesem Sinn: Eine spannende Lektüre mit 101 EPU-Erfolgsgeschichten! GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU 3 Inhalt Vorwort ............................................................................................................................. 7 EPU in Österreich ........................................................................................................ 8 Das Burgenland stellt sich vor ............................................................................. 10 EPU aus dem Burgenland .................................................................................... 12 Kärnten stellt sich vor .............................................................................................. 26 EPU aus Kärnten ....................................................................................................... 28 Niederösterreich stellt sich vor ............................................................................ 50 EPU aus Niederösterreich ..................................................................................... 52 Oberösterreich stellt sich vor ................................................................................ 74 EPU aus Oberösterreich ......................................................................................... 76 Salzburg stellt sich vor .......................................................................................... 100 EPU aus Salzburg ................................................................................................... 102 Die Steiermark stellt sich vor ............................................................................. 122 EPU aus der Steiermark ...................................................................................... 124 Tirol stellt sich vor .................................................................................................. 148 IMPRESSUM HERAUSGEBER: Wirtschaftskammern Österreichs Wiedner Hauptstraße 63, 1045 Wien www.wko.at Alle Rechte vorbehalten PROJEKTLEITUNG: Mag. Rudolf Obereder, EPU Beauftragter der WKO REDAKTION: Helga Eichler, Mag. Ursula Horvath, Mag. Harriett Keber, Mag. Andreas Kratschmar FOTOS: Christine Wurnig PRODUKTIONSLEITUNG: Susanne Ender, GPK, 1040 Wien GESTALTUNG: Susanne Habeler, GPK, 1040 Wien LEKTORAT: Ernst Böck DRUCK: REMAprint, 1160 Wien VERLAG: Edition C ISBN: 978-3-9503039-7-1 GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU EPU aus Tirol ........................................................................................................... 150 Vorarlberg stellt sich vor ...................................................................................... 176 EPU aus Vorarlberg ............................................................................................... 178 Wien stellt sich vor ................................................................................................. 202 EPU aus Wien .......................................................................................................... 204 Die Entstehung der Erfolgsgeschichten .......................................................230 Ihre EPU Ansprechpartner im Überblick .................................................... 231 5 Vorwort Ein Gewinn für Österreich Dr. Christoph Leitl, Präsident der WKÖ Als Präsident der Wirtschaftskammer Österreich vertrete ich die Interessen aller Unternehmerinnen und Unternehmer in Österreich. Und dazu gehören natürlich auch die mittlerweile 240.000 Ein-PersonenUnternehmen. Sie sind mir ein besonderes Anliegen. Denn in jedem EPU steckt der Unternehmergeist, auf den es in Österreich ankommt. In einem Land mit einer Staatsquote nahe 50 Prozent und einem hohen Anteil an unselbstständig Beschäftigten und Beamten braucht es diesen Geist. Denn jedes EPU ist ein Signal dafür, dass es sich auszahlt, seine Zukunft in die eigene Hand zu nehmen und dass man auf die eigene Leistung und die eigenen Fähigkeiten stolz sein soll. Unsere EPU sind ein Schlüssel dazu, dass sich Österreich in Richtung einer Unternehmergesellschaft entwickelt, in der unternehmerisches Denken und Handeln im Vordergrund stehen. Denn unternehmerisches Denken und Handeln heißt immer auch: Probleme und Herausforderungen richtig lösen und die Zukunft nicht den anderen überlassen. Dieser Geist, dieser „Spirit“, ist für unser Land unverzichtbar. Selbstverständlich steht außer Frage, dass EPU besondere Anforderungen haben. Dafür hat die Wirtschaftskammer nicht nur besondere Serviceleistungen entwickelt, sondern auch besondere Anliegen umgesetzt, wie etwa die Arbeitslosenversicherung für Selbstständige, die „Abfertigung neu“ oder die Betriebshilfe. Ein verlässliches Sicherheitsnetz im Hintergrund ist eine wichtige Unterstützung für viele unternehmerische Erfolgsgeschichten. EPU sind nicht nur Ausdruck unternehmerischer Selbstverwirklichung, sie sind ein wichtiger Teil unserer Volkswirtschaft. Ihre Innovationskraft, Flexibilität und Kundennähe macht sie attraktiv – und zu unverzichtbaren Partnern auch für größere Unternehmen. Das vorliegende Buch stellt Ihnen einen kleinen Teil der bunten und leistungsstarken EPU-Landschaft in Österreich vor. Ich lade Sie ein: Lesen Sie ihre Erfolgsgeschichten – und spüren Sie den Unternehmer-Spirit, mit dem unsere EPU Österreich in die richtige Richtung verändern! GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU 233 7 Österreich Was Sie schon immer über EPU wissen wollten ... FACTS & TRENDS Sie werden immer mehr. Mit dem Wandel zur Wissens- und Dienstleistungswirtschaft sind auch die Ein-Personen-Unternehmen (EPU) am Vormarsch. Immer mehr Menschen gründen ihr eigenes Unternehmen, nützen ihre Marktchancen und bleiben – vorerst – ohne Mitarbeiter. Im Jahr 2010 gab es bereits 238.320 EPU in Österreich. Von den 428.424 Unternehmen, die aktive Mitglieder der Wirtschaftskammer Österreich sind, sind 55,6 % Ein-Personen-Unternehmen (EPU)* 2010 EPU-Anteil Österreich nach Sparten Ein-Personen-Unternehmen. Die meisten EPU sind in den Bundesländern Wien (57.097), Niederösterreich (47.700) und im wirtschaftsstarken Oberösterreich (36.136) angesiedelt. Sie sind überall. EPU prägen die gesamte Wirt- schaftslandschaft. Sie sind in allen Sparten stark vertreten. Der EPU-Anteil innerhalb der einzelnen Sparten auf einen Blick: Information und Consulting (62,3 %), Gewerbe und Handwerk (59,5 %), Handel (48,1 %), Industrie (36,8 %), Transport und Verkehr (35,0 %), Tourismus und Freizeitwirtschaft (33,7 %). nicht auf der Zahl der Mitarbeiter, sondern auf Qualität, Innovation und Entwicklung. EPU sind kein österreichisches Phänomen: Rund 60 Prozent aller Unternehmen in Europa sind Kleinstbetriebe ohne angestellte Beschäftigte. Personalsuche- und -auswahlleitfaden: SIE SIND NICHT ALLEINE Betriebshilfe: Die Betriebshilfe wird flächende- Österreichs EPU werden von ihrer Interessenvertretung, der Wirtschaftskammer, professionell unterstützt. Für die besonderen Anforderungen von EPU wurden sogar zusätzliche Serviceleistungen entwickelt. Wichtige Leistungen sind: 80 70 62,3 59,5 60 48,1 50 36,8 35,0 40 33,7 30 20 10 0 Gewerbe & Handwerk Industrie Handel Transport & Verkehr Tourismus & Information Freizeit- & Consulting wirtschaft * EinzelunternehmerInnen und GmbH der gewerblichen Wirtschaft ohne unselbstständig Beschäftigte (auch ohne geringfügig Beschäftigte) GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU nehmen sind vielfältig und gut aufgestellt. Das Durchschnittsalter der UnternehmerInnen beträgt 43,9 Jahre. Der Frauenanteil liegt bei 43,4 %. Laut KMU Forschung Austria möchte knapp ein Drittel der Ein-Personen-Unternehmer einen Mitarbeiter einstellen. 90,4 % der EPU sind als nicht eingetragene EinzelunternehmerInnen, 2,1 % als eingetragene EinzelunternehmerInnen und 7,5 % als GmbH organisiert. EPU sind keine homogene Gruppe, sondern sie repräsentieren die bunte Vielfalt des Unternehmertums. Viele EPU erbringen spezialisierte Leistungen in hoher Qualität und stehen dafür mit ihrem eigenen Namen. Ihr Wachstum beruht ckend in ganz Österreich angeboten. Damit werden „Betriebshelfer“ beigestellt, die für den EPU zur Überbrückung bei Unfall, Krankheit und Mutterschutz den Betrieb weiterführen (wko.at/betriebshilfe). Betriebsunterbrechungsversicherungen: EPU-Portal: Das Internet-Informationsportal für Ein-Personen-Unternehmen epu.wko.at bietet ausgewählte Informationen zu den Themen Steuern, Recht, Betriebswirtschaft sowie Finanzierung/Förderungen. Sie sind Profis. Österreichs Ein-Personen-Unter- % Hier gibt es umfassende Informationen rund um den Personalsuche- und -auswahlprozess. Checklisten, Vorlagen und Formulare runden das Angebot ab. EPU-Marktplatz: Das EPU-Portal bietet als Koope- rations- und Präsentationsplattform Selbstständigen die Möglichkeit, sich und ihr Leistungsportfolio zu präsentieren. Unter epu.wko.at/versicherungen finden EPU Angebote für Betriebsunterbrechungsversicherungen von privaten Anbietern. Veranstaltungen und Seminare: Auf die Bedürfnisse von EPU abgestimmte Veranstaltungen, Workshops und Seminare stehen in allen Bundesländern zur Verfügung. Aus- und Weiterbildung: Alle WIFI-Angebote für Börse für Bürogemeinschaften: Gemeinsam mit Österreichs größter Immobilienplattform wird die Suche nach Partnern und Immobilien für die Bürogemeinschaft erstmals verknüpft. Break-Even-Rechner: Mit diesem Tool können EPU sind unter http://www.wifi.at/epu abrufbar. Frau in der Wirtschaft bietet zusammen mit dem WIFI für weibliche EPU die „Akademie für Kleinstunternehmerinnen“ an. Infos unter www.unternehmerin.at/akademie. EPU einfach berechnen, wie viel der erste Mitarbeiter kostet und ab welchem Umsatz sich die Einstellung rentiert (epu.wko.at/breakevenrechner). 233 9 Honorarkonsul Ing. Peter Nemeth Burgenland WK-Präsident Burgenland Im Netzwerk erfolgreich FACTS & TRENDS SO UNTERSTÜTZT DAS BURGENLAND EPU Der EPU-Sektor im Burgenland entwickelt sich dynamisch. Von den über 15.000 Mitgliedern sind über 8.675 EPU, das sind 57,8 Prozent der Mitglieder. In einigen Branchen liegt der EPU-Anteil sogar bei über 80 Prozent. Die Zahl der EPU ist weiter steigend. Ein wichtiges Anliegen ist burgenländischen EPU die Vernetzung, sie suchen und nützen Netzwerke über die Wirtschaftskammer. >>> Leistungen der Wirtschaftskammer Burgenland Ein-Personen-Unternehmen (EPU)* 2010 EPU-Anteil Burgenland nach Sparten % 80 70 66,4 62,6 60 49,6 50 37,2 40 34,7 35,1 30 20 10 Für ihre EPU hat die Wirtschaftskammer Burgenland ein eigenes EPU-Service entwickelt. Die wichtigsten Ziele sind die Unterstützung der EPU in ausgewählten Bereichen der Betriebsführung durch Service- und Bildungsangebote sowie Maßnahmen der Wirtschaftsförderung, die Initiierung von Netzwerken und Plattformen zum Erfahrungsaustausch sowie die gegenseitige Unterstützung und Kooperation der EPU zur besseren Nutzung von Synergien und die bessere soziale Absicherung für EPU. Diverse auf die Bedürfnisse von EPU abgestimmte Veranstaltungen, Workshops und Seminare stehen zur Verfügung. Spezielle Tagesseminare zu den Themen Steuern, Marketing und Verkauf sind für EPU kostenlos. >>> Leistungen der Landes Burgenland 0 Gewerbe & Handwerk Industrie Handel Transport & Verkehr Tourismus & Information Freizeit- & Consulting wirtschaft * EinzelunternehmerInnen und GmbH der gewerblichen Wirtschaft ohne unselbstständig Beschäftigte (auch ohne geringfügig Beschäftigte) GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU NEUE HERAUSFORDERUNGEN Die burgenländische Unternehmerstruktur ist geprägt von Klein- und Mittelbetrieben. Von den etwas über 15.000 aktiven Mitgliedern der Wirtschaftskammer Burgenland sind über 8.600 Ein-Personen-Unternehmen. Mehr als die Hälfte der Mitglieder (57,8 Prozent) meistern ohne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren beruflichen Alltag. Ein-Personen-Unternehmen sind eine tragende Säule unserer Wirtschaft. Ihre Anforderungen führen natürlich die Wirtschaftskammer als Interessenvertretung zu neuen Herausforderungen. Bei EPU geht es schließlich weniger um klassische Fragen des Arbeitgebertums als vielmehr um Fragen der sozialen Absicherung, um Bürokratievereinfachung, steuerliche Erleichterungen und rechtliche Hilfe bei Geschäftsgründungen. Die Wirtschaftskammer Burgenland ist dabei ein starker Partner. Das Burgenland hat keine speziellen Leistungen für EPU entwickelt. Es gibt jedoch gute Fördermöglichkeiten über die WIBAG (Förderstelle im Burgenland) für Aus- und Weiterbildung oder Innovationsförderung. 233 11 DI (FH) Alexander Liendl, MA Obere Gasse 29 7053 Hornstein www.richprojects.com Alexander Liendl ist Unternehmer in der Sparte Information und Consulting. Er ist Chef von „RichProjects“. GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU 1 Projektcontrolling vom Profi Projektcontrolling ist für viele Unternehmen ein wichtiges, aber vielfach unterschätztes Thema. Denn wo die Dinge aus dem Ruder laufen, wird’s meist teuer. EPU-Know-how macht’s möglich, dass große Unternehmen ihre Projekte perfekt im Griff haben. Der burgenländische Berater Alexander Liendl ist mit seinem Unternehmen RichProjects ein innovativer Dienstleister für wirksame ProjektcontrollingLösungen. Dafür hat er das 360-Grad-Projektcontrolling entwickelt. Dieses maßgeschneiderte Kommunikationsmittel versorgt Projektmitarbeiter und Management mit relevanten Projektinformationen wie Budgetund Ressourcensituation – und das auch über räumliche Grenzen hinweg. „Die transparente Darstellung von Projektinformationen schafft eine Projektkultur, die motiviert. Eingebettet in die Organisation bietet das 360-Grad-Projektcontrolling Strukturen und Prozesse, die kollektives Handeln unter Berücksichtigung der institutionellen Rahmenbedingungen fördern. Erfahrungen werden als Lessons Learned dokumentiert, um Fehler in der Zukunft zu vermeiden“, erklärt Liendl. Als besonderen Service bietet er seinen Kunden neben Beratung und Einführung auch die Betreuung des 360-Grad- Projektcontrollings mit regelmäßigen Projektrtungen und Administration der Zeit- und Leistungserfassung. „Das 360-Grad-Projektcontrolling ist speziell für projektorientiert arbeitende Dienstleistungsunternehmen wie Agenturen, Software- und IT-Unternehmen, Unternehmensberatungen, Rechtskanzleien, Engineering-Unternehmen und Steuerberatungen ausgerichtet. Die Lösung ist flexibel aufgebaut und wächst mit dem Unternehmen mit – ganz gleich, ob das Unternehmen ein EPU ist oder aus 100 MitarbeiterInnen besteht“, betont der innovative Berater. Sein enormer Erfahrungsschatz mit Projekten etwa für das AMS, die Österreichische Energieagentur, das Amt der Landesregierung Salzburg, die Orange Austria Telecommunication GmbH oder die Accenture GmbH macht den Ein-Personen-Unternehmer zum Gewinn für jeden Kunden. Was er persönlich an seiner EPU-Karriere so schätzt? „Als Unternehmer kann ich meiner beruflichen Leidenschaft nachgehen und mich voll und ganz auf meine Stärken konzentrieren. Der Lohn ist direktes Kundenfeedback und das Gefühl, etwas zu bewegen. Das motiviert und schafft Freude an der Arbeit“, sagt Alexander Liendl. „Die Lösung ist flexibel aufgebaut und wächst mit dem Unternehmen mit.“ 13 Sabine Schmiderer Qualität zum Genießen Mit Genuss lassen sich auch gute Geschäfte machen. Das weiß man im Burgenland besonders gut. Sabine Schmiderer hat sich einem ganz besonderen Genussmittel verschrieben. „Meine Passion gilt der Erzeugung cremiger Liköre, die ich in kleinen Mengen laufend frisch ansetze. Frische und Exklusivität haben dabei oberste Priorität. Bei mir geschieht noch alles in Handarbeit – von der Produktion bis zur Abfüllung“, erklärt die burgenländische Unternehmerin. Da sie auf den Zusatz von Konservierungsstoffen verzichtet, werden einige Sorten ausschließlich auf Vorbestellung angesetzt. Dies zeigt auch die besondere Kundenorientierung, auf die Sabine Schmiderer großen Wert legt – von der Angebotserstellung bis hin zur Auslieferung. Ihr Sortiment umfasst eine ganzjährig erhältliche Auswahl an cremigen Likören. Neue Geschmacksrichtungen werden laufend kreiert, darunter sind auch einige laktosefreie Varianten. War ihr Unternehmen anfangs nur Nebenerwerb, so wagte die Unternehmerin 2011 den Schritt in die Selbstständigkeit. Seit der Firmengründung 2010 ist es ihr mit einem nur minimalen finanziellen Aufwand gelungen, sowohl einen privaten als auch einen gewerblichen Kundenstock aufzubauen. Für Firmen stellen die Liköre außergewöhnliche Give-aways dar. Sie finden weiterhin Verwendung in Restaurants, etwa zur Zubereitung von Desserts oder im Ausschank. In einem Stegersbacher Thermenhotel stellt die Unternehmerin den Hotelgästen im Rahmen wöchentlicher Verkostungen ihre Liköre vor, um sie auch überregional bekannt zu machen. „Diesen ZielgruppenMix möchte ich auch in Zukunft beibehalten bzw. noch weiter intensivieren“, erklärt die Genuss-Unternehmerin. Egal, ob Kürbiskernlikör, Schokoladenlikör, weißer Schokoladenlikör oder Erdnusslikör – mit ihren exquisiten Produkten sorgt Sabine Schmiderer dafür, dass alle Zielgruppen den richtigen Genuss erleben dürfen. Dass sie „ganz klein“ anfängt und manches „noch ein bisschen unsicher ist“, gehört zur EPU-Laufbahn dazu. Aber klar ist für Sabine Schmiderer auch: „Ich könnte mir nichts anderes vorstellen!“ Bergstraße 12 7533 Ollersdorf www.sabineslikoerkueche.at „Frische und Exklusivität haben dabei oberste Priorität.“ GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU Sabine Schmiderer ist Unternehmerin in der Sparte Gewerbe und Handwerk. Sie ist Chefin von „Sabines Likörküche“. 15 Susanne Shouman Eichendorffgasse 13 7400 Oberwart www.shoumans.com Susanne Shouman ist Unternehmerin in der Sparte Information und Consulting. Sie ist Chefin von „SHOUMANS//kommunikation. die agentur.“. GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU 3 Kommunikation mit Kompetenz Ihre Kommunikationsagentur „Shoumans// kommunikation. die agentur.“ betreibt Susanne Shouman seit 2008. Sie hat sich auf Medienund Öffentlichkeitsarbeit sowie auf Marketing und Kommunikation spezialisiert. „Der Fokus liegt dabei auf persönlicher Beratung und selbstgeschriebenen Texten und Konzepten“, erklärt Susanne Shouman. Mit „Freelancern und Herzblut“ betreut sie ihre Kunden gerne als Full-Service-Agentur in allen Facetten der Kommunikation. Die zeigen sich äußerst zufrieden, wie etwa MC-COMPONENTS, der Stadtmarketingverein Eisenstadt, die steirische Partnervermittlung TrauDich, der Chemiekonzern Baxter – in Kooperation mit der Netzwerkpartnerin Isabella Farnleitner –, das Eisenstädter HolzbauUnternehmen Gollubits, MCI Mobile Computer Internet Mahlknecht + Urschler OG oder Mag. Jobs Marienapotheke Eisenstadt. Ihr Kundenschwerpunkt liegt auf kleineren Unternehmen, Shouman „ist jedoch auch offen für die Betreuung von Konzernprojekten, welche sie in Kooperation mit einem breit gefächerten Netzwerk aus allen Agenden der Kommunikation bedient.“ Die Qualität der Leistung ist jedenfalls gesichert, schließlich wurde Susanne Shouman aufgrund ihrer beruflichen Erfahrung und ihrer Ausbildung CAAA-zertifiziert. Mit diesem Gütesiegel hat jeder Kunde und Interessent die Sicherheit, von professionellen Fachleuten mit fundierter Ausbildung und der nötigen Erfahrung betreut zu werden. Susanne Shoumans Kundenversprechen überzeugt: „Als erfahrene Partnerin und langjährige Mitarbeiterin von Unternehmen bin ich vertraut mit der Denkweise meiner Kunden. Ich spreche die gleiche Sprache und kenne die betrieblichen Prozesse. Ob national oder international.“ Aber nicht nur das. Ein besonderes Anliegen ist der Ein-Personen-Unternehmerin auch die Interessenvertretung: Seit 2010 ist sie im Ausschuss der Fachgruppe für Werbung und Kommunikation der Wirtschaftskammer Burgenland aktiv. Weil Kompetenz überall viel bewegen kann. Ihre Motivation als EPU: „Es ist eine unantastbare Freiheit für meine Kreativität, mich als Einzelunternehmerin in der Wirtschaft zu bewegen. Ich kann auf jeden Kunden abgestimmt agieren, ohne Rücksicht auf starre Strukturen nehmen zu müssen. Und bin bei komplexen Projekten Herrin der Lage, da ich zur Unterstützung aus einem partnerschaftlichen Team von ausgewählten NetzwerkerInnen auswählen darf.“ „Ich spreche die gleiche Sprache und kenne die betrieblichen Prozesse.“ 17 4 Mit Energiesparen gewinnen Das Thema Energie bewegt alle. Gerade in Zeiten, wo Öl, Gas, Strom und Benzin laufend teurer werden, ist es besonders wichtig, seine Energieausgaben im Blick zu haben. Und einen Berater, der weiß, wo man den Energiesparhebel ansetzen muss, um Haushalt oder Büro energieeffizienter zu gestalten. Genau das ist das Kerngeschäft von Jakob Skodler. Mit seinem Ein-Personen-Energieberatungsunternehmen stellt er das Know-how zur Verfügung, auf das es ankommt. „Meine Firma bietet einen Energiecheck an, der Stromfresser aufspürt und Verbesserungen vorschlägt. Ziel ist es, dem Kunden eine langfristige Ersparnis von mehreren hundert Euro zu sichern. In Verbindung mit einem Energieausweis werden mögliche thermische Verbesserungen aufgezeigt“, erläutert Skodler sein Leistungsprofil. Praktische Tipps und Informationen bietet er auch auf seiner aktuellen Homepage, mit der er sowohl Firmen- als auch Privatkunden ansprechen will. Skodler: „Energiesparen und Energieeffizienz ist für jedermann wichtig. Jeder gesparte Euro hilft Kleinfamilien, um laufende monatliche Kosten und die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen zu minimieren. Neben dem Ausbau der alternativen Energien muss die Reduktion des Verbrauchs beim Endkunden ein wichtiges Zahnrad der Energiewende sein.“ Künftig will er sein Angebot auf die technische Gebäudeausrüstung – also Heiz-, Klima- und Lüftungsplanung – und auf die PassivhausZertifizierung ausweiten. Potenzielle Kunden dafür sind Gemeinden, Private und Firmen. Aber auch die Kunden von morgen sind dem Unternehmer ein wichtiges Anliegen: „Besonderes Augenmerk möchte ich auf die Umweltbildung in Schulen legen“, sagt Jakob Skodler. Das Burgenland ist bekanntlich ein guter Boden für neue Wege in Sachen Energie. Es hat mit dem Eignungsgebiet Windkraft bereits viel Potenzial für erneuerbare Energieträger ausgenutzt. Es gehört jedoch nicht nur die Versorgung mit alternativer Energie gefördert, sondern den Bürgern auch der richtige Umgang mit Energie vermittelt. Das ist das Ziel von Jakob Skodler. Er weiß, wie’s geht – und worum es geht: „Wir müssen von der 4000-kWh- zu einer 2.000-kWh-Gesellschaft werden.“ Genauso klar ist auch seine Haltung zum Ein-Personen-Unternehmertum: „Für mich war die Selbstständigkeit schon immer ein erklärtes Ziel. Sein eigener Manager zu sein ist eine reizvolle und abwechslungsreiche Aufgabe. Der wichtigste Punkt war jedoch, nicht an Firmenpolitik gebunden zu sein!“ Jakob Skodler Hauptstraße 54 7111 Parndorf www.ihrenergieberater.at „Energiesparen und Energieeffizienz ist für jedermann wichtig.“ GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU Jakob Skodler ist Unternehmer in der Sparte Gewerbe und Handwerk. Er ist Chef von „Jakob Skodler – Ihr Energieberater“. 19 Renate Stöckl Arbeitergasse 71 7011 Zagersdorf Mobile Stil-Leistung Das Unternehmen von Renate Stöckl ist eigentlich nichts Außergewöhnliches. Im Gegenteil. Die Ein-Personen-Unternehmerin ist Frisörin. Ein wenig außergewöhnlich ist freilich, dass ihre KundInnen nicht zu ihr kommen, sondern sie zu ihren KundInnen. Denn Renate Stöckl ist Mobilfriseurin. Ein Business, das in einer demografisch alternden Gesellschaft zweifellos an Bedeutung gewinnt. „Meine Dienstleistung bringe ich allen Menschen, ob klein, krank, behindert, alt, gesund. Ich versuche jenen gute Laune zu bringen, die überhaupt nicht mehr außer Haus gehen“, erklärt die Mobilfriseurin ihre Arbeitsphilosophie. Bei manchen Kunden ist die mobile Dienstleistung daheim wiederum das beste Rezept gegen zu viel Mobilität: „Kindern, die in einem Friseursalon meist ungeduldig sind, wird zu Hause auf ihrem Lieblingssessel die Haare geschnitten, und sie dürfen dann sofort in die Badewanne“, erzählt Renate Stöckl aus ihrem Arbeitsalltag. Aber ihre Dienstleistung ist mehr als nur das Haareschneiden. Sie ermöglicht Kommunikation und Austausch: „Auch wenn ich nur ein wenig bei den Leuten sitzen bleibe und mit ihnen ein wenig Kochkünste austausche, sind viele sehr dankbar – und ich natürlich auch, weil ich mir einiges für mein Leben herauspicke.“ Auch Menschen mit besonderen Bedürfnissen zählen zur Kundschaft der mobilen Friseurin. Kleine Hilfen im Alltag sind für sie selbstverständlich und nicht weiter der Rede wert. „Mit den Kunden beten, spielen, singen, lachen und Kaffee trinken“ – das prägt auch den Arbeitsalltag der burgenländischen Friseurin. Ihre Mehrsprachigkeit ist ein klarer Wettbewerbsvorteil. Stöckl: „Da ich auch Kroatisch spreche, bin ich auch bei nicht-deutschsprachigen Kunden sehr beliebt.“ Wer genau ihre Zielgruppe ist? „Kinder, Alte und Kranke, Hochzeitsgäste, Kommunionskinder, Firmlinge, Trauernde“ – Renate Stöckl schneidet in allen und für alle Lebenssituationen die Haare. Und macht letztlich keinen Unterschied: „Ich weiß nicht, wer bekannt oder wichtig ist, bei mir ist jeder Kunde gleich, ob nun bekannt oder nicht. Jeder dieser Menschen ist mir wichtig.“ Auch so lässt sich das vielzitierte Schlagwort von der Kundennähe interpretieren. Stöckl ist bereits das elfte Jahr als Mobilfriseurin unterwegs – und ihr EPU macht ihr nach wie vor große Freude. „Ich würde nur sehr schwer in ein Friseurgeschäft zurückgehen können“, sagt sie. „Bei mir ist jeder Kunde gleich, ob nun bekannt oder nicht.“ Renate Stöckl ist Unternehmerin in der Sparte Gewerbe und Handwerk. Sie ist als Mobilfrisörin erfolgreich. GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU 21 Sonja Urbanek Mit Individualität zum Erfolg Für immer mehr KundInnen ist heute klar: Produkte müssen nicht nur in Qualität und Design überzeugen, sondern auch hinsichtlich ihrer Individualität. Auf genau diese Herausforderungen hat die burgenländische Unternehmerin Sonja Urbanek eine überzeugende Antwort gefunden. „Ich biete personalisierte Produkte für Groß und Klein an! Jedes Produkt, das meine Werkstatt verlässt, wurde mit viel Engagement gemeinsam mit dem Kunden kreiert, besprochen und ausgewählt. Die Anfertigung wurde von mir mit viel Liebe zum noch so kleinen Detail in Handarbeit vorgenommen und nach strenger Qualitätskontrolle verschickt“, erklärt Urbanek die Philosophie ihres EinPersonen-Unternehmens. Von Sommerpuschen für Kinder über Kuschelwindel und Handytäschchen bis zur Führerscheinhülle und zum Koffer reicht das Produktangebot, das die Unternehmerin nach den Wünschen ihrer Kunden personalisiert und damit veredelt. Die Nachfrage ist groß – aus guten Gründen. „Meine Kunden erfreut ganz besonders die individuelle Betreuung – von der Anfrage bis zum fertigen Produkt, sodass jedes Produkt ein Unikat ist“, berichtet Urbanek. Die Unterneh- merin hat ihr Hobby zum Beruf gemacht – und das ganz alleine, wie sie betont. Allerdings ist auch auf die Unterstützung der Familie Verlass, so die Mutter dreier Töchter. Mittlerweile schafft es die Ein-Personen-Unternehmerin, mehr als Vollzeit in ihrem Beruf zu arbeiten. Die Palette der Tätigkeiten reicht von der Kundenbetreuung über Marketing und Social Media bis zum Kerngeschäft, der Anfertigung der bestellten sowie dem Entwerfen und Produzieren von neuen Produkten. „Und das alles aus einer Hand – aus meiner Hand“, ist Urbanek stolz. Ihre Produkte sprechen vor allem junge Mütter und Großmütter an, die mit der Zeit gehen und über das Internet einkaufen. Die Produkte von Sonja Urbanek sind ausschließlich online erhältlich. Die Zielgruppe wächst und wächst: „Aufgrund meiner Produktvielfalt spreche ich auch immer mehr – noch – kinderlose Frauen an, und auch immer mehr Männer entdecken meine liebevollen Artikel als Geschenk für ihre Frau.“ Ihr Ein-Personen-Unternehmen macht Sonja Urbanek jedenfalls viel Freude. Das Unternehmertum sei die perfekte Form, ihre Ideen mit Leidenschaft umzusetzen. „Die Anfertigung wurde von mir mit viel Liebe zum noch so kleinen Detail in Handarbeit vorgenommen und nach strenger Qualitätskontrolle verschickt.“ GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU Römerstraße 4d 2460 Bruckneudorf www.LundL.at Sonja Urbanek ist Unternehmerin in der Sparte Gewerbe und Handwerk sowie Handel. Sie ist Chefin von „L & L“. 23 Silvia Wessely Fölliggasse 23b 7035 Steinbrunn www.meinwohlbefinden.at Mehr als Wellness Silvia Wessely hat ein klares Ziel: Anderen Menschen mehr Wohlbefinden zu ermöglichen. Der Schwerpunkt ihrer Leistungen liegt in der „Harmonisierung und Stärkung“ von Familien. Ihr Credo: „Nur mit starken Familien können wir es schaffen! Viele starke Familien können die Welt verändern.“ Als Kosys-Beraterin arbeitet sie mit thinkman®: „Es handelt sich hier um Schwingungen, die Entspannung und Wohlbefinden auf Knopfdruck ermöglichen.“ Körper, Geist und Seele befinden sich im Einklang. Negative Verhaltensmuster und Blockaden lösen sich, so ihr Kundenversprechen. „Rundumbetreuung“ und Hausaufgaben für meine Klienten sind nötig, um in 4 bis 6 Wochen eine Verhaltensmusteränderung und auch Ziele erreichen zu können“, sagt die Unternehmerin. Kürzlich hat sie auch ein Burn-out-Programm in ihr Angebot mit aufgenommen, das der Prä- vention dient: Wessely zeigt damit Triebkräfte auf, die einen ins Burn-out treiben. Wie ihre Leistungen wirken, erklärt Wessely an konkreten Beispielen: an „KlientInnen, die sich in der Sackgasse befanden und es wagten, neue Wege zu beschreiten.“ Für die Zukunft ist Silvia Wessely optimistisch: „Mein Produkt ist für alle Menschen interessant. Es gibt niemanden, der, von alten Gewohnheiten oder Verhaltensmustern geprügelt, neue Chancen nicht erkennt.“ Ihr Programm zur Burn-outPrävention möchte sie gezielt Firmen anbieten, damit diese ihre MitarbeiterInnen vor der Burn-out-Gefahr schützen. Wessely: „Die Firmen können das Programm kaufen und haben dann die Möglichkeit, nach einer kurzen und einfachen Einschulung, selbstständig ihre Mitarbeiter fit zu halten.“ Wohlbefinden ist eben mehr als nur Wellness. „Man muss für alles, was man macht, geradestehen, kann aber auch ganz allein die Lorbeeren ernten.“ Silvia Wessely ist Unternehmerin in der Sparte Gewerbe und Handwerk sowie Handel. Sie ist Chefin von „Mein Wohlbefinden“. GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU 25 Franz Pacher Kärnten Foto©Linzer 2010 WK-Präsident Kärnten Wohlstandsmotor EPU FACTS & TRENDS SO UNTERSTÜTZT KÄRNTEN EPU Rund 52 Prozent der Kärntner Betriebe sind EinPersonen-Unternehmen. Diese 14.000 EPU sind Wachstumstreiber einer hochwertigen, personalisierten Wirtschaft. Als EPU muss man besonders flexibel agieren, sich ständig weiterentwickeln und Mehrfachbelastungen wie Familie und Beruf unter einen Hut bringen. >>> Leistungen der Wirtschaftskammer Kärnten RÜCKGRAT DER WIRTSCHAFT Portal und Marktplatz: Zum spezifischen Service- angebot der WKK für EPU gehören ein Internetportal sowie ein EPU-Marktplatz als Plattformen für Kontakte und Kooperationen. Büros: Die WKK bietet eine Business-Lounge in Ein-Personen-Unternehmen (EPU)* 2010 EPU-Anteil Kärnten nach Sparten der WKK – hier ist Platz für Beratungsgespräche, Besprechungen der EPU und vieles mehr. WKK Vizepräsidentin Sylvia Wostal % 80 70 60 60,9 54,0 46,9 50 37,4 40 31,8 32,1 30 Trainings: Zahlreiche Veranstaltungen zum Nulltarif servieren heiße Tipps von hochkarätigen Experten – wie zum Beispiel das „Super-Spezialtraining für EPU“, das bereits zum zehnten Mal im November 2011 stattgefunden hat. 20 0 Gewerbe & Handwerk Industrie Handel Transport & Verkehr Tourismus & Information Freizeit- & Consulting wirtschaft * EinzelunternehmerInnen und GmbH der gewerblichen Wirtschaft ohne unselbstständig Beschäftigte (auch ohne geringfügig Beschäftigte) GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU EPU ist die Betriebshilfe von Frau in der Wirtschaft ein wichtiger Ansprechpartner. Bei Schwangerschaft oder Krankheit springt ein vorübergehender Geschäftsführer ein und Betriebe werden finanziell unterstützt. Foto©WKK Betriebshilfe: Für die rund 40 Prozent weiblichen 10 Vorab will ich einfach nur gratulieren – all jenen, die den Schritt in die Selbstständigkeit wagen und sich als Ein-Personen-Unternehmen (EPU) am immer schwieriger werdenden Markt behaupten. Denn gerade diese Einzelkämpfer sind es, die das Rückgrat unserer Wirtschaft bilden. Die rund 14.000 EPU in Kärnten sind der größte und flexibelste Konzern unseres Bundeslandes. Sie liefern alles aus einer Hand, sind rund um die Uhr im Einsatz und vereinen Planung, Ausführung und Büroarbeit in einer Person. Und es ist statistisch bewiesen, dass EPU durchschnittlich bis zu 30 Prozent mehr und länger arbeiten, rund eine Stunde früher aufstehen und auch eine Stunde später schlafen gehen als Otto Normalverbraucher. Was besonders spannend an den Ein-PersonenUnternehmen ist: den typischen EPU gibt es nicht. Die bunte Vielfalt macht diese Branche zu gefragten Zugpferden der Wirtschaft. Es gibt kaum eine Branche, die durch EPU nicht abgedeckt wird. Genau deshalb ziehe ich den Hut vor diesen Tausendfüßlern der Wirtschaft! 233 27 Eva Maria Brunner Winklernweg 8 9020 Klagenfurt www.emb-consulting.at 8 Die Personal-Expertin Wer Eva Maria Brunner einen handschriftlichen Brief schreibt, kann sich auf etwas gefasst machen. Die ausgebildete Grafologin kann mehr als nur zwischen den Zeilen lesen, weil sie Handschriften analysieren und identifizieren kann. Doch die Klagenfurterin setzt diese Kenntnisse nur beruflich ein. Brunner hatte sich 2008 mit ihrem Unternehmen EMB-Consulting selbstständig gemacht, nachdem sie zuvor den Universitätslehrgang Career-Management und die Laufbahnberatung mit Masterabschluss absolviert hatte. Das Ergebnis ihrer Professionen ist eine spezielle Unternehmensberatung mit Schwerpunkt Personalsuche und -auswahl für kleine und mittlere Unternehmen sowie grafologische Eignungsgutachten. ner, „ein schriftpsychologisches Gutachten jedoch erfasst die Gesamtheit der Persönlichkeit und ist durch die Kandidaten in keiner Weise manipulierbar.“ Als Partnerin der großen österreichischen Personalberatung aristid verfügt Eva Brunner über einen österreichweiten Firmen- und Bewerberpool. Besonders stolz ist Brunner darauf, „eine Postenbesetzung in einem stark politisch beeinflussten Umfeld nach rein fachlichen Gesichtspunkten durchgesetzt zu haben“. Einmal teilte ein Kunde ihr mit, sie habe sein Team „so perfekt aufgebaut“, dass er sie „leider“ künftig nicht mehr engagieren müsse, erzählt Eva Maria Brunner amüsiert. Brunner richtet sich mit ihrem Angebot an KMU, die über keine spezialisierte Personalabteilung verfügen, bzw. an „Unternehmer, die wissen, dass ihr fachliches Potenzial bei der Konzentration auf ihre Kunden effizienter eingesetzt ist und daher Personalfragen an Experten auslagern wollen“. „Motiviertes Personal ist nicht teurer, aber wesentlich produktiver!“ Eva Maria Brunner ist Unternehmerin in den Sparten Gewerbe und Handwerk sowie Information und Consulting. Sie ist Chefin von „EMB-Consulting“. GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU „Die gebräuchlichen methodischen Testverfahren bei der Personalberatung decken immer nur einen bestimmten Teilaspekt der vielschichtigen Persönlichkeit eines Kandidaten, einer Kandidatin ab“, findet Eva Maria Brun- 29 9 Grenzenlos kochen Wer hat nicht schon mal an einem besonderen Ort davon geträumt, hier mit seinem Partner oder seiner Partnerin ein romantisches Dinner zu erleben? Es muss nicht beim Träumen bleiben: Wolfgang Fritz, mobiler Koch aus Schiefling am See, ist kein Ort auf dieser Welt zu exotisch. „Ich brate, brutzle, dünste und backe weltweit und meistere kleine und große kulinarische Herausforderungen im Handumdrehen“, verspricht Fritz und ergänzt, dass er „überall dort, wo ein Ofen“ stehe oder wo sich ein Feuer machen lasse, „ob auf einer Yacht, auf 3.000 Meter Seehöhe, im Dschungel, in der Wüste oder in Ihrer Küche“, seine Gäste mit einem romantischen Dinner, aber auch bei Geschäftsessen oder Familienfeiern kulinarisch verwöhnen würde. Die Idee für das mobile Kochen entstand als eine Nebenbeschäftigung des hauptberuflich in der Betriebsküche einer Schule arbeitenden Kärntners. „Ich wollte zunächst einfach mein Gehalt ein wenig aufbessern“, so Wolfgang Fritz. Mittlerweile ist der komplette Umstieg auf die mobile Küche ein fester Bestandteil seiner Wolfgang Fritz Kathreinkogelweg 36, Aich 9535 Schiefling am See www.mobilerkoch.at Zukunftsplanung. Dass dies nicht nur halbherzige Zukunftsmusik ist, hat Wolfgang Fritz schon mehrfach durch große Flexibilität und Engagement bewiesen. So sprang er bereits in einem spanischen Hotel in den Pyrenäen, wo man „unbedingt einen österreichischen Koch haben wollte“, für 14 Tage als Interims-Koch ein. Das sei bisher der exotischste Ort seiner Arbeit gewesen, lacht Fritz. Nicht ganz so weit, aber dennoch eine besondere Herausforderung ist Fritz’ KaiserschmarrnRekord, der im Guinessbuch der Rekorde steht. Eigens von der Stadt Wien dafür gebucht, bereitete Fritz binnen drei Stunden 103 Kilo der köstlichen Mehlspeise zu. Kaiserschmarrn ist auch die am häufigsten gebuchte Nachspeise bei seinen Essen. „Ich würde auch in die Karibik reisen und dort meinen Kunden bekochen.“ GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU Für die Zukunft wünscht sich Wolfgang Fritz einen hohen Bekanntheitsgrad und Wiedererkennungswert seiner Firma: „Jeder Kärntner, der mein Auto mit meinem Logo sieht, soll einmal sagen: Das ist der mobile Koch, den möchte ich auch einmal buchen!“ Wolfgang Fritz ist Unternehmer in der Sparte Gewerbe und Handwerk. Er ist als mobiler Koch erfolgreich. 31 Wolfgang Halvax Wutschein 61 9063 Maria Saal www.ewo-tech.at 10 Wolfgang Halvax ist Unternehmer in der Sparte Handel. Er ist Chef von „eWo-Tech“. GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU Der Elektro-Zweirad-Experte Eigentlich hätte er sich bis zu seiner Pensionierung keine Sorgen machen müssen, denn Wolfgang Halvax aus Maria Saal in Kärnten war vor seiner Selbstständigkeit staatlich beamtet – also unkündbar gestellt. Doch die Möglichkeit, sich selbst etwas aufzubauen, lockte den Kärntner und er gründete im Jahr 2000 sein Unternehmen eWo-Tech. „Die Selbstständigkeit bietet den Vorteil, seine Zeit selber einteilen und seine Ziele selber stecken zu können. Man kann sich seine Tätigkeiten selbst aussuchen und seinen Verdienst selber gestalten“, so Halvax. Die Firma eWo-Tech ist auf E-Mobilität spezialisiert. Halvax verkauft seine zweirädrigen Elektrofahrzeuge – Elektromopeds, Elektromotorräder, Elektrofahrräder und auch Elektrorikschas – nicht nur, er exportiert sie auch: „Ich beliefere Händler und Gemeinden in ganz Österreich, Deutschland und teilweise auch Italien.“ Seinen Namen, eWo-Tech, habe das Unternehmen aus einer Zusammensetzung der Begriffe Elektromoped und Elektrofahrrad der Marke Siscoo erhalten, erklärt Halvax. Wolfgang Halvax ist stolz über die Entwicklung seines Unternehmens: „Vom Provisionsempfänger hat sich eWo-Tech zu einem führenden technischen Unternehmen entwickelt, das Produkte auch mitentwickelt und gestaltet.“ Der Erfolg zeigt sich am stetig steigenden Kundenzuspruch. Besonders stolz ist Halvax auf die Belieferung eines Fotovoltaik- und Solargroßhändlers mit 25 Elektromopeds sowie auf jene Elektromopeds, die er der Stadt St. Veit zu Testzwecken liefern konnte. Interessant sind die elektronischen Zweiräder von eWo-Tech für „Energiesparer, Freizeitaktivisten, Umweltschoner, Grünaktivisten, Vordenker, Andersdenker, Interessierte, Ökotouristen, Jugendliche, Erwachsene, Senioren und alle, die nicht im Einheitsbrei mitschwimmen möchten“, beschreibt Wolfgang Halvax. Für die Zukunft wünscht er sich, die Elektromobilität weiter auszubauen und Elektroroller flächendeckend einzuführen. Und vor allem eines: „Das Bewusstsein für saubere Mobilität zu fördern und immer wieder neuere Produkte anbieten zu können.“ „Wenn wir bereit sind umzudenken, wird man die erfolgreiche Einführung der E-Mobilität nicht mehr aufhalten können.“ 33 Tamara Anna Hölzlsauer Theater und Storytelling – die Kraft des Erzählens „Geschichten berühren Menschen“, dieses Wissen nutzt Tamara Anna Hölzlsauer, um mit ihren Erzählungen Werte, Verständnis, Botschaften und Informationen zu vermitteln. Werden Hölzlsauers Storytelling und ihre Gestaltarbeit von Unternehmen gebucht, verbindet die gebürtige Vorarlbergerin bei ihrer Arbeit das betreffende Thema mit Fantasie zu einer Erzählung. „Im Business stammen die Themen aus den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit, Werbung, Betriebsgeschichte oder einem neuen Leitfaden für MitarbeiterInnen“, erklärt Hölzlsauer. beit. Besonders stolz ist Tamara Anna Hölzlsauer auf die 2009 an Kärntner Schulen abgehaltenen Workshops zum Thema „Geschichten finden zur erneuerbaren Energie“. Auch das März 2010 mit 26 Jugendlichen abgehaltene Forumtheater-Training zum Thema „Ausgrenzung & Verantwortung“ ist eines ihrer liebsten Projekte. Vor Kurzem stand das Projekt der WKO Kärnten „Du bist genial“ auf Hölzlsauers Agenda. Dort arbeitete sie als Coach mit der Aufgabe, Jugendliche in ihrer Persönlichkeit zu stärken. Doch Hölzlsauer zielt nicht darauf ab, in ihren Geschichten Fakten zu verfremden und die Zuhörer in die Irre zu führen. Vielmehr erzeugt sie mit ihren nachhaltigen Methoden innerbetrieblich oder auch in der Präsentation nach außen Werte, die die Botschaft, die Richtung und das Produkt der Firma greifbar und erlebbar machen. „Geschichten und die Arbeit mit inneren Bildern werden von mir bewusst eingesetzt, um Informationen leicht verständlich weiterzugeben“, so Hölzlsauer über ihre Ar- Das Storytelling von T.A.H. wird von Firmen und Verbänden gebucht, die ihre Produkt und/oder ihre Tätigkeit wirkungsvoll präsentieren und erlebbar machen wollen. Für verschiedenste Feierlichkeiten bietet Hölzlsauer das gerne gebuchte Rahmenprogramm „Geschichten, Gedichte & Musik“. Ihre Trainings sind für Firmen und Schulen interessant, „die wissen, dass soziale Kompetenz eine notwendige Eigenschaft ist und eine erfolgreiche Zukunft garantiert“. „Meine Leidenschaft ist es, auf ungewöhnlichen Wegen Dinge sichtbar, erlebbar und veränderbar zu machen.“ GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU Quellweg 15 9062 Moosburg www.tamara-anna-hoelzlsauer.at Tamara Anna Hölzlsauer ist Unternehmerin in der Sparte Information und Consulting. Sie ist Chefin von „Märchen – Storytelling & Training im Business Formtheater.“. 35 Hans Jörg Horn St. Ruprechter Straße 49/3/6 9020 Klagenfurt am Wörthersee www.hjh-waermetechnik.at Der Energie- und Klima-Optimierer Hans Jörg Horns Unternehmen HJH-Messtechnik aus Klagenfurt hilft, Energieverluste aufzudecken und wertvolle Energie einzusparen. Zu den Handlungsfeldern von HJH-Messtechnik gehört neben Forschung und Entwicklung auch der Industrie- und Elektrobereich. Aber auch Privatkunden nehmen Hans Jörg Horns Leistung in Anspruch. Dank Thermografie (einem bildgebenden Verfahren, das Infrarotstrahlung sichtbar macht) und Blower-Door (einer Messung zur Luftdichtheitsprüfung) ortet Hans Jörg Horn Leckstellen an unterschiedlichen Bauteilen von Neu- und Altbauten, die dokumentiert und anschließend dem Auftraggeber übergeben werden. „Diese Messungen helfen, Kosten zu sparen“, so Horn. Ein weiterer Aufgabenbereich des Unternehmens sind Raumklimaaufzeichnungen und deren Datenauswertung. Wohlbefinden im Wohnbereich hat. „In Industrieanlagen ist in den Elektroverteilern immer eine potenzielle Gefahr zu erkennen. Bei Nichtbeachtung kann ein Defekt schnell zu hohen Kosten durch Produktionsausfall oder im schlimmsten Fall zu einem Brand führen“, schildert Hans Jörg Horn. Bereits einige Male hat HJH-Messtechnik Gefahr in Verzug nachgewiesen und konnte so Schlimmeres verhindern, so Horn stolz. Hans Jörg Horn wird wegen seines speziellen Know-hows und der umfassenden technischen Ausrüstung regelmäßig von Forschung und Entwicklung engagiert. Zu seiner besonderen Ausstattung zählt auch Horns Hochgeschwindigkeitskamera, die nicht mit dem Auge bewertbare Prozessabläufe sichtbar machen kann. Das Angebot von HJH-Messtechnik ist vor allem für den Elektro- und Baubereich interessant, wo das Unternehmen Instandhaltung mit Thermografie, Forschung und Entwicklung gewährleistet. „Wärmeenergie ist kostbar, ich helfe, sie zu bewahren.“ Hans Jörg Horn ist Unternehmer in der Sparte Information und Consulting. Er ist Chef von „HJH-Messtechnik“. Diese Raumklimaaufzeichnungen sind sowohl für Bauträger als auch für die im Gebäude lebenden Privatpersonen von Bedeutung, da das Raumklima einen wesentlichen Einfluss auf das GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU 37 Die Energie-Unternehmerin An Karrieremöglichkeiten hätte es Bärbel Kolbitsch auch abseits der Selbstständigkeit nicht gemangelt. Die Ingenieurin hatte im LKH Klagenfurt als Projektmanagerin für die von 1994 bis 2000 zur Ausführung gekommenen Komplettumbauten verantwortlich gezeichnet und war nach der Pensionierung ihres damaligen Chefs zur Interimschefin der Hochbauabteilung ernannt worden. Kolbitsch zeichnete sich als Expertin im Zu- und Umbau sowie dem Sanieren alter Gebäude aus. Im Jahr 2001 wagte sie den Schritt in die Selbstständigkeit – und hat dies bisher nicht bereut, wie sie betont. Mit ihrem Ingenieurbüro fokussiert Kolbitsch seit einigen Jahren erfolgreich auf das Thema Energie, denn: „Energie wird immer teurer, Energie verbraucht Ressourcen, Energie brauchen wir für die Zukunft.“ Kolbitsch verhilft ihren KundInnen zu einem vernünftigen Einsatz von Energie durch Planung sinnvoller Umbauund Sanierungsmaßnahmen unter Berücksichtigung der individuellen Situation. Ihr Leistungsprofil umfasst Energieberatung, Hilfe im Förderungsdschungel sowie Baumanagement, d. h. das Organisieren und Überwachen der Sanierung bzw. von baulichen Maßnahmen. Ein Vorteil in der Selbstständigkeit liege darin, so Kolbitsch, „dass man keinem Zwang einer geregelten Arbeitszeit unterliegt“. Auch wenn das nicht heiße, dass man weniger als 40 Stunden pro Woche arbeite, schätzt Kolbitsch die freie Zeiteinteilung – und dass sie während „notwendiger Denkpausen“ mit ihrer Hündin in den Bergen wandern und sich Kraft und genügend neue Ideen für ihre Projekte holen könne. Stolz sei sie, erklärt Bärbel Kolbitsch, wenn Arbeit die Lebensqualität der KundInnen verbessere. So hat Kolbitsch einmal im Zuge der Erstellung eines Energieausweises für ein großes Bauernhaus neben dem Fenstertausch zur einer bestimmten Dämmstärke aller Bauteile geraten, was der Hausherr zunächst abgelehnt habe. Als die von ihr geplanten Maßnahmen jedoch umgesetzt worden waren, habe sie begeisterte Dankesmeldungen der Hausherrin erhalten, die mitteilte, sie fühle sich zum ersten Mal wohl in ihrem Haus – und ihre Schwiegertochter mit dem Baby komme auch wieder zu Besuch. „Es sind nicht die lautesten Momente im Leben, die einen berühren“, resümiert Bärbel Kolbitsch zufrieden. „Nach genau zehnjähriger Selbstständigkeit kann ich sagen, den Schritt, als EPU tätig zu sein, habe ich noch keinen Tag bereut.“ GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU Ing. Mag. Bärbel Elisabeth Kolbitsch Rosthorngasse 7 9020 Klagenfurt [email protected] Bärbel Elisabeth Kolbitsch ist Unternehmerin in der Sparte Information und Consulting. Sie ist Chefin des Ingenieurbüros „Ing. Mag. Kolbitsch Bärbel“. 39 Marion Perkonigg Kassinsteig 1a/38 9500 Villach www.officekeeping.at Marion Perkonigg ist Unternehmerin in der Sparte Information und Consulting. Sie ist Chefin von „officekeeping.at“. GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU 14 Die Büro-Ordnungshüterin Ordnung muss sein – jedenfalls in der Buchhaltung und im Büro. Dafür sorgt Marion Perkonigg aus Villach zuverlässig mit ihrem Unternehmen officekeeping.at. Perkonigg bietet das komplette Dienstleistungsangebot: gewerbliche Buchhaltung kombiniert mit Büroorganisation für den Bürobereich: „So hat der Kunde alles aus einer Hand.“ Die Kärntnerin verweist darauf, dass ihre Arbeit ihren Kunden mehr Zeit für ihre eigenen Kernkompetenzen und Kunden ermögliche. Mit Ordnung und strukturierten Arbeitsabläufen wird die Effizienz im Büro wesentlich gesteigert, ist sie überzeugt. Officekeeping.at wird vor allem von Ein-Personen-Unternehmen sowie kleinen und mittleren Unternehmen engagiert. Ihren KundInnen bietet Perkonigg individuelle Office-Lösungen an, die nur jene Leistungen umfassen, die sie wirklich brauchen. Welche Dienstleistungen für welchen Kunden in Frage kommen, wird bei einem unverbindlichen Gespräch geklärt. Bevor sie sich selbstständig machte, sammelte Marion Perkonigg 20 Jahre Berufserfahrung in verschiedenen Sparten, unter anderem bei Steuerberatern, bei Handelsunternehmen und Ziviltechnikern: „Meine Tätigkeiten lagen in den Bereichen Buchhaltung, Auftragsbearbeitung, Administration und Büroorganisation.“ Um immer auf dem neuesten Stand zu bleiben, besucht Perkonigg laufend Fort- und Weiterbildung in diesen Bereichen. Perkonigg ist sicher: „Auch im Büro zählt der erste Eindruck. Nur darüber macht sich nicht jeder Gedanken.“ Das möchte sie mit „möglichst geringem Aufwand“ in der Büroorganisation und Buchhaltung verbessern. „Ich bin vor allem darauf stolz, dass ich meinen Kunden Ordnung vermitteln bzw. beibringen kann und dass ich den Bereich der Büroorganisation generell aufwerte“, so Marion Perkonigg über ihren Erfolg. Tätigkeiten wie die Gestaltung des Arbeitsumfeldes, Büroorganisation oder die Verwaltung der elektronischen Dateien führt Marion Perkonigg vor Ort beim Kunden durch. „Systeme organisieren und erhalten sich durch Strukturen.“ 41 Mag. Maria Theresia Radinger Wenn guter Stil keine Glückssache bleiben soll „Ich berate Hotels, Wirtschaftsunternehmen und Banken in Sachen Business-Etikette und gutem Benehmen“, erklärt Maria Radinger aus Villach. Mit ihrem Unternehmen Guter Stil & Wirtschaft und Hotellerie bietet Radinger Wirtschaftsunternehmen wie Banken, Versicherungen, Wirtschaftsberatung, Arztpraxen, Privatkliniken etc. Einzelberatung oder Seminare zu den Themen „Zeitgemäße Umgangsformen im Geschäftsleben“, „Tischkultur & Tischsitten beim Geschäftsessen“ sowie „Der Dresscode“ im Unternehmen. Das zweite Geschäftsfeld Radingers ist die Beratung von 4- bis 5-SterneHotels im In- und Ausland zum Thema „Knigge im Tourismus“ sowie Qualitätsmanagement im Housekeeping. Stolz ist Maria Radinger auf ihr erstes Buch „Der Alpen-AdriaKnigge. Österreich, Italien, Slowenien und Kroatien: So zeigen Sie guten Stil bei Ihren Geschäftspartnern auf dem Markt“. Die Idee für das Buch sei ihr in Südtirol gekommen, wo sie seit 2004 Seminare für die Hotellerie in Südtirol zum Thema Knigge im Tourismus abhalte, erzählt sie. Wenn es um Hotellerie und Gastronomie geht, ist Maria Radinger nicht nur theo- retisch fit, vor ihrer Selbstständigkeit arbeitete sie jahrelang in dieser Branche und legte besonderen Wert darauf, „so gut wie alle Bereiche im Hotel kennenzulernen, um dadurch einen umfassenden Einblick in dieses Fach zu bekommen“. Die Selbstständigkeit war für sie, aus einer Unternehmerfamilie stammend, immer eine Perspektive, die sie vor acht Jahren, nach ausreichend Berufserfahrung, verwirklicht hat: „Der jahrelangen Arbeit in der 4- und 5-SterneHotellerie verdanke ich heute meinen hohen Praxisbezug.“ An der Selbstständigkeit schätzt Radinger, sich ihren Stärken entsprechend am Markt positionieren zu können und damit den Kurs ihres Unternehmens vorgeben zu können. Die Möglichkeit der freien Zeiteinteilung nutzte Radinger zudem, ein Studium der Pädagogik mit Schwerpunkt Erwachsenen- und Berufsbildung an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt zu absolvieren. Ihr Angebot sei gefragt, so Maria Radinger, da Unternehmen sich heutzutage besonders durch professionelles Auftreten der Mitarbeiter, das schließlich die „Visitenkarte eines Unternehmens“ sei, auszeichnen müssen. „Stil ist für mich immer ein Ganzes – bestehend aus Auftreten, Erscheinungsbild, Kommunikation, Kenntnis der eigenen Kultur sowie zeitgemäßen Umgangsformen.“ GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU Italiener Straße 35/8 9500 Villach www.guterstil.at Maria Theresia Radinger ist Unternehmerin in den Sparten Handel, Tourismus und Freizeitwirtschaft sowie Information und Consulting. Sie ist Chefin von „Guter Stil in Wirtschaft & Hotellerie“. 43 Beatrix Barbara Stornig Gattersdorf 62 9102 Mittertrixen [email protected] Beatrix Barbara Stornig ist Unternehmerin in der Sparte Gewerbe und Handwerk. Sie ist Chefin von „trixiSdesign“. GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU 16 Maßgeschneiderter Erfolg aus Kärnten Da Beatrix Barbara Stornig, Schneiderin aus Mittertrixen, keine angemessene flexible Kinderbetreuung für ihre damals siebenjährige Tochter fand, machte sie aus ihrem bis dato zweiten beruflichen Standbein ihren Hauptberuf. Zuvor hatte Stornig, gelernte Schneiderin, jahrelang im Handel gearbeitet. Als nach einem familiären Schicksalsschlag auch noch das Geschäft zusperrte, in dem sie gearbeitet hatte, machte sich die frisch verwitwete Kärntnerin 2004 mit ihrem Unternehmen trixiSdesign selbstständig. „Der Beruf der Schneiderin ist leider schon fast ausgestorben. Ich bin eine der wenigen Schneidereien im gesamten Bezirk“, erklärt Stornig. Flexibilität ist für Stornig ein Faktor, der zum Erfolg ihres Unternehmens wesentlich beiträgt. Daher hat sie sich auch nicht auf „ein bestimmtes Gebiet spezialisiert, sondern meine Vielfältigkeit und Kreativität zeichnet mich aus“. Ob Inneneinrichtung (Gardinen, Bezüge usw.) oder Änderung von bestehender Bekleidung, bei Beatrix Barbara Stornig werden Kundenwünsche mit Aufmerksamkeit und Liebe zum Detail umgesetzt. Deshalb bekommt Stornig auch zu- nehmend Aufträge für Maßanfertigungen. Als besonders „spannende Aufgabe“ bezeichnet Stornig die Herstellung von Ballroben sowie Brautkleidern und die gesamte textile Ausstattung einer Hochzeit, wie z. B. das Nähen der Kleider für die Brautjungfern. Dass sie bereits mit trixiSdesign zweimal an der Modenacht der Jungen Wirtschaft Kärnten teilnehmen konnte, macht Beatrix Barbara Stornig besonders stolz. Beim ersten Mal zeigte sie Modelle, die sie auf Kundenwunsch gefertigt hatte, beim zweiten Mal triumphierte sie mit einer eigenen Kollektion. Vor kurzem übernahm Stornig die textile Ausstattung der Models einer Frisurenmodeschau ihres Ortes. Ihr Können und ihre Vielseitigkeit stellt Stornig zudem als Kostümverantwortliche bei einer Faschingsgilde unter Beweis: „Es ist immer eine große Herausforderung, die Vorstellungen der Akteure genau umzusetzen.“ Ihre Kunden empfängt und berät Beatrix Barbara Stornig im gepflegten Ambiente ihres eigens eingerichteten Kundenraums, den, wie sie hofft, künftig noch mehr Interessierte betreten werden. „Ich habe mein Ziel verfolgt und mich nicht davon abbringen lassen, das brachte mir den heutigen Erfolg.“ 45 Dietmar Stuck jun. Mit der Kraft der Sonne in eine bessere Zukunft! Im März 2010 reiste Dietmar Stuck mit seiner Frau für eine Projektbesichtigung nach Afrika in die Massai-Region. Im Zuge dieser Reise beobachtete Stuck, der international erfolgreicher Brunnenmeister und Brunnenbohrer ist, die Wasserversorgungssituation der Menschen vor Ort. Die Massai müssen nicht nur im Schnitt 20 km bis zur nächsten Wasserstelle zurücklegen und dann ihren 20-Liter-Kanister mühsam auf dem Kopf oder auf ihren Eseln zurücktransportieren, sie müssen auch mehrere Stunden warten, um ihren Kanister zu füllen. Die in der Region herrschende Windmenge reicht nicht für den regelmäßigen Betrieb von Windmühlen aus, Handpumpen fördern eine zu geringe Menge Wasser und bedürfen regelmäßiger Wartung. „Diese Situation hat mich zum Nachdenken angeregt und mich auf die Idee gebracht, eine Solarbrunnen-Pumpstation zu erfinden, um den Menschen mit der dort vorhandenen Energie Sonne eine kontinuierliche Wasserversorgung zu ermöglichen“, so Dietmar Stuck über seine „weltweit neue Methode“ zur Wasserförderung aus Brunnen. Stucks „NSP – New Solar Pump“ zeichnet sich durch ihre Unabhängigkeit von verbrauchbarer und somit kostengebundener Energie aus. Im Gegensatz zu Handpumpen ist diese Solarbrunnen-Pumpstation wartungsfrei und kann einfach, kostengünstig und effizient Wasser aus über 150 Meter tiefen Brunnen pumpen. Dietmar Stuck erklärt die Besonderheit seines Pumpsystems: „Die Innovation des Projekts liegt in der Kombination der Förderung von Wasser mit der alternativen Energie Sonne unter Berücksichtigung der mangelnden technologischen Standards in den Regionen, indem die Pumpe wartungsfrei ist und auch keine laufenden Kosten verursacht.“ Besonders interessant ist die NSP-Pumpstation für Hilfsorganisationen – insbesondere im Bereich nachhaltiger Entwicklungshilfe –, für Firmen, den Verkauf, Vertrieb sowie die Errichtung von Stationen und Wasserversorgungen. Auch für private Personen ist die Solarbrunnen-Pumpstation interessant für Bewässerungs- und Entsalzungsanlagen, „die unabhängig von jeglicher Stromversorgung sein möchten und auf Kosten, Nutzen, Qualität und Zukunft setzen“, erklärt der erfolgreiche Ein-Personen-Unternehmer. „Meine Mission liegt in der Verbesserung der Lebensqualität von Menschen durch Innovation mit erneuerbarer Energie.“ GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU Industrieparkstraße 13 9300 St. Veit an der Glan www.newsolarpump.com Dietmar Stuck jun. ist Unternehmer in der Sparte Handel. Er ist Chef von „NSP – New Solar Pump“. 47 Anita Wiegele Hans-Gasser-Platz 1 9500 Villach www.anitawiegele.com Die Taschenkünstlerin „Mein Produkt ist so einzigartig wie der Träger selbst“, verspricht Anita Wiegele aus Villach. Wiegele designt und fertigt hochwertige und „sehr ausgefallene“ und absolut für den Alltag tragbare Damen-, Herren- und Kinderhandtaschen. Bei den Materialien scheut Anita Wiegele keine Mühen, exklusive, hochwertige Ledersorten in kleinen Mengen bei Anbietern auf der ganzen Welt einzukaufen. Neben Leder, das Wiegeles Kreationen zu ca. 90 Prozent ausmacht, verarbeitet die Kärntnerin exklusive Stoffe aus der Möbelbranche sowie Samt und Seide. Anita Wiegele ist Unternehmerin in der Sparte Gewerbe und Handwerk. Sie ist Chefin von „Anita Wiegele KAOB“. GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU Die Kreationen Wiegeles sind nicht nur innovativ und individuell, jedes Stück ist ein Unikat. Die Unverwechselbarkeit der Kreationen wird noch dadurch verstärkt, dass Anita Wiegele fast jedes Taschenmodell mit einer Abbildung ihrer Kunst und mit ihrem Handschriftzug versieht und so aus einer Tasche die absolute WiegeleTasche macht. Aus dieser Kombination entstand auch Wiegeles Bezeichnung „Taschenkunst“. Keine Kundin und kein Kunde müssen somit befürchten, dass ein zweites, identisches Exemplar ihrer Tasche existiert. Es hat jeder Kunde die Möglichkeit, „sein absolutes Unikat“ selbst gemeinsam mit der Designerin zu kreieren und dieses wird speziell auf den Kunden abgestimmt, von der ersten Linienführung bis zum letzten Stich „nur für ihn“ in Handarbeit gefertigt. Besonders stolz ist Anita Wiegele darauf, „dass ich es in den ersten zwei Jahren meiner wirtschaftlichen Selbstständigkeit geschafft habe, aus meinem Namen ein bereits recht bekanntes Label zu machen“. Und Wiegele ergänzt: „Sogar Jeannine Schiller trägt meine Tasche.“ Wiegele war bereits zweimal auf der renommierten Life-Style-Messe in Salzburg erfolgreich vertreten, ihre Taschen sind übers Internet weit über die österreichische Grenze hinaus bekannt. Anita Wiegeles Kreationen richten sich an Kundinnen mit außergewöhnlichem Geschmack: „Meine Taschen sprechen Kunden an, welche sich von der Masse deutlich abheben wollen.“ „Meine Taschen sind so einzigartig wie Sie selbst. Sind Sie selbst nicht auch einzigartig?“ Für die Zukunft hat Anita Wiegele vor, ihre Taschen verstärkt im Ausland zu vertreiben: „Ich würde gerne den internationalen Markt ansprechen – Italien, Slowenien, England, Russland, Deutschland, Amerika.“ 49 Foto@Kraus Niederösterreich WK-Präsidentin Niederösterreich Blau-gelbe Dynamik FACTS & TRENDS Mit 47.700 Ein-Personen-Unternehmen (2010) ist Niederösterreich bei den Flächenbundesländern die klare Nummer 1. Nur in der Hauptstadt Wien gibt es noch mehr EPU. Die Analysen der Wirtschaftskammer Niederösterreich zeigen, dass gerade in den Bezirken rund um Wien ein nachhaltiges und markantes Wachstum an Ein-Perso- EPU – EINFACH STARK nen-Unternehmen erkennbar ist. Niederösterreichs Ein-Personen-Unternehmen sind besonders stark in drei Wirtschaftssektoren tätig: im Bereich der Kreativwirtschaft, der wissensbasierten und der konsumentennahen Dienstleistungen. Die Prognose ist klar: Der Anteil der EPU in Niederösterreich wird weiter zunehmen. Ein-Personen-Unternehmen (EPU)* 2010 EPU-Anteil Niederösterreich nach Sparten EPU-Erfolgstag: Highlight der Wirtschaftskammer 80 70 60,9 54,0 60 46,9 50 40 31,8 32,1 37,4 30 20 NÖ ist der jährlich stattfindende EPU-Erfolgstag. Vor fünf Jahren erstmalig mit ca. 300 Teilnehmern durchgeführt, hat sich diese Veranstaltung in der Eventpyramide Vösendorf mit rund 1.300 Teilnehmern zur größten Veranstaltung der Wirtschaftskammer NÖ entwickelt. EPU-Kampagne: Im Rahmen einer EPU-Kampa- 10 0 Gewerbe & Handwerk Industrie Handel Transport & Verkehr Tourismus & Information Freizeit- & Consulting wirtschaft gne wurde besonders kreativen und innovativen EPU die Gelegenheit gegeben, sich zu präsentieren. EPU Sales Star Projekt: Das erfolgreiche EPU * EinzelunternehmerInnen und GmbH der gewerblichen Wirtschaft ohne unselbstständig Beschäftigte (auch ohne geringfügig Beschäftigte) GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU Coca-Cola ist auch nicht als Konzern gegründet worden. Im Gegenteil: Auch am Anfang dieser Erfolgsgeschichte steht die Initiative eines Einzelnen. SO UNTERSTÜTZT NIEDERÖSTERREICH EPU >>> Leistungen der Wirtschaftskammer Niederösterreich % Sonja Zwazl Sales Star Projekt ermöglichte EPU, ein Jahr lang, begleitet von einem Sales Coach, ihre Verkaufsund Vertriebsaktivitäten zu optimieren. EPU-Weiterbildung: Das Wifi NÖ bietet speziell auf die Bedürfnisse von EPU abgestimmte Aus- und Weiterbildungsangebote an, z. B. einen Kurzlehrgang für Verkauf und Vertrieb. © die Fotografen Fachorganisationen: Die Fachorganisationen der Wirtschaftskammer Niederösterreich sind die wichtigsten Träger und Drehscheiben für die verschiedensten EPU-Aktivitäten (spezielle Newsletter, Infoveranstaltungen). >>> Leistungen der Landes Niederösterreich NÖ Zinsenzuschuss: Der NÖ Zinsenzuschuss für Existenzgründungen ist speziell auf die Bedürfnisse von kleinen Unternehmen und damit auch für EPU maßgeschneidert. http://wko.at/noe/foerderservice Natürlich ist ein weltweiter Siegeszug wie jener von Coca-Cola zweifellos eine Ausnahmeerscheinung. Die Botschaften daraus sind aber auch für unsere Ein-Personen-Unternehmen gültig: Die richtige Idee öffnet die Türe zum Erfolg. Man muss den Geschmack seiner Kundinnen und Kunden kennen, Trends vorausahnen. Und Erfolg ist jedenfalls keine Frage der Unternehmensgröße. Es ist kein Zufall, dass gerade der EPU-Erfolgstag der Wirtschaftskammer Niederösterreich binnen kürzester Zeit zu einem der größten Wirtschafts-Events des Landes aufgestiegen ist. Weil Ein-Personen-Unternehmen aus der blaugelben Wirtschaftslandschaft einfach nicht mehr wegzudenken sind: Sie besetzen gezielte Nischen, bieten hervorragende Leistungen in bester Qualität, zeichnen sich durch besondere Flexibilität aus. Sie leben Kreativität und Unternehmertum. Sie sind einfach stark. 233 51 19 Gewandkunst für große Auftritte „Ein wirklich spezieller Moment“ war es, als Gewandmeisterin Michelle Ann Bächtold im Frühling 2010 bei einem Bummel auf dem Cover zahlreicher Modehefte die Kronprinzessin Victoria aus Schweden in einem von ihr selbst designten und gefertigten Kleid entdeckte, erzählt sie. Dass die gebürtige Schweizerin heute auch Abendkleider für gekrönte Häupter auf der Agenda hat, kam nicht von ungefähr. Schon immer liebte Bächtold es, mit den verschiedensten Materialien zu experimentieren. Da sie gerne mit den Händen arbeitete, entschloss sie sich nach dem Abitur ,eine Schneiderlehre in Zürich zu machen. Es folgten Schneiderarbeiten in der Modebranche, für Ausstellungen und kleinere Theaterproduktionen. Dabei entdeckte Michelle Bächtold ihre Liebe zu Oper und Theater. Sie entschied sich für vier Jahre an der Hochschule der bildende Künste in Dresden Kostümgestaltung zu studieren, das sie mit dem Titel Gewandmeisterin abschloss. Schon während ihres Studiums assistierte Bächtold häufig bei Opernproduktionen. Ein Highlight gleich zu Bächtolds Karriere war, 3741 Pulkautal im Weinviertel www.michelle-ann.com dass sie nach dem Studium sofort die Stelle als Obergewandmeisterin an der Opera de la Monnaie in Brüssel bekam. Hier leitete sie vier Jahre das Atelier mit 12 Schneiderinnen. Die hohen Anforderungen in Brüssel bestanden nicht nur in Kreativität und Koordination, sondern auch, den Sängerinnen trotz einengenden Miedern ein hohes Maß an Bequemlichkeit und Atemfreiheit, richtige Stoffwahl und durchdachte Schnitttechnik zu ermöglichen. Als eine „wahre Bereicherung“ beschreibt Bächtold ihre dortige Zusammenarbeit mit dem Modedesigner Christian Lacroix, der öfter in Brüssel erfolgreich Opern ausstattete. „Ein wahrer Künstler seines Faches“, so die Gewandmeisterin. Im Jahr 2007 ging Michelle Bächtold aus persönlichen Gründen nach Wien. Dank der guten Kontakte zu namhaften Modehäusern bekam sie die Möglichkeit, elegante Haute-Couture-Abendroben zu kreieren und umzusetzen. So machte sie sich selbstständig. Das Besondere an Michelle Bächtolds Arbeit ist die Verknüpfung von historischen Schnitten, welche sie in die Moderne überträgt. „Dank der Flexibilität, Offenheit und Neugierde fürs Große und Ganze entdeckte ich das Glück für das Kleine.“ GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU Michelle Ann Bä chtold Michelle Ann Bächtold ist Unternehmerin in der Sparte Gewerbe und Handwerk. Sie ist Chefin von „Michelle-Ann“. 53 Robert Bauer, MAS Gewerbepark 1 3945 Hoheneich www.stahl-bauer.at Robert Bauer ist Unternehmer in der Sparte Gewerbe und Handwerk. Er ist Chef von „stahl-bauer PROJEKT- UND STAHLBAU GMBH“. GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU Maßgeschneiderte Stahllösungen Seit 19 Jahren ist Robert Bauer „überzeugter Stahlbauer“. Aus seiner Firmenphilosophie („Egal, was Ihr Business ist, irgendwann brauchen wichtige Dinge mehr Platz“) entwickelte Bauer seinen Slogan: „Mehr Raum für wichtige Dinge“. Für seine KundInnen arbeitet Robert Bauer als Projektentwickler und Bauleiter für bedarfsorientierte, maßgeschneiderte Lösungen aus Stahl. Unter Bauers Kompetenz fällt alles vom Stahlgerüst bis hin zum schlüsselfertigen Gebäude mit individuellen Kombinationen aus Stahl, Beton, Holz und Glas. „Die großen Vorteile des Stahlbaus stellen die Flexibilität in der Ausführung und die kurze Planungs- und Bauzeit dar“, erklärt Bauer. Sein Unternehmen führt Robert Bauer nach einer klaren Devise: „Groß werden und dabei klein bleiben, d. h. nach Möglichkeit die Vorteile großer, effizienter Einheiten zu nutzen, ohne sie selbst aufbauen und betreiben zu müssen.“ Mit diesem Konzept, das Unternehmen zwar zu Wachstum zu bringen, jedoch überschaubar und für eine Person „bewältigbar“ zu erhalten, hat Robert Bauer das für sich perfekte Umfeld geschaffen. Besonders stolz ist Robert Bauer auf seine Leistungen für die „Erste Genuss Werkstatt Öster- reichs“, deren Bauzeit im Jahr 2010 nur zehn Wochen betrug. Weitere Projekte, auf die Bauer besonders stolz ist, sind das Gemeinschaftsbüro Gemeindeverband Bezirk Gmünd, der Neubau des Bürogebäudes Technische Alternative Amaliendorf sowie der Dachgeschoßausbau der Sparkasse Zwettl. Die Leistungen der stahl-bauer PROJEKTUND STAHLBAU GMBH sind für Baumeister, Architekten, Bauträger oder Jungunternehmer interessant, „die mit einer kurzen Planungsund Bauzeit mehr Raum für wichtige Dinge brauchen“, erklärt Robert Bauer. Er lege dabei „großen Wert auf die Anwendung der flexiblen, individuellen und vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten des Stahlbaus“. Bauer achtet besonders darauf, seine Projekte in Zusammenarbeit mit regionalen Betrieben umzusetzen. Zu den bekanntesten KundInnen Bauers gehören der Gemeindeverband Bezirk Gmünd, AVIA und Pipeline Gmünd, die Fernheizwerke Groß Siegharts, Litschau und St. Martin, oder die Zwettler Leasing Gesellschaft m.b.H. Robert Bauer möchte sich in Zukunft verstärkt im „faszinierenden Bereich des Dachgeschoßausbaus“ engagieren. „Die Lust, Unternehmer zu sein, liegt darin, mit Begeisterung seine eigenen Ideen und Ziele zu verwirklichen.“ 55 Heinrich Hetzer Historische Traumstoffe Wer schon einmal im Schloss Schönbrunn war und die prachtvollen Vorhänge und textilen Wandspannstoffe bewundert hat, der hat möglicherweise auch eine Arbeit von Heinrich Hetzer gesehen. Hetzer bietet mit seiner Seidenweberei die exakte Neufertigung historischer Seidenstoffe: „Das bedingt Studien der damaligen Webtechnik genauso wie den Eigenbau der dazu nötigen Maschinen und Vorrichtungen.“ Heinrich Hetzer bedauert, dass die österreichische Tradition der Seidenweberei der „Geschwindigkeit und der einfacheren Produktion geopfert“ wurde und möchte sie wieder beleben: „Es gilt die große österreichische Tradition der Seidenweberei im Bewusstsein des Publikums wieder zu wecken und zu verbreiten.“ Der Niederösterreicher bietet neben der Neufertigung von Textilien dem Kunden auch Beratung im Bereich Weberei und Benützung seines umfangreichen Stoffmusterarchives an. Das Umsetzen von historischer Webtechnik auf heutige Webtechnologie ist das Spezialgebiet von Heinrich Hetzer. Er bringt neben seinem umfangreichen textilhistorischen Wissen auch fundierte Kenntnisse in moderner Textiltechnologie ein. Damit die Stoffe nach historischem Vorbild auf modernen, elektronisch gesteuerten Maschinen der Kunden gewebt werden können, hat Heinrich Hetzer zwei CAD-Arbeitsplätze mit eigens entwickelter Software zur Verfügung. Besonders stolz ist Heinrich Hetzer auf seine Nachwebung des Wandspannstoffes der Zimmer von Kronprinz Rudolf im Schloss Schönbrunn. Auch die Restaurierung von vielen Textilmaschinen des Technischen Museums Wien sowie die Neufertigung von Borten einer Kutsche des späten 18. Jahrhunderts aus den fürstlichen Sammlungen Esterházy sind Arbeiten, die er zu seinen Prestigeprojekten zählt. Hetzer ist ständiger Konsulent des Technischen Museums Wien. Er arbeitete auch an der Ausstellung des Dom- und Diözesanmuseums St. Pölten über Paramente der Maria-Theresianischen Zeit mit. Anton-Kainz-Straße 11 3830 Waidhofen an der Thaya www.hetzertextil.at „Es gilt die große österreichische Tradition der Seidenweberei im Bewusstsein des Publikums wieder zu wecken und zu verbreiten.“ GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU Heinrich Hetzer ist Unternehmer in den Sparten Gewerbe und Handwerk sowie Handel, Information und Consulting. Er ist Chef der Seidenweberei „Hetzer Textil“. „Meine Dienstleistung ist für alle Jacquardwebereien deswegen interessant, da das Produktportfolio durch schon verloren geglaubte Techniken erweitert werden kann“, so Heinrich Hetzer über seine Kunden, darunter sind auch Bauherren und Architekten – etwa bei der Erneuerung historischer Räumlichkeiten. Heinrich Hetzer verkauft seine Arbeiten an Schlösser, Museen, aber auch an Privatpersonen. 57 Katharina Krammer Schlumbergerstraße 19b 2540 Bad Vöslau www.clooncy.at Schmuckes Recycling Bei Katharina Krammers Schmuckstücken weiß man nicht, welche Besonderheit man zuerst hervorheben soll: die besonderen Materialien, aus denen sie gefertigt sind, oder ihre enorme Leichtigkeit. Krammers kreativer Schmuck besteht aus recycelbaren alltäglichen Verpackungsmaterialien, vorrangig NespressoKapseln, aber auch Dosenverschlüsse, die sie mit Perlen, Halbedelsteinen und anderen interessanten Materialien kombiniert. Katharina Krammer ist Unternehmerin in der Sparte Gewerbe und Handwerk. Sie ist Chefin von „clooncy“. Die Niederösterreicherin verarbeitet diese Dinge in ihrem Atelier so kunstvoll, dass man auf den ersten Blick gar nicht erkennt, dass man es mit leeren Verpackungen zu tun hat. Jedes Schmuckstück Katharina Krammers ist ein Unikat. „Ich mache Schmuck für jeden Anlass. Von elegant bis trachtig“, so Katharina Krammer über ihre Stücke. Attraktiv an Krammers Stücken ist auch, dass „für jede Geldbörse etwas dabei ist“. So kann man bereits für 8 Euro ein Paar Ohrringe erstehen. Die Kunden von Katharina Krammer sind hauptsächlich Frauen – und Männer, die ihren Frauen ein Geschenk machen wollen. In naher Zukunft möchte Krammer „verstärkt auf den persönlichen Kontakt“ durch Mundpropaganda setzen. Sie veranstaltet auch spezielle Schmuckpartys bei Kundinnen, wo diese in Ruhe in privater Atmosphäre Krammers Schmuckstücke anprobieren können. In nächster Zeit möchte Krammer ein eigenes Geschäft eröffnen und an diversen Kunstausstellungen teilnehmen. „Leidenschaft, Liebe und Kreativität sind die Würze meines Erfolges!“ Katharina Krammer bietet ihren Schmuck auf Straßenfesten, Themenmärkten (z. B. Oster- GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU markt im Schloss Neugebäude), Grätzelfesten, Flohmärkten (z. B. auf der Wiener Neubaugasse) zum Verkauf, wo sie „immer wieder positives Echo“ von ihren KundInnen bekommt: „Die meisten Kundinnen bzw. Interessenten sind verblüfft, wie ich meine Schmuckstücke zusammenstelle und verarbeite.“ Krammer hat sich für die Weihnachtszeit 2011 einen eigenen Stand beim traditionellen Weihnachtsmarkt am Spittelberg gesichert, um dadurch noch mehr Kaufmöglichkeiten für ihre KundInnen zu schaffen. 59 23 Karl-Kunz-Gasse 13 2482 Münchendorf www.fotoflieger.at Der Überflieger „Mit Hilfe meines Leichtflugzeuges und ferngelenkter Drohnen ermögliche ich neuartige Perspektiven aus der Luft“, erklärt Markus Loitfelder sein Unternehmen. Der Niederösterreicher bietet mit seiner Firma inflight multimedia Markus Loitfelder in Münchendorf neben herkömmlichen Videoaufnahmen 360Grad-Luft- und Panoramaaufnahmen. Seine ferngesteuerten Drohnen kann Loitfelder „fast zentimetergenau fliegen“ lassen und so auf engstem Raum auch in niedrigen Höhen Luftaufnahmen herstellen. Die Panoramaaufnahmen am Boden oder aus der Luft lassen sich im Internet mit Hilfe der Maus oder der Tastatur interaktiv steuern und ermöglichen so neben dem 360-GradPanorama „neuartige An- und Einblicke“, da sie das Schwenken der Blickrichtung nach oben und unten sowie das Hineinzoomen in das Bild ermöglichen, berichtet der Unternehmer. Der Vorteil von Loitfelders Equipment gegenüber Aufnahmen aus Flugzeugen und Hubschraubern, die Personen transportieren, ist, dass letztere luftrechtlichen und sicherheitstechnischen Bedingungen unterliegen, die eine bestimmte Mindesthöhe erfordern. Daher ist die Flexibilität von Aufnahmen der inflight multimedia ungleich größer: „Unsere fliegende Kamera steigt direkt beim Objekt auf und schwebt in wenigen Metern Höhe stationär vor bzw. über dem Fotoobjekt, bis wir die optimale Perspektive für die Aufnahme gefunden haben.“ Interessant sind Loitfelders Panoramaaufnahmen „für jeden, der sich für ungewöhnliche Perspektiven begeistern kann“. Loitfelders Aufnahmen können Grundstücksmaklern, Personen, die ein Grundstück verkaufen möchten, sowie Agrarbetrieben bei der Kontrolle des Bewuchses dienen, sie können aber auch die Etappen des Fortschritts von Bauvorhaben dokumentieren. Zu den bekanntesten Kunden der Inflight GmbH zählen die Wirtschaftsagentur Wien, Lufthansa Flight Training und Porsche Wien-Liesing. In Zukunft möchte Markus Loitfelder vermehrt Immobilienmakler und Bauträger ansprechen: „Bereits in der Planungsphase kann ich die Aussicht aus dem obersten Stockwerk eines Wohnhauses vermitteln oder mittels virtueller Tour eine Begehung eines bestehenden Gebäudes via Internet ermöglichen.“ „Multimediafirmen gibt es viele, doch meine inflight multimedia hebt sich mit dem Angebot der Panoramaaufnahmen von der Masse ab!“ GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU Markus Loitfelder Markus Loitfelder ist Unternehmer in der Sparte Industrie. Er ist Chef der „inflight multimedia“. 61 Petra Metzger Marktplatz 9 2380 Perchtoldsdorf www.diemetzger.at Handgenähte, kunterbunte Schürzen machen Furore Im September 2008 hatte Petra Metzger einen „Schürzen-Traum“: Frauen, die selbstbewusst und fröhlich Farbe bekennen, indem sie hippe Kurzschürzen als modisches Accessoire über Jeans, Röcke und Kleider tragen. Diese Vorstellung ließ sie nicht mehr los, also ergriff sie die Initiative und begann, ihren Traum in die Tat umzusetzen. Noch im gleichen Monat erwarb sie eine Nähmaschine und lernte – als Autodidaktin – das Nähen. Als Nächstes fertigte sie Prototypen ihrer Schürzen an und erstellte ein BusinessKonzept. Damit gelang es ihr schnell, Bank und Wirtschaftskammer wie auch die Landesinnung zu überzeugen. Bereits im darauffolgenden November gründete sie ihr eigenes Unternehmen: „Die Metzger – Schürze forever & more“, in dem sie mit viel Liebe und Geschmack eine kunterbunte Welt von Farben und Formen schuf, die zum Verweilen und Erforschen anregt. Die Schürzen der Niederösterreicherin können sich sehen lassen. Genäht wird traditionell von Hand, unter Verwendung hochwertiger Naturtextilien wie Seide, Leinen und Baumwolle. Jedes Stück wird vorgewaschen und per Handdruck mittels handgestochener Holzmodeln veredelt. Auch für den Druck werden aus- schließlich hochwertige, lichtechte und lösungsmittelfreie Farben verwendet. Die Kombination der einzelnen Elemente wird jedes Mal variiert, sodass immer ein individuelles Einzelstück entsteht. Denn „in Authentizität & Kreativität, gewürzt mit Herzblut & Leidenschaft liegt meine Erfolgsstrategie“, so „Die Metzger“. Sie liebt „irre Farbkombinationen“, mit denen es ihr gelingt, ihre Schürzen zu modischen „Hinguckern“ zu machen: „Meine liebevoll designten und aufwendig gearbeiteten Kurzschürzen bringe ich vor allem in Bezug auf die feminine, moderne Individualistin, welche selbstbewusst ihre Weiblichkeit präsentiert.“ Kein Wunder also, dass prominente Powerfrauen vom Anfang an zu ihren Fans zählten. Mit Recht ist Petra Metzger heute stolz darauf, das alles ohne Eigenkapital und ohne Interventionen von Dritten geschafft zu haben: „Ich fühle mich in meinen Unternehmensentscheidungen frei und agiere auch entsprechend. Dennoch ist mir stets bewusst, dass ich allein das gesamte finanzielle Risiko trage.“ Sie verdient sich zwar noch keine „goldene Nase“, aber sie steckt weiterhin voller Ideen und Zukunftspläne: Modeschauen, Kontakt mit Designmärkten und mehr Präsenz in den Medien. „Meine Erfolgsstrategie: Authentizität & Kreativität, gewürzt mit Herzblut & Leidenschaft.“ Petra Metzger ist Unternehmerin in den Sparten Gewerbe und Handwerk sowie Handel. Sie ist Chefin von „Die Metzger“. GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU 63 Doris Pfaffenlehner Traditionelles Schuhhandwerk mit Qualitätsbewusstsein Im historischen Ambiente des ehemaligen Bahnhofs von Kernhof befindet sich seit März 2009 die Schuhmacherwerkstatt von Doris Pfaffenlehner. Aber hier wird nicht einfach die Sohle gedoppelt, denn die selbstständige Maßschuhmachermeisterin hat sich der sorgfältigen Pflege des traditionellen Handwerks der Schuhmacherei verschrieben und fertigt Maßschuhe auf höchstem Niveau. Die ausschließlich von Hand gefertigten Schuhe werden nach Kundenwunsch entworfen und sind daher allesamt Unikate. Für ein Paar braucht sie etwa 40 Stunden, wobei Damenschuhe etwas schneller gehen. Außer Herrenschuhe erzeugt sie nämlich auch feine Schuhe für Damen, was eine absolute Ausnahme darstellt – sogar etwa die Hälfte ihrer Kunden ist weiblich. Den Chic und die Perfektion der Damenschuhmacherei hat sie sich in Venedig bei Giovanna Zanella angeeignet. Die Verwendung von bestem Leder und hochwertigen Materialien ist für Doris Pfaffenlehner selbstverständlich. Außerdem wendet sie mit Bravour die Technik des „Rahmennähens“ an: „Das ist die Königsdisziplin des Schuhmacherhandwerks, die nur mehr wenige in der Branche beherrschen“, sagt die Absolventin der Höheren Lehranstalt für künstlerische Gestal- tung stolz. Diese Technik hat sie an der ersten Adresse gelernt, nämlich bei Scheer in Wien. „Mein Beruf bereitet mir großes Vergnügen und ich bin stolz auf meinen Erfolg“, erklärt sie. Obwohl Laufkundschaft eher selten ist, kann Doris Pfaffenlehner über einen Mangel an Aufträgen nicht klagen, denn mittlerweile hat sie sich einen qualitätsbewussten Kundenkreis geschaffen, der beständige Produkte zu schätzen weiß. „Meine Zielgruppe sind Menschen, die Wert auf Lebensstil und gepflegtes Äußeres legen. Als Gegenkonzept zur Wegwerfgesellschaft sind sie bemüht, die Handwerkskunst zu unterstützen und zu fördern“, so Doris Pfaffenlehner. Ihre Kunden kommen aus ganz Österreich, aber auch aus dem Ausland – ein Paar „Pfaffenlehners“ findet man sogar in New York am Broadway. Es gibt immer genug zu tun. In den Sommermonaten arbeitet sie in der Schuhmacherei der Salzburger Festspiele, wo in Zusammenarbeit mit Kostümbildnern ausgefallene Maßschuhe für die Künstler entstehen. Für die Zukunft wünscht sich Doris Pfaffenlehner einen Lehrling, dem sie ihre Kenntnisse über fast vergessene Handwerkstechniken weitergeben kann. „Mein Beruf bereitet mir großes Vergnügen und ich bin stolz auf meinen Erfolg.“ GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU Kernhof 4 3195 Kernhof www.pfaffenlehner.com Doris Pfaffenlehner ist Unternehmerin in der Sparte Gewerbe und Handwerk. Sie ist Chefin der „Maßschuhmacherei Pfaffenlehner“. 65 Werner Rass Leander-Köhler-Weg 20 3420 Kritzendorf www.tvbutler.at Einer für alle Im Juni 2010 hat das Unternehmen Rass Media e. U. mit tvbutler.at einen barrierefreien TV- und Radio-Guide ins Netz gebracht. Sein Ziel: einfach für alle da sein. „Auch für die zirka 10 Prozent der Bevölkerung, die aufgrund von Handicaps vom Informationszugang im Internet ausgeschlossen sind“, erklärt Werner Rass. Der tvbutler bietet somit für ca. 800.000 ÖsterreicherInnen und ca. zehn Millionen Menschen im deutschsprachigen Raum einen besonderen Service. Denn Barrierefreiheit bedeutet nicht nur, dass Menschen mit Behinderung die Inhalte und Funktionalitäten von tvbutler.at genauso nützen können wie jeder andere User, sondern garantiert auch eine optimale Benutzerfreundlichkeit für die unterschiedlichen Anwendungsmöglichkeiten. Werner Rass ist Unternehmer in der Sparte Information und Consulting. Er ist Chef von „Rass Media“. GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU steigen ins Internet ein. War die Zahl der über 70-Jährigen vor ein paar Jahren bei knapp 1 Prozent, so stieg diese nun bereits auf knapp 20 Prozent.“ Das Leben als EPU bedeutet für Werner Rass eine Herausforderung, der er sich stellt. Er sieht es so: „Bisweilen erscheint es als Kampf gegen Windmühlen, manchmal hat es den Reiz einer gewissen, ungewissen Freiheit.“ Das heißt für ihn, Tag für Tag die Herausforderungen anzunehmen, nachzuschauen, was der Tag gestern gebracht hat, und nachzudenken, was man am nächsten Tag nachbessern kann. Für die nächste Zukunft plant Werner Rass, sein Produkt zu optimieren, und zwar in jene Richtung, dass behinderte Menschen ihre „eigene“ Seite bekommen, damit sie auf einen Blick – besser gesagt mit einem Klick – die gewünschten Infos noch leichter finden. Sein Einsatz auf diesem Gebiet wurde bereits mit Preisen und Auszeichnungen belohnt. Besonders stolz ist er auf die „Silberne Biene“ 2010 in Berlin, verliehen von der „Aktion Mensch“ und „digitale chancen im internet“ – der Preis für Accessibility im Netz. „Manchmal hat das Leben als EPU den Reiz einer gewissen, ungewissen Freiheit.“ Nach dem Motto „aller Anfang ist schwer“ ist Werner Rass ständig bemüht, das Produkt zu verbessern, in den Markt zu setzen, Partnerschaften zu knüpfen und auf sich aufmerksam zu machen. Er glaubt an seinen Erfolg, denn er ist überzeugt, dass der Markt da ist: „Fernsehen, Radio und Mediatheken werden auch in Zukunft unseren Medienalltag begleiten. Immer mehr Menschen 67 Maria Weinhofer Grafikdesign, das die Umwelt schützt In ihrer GRAFIKmanufaktur entsteht „handgemachte Grafik für ein grünes Gewissen“, denn Umweltschutz wird bei Maria Weinhofer großgeschrieben: „Es gibt vielfältige und günstige Möglichkeiten, umweltfreundlich zu werben und die Welt damit schöner zu gestalten.“ In diesem Sinne gründete die gelernte Grafikdesignerin im Juli 2007 eine Firma, wo mit viel Liebe zum Handwerk einzigartiges Grafikdesign entsteht. Hier wird gezeichnet und gemalt, werden Collagen gefertigt, Graffitis gesprayt, Sandbilder gestreut oder Plastilin geformt. Am Computer werden diese Blickfänge perfekt aufbereitet und finalisiert. wolle. „Selbstverständlich läuft die GRAFIKmanufaktur mit Ökostrom und ich besuche meine Kunden am liebsten per Fahrrad“, erklärt Maria Weinhofer stolz. Ihre Selbstständigkeit hat sie nie bereut, denn die Unabhängigkeit und Selbstbestimmung ermöglichen ihr auch in arbeitsintensiven Zeiten, gelassen und kreativ zu bleiben. Um ihren KundInnen auch als EPU stets optimalen Service bieten zu können, hat Maria Weinhofer ein hochprofessionelles Netzwerk aus TexterInnen, ProgrammiererInnen, FotografInnen und Druckereien geknüpft. Besonders glücklich ist sie, wenn sie mit ihrer Arbeit gemeinnützige Organisationen unterstützen kann. So arbeitet sie seit Jahren eng und weltweit mit SOSKinderdorf zusammen. Weitere bekannte Kunden sind Tele2 und der Obelisk-Verlag. 2010 übersiedelte Maria Weinhofer von Wien nach Klosterneuburg. Hier möchte sie sich verstärkt auf KundInnen aus der Region konzentrieren. Die Teilnahme an ausgesuchten Wettbewerben und eine Vergrößerung des Netzwerks sind weitere Ziele. „Es gibt vielfältige und günstige Möglichkeiten, umweltfreundlich zu werben“ Interessant ist die Arbeit der GRAFIKmanufaktur daher für all jene Betriebe, die frischen Wind in den Markt bringen wollen: „Wer Herzblut in sein Produkt fließen lässt, hat ebenso liebevolles Grafikdesign verdient.“ Unternehmen, denen die Umwelt am Herzen liegt, ist sie kompetente Partnerin für „grünes“ Design – von der nachhaltigen Imagebroschüre über Bio-Firmenkleidung bis hin zur CO2-neutralen Website. Auch umgesetzt wird umweltfreundlich, z. B. auf hochwertigem Recyclingpapier oder Bio-Baum- GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU Martinstraße 197 3400 Klosterneuburg www.grafikmanufaktur.at Maria Weinhofer ist Unternehmerin in der Sparte Information und Consulting. Sie ist Chefin von „die GRAFIKmanufaktur“. 69 Gerhard Zalusky Gartenheimstraße 27a/5 1220 Wien www.intelligentwohnen.at 28 Dimensionen neuer Beleuchtungsmöglichkeiten Mit seinem im Mai 2008 gegründeten Unternehmen „Wohnelektronik“ hat sich Gerhard Zalusky der modernen und intelligenten Gebäudeautomation verschrieben. Geboten werden Beratung, Planung und Umsetzung von Lichtkonzepten für Wohnräume sowie für Industrie und Gewerbe. „Die moderne LEDBeleuchtungstechnik ermöglicht eine ungeahnte Bandbreite an Beleuchtungsmöglichkeiten und Stimmungen, sowohl im Industrie- als auch im Privatbereich. Dabei sind Form und Farbe der Beleuchtungskörper beinahe keine Grenzen mehr gesetzt. Um diese Bandbreite voll nützen zu können, ist natürlich eine adäquate Steuerungstechnik notwendig“, erklärt Zalusky. Gerhard Zalusky ist Unternehmer in den Sparten Handel sowie Information und Consulting. Er ist Chef von „Wohnelektronik Zalusky“. GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU um die Ergebnisse abschließend erfolgreich in einen Prototypen umzusetzen“, so Zalusky. Im privaten Bereich liegt die Stärke der Firma in der Planung und Umsetzung emotionaler Beleuchtungskonzepte und dem Erschaffen von Lichtchoreografien im Zusammenspiel mit Audio- und Videoerlebnissen. Die Flexibilität und Eigenständigkeit als EPU weiß Zalusky sehr zu schätzen, aber er würde sich etwas mehr an Networking-Angebot wünschen: „Schön wäre so eine Art Pool für EPU, wo man Menschen mit ähnlicher Gesinnung als Sparringpartner und zum gegenseitigen Brainstormen findet.“ Für die Zukunft plant der Niederösterreicher die Themen Gebäudeautomation, intelligentes Wohnen und LED-Technologie weiter bekannt zu machen und den Endverbraucher von den ungeahnten Möglichkeiten moderner Technologien zu überzeugen. Unter dem Motto „beharrlich hinter der eigenen Überzeugung stehen und mit großer Ausdauer am schrittweisen Aufbau arbeiten“ strebt Zalusky eine unternehmerische Expansion mit dem Ziel einer GmbH an. „Beharrlich hinter seiner Überzeugung stehen und mit Ausdauer am schrittweisen Aufbau arbeiten.“ Im Industrie- und Gewerbebereich werden dem Kunden maßgeschneiderte Beleuchtungslösungen und die Entwicklung von Spezialbeleuchtungen für jede individuelle Anwendung geboten. „Hier wurden Spezial-LEDBeleuchtungen von uns entwickelt, bei denen die Herausforderung aus der großen Leistungsstärke bei gleichzeitig kleinem Bauraum bestand. Es waren umfangreiche thermische und optische Computersimulationen notwendig, 71 Barbara Ziegler Gute Ideen und gute Taten In Zusammenarbeit mit dem Ganglabor des Orthopädischen Krankenhauses in Wien-Speising entwickelten Ziegler & Partner die Bewegungslehre G3 sowie ein Sportgerät namens „Balancinchen“, das laut einer Expertise helfen soll, bei regelmäßigem Training das Sturzrisiko um mindestens 40 Prozent zu senken! „Leider ist in jeder Altersgruppe und quer durch alle Bevölkerungsschichten eine schlechte Körperhaltung sehr verbreitet. Wenn man bedenkt, dass in Österreich mehr Menschen durch Stürze und Unfälle im Haushalt ums Leben kommen als durch Verkehrsunfälle, so scheint mir das Training des Gleichgewichts unerlässlich“, ist Barbara Ziegler überzeugt. Das Gerät, das von jedem leicht zu bedienen und gleichzeitig Spaß machen soll, kam bei den alpinen und nordischen ÖSV-Nationalkadern ebenso zum Einsatz wie bei der Bewegungstherapie in einem Altersheim. Der Grundtenor: Alle Teilnehmer waren von den positiven Wirkungen nicht nur überrascht, sondern wirklich überzeugt! So wurde nicht nur von einer Linderung bei Rücken- und Gelenksbeschwerden berichtet, sondern auch von einer Besserung bei Verdauungsproblemen, Schlafstörungen und Konzentrationsschwäche. Bei Ziegler & Partner kümmert man sich aber nicht nur um das physische Gleichgewicht der Menschen: Ein innovatives Coachingund Trainingsangebot ist auch dem mentalen Bereich der Kunden gewidmet. In der Tatsache, dass sie ein EPU betreibt, sieht Barbara Ziegler keinen Nachteil: „Als EPU fühle ich mich nicht nur selbstständig, sondern auch dynamisch und innovativ!“ Und nicht nur das: Sie ist auch erfolgreich! Nach Nominierungen für den Genius-Preis 2008 und den Innovationspreis 2009 wurde sie beim Start-up-Wettbewerb „move on 2010“ des niederösterreichischen Wirtschaftsverbandes in der Kategorie „Beste Idee“ ausgezeichnet. Das Geheimnis ihres Erfolges sieht die angehende Studentin der Rechtswissenschaften so: „Es gilt, mit Engagement, Sorgfalt und Durchhaltevermögen die täglichen Herausforderungen zu meistern. Mein regelmäßiges Lauftraining kommt mir dabei sehr zugute!“, berichtet sie. „Als EPU fühle ich mich nicht nur selbstständig, sondern auch dynamisch und innovativ!“ GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU Karl-Werner-Straße 14 3910 Zwettl www.zieglerundpartner.at Barbara Ziegler ist Unternehmerin in den Sparten Gewerbe und Handwerk sowie Handel. Sie ist Chefin von „Ziegler & Partner“. 73 KommR Dr. Rudolf Trauner Oberösterreich WK-Präsident Oberösterreich PERSÖNLICHE BERATUNG IM SERVICE-CENTER Telefonisch im Service-Center: EPU am Spitzenstandort FACTS & TRENDS SO UNTERSTÜTZT OBERÖSTERREICH EPU Bereits 36.136 Ein-Personen-Unternehmen sind in Oberösterreich aktiv. Die meisten davon waren 2010 in den Sparten Gewerbe und Handwerk, Handel und Information und Consulting tätig. In letzterer Sparte liegt ihr Anteil an allen Unternehmen bei rund 60 Prozent. Die EPU sind wichtige Dienstleister und Partner der leistungsstarken österreichischen Klein-, Mittel- und Großbetriebe in Österreichs Spitzenstandort Oberösterreich. >>> Leistungen der Wirtschaftskammer Oberösterreich Ein-Personen-Unternehmen (EPU)* 2010 EPU-Anteil Oberösterreich nach Sparten % 80 70 59,9 58,0 60 48,7 50 34,6 40 30,4 32,2 30 20 10 0 Gewerbe & Handwerk Industrie Handel Transport & Verkehr Tourismus & Information Freizeit- & Consulting wirtschaft * EinzelunternehmerInnen und GmbH der gewerblichen Wirtschaft ohne unselbstständig Beschäftigte (auch ohne geringfügig Beschäftigte) GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU Mentoring für EPU: Erfahrene Unternehmerinnen und Unternehmer stehen Ein-Personen-Unternehmen mit Rat und Tat zur Seite. Das EPU-Mentoring bietet eine neue, maßgeschneiderte und punktgenaue Möglichkeit zur Weiterentwicklung von Ein-Personen-Unternehmen (EPU). Kleinstunternehmerinnen-Akademie: Damit gerade Kleinunternehmerinnen das volle Potenzial ihres Unternehmens ausschöpfen können, brauchen sie betriebswirtschaftliches Know-how. Die WIFI-Kleinstunternehmerinnen-Akademie vermittelt alles, was man wissen muss – kompakt, praxisnah und kompetent. KleinunternehmerInnen-Tag: Der Kleinunternehme- rInnen-Tag bietet für EPU eine interessante Wissens- und Informationsdrehscheibe für den richtigen Start in eine erfolgreiche Selbstständigkeit. Service-Center der WKOÖ: Die WKOÖ ist kompe- tenter Partner für EPU. Das Angebot reicht von Rechtsfragen über Förderung und Export bis hin zu Innovations- oder Branchenthemen. T 05-90909 Mo bis Do: 7:00–17:00 Uhr Freitag: 7:00–13:30 Uhr Persönlich zu den Öffnungszeiten Mo bis Do: 7:30–12:30 Uhr und 13:00–16:30 Uhr Freitag: 7:30–13:30 Uhr Informationen und Service rund um die Uhr W wko.at/ooe E [email protected] Kontakt Zielgruppenmanagement OÖ: Wirtschaftskammer Oberösterreich Zielgruppenmanagement EPU Hessenplatz 3, 4020 Linz T 05 90 909 E [email protected] W http://epu.wko.at >>> Leistungen der Landes Oberösterreich Bildungskonto des Landes OÖ KMU-Förderungen des Landes (Wirtschaftsimpulsprogramm, Tourismusimpulsprogramm, Kreditgarantiegesellschaft) Förderberatung: Wirtschaftskammer Oberösterreich Mag. Alexander Stockinger T +43 (0)5 90 909 E [email protected] UNTERNEHMERLAND OBERÖSTERREICH Oberösterreich steht im internationalen Vergleich heute hervorragend da und liegt in puncto Wirtschafts- und Arbeitsmarktdaten ganz weit vorne. Ein zentraler Faktor für die Entwicklung unseres Landes liegt in der Ausgewogenheit und Vielfalt der Wirtschaft. Vom jahrhundertealten Traditionsbetrieb bis hin zum Hightech-Start-up, vom internationalen Konzern bis zum Kleinunternehmen – dieser Mix garantiert die Stabilität und Leistungsstärke unserer Wirtschaft. Das vorliegende Buch widmet sich jenen Unternehmerinnen und Unternehmern, die selbstständig und ohne Mitarbeiter ihren beruflichen Alltag meistern. Viele von ihnen stehen für neue Ideen, Innovationskraft, Tatendrang, Mut und für neue Wege zum wirtschaftlichen Erfolg. Sie brauchen aber beste Rahmenbedingungen, um ihre Aufgabe mit Freude und Engagement bewältigen zu können. Die Wirtschaftskammer hat dafür im Laufe der letzten Jahre wichtige Impulse geliefert und den Boden für ein unternehmerfreundlicheres Klima aufbereitet. Die im „Gesichter – 101 EPU“ porträtierten Unternehmerinnen und Unternehmer belegen, dass diese Bemühungen gefruchtet haben. 75 Bernhard Aichinger Hinterschweigerstraße 17 4600 Wels www.e-conomix.at Bernhard Aichinger ist Unternehmer in den Sparten Handel sowie Information und Consulting. Er ist Chef von „E-CONOMIX“. GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU 30 E-Business für alle Fast könnte man ihn schon als einen „alten Hasen“ in der Branche bezeichnen, immerhin ist Bernhard Aichinger schon seit seinem 16. Lebensjahr in der IT-Branche tätig. Aichinger begann, neben der Schule, als freier Mitarbeiter für Großhandelsunternehmen zu arbeiten und gründete nach Abschluss seines E-Business-Studiums 2010 ein eigenes Unternehmen: E-CONOMIX. Mit E-CONOMIX bietet Aichinger seinen KundInnen individuelle E-Business-Konzepte. Dabei fokussiert er besonders auf Kundenfreundlichkeit. Die E-Business-Konzepte erstellt Aichinger häufig in Kooperation mit anderen EPU bzw. kleinen Unternehmen. Dadurch ist er in der Lage, „flexibel auf den Markt und die Nachfrage zu reagieren“ und somit den KundInnen seine Leistungen zu einem „moderaten Preis“ anbieten zu können. Bei seiner Arbeit kommt Aichinger, wie er betont, seine „langjährige Erfahrung im IT-Bereich“ zugute. Das zeigte sich bereits während seines Studiums, wo Aichinger in einem Unternehmensprojekt als Gruppenleiter gewählt wurde und gemeinsam mit seinen Kollegen eine namhafte Krankenversicherung so kompetent betreute, dass die Versicherung ihn kurz vor seinem Abschluss bat, das Projekt künftig weiter zu betreuen. Aichinger hatte mit seinen Kollegen Einsparungspotenziale identifiziert und auf deren Basis zwei Pflichtenhefte für die interne Verwaltungssoftware sowie für ein Onlineportal zur Abwicklung der Geschäftsabläufe erstellt. Rund 60 Prozent der Durchlaufzeit bei der Abrechnung eingereichter Rechnungen können bei dem betreffenden Unternehmen eingespart werden. Dieses Erfolgserlebnis sei der letzte Anstoß gewesen, sich selbstständig zu machen, erinnert sich Aichinger stolz. Das Angebot von E-CONOMIX richtet sich grundsätzlich an alle Unternehmen, sowohl im B2C- als auch im B2B-Bereich, da maßgeschneiderte Lösungen entwickelt werden, „sei es ein Onlineshop, eine Onlinemarketing-Kampagne, ein Pflichtenheft für eine Individualsoftware oder eine Prozessoptimierung zu Einsparungszwecken“, erklärt Aichinger. „Das E-Business-Konzept sollte es ermöglichen, Geschäftswege online abzuwickeln, neue Kundengruppen zu finden und die Bindung zu bisherigen Kunden verstärken zu können.“ 77 31 Ein Multimediaproduzent für alle Fälle In Polling im Innkreis gibt es ein Video- und Multimediaproduktionsunternehmen, das schon länger nicht mehr als Geheimtipp gilt: InnVideo! Karl-Heinz Butter, Gründer und EinPersonen-Unternehmer, bietet für Video- und Multimediaproduktionen Gesamtlösungen und einzelne Produktionsschritte für jedes Budget an. Auch die notwendigen technischen Tools wie Licht- und Tontechnik, aber auch Videotechnik bis zum fertig geschnittenen Video für DVDs und Web-Anwendungen sowie Luftaufnahmen mit einer RC-HeliCam sind Bestandteil des Angebots von InnVideo. „Besonderen Wert lege ich bei meiner Arbeit auf die bestmögliche Qualität, egal, wie viel Budget dem Kunden zur Verfügung steht“, betont Butter. InnVideo stehe für schnelle und flexible Reaktion auf Kundenwünsche, raschestmögliche Durchführung der Projekte und „ unkompliziertes Arbeiten“. Auf die Entwicklung einer funktionierenden RC-HeliCam – sie macht von einem kleinen ferngesteuerten Helikopter Aufnahmen aus der Luft – für Video- und Fotoaufnahmen, aber auch seine Arbeit als erster freier Kameraredak- teur des ORF Oberösterreich sowie auf die erfolgreiche Abwicklung von Großveranstaltungen mit Ton-, Licht- und Videotechnik (z. B. AENUS-Galaabende, Flug-WM 2008, AirPower 2008 und 2010) ist Karl-Heinz Butter besonders stolz. Dass InnVideo als „einer der ersten Videoproduzenten auf digitale Produktion umgestiegen“ ist, obwohl „alle anderen Produzenten noch meinten, das werde nie kommen“, bestätige ihn sehr in seiner Unternehmensführung, so Butter. Der Kundenstamm des oberösterreichischen Unternehmens reicht vom kleinen Verein bis zu großen Unternehmen. Zu Butters bekanntesten KundInnen zählen der ORF, das Holzbauunternehmen WIEHAG, der Erzeuger für Leichtbauteile für Flugzeuge FACC, Emerson Process Management, OVB Finanzdienstleistung, der österreichische Radsportverband und viele mehr. „Das Angebot von InnVideo ist für jeden interessant, der eine Videoproduktion ohne unnötigen Aufwand, aber in bester Qualität plant, und für KundInnen, die Luftaufnahmen aus geringer Höhe benötigen“, so Karl-Heinz Butter. „Niemals aufhören zu lernen, neue Technik beherrschen und richtig zu nutzen, das ist mein Arbeitsmotto.“ GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU Karl-Heinz Butter Sternstraße 9 4951 Polling im Innkreis www.innvideo.at Karl-Heinz Butter ist Unternehmer in den Sparten Gewerbe und Handwerk sowie Industrie und Handel. Er ist Chef von „InnVideo“. 79 Katrin Eckerstorfer Robert-Stolz-Straße 3 4020 Linz www.haekelstorfer.at Katrin Eckerstorfer ist Unternehmerin in der Sparte Gewerbe und Handwerk. Sie ist Chefin von „Häkelstorfer“. GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU 32 Am Anfang war die Haube Das geschickte Spiel mit Schein und Sein beherrscht Katrin Eckerstorfer mit ihren gehäkelten Kreationen einwandfrei. Mit ihrem 2010 gegründeten Unternehmen Häkelstorfer (Eckerstorfer + Häkeln = Häkelstorfer) bietet die junge Oberösterreicherin handgefertigte Unikate. Ihre Produktlinien „Häkelstorfer Jewelry“, „Häkelstorfer Headwear“ und die derzeit in Arbeit befindlichen Schmuckkreationen der Linie „Häkelstorfer Dirndl“ umfassen gehäkelten Schmuck und Kopfbedeckungen. Das Besondere an Katrin Eckerstorfers Schmuck ist nicht nur seine außergewöhnliche Optik, sondern auch die Tatsache, dass er, da gehäkelt, außerordentlich bequem zu tragen ist. Die Idee, Häkeln zur Geschäftsidee auszubauen, kam Katrin Eckerstorfer durchs – Häkeln: „Ich habe schon immer gerne gehäkelt und es begann mit meinen Hauben. Als ich zwei Jahre in New York lebte und den dortigen „bling-bling“-Schmuck sah, kam ich auf die Idee, einmal massives Goldmaterial mit zartem Garn zu kombinieren.“ Das Ergebnis kam sehr gut an, schildert Eckerstorfer. Der besondere „Schmäh“ dieser Kollektion, dass die Stücke optisch massiv wirken und sich beim Berühren als ganz zart herausstellen, lockt designaffines, urbanes Publikum an und animiert diese zum Kauf. Auch spezielle Kundenwünsche (z. B. für Hochzeitsschmuck) werden von Häkelstorfer gerne umgesetzt. Das bisher außergewöhnlichste Stück, das sie gehäkelt hat, war ein Bikini – jedoch nicht auf Kundenwunsch, sondern zu Ausstellungszwecken. „Der Bikini erregt immer großes Aufsehen, da er sehr durchsichtig und sexy ist. Ich habe auch schon mal einen verkauft – aber das Stück ist wohl eher zum sehr privaten Tragen geeignet“, lächelt Katrin Eckerstorfer. Ihren Wunsch, mit ihrem Unternehmen das in Österreich traditionelle Häkeln „in die Welt hinauszutragen“, kann Eckerstorfer mit einer anderen Leidenschaft, nämlich dem Reisen, verbinden. Dabei sucht sie nicht nur neue Partner, die ihren Schmuck und ihre Kopfbedeckungen vertreiben, sondern auch neues, außergewöhnliches Material zum Verarbeiten. Bereits in ihrem ersten Geschäftsjahr überzeugte Eckerstorfer zehn renommierte Shops in Deutschland und Österreich, „Häkelstorfer Jewelry“ in ihr Sortiment aufzunehmen. „Höher, weiter! Mit dem steigenden Interesse freue ich mich darauf, schon bald auch Kunden aus dem europäischen Ausland zu begrüßen!“ 81 Dr. Richard Eichenauer Vom Dienstleister zum Blechhändler Richard Eichenauer wurde, wie er lachend erzählt, seines neusten unternehmerischen Standbeins wegen „zum Blechhändler“. Im Jahr 2007 hatte sich Eichenauer mit einer MassCustomization-Plattform selbstständig gemacht, mit der er „aktives, leicht bedienbares Internet in den Markt“ bringen wollte. Eichenauer bietet KundInnen in diesem Geschäftszweig Online-Gestaltung von der Konzeption und Planung über Usability Testing, Webdesign aber auch E-Learning Content an. Jüngster Geschäftszweig des Linzer Unternehmers ist das Fotoblech: ein individuell gestaltbares Lochblech für den Architekturbereich, das er entwickelt hat. Für dieses Projekt erhielt Eichenauer die easy2innovate-Förderung des Landes Oberösterreich. Eichenauers zum österreichischen Patent angemeldetes Fotoblech ist ein für den Kunden online nach eigenen Vorlagen, z. B. Foto, Muster oder Logo, individuell gestaltbares Blech. einer mitgebrachten Zeichnung ein Muster passend für einen Lampenschirm herauszustanzen. Richard Eichenauer wurde auf diese individuelle Metallanfertigung aufmerksam und erstellte ein spezielles Interface, das es den KundInnen ermöglicht, ihre Wünsche selbst einzugeben. Den Metallwerkern stehen direkt nach Eingabe die Computerdaten für die Stanzmaschine zur Verfügung. Für Architektur, Kunst und Business sei das Fotoblech seiner vielseitigen Einsatzmöglichkeiten wegen eine interessante Option, erklärt Richard Eichenauer. Es kann als individuell gestalteter Sonnen-, Schall- und Sicht- sowie als Einbruchschutz eingesetzt werden. Die hohe Materialbeständigkeit wird von Eichenauer betont. Auch in der Kunst könne das Fotoblech eingesetzt werden, da es die Fertigung „absoluter Unikate“ ermögliche. „Derzeit wird der heimische Markt anvisiert, aber die erste Auslandsvertriebsstelle in London ist bereits geplant“, verrät Richard Eichenauer seine beruflichen Zukunftspläne, und ergänzt: „Ich erhoffe mir davon einen Übergang von der reinen Dienstleistung in den Produktvertrieb.“ „Das Attraktivste an der Selbstständigkeit ist die gefühlte Freiheit und die Flexibilität.“ Die Idee für die Fotobleche entstand, weil einem mittelgroßen metallverarbeitenden Betrieb von Privatpersonen der Auftrag erteilt wurde, aus einem Stück Edelstahl auf Basis GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU Ubellstraße 6 4020 Linz www.fotoblech.at Richard Eichenauer ist Unternehmer in den Sparten Handel sowie Information und Consulting. Er ist Chef von „Lunova GmbH“. 83 Wolfgang Ettinger Feldham 42 4655 Vorchdorf www.auto-ettinger.at 34 Innovative BlaulichtNavigations-Software Ein Neuling unter den Selbstständigen ist Wolfgang Ettinger aus Vorchdorf nicht, sein unternehmerischer Pioniergeist ist jedoch ungebrochen. Ettinger hatte, nachdem er 1993 die Meisterprüfung im Kraftfahrzeugtechnikerhandwerk abgelegt hatte, ein Jahr später seinen Kfz-Betrieb mit einem kleinem Gebrauchtwagenplatz eröffnet. Im Laufe der Jahre vergrößerte Ettinger das Unternehmen. So erweiterte er 1996 seinen Kfz-Handel für Exportfahrzeuge in die Länder des ehemaligen Ostblocks und legte die Prüfung zur umweltgerechten Alt-KfzEntsorgung ab. Wolfgang Ettinger ist Unternehmer in den Sparten Gewerbe und Handwerk sowie Handel. Er ist Chef von „AUTO WOLFGANG ETTINGER“. GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU ja jede Minute.“ Ettinger bereitete einen Datensatz aus dem Gebäude- und Wohnungsregister auf, indem er aus verschiedenen Koordinaten Formate ins WGS 84 (das World Geodetic System 1984, kurz WGS 84, ist ein Referenzsystem als einheitliche Grundlage für Positionsangaben auf der Erde) transformierte. Das Ergebnis kann als Datensatz auf ein Navigationsgerät der Marke Garmin gespielt und von diesem auch gelesen werden. Zusätzliche Anfahrtsbeschreibungen und Kommentare seien auf Kundenwunsch möglich, ergänzt Ettinger. Die Navigations-Software Wolfgang Ettingers wurde im Jahr 2008 in Wels auf der Rettermesse vorgestellt und stieß auf positive Resonanz. „Die Vorteile der Selbstständigkeit liegen darin, dass man in keine Schiene gepresst wird und Verbesserungen sofort umsetzen kann.“ 2001 begann er als Beratungshändler mit dem Vertrieb von Navigationsgeräten der Firma Garmin. Das war der Anstoß für eine neue Geschäftsidee Ettingers. „Jeder, der ein Navi-Gerät hat, kennt das Problem, dass man trotz korrekter Eingabe vor dem falschen Haus landen kann“, schildert Wolfgang Ettinger seine Überlegungen. Das Problem hatte auch ein Vorchdorfer Gemeindearzt bei Rettungseinsätzen erlebt und Ettinger angeregt, eine spezielle Blaulicht-Navigations-Software zu entwickeln, die für Einsatzkräfte eine hausnummerngenaue Navigation ergeben soll. Ettinger erklärt: „Besonders bei Rettungseinsätzen zählt Interessant ist diese Navigations-Software für alle Blaulicht-Organisationen, z. B. Feuerwehren, Rettungskräfte und die Exekutive. „Vor allem Feuerwehren können mit einem Zusatzprodukt ihre eigene Wasserkarte erstellen und bearbeiten“, so Ettinger. In Vorchdorf und Umgebung haben bereits einige ÄrztInnen ihre Navigationsgeräte mit Wolfgang Ettingers Software ausgestattet. Für die berufliche Zukunft wünscht sich Ettinger, dass auch größere Blaulicht-Organisationen Interesse an seiner Software zeigen. 85 Dagmar Grimus-Leitgeb, MA Kommunikationsmaßnahmen, die wirken Ob Elefanten springen können, sei dahingestellt – dass Dagmar Grimus-Leitgeb aus Wien mit ihrer Agentur ELEPHANTS JUMP alles versucht, „scheinbar Unmögliches möglich zu machen“, ist jedoch eine Tatsache. Grimus-Leitgeb bietet ihren KundInnen Kommunikationsberatung, Konzeption und Durchführung von Markenkommunikation sowie Eventorganisation. Dabei fokussiert sie auf „Kommunikationsmaßnahmen, die nachhaltig wirken“. Vor ihrer Unternehmensgründung arbeitete Grimus-Leitgeb für ein österreichisches Unternehmen im Marketing, „doch ich entwickelte mich immer stärker in Richtung Kommunikation und Veranstaltungsorganisation“. Nach einigen Jahren im Unternehmen war es dann 2006 so weit für Grimus-Leitgebs „Elefantensprung“ in die Selbstständigkeit. Am Unternehmertum schätzt Grimus-Leitgeb das „eigenverantwortliche Arbeiten“ und eine „gewisse Unabhängigkeit“ sowie die Chancen, eigene Ideen verwirklichen zu können. „Durch die Freiheit, das zu tun, was man gerne macht, gelingt es auch besonders gut!“ Wichtig für eine gelungene Kommunikationsmaßnahme ist, laut Expertin Grimus-Leitgeb, eine „genaue Zieldefinition – also ein Klären von Erwartungen des Kunden“. Nur auf einer solchen Basis können die Kommunikationsstrategie und der individuelle Maßnahmenplan zielführend ausgerichtet werden. „Kommunikationsarbeit soll langfristig, nachhaltig und im positiven Sinne wirken“, ergänzt sie, denn „Reputationsaufbau und Image funktionieren nicht von heute auf morgen.“ Für Dagmar Grimus-Leitgeb ist jeder Kunde und damit jedes Projekt, ob groß oder klein, wichtig. Erfolgreiche Kommunikation ist keine Frage des Geldes, sondern der Strategie und der Kreativität. Auch mit kleineren Budgets kann viel erreicht werden. Für die berufliche Zukunft wünscht sich Dagmar Grimus- Leitgeb, „noch mehr Elefanten zum Springen zu bringen“, indem sie weiterhin erfolgreiche Kommunikationskonzepte kreiert. Wichtig sind ihr für ELEPHANTS JUMP zudem stabile langfristige Partnerschaften mit den Kunden. Aufgrund des erfolgreichen Arbeitens und des daraus resultierenden Wachstums wird es irgendwann zusätzliche Leute brauchen. Für die Einstellung ihres ersten Mitarbeiters möchte sie jedoch „ein stabiles Fundament, auf das ich bauen kann“, schaffen. „Wir planen für unsere Kunden individuelle Kommunikationsmaßnahmen, die Elefanten springen lassen!“ GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU Renngasse 4/3/3, 1010 Wien Baumbachstraße 19/1, 4020 Linz www.elephantsjump.com Dagmar Grimus-Leitgeb ist Unternehmerin in den Sparten Tourismus und Freizeitwirtschaft sowie Information und Consulting. Sie ist Chefin von „ELEPHANTS JUMP communications & events“. 87 Timo Nau Rosenauerstraße 50 4040 Linz [email protected] www.inforo.cc/designer/timo-nau 36 Gestaltung mit Perspektive „Ich sehe mich gerne als Handwerker, sei es in der Ideenfindung, im Konstruktionsprogramm oder im Prototypenbau“, erzählt Timo Nau aus Linz. Nau ist gelernter Tischler und studierte Design und Produktmanagement in Kuchl. Timo Nau ist Unternehmer in der Sparte Gewerbe und Handwerk. Er ist Möbeldesigner und Produktentwickler. GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU Der gebürtige Deutsche arbeitete während seiner Ausbildung für das Studio Marcel Wanders in Holland, bevor er sich 2008 selbstständig machte. Seitdem arbeitet Timo Nau als Designer und Produktmanager für verschiedene Firmen. Seine Schwerpunkte sind Möbeldesign und Markenentwicklung: „Meine Arbeit bewegt sich immer zwischen Design, Marke und Technik. Erfolgreiche Produkte entstehen nur im gelungenen Zusammenspiel dieser Faktoren.“ Im Zuge seiner Arbeit für das Produktdesign der Firma In Foro entwickelte Nau die Outdoor-Möbellinien Solium und Bevan. Eine Besonderheit der Sessel dieser Serien ist die Möglichkeit, sie mit einer Wärmefunktion auszustatten, die es dem Benutzer erlaubt, „auch bei kühlen Temperaturen ange- nehm im Freien zu verweilen.“ „Ich denke, ich schaffe den Spagat zwischen Realisierbarkeit und Vision recht gut“, so Timo Nau über seine Arbeit. „Die Zeitspanne zwischen Idee und Markteinführung kann sehr lange sein, und man muss ständig dahinter sein, dass in den verschiedenen Entwicklungsstufen die Idee oder das Konzept nicht an Klarheit verliert.“ Flexibilität muss Nau nicht nur aufgrund der unterschiedlichen Budgets, Zeitpläne oder Marktbedingungen seiner Projekte beweisen, auch der Fokus eines Projekts kann sehr variieren. Manchmal liegt er in Materialforschung, manchmal im Produktionspreis oder formalen Aspekten, berichtet er. Auch wenn sich die einzelnen Designdisziplinen, sei es Kommunikations-, Möbeldesign oder Innenarchitektur, stark voneinander unterscheiden, sind die Grundprinzipien der Gestaltung universell anwendbar, findet Timo Nau. So ergeben sich gute Möglichkeiten, branchenübergreifend zu arbeiten. „Mit den Möglichkeiten der Umsetzung wird Kreativität sehr kraftvoll und macht den Job des Designers so faszinierend.“ 89 37 Die Wohlfühlunternehmerin „Mir wurde ziemlich schnell klar, dass ich näher auf Kunden eingehen wollte, als es in einem Hotel möglich ist“, so Erika Preslmayr über ihren Entschluss, sich selbstständig zu machen. Die junge Oberösterreicherin war vor ihrer Selbstständigkeit Abteilungsleiterin im Wellnessbereich eines Romantikresorts. Seit sie in Freistadt 2006 das Unternehmen Via Vitalis – Wege zum Wohlbefinden gegründet hat, genießt es Preslmayr, sich „genug Zeit für die Wünsche der Kunden“ nehmen zu können. Via Vitalis ist ein Wellnessinstitut für Kosmetik, Massage und Fußpflege. Ihre breitgefächerte Ausbildung (Lehranstalt für Kosmetik, Massage und Fußpflege, La Stone Therapie, Lomi Lomi Pele, Raindrop Technik, Make-up-Beraterin u. v. m.) ermöglicht es Erika Preslmayr, auf individuelle Kundenbedürfnisse einzugehen. Die Idee, sich von Kopf bis Fuß verwöhnen zu lassen, sei eine einzigartige Geschäftsidee im Bezirk Freistadt, so Erika Preslmayr über die Besonderheit ihres Unternehmens. Preslmayr bietet ihren KundInnen ein entspannendes Ambiente in einer „hochprofessionellen Einrichtung“, die auf dem neusten Stand der Branche ist. Vor der Tür ersparen eigene Missonstraße 23 4240 Freistadt www.via-vitalis.at Kundenparkplätze den KundInnen die stressige Parkplatzsuche. Nicht nur ihre KundInnen sind von Via Vitalis begeistert: Erika Preslmayr erhielt im Jahr 2008 den oberösterreichischen Jungunternehmer-Preis in der Kategorie EinPersonen-Unternehmen und wurde für den internationalen Babor Beauty Star Award 2010 nominiert. An der Selbstständigkeit schätzt Preslmayr neben der Möglichkeit, ihren KundInnen mehr Zeit zu widmen und eine „sehr persönliche Beziehung zu jedem Einzelnen“ aufbauen zu können, die Möglichkeit der freien Zeiteinteilung, „auch wenn man mehr Arbeitsstunden“ habe. „Die perfekte Wellnessbehandlung ist für mich, wenn der Kunde komplett abschalten kann, rundum erholt ist und mein Institut mit einem Lächeln im Gesicht verlässt!“ GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU Erika Preslmayr Das Angebot von Via Vitalis ist laut Preslmayr für alle „körperund harmoniebewussten Personen“ interessant, sie spreche Personen aller Altersstufen an, die ein Wellnessprogramm „in nächster Nähe genießen möchten, ohne dabei auf den nächsten Urlaub warten zu müssen“. Für die berufliche Zukunft wünscht sich Erika Preslmayr: „Behandlungen sollen selbstverständlich werden für Frauen und Männer. Wer sich regelmäßig etwas Gutes tut, ist den Anforderungen des Lebens besser gewachsen, denn Prävention ist besser als Rehabilitation.“ Erika Preslmayr ist Unternehmerin in der Sparte Gewerbe und Handwerk. Sie ist Chefin von „Via Vitalis – Wege zum Wohlbefinden“. 91 Dr. Ingeborg Rauchberger Museumstraße 36 4020 Linz www.rauchberger.at 38 Ingeborg Rauchberger ist Unternehmerin in der Sparte Information und Consulting. Sie ist Chefin von „Rauchberger Unternehmensberatung, Seminare, Coaching“. GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU Gelungene Mischung Der berufliche Background von Ingeborg Rauchberger ist eine ungewöhnliche Melange: Die Linzerin war als Juristin langjährige Prokuristin eines internationalen Handelshauses. Nun gibt sie nicht nur ihre Erfahrungen als zertifizierte Trainerin und Coach in Seminaren weiter, sondern ist auch als Unternehmensberaterin und Kabarettistin erfolgreich. Rauchberger bietet Unternehmensberatung, Seminare und Coaching in Form einer speziellen Zusammensetzung, da sie nicht nur als Juristin und langjährige Prokuristin eines internationalen Handelshauses Erfahrung gesammelt hat, sondern auch zertifizierte Trainerin und Coach ist – und als Kabarettistin arbeitet: „Bei meinen vielen Verhandlungen in aller Welt, besonders in China, habe ich wertvolle Erkenntnisse für meine jetzige Tätigkeit gewonnen.“ Nach dem Tod ihres ersten Mannes zog die aktive Oberösterreicherin ihre Kinder alleine groß und veröffentlichte sechs Romane: „Ich kenne daher den Spagat zwischen Berufs- und Privatleben aus eigener Erfahrung.“ Bei ihrer Arbeit fokussiert Ingeborg Rauchberger auf die Schwerpunktthemen Gespräche und Verhandlungen, Zeit- und Zielmanagement und Präsentationen, Vorträge, Reden: „Als Kabarettistin brachte ich Zuschauer in Österreich, Deutschland und Südtirol zum Nachdenken und Lachen. Das tue ich auch als Key-Note-Speaker bei Veranstaltungen viel und gerne.“ Rauchberger ist auch im Bereich Networking erfolgreich, so gründete sie EWMD (European Woman’s Management Developement) Austria, die Österreichgruppe des internationalen Netzwerks für Frauen in Führungspositionen. Im Jahr 2000 wurde Ingeborg Rauchberger in Oberösterreich von einer unabhängigen Jury u. a. von Frau in der Wirtschaft zur Managerin des Jahres gewählt. „Meine Seminare sind für alle Menschen interessant, die Verhandlungen führen, vor Publikum sprechen und/oder aus dem Hamsterrad der Dringlichkeit aussteigen und sich bewusst mit ihrer Zeit und ihren Zielen befassen wollen“, so Ingeborg Rauchberger über ihre Zielgruppe. Ihren KundInnen steht Rauchberger auch abseits der Seminarschwerpunkte „bei allen anderen beruflichen Herausforderungen und Veränderungswünschen zur Seite“. Bei ihren Vorträgen legt sie besonderen Wert darauf, „ernsthafte Gedanken so originell zu präsentieren“, damit das Publikum neben dem Amüsement auch praxisnahe Denkanstöße mitnimmt. Zu Rauchbergers bekanntesten KundInnen gehören ARS (Akademie für Recht, Steuern und Wirtschaft), FH Oberösterreich, ÖBB, Spar und Hervis. „Ich bin eine Frau der Praxis und liebe konkrete Beispiele – je origineller, umso anschaulicher!“ 93 39 Am Riedfeld 21 4551 Ried im Traunkreis www.ia-services.at Alles im Plan Beinahe wäre Judith Anna Stabl – pragmatisch und handwerklich geschickt – Tischlerin geworden. Da es jedoch vor rund zwanzig Jahren noch äußerst schwierig war, als Frau in dieser Sparte eine Lehrstelle zu bekommen, entschied sie sich für die Ausbildung am Kolleg für Innenausbau und Möbelbau in Mödling. Ihre ersten Arbeitsverhältnisse in Zürich und Los Angeles prägten ihre weitere berufliche Laufbahn. Die Auslandserfahrung, kombiniert mit der Vorliebe zum technischen Bereich ihres Berufes, ermöglichten Judith Anna Stabl in den darauf folgenden Jahren im Objektbereich auf nationaler und internationaler Ebene zu arbeiten. „Für mich persönlich besteht der Anreiz bei meiner Arbeit als Innenarchitektin darin, eine solide Basis für die Ausführung zu schaffen, jedes kleinste Detail zu bedenken, sodass das Projekt termin- und budgetgerecht fertiggestellt werden kann.“ Im Jahr 2008 machte sich Judith Anna Stabl mit ihrem Ingenieurbüro für Innenarchitektur mit Spezialisierung auf das Projektmanagement in Ried im Traunkreis selbstständig. Zu Stabls Kernkompetenzen zählt die Erstellung eines Raumbuches, das die Struktur eines Pro- jekts definiert und jedes Detail erfasst. „Meine Aufgabe ist es, ein Projekt in seiner Komplexität zu begreifen und gemeinsam mit dem Architekten bzw. Planer die geforderten Qualitäten und Quantitäten zu definieren.“ Vereinfacht bedeutet dies, dass mittels einer speziellen Software „sämtliche Ausstattungselemente und Oberflächen den entsprechenden Räumen im Projekt eindeutig zugeordnet werden und somit eine nachhaltige und vor allem nachvollziehbare Basis für die Ausführung des Projekts geschaffen werden kann“, erklärt Stabl. Durch die unterschiedlichen Auswertungsmöglichkeiten dieser im Raumbuch erfassten Daten lassen sich Massenermittlungen, Leistungsverzeichnisse, Listen für die Verortung und auch Unterlagen für die Abrechnung und Kostenkontrolle generieren. Diese Arbeit gewährleistet eine lückenlose Projektbetreuung, die Fehlerquellen minimiert, ist Stabl überzeugt. Ihre KundInnen, die sie bei Projekten u. a. in Berlin, Amsterdam, St. Petersburg und Wien unterstützte, dürften Judith Anna Stabl in diesem Punkt zustimmen. Im Mai 2011 erhielt Frau Stabl den oberösterreichischen Jungunternehmerpreis in der Kategorie „Klein, aber fein“. „Meine größte Motivation sind interessante Aufträge, neue Herausforderungen und zufriedene Kunden.“ GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU Ing. Judith Anna Stabl Judith Anna Stabl ist Unternehmerin in der Sparte Information und Consulting. Sie ist Chefin von „InnenArchitekturServices“. 95 Mag. Julia Daniela Stöhr Josef-Dangl-Straße 4 4810 Gmunden www.aergo.eu www.aergo.at Kleines Trampolin, große Wirkung Wer kennt es nicht, das schmerzende Gefühl in Füßen und Waden, wenn man lange auf den Beinen ist. Das dachte sich auch Julia Daniela Stöhr und gründete ihr Unternehmen enaergy, als ihr eine erfolgsversprechende Idee für eine Wellness-Pantolette mit einem schwebenden Fußbett einfiel. Julia Stöhrs ungewöhnliche Idee entstand während eines von ihr initiierten „IdeaIistenworkshops“, den sie mit einigen Freundinnen und Freunden zur Entwicklung neuer Geschäftsideen abhielt. Julia Daniela Stöhr ist Unternehmerin in der Sparte Gewerbe und Handwerk. Sie ist Chefin der „enaergy-energie für den alltag gmbh“. In ihrem Fall blieb es nicht nur beim Idealismus, Stöhr setzte ihre Geschäftsidee tatkräftig um, indem sie sich sofort nach Förderprogrammen für ihre Geschäftsidee umsah und einige davon für ihre Idee gewann. Vergangenen März erhielt die ausgebildete Betriebswirtin die österreichische Patenturkunde für ihre neue, innovative, revolutionäre Technologie, welche bis dato einzigartig in der Schuhindustrie ist. Zuvor hatte Stöhr übrigens 15 Jahre im Kunststoffmaschinenbau für einen bekannten Sportartikelhersteller sowie im Bereich Flugzeugzulieferung gearbeitet. Die Umsetzung von Stöhrs Idee bedurfte modernster Hightech-Methoden, wie sie erklärt: „Ein schwebendes Fußbett ist relativ komplex technisch umzusetzen, das muss quasi wie ein Bauteil aus der Hochtechnologie entwickelt werden.“ Zu diesem Zweck arbeitete die Gmundnerin mit verschiedenen Forschungsinstitutionen zusammen. In den Genuss, aergoPantoletten tragen zu dürfen, kommen vorerst ausschließlich weibliche Kundinnen, da sie es sind, die zu 80 Prozent im Gesundheits- und Wellnessbereich arbeiten und denen durch das neue Schuhwerk „mehr Wohlbefinden in den Alltag“ gebracht werden soll. Innovative Technik, Tragekomfort, verbunden mit hoher Qualität, stehen im Vordergrund. Zu Beginn werden Österreich und der deutschsprachige Raum als Markt bearbeitet, später ist auch eine Internationalisierungsstrategie geplant. „Ich wollte einen Schuh entwickeln, der so leicht wie möglich und so fest wie möglich ist.“ Das Besondere an der kurz vor der Markteinführung stehenden aergo-Pantolette ist das GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU Fußbett – ein Minitrampolin in Fußform. Dieses passt sich zu 100 Prozent jeder Fußsohle an, ist atmungsaktiv und soll somit für ein ausgezeichnetes Mikroklima sorgen. Der Effekt für den Träger besteht darin, dass – ähnlich wie beim Gehen auf einem Wald- bzw. Naturboden – Gelenke, Knie, Hüften sowie Wirbelsäule geschont und entlastet werden. 97 41 Pfeifenbau aus Oberösterreich mit internationalem Erfolg „Ich war nicht happy mit meiner Arbeit“, begründet David Alexander Wagner seinen Wechsel in die Selbstständigkeit. Der studierte Informatiker hatte nach einiger Zeit in seiner Branche das Bedürfnis, sich beruflich zu verändern, und suchte nach einer Beschäftigung, wo er sich geistig und handwerklich betätigen konnte. Nachdem er von Pfeifen und ihrer äußerlichen Einfachheit und inneren Komplexität ohnehin fasziniert war, ging Wagner bei verschiedenen Pfeifenbauern in die Lehre. 2005 gründete Wagner sein Unternehmen, nachdem er im anschließenden mühevollen Selbststudium sein Können perfektioniert hatte, denn: „Wirklich Pfeifenbauen lernen kann man nicht, das Meiste muss man sich durch Übung aneignen.“ Dass dies einen längeren Zeitraum beanspruchen kann, zeigt folgende Erläuterung Wagners: „Bis ich ein Mundstück richtig herstellen konnte, dauerte es fünf Jahre.“ Heute ist er unter anderem seiner handgefertigten hochwertigen Mundstücke wegen bei Pfeifenkennern sehr gefragt. In seiner Werkstatt nahe dem Traunsee fertigt Wagner pro Jahr in reiner Handarbeit ca. 80 bis 100 Tabakpfeifen aus Bruyère Plateau. Seinem Credo: „Nur eine auf Sie zugeschnittene Pfeife wird Ihnen rundum Freude bereiten“, kommt Wagner mit einer einzigartigen Maßfertigung von Tabakpfeifen nach. Auf seiner Homepage können sich seine rund um den Globus verteilten Kunden verschiedene Details auswählen und sich so ein Einzelstück für den besonderen Tabakgenuss fertigen lassen. Auch außergewöhnlichen Kundenwünschen gegenüber ist David Alexander Wagner aufgeschlossen. Sein bisher exotischster Kundenauftrag war die „Caveman“-Pfeife aus Büffelhorn für einen japanischen Kunden. Die drei Säulen seines Geschäftes sind laut Wagner: „Maßfertigung, Mundstücke und meine besondere Sandstrahltechnik“, mit Letzterem ist seine besondere Oberflächenbearbeitung gemeint. Besonders stolz ist Wagner auf seine Preisauszeichnungen, 2007 wurde er Pipemaker of the Year auf der Pipeshow Fürth. Bei der renommierten Pfeifenmesse in Chicago, zu der nur die 100 besten Pfeifenmacher zugelassen werden, wurde er schon viermal eingeladen. Zudem tat er sich 2009 als Gründungsmitglied der ersten Pfeifenmesse in China hervor. Meine Faszination für Pfeifen rührt daher, dass ihre Geschichte mit der Entstehung der menschlichen Kultur zusammenhängt – man denke an urzeitliche Funde, die zeigen, dass damals ein bestimmtes Kraut mittels pfeifenähnlichen Werkzeugen geraucht wurde. Zweites Faszinosum ist die offensichtliche Einfachheit einer Pfeife, hinter der sich hohe Komplexität, die der Laie nicht erkennt, verbirgt. DI David Alexander Wagner Reindlmühl 25 4814 Neukirchen www.baff.cc „Ich suchte etwas, wofür Kopf und Hände gebraucht werden, und die Idee mit den Pfeifen ließ sich am ehesten umsetzen.“ GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU David Alexander Wagner ist Unternehmer in der Sparte Gewerbe und Handwerk. Er ist Chef von „baff“. 99