"101-EPU im Porträt" - Teil 1

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"101-EPU im Porträt" - Teil 1
Gesichter
101 EPU – IM PORTRAIT
Österreichs Einpersonenunternehmen (EPU) entwickeln sich
dynamisch. Rund 240.000 Selbstständige sind bereits
in Österreich ohne Mitarbeiter erfolgreich. Sie sorgen für
Gesichter
Wachstum und wirtschaftliche Dynamik. Sie sind unverzichtbare Partner der Klein- und Mittelbetriebe, aber auch großer
Konzerne. Sie agieren in allen Branchen nah am Kunden.
Und sie sind wichtige Vorbilder für unternehmerisches
101 EPU – IM PORTRAIT
Denken und Handeln.
Das vorliegende Buch „Gesichter – 101 EPU im Portrait“ stellt
Einpersonenunternehmen dorthin, wo sie hingehören:
101 EPU – IM PORTRAIT
Gesichter
vor den Vorhang.
Editorial
Mag. Elisabeth Zehetner
Bundesgeschäftsführerin
Junge Wirtschaft | Gründerservice
Frau in der Wirtschaft | EPU
Mag. Rudolf Obereder
EPU-Beauftragter der WKÖ
Österreichs Ein-Personen-Unternehmen (EPU) entwickeln sich dynamisch. Rund 240.000 Selbstständige sind bereits in Österreich ohne
Mitarbeiter erfolgreich. Sie sorgen für Wachstum und wirtschaftliche
Dynamik. Sie sind unverzichtbare Partner der Klein- und Mittelbetriebe,
aber auch großer Konzerne. Sie agieren in allen Branchen nah am Kunden. Und sie sind wichtige Vorbilder für unternehmerisches Denken
und Handeln.
Das vorliegende Buch „Gesichter – 101 EPU im Portrait“ stellt Ein-Personen-Unternehmen dorthin, wo sie hingehören: vor den Vorhang. Die hier
präsentierten 101 Unternehmerinnen und Unternehmer sind Ergebnis
eines bundesweiten Wettbewerbs der Wirtschaftskammern Österreichs.
Eine Expertenjury hat unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern
einen spannenden Mix aus EPU ausgewählt, der die Leistungskraft, die
Kreativität und den Erfolg österreichischer EPU erlebbar macht. Wir zeigen damit, welche enorme wirtschaftliche Kraft und Kompetenz hinter
den vermeintlich kleinsten Akteuren unserer Wirtschaftslandschaft stehen.
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die über 500
Unternehmerinnen und Unternehmer, die am Wettbewerb teilgenommen und uns ihre spannenden Business-Storys berichtet haben.
Wir wollen sie Ihnen natürlich nicht vorenthalten:
Sie finden alle Portraits unter epu.wko.at/101epu.
Österreichs EPU sind ein bedeutender Dynamo in der österreichischen
Wirtschaft. Deshalb unterstützt die Wirtschaftskammer Solo-Selbstständige aktiv: Mit einem maßgeschneiderten Leistungsangebot für EPU
sorgen wir für bestmögliche Rahmenbedingungen. Denn für uns ist
klar: Selbstständiges Denken und unternehmerische Leistung sind untrennbar. Sie hängen nicht von der Größe eines Betriebs ab, sondern
von seiner unternehmerischen Identität und Qualität.
In diesem Sinn: Eine spannende Lektüre mit 101 EPU-Erfolgsgeschichten!
GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU
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Inhalt
Vorwort ............................................................................................................................. 7
EPU in Österreich ........................................................................................................ 8
Das Burgenland stellt sich vor ............................................................................. 10
EPU aus dem Burgenland .................................................................................... 12
Kärnten stellt sich vor .............................................................................................. 26
EPU aus Kärnten ....................................................................................................... 28
Niederösterreich stellt sich vor ............................................................................ 50
EPU aus Niederösterreich ..................................................................................... 52
Oberösterreich stellt sich vor ................................................................................ 74
EPU aus Oberösterreich ......................................................................................... 76
Salzburg stellt sich vor .......................................................................................... 100
EPU aus Salzburg ................................................................................................... 102
Die Steiermark stellt sich vor ............................................................................. 122
EPU aus der Steiermark ...................................................................................... 124
Tirol stellt sich vor .................................................................................................. 148
IMPRESSUM
HERAUSGEBER: Wirtschaftskammern Österreichs
Wiedner Hauptstraße 63, 1045 Wien
www.wko.at
Alle Rechte vorbehalten
PROJEKTLEITUNG: Mag. Rudolf Obereder,
EPU Beauftragter der WKO
REDAKTION: Helga Eichler, Mag. Ursula Horvath,
Mag. Harriett Keber, Mag. Andreas Kratschmar
FOTOS: Christine Wurnig
PRODUKTIONSLEITUNG: Susanne Ender, GPK, 1040 Wien
GESTALTUNG: Susanne Habeler, GPK, 1040 Wien
LEKTORAT: Ernst Böck
DRUCK: REMAprint, 1160 Wien
VERLAG: Edition C
ISBN: 978-3-9503039-7-1
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EPU aus Tirol ........................................................................................................... 150
Vorarlberg stellt sich vor ...................................................................................... 176
EPU aus Vorarlberg ............................................................................................... 178
Wien stellt sich vor ................................................................................................. 202
EPU aus Wien .......................................................................................................... 204
Die Entstehung der Erfolgsgeschichten .......................................................230
Ihre EPU Ansprechpartner im Überblick .................................................... 231
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Vorwort
Ein Gewinn für Österreich
Dr. Christoph Leitl, Präsident der WKÖ
Als Präsident der Wirtschaftskammer Österreich vertrete ich die Interessen aller Unternehmerinnen und Unternehmer in Österreich. Und
dazu gehören natürlich auch die mittlerweile 240.000 Ein-PersonenUnternehmen. Sie sind mir ein besonderes Anliegen. Denn in jedem
EPU steckt der Unternehmergeist, auf den es in Österreich ankommt.
In einem Land mit einer Staatsquote nahe 50 Prozent und einem hohen
Anteil an unselbstständig Beschäftigten und Beamten braucht es diesen
Geist. Denn jedes EPU ist ein Signal dafür, dass es sich auszahlt, seine
Zukunft in die eigene Hand zu nehmen und dass man auf die eigene
Leistung und die eigenen Fähigkeiten stolz sein soll. Unsere EPU sind
ein Schlüssel dazu, dass sich Österreich in Richtung einer Unternehmergesellschaft entwickelt, in der unternehmerisches Denken und Handeln
im Vordergrund stehen. Denn unternehmerisches Denken und Handeln
heißt immer auch: Probleme und Herausforderungen richtig lösen und
die Zukunft nicht den anderen überlassen. Dieser Geist, dieser „Spirit“,
ist für unser Land unverzichtbar.
Selbstverständlich steht außer Frage, dass EPU besondere Anforderungen haben. Dafür hat die Wirtschaftskammer nicht nur besondere
Serviceleistungen entwickelt, sondern auch besondere Anliegen umgesetzt, wie etwa die Arbeitslosenversicherung für Selbstständige, die
„Abfertigung neu“ oder die Betriebshilfe. Ein verlässliches Sicherheitsnetz im Hintergrund ist eine wichtige Unterstützung für viele unternehmerische Erfolgsgeschichten.
EPU sind nicht nur Ausdruck unternehmerischer Selbstverwirklichung,
sie sind ein wichtiger Teil unserer Volkswirtschaft. Ihre Innovationskraft,
Flexibilität und Kundennähe macht sie attraktiv – und zu unverzichtbaren Partnern auch für größere Unternehmen.
Das vorliegende Buch stellt Ihnen einen kleinen Teil der bunten und
leistungsstarken EPU-Landschaft in Österreich vor.
Ich lade Sie ein: Lesen Sie ihre Erfolgsgeschichten – und spüren Sie den
Unternehmer-Spirit, mit dem unsere EPU Österreich in die richtige
Richtung verändern!
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Österreich
Was Sie schon immer über EPU
wissen wollten ...
FACTS & TRENDS
Sie werden immer mehr. Mit dem Wandel zur
Wissens- und Dienstleistungswirtschaft sind auch
die Ein-Personen-Unternehmen (EPU) am Vormarsch. Immer mehr Menschen gründen ihr eigenes Unternehmen, nützen ihre Marktchancen und
bleiben – vorerst – ohne Mitarbeiter. Im Jahr 2010
gab es bereits 238.320 EPU in Österreich. Von den
428.424 Unternehmen, die aktive Mitglieder der
Wirtschaftskammer Österreich sind, sind 55,6 %
Ein-Personen-Unternehmen (EPU)* 2010
EPU-Anteil Österreich nach Sparten
Ein-Personen-Unternehmen. Die meisten EPU sind
in den Bundesländern Wien (57.097), Niederösterreich (47.700) und im wirtschaftsstarken Oberösterreich (36.136) angesiedelt.
Sie sind überall. EPU prägen die gesamte Wirt-
schaftslandschaft. Sie sind in allen Sparten stark
vertreten. Der EPU-Anteil innerhalb der einzelnen Sparten auf einen Blick: Information und
Consulting (62,3 %), Gewerbe und Handwerk
(59,5 %), Handel (48,1 %), Industrie (36,8 %),
Transport und Verkehr (35,0 %), Tourismus und
Freizeitwirtschaft (33,7 %).
nicht auf der Zahl der Mitarbeiter, sondern auf
Qualität, Innovation und Entwicklung. EPU sind
kein österreichisches Phänomen: Rund 60 Prozent
aller Unternehmen in Europa sind Kleinstbetriebe
ohne angestellte Beschäftigte.
Personalsuche- und -auswahlleitfaden:
SIE SIND NICHT ALLEINE
Betriebshilfe: Die Betriebshilfe wird flächende-
Österreichs EPU werden von ihrer Interessenvertretung, der Wirtschaftskammer, professionell unterstützt. Für die besonderen Anforderungen von
EPU wurden sogar zusätzliche Serviceleistungen
entwickelt. Wichtige Leistungen sind:
80
70
62,3
59,5
60
48,1
50
36,8
35,0
40
33,7
30
20
10
0
Gewerbe &
Handwerk
Industrie
Handel
Transport
& Verkehr
Tourismus & Information
Freizeit- & Consulting
wirtschaft
* EinzelunternehmerInnen und GmbH der gewerblichen Wirtschaft
ohne unselbstständig Beschäftigte (auch ohne geringfügig Beschäftigte)
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nehmen sind vielfältig und gut aufgestellt. Das
Durchschnittsalter der UnternehmerInnen beträgt 43,9 Jahre. Der Frauenanteil liegt bei 43,4 %.
Laut KMU Forschung Austria möchte knapp ein
Drittel der Ein-Personen-Unternehmer einen Mitarbeiter einstellen. 90,4 % der EPU sind als nicht
eingetragene EinzelunternehmerInnen, 2,1 % als
eingetragene EinzelunternehmerInnen und 7,5 %
als GmbH organisiert.
EPU sind keine homogene Gruppe, sondern sie
repräsentieren die bunte Vielfalt des Unternehmertums. Viele EPU erbringen spezialisierte Leistungen in hoher Qualität und stehen dafür mit
ihrem eigenen Namen. Ihr Wachstum beruht
ckend in ganz Österreich angeboten. Damit werden „Betriebshelfer“ beigestellt, die für den EPU
zur Überbrückung bei Unfall, Krankheit und
Mutterschutz den Betrieb weiterführen
(wko.at/betriebshilfe).
Betriebsunterbrechungsversicherungen:
EPU-Portal: Das Internet-Informationsportal für
Ein-Personen-Unternehmen epu.wko.at bietet
ausgewählte Informationen zu den Themen Steuern, Recht, Betriebswirtschaft sowie
Finanzierung/Förderungen.
Sie sind Profis. Österreichs Ein-Personen-Unter-
%
Hier gibt es umfassende Informationen rund um
den Personalsuche- und -auswahlprozess.
Checklisten, Vorlagen und Formulare runden das
Angebot ab.
EPU-Marktplatz: Das EPU-Portal bietet als Koope-
rations- und Präsentationsplattform Selbstständigen die Möglichkeit, sich und ihr
Leistungsportfolio zu präsentieren.
Unter epu.wko.at/versicherungen
finden EPU Angebote für Betriebsunterbrechungsversicherungen von privaten
Anbietern.
Veranstaltungen und Seminare: Auf die Bedürfnisse von EPU abgestimmte Veranstaltungen,
Workshops und Seminare stehen in allen Bundesländern zur Verfügung.
Aus- und Weiterbildung: Alle WIFI-Angebote für
Börse für Bürogemeinschaften: Gemeinsam mit
Österreichs größter Immobilienplattform wird die
Suche nach Partnern und Immobilien für die Bürogemeinschaft erstmals verknüpft.
Break-Even-Rechner: Mit diesem Tool können
EPU sind unter
http://www.wifi.at/epu abrufbar.
Frau in der Wirtschaft bietet zusammen mit dem
WIFI für weibliche EPU die „Akademie für
Kleinstunternehmerinnen“ an. Infos unter
www.unternehmerin.at/akademie.
EPU einfach berechnen, wie viel der erste Mitarbeiter kostet und ab welchem Umsatz sich die Einstellung rentiert (epu.wko.at/breakevenrechner).
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9
Honorarkonsul
Ing. Peter Nemeth
Burgenland
WK-Präsident Burgenland
Im Netzwerk erfolgreich
FACTS & TRENDS
SO UNTERSTÜTZT DAS BURGENLAND EPU
Der EPU-Sektor im Burgenland entwickelt sich dynamisch. Von den über 15.000 Mitgliedern sind
über 8.675 EPU, das sind 57,8 Prozent der Mitglieder. In einigen Branchen liegt der EPU-Anteil
sogar bei über 80 Prozent. Die Zahl der EPU ist
weiter steigend. Ein wichtiges Anliegen ist burgenländischen EPU die Vernetzung, sie suchen und
nützen Netzwerke über die Wirtschaftskammer.
>>> Leistungen der Wirtschaftskammer
Burgenland
Ein-Personen-Unternehmen (EPU)* 2010
EPU-Anteil Burgenland nach Sparten
%
80
70
66,4
62,6
60
49,6
50
37,2
40
34,7
35,1
30
20
10
Für ihre EPU hat die Wirtschaftskammer Burgenland ein eigenes EPU-Service entwickelt. Die
wichtigsten Ziele sind die Unterstützung der EPU
in ausgewählten Bereichen der Betriebsführung
durch Service- und Bildungsangebote sowie Maßnahmen der Wirtschaftsförderung, die Initiierung
von Netzwerken und Plattformen zum Erfahrungsaustausch sowie die gegenseitige Unterstützung und Kooperation der EPU zur besseren
Nutzung von Synergien und die bessere soziale
Absicherung für EPU.
Diverse auf die Bedürfnisse von EPU abgestimmte
Veranstaltungen, Workshops und Seminare stehen
zur Verfügung. Spezielle Tagesseminare zu den
Themen Steuern, Marketing und Verkauf sind für
EPU kostenlos.
>>> Leistungen der Landes Burgenland
0
Gewerbe &
Handwerk
Industrie
Handel
Transport
& Verkehr
Tourismus & Information
Freizeit- & Consulting
wirtschaft
* EinzelunternehmerInnen und GmbH der gewerblichen Wirtschaft
ohne unselbstständig Beschäftigte (auch ohne geringfügig Beschäftigte)
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NEUE HERAUSFORDERUNGEN
Die burgenländische Unternehmerstruktur ist
geprägt von Klein- und Mittelbetrieben. Von
den etwas über 15.000 aktiven Mitgliedern der
Wirtschaftskammer Burgenland sind über 8.600
Ein-Personen-Unternehmen. Mehr als die
Hälfte der Mitglieder (57,8 Prozent) meistern
ohne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren
beruflichen Alltag.
Ein-Personen-Unternehmen sind eine tragende
Säule unserer Wirtschaft. Ihre Anforderungen
führen natürlich die Wirtschaftskammer als Interessenvertretung zu neuen Herausforderungen. Bei EPU geht es schließlich weniger um
klassische Fragen des Arbeitgebertums als vielmehr um Fragen der sozialen Absicherung, um
Bürokratievereinfachung, steuerliche Erleichterungen und rechtliche Hilfe bei Geschäftsgründungen. Die Wirtschaftskammer Burgenland ist
dabei ein starker Partner.
Das Burgenland hat keine speziellen Leistungen
für EPU entwickelt. Es gibt jedoch gute Fördermöglichkeiten über die WIBAG (Förderstelle im
Burgenland) für Aus- und Weiterbildung oder
Innovationsförderung.
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DI (FH) Alexander Liendl, MA
Obere Gasse 29
7053 Hornstein
www.richprojects.com
Alexander Liendl ist Unternehmer in der Sparte Information und Consulting.
Er ist Chef von „RichProjects“.
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Projektcontrolling vom Profi
Projektcontrolling ist für viele Unternehmen
ein wichtiges, aber vielfach unterschätztes
Thema. Denn wo die Dinge aus dem Ruder
laufen, wird’s meist teuer. EPU-Know-how
macht’s möglich, dass große Unternehmen ihre
Projekte perfekt im Griff haben. Der burgenländische Berater Alexander Liendl ist mit seinem
Unternehmen RichProjects ein innovativer
Dienstleister für wirksame ProjektcontrollingLösungen. Dafür hat er das 360-Grad-Projektcontrolling entwickelt. Dieses
maßgeschneiderte Kommunikationsmittel versorgt Projektmitarbeiter und Management mit
relevanten Projektinformationen wie Budgetund Ressourcensituation – und das auch
über räumliche Grenzen hinweg. „Die
transparente Darstellung von Projektinformationen schafft eine
Projektkultur, die motiviert. Eingebettet in
die Organisation bietet das 360-Grad-Projektcontrolling Strukturen und Prozesse, die
kollektives Handeln unter Berücksichtigung der
institutionellen Rahmenbedingungen fördern.
Erfahrungen werden als Lessons Learned dokumentiert, um Fehler in der Zukunft zu vermeiden“, erklärt Liendl. Als besonderen Service
bietet er seinen Kunden neben Beratung und
Einführung auch die Betreuung des 360-Grad-
Projektcontrollings mit regelmäßigen Projektrtungen und Administration der Zeit- und
Leistungserfassung. „Das 360-Grad-Projektcontrolling ist speziell für projektorientiert arbeitende Dienstleistungsunternehmen wie
Agenturen, Software- und IT-Unternehmen,
Unternehmensberatungen, Rechtskanzleien,
Engineering-Unternehmen und Steuerberatungen ausgerichtet. Die Lösung ist flexibel aufgebaut und wächst mit dem Unternehmen
mit – ganz gleich, ob das Unternehmen ein
EPU ist oder aus 100 MitarbeiterInnen besteht“, betont der innovative Berater. Sein enormer Erfahrungsschatz mit Projekten etwa für
das AMS, die Österreichische Energieagentur, das Amt der
Landesregierung
Salzburg, die Orange
Austria Telecommunication GmbH oder die
Accenture GmbH
macht den Ein-Personen-Unternehmer zum
Gewinn für jeden Kunden. Was er persönlich an seiner EPU-Karriere
so schätzt? „Als Unternehmer kann ich meiner
beruflichen Leidenschaft nachgehen und mich
voll und ganz auf meine Stärken konzentrieren.
Der Lohn ist direktes Kundenfeedback und das
Gefühl, etwas zu bewegen. Das motiviert und
schafft Freude an der Arbeit“, sagt Alexander
Liendl.
„Die Lösung ist flexibel
aufgebaut und
wächst mit dem
Unternehmen mit.“
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Sabine Schmiderer
Qualität zum Genießen
Mit Genuss lassen sich auch gute Geschäfte
machen. Das weiß man im Burgenland besonders gut. Sabine Schmiderer hat sich einem
ganz besonderen Genussmittel verschrieben.
„Meine Passion gilt der Erzeugung cremiger
Liköre, die ich in kleinen Mengen laufend frisch
ansetze. Frische und Exklusivität haben dabei
oberste Priorität. Bei mir geschieht noch alles in
Handarbeit – von der Produktion bis zur Abfüllung“, erklärt die burgenländische Unternehmerin. Da sie auf den Zusatz von
Konservierungsstoffen
verzichtet, werden einige Sorten ausschließlich auf Vorbestellung
angesetzt. Dies zeigt
auch die besondere
Kundenorientierung,
auf die Sabine Schmiderer großen Wert legt – von der Angebotserstellung bis hin zur Auslieferung. Ihr Sortiment
umfasst eine ganzjährig erhältliche Auswahl an
cremigen Likören. Neue Geschmacksrichtungen werden laufend kreiert, darunter sind auch
einige laktosefreie Varianten. War ihr Unternehmen anfangs nur Nebenerwerb, so wagte
die Unternehmerin 2011 den Schritt in die
Selbstständigkeit. Seit der Firmengründung
2010 ist es ihr mit einem nur minimalen finanziellen Aufwand gelungen, sowohl einen privaten als auch einen gewerblichen Kundenstock
aufzubauen. Für Firmen stellen die Liköre außergewöhnliche Give-aways dar. Sie finden weiterhin Verwendung in Restaurants, etwa zur
Zubereitung von Desserts oder im Ausschank.
In einem Stegersbacher Thermenhotel stellt die
Unternehmerin den Hotelgästen im Rahmen
wöchentlicher Verkostungen ihre Liköre vor,
um sie auch überregional bekannt zu machen.
„Diesen ZielgruppenMix möchte ich auch
in Zukunft beibehalten bzw. noch weiter
intensivieren“, erklärt
die Genuss-Unternehmerin. Egal, ob Kürbiskernlikör,
Schokoladenlikör, weißer Schokoladenlikör
oder Erdnusslikör – mit ihren exquisiten Produkten sorgt Sabine Schmiderer dafür, dass alle
Zielgruppen den richtigen Genuss erleben dürfen. Dass sie „ganz klein“ anfängt und manches
„noch ein bisschen unsicher ist“, gehört zur
EPU-Laufbahn dazu. Aber klar ist für Sabine
Schmiderer auch: „Ich könnte mir nichts
anderes vorstellen!“
Bergstraße 12
7533 Ollersdorf
www.sabineslikoerkueche.at
„Frische und Exklusivität
haben dabei oberste
Priorität.“
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Sabine Schmiderer ist Unternehmerin in der Sparte Gewerbe und Handwerk.
Sie ist Chefin von „Sabines Likörküche“.
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Susanne Shouman
Eichendorffgasse 13
7400 Oberwart
www.shoumans.com
Susanne Shouman ist Unternehmerin in der Sparte Information und Consulting.
Sie ist Chefin von „SHOUMANS//kommunikation. die agentur.“.
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Kommunikation mit Kompetenz
Ihre Kommunikationsagentur „Shoumans//
kommunikation. die agentur.“ betreibt Susanne
Shouman seit 2008. Sie hat sich auf Medienund Öffentlichkeitsarbeit sowie auf Marketing
und Kommunikation spezialisiert. „Der Fokus
liegt dabei auf persönlicher Beratung und
selbstgeschriebenen Texten und Konzepten“,
erklärt Susanne Shouman. Mit „Freelancern
und Herzblut“ betreut sie ihre Kunden gerne
als Full-Service-Agentur in allen Facetten der
Kommunikation. Die zeigen sich äußerst zufrieden, wie etwa MC-COMPONENTS, der Stadtmarketingverein Eisenstadt, die steirische
Partnervermittlung TrauDich, der Chemiekonzern Baxter – in Kooperation mit der Netzwerkpartnerin Isabella
Farnleitner –, das Eisenstädter HolzbauUnternehmen
Gollubits, MCI Mobile
Computer Internet
Mahlknecht + Urschler
OG oder Mag. Jobs
Marienapotheke Eisenstadt. Ihr Kundenschwerpunkt liegt auf
kleineren Unternehmen, Shouman „ist jedoch
auch offen für die Betreuung von Konzernprojekten, welche sie in Kooperation mit einem
breit gefächerten Netzwerk aus allen Agenden
der Kommunikation bedient.“
Die Qualität der Leistung ist jedenfalls gesichert, schließlich wurde Susanne Shouman aufgrund ihrer beruflichen Erfahrung und ihrer
Ausbildung CAAA-zertifiziert. Mit diesem Gütesiegel hat jeder Kunde und Interessent die Sicherheit, von professionellen Fachleuten mit
fundierter Ausbildung und der nötigen Erfahrung betreut zu werden. Susanne Shoumans
Kundenversprechen überzeugt: „Als erfahrene
Partnerin und langjährige Mitarbeiterin von
Unternehmen bin ich vertraut mit der Denkweise meiner Kunden. Ich spreche die gleiche
Sprache und kenne die betrieblichen Prozesse.
Ob national oder international.“
Aber nicht nur das. Ein besonderes Anliegen ist
der Ein-Personen-Unternehmerin auch die Interessenvertretung: Seit 2010 ist sie im Ausschuss der Fachgruppe
für Werbung und
Kommunikation der
Wirtschaftskammer
Burgenland aktiv. Weil
Kompetenz überall
viel bewegen kann.
Ihre Motivation als
EPU: „Es ist eine unantastbare Freiheit für
meine Kreativität,
mich als Einzelunternehmerin in der Wirtschaft
zu bewegen. Ich kann auf jeden Kunden abgestimmt agieren, ohne Rücksicht auf starre
Strukturen nehmen zu müssen. Und bin bei
komplexen Projekten Herrin der Lage, da ich
zur Unterstützung aus einem partnerschaftlichen Team von ausgewählten NetzwerkerInnen auswählen darf.“
„Ich spreche die gleiche
Sprache und kenne
die betrieblichen
Prozesse.“
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4
Mit Energiesparen gewinnen
Das Thema Energie bewegt alle. Gerade in Zeiten, wo Öl, Gas, Strom und Benzin laufend teurer werden, ist es besonders wichtig, seine
Energieausgaben im Blick zu haben. Und einen
Berater, der weiß, wo man den Energiesparhebel ansetzen muss, um Haushalt oder Büro
energieeffizienter zu gestalten. Genau das ist
das Kerngeschäft von Jakob Skodler. Mit seinem Ein-Personen-Energieberatungsunternehmen stellt er das Know-how zur Verfügung, auf
das es ankommt. „Meine Firma bietet einen
Energiecheck an, der Stromfresser aufspürt und
Verbesserungen vorschlägt. Ziel ist es, dem
Kunden eine langfristige Ersparnis von
mehreren hundert
Euro zu sichern. In
Verbindung mit einem
Energieausweis werden
mögliche thermische
Verbesserungen aufgezeigt“, erläutert Skodler
sein Leistungsprofil. Praktische Tipps und Informationen bietet er auch auf seiner aktuellen
Homepage, mit der er sowohl Firmen- als auch
Privatkunden ansprechen will. Skodler: „Energiesparen und Energieeffizienz ist für jedermann wichtig. Jeder gesparte Euro hilft
Kleinfamilien, um laufende monatliche Kosten
und die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen
zu minimieren. Neben dem Ausbau der alternativen Energien muss die Reduktion des Verbrauchs beim Endkunden ein wichtiges
Zahnrad der Energiewende sein.“ Künftig will
er sein Angebot auf die technische Gebäudeausrüstung – also Heiz-, Klima- und Lüftungsplanung – und auf die PassivhausZertifizierung ausweiten. Potenzielle Kunden
dafür sind Gemeinden, Private und Firmen.
Aber auch die Kunden von morgen sind dem
Unternehmer ein wichtiges Anliegen: „Besonderes Augenmerk möchte ich auf die Umweltbildung in Schulen legen“, sagt Jakob Skodler.
Das Burgenland ist bekanntlich ein guter
Boden für neue Wege in Sachen Energie. Es hat
mit dem Eignungsgebiet Windkraft bereits
viel Potenzial für erneuerbare Energieträger ausgenutzt. Es
gehört jedoch nicht
nur die Versorgung
mit alternativer Energie gefördert, sondern
den Bürgern auch der richtige Umgang mit
Energie vermittelt. Das ist das Ziel von Jakob
Skodler. Er weiß, wie’s geht – und worum es
geht: „Wir müssen von der 4000-kWh- zu einer
2.000-kWh-Gesellschaft werden.“ Genauso klar
ist auch seine Haltung zum Ein-Personen-Unternehmertum: „Für mich war die Selbstständigkeit schon immer ein erklärtes Ziel.
Sein eigener Manager zu sein ist eine reizvolle
und abwechslungsreiche Aufgabe. Der wichtigste Punkt war jedoch, nicht an Firmenpolitik
gebunden zu sein!“
Jakob Skodler
Hauptstraße 54
7111 Parndorf
www.ihrenergieberater.at
„Energiesparen und
Energieeffizienz ist für
jedermann wichtig.“
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Jakob Skodler ist Unternehmer in der Sparte Gewerbe und Handwerk.
Er ist Chef von „Jakob Skodler – Ihr Energieberater“.
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Renate Stöckl
Arbeitergasse 71
7011 Zagersdorf
Mobile Stil-Leistung
Das Unternehmen von Renate Stöckl ist eigentlich nichts Außergewöhnliches. Im Gegenteil.
Die Ein-Personen-Unternehmerin ist Frisörin.
Ein wenig außergewöhnlich ist freilich, dass
ihre KundInnen nicht zu ihr kommen, sondern
sie zu ihren KundInnen. Denn Renate Stöckl ist
Mobilfriseurin. Ein Business, das in einer demografisch alternden Gesellschaft zweifellos an Bedeutung gewinnt. „Meine Dienstleistung
bringe ich allen Menschen, ob klein, krank, behindert, alt, gesund. Ich versuche jenen gute
Laune zu bringen, die überhaupt nicht mehr
außer Haus gehen“, erklärt die Mobilfriseurin
ihre Arbeitsphilosophie. Bei manchen
Kunden ist die mobile
Dienstleistung daheim
wiederum das beste
Rezept gegen zu viel
Mobilität: „Kindern, die in einem Friseursalon
meist ungeduldig sind, wird zu Hause auf
ihrem Lieblingssessel die Haare geschnitten,
und sie dürfen dann sofort in die Badewanne“,
erzählt Renate Stöckl aus ihrem Arbeitsalltag.
Aber ihre Dienstleistung ist mehr als nur das
Haareschneiden. Sie ermöglicht Kommunikation und Austausch: „Auch wenn ich nur ein
wenig bei den Leuten sitzen bleibe und mit
ihnen ein wenig Kochkünste austausche, sind
viele sehr dankbar – und ich natürlich auch,
weil ich mir einiges für mein Leben herauspicke.“ Auch Menschen mit besonderen Bedürfnissen zählen zur Kundschaft der mobilen
Friseurin. Kleine Hilfen im Alltag sind für sie
selbstverständlich und nicht weiter der Rede
wert. „Mit den Kunden beten, spielen, singen,
lachen und Kaffee trinken“ – das prägt auch
den Arbeitsalltag der burgenländischen Friseurin. Ihre Mehrsprachigkeit ist ein klarer Wettbewerbsvorteil. Stöckl: „Da ich auch Kroatisch
spreche, bin ich auch bei nicht-deutschsprachigen Kunden sehr beliebt.“
Wer genau ihre Zielgruppe ist? „Kinder,
Alte und Kranke,
Hochzeitsgäste, Kommunionskinder, Firmlinge, Trauernde“ –
Renate Stöckl schneidet in allen und für
alle Lebenssituationen die Haare. Und macht
letztlich keinen Unterschied: „Ich weiß nicht,
wer bekannt oder wichtig ist, bei mir ist jeder
Kunde gleich, ob nun bekannt oder nicht. Jeder
dieser Menschen ist mir wichtig.“ Auch so lässt
sich das vielzitierte Schlagwort von der Kundennähe interpretieren. Stöckl ist bereits das
elfte Jahr als Mobilfriseurin unterwegs – und
ihr EPU macht ihr nach wie vor große Freude.
„Ich würde nur sehr schwer in ein Friseurgeschäft zurückgehen können“, sagt sie.
„Bei mir ist jeder Kunde
gleich, ob nun bekannt
oder nicht.“
Renate Stöckl ist Unternehmerin in der Sparte Gewerbe und Handwerk.
Sie ist als Mobilfrisörin erfolgreich.
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21
Sonja Urbanek
Mit Individualität zum Erfolg
Für immer mehr KundInnen ist heute klar: Produkte müssen nicht nur in Qualität und Design
überzeugen, sondern auch hinsichtlich ihrer Individualität. Auf genau diese Herausforderungen hat die burgenländische Unternehmerin
Sonja Urbanek eine überzeugende Antwort gefunden. „Ich biete personalisierte Produkte für
Groß und Klein an! Jedes Produkt, das meine
Werkstatt verlässt, wurde mit viel Engagement
gemeinsam mit dem Kunden kreiert, besprochen und ausgewählt. Die Anfertigung wurde
von mir mit viel Liebe zum noch so kleinen Detail in Handarbeit vorgenommen und nach
strenger Qualitätskontrolle verschickt“, erklärt Urbanek die
Philosophie ihres EinPersonen-Unternehmens. Von
Sommerpuschen für
Kinder über Kuschelwindel und Handytäschchen bis zur
Führerscheinhülle und
zum Koffer reicht das
Produktangebot, das
die Unternehmerin
nach den Wünschen
ihrer Kunden personalisiert und damit veredelt.
Die Nachfrage ist groß – aus guten Gründen.
„Meine Kunden erfreut ganz besonders die individuelle Betreuung – von der Anfrage bis
zum fertigen Produkt, sodass jedes Produkt ein
Unikat ist“, berichtet Urbanek. Die Unterneh-
merin hat ihr Hobby zum Beruf gemacht – und
das ganz alleine, wie sie betont. Allerdings ist
auch auf die Unterstützung der Familie Verlass,
so die Mutter dreier Töchter.
Mittlerweile schafft es die Ein-Personen-Unternehmerin, mehr als Vollzeit in ihrem Beruf zu
arbeiten. Die Palette der Tätigkeiten reicht von
der Kundenbetreuung über Marketing und Social Media bis zum Kerngeschäft, der Anfertigung der bestellten sowie dem Entwerfen und
Produzieren von neuen Produkten. „Und das
alles aus einer Hand – aus meiner Hand“, ist
Urbanek stolz. Ihre Produkte sprechen vor
allem junge Mütter
und Großmütter an,
die mit der Zeit gehen
und über das Internet
einkaufen. Die Produkte von Sonja Urbanek sind ausschließlich
online erhältlich. Die
Zielgruppe wächst
und wächst: „Aufgrund meiner Produktvielfalt spreche
ich auch immer mehr
– noch – kinderlose
Frauen an, und auch
immer mehr Männer entdecken meine liebevollen Artikel als Geschenk für ihre Frau.“ Ihr
Ein-Personen-Unternehmen macht Sonja Urbanek jedenfalls viel Freude. Das Unternehmertum sei die perfekte Form, ihre Ideen mit
Leidenschaft umzusetzen.
„Die Anfertigung wurde
von mir mit viel Liebe
zum noch so kleinen
Detail in Handarbeit
vorgenommen und nach
strenger Qualitätskontrolle verschickt.“
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Römerstraße 4d
2460 Bruckneudorf
www.LundL.at
Sonja Urbanek ist Unternehmerin in der Sparte Gewerbe und Handwerk sowie Handel.
Sie ist Chefin von „L & L“.
23
Silvia Wessely
Fölliggasse 23b
7035 Steinbrunn
www.meinwohlbefinden.at
Mehr als Wellness
Silvia Wessely hat ein klares Ziel: Anderen Menschen mehr Wohlbefinden zu ermöglichen. Der
Schwerpunkt ihrer Leistungen liegt in der „Harmonisierung und Stärkung“ von Familien. Ihr
Credo: „Nur mit starken Familien können wir
es schaffen! Viele starke Familien können die
Welt verändern.“ Als Kosys-Beraterin arbeitet sie
mit thinkman®: „Es handelt sich hier um
Schwingungen, die Entspannung und Wohlbefinden auf Knopfdruck ermöglichen.“ Körper,
Geist und Seele befinden sich im Einklang.
Negative Verhaltensmuster und Blockaden
lösen sich, so ihr Kundenversprechen.
„Rundumbetreuung“
und Hausaufgaben für
meine Klienten sind
nötig, um in 4 bis 6
Wochen eine Verhaltensmusteränderung
und auch Ziele erreichen zu können“, sagt die Unternehmerin.
Kürzlich hat sie auch ein Burn-out-Programm
in ihr Angebot mit aufgenommen, das der Prä-
vention dient: Wessely zeigt damit Triebkräfte
auf, die einen ins Burn-out treiben. Wie ihre
Leistungen wirken, erklärt Wessely an konkreten Beispielen: an „KlientInnen, die sich in der
Sackgasse befanden und es wagten, neue Wege
zu beschreiten.“
Für die Zukunft ist Silvia Wessely optimistisch:
„Mein Produkt ist für alle Menschen interessant. Es gibt niemanden, der, von alten Gewohnheiten oder Verhaltensmustern geprügelt,
neue Chancen nicht
erkennt.“ Ihr Programm zur Burn-outPrävention möchte sie
gezielt Firmen anbieten, damit diese ihre
MitarbeiterInnen vor
der Burn-out-Gefahr
schützen. Wessely:
„Die Firmen können
das Programm kaufen
und haben dann die
Möglichkeit, nach
einer kurzen und einfachen Einschulung,
selbstständig ihre Mitarbeiter fit zu halten.“
Wohlbefinden ist eben mehr als nur Wellness.
„Man muss für alles,
was man macht, geradestehen, kann aber
auch ganz allein
die Lorbeeren ernten.“
Silvia Wessely ist Unternehmerin in der Sparte Gewerbe und Handwerk sowie
Handel. Sie ist Chefin von „Mein Wohlbefinden“.
GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU
25
Franz Pacher
Kärnten
Foto©Linzer 2010
WK-Präsident Kärnten
Wohlstandsmotor EPU
FACTS & TRENDS
SO UNTERSTÜTZT KÄRNTEN EPU
Rund 52 Prozent der Kärntner Betriebe sind EinPersonen-Unternehmen. Diese 14.000 EPU sind
Wachstumstreiber einer hochwertigen, personalisierten Wirtschaft. Als EPU muss man besonders
flexibel agieren, sich ständig weiterentwickeln und
Mehrfachbelastungen wie Familie und Beruf
unter einen Hut bringen.
>>> Leistungen der Wirtschaftskammer
Kärnten
RÜCKGRAT DER WIRTSCHAFT
Portal und Marktplatz: Zum spezifischen Service-
angebot der WKK für EPU gehören ein Internetportal sowie ein EPU-Marktplatz als Plattformen
für Kontakte und Kooperationen.
Büros: Die WKK bietet eine Business-Lounge in
Ein-Personen-Unternehmen (EPU)* 2010
EPU-Anteil Kärnten nach Sparten
der WKK – hier ist Platz für Beratungsgespräche,
Besprechungen der EPU und vieles mehr.
WKK Vizepräsidentin Sylvia Wostal
%
80
70
60
60,9
54,0
46,9
50
37,4
40
31,8
32,1
30
Trainings: Zahlreiche Veranstaltungen zum Nulltarif servieren heiße Tipps von hochkarätigen
Experten – wie zum Beispiel das „Super-Spezialtraining für EPU“, das bereits zum zehnten Mal
im November 2011 stattgefunden hat.
20
0
Gewerbe &
Handwerk
Industrie
Handel
Transport
& Verkehr
Tourismus & Information
Freizeit- & Consulting
wirtschaft
* EinzelunternehmerInnen und GmbH der gewerblichen Wirtschaft
ohne unselbstständig Beschäftigte (auch ohne geringfügig Beschäftigte)
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EPU ist die Betriebshilfe von Frau in der Wirtschaft ein wichtiger Ansprechpartner. Bei Schwangerschaft oder Krankheit springt ein
vorübergehender Geschäftsführer ein und Betriebe werden finanziell unterstützt.
Foto©WKK
Betriebshilfe: Für die rund 40 Prozent weiblichen
10
Vorab will ich einfach nur gratulieren – all
jenen, die den Schritt in die Selbstständigkeit
wagen und sich als Ein-Personen-Unternehmen
(EPU) am immer schwieriger werdenden Markt
behaupten. Denn gerade diese Einzelkämpfer
sind es, die das Rückgrat unserer Wirtschaft bilden. Die rund 14.000 EPU in Kärnten sind der
größte und flexibelste Konzern unseres Bundeslandes. Sie liefern alles aus einer Hand, sind
rund um die Uhr im Einsatz und vereinen Planung, Ausführung und Büroarbeit in einer Person. Und es ist statistisch bewiesen, dass EPU
durchschnittlich bis zu 30 Prozent mehr und
länger arbeiten, rund eine Stunde früher aufstehen und auch eine Stunde später schlafen
gehen als Otto Normalverbraucher.
Was besonders spannend an den Ein-PersonenUnternehmen ist: den typischen EPU gibt es
nicht. Die bunte Vielfalt macht diese Branche zu
gefragten Zugpferden der Wirtschaft. Es gibt
kaum eine Branche, die durch EPU nicht abgedeckt wird. Genau deshalb ziehe ich den Hut
vor diesen Tausendfüßlern der Wirtschaft!
233
27
Eva Maria Brunner
Winklernweg 8
9020 Klagenfurt
www.emb-consulting.at
8
Die Personal-Expertin
Wer Eva Maria Brunner einen handschriftlichen Brief schreibt, kann sich auf etwas gefasst
machen. Die ausgebildete Grafologin kann
mehr als nur zwischen den Zeilen lesen, weil sie
Handschriften analysieren und identifizieren
kann. Doch die Klagenfurterin setzt diese
Kenntnisse nur beruflich ein. Brunner hatte
sich 2008 mit ihrem Unternehmen EMB-Consulting selbstständig gemacht, nachdem sie
zuvor den Universitätslehrgang Career-Management und die Laufbahnberatung mit Masterabschluss absolviert
hatte. Das Ergebnis
ihrer Professionen ist
eine spezielle Unternehmensberatung mit
Schwerpunkt Personalsuche und -auswahl für
kleine und mittlere
Unternehmen sowie
grafologische Eignungsgutachten.
ner, „ein schriftpsychologisches Gutachten jedoch erfasst die Gesamtheit der Persönlichkeit
und ist durch die Kandidaten in keiner Weise
manipulierbar.“
Als Partnerin der großen österreichischen Personalberatung aristid verfügt Eva Brunner über
einen österreichweiten Firmen- und Bewerberpool. Besonders stolz ist Brunner darauf, „eine
Postenbesetzung in einem stark politisch beeinflussten Umfeld nach rein fachlichen Gesichtspunkten durchgesetzt
zu haben“. Einmal
teilte ein Kunde ihr
mit, sie habe sein
Team „so perfekt aufgebaut“, dass er sie
„leider“ künftig nicht
mehr engagieren
müsse, erzählt Eva
Maria Brunner amüsiert. Brunner richtet sich mit ihrem Angebot
an KMU, die über keine spezialisierte Personalabteilung verfügen, bzw. an „Unternehmer, die
wissen, dass ihr fachliches Potenzial bei der
Konzentration auf ihre Kunden effizienter eingesetzt ist und daher Personalfragen an Experten auslagern wollen“.
„Motiviertes Personal
ist nicht teurer,
aber wesentlich
produktiver!“
Eva Maria Brunner ist Unternehmerin in den Sparten Gewerbe und Handwerk sowie
Information und Consulting. Sie ist Chefin von „EMB-Consulting“.
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„Die gebräuchlichen methodischen Testverfahren bei der Personalberatung decken immer
nur einen bestimmten Teilaspekt der vielschichtigen Persönlichkeit eines Kandidaten,
einer Kandidatin ab“, findet Eva Maria Brun-
29
9
Grenzenlos kochen
Wer hat nicht schon mal an einem besonderen
Ort davon geträumt, hier mit seinem
Partner oder seiner Partnerin ein romantisches
Dinner zu erleben? Es muss nicht beim Träumen bleiben: Wolfgang Fritz, mobiler Koch aus
Schiefling am See, ist kein Ort auf dieser Welt
zu exotisch. „Ich brate, brutzle, dünste und
backe weltweit und meistere kleine und große
kulinarische Herausforderungen im Handumdrehen“, verspricht Fritz und ergänzt, dass er
„überall dort, wo ein Ofen“ stehe oder wo sich
ein Feuer machen lasse, „ob auf einer Yacht, auf
3.000 Meter Seehöhe,
im Dschungel, in der
Wüste oder in Ihrer
Küche“, seine Gäste
mit einem romantischen Dinner, aber
auch bei Geschäftsessen oder Familienfeiern kulinarisch
verwöhnen würde.
Die Idee für das mobile Kochen entstand als
eine Nebenbeschäftigung des hauptberuflich in
der Betriebsküche einer Schule arbeitenden
Kärntners. „Ich wollte zunächst einfach mein
Gehalt ein wenig aufbessern“, so Wolfgang
Fritz. Mittlerweile ist der komplette Umstieg auf
die mobile Küche ein fester Bestandteil seiner
Wolfgang Fritz
Kathreinkogelweg 36, Aich
9535 Schiefling am See
www.mobilerkoch.at
Zukunftsplanung. Dass dies nicht nur halbherzige Zukunftsmusik ist, hat Wolfgang Fritz
schon mehrfach durch große Flexibilität und
Engagement bewiesen. So sprang er bereits in
einem spanischen Hotel in den Pyrenäen, wo
man „unbedingt einen österreichischen Koch
haben wollte“, für 14 Tage als Interims-Koch
ein. Das sei bisher der exotischste Ort seiner Arbeit gewesen, lacht Fritz.
Nicht ganz so weit, aber dennoch eine besondere Herausforderung ist Fritz’ KaiserschmarrnRekord, der im Guinessbuch der Rekorde steht.
Eigens von der Stadt
Wien dafür gebucht,
bereitete Fritz binnen
drei Stunden 103 Kilo
der köstlichen Mehlspeise zu. Kaiserschmarrn ist auch die
am häufigsten gebuchte Nachspeise bei
seinen Essen.
„Ich würde auch in
die Karibik reisen und
dort meinen Kunden
bekochen.“
GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU
Für die Zukunft wünscht sich Wolfgang Fritz
einen hohen Bekanntheitsgrad und Wiedererkennungswert seiner Firma: „Jeder Kärntner,
der mein Auto mit meinem Logo sieht, soll einmal sagen: Das ist der mobile Koch, den möchte
ich auch einmal buchen!“
Wolfgang Fritz ist Unternehmer in der Sparte Gewerbe und Handwerk.
Er ist als mobiler Koch erfolgreich.
31
Wolfgang Halvax
Wutschein 61
9063 Maria Saal
www.ewo-tech.at
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Wolfgang Halvax ist Unternehmer in der Sparte Handel. Er ist Chef von „eWo-Tech“.
GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU
Der Elektro-Zweirad-Experte
Eigentlich hätte er sich bis zu seiner Pensionierung keine Sorgen machen müssen, denn
Wolfgang Halvax aus Maria Saal in Kärnten
war vor seiner Selbstständigkeit staatlich beamtet – also unkündbar gestellt. Doch die Möglichkeit, sich selbst etwas aufzubauen, lockte
den Kärntner und er gründete im Jahr 2000
sein Unternehmen eWo-Tech. „Die Selbstständigkeit bietet den Vorteil, seine Zeit selber einteilen und seine Ziele selber stecken zu können.
Man kann sich seine Tätigkeiten selbst aussuchen und seinen Verdienst selber gestalten“, so
Halvax.
Die Firma eWo-Tech ist
auf E-Mobilität spezialisiert. Halvax verkauft
seine zweirädrigen
Elektrofahrzeuge –
Elektromopeds, Elektromotorräder, Elektrofahrräder und auch
Elektrorikschas – nicht
nur, er exportiert sie
auch: „Ich beliefere
Händler und Gemeinden in ganz Österreich,
Deutschland und teilweise auch Italien.“ Seinen Namen, eWo-Tech,
habe das Unternehmen aus einer Zusammensetzung der Begriffe Elektromoped und Elektrofahrrad der Marke Siscoo erhalten, erklärt
Halvax.
Wolfgang Halvax ist stolz über die Entwicklung
seines Unternehmens: „Vom Provisionsempfänger hat sich eWo-Tech zu einem führenden
technischen Unternehmen entwickelt, das
Produkte auch mitentwickelt und gestaltet.“
Der Erfolg zeigt sich am stetig steigenden Kundenzuspruch. Besonders stolz ist Halvax auf die
Belieferung eines Fotovoltaik- und Solargroßhändlers mit 25 Elektromopeds sowie auf jene
Elektromopeds, die er der Stadt St. Veit zu Testzwecken liefern konnte.
Interessant sind die elektronischen Zweiräder
von eWo-Tech für „Energiesparer, Freizeitaktivisten, Umweltschoner, Grünaktivisten,
Vordenker, Andersdenker, Interessierte,
Ökotouristen, Jugendliche, Erwachsene, Senioren und alle, die
nicht im Einheitsbrei
mitschwimmen möchten“, beschreibt Wolfgang Halvax. Für die
Zukunft wünscht er
sich, die Elektromobilität weiter auszubauen und Elektroroller flächendeckend
einzuführen. Und vor allem eines: „Das Bewusstsein für saubere Mobilität zu fördern und
immer wieder neuere Produkte anbieten zu
können.“
„Wenn wir bereit sind
umzudenken, wird man
die erfolgreiche Einführung der E-Mobilität
nicht mehr aufhalten
können.“
33
Tamara Anna Hölzlsauer
Theater und Storytelling –
die Kraft des Erzählens
„Geschichten berühren Menschen“, dieses Wissen nutzt Tamara Anna Hölzlsauer, um mit
ihren Erzählungen Werte, Verständnis, Botschaften und Informationen zu vermitteln. Werden
Hölzlsauers Storytelling und ihre Gestaltarbeit
von Unternehmen gebucht, verbindet die gebürtige Vorarlbergerin bei ihrer Arbeit das betreffende Thema mit Fantasie zu einer Erzählung.
„Im Business stammen die Themen aus den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit, Werbung, Betriebsgeschichte oder einem neuen Leitfaden für
MitarbeiterInnen“, erklärt Hölzlsauer.
beit. Besonders stolz ist Tamara Anna Hölzlsauer auf die 2009 an Kärntner Schulen abgehaltenen Workshops zum Thema „Geschichten
finden zur erneuerbaren Energie“. Auch das
März 2010 mit 26 Jugendlichen abgehaltene
Forumtheater-Training zum Thema „Ausgrenzung & Verantwortung“ ist eines ihrer liebsten
Projekte. Vor Kurzem stand das Projekt der
WKO Kärnten „Du bist genial“ auf Hölzlsauers
Agenda. Dort arbeitete sie als Coach mit der
Aufgabe, Jugendliche in ihrer Persönlichkeit zu
stärken.
Doch Hölzlsauer zielt nicht darauf ab, in ihren
Geschichten Fakten zu
verfremden und die
Zuhörer in die Irre zu
führen. Vielmehr erzeugt sie mit ihren
nachhaltigen Methoden innerbetrieblich
oder auch in der Präsentation nach außen
Werte, die die Botschaft, die Richtung
und das Produkt der
Firma greifbar und erlebbar machen. „Geschichten und die Arbeit
mit inneren Bildern werden von mir bewusst
eingesetzt, um Informationen leicht verständlich weiterzugeben“, so Hölzlsauer über ihre Ar-
Das Storytelling von T.A.H. wird von Firmen
und Verbänden gebucht, die ihre Produkt und/oder ihre
Tätigkeit wirkungsvoll
präsentieren und erlebbar machen wollen.
Für verschiedenste Feierlichkeiten bietet
Hölzlsauer das gerne
gebuchte Rahmenprogramm „Geschichten,
Gedichte & Musik“.
Ihre Trainings sind für
Firmen und Schulen interessant, „die wissen,
dass soziale Kompetenz eine notwendige
Eigenschaft ist und eine erfolgreiche
Zukunft garantiert“.
„Meine Leidenschaft
ist es, auf ungewöhnlichen Wegen Dinge
sichtbar, erlebbar und
veränderbar zu machen.“
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Quellweg 15
9062 Moosburg
www.tamara-anna-hoelzlsauer.at
Tamara Anna Hölzlsauer ist Unternehmerin in der Sparte Information und Consulting.
Sie ist Chefin von „Märchen – Storytelling & Training im Business Formtheater.“.
35
Hans Jörg Horn
St. Ruprechter Straße 49/3/6
9020 Klagenfurt am Wörthersee
www.hjh-waermetechnik.at
Der Energie- und Klima-Optimierer
Hans Jörg Horns Unternehmen HJH-Messtechnik aus Klagenfurt hilft, Energieverluste aufzudecken und wertvolle Energie einzusparen.
Zu den Handlungsfeldern von HJH-Messtechnik gehört neben Forschung und Entwicklung
auch der Industrie- und Elektrobereich. Aber
auch Privatkunden nehmen Hans Jörg Horns
Leistung in Anspruch. Dank Thermografie
(einem bildgebenden Verfahren, das Infrarotstrahlung sichtbar macht) und Blower-Door
(einer Messung zur Luftdichtheitsprüfung) ortet
Hans Jörg Horn Leckstellen an unterschiedlichen Bauteilen von
Neu- und Altbauten,
die dokumentiert und
anschließend dem Auftraggeber übergeben
werden. „Diese Messungen helfen, Kosten
zu sparen“, so Horn.
Ein weiterer Aufgabenbereich des Unternehmens sind Raumklimaaufzeichnungen und deren Datenauswertung.
Wohlbefinden im Wohnbereich hat.
„In Industrieanlagen ist in den Elektroverteilern immer eine potenzielle Gefahr zu erkennen. Bei Nichtbeachtung kann ein Defekt
schnell zu hohen Kosten durch Produktionsausfall oder im schlimmsten Fall zu einem Brand
führen“, schildert Hans Jörg Horn. Bereits einige Male hat HJH-Messtechnik Gefahr in Verzug nachgewiesen und konnte so Schlimmeres
verhindern, so Horn stolz.
Hans Jörg Horn wird wegen seines speziellen
Know-hows und der
umfassenden technischen Ausrüstung
regelmäßig von Forschung und Entwicklung engagiert.
Zu seiner besonderen
Ausstattung zählt
auch Horns Hochgeschwindigkeitskamera, die nicht mit dem Auge
bewertbare Prozessabläufe sichtbar machen
kann. Das Angebot von HJH-Messtechnik ist
vor allem für den Elektro- und Baubereich interessant, wo das Unternehmen Instandhaltung
mit Thermografie, Forschung und Entwicklung
gewährleistet.
„Wärmeenergie ist
kostbar, ich helfe,
sie zu bewahren.“
Hans Jörg Horn ist Unternehmer in der Sparte Information und Consulting.
Er ist Chef von „HJH-Messtechnik“.
Diese Raumklimaaufzeichnungen sind sowohl
für Bauträger als auch für die im Gebäude lebenden Privatpersonen von Bedeutung, da das
Raumklima einen wesentlichen Einfluss auf das
GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU
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Die Energie-Unternehmerin
An Karrieremöglichkeiten hätte es Bärbel Kolbitsch auch abseits der Selbstständigkeit nicht
gemangelt. Die Ingenieurin hatte im LKH Klagenfurt als Projektmanagerin für die von 1994
bis 2000 zur Ausführung gekommenen Komplettumbauten verantwortlich gezeichnet und
war nach der Pensionierung ihres damaligen
Chefs zur Interimschefin der Hochbauabteilung ernannt worden. Kolbitsch zeichnete sich
als Expertin im Zu- und Umbau sowie dem Sanieren alter Gebäude aus. Im Jahr 2001 wagte
sie den Schritt in die Selbstständigkeit – und
hat dies bisher nicht
bereut, wie sie betont.
Mit ihrem Ingenieurbüro fokussiert Kolbitsch seit einigen
Jahren erfolgreich auf
das Thema Energie,
denn: „Energie wird
immer teurer, Energie
verbraucht Ressourcen,
Energie brauchen wir
für die Zukunft.“ Kolbitsch verhilft ihren
KundInnen zu einem
vernünftigen Einsatz
von Energie durch Planung sinnvoller Umbauund Sanierungsmaßnahmen unter Berücksichtigung der individuellen Situation. Ihr Leistungsprofil umfasst Energieberatung, Hilfe im
Förderungsdschungel sowie Baumanagement,
d. h. das Organisieren und Überwachen der Sanierung bzw. von baulichen Maßnahmen.
Ein Vorteil in der Selbstständigkeit liege darin,
so Kolbitsch, „dass man keinem Zwang einer
geregelten Arbeitszeit unterliegt“. Auch wenn
das nicht heiße, dass man weniger als 40 Stunden pro Woche arbeite, schätzt Kolbitsch die
freie Zeiteinteilung – und dass sie während
„notwendiger Denkpausen“ mit ihrer Hündin
in den Bergen wandern und sich Kraft und genügend neue Ideen für ihre Projekte holen
könne.
Stolz sei sie, erklärt Bärbel Kolbitsch, wenn Arbeit die Lebensqualität der KundInnen verbessere. So hat Kolbitsch
einmal im Zuge der
Erstellung eines Energieausweises für ein
großes Bauernhaus
neben dem Fenstertausch zur einer
bestimmten Dämmstärke aller Bauteile
geraten, was der Hausherr zunächst abgelehnt habe. Als die von
ihr geplanten Maßnahmen jedoch umgesetzt worden waren,
habe sie begeisterte Dankesmeldungen der
Hausherrin erhalten, die mitteilte, sie fühle sich
zum ersten Mal wohl in ihrem Haus – und ihre
Schwiegertochter mit dem Baby komme auch
wieder zu Besuch. „Es sind nicht die lautesten
Momente im Leben, die einen berühren“, resümiert Bärbel Kolbitsch zufrieden.
„Nach genau
zehnjähriger
Selbstständigkeit kann
ich sagen, den Schritt, als
EPU tätig zu sein, habe
ich noch keinen Tag
bereut.“
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Ing. Mag.
Bärbel Elisabeth Kolbitsch
Rosthorngasse 7
9020 Klagenfurt
[email protected]
Bärbel Elisabeth Kolbitsch ist Unternehmerin in der Sparte Information und Consulting.
Sie ist Chefin des Ingenieurbüros „Ing. Mag. Kolbitsch Bärbel“.
39
Marion Perkonigg
Kassinsteig 1a/38
9500 Villach
www.officekeeping.at
Marion Perkonigg ist Unternehmerin in der Sparte Information und Consulting.
Sie ist Chefin von „officekeeping.at“.
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14
Die Büro-Ordnungshüterin
Ordnung muss sein – jedenfalls in der Buchhaltung und im Büro. Dafür sorgt Marion Perkonigg aus Villach zuverlässig mit ihrem
Unternehmen officekeeping.at. Perkonigg
bietet das komplette Dienstleistungsangebot:
gewerbliche Buchhaltung kombiniert mit Büroorganisation für den Bürobereich: „So hat der
Kunde alles aus einer Hand.“ Die Kärntnerin
verweist darauf, dass ihre Arbeit ihren Kunden
mehr Zeit für ihre eigenen Kernkompetenzen
und Kunden ermögliche. Mit Ordnung und
strukturierten Arbeitsabläufen wird die Effizienz
im Büro wesentlich gesteigert, ist sie überzeugt.
Officekeeping.at wird vor allem von Ein-Personen-Unternehmen sowie kleinen und mittleren
Unternehmen engagiert. Ihren KundInnen
bietet Perkonigg individuelle Office-Lösungen
an, die nur jene Leistungen umfassen, die sie
wirklich brauchen. Welche Dienstleistungen für
welchen Kunden in Frage kommen, wird bei
einem unverbindlichen Gespräch geklärt.
Bevor sie sich selbstständig machte, sammelte
Marion Perkonigg 20
Jahre Berufserfahrung
in verschiedenen Sparten, unter anderem bei
Steuerberatern, bei
Handelsunternehmen
und Ziviltechnikern:
„Meine Tätigkeiten
lagen in den Bereichen
Buchhaltung, Auftragsbearbeitung, Administration und Büroorganisation.“ Um immer auf
dem neuesten Stand zu bleiben, besucht Perkonigg laufend Fort- und Weiterbildung in diesen
Bereichen.
Perkonigg ist sicher: „Auch im Büro zählt der
erste Eindruck. Nur
darüber macht sich
nicht jeder Gedanken.“ Das möchte sie
mit „möglichst geringem Aufwand“ in der
Büroorganisation und
Buchhaltung verbessern. „Ich bin vor
allem darauf stolz, dass ich meinen Kunden
Ordnung vermitteln bzw. beibringen kann und
dass ich den Bereich der Büroorganisation generell aufwerte“, so Marion Perkonigg über
ihren Erfolg.
Tätigkeiten wie die Gestaltung des Arbeitsumfeldes, Büroorganisation oder die Verwaltung
der elektronischen Dateien führt Marion Perkonigg vor Ort beim Kunden durch.
„Systeme organisieren
und erhalten sich durch
Strukturen.“
41
Mag.
Maria Theresia Radinger
Wenn guter Stil keine Glückssache
bleiben soll
„Ich berate Hotels, Wirtschaftsunternehmen
und Banken in Sachen Business-Etikette und
gutem Benehmen“, erklärt Maria Radinger aus
Villach. Mit ihrem Unternehmen Guter Stil &
Wirtschaft und Hotellerie bietet Radinger Wirtschaftsunternehmen wie Banken, Versicherungen, Wirtschaftsberatung, Arztpraxen,
Privatkliniken etc. Einzelberatung oder Seminare zu den Themen „Zeitgemäße Umgangsformen im Geschäftsleben“, „Tischkultur &
Tischsitten beim Geschäftsessen“ sowie „Der
Dresscode“ im Unternehmen. Das zweite
Geschäftsfeld Radingers ist die Beratung
von 4- bis 5-SterneHotels im In- und Ausland zum Thema
„Knigge im Tourismus“
sowie Qualitätsmanagement im Housekeeping.
Stolz ist Maria Radinger auf ihr erstes Buch
„Der Alpen-AdriaKnigge. Österreich, Italien, Slowenien und
Kroatien: So zeigen Sie
guten Stil bei Ihren
Geschäftspartnern auf dem Markt“. Die Idee für
das Buch sei ihr in Südtirol gekommen, wo sie
seit 2004 Seminare für die Hotellerie in Südtirol zum Thema Knigge im Tourismus abhalte,
erzählt sie. Wenn es um Hotellerie und Gastronomie geht, ist Maria Radinger nicht nur theo-
retisch fit, vor ihrer Selbstständigkeit arbeitete
sie jahrelang in dieser Branche und legte besonderen Wert darauf, „so gut wie alle Bereiche im
Hotel kennenzulernen, um dadurch einen umfassenden Einblick in dieses Fach zu bekommen“. Die Selbstständigkeit war für sie, aus
einer Unternehmerfamilie stammend, immer
eine Perspektive, die sie vor acht Jahren, nach
ausreichend Berufserfahrung, verwirklicht hat:
„Der jahrelangen Arbeit in der 4- und 5-SterneHotellerie verdanke ich heute meinen hohen
Praxisbezug.“ An der
Selbstständigkeit
schätzt Radinger, sich
ihren Stärken entsprechend am Markt positionieren zu können
und damit den Kurs
ihres Unternehmens
vorgeben zu können.
Die Möglichkeit der
freien Zeiteinteilung
nutzte Radinger
zudem, ein Studium
der Pädagogik mit
Schwerpunkt Erwachsenen- und Berufsbildung an der
Alpen-Adria-Universität Klagenfurt zu absolvieren.
Ihr Angebot sei gefragt, so Maria Radinger, da
Unternehmen sich heutzutage besonders durch
professionelles Auftreten der Mitarbeiter, das
schließlich die „Visitenkarte eines Unternehmens“ sei, auszeichnen müssen.
„Stil ist für mich immer
ein Ganzes – bestehend
aus Auftreten,
Erscheinungsbild,
Kommunikation,
Kenntnis der eigenen
Kultur sowie zeitgemäßen Umgangsformen.“
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Italiener Straße 35/8
9500 Villach
www.guterstil.at
Maria Theresia Radinger ist Unternehmerin in den Sparten Handel,
Tourismus und Freizeitwirtschaft sowie Information und Consulting.
Sie ist Chefin von „Guter Stil in Wirtschaft & Hotellerie“.
43
Beatrix Barbara Stornig
Gattersdorf 62
9102 Mittertrixen
[email protected]
Beatrix Barbara Stornig ist Unternehmerin in der Sparte Gewerbe und Handwerk.
Sie ist Chefin von „trixiSdesign“.
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16
Maßgeschneiderter Erfolg
aus Kärnten
Da Beatrix Barbara Stornig, Schneiderin aus
Mittertrixen, keine angemessene flexible Kinderbetreuung für ihre damals siebenjährige
Tochter fand, machte sie aus ihrem bis dato
zweiten beruflichen Standbein ihren Hauptberuf. Zuvor hatte Stornig, gelernte Schneiderin,
jahrelang im Handel gearbeitet. Als nach einem
familiären Schicksalsschlag auch noch das Geschäft zusperrte, in dem sie gearbeitet hatte,
machte sich die frisch verwitwete Kärntnerin
2004 mit ihrem Unternehmen trixiSdesign
selbstständig. „Der Beruf der Schneiderin ist leider schon fast ausgestorben. Ich bin eine der
wenigen Schneidereien im gesamten Bezirk“, erklärt Stornig.
Flexibilität ist für Stornig ein Faktor, der zum
Erfolg ihres Unternehmens wesentlich beiträgt. Daher hat sie sich
auch nicht auf „ein bestimmtes Gebiet spezialisiert, sondern
meine Vielfältigkeit
und Kreativität zeichnet mich aus“. Ob Inneneinrichtung (Gardinen, Bezüge usw.) oder Änderung von bestehender Bekleidung, bei
Beatrix Barbara Stornig werden Kundenwünsche mit Aufmerksamkeit und Liebe zum Detail
umgesetzt. Deshalb bekommt Stornig auch zu-
nehmend Aufträge für Maßanfertigungen. Als
besonders „spannende Aufgabe“ bezeichnet
Stornig die Herstellung von Ballroben sowie
Brautkleidern und die gesamte textile Ausstattung einer Hochzeit, wie z. B. das Nähen der
Kleider für die Brautjungfern.
Dass sie bereits mit trixiSdesign zweimal an der
Modenacht der Jungen Wirtschaft Kärnten teilnehmen konnte, macht Beatrix Barbara Stornig
besonders stolz. Beim ersten Mal zeigte sie Modelle, die sie auf Kundenwunsch gefertigt hatte,
beim zweiten Mal triumphierte sie mit einer eigenen Kollektion. Vor
kurzem übernahm
Stornig die textile Ausstattung der Models
einer Frisurenmodeschau ihres Ortes. Ihr
Können und ihre Vielseitigkeit stellt Stornig
zudem als Kostümverantwortliche bei einer
Faschingsgilde unter
Beweis: „Es ist immer
eine große Herausforderung, die Vorstellungen
der Akteure genau umzusetzen.“ Ihre Kunden
empfängt und berät Beatrix Barbara Stornig im
gepflegten Ambiente ihres eigens eingerichteten Kundenraums, den, wie sie hofft, künftig
noch mehr Interessierte betreten werden.
„Ich habe mein Ziel
verfolgt und mich nicht
davon abbringen lassen,
das brachte mir den
heutigen Erfolg.“
45
Dietmar Stuck jun.
Mit der Kraft der Sonne in eine
bessere Zukunft!
Im März 2010 reiste Dietmar Stuck mit seiner
Frau für eine Projektbesichtigung nach Afrika
in die Massai-Region. Im Zuge dieser Reise beobachtete Stuck, der international erfolgreicher
Brunnenmeister und Brunnenbohrer ist, die
Wasserversorgungssituation der Menschen vor
Ort. Die Massai müssen nicht nur im Schnitt 20
km bis zur nächsten Wasserstelle zurücklegen
und dann ihren 20-Liter-Kanister mühsam auf
dem Kopf oder auf ihren Eseln zurücktransportieren, sie müssen auch mehrere Stunden warten, um ihren Kanister zu füllen. Die in der
Region herrschende Windmenge reicht nicht
für den regelmäßigen
Betrieb von Windmühlen aus, Handpumpen
fördern eine zu geringe Menge Wasser
und bedürfen regelmäßiger Wartung. „Diese
Situation hat mich
zum Nachdenken angeregt und mich auf
die Idee gebracht, eine
Solarbrunnen-Pumpstation zu erfinden, um
den Menschen mit der dort vorhandenen Energie Sonne eine kontinuierliche Wasserversorgung zu ermöglichen“, so Dietmar Stuck über
seine „weltweit neue Methode“ zur Wasserförderung aus Brunnen.
Stucks „NSP – New Solar Pump“ zeichnet sich
durch ihre Unabhängigkeit von verbrauchbarer
und somit kostengebundener Energie aus. Im
Gegensatz zu Handpumpen ist diese Solarbrunnen-Pumpstation wartungsfrei und kann einfach,
kostengünstig und effizient Wasser aus über 150
Meter tiefen Brunnen pumpen.
Dietmar Stuck erklärt die Besonderheit seines
Pumpsystems: „Die Innovation des Projekts liegt
in der Kombination der Förderung von Wasser
mit der alternativen Energie Sonne unter Berücksichtigung der mangelnden technologischen
Standards in den Regionen, indem die Pumpe
wartungsfrei ist und auch keine laufenden Kosten verursacht.“ Besonders interessant ist die
NSP-Pumpstation für
Hilfsorganisationen –
insbesondere im Bereich nachhaltiger Entwicklungshilfe –, für
Firmen, den Verkauf,
Vertrieb sowie die Errichtung von Stationen
und Wasserversorgungen. Auch für private
Personen ist die Solarbrunnen-Pumpstation interessant für Bewässerungs- und Entsalzungsanlagen, „die
unabhängig von jeglicher Stromversorgung sein
möchten und auf Kosten, Nutzen, Qualität und
Zukunft setzen“, erklärt der erfolgreiche Ein-Personen-Unternehmer.
„Meine Mission liegt
in der Verbesserung der
Lebensqualität von
Menschen durch
Innovation mit
erneuerbarer Energie.“
GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU
Industrieparkstraße 13
9300 St. Veit an der Glan
www.newsolarpump.com
Dietmar Stuck jun. ist Unternehmer in der Sparte Handel.
Er ist Chef von „NSP – New Solar Pump“.
47
Anita Wiegele
Hans-Gasser-Platz 1
9500 Villach
www.anitawiegele.com
Die Taschenkünstlerin
„Mein Produkt ist so einzigartig wie der Träger
selbst“, verspricht Anita Wiegele aus Villach.
Wiegele designt und fertigt hochwertige und
„sehr ausgefallene“ und absolut für den Alltag
tragbare Damen-, Herren- und Kinderhandtaschen. Bei den Materialien scheut Anita Wiegele keine Mühen, exklusive, hochwertige
Ledersorten in kleinen Mengen bei Anbietern
auf der ganzen Welt einzukaufen. Neben Leder,
das Wiegeles Kreationen zu ca. 90 Prozent ausmacht, verarbeitet die Kärntnerin exklusive
Stoffe aus der Möbelbranche sowie Samt und
Seide.
Anita Wiegele ist Unternehmerin in der Sparte Gewerbe und Handwerk.
Sie ist Chefin von „Anita Wiegele KAOB“.
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Die Kreationen Wiegeles sind nicht nur innovativ und individuell,
jedes Stück ist ein Unikat. Die Unverwechselbarkeit der Kreationen
wird noch dadurch verstärkt, dass Anita Wiegele fast jedes
Taschenmodell mit
einer Abbildung ihrer
Kunst und mit ihrem Handschriftzug versieht
und so aus einer Tasche die absolute WiegeleTasche macht. Aus dieser Kombination entstand auch Wiegeles Bezeichnung
„Taschenkunst“. Keine Kundin und kein Kunde
müssen somit befürchten, dass ein zweites,
identisches Exemplar ihrer Tasche existiert. Es
hat jeder Kunde die Möglichkeit, „sein absolutes
Unikat“ selbst gemeinsam mit der Designerin
zu kreieren und dieses wird speziell auf den
Kunden abgestimmt, von der ersten Linienführung bis zum letzten Stich „nur für ihn“ in
Handarbeit gefertigt.
Besonders stolz ist Anita Wiegele darauf, „dass
ich es in den ersten zwei Jahren meiner wirtschaftlichen Selbstständigkeit geschafft habe,
aus meinem Namen ein bereits recht bekanntes
Label zu machen“. Und Wiegele ergänzt:
„Sogar Jeannine Schiller trägt meine Tasche.“
Wiegele war bereits zweimal auf der renommierten Life-Style-Messe in Salzburg erfolgreich vertreten, ihre
Taschen sind übers Internet weit über die
österreichische Grenze
hinaus bekannt.
Anita Wiegeles Kreationen richten sich an
Kundinnen mit außergewöhnlichem Geschmack: „Meine
Taschen sprechen
Kunden an, welche sich von der Masse deutlich
abheben wollen.“
„Meine Taschen sind so
einzigartig wie Sie selbst.
Sind Sie selbst nicht
auch einzigartig?“
Für die Zukunft hat Anita Wiegele vor, ihre Taschen verstärkt im Ausland zu vertreiben: „Ich
würde gerne den internationalen Markt ansprechen – Italien, Slowenien, England, Russland,
Deutschland, Amerika.“
49
Foto@Kraus
Niederösterreich
WK-Präsidentin Niederösterreich
Blau-gelbe Dynamik
FACTS & TRENDS
Mit 47.700 Ein-Personen-Unternehmen (2010)
ist Niederösterreich bei den Flächenbundesländern die klare Nummer 1. Nur in der Hauptstadt
Wien gibt es noch mehr EPU. Die Analysen der
Wirtschaftskammer Niederösterreich zeigen, dass
gerade in den Bezirken rund um Wien ein nachhaltiges und markantes Wachstum an Ein-Perso-
EPU – EINFACH STARK
nen-Unternehmen erkennbar ist. Niederösterreichs Ein-Personen-Unternehmen sind besonders
stark in drei Wirtschaftssektoren tätig: im Bereich
der Kreativwirtschaft, der wissensbasierten und
der konsumentennahen Dienstleistungen. Die
Prognose ist klar: Der Anteil der EPU in Niederösterreich wird weiter zunehmen.
Ein-Personen-Unternehmen (EPU)* 2010
EPU-Anteil Niederösterreich nach Sparten
EPU-Erfolgstag: Highlight der Wirtschaftskammer
80
70
60,9
54,0
60
46,9
50
40
31,8
32,1
37,4
30
20
NÖ ist der jährlich stattfindende EPU-Erfolgstag.
Vor fünf Jahren erstmalig mit ca. 300 Teilnehmern durchgeführt, hat sich diese Veranstaltung
in der Eventpyramide Vösendorf mit rund 1.300
Teilnehmern zur größten Veranstaltung der Wirtschaftskammer NÖ entwickelt.
EPU-Kampagne: Im Rahmen einer EPU-Kampa-
10
0
Gewerbe &
Handwerk
Industrie
Handel
Transport
& Verkehr
Tourismus & Information
Freizeit- & Consulting
wirtschaft
gne wurde besonders kreativen und innovativen
EPU die Gelegenheit gegeben, sich zu präsentieren.
EPU Sales Star Projekt: Das erfolgreiche EPU
* EinzelunternehmerInnen und GmbH der gewerblichen Wirtschaft
ohne unselbstständig Beschäftigte (auch ohne geringfügig Beschäftigte)
GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU
Coca-Cola ist auch nicht als Konzern gegründet
worden. Im Gegenteil: Auch am Anfang dieser
Erfolgsgeschichte steht die Initiative eines Einzelnen.
SO UNTERSTÜTZT NIEDERÖSTERREICH EPU
>>> Leistungen der Wirtschaftskammer
Niederösterreich
%
Sonja Zwazl
Sales Star Projekt ermöglichte EPU, ein Jahr lang,
begleitet von einem Sales Coach, ihre Verkaufsund Vertriebsaktivitäten zu optimieren.
EPU-Weiterbildung: Das Wifi NÖ bietet speziell auf
die Bedürfnisse von EPU abgestimmte Aus- und
Weiterbildungsangebote an, z. B. einen Kurzlehrgang für Verkauf und Vertrieb.
© die Fotografen
Fachorganisationen: Die Fachorganisationen der
Wirtschaftskammer Niederösterreich sind die wichtigsten Träger und Drehscheiben für die verschiedensten EPU-Aktivitäten (spezielle Newsletter,
Infoveranstaltungen).
>>> Leistungen der Landes
Niederösterreich
NÖ Zinsenzuschuss: Der NÖ Zinsenzuschuss für
Existenzgründungen ist speziell auf die Bedürfnisse
von kleinen Unternehmen und damit auch für EPU
maßgeschneidert.
http://wko.at/noe/foerderservice
Natürlich ist ein weltweiter Siegeszug wie jener
von Coca-Cola zweifellos eine Ausnahmeerscheinung. Die Botschaften daraus sind aber
auch für unsere Ein-Personen-Unternehmen
gültig: Die richtige Idee öffnet die Türe zum
Erfolg. Man muss den Geschmack seiner Kundinnen und Kunden kennen, Trends vorausahnen. Und Erfolg ist jedenfalls keine Frage der
Unternehmensgröße.
Es ist kein Zufall, dass gerade der EPU-Erfolgstag der Wirtschaftskammer Niederösterreich
binnen kürzester Zeit zu einem der größten
Wirtschafts-Events des Landes aufgestiegen ist.
Weil Ein-Personen-Unternehmen aus der blaugelben Wirtschaftslandschaft einfach nicht mehr
wegzudenken sind: Sie besetzen gezielte Nischen, bieten hervorragende Leistungen in bester Qualität, zeichnen sich durch besondere
Flexibilität aus. Sie leben Kreativität und Unternehmertum. Sie sind einfach stark.
233
51
19
Gewandkunst für große Auftritte
„Ein wirklich spezieller Moment“ war es, als Gewandmeisterin Michelle Ann Bächtold im Frühling 2010 bei einem Bummel auf dem Cover
zahlreicher Modehefte die Kronprinzessin
Victoria aus Schweden in einem von ihr selbst
designten und gefertigten Kleid entdeckte, erzählt sie. Dass die gebürtige Schweizerin heute
auch Abendkleider für gekrönte Häupter auf
der Agenda hat, kam nicht von ungefähr.
Schon immer liebte Bächtold es, mit den verschiedensten Materialien zu experimentieren.
Da sie gerne mit den Händen arbeitete, entschloss sie sich nach dem Abitur ,eine Schneiderlehre in Zürich zu
machen. Es folgten
Schneiderarbeiten in
der Modebranche, für
Ausstellungen und kleinere Theaterproduktionen. Dabei entdeckte
Michelle Bächtold ihre
Liebe zu Oper und
Theater. Sie entschied
sich für vier Jahre an
der Hochschule der bildende Künste in Dresden Kostümgestaltung zu studieren, das sie mit
dem Titel Gewandmeisterin abschloss. Schon
während ihres Studiums assistierte Bächtold häufig bei Opernproduktionen.
Ein Highlight gleich zu Bächtolds Karriere war,
3741 Pulkautal im Weinviertel
www.michelle-ann.com
dass sie nach dem Studium sofort die Stelle als
Obergewandmeisterin an der Opera de la Monnaie in Brüssel bekam. Hier leitete sie vier
Jahre das Atelier mit 12 Schneiderinnen. Die
hohen Anforderungen in Brüssel bestanden
nicht nur in Kreativität und Koordination, sondern auch, den Sängerinnen trotz einengenden
Miedern ein hohes Maß an Bequemlichkeit und
Atemfreiheit, richtige Stoffwahl und durchdachte Schnitttechnik zu ermöglichen.
Als eine „wahre Bereicherung“ beschreibt Bächtold ihre dortige Zusammenarbeit mit dem Modedesigner Christian Lacroix, der öfter in Brüssel
erfolgreich Opern ausstattete. „Ein wahrer
Künstler seines Faches“, so die Gewandmeisterin.
Im Jahr 2007 ging
Michelle Bächtold aus
persönlichen Gründen nach Wien.
Dank der guten Kontakte zu namhaften
Modehäusern bekam
sie die Möglichkeit,
elegante Haute-Couture-Abendroben zu kreieren und umzusetzen. So machte sie sich selbstständig. Das Besondere an Michelle Bächtolds
Arbeit ist die Verknüpfung von historischen
Schnitten, welche sie in die Moderne überträgt.
„Dank der Flexibilität,
Offenheit und
Neugierde fürs Große
und Ganze entdeckte
ich das Glück für
das Kleine.“
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Michelle Ann Bä chtold
Michelle Ann Bächtold ist Unternehmerin in der Sparte Gewerbe und Handwerk.
Sie ist Chefin von „Michelle-Ann“.
53
Robert Bauer, MAS
Gewerbepark 1
3945 Hoheneich
www.stahl-bauer.at
Robert Bauer ist Unternehmer in der Sparte Gewerbe und Handwerk.
Er ist Chef von „stahl-bauer PROJEKT- UND STAHLBAU GMBH“.
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Maßgeschneiderte Stahllösungen
Seit 19 Jahren ist Robert Bauer „überzeugter
Stahlbauer“. Aus seiner Firmenphilosophie
(„Egal, was Ihr Business ist, irgendwann brauchen wichtige Dinge mehr Platz“) entwickelte
Bauer seinen Slogan: „Mehr Raum für wichtige
Dinge“. Für seine KundInnen arbeitet Robert
Bauer als Projektentwickler und Bauleiter für
bedarfsorientierte, maßgeschneiderte Lösungen
aus Stahl. Unter Bauers Kompetenz fällt alles
vom Stahlgerüst bis hin zum schlüsselfertigen
Gebäude mit individuellen Kombinationen aus
Stahl, Beton, Holz und Glas. „Die großen Vorteile des Stahlbaus stellen die Flexibilität in der
Ausführung und die
kurze Planungs- und
Bauzeit dar“, erklärt
Bauer.
Sein Unternehmen
führt Robert Bauer
nach einer klaren Devise: „Groß werden
und dabei klein bleiben, d. h. nach Möglichkeit die Vorteile
großer, effizienter Einheiten zu nutzen, ohne sie selbst aufbauen und
betreiben zu müssen.“ Mit diesem Konzept, das
Unternehmen zwar zu Wachstum zu bringen,
jedoch überschaubar und für eine Person „bewältigbar“ zu erhalten, hat Robert Bauer das für
sich perfekte Umfeld geschaffen.
Besonders stolz ist Robert Bauer auf seine Leistungen für die „Erste Genuss Werkstatt Öster-
reichs“, deren Bauzeit im Jahr 2010 nur zehn
Wochen betrug. Weitere Projekte, auf die Bauer
besonders stolz ist, sind das Gemeinschaftsbüro
Gemeindeverband Bezirk Gmünd, der Neubau
des Bürogebäudes Technische Alternative Amaliendorf sowie der Dachgeschoßausbau der
Sparkasse Zwettl.
Die Leistungen der stahl-bauer PROJEKTUND STAHLBAU GMBH sind für Baumeister,
Architekten, Bauträger oder Jungunternehmer
interessant, „die mit einer kurzen Planungsund Bauzeit mehr Raum für wichtige Dinge
brauchen“, erklärt Robert Bauer. Er lege
dabei „großen Wert
auf die Anwendung
der flexiblen, individuellen und vielfältigen
Gestaltungsmöglichkeiten des Stahlbaus“.
Bauer achtet besonders darauf, seine Projekte in Zusammenarbeit mit regionalen
Betrieben umzusetzen. Zu den bekanntesten
KundInnen Bauers gehören der Gemeindeverband Bezirk Gmünd, AVIA und Pipeline
Gmünd, die Fernheizwerke Groß Siegharts, Litschau und St. Martin, oder die Zwettler Leasing
Gesellschaft m.b.H. Robert Bauer möchte sich
in Zukunft verstärkt im „faszinierenden Bereich
des Dachgeschoßausbaus“ engagieren.
„Die Lust, Unternehmer
zu sein, liegt darin, mit
Begeisterung seine
eigenen Ideen und Ziele
zu verwirklichen.“
55
Heinrich Hetzer
Historische Traumstoffe
Wer schon einmal im Schloss Schönbrunn war
und die prachtvollen Vorhänge und textilen
Wandspannstoffe bewundert hat, der hat möglicherweise auch eine Arbeit von Heinrich Hetzer gesehen. Hetzer bietet mit seiner
Seidenweberei die exakte Neufertigung historischer Seidenstoffe: „Das bedingt Studien der
damaligen Webtechnik genauso wie den Eigenbau der dazu nötigen Maschinen und Vorrichtungen.“ Heinrich
Hetzer bedauert, dass
die österreichische Tradition der Seidenweberei der
„Geschwindigkeit und
der einfacheren Produktion geopfert“
wurde und möchte sie
wieder beleben: „Es gilt
die große österreichische Tradition der
Seidenweberei im Bewusstsein des Publikums wieder zu wecken und
zu verbreiten.“
Der Niederösterreicher bietet neben der Neufertigung von Textilien dem Kunden auch Beratung im Bereich Weberei und Benützung
seines umfangreichen Stoffmusterarchives an.
Das Umsetzen von historischer Webtechnik auf
heutige Webtechnologie ist das Spezialgebiet
von Heinrich Hetzer. Er bringt neben seinem
umfangreichen textilhistorischen Wissen auch
fundierte Kenntnisse in moderner Textiltechnologie ein. Damit die Stoffe nach historischem
Vorbild auf modernen, elektronisch gesteuerten
Maschinen der Kunden gewebt werden können, hat Heinrich Hetzer zwei CAD-Arbeitsplätze mit eigens entwickelter Software zur
Verfügung.
Besonders stolz ist Heinrich Hetzer auf seine
Nachwebung des Wandspannstoffes der Zimmer von Kronprinz Rudolf im Schloss Schönbrunn. Auch die Restaurierung von vielen
Textilmaschinen des Technischen Museums
Wien sowie die Neufertigung von Borten
einer Kutsche des späten 18. Jahrhunderts
aus den fürstlichen
Sammlungen Esterházy sind Arbeiten, die
er zu seinen Prestigeprojekten zählt. Hetzer
ist ständiger Konsulent des Technischen
Museums Wien. Er arbeitete auch an der
Ausstellung des Dom- und Diözesanmuseums
St. Pölten über Paramente der Maria-Theresianischen Zeit mit.
Anton-Kainz-Straße 11
3830 Waidhofen an der Thaya
www.hetzertextil.at
„Es gilt die große
österreichische Tradition
der Seidenweberei im
Bewusstsein des Publikums wieder zu wecken
und zu verbreiten.“
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Heinrich Hetzer ist Unternehmer in den Sparten
Gewerbe und Handwerk sowie Handel, Information und Consulting.
Er ist Chef der Seidenweberei „Hetzer Textil“.
„Meine Dienstleistung ist für alle Jacquardwebereien deswegen interessant, da das Produktportfolio durch schon verloren geglaubte Techniken
erweitert werden kann“, so Heinrich Hetzer
über seine Kunden, darunter sind auch Bauherren und Architekten – etwa bei der Erneuerung historischer Räumlichkeiten. Heinrich
Hetzer verkauft seine Arbeiten an Schlösser,
Museen, aber auch an Privatpersonen.
57
Katharina Krammer
Schlumbergerstraße 19b
2540 Bad Vöslau
www.clooncy.at
Schmuckes Recycling
Bei Katharina Krammers Schmuckstücken weiß
man nicht, welche Besonderheit man zuerst
hervorheben soll: die besonderen Materialien,
aus denen sie gefertigt sind, oder ihre enorme
Leichtigkeit. Krammers kreativer Schmuck
besteht aus recycelbaren alltäglichen Verpackungsmaterialien, vorrangig NespressoKapseln, aber auch Dosenverschlüsse, die sie
mit Perlen, Halbedelsteinen und anderen interessanten Materialien kombiniert.
Katharina Krammer ist Unternehmerin in der Sparte Gewerbe und Handwerk.
Sie ist Chefin von „clooncy“.
Die Niederösterreicherin verarbeitet diese
Dinge in ihrem Atelier so kunstvoll, dass man
auf den ersten Blick gar nicht erkennt, dass
man es mit leeren Verpackungen zu tun hat.
Jedes Schmuckstück Katharina Krammers ist
ein Unikat. „Ich mache Schmuck für jeden Anlass. Von elegant bis
trachtig“, so Katharina
Krammer über ihre
Stücke. Attraktiv an
Krammers Stücken ist
auch, dass „für jede
Geldbörse etwas dabei
ist“. So kann man bereits für 8 Euro ein Paar Ohrringe erstehen.
Die Kunden von Katharina Krammer sind
hauptsächlich Frauen – und Männer, die ihren
Frauen ein Geschenk machen wollen. In naher
Zukunft möchte Krammer „verstärkt auf den
persönlichen Kontakt“
durch Mundpropaganda setzen. Sie veranstaltet auch
spezielle Schmuckpartys bei Kundinnen,
wo diese in Ruhe in
privater Atmosphäre
Krammers Schmuckstücke anprobieren können. In nächster Zeit möchte Krammer ein eigenes Geschäft eröffnen und an diversen
Kunstausstellungen teilnehmen.
„Leidenschaft, Liebe und
Kreativität sind die
Würze meines Erfolges!“
Katharina Krammer bietet ihren Schmuck auf
Straßenfesten, Themenmärkten (z. B. Oster-
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markt im Schloss Neugebäude), Grätzelfesten,
Flohmärkten (z. B. auf der Wiener Neubaugasse) zum Verkauf, wo sie „immer wieder positives Echo“ von ihren KundInnen bekommt:
„Die meisten Kundinnen bzw. Interessenten
sind verblüfft, wie ich meine Schmuckstücke
zusammenstelle und verarbeite.“ Krammer hat
sich für die Weihnachtszeit 2011 einen eigenen
Stand beim traditionellen Weihnachtsmarkt am
Spittelberg gesichert, um dadurch noch mehr
Kaufmöglichkeiten für ihre KundInnen zu
schaffen.
59
23
Karl-Kunz-Gasse 13
2482 Münchendorf
www.fotoflieger.at
Der Überflieger
„Mit Hilfe meines Leichtflugzeuges und ferngelenkter Drohnen ermögliche ich neuartige Perspektiven aus der Luft“, erklärt Markus
Loitfelder sein Unternehmen. Der Niederösterreicher bietet mit seiner Firma inflight multimedia Markus Loitfelder in Münchendorf
neben herkömmlichen Videoaufnahmen 360Grad-Luft- und Panoramaaufnahmen. Seine
ferngesteuerten Drohnen kann Loitfelder „fast
zentimetergenau fliegen“ lassen und so auf
engstem Raum auch in
niedrigen Höhen Luftaufnahmen herstellen.
Die Panoramaaufnahmen am Boden oder
aus der Luft lassen sich
im Internet mit Hilfe
der Maus oder der Tastatur interaktiv steuern
und ermöglichen so
neben dem 360-GradPanorama „neuartige
An- und Einblicke“, da
sie das Schwenken der Blickrichtung nach oben
und unten sowie das Hineinzoomen in das Bild
ermöglichen, berichtet der Unternehmer.
Der Vorteil von Loitfelders Equipment gegenüber Aufnahmen aus Flugzeugen und Hubschraubern, die Personen transportieren, ist,
dass letztere luftrechtlichen und sicherheitstechnischen Bedingungen unterliegen, die eine bestimmte Mindesthöhe erfordern. Daher ist die
Flexibilität von Aufnahmen der inflight multimedia ungleich größer: „Unsere fliegende Kamera steigt direkt beim Objekt auf und schwebt
in wenigen Metern Höhe stationär vor bzw.
über dem Fotoobjekt, bis wir die optimale Perspektive für die Aufnahme gefunden haben.“
Interessant sind Loitfelders Panoramaaufnahmen „für jeden, der sich für ungewöhnliche
Perspektiven begeistern kann“. Loitfelders Aufnahmen können Grundstücksmaklern,
Personen, die ein
Grundstück verkaufen
möchten, sowie Agrarbetrieben bei der Kontrolle des Bewuchses
dienen, sie können
aber auch die Etappen
des Fortschritts von
Bauvorhaben dokumentieren.
Zu den bekanntesten
Kunden der Inflight
GmbH zählen die
Wirtschaftsagentur Wien, Lufthansa Flight Training und Porsche Wien-Liesing. In Zukunft
möchte Markus Loitfelder vermehrt Immobilienmakler und Bauträger ansprechen: „Bereits
in der Planungsphase kann ich die Aussicht aus
dem obersten Stockwerk eines Wohnhauses vermitteln oder mittels virtueller Tour eine Begehung eines bestehenden Gebäudes via Internet
ermöglichen.“
„Multimediafirmen gibt
es viele, doch meine
inflight multimedia hebt
sich mit dem Angebot
der Panoramaaufnahmen von der Masse ab!“
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Markus Loitfelder
Markus Loitfelder ist Unternehmer in der Sparte Industrie.
Er ist Chef der „inflight multimedia“.
61
Petra Metzger
Marktplatz 9
2380 Perchtoldsdorf
www.diemetzger.at
Handgenähte, kunterbunte
Schürzen machen Furore
Im September 2008 hatte Petra Metzger einen
„Schürzen-Traum“: Frauen, die selbstbewusst
und fröhlich Farbe bekennen, indem sie hippe
Kurzschürzen als modisches Accessoire über
Jeans, Röcke und Kleider tragen. Diese Vorstellung ließ sie nicht mehr los, also ergriff sie die
Initiative und begann, ihren Traum in die Tat
umzusetzen. Noch im gleichen Monat erwarb
sie eine Nähmaschine und lernte – als Autodidaktin – das Nähen. Als Nächstes fertigte sie
Prototypen ihrer
Schürzen an und erstellte ein BusinessKonzept. Damit gelang
es ihr schnell, Bank
und Wirtschaftskammer wie auch die
Landesinnung zu
überzeugen.
Bereits im darauffolgenden November
gründete sie ihr eigenes Unternehmen: „Die
Metzger – Schürze forever & more“, in dem sie
mit viel Liebe und Geschmack eine kunterbunte Welt von Farben und Formen schuf, die
zum Verweilen und Erforschen anregt.
Die Schürzen der Niederösterreicherin können
sich sehen lassen. Genäht wird traditionell von
Hand, unter Verwendung hochwertiger Naturtextilien wie Seide, Leinen und Baumwolle.
Jedes Stück wird vorgewaschen und per Handdruck mittels handgestochener Holzmodeln
veredelt. Auch für den Druck werden aus-
schließlich hochwertige, lichtechte und lösungsmittelfreie Farben verwendet. Die Kombination
der einzelnen Elemente wird jedes Mal variiert,
sodass immer ein individuelles Einzelstück entsteht. Denn „in Authentizität & Kreativität, gewürzt mit Herzblut & Leidenschaft liegt meine
Erfolgsstrategie“, so „Die Metzger“. Sie liebt „irre
Farbkombinationen“, mit denen es ihr gelingt,
ihre Schürzen zu modischen „Hinguckern“ zu
machen: „Meine liebevoll designten und aufwendig gearbeiteten
Kurzschürzen bringe
ich vor allem in Bezug
auf die feminine, moderne Individualistin,
welche selbstbewusst
ihre Weiblichkeit präsentiert.“ Kein Wunder also, dass
prominente Powerfrauen vom Anfang an
zu ihren Fans zählten. Mit Recht ist Petra Metzger heute stolz darauf, das alles ohne Eigenkapital und ohne Interventionen von Dritten
geschafft zu haben: „Ich fühle mich in meinen
Unternehmensentscheidungen frei und agiere
auch entsprechend. Dennoch ist mir stets bewusst, dass ich allein das gesamte finanzielle Risiko trage.“ Sie verdient sich zwar noch keine
„goldene Nase“, aber sie steckt weiterhin voller
Ideen und Zukunftspläne: Modeschauen, Kontakt mit Designmärkten und mehr Präsenz in
den Medien.
„Meine Erfolgsstrategie:
Authentizität & Kreativität, gewürzt mit
Herzblut & Leidenschaft.“
Petra Metzger ist Unternehmerin in den Sparten Gewerbe und Handwerk sowie Handel.
Sie ist Chefin von „Die Metzger“.
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63
Doris Pfaffenlehner
Traditionelles Schuhhandwerk mit
Qualitätsbewusstsein
Im historischen Ambiente des ehemaligen
Bahnhofs von Kernhof befindet sich seit März
2009 die Schuhmacherwerkstatt von Doris
Pfaffenlehner. Aber hier wird nicht einfach die
Sohle gedoppelt, denn die selbstständige Maßschuhmachermeisterin hat sich der sorgfältigen
Pflege des traditionellen Handwerks der Schuhmacherei verschrieben und fertigt Maßschuhe
auf höchstem Niveau. Die ausschließlich von
Hand gefertigten Schuhe werden nach Kundenwunsch entworfen und sind daher allesamt
Unikate. Für ein Paar braucht sie etwa 40 Stunden, wobei Damenschuhe etwas schneller
gehen. Außer Herrenschuhe erzeugt sie nämlich auch feine Schuhe für Damen, was eine absolute Ausnahme
darstellt – sogar etwa
die Hälfte ihrer Kunden ist weiblich. Den
Chic und die Perfektion der Damenschuhmacherei hat sie sich in
Venedig bei Giovanna
Zanella angeeignet.
Die Verwendung von
bestem Leder und
hochwertigen Materialien ist für Doris Pfaffenlehner selbstverständlich. Außerdem wendet sie
mit Bravour die Technik des „Rahmennähens“
an: „Das ist die Königsdisziplin des Schuhmacherhandwerks, die nur mehr wenige in der
Branche beherrschen“, sagt die Absolventin der
Höheren Lehranstalt für künstlerische Gestal-
tung stolz. Diese Technik hat sie an der ersten
Adresse gelernt, nämlich bei Scheer in Wien.
„Mein Beruf bereitet mir großes Vergnügen
und ich bin stolz auf meinen Erfolg“, erklärt sie.
Obwohl Laufkundschaft eher selten ist, kann
Doris Pfaffenlehner über einen Mangel an Aufträgen nicht klagen, denn mittlerweile hat sie
sich einen qualitätsbewussten Kundenkreis geschaffen, der beständige Produkte zu schätzen
weiß. „Meine Zielgruppe sind Menschen, die
Wert auf Lebensstil und gepflegtes Äußeres
legen. Als Gegenkonzept zur Wegwerfgesellschaft sind sie bemüht, die Handwerkskunst zu
unterstützen und zu fördern“, so Doris Pfaffenlehner. Ihre Kunden kommen aus ganz Österreich, aber auch aus
dem Ausland – ein
Paar „Pfaffenlehners“
findet man sogar in
New York am Broadway. Es gibt immer
genug zu tun. In den
Sommermonaten
arbeitet sie in der
Schuhmacherei der
Salzburger Festspiele,
wo in Zusammenarbeit mit Kostümbildnern
ausgefallene Maßschuhe für die Künstler entstehen.
Für die Zukunft wünscht sich Doris Pfaffenlehner einen Lehrling, dem sie ihre Kenntnisse
über fast vergessene Handwerkstechniken weitergeben kann.
„Mein Beruf bereitet mir
großes Vergnügen und
ich bin stolz auf meinen
Erfolg.“
GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU
Kernhof 4
3195 Kernhof
www.pfaffenlehner.com
Doris Pfaffenlehner ist Unternehmerin in der Sparte Gewerbe und Handwerk.
Sie ist Chefin der „Maßschuhmacherei Pfaffenlehner“.
65
Werner Rass
Leander-Köhler-Weg 20
3420 Kritzendorf
www.tvbutler.at
Einer für alle
Im Juni 2010 hat das Unternehmen Rass
Media e. U. mit tvbutler.at einen barrierefreien
TV- und Radio-Guide ins Netz gebracht. Sein
Ziel: einfach für alle da sein. „Auch für die zirka
10 Prozent der Bevölkerung, die aufgrund von
Handicaps vom Informationszugang im Internet ausgeschlossen sind“, erklärt Werner Rass.
Der tvbutler bietet somit für ca. 800.000
ÖsterreicherInnen und ca. zehn Millionen
Menschen im deutschsprachigen Raum einen
besonderen Service. Denn Barrierefreiheit bedeutet nicht nur, dass Menschen mit Behinderung die Inhalte und Funktionalitäten von
tvbutler.at genauso nützen können wie jeder
andere User, sondern garantiert auch eine
optimale
Benutzerfreundlichkeit
für die unterschiedlichen Anwendungsmöglichkeiten.
Werner Rass ist Unternehmer in der Sparte Information und Consulting.
Er ist Chef von „Rass Media“.
GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU
steigen ins Internet ein. War die Zahl der über
70-Jährigen vor ein paar Jahren bei knapp
1 Prozent, so stieg diese nun bereits auf knapp
20 Prozent.“
Das Leben als EPU bedeutet für Werner Rass
eine Herausforderung, der er sich stellt. Er sieht
es so: „Bisweilen erscheint es als Kampf gegen
Windmühlen, manchmal hat es den Reiz einer
gewissen, ungewissen Freiheit.“ Das heißt für
ihn, Tag für Tag die Herausforderungen anzunehmen, nachzuschauen, was der Tag gestern
gebracht hat, und nachzudenken, was man am
nächsten Tag nachbessern kann.
Für die nächste Zukunft plant Werner Rass, sein
Produkt zu optimieren, und zwar in jene
Richtung, dass behinderte Menschen ihre
„eigene“ Seite bekommen, damit sie auf
einen Blick – besser
gesagt mit einem
Klick – die gewünschten Infos noch leichter
finden. Sein Einsatz
auf diesem Gebiet wurde bereits mit Preisen
und Auszeichnungen belohnt. Besonders stolz
ist er auf die „Silberne Biene“ 2010 in Berlin,
verliehen von der „Aktion Mensch“ und
„digitale chancen im internet“ – der Preis für
Accessibility im Netz.
„Manchmal hat das
Leben als EPU den Reiz
einer gewissen,
ungewissen Freiheit.“
Nach dem Motto „aller
Anfang ist schwer“ ist
Werner Rass ständig
bemüht, das Produkt
zu verbessern, in den
Markt zu setzen, Partnerschaften zu knüpfen
und auf sich aufmerksam zu machen. Er glaubt
an seinen Erfolg, denn er ist überzeugt, dass der
Markt da ist: „Fernsehen, Radio und Mediatheken werden auch in Zukunft unseren Medienalltag begleiten. Immer mehr Menschen
67
Maria Weinhofer
Grafikdesign, das die Umwelt schützt
In ihrer GRAFIKmanufaktur entsteht „handgemachte Grafik für ein grünes Gewissen“, denn
Umweltschutz wird bei Maria Weinhofer großgeschrieben: „Es gibt vielfältige und günstige
Möglichkeiten, umweltfreundlich zu werben
und die Welt damit schöner zu gestalten.“
In diesem Sinne gründete die gelernte Grafikdesignerin im Juli 2007 eine Firma, wo mit viel
Liebe zum Handwerk einzigartiges Grafikdesign entsteht. Hier wird gezeichnet und gemalt,
werden Collagen gefertigt, Graffitis gesprayt,
Sandbilder gestreut oder Plastilin geformt. Am
Computer werden diese Blickfänge perfekt aufbereitet und finalisiert.
wolle. „Selbstverständlich läuft die GRAFIKmanufaktur mit Ökostrom und ich besuche meine
Kunden am liebsten per Fahrrad“, erklärt Maria
Weinhofer stolz.
Ihre Selbstständigkeit hat sie nie bereut, denn
die Unabhängigkeit und Selbstbestimmung ermöglichen ihr auch in arbeitsintensiven Zeiten,
gelassen und kreativ zu bleiben. Um ihren KundInnen auch als EPU stets optimalen Service
bieten zu können, hat Maria Weinhofer ein
hochprofessionelles Netzwerk aus TexterInnen,
ProgrammiererInnen, FotografInnen und Druckereien geknüpft. Besonders glücklich ist
sie, wenn sie mit ihrer
Arbeit gemeinnützige
Organisationen unterstützen kann. So arbeitet sie seit Jahren eng
und weltweit mit SOSKinderdorf zusammen. Weitere
bekannte Kunden sind
Tele2 und der Obelisk-Verlag.
2010 übersiedelte Maria Weinhofer von Wien
nach Klosterneuburg. Hier möchte sie sich verstärkt auf KundInnen aus der Region konzentrieren. Die Teilnahme an ausgesuchten
Wettbewerben und eine Vergrößerung des
Netzwerks sind weitere Ziele.
„Es gibt vielfältige und
günstige Möglichkeiten,
umweltfreundlich zu
werben“
Interessant ist die Arbeit der GRAFIKmanufaktur daher für all
jene Betriebe, die frischen Wind in den
Markt bringen wollen:
„Wer Herzblut in sein
Produkt fließen lässt,
hat ebenso liebevolles
Grafikdesign verdient.“ Unternehmen, denen
die Umwelt am Herzen liegt, ist sie kompetente
Partnerin für „grünes“ Design – von der nachhaltigen Imagebroschüre über Bio-Firmenkleidung bis hin zur CO2-neutralen Website. Auch
umgesetzt wird umweltfreundlich, z. B. auf
hochwertigem Recyclingpapier oder Bio-Baum-
GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU
Martinstraße 197
3400 Klosterneuburg
www.grafikmanufaktur.at
Maria Weinhofer ist Unternehmerin in der Sparte Information und Consulting.
Sie ist Chefin von „die GRAFIKmanufaktur“.
69
Gerhard Zalusky
Gartenheimstraße 27a/5
1220 Wien
www.intelligentwohnen.at
28
Dimensionen neuer
Beleuchtungsmöglichkeiten
Mit seinem im Mai 2008 gegründeten Unternehmen „Wohnelektronik“ hat sich Gerhard
Zalusky der modernen und intelligenten Gebäudeautomation verschrieben. Geboten werden Beratung, Planung und Umsetzung von
Lichtkonzepten für Wohnräume sowie für Industrie und Gewerbe. „Die moderne LEDBeleuchtungstechnik ermöglicht eine
ungeahnte Bandbreite an Beleuchtungsmöglichkeiten und Stimmungen, sowohl im Industrie- als auch im Privatbereich. Dabei sind Form
und Farbe der Beleuchtungskörper beinahe
keine Grenzen mehr gesetzt. Um diese Bandbreite voll nützen zu
können, ist natürlich
eine adäquate Steuerungstechnik notwendig“, erklärt Zalusky.
Gerhard Zalusky ist Unternehmer in den Sparten Handel
sowie Information und Consulting. Er ist Chef von „Wohnelektronik Zalusky“.
GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU
um die Ergebnisse abschließend erfolgreich in
einen Prototypen umzusetzen“, so Zalusky. Im
privaten Bereich liegt die Stärke der Firma in
der Planung und Umsetzung emotionaler Beleuchtungskonzepte und dem Erschaffen von
Lichtchoreografien im Zusammenspiel mit
Audio- und Videoerlebnissen.
Die Flexibilität und Eigenständigkeit als EPU
weiß Zalusky sehr zu schätzen, aber er würde
sich etwas mehr an Networking-Angebot wünschen: „Schön wäre so eine Art Pool für EPU,
wo man Menschen mit ähnlicher Gesinnung
als Sparringpartner
und zum gegenseitigen Brainstormen findet.“ Für die Zukunft
plant der Niederösterreicher die Themen
Gebäudeautomation,
intelligentes Wohnen
und LED-Technologie
weiter bekannt zu machen und den Endverbraucher von den
ungeahnten Möglichkeiten moderner Technologien zu überzeugen. Unter dem Motto „beharrlich hinter der eigenen Überzeugung
stehen und mit großer Ausdauer am schrittweisen Aufbau arbeiten“ strebt Zalusky eine unternehmerische Expansion mit dem Ziel einer
GmbH an.
„Beharrlich hinter seiner
Überzeugung stehen
und mit Ausdauer am
schrittweisen Aufbau
arbeiten.“
Im Industrie- und Gewerbebereich werden
dem Kunden maßgeschneiderte Beleuchtungslösungen und die
Entwicklung von Spezialbeleuchtungen für jede individuelle Anwendung geboten. „Hier wurden Spezial-LEDBeleuchtungen von uns entwickelt, bei denen
die Herausforderung aus der großen Leistungsstärke bei gleichzeitig kleinem Bauraum bestand. Es waren umfangreiche thermische und
optische Computersimulationen notwendig,
71
Barbara Ziegler
Gute Ideen und gute Taten
In Zusammenarbeit mit dem Ganglabor des
Orthopädischen Krankenhauses in Wien-Speising entwickelten Ziegler & Partner die Bewegungslehre G3 sowie ein Sportgerät namens
„Balancinchen“, das laut einer Expertise helfen
soll, bei regelmäßigem Training das Sturzrisiko
um mindestens 40 Prozent zu senken! „Leider
ist in jeder Altersgruppe und quer durch alle
Bevölkerungsschichten eine schlechte Körperhaltung sehr verbreitet. Wenn man bedenkt,
dass in Österreich mehr Menschen durch Stürze
und Unfälle im Haushalt ums Leben kommen
als durch Verkehrsunfälle, so scheint mir das
Training des Gleichgewichts unerlässlich“, ist
Barbara Ziegler überzeugt.
Das Gerät, das von
jedem leicht zu bedienen und gleichzeitig
Spaß machen soll, kam
bei den alpinen und
nordischen ÖSV-Nationalkadern ebenso
zum Einsatz wie bei
der Bewegungstherapie in einem Altersheim. Der Grundtenor: Alle Teilnehmer waren
von den positiven Wirkungen nicht nur überrascht, sondern wirklich überzeugt! So wurde
nicht nur von einer Linderung bei Rücken- und
Gelenksbeschwerden berichtet, sondern auch
von einer Besserung bei Verdauungsproblemen, Schlafstörungen und Konzentrationsschwäche. Bei Ziegler & Partner kümmert man
sich aber nicht nur um das physische Gleichgewicht der Menschen: Ein innovatives Coachingund Trainingsangebot ist auch dem mentalen
Bereich der Kunden gewidmet. In der Tatsache,
dass sie ein EPU betreibt, sieht Barbara Ziegler
keinen Nachteil: „Als EPU fühle ich mich nicht
nur selbstständig, sondern auch dynamisch und
innovativ!“
Und nicht nur das: Sie ist auch erfolgreich!
Nach Nominierungen für den Genius-Preis
2008 und den Innovationspreis 2009 wurde sie
beim Start-up-Wettbewerb „move on 2010“
des niederösterreichischen Wirtschaftsverbandes in der
Kategorie „Beste Idee“
ausgezeichnet.
Das Geheimnis ihres
Erfolges sieht die angehende Studentin
der Rechtswissenschaften so: „Es gilt, mit Engagement, Sorgfalt
und Durchhaltevermögen die täglichen Herausforderungen zu meistern. Mein regelmäßiges Lauftraining kommt mir dabei sehr
zugute!“, berichtet sie.
„Als EPU fühle ich mich
nicht nur selbstständig,
sondern auch dynamisch
und innovativ!“
GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU
Karl-Werner-Straße 14
3910 Zwettl
www.zieglerundpartner.at
Barbara Ziegler ist Unternehmerin in den Sparten Gewerbe und Handwerk sowie Handel.
Sie ist Chefin von „Ziegler & Partner“.
73
KommR Dr.
Rudolf Trauner
Oberösterreich
WK-Präsident Oberösterreich
PERSÖNLICHE BERATUNG
IM SERVICE-CENTER
Telefonisch im Service-Center:
EPU am Spitzenstandort
FACTS & TRENDS
SO UNTERSTÜTZT OBERÖSTERREICH EPU
Bereits 36.136 Ein-Personen-Unternehmen sind
in Oberösterreich aktiv. Die meisten davon waren
2010 in den Sparten Gewerbe und Handwerk,
Handel und Information und Consulting tätig. In
letzterer Sparte liegt ihr Anteil an allen Unternehmen bei rund 60 Prozent. Die EPU sind wichtige
Dienstleister und Partner der leistungsstarken
österreichischen Klein-, Mittel- und Großbetriebe
in Österreichs Spitzenstandort Oberösterreich.
>>> Leistungen der Wirtschaftskammer
Oberösterreich
Ein-Personen-Unternehmen (EPU)* 2010
EPU-Anteil Oberösterreich nach Sparten
%
80
70
59,9
58,0
60
48,7
50
34,6
40
30,4
32,2
30
20
10
0
Gewerbe &
Handwerk
Industrie
Handel
Transport
& Verkehr
Tourismus & Information
Freizeit- & Consulting
wirtschaft
* EinzelunternehmerInnen und GmbH der gewerblichen Wirtschaft
ohne unselbstständig Beschäftigte (auch ohne geringfügig Beschäftigte)
GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU
Mentoring für EPU: Erfahrene Unternehmerinnen
und Unternehmer stehen Ein-Personen-Unternehmen mit Rat und Tat zur Seite. Das EPU-Mentoring bietet eine neue, maßgeschneiderte und
punktgenaue Möglichkeit zur Weiterentwicklung
von Ein-Personen-Unternehmen (EPU).
Kleinstunternehmerinnen-Akademie: Damit gerade Kleinunternehmerinnen das volle Potenzial
ihres Unternehmens ausschöpfen können, brauchen sie betriebswirtschaftliches Know-how. Die
WIFI-Kleinstunternehmerinnen-Akademie vermittelt alles, was man wissen muss – kompakt,
praxisnah und kompetent.
KleinunternehmerInnen-Tag: Der Kleinunternehme-
rInnen-Tag bietet für EPU eine interessante
Wissens- und Informationsdrehscheibe für den
richtigen Start in eine erfolgreiche Selbstständigkeit.
Service-Center der WKOÖ: Die WKOÖ ist kompe-
tenter Partner für EPU. Das Angebot reicht von
Rechtsfragen über Förderung und Export bis hin
zu Innovations- oder Branchenthemen.
T 05-90909
Mo bis Do: 7:00–17:00 Uhr
Freitag: 7:00–13:30 Uhr
Persönlich zu den Öffnungszeiten
Mo bis Do: 7:30–12:30 Uhr
und 13:00–16:30 Uhr
Freitag: 7:30–13:30 Uhr
Informationen und Service rund um die Uhr
W wko.at/ooe
E [email protected]
Kontakt Zielgruppenmanagement OÖ:
Wirtschaftskammer Oberösterreich
Zielgruppenmanagement EPU
Hessenplatz 3, 4020 Linz
T 05 90 909
E [email protected]
W http://epu.wko.at
>>> Leistungen der Landes Oberösterreich
Bildungskonto des Landes OÖ
KMU-Förderungen des Landes (Wirtschaftsimpulsprogramm, Tourismusimpulsprogramm, Kreditgarantiegesellschaft)
Förderberatung:
Wirtschaftskammer Oberösterreich
Mag. Alexander Stockinger
T +43 (0)5 90 909
E [email protected]
UNTERNEHMERLAND OBERÖSTERREICH
Oberösterreich steht im internationalen
Vergleich heute hervorragend da und liegt in
puncto Wirtschafts- und Arbeitsmarktdaten
ganz weit vorne. Ein zentraler Faktor für die
Entwicklung unseres Landes liegt in der
Ausgewogenheit und Vielfalt der Wirtschaft.
Vom jahrhundertealten Traditionsbetrieb bis
hin zum Hightech-Start-up, vom internationalen Konzern bis zum Kleinunternehmen – dieser Mix garantiert die Stabilität und
Leistungsstärke unserer Wirtschaft.
Das vorliegende Buch widmet sich jenen Unternehmerinnen und Unternehmern, die selbstständig und ohne Mitarbeiter ihren beruflichen
Alltag meistern. Viele von ihnen stehen für
neue Ideen, Innovationskraft, Tatendrang, Mut
und für neue Wege zum wirtschaftlichen Erfolg.
Sie brauchen aber beste Rahmenbedingungen,
um ihre Aufgabe mit Freude und Engagement
bewältigen zu können. Die Wirtschaftskammer
hat dafür im Laufe der letzten Jahre wichtige
Impulse geliefert und den Boden für ein unternehmerfreundlicheres Klima aufbereitet. Die im
„Gesichter – 101 EPU“ porträtierten Unternehmerinnen und Unternehmer belegen, dass
diese Bemühungen gefruchtet haben.
75
Bernhard Aichinger
Hinterschweigerstraße 17
4600 Wels
www.e-conomix.at
Bernhard Aichinger ist Unternehmer in den Sparten Handel sowie
Information und Consulting. Er ist Chef von „E-CONOMIX“.
GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU
30
E-Business für alle
Fast könnte man ihn schon als einen „alten
Hasen“ in der Branche bezeichnen, immerhin
ist Bernhard Aichinger schon seit seinem 16.
Lebensjahr in der IT-Branche tätig. Aichinger
begann, neben der Schule, als freier Mitarbeiter
für Großhandelsunternehmen zu arbeiten und
gründete nach Abschluss seines E-Business-Studiums 2010 ein eigenes Unternehmen:
E-CONOMIX. Mit E-CONOMIX bietet
Aichinger seinen
KundInnen individuelle E-Business-Konzepte. Dabei fokussiert
er besonders auf Kundenfreundlichkeit. Die
E-Business-Konzepte
erstellt Aichinger häufig in Kooperation mit
anderen EPU bzw. kleinen Unternehmen.
Dadurch ist er in der
Lage, „flexibel auf den
Markt und die Nachfrage zu reagieren“
und somit den KundInnen seine Leistungen zu einem „moderaten
Preis“ anbieten zu können.
Bei seiner Arbeit kommt Aichinger, wie er betont, seine „langjährige Erfahrung im IT-Bereich“ zugute. Das zeigte sich bereits während
seines Studiums, wo Aichinger in einem Unternehmensprojekt als Gruppenleiter gewählt
wurde und gemeinsam mit seinen Kollegen
eine namhafte Krankenversicherung so kompetent betreute, dass die Versicherung ihn kurz
vor seinem Abschluss bat, das Projekt künftig
weiter zu betreuen. Aichinger hatte mit seinen
Kollegen Einsparungspotenziale identifiziert
und auf deren Basis zwei Pflichtenhefte für die
interne Verwaltungssoftware sowie für ein Onlineportal zur Abwicklung der Geschäftsabläufe
erstellt. Rund 60 Prozent der Durchlaufzeit
bei der Abrechnung
eingereichter Rechnungen können bei
dem betreffenden Unternehmen eingespart
werden. Dieses Erfolgserlebnis sei der
letzte Anstoß gewesen,
sich selbstständig zu
machen, erinnert sich
Aichinger stolz.
Das Angebot von
E-CONOMIX richtet
sich grundsätzlich an
alle Unternehmen, sowohl im B2C- als auch im
B2B-Bereich, da maßgeschneiderte Lösungen
entwickelt werden, „sei es ein Onlineshop, eine
Onlinemarketing-Kampagne, ein Pflichtenheft
für eine Individualsoftware oder eine Prozessoptimierung zu Einsparungszwecken“, erklärt
Aichinger.
„Das E-Business-Konzept
sollte es ermöglichen,
Geschäftswege online
abzuwickeln, neue
Kundengruppen zu
finden und die Bindung
zu bisherigen Kunden
verstärken zu können.“
77
31
Ein Multimediaproduzent für alle Fälle
In Polling im Innkreis gibt es ein Video- und
Multimediaproduktionsunternehmen, das
schon länger nicht mehr als Geheimtipp gilt:
InnVideo! Karl-Heinz Butter, Gründer und EinPersonen-Unternehmer, bietet für Video- und
Multimediaproduktionen Gesamtlösungen und
einzelne Produktionsschritte für jedes Budget
an. Auch die notwendigen technischen Tools
wie Licht- und Tontechnik, aber auch Videotechnik bis zum fertig geschnittenen Video für
DVDs und Web-Anwendungen sowie Luftaufnahmen mit einer RC-HeliCam sind Bestandteil des Angebots von InnVideo. „Besonderen
Wert lege ich bei meiner Arbeit auf die bestmögliche Qualität, egal, wie viel Budget dem
Kunden zur Verfügung
steht“, betont Butter.
InnVideo stehe für
schnelle und flexible
Reaktion auf Kundenwünsche, raschestmögliche Durchführung
der Projekte und „ unkompliziertes
Arbeiten“. Auf die Entwicklung einer funktionierenden
RC-HeliCam – sie macht von einem kleinen
ferngesteuerten Helikopter Aufnahmen aus der
Luft – für Video- und Fotoaufnahmen, aber
auch seine Arbeit als erster freier Kameraredak-
teur des ORF Oberösterreich sowie auf die erfolgreiche Abwicklung von Großveranstaltungen mit Ton-, Licht- und Videotechnik (z. B.
AENUS-Galaabende, Flug-WM 2008, AirPower 2008 und 2010) ist Karl-Heinz Butter besonders stolz.
Dass InnVideo als „einer der ersten Videoproduzenten auf digitale Produktion umgestiegen“
ist, obwohl „alle anderen Produzenten noch
meinten, das werde nie kommen“, bestätige ihn
sehr in seiner Unternehmensführung, so Butter.
Der Kundenstamm des oberösterreichischen
Unternehmens reicht vom kleinen Verein bis zu
großen Unternehmen. Zu Butters bekanntesten KundInnen zählen der ORF, das Holzbauunternehmen
WIEHAG, der Erzeuger für Leichtbauteile
für Flugzeuge FACC,
Emerson Process
Management, OVB
Finanzdienstleistung,
der österreichische
Radsportverband und
viele mehr. „Das Angebot von InnVideo ist
für jeden interessant,
der eine Videoproduktion ohne unnötigen Aufwand, aber in bester Qualität plant, und für
KundInnen, die Luftaufnahmen aus geringer
Höhe benötigen“, so Karl-Heinz Butter.
„Niemals aufhören zu
lernen, neue Technik
beherrschen und richtig
zu nutzen, das ist mein
Arbeitsmotto.“
GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU
Karl-Heinz Butter
Sternstraße 9
4951 Polling im Innkreis
www.innvideo.at
Karl-Heinz Butter ist Unternehmer in den Sparten Gewerbe und Handwerk
sowie Industrie und Handel. Er ist Chef von „InnVideo“.
79
Katrin Eckerstorfer
Robert-Stolz-Straße 3
4020 Linz
www.haekelstorfer.at
Katrin Eckerstorfer ist Unternehmerin in der Sparte Gewerbe und Handwerk.
Sie ist Chefin von „Häkelstorfer“.
GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU
32
Am Anfang war die Haube
Das geschickte Spiel mit Schein und Sein beherrscht Katrin Eckerstorfer mit ihren gehäkelten Kreationen einwandfrei. Mit ihrem 2010
gegründeten Unternehmen Häkelstorfer
(Eckerstorfer + Häkeln = Häkelstorfer) bietet die
junge Oberösterreicherin handgefertigte Unikate. Ihre Produktlinien „Häkelstorfer Jewelry“,
„Häkelstorfer Headwear“ und die derzeit in Arbeit befindlichen Schmuckkreationen der Linie
„Häkelstorfer Dirndl“ umfassen gehäkelten
Schmuck und Kopfbedeckungen. Das Besondere an Katrin Eckerstorfers Schmuck ist
nicht nur seine außergewöhnliche Optik,
sondern auch die Tatsache, dass er, da gehäkelt, außerordentlich
bequem zu tragen ist.
Die Idee, Häkeln zur
Geschäftsidee auszubauen, kam Katrin
Eckerstorfer durchs –
Häkeln: „Ich habe
schon immer gerne gehäkelt und es begann mit meinen Hauben. Als
ich zwei Jahre in New York lebte und den dortigen „bling-bling“-Schmuck sah, kam ich auf die
Idee, einmal massives Goldmaterial mit zartem
Garn zu kombinieren.“ Das Ergebnis kam sehr
gut an, schildert Eckerstorfer. Der besondere
„Schmäh“ dieser Kollektion, dass die Stücke optisch massiv wirken und sich beim Berühren als
ganz zart herausstellen, lockt designaffines, urbanes Publikum an und animiert diese zum
Kauf.
Auch spezielle Kundenwünsche (z. B. für Hochzeitsschmuck) werden von Häkelstorfer gerne
umgesetzt. Das bisher außergewöhnlichste
Stück, das sie gehäkelt hat, war ein Bikini – jedoch nicht auf Kundenwunsch, sondern zu
Ausstellungszwecken. „Der Bikini erregt immer
großes Aufsehen, da er sehr durchsichtig und
sexy ist. Ich habe auch schon mal einen verkauft – aber das Stück
ist wohl eher zum sehr
privaten Tragen geeignet“, lächelt Katrin
Eckerstorfer. Ihren
Wunsch, mit ihrem
Unternehmen das in
Österreich traditionelle Häkeln „in die
Welt hinauszutragen“,
kann Eckerstorfer mit
einer anderen Leidenschaft, nämlich dem
Reisen, verbinden.
Dabei sucht sie nicht nur neue Partner, die
ihren Schmuck und ihre Kopfbedeckungen vertreiben, sondern auch neues, außergewöhnliches Material zum Verarbeiten. Bereits in ihrem
ersten Geschäftsjahr überzeugte Eckerstorfer
zehn renommierte Shops in Deutschland und
Österreich, „Häkelstorfer Jewelry“ in ihr Sortiment aufzunehmen.
„Höher, weiter! Mit dem
steigenden Interesse
freue ich mich darauf,
schon bald auch Kunden
aus dem europäischen
Ausland zu begrüßen!“
81
Dr. Richard Eichenauer
Vom Dienstleister zum Blechhändler
Richard Eichenauer wurde, wie er lachend erzählt, seines neusten unternehmerischen
Standbeins wegen „zum Blechhändler“. Im Jahr
2007 hatte sich Eichenauer mit einer MassCustomization-Plattform selbstständig gemacht, mit der er „aktives, leicht bedienbares
Internet in den Markt“ bringen wollte. Eichenauer bietet KundInnen in diesem Geschäftszweig Online-Gestaltung von der Konzeption
und Planung über Usability Testing, Webdesign aber auch E-Learning Content an. Jüngster Geschäftszweig des Linzer Unternehmers ist
das Fotoblech: ein individuell gestaltbares Lochblech für den Architekturbereich, das er entwickelt hat. Für dieses Projekt erhielt Eichenauer
die easy2innovate-Förderung des Landes
Oberösterreich. Eichenauers zum österreichischen Patent
angemeldetes Fotoblech ist ein für den
Kunden online nach
eigenen Vorlagen, z. B.
Foto, Muster oder
Logo, individuell gestaltbares Blech.
einer mitgebrachten Zeichnung ein Muster
passend für einen Lampenschirm herauszustanzen. Richard Eichenauer wurde auf diese individuelle Metallanfertigung aufmerksam und
erstellte ein spezielles Interface, das es den KundInnen ermöglicht, ihre Wünsche selbst einzugeben. Den Metallwerkern stehen direkt nach
Eingabe die Computerdaten für die Stanzmaschine zur Verfügung.
Für Architektur, Kunst und Business sei das Fotoblech seiner vielseitigen Einsatzmöglichkeiten wegen eine interessante Option, erklärt
Richard Eichenauer. Es kann als individuell gestalteter Sonnen-, Schall- und Sicht- sowie als
Einbruchschutz eingesetzt werden. Die hohe
Materialbeständigkeit
wird von Eichenauer
betont. Auch in der
Kunst könne das Fotoblech eingesetzt werden, da es die
Fertigung „absoluter
Unikate“ ermögliche.
„Derzeit wird der heimische Markt anvisiert, aber die erste Auslandsvertriebsstelle in London ist bereits geplant“,
verrät Richard Eichenauer seine beruflichen
Zukunftspläne, und ergänzt: „Ich erhoffe mir
davon einen Übergang von der reinen Dienstleistung in den Produktvertrieb.“
„Das Attraktivste an
der Selbstständigkeit ist
die gefühlte Freiheit und
die Flexibilität.“
Die Idee für die Fotobleche entstand, weil
einem mittelgroßen metallverarbeitenden
Betrieb von Privatpersonen der Auftrag erteilt
wurde, aus einem Stück Edelstahl auf Basis
GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU
Ubellstraße 6
4020 Linz
www.fotoblech.at
Richard Eichenauer ist Unternehmer in den Sparten Handel
sowie Information und Consulting. Er ist Chef von „Lunova GmbH“.
83
Wolfgang Ettinger
Feldham 42
4655 Vorchdorf
www.auto-ettinger.at
34
Innovative BlaulichtNavigations-Software
Ein Neuling unter den Selbstständigen ist
Wolfgang Ettinger aus Vorchdorf nicht, sein
unternehmerischer Pioniergeist ist jedoch ungebrochen. Ettinger hatte, nachdem er 1993
die Meisterprüfung im Kraftfahrzeugtechnikerhandwerk abgelegt hatte, ein Jahr später seinen
Kfz-Betrieb mit einem kleinem Gebrauchtwagenplatz eröffnet. Im Laufe der Jahre vergrößerte Ettinger das Unternehmen. So erweiterte
er 1996 seinen Kfz-Handel für Exportfahrzeuge
in die Länder des ehemaligen Ostblocks und
legte die Prüfung zur umweltgerechten Alt-KfzEntsorgung ab.
Wolfgang Ettinger ist Unternehmer in den Sparten Gewerbe und Handwerk
sowie Handel. Er ist Chef von „AUTO WOLFGANG ETTINGER“.
GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU
ja jede Minute.“ Ettinger bereitete einen Datensatz aus dem Gebäude- und Wohnungsregister
auf, indem er aus verschiedenen Koordinaten
Formate ins WGS 84 (das World Geodetic System 1984, kurz WGS 84, ist ein Referenzsystem
als einheitliche Grundlage für Positionsangaben auf der Erde) transformierte. Das Ergebnis
kann als Datensatz auf ein Navigationsgerät
der Marke Garmin gespielt und von diesem
auch gelesen werden. Zusätzliche Anfahrtsbeschreibungen und Kommentare seien auf Kundenwunsch möglich, ergänzt Ettinger. Die
Navigations-Software Wolfgang Ettingers wurde
im Jahr 2008 in Wels
auf der Rettermesse
vorgestellt und stieß
auf positive Resonanz.
„Die Vorteile der
Selbstständigkeit liegen
darin, dass man in keine
Schiene gepresst wird
und Verbesserungen
sofort umsetzen kann.“
2001 begann er als Beratungshändler mit
dem Vertrieb von Navigationsgeräten der
Firma Garmin. Das
war der Anstoß für eine
neue Geschäftsidee Ettingers. „Jeder, der ein
Navi-Gerät hat, kennt
das Problem, dass man
trotz korrekter Eingabe
vor dem falschen Haus
landen kann“, schildert Wolfgang Ettinger
seine Überlegungen. Das Problem hatte auch
ein Vorchdorfer Gemeindearzt bei Rettungseinsätzen erlebt und Ettinger angeregt, eine spezielle Blaulicht-Navigations-Software zu
entwickeln, die für Einsatzkräfte eine hausnummerngenaue Navigation ergeben soll. Ettinger
erklärt: „Besonders bei Rettungseinsätzen zählt
Interessant ist diese
Navigations-Software
für alle Blaulicht-Organisationen, z. B.
Feuerwehren, Rettungskräfte und die
Exekutive. „Vor allem
Feuerwehren können
mit einem Zusatzprodukt ihre eigene Wasserkarte erstellen und bearbeiten“, so Ettinger. In
Vorchdorf und Umgebung haben bereits einige
ÄrztInnen ihre Navigationsgeräte mit Wolfgang Ettingers Software ausgestattet. Für die
berufliche Zukunft wünscht sich Ettinger, dass
auch größere Blaulicht-Organisationen Interesse an seiner Software zeigen.
85
Dagmar Grimus-Leitgeb, MA
Kommunikationsmaßnahmen,
die wirken
Ob Elefanten springen können, sei dahingestellt – dass Dagmar Grimus-Leitgeb aus Wien
mit ihrer Agentur ELEPHANTS JUMP alles
versucht, „scheinbar Unmögliches möglich zu
machen“, ist jedoch eine Tatsache. Grimus-Leitgeb bietet ihren KundInnen Kommunikationsberatung, Konzeption und Durchführung von
Markenkommunikation sowie Eventorganisation. Dabei fokussiert sie auf „Kommunikationsmaßnahmen, die nachhaltig wirken“.
Vor ihrer Unternehmensgründung arbeitete
Grimus-Leitgeb für ein österreichisches Unternehmen im Marketing, „doch ich
entwickelte mich
immer stärker in Richtung Kommunikation
und Veranstaltungsorganisation“. Nach einigen Jahren im
Unternehmen war es
dann 2006 so weit für
Grimus-Leitgebs „Elefantensprung“ in die
Selbstständigkeit. Am Unternehmertum schätzt
Grimus-Leitgeb das „eigenverantwortliche Arbeiten“ und eine „gewisse Unabhängigkeit“
sowie die Chancen, eigene Ideen verwirklichen
zu können. „Durch die Freiheit, das zu tun, was
man gerne macht, gelingt es auch besonders
gut!“
Wichtig für eine gelungene Kommunikationsmaßnahme ist, laut Expertin Grimus-Leitgeb,
eine „genaue Zieldefinition – also ein Klären
von Erwartungen des Kunden“. Nur auf einer
solchen Basis können die Kommunikationsstrategie und der individuelle Maßnahmenplan
zielführend ausgerichtet werden. „Kommunikationsarbeit soll langfristig, nachhaltig und im
positiven Sinne wirken“, ergänzt sie, denn
„Reputationsaufbau und Image funktionieren
nicht von heute auf morgen.“
Für Dagmar Grimus-Leitgeb ist jeder Kunde und
damit jedes Projekt, ob groß oder klein, wichtig.
Erfolgreiche Kommunikation ist keine Frage des
Geldes, sondern der
Strategie und der Kreativität. Auch mit kleineren Budgets kann viel
erreicht werden.
Für die berufliche Zukunft wünscht sich
Dagmar Grimus- Leitgeb, „noch mehr Elefanten zum Springen
zu bringen“, indem sie
weiterhin erfolgreiche
Kommunikationskonzepte kreiert. Wichtig sind
ihr für ELEPHANTS JUMP zudem stabile
langfristige Partnerschaften mit den Kunden.
Aufgrund des erfolgreichen Arbeitens und des
daraus resultierenden Wachstums wird es irgendwann zusätzliche Leute brauchen. Für die
Einstellung ihres ersten Mitarbeiters möchte sie
jedoch „ein stabiles Fundament, auf das ich
bauen kann“, schaffen.
„Wir planen für unsere
Kunden individuelle
Kommunikationsmaßnahmen, die Elefanten
springen lassen!“
GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU
Renngasse 4/3/3, 1010 Wien
Baumbachstraße 19/1, 4020 Linz
www.elephantsjump.com
Dagmar Grimus-Leitgeb ist Unternehmerin in den Sparten
Tourismus und Freizeitwirtschaft sowie Information und Consulting.
Sie ist Chefin von „ELEPHANTS JUMP communications & events“.
87
Timo Nau
Rosenauerstraße 50
4040 Linz
[email protected]
www.inforo.cc/designer/timo-nau
36
Gestaltung mit Perspektive
„Ich sehe mich gerne als Handwerker, sei es in
der Ideenfindung, im Konstruktionsprogramm
oder im Prototypenbau“, erzählt Timo Nau aus
Linz. Nau ist gelernter Tischler und studierte
Design und Produktmanagement in Kuchl.
Timo Nau ist Unternehmer in der Sparte Gewerbe und Handwerk.
Er ist Möbeldesigner und Produktentwickler.
GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU
Der gebürtige Deutsche arbeitete während seiner Ausbildung für das Studio Marcel Wanders
in Holland, bevor er sich 2008 selbstständig
machte. Seitdem arbeitet Timo Nau als Designer
und Produktmanager für verschiedene Firmen.
Seine Schwerpunkte sind Möbeldesign und Markenentwicklung:
„Meine Arbeit bewegt
sich immer zwischen
Design, Marke und
Technik. Erfolgreiche
Produkte entstehen nur
im gelungenen Zusammenspiel dieser Faktoren.“ Im Zuge seiner
Arbeit für das Produktdesign der Firma In
Foro entwickelte Nau
die Outdoor-Möbellinien Solium und
Bevan. Eine Besonderheit der Sessel dieser Serien ist die Möglichkeit, sie mit einer Wärmefunktion auszustatten, die es dem Benutzer
erlaubt, „auch bei kühlen Temperaturen ange-
nehm im Freien zu verweilen.“
„Ich denke, ich schaffe den Spagat zwischen
Realisierbarkeit und Vision recht gut“, so Timo
Nau über seine Arbeit. „Die Zeitspanne zwischen Idee und Markteinführung kann sehr
lange sein, und man muss ständig dahinter
sein, dass in den verschiedenen Entwicklungsstufen die Idee oder das Konzept nicht an Klarheit verliert.“ Flexibilität muss Nau nicht nur
aufgrund der unterschiedlichen Budgets, Zeitpläne oder Marktbedingungen seiner Projekte
beweisen, auch der Fokus eines Projekts kann
sehr variieren. Manchmal liegt er in Materialforschung,
manchmal im Produktionspreis oder formalen Aspekten,
berichtet er.
Auch wenn sich die
einzelnen Designdisziplinen, sei es Kommunikations-,
Möbeldesign oder Innenarchitektur, stark
voneinander unterscheiden, sind die Grundprinzipien der Gestaltung universell anwendbar, findet Timo Nau.
So ergeben sich gute Möglichkeiten, branchenübergreifend zu arbeiten.
„Mit den Möglichkeiten
der Umsetzung wird
Kreativität sehr kraftvoll
und macht
den Job des Designers
so faszinierend.“
89
37
Die Wohlfühlunternehmerin
„Mir wurde ziemlich schnell klar, dass ich näher
auf Kunden eingehen wollte, als es in einem
Hotel möglich ist“, so Erika Preslmayr über
ihren Entschluss, sich selbstständig zu machen.
Die junge Oberösterreicherin war vor ihrer
Selbstständigkeit Abteilungsleiterin im Wellnessbereich eines Romantikresorts. Seit sie in
Freistadt 2006 das Unternehmen Via Vitalis –
Wege zum Wohlbefinden gegründet hat, genießt es Preslmayr, sich
„genug Zeit für die
Wünsche der Kunden“
nehmen zu können.
Via Vitalis ist ein Wellnessinstitut für Kosmetik, Massage und
Fußpflege. Ihre breitgefächerte Ausbildung
(Lehranstalt für Kosmetik, Massage und
Fußpflege, La Stone
Therapie, Lomi Lomi
Pele, Raindrop Technik, Make-up-Beraterin
u. v. m.) ermöglicht es
Erika Preslmayr, auf individuelle Kundenbedürfnisse einzugehen.
Die Idee, sich von Kopf bis Fuß verwöhnen zu
lassen, sei eine einzigartige Geschäftsidee im
Bezirk Freistadt, so Erika Preslmayr über die Besonderheit ihres Unternehmens. Preslmayr bietet ihren KundInnen ein entspannendes
Ambiente in einer „hochprofessionellen Einrichtung“, die auf dem neusten Stand der Branche ist. Vor der Tür ersparen eigene
Missonstraße 23
4240 Freistadt
www.via-vitalis.at
Kundenparkplätze den KundInnen die stressige
Parkplatzsuche. Nicht nur ihre KundInnen sind
von Via Vitalis begeistert: Erika Preslmayr erhielt im Jahr 2008 den oberösterreichischen
Jungunternehmer-Preis in der Kategorie EinPersonen-Unternehmen und wurde für den internationalen Babor Beauty Star Award 2010
nominiert. An der Selbstständigkeit schätzt
Preslmayr neben der Möglichkeit, ihren KundInnen mehr Zeit zu
widmen und eine
„sehr persönliche Beziehung zu jedem Einzelnen“ aufbauen zu
können, die Möglichkeit der freien Zeiteinteilung, „auch wenn
man mehr Arbeitsstunden“ habe.
„Die perfekte Wellnessbehandlung ist für mich,
wenn der Kunde
komplett abschalten
kann, rundum erholt ist
und mein Institut mit
einem Lächeln im
Gesicht verlässt!“
GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU
Erika Preslmayr
Das Angebot von Via
Vitalis ist laut Preslmayr für alle „körperund harmoniebewussten Personen“ interessant, sie spreche Personen aller Altersstufen an,
die ein Wellnessprogramm „in nächster Nähe
genießen möchten, ohne dabei auf den nächsten Urlaub warten zu müssen“. Für die berufliche Zukunft wünscht sich Erika Preslmayr:
„Behandlungen sollen selbstverständlich werden für Frauen und Männer. Wer sich regelmäßig etwas Gutes tut, ist den Anforderungen des
Lebens besser gewachsen, denn Prävention ist
besser als Rehabilitation.“
Erika Preslmayr ist Unternehmerin in der Sparte Gewerbe und Handwerk.
Sie ist Chefin von „Via Vitalis – Wege zum Wohlbefinden“.
91
Dr. Ingeborg Rauchberger
Museumstraße 36
4020 Linz
www.rauchberger.at
38
Ingeborg Rauchberger ist Unternehmerin in der Sparte Information und Consulting.
Sie ist Chefin von „Rauchberger Unternehmensberatung, Seminare, Coaching“.
GESICHTER | 101 EPU IM PORTRAIT | WWW.EPU.WKO.AT/101EPU
Gelungene Mischung
Der berufliche Background von Ingeborg
Rauchberger ist eine ungewöhnliche Melange:
Die Linzerin war als Juristin langjährige Prokuristin eines internationalen Handelshauses.
Nun gibt sie nicht nur ihre Erfahrungen als zertifizierte Trainerin und Coach in Seminaren
weiter, sondern ist auch als Unternehmensberaterin und Kabarettistin erfolgreich.
Rauchberger bietet Unternehmensberatung,
Seminare und Coaching in Form einer speziellen Zusammensetzung, da sie nicht nur als Juristin und langjährige Prokuristin eines
internationalen Handelshauses Erfahrung gesammelt hat, sondern auch zertifizierte Trainerin und Coach ist –
und als Kabarettistin
arbeitet: „Bei meinen
vielen Verhandlungen
in aller Welt, besonders
in China, habe ich
wertvolle Erkenntnisse
für meine jetzige Tätigkeit gewonnen.“ Nach
dem Tod ihres ersten
Mannes zog die aktive Oberösterreicherin ihre
Kinder alleine groß und veröffentlichte sechs
Romane: „Ich kenne daher den Spagat zwischen Berufs- und Privatleben aus eigener Erfahrung.“ Bei ihrer Arbeit fokussiert Ingeborg
Rauchberger auf die Schwerpunktthemen Gespräche und Verhandlungen, Zeit- und Zielmanagement und Präsentationen, Vorträge,
Reden: „Als Kabarettistin brachte ich Zuschauer
in Österreich, Deutschland und Südtirol zum
Nachdenken und Lachen. Das tue ich auch als
Key-Note-Speaker bei Veranstaltungen viel und
gerne.“ Rauchberger ist auch im Bereich Networking erfolgreich, so gründete sie EWMD
(European Woman’s Management Developement) Austria, die Österreichgruppe des internationalen Netzwerks für Frauen in
Führungspositionen. Im Jahr 2000 wurde Ingeborg Rauchberger in Oberösterreich von einer
unabhängigen Jury u. a. von Frau in der Wirtschaft zur Managerin des Jahres gewählt.
„Meine Seminare sind für alle Menschen interessant, die Verhandlungen führen, vor Publikum sprechen und/oder aus dem Hamsterrad
der Dringlichkeit aussteigen und sich bewusst mit ihrer Zeit
und ihren Zielen befassen wollen“, so Ingeborg Rauchberger
über ihre Zielgruppe.
Ihren KundInnen
steht Rauchberger
auch abseits der
Seminarschwerpunkte „bei allen anderen beruflichen Herausforderungen und Veränderungswünschen zur Seite“. Bei ihren Vorträgen
legt sie besonderen Wert darauf, „ernsthafte Gedanken so originell zu präsentieren“, damit das
Publikum neben dem Amüsement auch praxisnahe Denkanstöße mitnimmt. Zu Rauchbergers
bekanntesten KundInnen gehören ARS (Akademie für Recht, Steuern und Wirtschaft), FH
Oberösterreich, ÖBB, Spar und Hervis.
„Ich bin eine Frau der
Praxis und liebe konkrete
Beispiele – je origineller,
umso anschaulicher!“
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Am Riedfeld 21
4551 Ried im Traunkreis
www.ia-services.at
Alles im Plan
Beinahe wäre Judith Anna Stabl – pragmatisch
und handwerklich geschickt – Tischlerin geworden. Da es jedoch vor rund zwanzig Jahren
noch äußerst schwierig war, als Frau in dieser
Sparte eine Lehrstelle zu bekommen, entschied
sie sich für die Ausbildung am Kolleg für Innenausbau und Möbelbau in Mödling.
Ihre ersten Arbeitsverhältnisse in Zürich und
Los Angeles prägten ihre weitere berufliche
Laufbahn. Die Auslandserfahrung, kombiniert
mit der Vorliebe zum
technischen Bereich
ihres Berufes, ermöglichten Judith Anna
Stabl in den darauf
folgenden Jahren im
Objektbereich auf nationaler und internationaler Ebene zu
arbeiten. „Für mich
persönlich besteht der
Anreiz bei meiner Arbeit als Innenarchitektin darin, eine solide Basis für die Ausführung
zu schaffen, jedes kleinste Detail zu bedenken,
sodass das Projekt termin- und budgetgerecht
fertiggestellt werden kann.“
Im Jahr 2008 machte sich Judith Anna Stabl
mit ihrem Ingenieurbüro für Innenarchitektur
mit Spezialisierung auf das Projektmanagement in Ried im Traunkreis selbstständig. Zu
Stabls Kernkompetenzen zählt die Erstellung
eines Raumbuches, das die Struktur eines Pro-
jekts definiert und jedes Detail erfasst. „Meine
Aufgabe ist es, ein Projekt in seiner Komplexität
zu begreifen und gemeinsam mit dem Architekten bzw. Planer die geforderten Qualitäten
und Quantitäten zu definieren.“ Vereinfacht
bedeutet dies, dass mittels einer speziellen Software „sämtliche Ausstattungselemente und
Oberflächen den entsprechenden Räumen im
Projekt eindeutig zugeordnet werden und
somit eine nachhaltige und vor allem nachvollziehbare Basis für die
Ausführung des Projekts geschaffen werden
kann“, erklärt Stabl.
Durch die unterschiedlichen Auswertungsmöglichkeiten dieser
im Raumbuch erfassten Daten lassen sich
Massenermittlungen,
Leistungsverzeichnisse,
Listen für die Verortung und auch Unterlagen für die Abrechnung und Kostenkontrolle
generieren. Diese Arbeit gewährleistet eine lückenlose Projektbetreuung, die Fehlerquellen
minimiert, ist Stabl überzeugt. Ihre KundInnen,
die sie bei Projekten u. a. in Berlin, Amsterdam,
St. Petersburg und Wien unterstützte, dürften
Judith Anna Stabl in diesem Punkt zustimmen.
Im Mai 2011 erhielt Frau Stabl den oberösterreichischen Jungunternehmerpreis in der Kategorie „Klein, aber fein“.
„Meine größte
Motivation sind
interessante Aufträge,
neue Herausforderungen und zufriedene
Kunden.“
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Ing. Judith Anna Stabl
Judith Anna Stabl ist Unternehmerin in der Sparte Information und Consulting.
Sie ist Chefin von „InnenArchitekturServices“.
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Mag. Julia Daniela Stöhr
Josef-Dangl-Straße 4
4810 Gmunden
www.aergo.eu
www.aergo.at
Kleines Trampolin, große Wirkung
Wer kennt es nicht, das schmerzende Gefühl in
Füßen und Waden, wenn man lange auf den
Beinen ist. Das dachte sich auch Julia Daniela
Stöhr und gründete ihr Unternehmen
enaergy, als ihr eine erfolgsversprechende Idee
für eine Wellness-Pantolette mit einem schwebenden Fußbett einfiel. Julia Stöhrs ungewöhnliche Idee entstand während eines von ihr
initiierten „IdeaIistenworkshops“, den sie mit einigen Freundinnen und Freunden zur Entwicklung neuer Geschäftsideen abhielt.
Julia Daniela Stöhr ist Unternehmerin in der Sparte Gewerbe und Handwerk.
Sie ist Chefin der „enaergy-energie für den alltag gmbh“.
In ihrem Fall blieb es nicht nur beim Idealismus, Stöhr setzte ihre Geschäftsidee tatkräftig
um, indem sie sich sofort nach Förderprogrammen für ihre Geschäftsidee umsah und
einige davon für ihre
Idee gewann.
Vergangenen März erhielt die ausgebildete
Betriebswirtin die
österreichische Patenturkunde für ihre neue,
innovative, revolutionäre Technologie, welche bis dato einzigartig in der Schuhindustrie
ist. Zuvor hatte Stöhr übrigens 15 Jahre im
Kunststoffmaschinenbau für einen bekannten
Sportartikelhersteller sowie im Bereich Flugzeugzulieferung gearbeitet.
Die Umsetzung von Stöhrs Idee bedurfte modernster Hightech-Methoden, wie sie erklärt:
„Ein schwebendes Fußbett ist relativ komplex
technisch umzusetzen, das muss quasi wie ein
Bauteil aus der Hochtechnologie entwickelt
werden.“ Zu diesem Zweck arbeitete die
Gmundnerin mit verschiedenen Forschungsinstitutionen
zusammen.
In den Genuss, aergoPantoletten tragen zu
dürfen, kommen vorerst ausschließlich
weibliche Kundinnen,
da sie es sind, die zu
80 Prozent im Gesundheits- und Wellnessbereich arbeiten und
denen durch das neue Schuhwerk „mehr Wohlbefinden in den Alltag“ gebracht werden soll.
Innovative Technik, Tragekomfort, verbunden
mit hoher Qualität, stehen im Vordergrund. Zu
Beginn werden Österreich und der deutschsprachige Raum als Markt bearbeitet, später ist auch
eine Internationalisierungsstrategie geplant.
„Ich wollte einen Schuh
entwickeln, der so leicht
wie möglich und so fest
wie möglich ist.“
Das Besondere an der kurz vor der Markteinführung stehenden aergo-Pantolette ist das
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Fußbett – ein Minitrampolin in Fußform.
Dieses passt sich zu 100 Prozent jeder Fußsohle
an, ist atmungsaktiv und soll somit für ein ausgezeichnetes Mikroklima sorgen. Der Effekt für
den Träger besteht darin, dass – ähnlich wie
beim Gehen auf einem Wald- bzw. Naturboden – Gelenke, Knie, Hüften sowie Wirbelsäule
geschont und entlastet werden.
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Pfeifenbau aus Oberösterreich mit
internationalem Erfolg
„Ich war nicht happy mit meiner Arbeit“,
begründet David Alexander Wagner seinen
Wechsel in die Selbstständigkeit. Der studierte
Informatiker hatte nach einiger Zeit in seiner
Branche das Bedürfnis, sich beruflich zu verändern, und suchte nach einer Beschäftigung, wo
er sich geistig und handwerklich betätigen
konnte. Nachdem er von Pfeifen und ihrer äußerlichen Einfachheit und inneren Komplexität
ohnehin fasziniert war,
ging Wagner bei verschiedenen Pfeifenbauern in die Lehre. 2005
gründete Wagner sein
Unternehmen, nachdem er im anschließenden mühevollen
Selbststudium sein
Können perfektioniert
hatte, denn: „Wirklich
Pfeifenbauen lernen
kann man nicht, das
Meiste muss man sich durch Übung aneignen.“
Dass dies einen längeren Zeitraum beanspruchen kann, zeigt folgende Erläuterung Wagners:
„Bis ich ein Mundstück richtig herstellen konnte,
dauerte es fünf Jahre.“ Heute ist er unter anderem seiner handgefertigten hochwertigen
Mundstücke wegen bei Pfeifenkennern sehr gefragt. In seiner Werkstatt nahe dem Traunsee fertigt Wagner pro Jahr in reiner Handarbeit ca. 80
bis 100 Tabakpfeifen aus Bruyère Plateau. Seinem Credo: „Nur eine auf Sie zugeschnittene
Pfeife wird Ihnen rundum Freude bereiten“,
kommt Wagner mit einer einzigartigen Maßfertigung von Tabakpfeifen nach. Auf seiner
Homepage können sich seine rund um den Globus verteilten Kunden verschiedene Details auswählen und sich so ein Einzelstück für den
besonderen Tabakgenuss fertigen lassen. Auch
außergewöhnlichen Kundenwünschen gegenüber ist David Alexander Wagner aufgeschlossen. Sein bisher exotischster Kundenauftrag war
die „Caveman“-Pfeife aus Büffelhorn für einen
japanischen Kunden. Die drei Säulen seines Geschäftes sind laut Wagner: „Maßfertigung,
Mundstücke und
meine besondere
Sandstrahltechnik“,
mit Letzterem ist seine
besondere Oberflächenbearbeitung gemeint. Besonders stolz
ist Wagner auf seine
Preisauszeichnungen,
2007 wurde er Pipemaker of the Year auf
der Pipeshow Fürth. Bei der renommierten Pfeifenmesse in Chicago, zu der nur die 100 besten
Pfeifenmacher zugelassen werden, wurde er
schon viermal eingeladen. Zudem tat er sich
2009 als Gründungsmitglied der ersten Pfeifenmesse in China hervor. Meine Faszination für
Pfeifen rührt daher, dass ihre Geschichte mit der
Entstehung der menschlichen Kultur zusammenhängt – man denke an urzeitliche Funde,
die zeigen, dass damals ein bestimmtes Kraut
mittels pfeifenähnlichen Werkzeugen geraucht
wurde. Zweites Faszinosum ist die offensichtliche
Einfachheit einer Pfeife, hinter der sich hohe
Komplexität, die der Laie nicht erkennt, verbirgt.
DI David Alexander Wagner
Reindlmühl 25
4814 Neukirchen
www.baff.cc
„Ich suchte etwas, wofür
Kopf und Hände
gebraucht werden, und
die Idee mit den Pfeifen
ließ sich am ehesten
umsetzen.“
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David Alexander Wagner ist Unternehmer in der Sparte Gewerbe und Handwerk.
Er ist Chef von „baff“.
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