Zeitschrift der Klinikum Chemnitz gGmbH

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Zeitschrift der Klinikum Chemnitz gGmbH
14. Jahrgang
KLINOSKOP
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Zeitschrift der Klinikum Chemnitz gGmbH
Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Leipzig und der Technischen Universität Dresden
Mitglied im deutschen Netzwerk „Gesundheitsfördernde Krankenhäuser”
Zer tifizier t nach den Kriterien von Joint Commission International, Chicago/USA
2007
Als wir im November 1993 zum ersten Mal mit einem
MEDIZIN UND GESUNDHEIT
Hilfstransport im Kinderheim/ Schule für Lernbehinderte
in Turnu Rosu ankamen, konnte noch niemand wissen,
welch großartige Verbindung sich zwischen dieser Ein-
4
Forum Metabolische Leberkrankheiten / ITS-Symposium
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Historische Entwicklung Augenheilkunde in Chemnitz
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Diagnostik und Therapie des Makulaödems
7
Kunsttherapeutische Begleitung bei Augenkrankheiten
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7. Diabetes-Infotag / 7. Chemnitzer Diabetesgespräch
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Diabetes und Schwangerschaft / Symposium SPZ
richtung und der Rumänienhilfe im VIP Chemnitz e.V.
aufbauen würde.
Helfen!
I
Rumänienhilfe weiter aktiv
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Tumore im MKG-Bereich
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Ernährung bei Tumorerkrankungen
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Symposium Akut- und Notfallpsychiatrie
verschiedensten Projekte. Nach der anfänglicher Nothilfe
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Rezertifizierung Brustzentrum Chemnitz
mit Lebensmitteln, Medikamenten und Kleidung, Spiel- und
nzwischen können wir auf eine erfolgreiche Zusammenar-
beit zurückblicken. Über die Jahre verwirklichten wir die
Schulsachen entwickelten wir später eine Reihe konkreter
PERSONALIA / JUBILÄEN
Hilfsmaßnahmen. So halfen wir beim Umbau der großen
Schlafsäle in freundliche kleine Schlafzimmer, indem wir
14 - 15
Personalia und Jubiläen
neue Schränke für die Kinder finanzierten. Wir bauten eine
Lehrküche ein, installierten eine Zahnarztpraxis. Für die
KLINIKUM INTERN / EXTERN
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Eröffnung Anbau Flemmingstraße
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Erster Spatenstich Radioonkologie / Spenden / Impressum
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Pressespiegel
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Stationsinterne Weiterbildung / Brandschutzübung
20 - 21
Heimküche, in der für bis zu 230 Kinder gekocht wurde,
brachten wir einen entsprechenden E-Herd.
Die Poliklinik GmbH stellt sich vor
PROJEKTE UND STRUKTUREN
22 -23
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Prozessorientiertes Beschwerdemanagement am Klinikum
Symposium der Sächsischen Krebsgesellschaft
Wir sorgten für trinkbares Wasser, verschönerten gemein-
AUS- UND WEITERBILDUNG
sam mit den Kindern den Hof. Das Heim ist Selbstversorger.
Um die Lebensmittel von den Märkten der umliegenden Ort-
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4. Schüleruniversität
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Aus- und Weiterbildung am Klinikum
schaften nach Turnu Rosu zu holen, benutzte man noch bis
vor einem Jahr den von uns gebrachten und 1995 vom Klinikum gespendeten LKW Robur.
Seit Beginn dieses Jahres ist Rumänien in der EU. Ein
SERVICE UND SOZIALES
Schritt, der für viele Rumänienkritiker zu früh erfolgte. Aber
man muss anerkennen, dass es große Fortschritte zu ver-
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Seite des Betriebsrates
zeichnen gibt. Im Kinderheim von Turnu Rosu werden die
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Senioren besuchen Medizinhistorische Sammlung / Spende
Kinder inzwischen hervorragend versorgt. Sie sind gut un-
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Reintegration krebskranker Kinder / Krankenhaus-Seelsorge
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Herbstferiencamp 2007 / Blutspendeaktionen im Klinikum
KULTUR / SPORT / FREIZEIT
tergebracht und sie frieren im Winter schon lange nicht
mehr. Deshalb veränderte sich auch die von uns geleistete
Hilfe. Für die Kinder haben wir seit vier Jahren im Sommer
ein Ferienlager am Schwarzen Meer bezahlt. Wir helfen weiterhin mit Medikamenten und gezielten Sachspenden, versuchen vor allem Dinge zu tun, die direkt den Kindern zu
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Theater aktuell / Großer Preis des Klinikums vergeben
Gute kommen, so mit den halbjährlich voller Ungeduld er-
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Aquarellausstellung in der Radioonkologie / Buchtipps
warteten Überraschungsbeuteln.
Am Sonntag, den 28.10.2007, um 20 Uhr brachen 12 Frauen und Männer
nach Rumänien auf. Anlass war der 35. Hilfstransport nach Rumänien. Organisator ist der Verein Christliche Motorradfahrer Sachsen (CMS e. V.). Mit
vier Autos ging es über Prag, Bratislava, Budapest, Timisoara nach Lugoj.
N
un gehört Rumänien zwar seit 1. Januar 2007 zur EU, aber die Dis-
krepanz zu Deutschland könnte nicht größer sein. Zwar gibt es auch in Rumänien eine wohlhabende Elite, aber große Teile der Bevölkerung, besonders der ländlichen leben noch in großer Armut. So gehören die Pferde-
Hilfe benötigt Rumänien nach wie vor, weshalb wir auch unser
und Ochsenfuhrwerke noch zum alltäglichen Straßenbild. Leider ist in 40
Spektrum erweiter ten, mit der Metropolie der orthodoxen Kirche
Jahren Sozialismus jeglicher Gemeinsinn verloren gegangen. Der Nächste,
und mit Hosman Durabil, einem Dorfverein, zusammenarbeiten.
der Nachbar, der Ort, die Gemeinde oder gar der Staat ist nicht im Blick des
Unser Anliegen ist es weiterhin, Hilfe punktuell, direkt und unbüro-
Einzelnen. Die Generation der derzeit etwa 40-Jährigen und ihre Vorgänger
kratisch zu leisten. Dies können wir nur mit starken Partnern vor
sind in vielen Beziehungen eine verlorene Generation. Die Hoffnung ruht auf
Ort sowie zuverlässigen Helfern und Spendern zu Hause. Beides
den Kindern.
haben wir. So ist es Zeit, auch mal wieder Danke zu sagen, an all
Deshalb wurden nach Ankunft am Montagmorgen, die von uns vor einigen
jene, die uns über die Jahre unterstützten, auch das Klinikum und
Jahren errichteten Spielplätze repariert. Anschließend brachten wir einen
die Service Center Technik GmbH. Zeit aber auch, darum zu bitten,
Kleinbus, bis oben hin voll mit Hilfsgütern, in das Krankenhaus nach Faget.
weiterhin zu helfen.
Die Bedingungen, die dort herrschen, sind nicht vorstellbar und erinnern an
Einladen möchten wir Sie in die Schulhausgalerie des Chemnitzer
die am schlechtesten ausgestatteten Krankenhäuser zu DDR-Zeiten. So
Schulmodells, Charlottenstr. 52). Dort wird bis Mitte Februar in
fehlt es eigentlich an allem.
Zusammenarbeit mit dem Förderverein des CSM die Fotoausstellung Sibiu Kulturhauptstadt Europas von Michael Hebenstreit zu
sehen sein.
Michael Hebenstreit
Klinikum unterstützt CMS-Rumänienhilfstransport 2007
Das Klinikum Chemnitz unterstützte diese Aktion mit Geschenken für die
Kinder auf der Kinderstation, die ein Lächeln in die Gesichter der kleinen
Patienten zauberten. Andere Hilfsgüter aus dem medizinischen Bereich
wurden unserem guten Freund Dr. Strutinschi übergeben. Schon am
nächsten Tag waren alle Dinge, den entsprechenden Stationen zugeteilt
worden. Die Hilfe ist wirklich angekommen. Doch um dem Personal des
Krankenhauses und den Patienten zu helfen, werden wir wohl noch oft wiederkommen müssen. Im April 2008 machen wir uns wieder auf die Reise.
Wir sind gespannt, was uns dann erwartet. Wie wird der neu errichtete
Abenteuerspielplatz aussehen? Wie gepflegt wird die von uns mitgebrachte
und an die Gemeinde übergebene Feuerwehr sein? Welche Hilfe das von
uns miterrichtete Kinderheim brauchen?
Damit wir helfen können, brauchen wir auch Ihre Hilfe. Ansprechpartner ist
für Sie Pfleger Ronny Hofmann. Er kann Ihnen genau sagen, was wir brau-
Michael Hebenstreit und Annett Turath beim Abschied von Gabi (Mitte),
die sie 12 Jahre lang im Kinderheim Turnu Rosu begleiteten.
Infos zur Rumänienhilfe:
Michael Hebensreit, Tel. 0371/310112, [email protected]
chen, und womit Sie uns und dem Krankenhaus Faget helfen können.
Roberto Jahn
Motorradfahrer Seelsorger in Sachsen, CMS
Kontakt: Ronny Hofmann, Tel. 0177/1699372 oder 03721/32209
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MEDIZIN UND GESUNDHEIT
Am 27.10.2007 fand im Schlossbergmuseum Chemnitz unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Stölzel das Falk Gastro Forum „Metabolische Leberkrankheiten” statt, an dem über 200 Ärzte teilnahmen. Diese deutschlandweit durchgeführten Foren besitzen in
Klinik und Praxis gleichermaßen eine hohe Wertschätzung.
Falk Gastro Forum
Metabolische
Leberkrankheiten
Genetische
Hämochromatose
E
in Tagungsschwerpunkt stellte die geneti-
mellitus. Libido- und Potenzverlust kommen
ebenso häufig vor, werden aber oft verschwie-
setzte Eisenaufnahme aus
gen bzw. als unausweichlich angesehen. Die
der Nahrung auch bei bereits
Diagnostik ist heute dagegen durch eine gene-
gefüllten Eisenspeichern mit
tische Untersuchung der Mutation einfach zu
der Folge von Schädigungen
stellen. Sie stellt immer die primäre Diagnostik
an Leber, Herz, Bauchspei-
dar, wenn ein Indexpatient in einer Familie auf-
cheldrüse und Gonaden.
fiel. Die Leberbiopsie ist für die Diagnose nicht
Genetisch ist davon immer
mehr zwingend nötig. Sie liefert aber wertvolle
noch etwa jeder 200. Deut-
Hinweise zum Grad der Leberschädigung und
sche betroffen. Der Grad der Eisenakkumulati-
zu Begleitkrankheiten.
on hängt aber auch von den Eisenverlusten,
Im MRT ist die Eisenüberladung gut darstellbar
so durch die Regel, ab. Letzteres erklärt die
und zeigt auch die Eisenbelastung des Herzens
seltenere Krankheitsmanifestation bei der
an. Ist die Eisenüberladung noch nicht schwer-
Frau. Der Alkoholkonsum, der die Eisenauf-
wiegend, sind die Folgen durch Eisenentzug in
nahme begünstigt, stellt einen permissiven
Form von Aderlässen komplett vermeidbar.
Faktor dar. Weitere genetische Veränderungen
Aber auch bereits manifest erkrankte Patienten
werden vermutet, da die Erkrankung keines-
profitieren eindeutig davon. So konnten wir
falls eine Alkoholfolgekrankheit ist.
auch die Besserung des Diabetes mellitus und
Klinisch kommt es insgesamt in einer Häufig-
der Leberfunktion unter Aderlasstherapie beob-
sche Hämochromatose dar. Seit 1996 ist der
keit von 1:1000 bis 5000 langsam zur Krank-
achten.
auslösende genetische Hintergrund, die
heitsmanifestation. Diese Entwicklung beginnt
Unbehandelt kann die Erkrankung dagegen zu
C282Y Mutation bekannt. In Populationen kel-
schleichend und ist an den Eisenparametern
Leberzirrhose, Zuckerkrankheit, Herzleistungs-
tischer Abstammung ist diese Mutation zu
Transferrinsättigung und Ferritin nachzuwei-
schwäche, Herzrhythmusstörungen und auch
über 90% für die Krankheitsentstehung ver-
sen. Die frühesten Symptome sind Leistungs-
zum hepatozellulären Karzinom führen.
antwortlich. In unserer Region ist etwa jeder
schwäche und Müdigkeit. Spezifischer sind
Die Hämochromatose wird heute insgesamt
10. bis 20. heterozygot betroffen. Heterozy-
Gelenkbeschwerden vor allem der zweiten
viel besser verstanden. Eine gute Prognose
gote sind in der Regel aber nicht krank, son-
und dritten Finger. Nicht selten finden wir die
hängt aber vom zeitig daran denken ab, solan-
dern weisen eher seltener einen Eisenmangel
Erkrankung bei unklar erhöhten Leberwerten,
ge kein genetisches Screening etabliert ist.
auf. Vor Jahrhunderten mag das ein Selek-
zeitig vorhandenen Herzrhythmusstörungen
OA Dr. med. Volkmar Hempel
tionsvorteil gewesen sein. Liegt aber auch
oder im Rahmen der Diagnostik des Diabetes
Klinik für Innere Medizin II
Ü
7. Intensivmedizinisches Symposium
ber 80 Fachbesucher informierten sich auf dem 7. Intensiv-
medizinischen Symposium unserer Klinik für Innere Medizin IV
Anfang November im Hotel Mercure in Chemnitz zur Thematik .
Themen waren die „Immunologie der Lunge” (Prof. I. Schedel),
die „Schwere, ambulant erworbene Pneumonie” (Prof. T. Welte),
„Beatmungsstrategien bei Pneumonie” (Prof. M. Pfeifer) sowie
die „Beatmung in der Klinik für Innere Medizin IV” (Dr. U. Achtzehn). Unser Foto vom Symposium zeigt ChA Prof. Dr. E.-W.
Schmidt sowie die Referenten OÄ Dr. Ute Achtzehn von der Klinik
für Innere Medizin IV und Prof. Dr. Ingolf Schedel (links) von der
Medizinischen Hochschule Hannover.
4
das zweite Gen mutiert vor,
bedeutet das eine fortge-
MEDIZIN UND GESUNDHEIT
Streiflichter
augenheilkundlicher Entwicklung in Chemnitz
Vom Mittelalter zur Neuzeit
S
puren sozialer sowie medizinischer Ver-
Bei der Beschäftigung mit diesem Berufsstan-
der Asepsis/Antisepsis unbekannt. Neben vie-
sorgungseinrichtungen sind in unserer Stadt
de wird deutlich, dass ihm zweifelsohne der
len namenlosen tüchtigen „Handwerker-
bereits für das 14. Jahrhundert dokumentiert.
Hauptanteil an den Augenbehandlungen zu-
Chirurgen” (D. Rüster) verrichteten Scharlata-
Über die Existenz des Hospitals St. Georg
kam. Abgesehen einmal davon, dass die Ter-
ne, Kurpfuscher und Betrüger ihr blutiges Hand-
erfahren wir erstmals aus einer Urkunde vom
minologie der Ophthalmologie vor hunderten
werk auf Märkten und in Gaststuben. Nach geta-
Jahre 1350. Hochmittelalterliche Augenärzte
von Jahren eine ganz andere war - eine Viel-
ner Arbeit machten sie sich meist aus dem
oder Augenkliniken im Sinne heutiger Begriff-
zahl verschiedener Augenleiden wurde mit der
Staube.
lichkeit gab es allerdings noch nicht, und de-
Bezeichnung „Star” belegt - galt der aus der
taillierte Quellen aus dieser Zeit für unser
Antike überlieferte „Starstich” zur Behandlung
Auf zwei positiv herausragende Standesvertre-
Fachgebiet sind eher spärlich. Allgemeine
der Cataract als die allgemein anerkannte und
ter soll hier aufmerksam gemacht werden. Der
medizinhistorische Hintergrundsinformatio-
etablierte Standardoperation. Dabei wurde
1535 in Gräfenhain bei Königsbrück geborene
nen seien deshalb angemerkt.
eine Starnadel ins Augeninnere gestoßen und
Georg Bartisch war der Masse seiner Berufs-
Gesellschaftliche Schranken des Mittelalters
die trübe Linse im Glaskörper versenkt. Der
genossen durch uns Hochachtung abringende
hatten Chirurgie einerseits und interne Medi-
Eingriff musste schnell, geschickt und erbar-
Operationstechniken, Streben nach Bildung und
zin und Pharmazie andererseits bezüglich
mungslos erfolgen. Kam es zu Komplikatio-
Qualifikation sowie zeitgeistsprengende Berufs-
Ausbildung, Berufspraxis und Stellung inner-
nen wie Blutungen oder Glaskörpervorfall,
auffassungen weit voraus. Die Exenteratio orbi-
halb des Bürgertums voneinander getrennt.
musste der Operateur ohnmächtig zusehen;
tae hebt J. Hirschberg als Bartischs „eigenste
Der Weg zum Doktor der Medizin führte über
viele Patienten verloren ihr Augenlicht später
und kühnste That” hervor. Zu betonen ist Bar-
ein Universitätsstudium mit mehreren Exami-
infolge von Infektionen.
tischs Ernennung zum Dresdner Hofoculisten.
nationen. Als angesehener „Physicus” in ei-
In der Medizingeschichtsschreibung fand er
ner Stadt stand dann die Diagnostik und The-
Augenchirurgie war vom Mittelalter bis weit in
seinen Platz als Verfasser des frühesten
rapie allgemeinmedizinischer bzw. interner
die Neuzeit hinein ein Handwerk, welches
deutschsprachigen augenheilkundlichen Lehr-
Leiden im Mittelpunkt heilkundlichen Bemü-
zum einen von in städtischen Zünften organi-
buchs der Neuzeit. Georg Bartischs umfangrei-
hens; das Skalpell fand im Berufsalltag des
sierten Badern und Barbieren, zum anderen
che Reisetätigkeit berührte auch Chemnitz, wo
Arztes keinen Platz.
von im Umherziehen tätigen Starstechern aus-
er 1581 sechs Augenoperationen durchführte
geübt wurde, die auch als Steinschneider,
(M. Jähne).
Die bedeutsamste Persönlichkeit der Stadt
Bruchbrenner, Zahnbrecher und Wundärzte ihr
Chemnitz im 16. Jahrhundert stellt zweifellos
täglich Brot verdienten. Einige von ihnen
Am Ende des 17. Jahrhunderts stoßen wir auf
Georgius Agricola (1494 - 1555) dar - Be-
brachten es aufgrund ihrer Kenntnisse und
Johann Andreas Eisenbarth (1663 - 1727),
gründer der Montanwissenschaften, Kommu-
Fähigkeiten zu Reichtum, Berühmtheit und
welcher völlig zu unrecht seit dem 19. Jahr-
nalpolitiker, Diplomat und einer der ganz
Sesshaftigkeit; vielen existierten am Rande
hundert in Unkenntnis seines Lebenswerks als
großen Köpfe des Humanismus. Agricola hat-
der Gesellschaft. Obwohl es europaweit Pro-
Scharlatan und Kurpfuscher verrissen wurde.
te zunächst in Leipzig, später in Italien Medi-
fessuren für Anatomie und Chirurgie gab, sah
Eisenbarth kann man guten Gewissens zu den
zin studiert und wurde 1531 Stadtarzt in
die klinische Praxis in deutschen Landen an-
fähigsten und verantwortungsvollsten Wander-
Chemnitz. In seiner 1553 verfassten und
ders aus. Unsere augenchirurgischen Vorfah-
chirurgen Deutschlands um 1700 zählen. Zwar
1554 veröffentlichten Schrift „DE PESTE LI-
ren hatten keine Hochschule besucht und kei-
ist ein Aufenthalt in Chemnitz nicht verbürgt,
BRI TRES” beschreibt er an mehreren Stellen
ne wissenschaftlichen Studien absolviert. Sie
aber aus Rochlitz liegt eine Urkunde vor, in wel-
Entzündungen des Auges und des Lides, für
schauten mitunter jahrelang ihren Meistern
cher Bürgermeister Georg König am 27. Febru-
deren Behandlung er Wärme und Heilmittel
auf die Finger und lernten aus Erfahrung. Ana-
ar 1691 zwölf erfolgreiche „Kuren” attestiert.
auf pflanzlicher Basis vorschlägt. Bereits im
tomische Kenntnisse waren begrenzt, physio-
Vier davon waren Augenbehandlungen.
Widmungsbrief dieses Werkes über die Pest
logische Vorstellungen verschwommen, Mys-
gibt Agricola an, dass er als Arzt auch durch
tik und Aberglaube allgegenwärtig, wirkungs-
die Chirurgen (Wundärzte) hat Heilmittel an-
volle Formen von Anästhesie sowie Zusam-
wenden lassen.
menhänge mit inneren Leiden und Grundzüge
Steffi Habrecht, Thomas Schulze; Chemnitz
Literatur bei den Verfassern (wird fortgesetzt)
5
MEDIZIN UND GESUNDHEIT
Neben der altersbedingten Makuladegeneration und dem Glaukom ist die häufigste
Allerdings sind bereits 1-Jahres-Ergebnisse
Ursache für Erblindung in den Industrienationen die diabetische Retinopathie und
von der multizentrischen Zulassungsstudie
insbesondere das Makulaödem.
von Macugen veröffentlicht, und es konnte
Die Entwicklung von diabetischen Veränderungen an der Netzhaut des Auges (diabetische Retinopathie) korreliert mit der Dauer der Diabeteserkrankungen. Dennoch entwickelt nicht jeder Diabetiker eine diabetische Retinopathie oder ein Makulaödem.
bereits nachgewiesen werden, dass es durch
die Gabe von diesem Medikament in den Glaskörperraum zu einer Besserung des Makulaödems kommt. Dieses kann nachgewiesen
werden durch die Messung der Netzhaut-
B
ei der diabetischen Retinopathie kommt
es zur Entwicklung von neuen Gefäßen in der
Netzhaut, die zu Blutungen oder auch im
schlimmsten Fall zu einer Netzhautablösung
führen können. Eine bewährte und sehr gute
Therapie ist die Laserkoagulation, bei der Anteile der Netzhaut praktisch vernarbt werden
und so die schlimmen Folgen der diabetischen Retinopathie verhindern können.
Kommt es allerdings zu einem Makulaödem,
so ist das Sehzentrum betroffen und es
kommt zu Flüssigkeitseintritt zwischen die
verschiedenen Zellschichten der Netzhaut.
Diagnostik und Therapie des
Dieses führt letztendlich zu einer starken Seh-
Makulaödems
minderung bis hin zur Leseunfähigkeit. Dieses
gilt dann im Sinne des Gesetzes als Blindheit.
überzeugende Idee ist es daher, die Gefäße
dicke. Hierzu steht ein sehr sensibles Messin-
Das Ziel aller Therapien ist darauf gerichtet,
wieder abzudichten, indem man die Faktoren
strument - die oculäre Cohärenztomographie
das Makulaödem möglichst zu vermeiden. So
aus dem Gewebe herausfiltert, die für die Un-
(OCT) - zur Verfügung. Auch in der Augenkli-
kann als Goldstandard derzeit noch gewertet
dichtigkeit der Gefäße zuständig sind.
nik kann diese Untersuchung durchgeführt
werden, dass auch hier die Laserkoagula-
Dies ist unter anderem der vaskuläre endothe-
werden. An Zulassungsstudien für das Medi-
liale Wachstumsfaktor, der einerseits für Geso ausgiebig und beliebig im Sehzentrum gela- fäßwachstum, andererseits aber auch für die
sert werden, wie dieses an der übrigen NetzDichtigkeit von Gefäßen zuständig ist. Ist er in
kament Lucentis sind die Mitarbeiter der Au-
haut möglich ist. Eine zu starke Laserkoagula-
einem Überschuss wie bei Diabetikern im Au-
Zulassung beider Medikamente.
tion würde zu Gesichtsfelddefekten und einer
ge vorhanden, so führt er zu einem Leck der
weiteren Sehminderung führen.
Gefäße.
Durch die Gabe von VEGF-Hemmern in den
Aus diesem Grunde hat man nun insbesonde-
Seit einigen Monaten stehen nun Medikamen-
Glaskörperraum des Auges kann das diabeti-
re in den vergangenen Jahren intensiv ge-
te zur Verfügung, die für die altersabhängige
sche Makulaödem jedoch nicht endgültig ge-
forscht, um neue Therapieoptionen für das
Makuladegeneration erprobt und entwickelt
heilt werden. Eine Wiederholung der Injektion
Makulaödem zu entwickeln. Bei der Entste-
und auch inzwischen zugelassen wurden.
ist notwendig oder aber die Kombination mit
hung des Makulaödems sind die Netzhautge-
Eine weitere Eigenschaft dieser Medikamente
der Lasertherapie. Auch hierzu laufen klini-
fäße beteiligt. Diese entwickeln zum Teil eine
ist es, Gefäße „abzudichten”, indem VEGF im
sche Studien, um Erfahrungen mit diesen
Undichtigkeit, und der Flüssigkeitsaustritt aus
Gewebe abgefangen wird und so die Leckage
Kombinationstherapien zu erhalten. Oberstes
diesen so genannten Leckagen führt dann
der Gefäße verhindert wird.
Ziel ist immer, so wenig wie möglich im Be-
tionstherapie wertvoll ist. Dennoch kann nicht
zum Makulaödem. Die exakt aufeinander abge- Für die Behandlung der Makuladegeneration,
stimmten Schichten der Netzhaut werden
eine ebenfalls zur Erblindung führende Erkran-
6
genklinik auch mit beteiligt, und so hoffen die
Augenärzte in Deutschland auf eine baldige
reich der Makula Gewebe zu zerstören und so
viel wie möglich an Sehkraft zu erhalten.
durch die Flüssigkeit auseinandergetrieben
kung wurden zugelassen: das Medikament
und die Entwicklung des Sehvorgangs ist
Macugen und das Medikament Lucentis. Lei-
Die Entstehung des Makulaödems wird nicht
stark beeinträchtigt. Hält dieser Zustand über
der können beide Medikamente momentan für
nur durch leckende Gefäße unterstützt, son-
längere Zeit (Monate bis Jahre) an, so kommt
Diabetiker noch nicht beliebig zur Verfügung
dern auch durch Veränderung der verschiede-
es zu einem schleichenden Sehverlust, der
gestellt werden, da hier die klinischen Zulas-
nen Zellen im Zellverband. So verlieren einige
nicht rückgängig zu machen ist. Eine sehr
sungsstudien derzeit noch laufen.
Zellen innerhalb der Netzhaut ihre Orientierung
MEDIZIN UND GESUNDHEIT
Kunsttherapie und Augenheilkunde - wie passt das zusammen?
und unterstützen dadurch ebenfalls das Makulaödem. Es wird nun vermutet, dass durch die
Kunsttherapeutische Begleitung bei
Entfernung des Glaskörpers und auch der innersten Membran der Netzhaut das Ödem
Augenleiden
durch eine Wiederherstellung der Zellenintegrität gebessert werden kann. Dieses kann
aber auch nur dann geschehen, wenn das
Das Wissen um die Wirkung innerer Bilder auf Psyche und Verhalten wird seit
Makulaödem nicht zu alt und ausgeprägt ist.
über zweihundert Jahren therapeutisch angewendet. Ein zunehmend in den
Die pars-plana-Vitrektomie mit so genanntem
Vordergrund der augenheilkundlichen Gegenwart rückendes Problem ergibt
Membran-Peeling dieser sehr feinen, auf der
sich aus dem allgemein bekannten demographischen Wandel. Alterungsbe-
Netzhaut aufliegenden Membran (innere Lemitans-Membran) wird heutzutage von Netzhautchirurgen fast routinemäßig durchge-
S
dingte Augenleiden nehmen zu.
eit fünf Jahren bin ich als Kunstthera-
neration sowie mit dementiellem Syndrom
peut im Geriatriezentrum beschäftigt. Wäh-
anwendete. Ich konnte zeigen, wie der Thera-
führt. Sie kann aber auch nur zu einem Still-
rend meiner Tätigkeit treffe ich auf multimor-
peut aus der Wahl der Bildmotive und Farb-
stand des Makulaödems führen. Liegt eine
bide Patienten, bei denen in der rehabilita-
gestaltungen Leidensdruck und gestörte Um-
Mangeldurchblutung am Augenhintergrund
tionsbedürftigen Gr underkrankung Störun-
welt-Ich-Beziehungen ablesen kann. Im Ver-
vor, hilft diese netzhautchirurgische Maßnah-
gen am Sehorgan, wie Gesichtsfeldausfälle
laufe der maltherapeutischen Beschäftigung
me nicht mehr. Die Glaskörperchirurgie hat
nach apoplektischem Insult, Minderung der
berichtete die Patientin über ein gebessertes
den weiteren Vorteil, dass Wachstumsfakto-
zentralen Sehschärfe bei Diabetes mellitus
Allgemeinbefinden, weil sie sich von bela-
ren aus dem Auge entfernt werden, die nach-
oder alterskorrelierter Makuladegeneration zu
stenden Problemen befreit fühlte und besse-
gewiesenermaßen um einige Potenzen stärker
finden sind. Gerade diese Funktionsein-
ren Schlaf fand.
im Auge vorhanden sind als bei einem norma-
schränkungen lösen bei den Betroffenen
Ein derartig psychisch und feinmotorisch
len Auge.
Angst und inneren Rückzug aus.
gestärkter Patient entfaltet eine erhöhte Be-
Eine Operation kommt aber immer erst dann
In den kunsttherapeutischen Sitzungen biete
reitschaft, auch die anderen therapeutischen
in Frage, wenn die Lasertherapie nicht ausrei-
ich der Persönlichkeit des Kranken Antrieb,
Verfahren anzunehmen und zu bewältigen.
chend geholfen hat. Sehr interessant wird in
Motivation, Mobilisierung und freie Entfal-
Somit ist meines Erachtens der Kunstthera-
Zukunft auch hier die Möglichkeit, eine Opera-
tung von bisher möglicherweise unbewuss-
peut ein wertvolles Bindeglied zwischen Kran-
tion mit der Gabe von VEGF-Hemmern zu kom-
ten Kräften und Talenten. Dabei werden die
ken, Ärzten, Psychologen und den anderen
binieren. Sehr häufig eingesetzt wird als „Er-
Patienten befähigt, aktiv am Genesungspro-
Heilberufen.
satzpräparat” für die noch nicht zugelassenen
zess teilzunehmen und Behinderungen zu
Heinz Lindner, Diplomkunsttherapeut
Medikamente Macugen und Lucentis das Me-
kompensieren.
Geriatriezentrum
dikament Avastin. Es ist ebenfalls für die Be-
Die Kunsttherapie hält für
handlung am Auge nicht zugelassen, sondern
ophthalmologische Lei-
für die Behandlung des Darmkrebses, hat sich
den neben dem klassi-
jedoch in der Behandlung als sehr wirkungs-
schen Malen spezielle
voll erwiesen. Diese Behandlung wird in der
Techniken bereit: Plasti-
Regel jedoch vollständig von den Patienten
zieren mit Ton, Formen-
selbst übernommen; Krankenkassen zahlen
zeichnen oder Arbeiten
auch nicht die Nachsorge beim Augenarzt.
mit Pastellkreiden. Auf
der Jahrestagung der
Forschungsmäßig sollte alles getan werden,
Sächsischen Augenärztli-
um das Makulaödem in Zukunft zu vermeiden.
chen Gesellschaft Ende
Die Entwicklung des Makulaödems ist bei
Oktober diesen Jahres in
insulinabhängigem Diabetes mellitus fast
Chemnitz referierte ich
99 % nach 20jähriger Erkrankungsdauer und
über eine eigens von mir
ca. 60 % bei nicht insulinabhängigem Diabe-
entwickelte „Diagnosti-
tes mellitus. Diese Zahlen zeigen, dass es
sche Reihe” von sieben
intensive Bemühungen geben muss, um das
Bildern, welche ich bei
Makulaödem bei Diabetikern zu verhindern.
einer vierundachtzigjährigen Patientin mit Ge-
Dr. med. Cornelia Jahn
sichtsfeldausfällen nach
Augenklinik
Apoplex und Makuladege
7
MEDIZIN UND GESUNDHEIT
Der inzwischen zur Tradition gewordenen DiabetesInformationstag fand in diesem Jahr am 3. November zum
Z
ur Einführung gab OÄ Dr. Gericke (Foto) einen Einblick zum aktuellen
Stand der Häufigkeit der Zuckerkrankheit und deren Folgeerkrankungen
7. Mal statt. Chefarzt Prof. Dr. med. habil. Ulrich Stölzel
sowie zur modernen Therapie der Volkskrankheit Diabetes mellitus. Sylvia
und OÄ Dr. med. Gitta Gericke hatten Patienten und Ange-
Heinig, Diätassistentin im Klinikum Chemnitz, informierte im Anschluss
hörige sowie interessierte Bürger zu einem besonderen
über die Möglichkeiten der Reduktion von Übergewicht, ein Risikofaktor
Programm eingeladen.
bei der Entstehung von Diabetes mellitus Typ 2.
Bei großem Interesse von Seiten der Patienten griff Katrin Köhler, Diabe-
7. Diabetes-Infotag
tesberaterin DDG, das Thema „Pflanzlichen Heilmittel bei Diabetes mellitus” auf und diskutierte die dazu bestehende Evidenzlage. Bettina Wolf,
Diabetesberaterin DDG, erläuterte die Aufgaben einer Diabetesberaterin.
am Klinikum Chemnitz
Dabei wurde das Tätigkeitsfeld umrissen und Einblicke in die Arbeit einer
Diabetesberaterin in der Klinik gegeben.
Zum „Diabetischer Fuß - aus Sicht der Podologen” informierte Podologin
Helga Hübner und Vorsitzende des Zentralverbandes der Podologen und
Fußpfleger in Sachsen.
Abschließend beschrieb Marina Walther die Arbeit des Deutschen Diabetikerbundes und verschaffte den Anwesenden einen Überblick über die Aktivitäten der Betroffenen. Durch die Vielzahl der Gäste und Interessierten
fühlte sich das Team bestätigt, an der Tradition des Diabetes-Infotages
festzuhalten und diesen zu einem festen Bestandteil der Öffentlichkeitsarbeit zu machen.
Katrin Köhler, Diabetesberaterin DDG/Krankenschwester
Klinik für Innere Medizin II
7. Chemnitzer
D
Diabetesgespräch
„Diabetes und Schwangerschaft” statt. Gleichzeitig traf sich der
Arbeitskreis „Stationäre Diabetesbehandlung Regierungsbezirk
Chemnitz” zu seiner inzwischen 15. Sitzung.
as Zusammentreffen von Diabetes mellitus und Schwanger-
Gestationsdiabetikerin mit Angeboten für die gynäkologische Praxis
schaft stellt eine Hochrisikokonstellation für Mutter und Kind dar. Vor
informiert wurden. Zeitgleich diskutier ten die anwesenden Ärzte über
Einführung des Insulins in die Therapie des Diabetes mellitus war die
interessante Kasuistiken, die Frau Dr. med. Seidel vorstellte.
Schwangerschaft bei einer Diabetikerin ein höchst seltenes Ereignis,
Trotz Wintereinbruch mit problematischer Anfahrt waren viele Kolle-
die mütterliche und kindliche Sterblichkeit sehr hoch. Während in den
gen, mit denen wir seit Jahren eng zusammenarbeiten, zu unserem
60er Jahren die perinatale Mortalität noch über 20% betrug, konnten
Treffen gekommen, was uns darin bestärkt, solche Veranstaltungen
Mortalität und Morbidität von Mutter und Kind in den vergangenen
regelmäßig durchzuführen.
Jahrzehnten drastisch gesenkt werden. Entscheidend für die Verbes-
An dieser Stelle möchten wir die Gelegenheit nutzen, uns bei unseren
serung der Prognose war eine optimale Betreuung schwangerer Di-
Kooperationspartner in der Frauenklinik und in der Klinik für Kinder-
abetikerinnen, die eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Diabeto-
und Jugendmedizin herzlich zu bedanken.
logen, Geburtshelfern, Ophthalmologen, Neonatologen und Diabetesberaterinnen voraussetzt.
Die von Prof. Dr. med. Ulrich Stölzel eröffnete Veranstaltung gab einen
Überblick über den derzeitigen Stand der Betreuung schwangerer
Diabetikerinnen aus internistisch-diabetolo-gischer (OÄ Dr. med. G.
Gericke) und gynäkologischer Sicht (OA Dr. med. Lutz Kaltofen,
komm. Leiter der Frauenklinik). Des weiteren wurden die Ergebnisse
der gemeinsamen Betreuung schwangerer Diabetikerinnen in unserem
Zentrum vorgestellt. Danach gab es die Möglichkeit, zur Thematik
interdisziplinär ins Gespräch zu kommen und in den Erfahrungsaustausch zu treten. Es waren neben den ärztlichen Kollegen auch zahlreiche Schwestern und Arzthelferinnen gekommen, die durch Bettina
Wolf, Diabetesberaterin DDG, zur Schulung der neu manifestierten
8
Am 14.11.2007 fand im schönen Ambiente des Schlossbergmuseums unser 7. Chemnitzer Diabetes-Gespräch zur Thematik
OÄ Dr. med. Gitta Gericke, Klinik für Innere Medizin II
MEDIZIN UND GESUNDHEIT
Diabetes und
Schwangerschaft
des Neugeborenen”, der reichlich Diskussionsstoff bot. Dr. med. Brigitte Uhlig vom APZ
Chemnitz verdeutlichte mit ihren Ausführungen
über die „Kindlichen Hörstörungen” die Not-
Neues und Bewährtes
wendigkeiten des Hörscreenings bei allen Neugeborenen.
vember die Wiederholungstagung der Frauen-
Nachdem Dr. med. Michael Brychcy von der
klinik im Hotel Mercure in Chemnitz statt.
Frauenklinik über einen klinischen Fall mit einer
Im ersten Vortrag referierte OA Dr. med. Lutz
Rh-Inkompatibilität berichtete, folgte ein auf-
Kaltofen, komm. Leiter der Frauenklinik, zum
schlussreicher wie gleichermaßen bedrücken-
Thema „Diabetes und Schwangerschaft - Neu-
der Erlebnisbericht von Hebamme Edeltraud
es und Bewährtes”. Anschließend sahen die
Hertel. Sie leistete 2006 mit dem DRK als Kata-
Teilnehmer einen sehr interessanten und reich
strophenhelferin in Norddarfur „Erste Hilfe”.
bebilderten Vortrag von Jörg Leibiger, Sta-
N
ach der Erstveranstaltung am 21. März
fand unter sehr großer Teilnahme von Hebam-
tionsarzt in der Klinik für Kinderchirurgie, zum
Nach dieser gelungenen Fortbildungsveran-
Thema „Angeborene Bauchwanddefekte”, die
staltung gilt den Referenten, Organisatoren und
im klinischen Alltag zwar selten vorkommen,
Susanne Ziro unser besonderer Dank. Wir la-
dann aber ein hohes interdisziplinäres Know-
den bereits heute zur nächsten Hebammenta-
How erforder t.
gung im März 2008 ein.
Im weiteren waren die „Vorzeitige Platzentalösung” ein Referatsthema, gefolgt von einem
OÄ DM Heike Pachmann
men, Kinderkrankenschwestern und Sozialar-
praxisnahen Vortrag von Prof. Dr. med. Eva
Frauenklinik
beiterinnen aus allen Teilen Sachsens sowie
Robel-Tillig von der Universitätsklinik Leipzig
der angrenzenden Bundesländer am 7. No
über die „Metabolische Hyperbilirubinämie
Zum wissenschaftlichen Symposium des Sozialpädiatrischen Zentrums Chemnitz waren 125 Teilnehmer zu begrüßen. Das Thema „Krankheitsentstehung -
Symposium
Behandlung - Bewältigung - zwischen Hilflosigkeit und Handlungsfähigkeit”
hatte Kinderärzte, Therapeuten, Sozialpädagogen, Lehrer, Erzieher und Eltern
des Sozialpädiatrischen Zentrums
ins TIETZ gerufen. Die Kinder vom Kindergarten Morgenleite zeigten uns musikalisch, wie kreativ ihr Alltag ist und wie kooperativ sie arbeiten. Wir hatten
gleich zur Begrüßung viel Freude.
H
err Prof. Dr. Schlack (Foto), langjähriger
Nach der Pause stellte Herr Prof. Dr. Wilichowski von der Universitätsklinik Göttingen
Leiter des Kinderneurologischen Zentrums
in seinem Vortrag die zahlreichen Muskeler-
Bonn, konnte uns den Paradigmenwechsel in
krankungen dar und wies vor allem auf die
der frühkindlichen Entwicklung verdeutlichen
Frühzeichen und neuen Behandlungsmöglich-
und die daraus abzuleitenden dringlich not-
keiten hin. Insbesondere war dieser Vortrag
wendigen Veränderungen für Diagnostik und
von einer Zuversicht geprägt, auch mit den
Therapie auch behinderter Kinder aufzeigen.
zum Teil prognostisch schweren Verläufen
Frau Dr. Deneke von der Klinik für Kinder- und
leben zu lernen.
Jugendpsychiatrie und Psychotherapie des
Weiterhin informierte die Leitung des Sozial-
Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf
pädiatrischen Zentrums über den aktuellen
ung unserer Patienten zu einem Fortschritt in
arbeitet seit vielen Jahren mit Kindern von
Stand des Regionalen Netzes ADHS-Chem-
deren Entwicklung führt. Das regionale Ko-
psychisch kranken Eltern. Sie zeigte uns Er-
nitz, über die Nachsorge als Vorsorge von
operationsnetz ist wieder ein Stück geknüpft.
gebnisse und wies uns auf Prognosen hin.
Frühgeborenen im Sozialpädiatrischen Zen-
2009 werden wir zum nächsten Symposium
Gleichzeitig erhielten wir gutes Rüstzeug für
trum und andere neuere Therapien. Die El-
des Sozialpädiatrischen Zentrums einladen.
die frühen, teilweise „verkörperten Botschaf-
terninitiative Chemnitzer Frühstarter berichtete
ten”, damit wir das Verhalten der Kinder und
über die ersten Schritte seit ihrer Gründung.
ChÄ Dipl.-Med. Natascha Unfried
Eltern besser verstehen und adäquate Hilfe
Die Veranstaltung war ein Erfolg für den Ge-
FÄ für Kinder- und
leisten können.
danken, dass nur Kooperation in der Betreu
Jugendmedizin/Neuropädiatrie
9
MEDIZIN UND GESUNDHEIT
Zur Europäischen Woche gegen den Krebs 2007 fand im Chemnitzer TIETZ am 10. Oktober
diesen Jahres die Weiterbildungs- und Informationsveranstaltung zum Thema „Tumore im
Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich” statt. Diese Veranstaltung richtete sich an Sozialarbeiter,
Patienten, Mitglieder von Selbsthilfegruppen, Angehörige und interessierte Bürger. Zugeschnitten auf diesen Hörerkreis gab es zum Einstieg in das Thema einen kurzen Vortrag zum
Thema „Epidemiologie”.
striert: Das Robert Koch-Institut gibt eine round von 5,2 (bei Frauen) Neuerkrankungen
pro 100.000 Männer im Freistaat Sachsen an.
Diese Zahlen sind er zurzeit aktuellsten Publi-
im Mund- Kiefer- und Gesichtsbereich
as ist unter Epidemiologie zu verste-
umgehen kann, wird im Folgenden demonhe Inzidenz mit jährlich 20,8 (bei Männern)
Tumore
W
Ein Beispiel, wie man mit solchen Angaben
kation [1] entnommen und sie beschreiben
die erfasste Inzidenz der Diagnosejahre 20012002. Zum 31.12.2006 lebten in der Stadt
Chemnitz 117.653 Männer und 128.047 Frau-
ne Melanome, ICD-10: C43 und C44) im Be-
en. Unter der Annahme, dass sich die Inzi-
hen? Das Wort leitet sich aus den drei grie-
reich von Kopf und Hals (Lippenhaut, Augen-
denz in den letzten Jahren nicht verändert hat,
chischen Wörtern „epi” (=auf, über), „de-
lid, äußeres Ohr, Gesichtshaut, Haut von be-
hätte man also für das Diagnosejahr 2006
mos” (=Volk) und „logos”(=Lehre) her.
haartem Kopf und Hals). Die zweite Gruppe
rund 24 neue Tumoren in Mund und Rachen
Wenn man die Bedeutung dieser griechischen
bilden die Krebserkrankungen von Mundhöhle
bei Männern und knapp 7 neue Fälle bei Frau-
Wörter kennt, lässt sich leicht feststellen,
und Rachen (Lippe, Zunge, Mundboden, Gau-
en erwartet. Das Klinische Krebsregister des
dass sich die Epidemiologie mit der Untersu-
men, Speicheldrüsen und Rachen, ICD-10:
Tumorzentrums Chemnitz hat aber mit dem
chung der Verteilung von Krankheiten, phy-
C00 bis C14). Beispielhaft für die Ergebnisse
Erfassungsstand per September 2007 22 die-
siologischen Variablen und Krankheitsfolgen
der Epidemiologie [1] wurde die zweite Grup-
ser Fälle bei Männern und bereits 14 bei Frau-
in Bevölkerungsgruppen sowie mit den Fakto-
pe weiter dargestellt. So erkranken jährlich
en registriert.
ren, die die Verteilung beeinflussen, befasst.
neu in Deutschland fast 7800 Männer und
Wie entstehen solche Daten in Deutschland
knapp 2600 Frauen an einem dieser Tumoren.
Dieses Ergebnis beweist zunächst noch
speziell für die Krebserkrankungen? Hierfür
Nach den Angaben des Robert-Koch-Insti-
nichts. Bei der geringen Fallzahl sind 7 Fälle
besteht es eine Meldepflicht. Sie wird durch
tutes sind Männer damit dreimal so häufig
zusätzlich schon eine Verdopplung. Man darf
die Feststellung und Behandlung von Krebser-
wie Frauen betroffen. Deutschland liegt damit
aber gespannt sein, was in den nächsten Jah-
krankungen und durch die Feststellung von
im mittleren Bereich der Europäischen Union.
ren, wenn die Zahlen aus allen Registern zu-
Todesfällen krebskranker Patienten ausgelöst.
Das mittlere Erkrankungsalter liegt für Männer
sammengefasst und ausgewertet sind, vom
Für die neuen Bundesländer und Berlin wer-
bei 61 und für Frauen bei 69 Jahren. Als Maß-
Robert-Koch-Institut veröffentlicht wird. Im
den diese Daten im Gemeinsamen Krebsre-
zahl für die Häufigkeit des Auftretens einer
Vortrag wurde die Vermutung geäußert, dass
gister (GKR) in Berlin gespeichert und ge-
bestimmten Erkrankung in der Bevölkerung
der Anstieg der Fallzahlen nicht nur Zufall,
meinsam mit dem Robert-Koch-Institut in
wird in der Epidemiologie die Inzidenz ver-
sondern eine negative Folge der „Emanzipati-
Berlin in Form von jährlichen Veröffentlichun-
wendet. Es wird jeweils eine rohe Rate (jährli-
on der Frau” ist. Dabei ist mit „Emanzipation”
gen (z. Bsp. „Krebs in Deutschland-Häufig-
che Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner
hier der Trend gemeint, dass heute fast ge-
keiten und Trends” [1]) herausgegeben.
einer Region) und eine alterstandardisiert Ra-
nauso viele (besonders jüngere) Frauen Tabak
te (hier erfolgt eine Normierung der rohen
konsumieren wie Männer.
Wie kommen aber nun die Daten in die Daten-
Rate auf eine Standardbevölkerung, um ver-
bank nach Berlin? Empfohlen wird der Melde-
schiedene Regionen mit unterschiedlichem
Im Folgenden wurden außerdem die heute
weg über die regional zuständigen Klinischen
Altersdurchschnitt vergleichbar zu machen)
bekannten Risikofaktoren für Malignome im
Krebsregister. Deshalb arbeiten die Ärzte und
angegeben.
Mund- und Rachenbereich aufgezählt:
Krankenhäuser in der Region mit dem Klinischen Krebsregister zusammen. Dort werden
die Daten von den verschiedensten Datenquellen zusammengefasst und geprüft. Quartalsweise erfolgt danach eine Weiterleitung
(Raucher erkranken 6 mal häufiger als Nichtraucher)
Kombination aus Alkoholkonsum und Rauchen verstärkt Risiko
der epidemiologischen Daten in verschlüssel-
oraler Genuss von Tabak (Kautabak) verstärkt Risiko
ter Form zum GKR in Berlin.
unzureichende Mundhygiene
Der Kopf-Hals-Bereich ist von zwei Tumor-
geringer Verzehr von Obst und Gemüse
Diagnosegruppen betroffen. Das sind zum
Viren für einige Krebsunterarten
einen die Hauttumoren (Basaliome und Malig
10
Hauptrisikofaktoren sind Tabak- und Alkoholkonsum
MEDIZIN UND GESUNDHEIT
6. Chemnitzer Brustkrebsforum mit großem Interesse
D
Ernährung bei
Tumorerkrankungen
ie Cafeteria der Frauenklinik war am 14.
November diesen Jahres bis zum letzten Platz
gefüllt, was für das große Interesse am Chemnitzer Brustkrebsforum und spricht.
Das bekannte Sprichwort „Essen und Trinken
hält Leib und Seele zusammen” erhält im Zusammenhang mit der Behandlung von Tumor-
erkrankungen eine besondere Bedeutung. Diese wurde im Vortrag von Dr. med. Katja Heinemann von unserer Frauenklinik näher dargelegt. Das Überangebot an Nahrungsmitteln,
die zudem überwiegend industriell hergestell-
Dr. Sybille Göpfert, OA Dr. Jens Schnabel,
Dr. Katja Heinemann, OÄ Dr. Petra Krabisch (v.l.)
Leider sind diese Risiken nicht immer selbst
ten sind, in Verbindung mit dem heutigen Le-
sacht die Chemo-/Radio-/Hormontherapie
zu verantworten (Beispiel Passivrauchen)
bensstil verführ t im Allgemeinen dazu, zu viel,
Nebenwirkungen, die die Nahrungsaufnahme
oder völlig auszuschließen (Probleme in be-
zu fett und zu salzreich zu essen, und im Ge-
teils massiv beeinträchtigen können.
stimmten Lebenssituationen) oder Menschen
gensatz allerdings zu wenig Obst und Gemüse
Eine Störung des seelischen Gleichgewichtes
erkranken auch ohne Risikoexposition daran.
zu sich zu nehmen. Neben den für alle Men-
kann ebenfalls zu eingeschränkter Nahrungs-
Deshalb bleibt für die Forschung und für alle
schen geltenden Empfehlungen für eine ge-
zufuhr führen.
Personen, die mit der Behandlung und Be-
sunde Ernährung spielen besonders die Fette
Folgen einer tumorbedingten Mangelernäh-
treuung dieser Erkrankungen befasst sind,
eine spezielle Rolle in der Gesunderhaltung
rung sind erhöhte Infektanfälligkeit, Wundhei-
noch viel zu tun.
des menschlichen Organismus. Der Fettkon-
lungsstörungen, schwerwiegende Infektionen,
sum sollte zu gleichen Teilen aus ungesättig-
körperliche Schwäche, Müdigkeit, Fatigue-
Aktuelle Behandlungs- und Betreuungsme-
ten Fettsäuren, so Keimöl, einfach-gesättigten
Syndrom, Schmerzen, Verschlechterung der
thoden wurden im weiteren Verlauf der Ver-
Fettsäuren (Olivenöl) und tierischen Fetten
Herzleistung, Schwäche der Atmungsmusku-
anstaltung von den Referenten aus den Be-
(Butter), bestehen. Erstrebenswert ist ebenso
latur, eingeschränkte Wirkung der Therapie,
reichen der Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgie,
die Steigerung des Anteils an Omega-3-Fett-
depressive Verstimmung. In diesen Situatio-
der Radionkologie, der Schmerztherapie, der
säuren in der Nahrung, die in Seefisch enthal-
nen können Nahrungsergänzungspräparate,
Palliativmedizin, der physiotherapeutischen
ten sind. Schadstoffe in der Nahrung sollten
Trink-/Zusatznahrung oder Sondenernährung
und psychosozialen Nachbetreuung vorge-
vermieden werden: wie Schimmel/Braunfäule,
angezeigt sein. Erfordert doch die Therapie
stellt. Die Referenten betonten dabei die enge
Nitratsalze (wandelt der Körper in Nitrit und in
einen Energie-/Nährstoffumsatz, der 2 bis 3
Verknüpfung zwischen den Fachgebieten bei
Verbindung mit Eiweiß zu krebserregenden
mal höher ist, das bedeutet gleichzeitig einen
der Behandlung von Kopf-Hals-Tumoren.
Nitrosaminen um), Benzpyren (Holzkohlegrill,
wesentlich erhöhten Bedarf an Eiweiß und
Durch diese interdisziplinäre Zusammenar-
Abgase), Nikotin und Alkohol.
Fetten, Vitaminen und Mineralstoffen.
beit wird eine optimale Patientenbetreuung
Heilung einer bestehenden Tumorerkrankung
gewährleistet.
durch alleinige Nahrungsumstellung ist nicht
Ausführlich beschrieb Dr. Katja Heinemann
möglich, aber ist in jedem Fall eine Ergänzung
die Möglichkeiten für betroffene Patientinnen,
Birgit Schubotz
und Unterstützung der medizinischen Thera-
die Nebenwirkungen durch bestimmte Verän-
Tumorzentrum Chemnitz e. V.
pie. Ein guter Ernährungszustand unterstützt
derungen im alltäglichen Ablauf und speziell
Klinisches Krebsregister
einen günstigen Krankheitsverlauf. Tumorer-
im Bereich der Ess- und Trinkgewohnheiten
krankungen führen mitunter zu einer besonde-
lindern können. Den informativen Vortrag von
Quellenangabe:
ren Situation der Mangelernährung. Einer-
Dr. Katja Heinemann schloss das für Gesunde
[1] Krebs in Deutschland. 5. überarbeitete,
seits kann die Lage des Tumors verantwort-
und Erkrankte gleichermaßen zutreffende Zitat
aktualisierte Ausgabe. Gesellschaft der epi-
lich für Ess- und Schluckstörungen, ein frü-
„Der beste Arzt ist jederzeit des Menschen
demiologischen Krebsregister in Deutsch-
hes Sättigungsgefühl, Völlegefühl oder Übel-
eigne Mäßigkeit”.
land e. V. und das RKI. Saarbrücken, 2006.
keit und Erbrechen sein, andererseits verur
(red/Hansel/Heinemann)
11
MEDIZIN UND GESUNDHEIT
um eine intensive und in jedem Fall von hohen
G
Die Akut- und Notfallbehandlung psychisch kranker Patienten stellt
ethischen Erwartungen geprägte Behandlung
einen Kernbereich der Arbeit des Psychiaters und Psychotherapeuten
und Unterstützung der schwer kranken Patienten
sowohl in der Klinik als auch in der Ambulanz dar.
bemüht sind. In einem abschließenden Work-
erade Akutzustände seelischer Erkrankun-
zweiten Vortrag umriss Dr. Barth moderne The-
shop, der vom Referenten und Herrn Racz, dem
gen sind in Bezug auf die Erwartungen von Pa-
rapieansätze in der Akutbehandlung psychiatri-
stellvertretenden Stationsleiter der geschützten
tienten und ihren Angehörigen oft mit Ängsten
scher Notfälle bei schizophrenen Erkrankungen,
Station der Chemnitzer Klinik, ausgerichtet wur-
und Vorurteilen verbunden, was einerseits den
wobei auch auf unterschiedliche Behandlungs-
de, wurden dann praktische Aspekte der Versor-
Zugang zur Behandlung verzögert, den Erstkon-
settings und nicht zuletzt die Chemnitzer Situati-
gung akut psychiatrischer Patienten im konkre-
takt erschwert und andererseits auch hohe An-
on eingegangen wurde.
ten Bezug zum Umfeld der Klinik und damit auch
forderungen an die Kompetenzen der Behandler,
Nach der Pause stellte Herr Prof. Dr. Dr. Bauer
der aufzunehmenden Patienten diskutiert. Bis
sowohl in der Pflege als auch im ärztlich-
die Akutbehandlung affektiver Notfälle im weites-
weit über das geplante Ende der Veranstaltung
psychologischen Bereich, stellt. Nicht zuletzt die
ten Sinne, eingeschlossen aus Suizidalität und
hinaus harrten einige Kolleginnen und Kollegen
Darstellung psychischer Krankheitszustände in
akute manische Zustände vor, konnte dabei auf
aus, beteiligten sich aktiv an der Veranstaltung
den Medien, in Literatur und Film, fördert nach
sein fundiertes und international anerkanntes
und traten immer wieder auch in eine durchaus
wie vor Ängste und Ablehnung auf Basis der
Wissen aus einer jahrelangen Tätigkeit in einer
interessante und gelegentlich auch kontroverse
Diskussion ein.
Abschließend und aus Rückmeldungen der Teil-
Sächsisches Symposium
nehmer wurde deutlich, dass die erste Veranstal-
Akut- und Notfallpsychiatrie
- ein Erfolg unter Fachkollegen
tung zu diesem wichtigen Thema auf sehr
fruchtbaren Boden gefallen ist und inhaltlich
sowie vom Ablauf her eine sehr gute Resonanz
gefunden hat. Es wurde bereits jetzt geplant, die
Veranstaltung im nächsten Jahr fortzusetzen,
12
dort vermittelten negativen Stereotypien. Nicht
der führenden Arbeitsgruppen Deutschlands,
was nicht zuletzt auch mit den vielen weiteren
selten werden sowohl die Patienten als die dort
ebenfalls in Berlin, sowie seinen Erfahrungen
offenen Fragen und Themen, die natürlich in ei-
Tätigen auch in modernen Darstellungen noch
aus der Arbeit in Los Angeles zurückgreifen.
ner Einzelveranstaltung nicht erschöpfend bear-
abwertend und mit einer Tendenz zur Sensa-
Schließlich stellte Herr Dr. Künstler aus Zscha-
beitet werden konnten, zu erklären ist. Insge-
tionslust dargestellt.
draß die Möglichkeiten und Probleme der Versor-
samt hat die Veranstaltung allen Beteiligten be-
In unserer interdisziplinären Fachtagung an der
gung akut psychiatrisch erkrankter Patienten
ruflich und auch in Bezug auf das gegenseitige
Klinik für Psychiatrie, Verhaltensmedizin und
unter den Bedingungen einer psychiatrischen
Kennenlernen unterschiedlicher Ansätze und
Psychosomatik der Klinikum Chemnitz gGmbH
Klinik, die ohne geschützte/geschlossene Station
Erkenntnisse für die weitere praktische Tätigkeit
wurde am 3.11.2007 das Sächsischen Sympo-
arbeitet, dar. Dieser Vortrag wurde von den Gäs-
gebracht, was uns, die Ausrichter, freut und Moti-
siums Akut- und Notfallpsychiatrie als Auftakt-
ten ebenfalls mit sehr viel Interesse aufgenom-
vation zur Gestaltung der Fortsetzung im nächs-
veranstaltung einer in den nächsten Jahren fort-
men und führte die Diskussion zu unterschiedli-
ten Jahr ist.
zusetzenden Reihe begonnen, um die Mythen
chen Konzepten und Settings weiter.
Dr. Thomas Barth
und durchaus auch realen Probleme dieses Ar-
In einer Podiumsdiskussion stellten sich die Refe-
Komm. ChA Klinik für Psychiatrie,
beitsgebietes auf eine naturwissenschaftliche
renten den verschiedenen Fragen aus dem Publi-
Verhaltensmedizin und Psychosomatik
und seriöse Grundlage zu stellen. In einer Zu-
kum. Die Diskussion zeigte dabei zum einen,
sammenführung von erfahrenen Referenten,
dass die Konzepte der modernen Psychiatrie
Auf dem Foto:
vielen praktisch mit diesen Problemen konfron-
sich bei aller Unterschiedlichkeit der ursprüngli-
Prof. Dr. Dr. Bauer, Prof. Dr. Berzewski,
tierten Fachkräften konnte eine spannende und
chen Ansätze deutlich wieder annähern, zum
Komm. ChA Dr. Thomas Barth (v. l.)
diskussionsreiche Tagung gestaltet werden.
anderen, wie vielfältig doch
Nach der Eröffnung durch den Komm. Chefarzt
auch die Möglichkeiten des
der Klinik für Psychiatrie, Verhaltensmedizin und
Umgangs des Einzelnen in
Psychosomatik und dem neuen Lehrstuhlinhaber
der Psychiatrie Tätigen in
der Dresdner Universitätsklinik für Psychiatrie
seinem ganz persönlichen
und Psychotherapie, Herrn Prof. Dr. Dr. Bauer,
Umgang mit akut kranken
wurde durch Prof. Dr. Berzewski die praktische
Patienten, und natürlich im
Entwicklung der Akut- und Notfallpsychiatrie in
Kontext zu den institutionell
Deutschland aus Sicht eines erfahrenen Klini-
vorgegebenen Bedingungen
kers und Leiters einer Notfall- und Kriseninter-
sind. Nicht zuletzt wurde
ventionsstation an der Freien Universität Berlin
hier deutlich, wie viele der
umrissen. In einem lebendigen und spannenden
anwesenden Fachkollegen
Vortrag konnte ein „Altmeister” der modernen
und Pflegekräfte aus den
Notfallpsychiatrie das Auditorium fesseln. Im
unterschiedlichen Kliniken
MEDIZIN UND GESUNDHEIT
Am 09.08.2007 wurde das Brustzentrum
Chemnitz von Fachexperten der Deutschen
Krebsgesellschaft rezertifiziert. Damit konnte unser Brustzentrum seine qualitativ hohe
Leistung nach der Erstzertifizierung im August 2004 erneut unter Beweis stellen.
W
Brustzentrum Chemnitz
as soll man sich unter dem Brustzentrum vorstellen? Ein Brustzen-
ist rezertifiziert
hem Niveau. Insbesondere hier kann das Brustzentrum auf die hohe Be-
trum ist nicht eine Klinik im herkömmlichen Sinne, wie zum Beispiel die
handlungsqualität vergangener Jahre aufbauen. Zum Beispiel lag die rela-
Frauenklinik oder die Chirurgie, die innerhalb des Fachgebietes unter-
tive Fünfjahresüberlebensrate der bei uns von 1995-2000 behandelten
schiedliche Krankheitsbilder behandelt. Vielmehr wird hier nur eine einzi-
Mammakarzinompatientinnen über den nationalen und internationalen
ge, leider auch sehr häufige Erkrankung - das Mammakarzinom - interdis-
Vergleichszahlen.
ziplinär von den verschiedensten Fachrichtungen innerhalb des Klinikums,
Um dieses große Konstrukt Brustzentrum zu erhalten und weiterzuent-
aber auch von Kliniken anderer Träger und von niedergelassenen Kollegen
wickeln, mussten aber auch viele Schwierigkeiten, die zum einen im Aus-
unter dem Dach des Brustzentrums behandelt. Jeder kann sich vorstellen,
scheiden einzelner wichtiger Akteure, aber auch im Nichterhalten be-
dass eine solche Zusammenarbeit nicht nur eine medizinische, sondern
stimmter Ermächtigungen liegen, überwunden werden. In einer Zeit, die
auch eine zwischenmenschliche und kollegiale Herausforderung darstellt.
von einem Mangel an Experten geprägt ist, wird es immer schwieriger,
Ein Kernpunkt ist das gemeinsame Tumorkonsil, das inzwischen regional
Qualität und Quantität der Arbeit aufrechtzuerhalten. So werden jedes Jahr
eine hervorragende Stellung innehat. Hier treffen sich Gynäkologen, Ra-
im Brustzentrum ca. 350-400 Fälle mit Neuerkrankungen an Brustkrebs
diologen, Strahlentherapeuten, Pathologen, gynäkologische und internisti-
neben den palliativen Fällen behandelt. Die Zukunft und die Daten des Tu-
sche Onkologen mit Vertretern des Tumorzentrum Chemnitz e. V., um
morzentrums werden zeigen, ob unsere Arbeit zum Wohle unserer Patien-
gemeinsam über die Therapie jeder einzelnen Patientin abzustimmen. Zum
tinnen erfolgreich war und ist.
Brustzentrum gehören auch Nuklearmediziner, eine Psychoonkologin, der
OA Dr. Jens Schnabel
Sozialdienst, Selbsthilfegruppen, plastische Chirurgen und Sanitätshäu-
im Namen des Teams des Brustzentrum Chemnitz, Frauenklinik
entsprechendes Fachpersonal zu finden. Dennoch ist es gelungen, die
ser. Neben den Fachbereichen aus unserem Klinikum ist die Frauenklinik
in Mittweida Hauptkooperationspartner und ebenfalls mit zertifizier t. Daneben bestehen aber auch Kooperationsverträge mit gynäkologischen Onkologen aus unserem MVZ sowie in eigener Niederlassung. Ebenso sind wir
mit dem dieses Jahr angelaufenen Mammographiescreening kooperativ
verbunden.
Insbesondere das unkomplizierte, freundschaftliche und kollegiale Miteinander der Beteiligten, von Chefärzten bis Assistenten und Pflegekräften,
hat die Fachexperten der Deutschen Krebsgesellschaft positiv überrascht.
Ebenfalls hervorzuheben ist die deutschlandweit fast einzigartige Qualität
der Tumordokumentation durch das Tumorzentrum Chemnitz. Natürlich ist
auch die Qualität der medizinischen Versorgung der Patientinnen auf ho
9. Neurologie-Update
am 17.11.07. - Auch in diesem Jahr war es wieder das
Ziel, besonders die praktisch tätigen Kollegen anzusprechen, die wissenschaftlich-theoretischen Grundlagen
auf das Notwendige zu beschränken und einer anwendungsbezogenen Darstellung den Vorrang zu lassen.
Ausführlich werden wir in unserer nächsten Ausgabe
darüber berichten. (red.)
13
PERSONALIA / JUBILÄEN
Wir wünschen allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der
Klinikum Chemnitz gGmbH und der Tochterunternehmen, unseren
Senioren und unseren zahlreichen Partnern friedvolle Weihnachtstage.
Verleben Sie mit Ihrer Familie und Freunden eine
Gratulation
unseren Dienstjubilaren
besinnliche und unbeschwerte Zeit zum Jahreswechsel.
Prof. Dr. med. habil. Jürgen Klingelhöfer
Dipl.-Ing. Dietmar Nichterlein
Medizinischer Geschäftsführer
Kaufmännischer Geschäftsführer
40-jähriges Dienstjubiläum
im November
OÄ Dr. med. Ingrid Krause
Flemmingstraße 2/4,
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
OA Dr. med. Gunter Baumann
Flemmingstraße 2/4, Klinik für Inn. Medizin II
Kraft und
Wissen
A
25-jähriges Dienstjubiläum
im November
Nadja Grobe
für labilisierte Kinder
Dresdner Straße 178, Station D 114
m 01. 11. 2007 wurde unsere Oberärztin, Frau Gerdi Buder, 60 Jahre alt. Seit 34 Jahren
ist sie im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie tätig und setzt ihre ganze Kraft und ihr
Ramona Winter
Wissen für Kinder und Jugendliche ein, die aus verschiedenen Gründen in ihrer Entwicklung
Flemmingstraße 2/4, Station F 230
beeinträchtigt oder psychisch labilisiert sind. Mit Einfühlungsvermögen, Verständnis, Toleranz, Geduld und der notwendigen Konsequenz ist sie Ansprechpartner für die Patienten und
40-jähriges Dienstjubiläum
für deren Eltern. Auch für die Kollegen ist sie mit ihrer hohen fachlichen Kompetenz und ihrer
im Dezember
reichen Erfahrung stets kollegiale Hilfe und Vorbild.
An ihrem Geburtstag empfingen sie Patientenkinder mit einem Geburtstagsständchen. Unter
der Regie von ChÄ Natascha Unfried (SPZ) hatten sie einige Lieder einstudiert, die sie mit
Ramona Krumbiegel
Bürgerstraße 2/Küchwald, Station K 372
Eifer vortrugen. Es folgte eine große Gratulationsrunde und die Einladung zu einem ausgedehnten Frühstück. Wir wünschen Frau Buder auch von dieser Stelle aus nochmals alles Gute.
Dipl.-Psych. Brigitte Ritter
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters
E
s ist eine Ehrensache, der Dank der Ge-
schäftsführung bei unseren Jubilaren mit 25jähriger und 40-jährige Betriebszugehörigkeit im
November. Verwaltungsdirektorin Dr. Ute Dornheim überbrachte die Danksagung. Dieses Jahr
genügte die Treppe im Chemnitzer Hotel Renaissance für den obligatorischen Fototermin nicht
mehr; die Eröffnung des Neubaus vor rund 25
Jahren hatte seinerzeit zahlreiche neue Mitarbeiter ins Unternehmen geführt.
Folglich mussten zwei Gruppenaufnahmen geschossen werden. Das kleine Fest ging danach
unverdrossen weiter. Erst nach Mitternacht brachen die letzten Gäste nach Hause auf - solche
Jahrgänge können noch feiern... (red)
Ein Fest für die
14
Jubilare
PERSONALIA / JUBILÄEN
D
as Kollegium der Medizinischen Berufs-
fachschule sowie die Mitarbeiter der Frauenkli-
Sie sagte leise servus und wir danke
Am 30.10.2007 beendete Frau Diplom-Medizin-Pädagogin Ursula May ihre 25-jährige
Lehrertätigkeit an der Medizinischen Berufsfachschule und wurde feierlich verabschiedet.
nik/Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des
Klinikums und eine große Schülerschar möch-
sondern waren auch Ergebnis unermüdlichen
ten Frau Ursula May für ein Vierteljahrhundert
Lernens.
engagierter Lehr tätigkeit danke sagen.
1991 schloss Frau May ihr Fernstudium zur
Diplom-Medizin-Pädagogin ab und besuchte
Nach dem Abitur erlangte Frau May in einer
fortan unzählige Seminare der Hebammen-
zweijährigen Fachschulausbildung 1970 ihr
zunft. Vor Etablierung des Bildungszentrums
Hebammenexamen an der Medizinischen
wirkte sie maßgeblich mit bei der inhaltlichen
Schule der Medizinischen Akademie Dresden.
und organisatorischen Gestaltung der Fortbil-
Ab Januar 1982 stärkte sie dann, als Hebam-
dung am Klinikum.
me vom Bergarbeiterkrankenhaus Rabenstein
In den letzten Jahren unterrichtete Frau May
kommend, das Hebammenlehrerinnenteam
auch in den Fachrichtungen Gesundheits- und
der Medizinischen Berufsfachschule der Klini-
Krankenpflege und Medizinisch-technische
kum Chemnitz gGmbH.
Laboratoriumsassistenz. Nun erfüllt Ursula
An die 300 Hebammenschülerinnen lehrte sie
May mit Hingabe „Omadienste” und belebt
Wir wünschen viele Jahre Gesundheit, Glück
die Hebammenkunst. Beständig, einfühlsam,
noch immer die Hebammenpraxis „Storchen-
und Lebensfreude.
verlässlich und verständnisvoll aber auch
nest” in Mittweida.
Katharina von Lindeman
streng in ihren Forderungen und mit einem
Jetzt wird sie die Schultasche in die vorge-
Diplommedizinpädagogin
bemerkenswerten Praxisblick begleitete sie
zeichnete Ecke stellen, Ihre Hebammentasche
Schulleiterin Medizinische Berufsfachschule
besonders die ihr anvertrauten Hebammen-
jedoch hoffentlich noch lange zum Wohle jun-
Christel Morgenstern
schülerinnen. Ihre Fachkenntnisse resultierten
ger Familien in die Hand nehmen und durch
Diplommedizinpädagogin
nicht nur aus der Liebe zum Hobby Lesen,
die Lande fahren.
Fachrichtungsbetreuerin Hebammenwesen
Am 17. Juli 2007 beging Schwester Christine Hannig ihr vierzigjähriges Dienstjubiläum -
Wir trauern um
herzlichen Glückwunsch.
Eine der „Vierzigjährigen”
Irene Beyer
Fachkrankenschwester, Dresdner Straße
trie/Neurologie ab. Im Januar
1973 wurde Frau Hannig als
Stationsleitung der Station
Dr. med.
Alfred Rockel
D 14 eingesetzt.
Ehemaliger Oberarzt, Institut für Pathologie
Am 15.10.2001 erfolgte der
Umzug dieser Station in den
Krankenhausstandort Flemmingstraße. Die Belegung der
Frank Sonntag
Leiter Med. Fachbibliothek/ Patientenbibliothek
Station wurde verändert und
I
m Juli 1967 begann für Schwester Christine
die damit verbundenen mehrfachen Umzüge meisterte
Schwester Christine mit viel Elan und guten
Hannig das Berufsleben als Krankenschwes-
Ideen. Von ihrem Erfahrungsschatz konnten
ter im Standort Dresdner Straße.
schon viele Schwestern und Ärzte profitieren.
Wir wünschen Schwester Christine weiterhin
Vom 01.09.1970 - 02.07.1971 qualifizierte
Mit ihrem fachlichen Wissen und ihrem Ein-
viel Freude an ihrer Arbeit und privat alles Gute.
sich Frau Hannig zur Stationsleitung, und
fühlungsvermögen betreut heute Schwester
1975 schloss sie erfolgreich die Weiterbil-
Christine Patienten der Klinik für Chirurgie,
Ute Ziesche
dung zur Fachkrankenschwester für Psychia
internistische und kardiologische Patienten.
Pflegedienstleiterin, Flemmingstraße 2/4
15
KLINIKUM INTERN / EXTERN
Anfang Januar wird der Anbau an der Flemmingstraße in Betrieb genommen. Mit der
Nutzung des südlichen Anbaus geht das
größte und schwierigste Bauvorhaben unseres Klinikums sichtbar seinem Ende entgegen. Nur noch die beiden oberen Stationen
der Nordhälfte des Bettenhauses Flemmingstraße warten auf ihre Modernisierung
bis Mitte kommenden Jahres.
Eröffnung
unseres Anbaus
in der Flemmingstraße
W
ährend die Öffentlichkeit dem markan-
Programm zur Eröffnung
Mit zahlreichen Veranstaltungen für die Bürger von Chemnitz, für die Mitarbeiter, Senioren und Partner soll der Anbau eine gebührende Weihe erfahren. Erster Höhepunkt
ten Äußeren Lob spendete, waren es für die
wird das Neujahrskonzert sein, dass am 6. Januar 2008 mit dem Dresdner Jugend-
Beteiligten in der vierjährigen Bauzeit vor al-
sinfonieorchester (Foto vor einem Auftritt in Pillnitz) unter der Leitung von Dirigent
lem die Bewältigung der vielfältigen Umzüge
Milko Kersten (unten rechts) für alle Freunde der Musik stattfinden wird.
und baubedingten Einschränkungen in den
sechs bereits erfolgreich abgeschlossenen
Bauabschnitten, die Aufmerksamkeit, Einsatzbereitschaft und Geduld erforder ten.
Neujahrskonzert im Klinikum Chemnitz
mit dem Dresdner Jugendsinfonieorchester
Die komplexe Sanierung und Erweiterung des
Programm:
1976 bis 1982 errichteten Neubau Bezirks-
Franz Liszt: Ungarische Rhapsodie
krankenhaus ist qualitativ wie quantitativ ohne
W. A. Mozart: Fagottkonzert (Bearbeitung für Kontrabass und Orchester)
Beispiel. Während am Vorgängerbau, dem
Thomas Schieke a.G., MDR-Sinfonieorchester, Kontrabass
Bezirkskrankenhaus Suhl, inzwischen ein Ersatzneubau mit vier Etagen in Betrieb ist und
das zehngeschossige Bettenhaus mit zehn
Etagen abgerissen wurde, gab es für uns nur
Bedrich Smetana: Die Moldau
C. M. v. Weber: Aufforderung zum Tanz
Termin: 6. Januar 2008, 11 Uhr / Anbau Flemmingstraße 2, Cafeteria
den Weg nach vorn. Die ehrgeizige vertikale
Orientierung und der Behandlungskomfort
prägen das neue Bild der Klinikum Chemnitz
gGmbH. (red)
16
Kartenreservierung erforderlich: Bestellungen bitte per Mail an: [email protected]
KLINIKUM INTERN / EXTERN
Am 7.11.07 erfolgte im Bereich der F 230 in der Klinik für Kinder- und Jugend-
Der erste Spatenstich für
das neue Strahlentherapie-
medizin die Übergabe einer Geldspende in Höhe von 500 Euro. Vertreter des
zentrum am Klinikum Mittle-
Fördervereins der Grundschule Harthau, fünf Schüler der Grundschule und
res Erzgebirge gGmbH wur-
Thomas Hehl übergaben das Geld und ein Spiel, das sofort zum Einsatz kam.
de am 16. September 2007
bei dichtem Schneetreiben
getan. An den Schaufeln
betätigten sich Landrat Albrecht Kohlsdorf, Andreas
Liebig, Geschäftsführer des
Service-Centers Technik,
und Knut Hinkel, Geschäftsführer des Klinikums Mittleres Erzgebirge (v. r.).
Erster Spatenstich
M
T
homas Hehl, als ehemaliger Schüler der Harthauer Grundschule, radelte die
für neue Radioonkologie
Elbe von Hamburg bis Sachsen entlang und sammelte dieses Geld für den För-
derverein der Schule. Überwältigend war die Spendenbereitschaft auf dieser Tour
it der neuen Radioonkologie, die am Zschopauer Kli-
und damit auch die Gesamtsumme für die Grundschule. Die Mitglieder des För-
nikum als Anbau errichtet wird, kann die strahlentherapeuti-
dervereins der Grundschule wollten anderen Kindern, die krank sind und denen
sche Behandlung von Tumorpatienten aus der Erzgebirgsregi-
es nicht so gut geht, auch eine Freude bereiten und haben einen Teil der Spen-
on eine neue Qualität erreichen. Bauherr des Objekts ist die
densumme unserer Kinderabteilung übergeben. Das Geld werden wir für die Ge-
Klinikum Chemnitz gGmbH, die rund 4,5 Millionen Euro in
staltung der Patientenzimmer und für Spielsachen in der Station F 230 einsetzen.
Medizintechnik und Gebäude investieren wird. Ende 2008 soll
Ein herzliches Dankeschön geht an den Förderverein der Grundschule Harthau
das Strahlentherapiezentrum den Probebetrieb aufnehmen,
und natürlich an Herrn Hehl, durch den dies erst möglich wurde.
um Anfang 2009 in den regulären Betrieb überzugehen.
Astrid Reuchsel, Pflegedienstleitung Flemmingstraße 2/4
„Wir sehen, dass unsere Kooperation zwischen den Häusern
in Chemnitz und Zschopau lebendig bleibt. Seinerzeit hatte
man ja den Eindruck, dass die Beteiligung des Chemnitzer
Klinikums aus Sicht des Kartellamtes das ganze Gesund-
Spende der besonderen Art
Ein großes Herz für kranke Kinder
heitswesen der Bundesrepublik durcheinandergebracht hätte”, meinte Landrat Kohlsdorf mit einer lakonischen Akzentu-
Ursula Gentsch als ehemalige Mitarbeiterin der Frauenklinik - sie arbeitete als
ierung in seiner Ansprache.
Hebamme viele Jahre im Geburtensaal - hat für die kranken Kinder der Klinik
„Was heute in der Strahlentherapie möglich ist, haben wir
für Kinder- und Jugendmedizin in der Vorweihnachtszeit ihr Herz geöffnet und
seinerzeit nur geträumt”, erinnerte sich Dr. med. Dieter Baas-
100 Euro gespendet. Sie war auch im vorigen Jahr die anonyme Spenderin der
ke, Chefarzt der Klinik für Radioonkologie. Die Mehrzahl der
gleichen Summe für die Klinik. Im Namen der kranken Kinder möchten wir uns
Krebspatienten werde heute auch strahlentherapeutisch be-
sehr herzlich bei Frau Gentsch bedanken. Für das Geld werden wir einige Weih-
handelt. Man benötige dringend die neuen Kapazitäten in
nachtswünsche der Kinderabteilungen erfüllen. Der Spenderin wünschen wir
Zschopau, um einen 17 Jahre alten Beschleuniger im Klini-
auf diesem Wege alles Gute und stets stabile Gesundheit.
Impressum
kum ohne Kapazitätsverlust ersetzen zu können. (red)
Firmenzeitschrift der Klinikum Chemnitz gGmbH
Redaktionsteam: OA Dr. Wieland Baronius (Standort Küchwald),
Martina Klemm (Texterfassung), Christian Rösler (Standort Dresdner Straße),
Kerstin Sommer (Standort Flemmingstraße), Christine Wächtler (Pflegedienst);
Uwe Kreißig (Editor)
Grafik / Layout: Wolfgang Schnecke (www.schneckedesign.de)
Redaktionsadresse: Pressebüro / Barbara Hansel,
Flemmingstr. 2, PF 948 / 09009 Chemnitz, Tel.: 333-3 24 68
Verantwortliche Redakteurin: Barbara Hansel, e-mail: [email protected]
Herausgeber: Geschäftsführung der Klinikum Chemnitz gGmbH
Astrid Reuchsel, Pflegedienstleitung Flemmingstraße 2/4
Druck auf chlorfrei gebleichtem Papier: Handels-Verlag GmbH Chemnitz
Für die Richtigkeit der Beiträge sind die Autoren verantwortlich. Eingesendete
Manuskripte dürfen, falls technische Notwendigkeiten dies erforderlich machen, unter Berücksichtigung des beabsichtigten Informationsgehaltes - gekürzt und
editiert werden. Namentlich gekennzeichnete Artikel sowie Leserbriefe geben die
Meinung der Autoren wieder.
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe ist der 18.01.2008.
Vorschläge für Beiträge und Themen bitte an: [email protected]
Klinikum Chemnitz im Internet: www.klinikum-chemnitz.de
17
KLINIKUM INTERN / EXTERN
Klinikum Chemnitz und die Tochterunternehmen
im Spiegel der Presse
fasste. Zur Spende vom Lions Club Chemnitz
Schmidt-Rottluff für das Schlaganfallbüro von
über 11.000 Euro veröffentlichte der Wochenspiegel am 27.10.07 eine Bildinformation und
die Freie Presse einen Einspalter. Die Freie
Über die 4. Schüler-Universität informierte
Die Redakteurin betreute auch das Telefonfo-
mdr 1 Radio Sachsen am 10.10.07. Über die
rum „Schlaganfall” und den resümierenden
Presse und die Morgenpost stellten in ihren
gleiche Wellenlänge liefen die Einladung zum
Beitrag im „Ratgeber”. Prof. Jürgen Klingel-
Ausgaben vom 25./26. Oktober des Jahres
7. Diabetes-Info-Tag der Klinik für Innere Medi-
höfer, Medizinischer Geschäftsführer und
die neue Leiterin unserer Medizinischen Be-
zin II am 3.11.07 sowie am 26. September
Chefarzt der Klinik für Neurologie, war unter
rufsfachschule, Katharina von Lindeman, vor.
2007 ein Interview mit Dr. Rainer Schneider,
den Experten.
Hebamme Jana Krause wurde in einem Bei-
Leitender Chefarzt des Bergarbeiter-Krankenhauses Schneeberg, zur Gründung des Kom-
Die Krankenhaus-Umschau berichtete in ihrer
trag vom 15.10.07 über vernachlässigte Kin-
petenzzentrums für Herz- und Gefäßerkran-
Online-Ausgabe über die erfolgreiche Rezerti-
der von Mario Adolphsen in der Morgenpost
kungen. Auch die Auer Ausgabe der Freien
fizierung durch Joint Commission Internatio-
als Expertin zitier t. Über die Spende des Ein-
Presse, der Schneeberger Stadtanzeiger
nal für unser Klinikum. Unter dem Titel „Best-
kaufszentrums „Sachsen-Allee” von 1000 €
sowie die regionalen Ausgaben von Blick und
noten für Brustzentrum” erschien ein Bericht
für die Neonatologie der Klinik für Kinder- und
Wochenspiegel nahmen diese Gründung zum
in der Freien Presse, Lokalausgabe Mittwei-
Jugendmedizin schrieb Redakteurin Jenny Gill
Anlass für redaktionelle Beiträge.
da, zur erfolgreichen Rezertifizierung der Ein-
am 16. Oktober 2007 in der Freien Presse.
richtung. Die Nachrichtenagentur dpa und
An gleicher Stelle wurde auf den Vortrag „Al-
Zum Tarifabschluss mit dem Marburger Bund
das Fachportal kma online brachten unter
tersbedingte Makuladegeneration” von ChÄ
interviewte die Redakteurin Frau Klaus von
der Überschrift „Blick in die Zukunft” eine Re-
Prof. Katrin Engelmann verwiesen. Zur Schü-
mdr Radio am 29. September 2007 den Kauf-
view zum 6. Scheffelberg-Podium in Zwickau,
ler-Universität brachten der Wochenspiegel
männischen Geschäftsführer Dietmar Nichter-
in der Geschäftsführer Dietmar Nichterlein
am 13. Oktober 2007 und der Blick am da-
lein. Zum ersten Spatenstich für die neue Ra-
zitiert wird.
rauffolgenden Tag ausführliche Wort-BildBeiträge. Zum Endspurt an der Glasfassade
dioonkologie am Erzgebirgsklinikum in schrieben Redakteure von Freie Presse Regionales
Anlässlich des Tanzturniers „Großer Preis der
des Anbaus drückte Fotograf Andreas Truxa
sowie der Lokalausgaben in Zschopau und
Klinikum Chemnitz gGmbH” erschienen Be-
für die Freie Presse vom 10.10.07 auf den
Marienberg Beiträge. Am Vortag hatte bereits
richte in der Freien Presse, der Chemnitzer
Auslöser.
die Morgenpost den Anlass verkündet. Kanal
Morgenpost und dem Wochenspiegel. Der
8 online und die Freie Presse nahmen eine
Blick lud mehrfach zur Telefonaktion „Diabe-
Das 1000. Baby diesen Jahres war Swen Uh-
Spendescheckübergabe an die Kinderonkolo-
tes”: Dr. med. Joachim Lindner, Leiter des
lig, verantwortlicher Lokalredakteur der Frei-
gie der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
Diabetes-Behandlungszentrum am Bergarbei-
en Presse in Chemnitz, am 26. September
zum Anlass für einen Beitrag am 7. November
ter-Krankenhaus Schneeberg, war aktiv dabei.
2007 einen Beitrag mit Bild der glücklichen
Mutter Nicole Zabel wert. Am 20. September
diesen Jahres.
Ramona Bothe-Christel stellte am 13. Oktober
2007 informierte Falk Bittner im Wochenspie-
Über das Telefonforum Herzinfarkt verfasste
2007 in der Lokalausgabe Chemnitz das
gel mit Foto und redaktionellen Text über das
Redakteurin Stephanie Wesely am 19. No-
Schlaganfallbüro Chemnitz vor, das in der
10-jährige Bestehen unserer Betriebskinderta-
vember 2007 einen umfassenden Rückblick
Klinik für Neurologie arbeitet. Im gleichen Me-
gesstätte Sonnenkinder. Auch Ramona Bothe-
auf der vielgelobten Ratgeber-Seite der Freien
dium erschien eine Meldung zu Marcel Maas,
Christel nahm das Jubiläum zum Anlass, um
Presse. OA Dr. Axel Müller von der Klinik für
der am Klinikum ein „Prozessorientiertes Be-
in der Freien Presse am 15.09.07 über diese
schwerdemanagement” als Diplomarbeit ver-
Erfolgsgeschichte zu informieren.
Innere Medizin I war in Wort und Bild dabei.
Dass Peggy Fritzsche nicht nur Chemnitz' GeExperten beim Telefonforum „Herzinfarkt und
koronare Herzkrankheit” der RatgeberRedaktion der Freien Presse im November:
OA Dr. Axel Müller, Klinik für Innere Medizin I
(2. v. l.), Dr. Jörg Clausnitzer, Kardiologe am
nem Feature über ungewöhnliche Jobs für
Seelsorger, das am 18.11.07 im Chemnitzer
Blick erschien. Regina Mahler, Holger Herr-
Krankenhaus Mittweida, Dr. Jens Kaddatz,
mann und Christoph Wohlgemuth von unserer
Sächsische Herzinitiative, und Sven Spenke,
Seelsorge ließen sich im Standort Bürger-
Notarzt am Erzgebirgsklinikum Annaberg-
straße/Küchwald fotografieren und intervie-
Buchholz (v. l.).
wen. (red)
Foto: Uwe Mann/Freie Presse
18
sellschaftskolumnistin ist, bewies sie in ei-
KLINIKUM INTERN / EXTERN
Als Leitung einer Station hat man Verant-
Brandschutz gewinnt Publikum
wortung für die Planung, Durchführung und
Kontrolle der sachkundig und fachkundig
umfassend geplanten Pflege unter Berücksichtigung anerkannter Pflegemethoden,
Pflegesysteme und Qualitätsnormen.
D
Stationsinterne
Weiterbildung
ein Muss!
iesen Satz findet man in der Stellenbe-
schreibung der Klinikum Chemnitz gGmbH,
und er sollte das Anliegen einer jeden Stationsleitung sein. Um dieses umzusetzen, entstand in unserer Pflegegruppe ein Konzept für
eine Ganztagesweiterbildung. Die Themen
lehnten sich an das Fachgebiet unserer Station an. Für besonders wichtig erachteten wir
die Arbeitsweise und Wartung der Beatmungsgeräte durch einen Vertreter der Biomedizintechnik. Ein Vortrag über Beatmung
und Entwöhnung, gefolgt vom SBH und
Neuigkeiten in der Schlaganfallakutbehandlung füllten den Vormittag. Nach der Mittagspause folgte ein Schnupperkurs in Theorie
und Praxis der „Basalen Stimulation”.
Die Referenten dieser Themen waren ausschließlich ausgebildete Mitarbeiter unserer
Pflegegruppe, denen wir auf diesem Wege
nochmals danken wollen.
Wir als Stationsleitung finden diese Art der
Weiterbildung sehr effektiv im Sinne der ganzheitlichen Pflege und werden diese Möglichkeit wieder in Betracht ziehen.
D
ie 11. Demonstrationsübung zur Bekämpfung von Entstehungsbränden wurde wie in
den Vorjahren durch die Betreuungsfirmen Friess Feuerschutz und Dussmann AG & Co
KGaA vorbereitet. Nach entsprechenden Sicherheitshinweisen erfolgte eine theoretische Einweisung in die verschiedenen Brandklassen, in die Typen und den Aufbau der einzelnen
Handfeuerlöscher, ihre Eignung sowie in taktische Verhaltensweisen zur Bekämpfung von
Entstehungsbränden. Zusätzlich dazu wurden an alle Teilnehmer grafische Übersichten als
Merkhilfen verteilt.
Im Gegensatz zum Vorjahr (59) konnten 2007 119 interessierte Teilnehmer gezählt werden,
was einen Teilnehmerrekord aller bisherigen Übungen darstellt. Grund dafür ist neben einem
besseren Informationsfluss bestimmt auch ein wachsendes Verantwortungsgefühl zur Vorbereitung und Durchführung von Hilfeleistungen.
Zum wiederholten Male konnte ein Fettbrand dargestellt werden, der praktisch in jeder Küche, auch zu Hause, entstehen und gewaltige Ausmaße annehmen kann. Nur eine Zugabe
von ca. 10 ml Wasser in brennendes Fett genügt, um daraus eine um das über 1000fach
größere Wasserdampfwolke zu bewirken. Dementsprechend war auch das Interesse der Teilnehmer und hinterließ Schlussfolgerungen. Beim praktischen Ablöschen der Festkörper- und
Flüssigkeitsbrände beteiligten sich 15 Teilnehmer, was auch eine eindeutige Steigerung gegenüber den Vorjahren bedeutet.
Detlev Seyffert, Fachkraft für Arbeitssicherheit
Kerstin Rost, Cornelia Löffler, Ines Berndt
12.000 Euro für die Förderung von Kindern
Zum Benefizkonzert der Ambulanten Diagnostikund Therapiezentrum GmbH Chemnitz (ADTZ) am
1. Dezember 2007 war die Petrikirche am Chemnitzer Theaterplatz sehr gut besucht. Der Erlös des
Konzerts von über 12.000 Euro wird dazu dienen,
Kindern zu helfen, unbegründete Ängste abzubauen
- ein Gebiet, das zwar von großer Bedeutung für
die Gesundheit ist, doch noch zu wenig finanzielle
Mittel erhält. Zu hören waren Weihnachtsmusik
und Instrumentalwerke von Georg Philipp Telemann mit dem Chemnitzer Barockorchester und
labia vocale. (red)
19
KLINIKUM INTERN / EXTERN
Unsere Poliklinik GmbH
ambulante und stationäre
medizinische Versorgung aus einer Hand
nutzt. Ambulante Diagnostik und Therapie
sind die Aufgabenschwerpunkte der Poliklinik
GmbH für ambulante medizinische Diagnosen
und Behandlungen, einer Tochtergesellschaft
der Klinikum Chemnitz gGmbH.
Als eigenständiges kleines Wirtschaftsunternehmen bietet die Poliklinik GmbH von der
Kassenärztlichen Versorgung Sachsen genehmigte ambulante Patientenversorgung in vier
Medizinischen Versorgungszentren an. Er-
D
gänzt wird das Angebot für die Patienten
durch Leistungen zweier Physiotherapeuti-
ie Beteiligung
der Krankenhäuser
scher Zentren und einer Ergotherapiepraxis.
an der ambulanten
Neun an der Einrichtung angestellte Ärztinnen
medizinischen Ver-
und Ärzte sowie 70 Mitarbeiterinnen und Mit-
sorgung der Bevölke-
arbeiter arbeiten in enger Kooperation mit den
rung hat der Gesetz-
unterschiedlichen Bereichen des Klinikums im
geber mit dem Ge-
Interesse der Patienten zusammen. Sie nutzen
sundheitsmoderni-
gemeinsam vom Krankenhaus vorgehaltene
sierungsgesetz neu geregelt. Neben der Pa-
ambulanten vertragsärztlichen Versorgung
Ressourcen.
tientenbetreuung in den Ermächtigungs-
zuzulassen. Dieses regelte der Gesetzgeber
Zu den Einrichtungen der Poliklinik GmbH ge-
sprechstunden der am Krankenhaus ange-
ab dem 01.01.2004 mit dem § 95 SGB V und
hören:
stellten Ärzte kann nach den Neuregelungen
dem Vertragsarztänderungsgesetz. Die Inten-
des § 311 SGB V Patientenbetreuung für am-
tion des Gesetzgebers bei diesen Änderungen
MVZ Flemmingstrasse
bulante spezialärztliche Versorgung vom Kran-
war, das Angebot für den Patienten zur medi-
mit den Fachrichtungen
kenhaus angeboten werden. Definierte hoch-
zinischen Versorgung aus einer Hand anzu-
Gynäkologie / Geburtshilfe
spezialisierte Leistungen und seltene Erkran-
bieten und die Förderung der Zusammenarbeit
Allgemeinmedizin
kungen sowie Erkrankungen mit besonderen
aller am Behandlungsprozess Beteiligten zu
HNO
Krankheitsverläufen erweitern das Leistungs-
erreichen.
MVZ Rathausstrasse
spektrum der zugelassenen Krankenhäuser.
Auch die Klinikum Chemnitz gGmbH hat die
mit den Fachrichtungen
Mit der Konzeption Medizinischer Versor-
Chance zur Erweiterung des Spektrums der
Allgemeinmedizin
gungszentren wurde ein neues fach- und be-
Patientenversorgung zeitnah ergriffen und die
Augenheilkunde
rufsübergreifendes Element der ambulanten
Möglichkeiten der Teilnahme an der ambulan-
Kinderpulmologie / -allergologie
Leistungserbringung geschaffen, verbunden
ten Patientenversorgung auch mit der Grün-
(ab 01.01.08)
mit der Möglichkeit auch Krankenhäuser zur
dung Medizinischer Versorgungszentren ge
MVZ Uhlichstraße
mit den Fachrichtungen
Innere Medizin
Chirurgie und
Chirurgie-Zweigpraxis Frankenberg
MVZ Clausstraße
mit den Fachrichtungen
Gynäkologie/Geburtshilfe
HNO
Physiotherapeutisches Zentrum
Flemmingstraße
Physiotherapeutisches Zentrum
Müllerstraße
Ergotherapeutische Praxis
Rathausstraße
(ab 01.12.07 Rosenhof 16)
20
KLINIKUM INTERN / EXTERN
Mit der neu geschaffenen Organisation wird dem
Patienten eine durchgängige Behandlung ermöglicht. Die so oft festgestellten Doppeluntersuchungen bei ambulanter und stationärer Behandlung werden reduziert. Eine auf abgestimmte Behandlungsschritte basierende einheitliche
Patientenversorgung in den unterschiedlichen
Behandlungsabschnitten setzt sich zunehmend
durch. Die Qualitätskriterien der ambulanten und
stationären Versorgung sollen mit der Umsetzung eines Qualitätsmanagementprogramms in
den Einrichtungen der Poliklinik eine weitere VerDie Ärzte der Poliklinik GmbH mit den Fach-
Die Zusammenarbeit zwischen dem Klinikum
besserung der medizinischen Versorgung der
richtungen Chirurgie, HNO und Augenheilkun-
und der Poliklinik im therapeutischen Bereich
Patienten unseres Unternehmens gewährleisten.
de nutzen die Möglichkeiten zu ambulanten
spiegelt sich in der Leistungserbringung der
Operationen in den Räumen des Klinikum
Ergotherapie und der Physiotherapie für sta-
Mit der kontinuierlichen Erweiterung des Lei-
Chemnitz gGmbH sowohl für Patienten der
tionäre Patienten wieder. Eine stabile vertragli-
stungsangebotes und der Nutzung aller Möglich-
eigenen Einrichtung als auch für Patienten der
che Vereinbarung und mehrere Jahre Erfah-
keiten der Zusammenarbeit mit der Klinikum
jeweiligen Klinik des Krankenhauses. Augen-
rungen in der Zusammenarbeit der Mitarbeiter
Chemnitz gGmbH will sich die Poliklinik einen
ärzte erbringen Konsiliarleistungen für das
beider Einrichtungen sichern eine optimale
festen Platz in der ambulanten Versorgung der
Krankenhaus, der Facharzt für Innere Medizin
Patientenbetreuung und ermöglichen somit
Bevölkerung der Region Chemnitz sichern.
führt Untersuchungen für seinen Patienten in
die einheitliche kompetente Patientenversor-
Räumen und an medizintechnischem Gerät
gung sowohl im stationären als auch im nach-
Dr. oec. Ute Dornheim
des Krankenhauses durch.
stationären Bereich.
Geschäftsführerin Poliklinik GmbH
Textilcollage und Aquarelle
Im Physiotherapeutischen Zentrum Flem-
von Agnes Hertel im Physiotherapeutischen Zentrum
Flemmingstraße
mingstraße der Poliklinik GmbH werden zur
Zeit nicht nur Patienten mobilisiert, es kommen auch Kunstliebhaber auf ihre Kosten.
So läuft bereits seit einigen Wochen die
Ausstellung „Textilcollage und Aquarelle”
von Agnes Hertel, zu der am 07. November
zur Vernissage eingeladen wurde.
Den verregneten Novembernachmittag verbrachten die Gäste der Vernissage in einer gemütlichen Runde mit Zwiebelkuchen und Weißwein und lauschten dabei zu den Musikstücken von Doreen Babig, die auf dem Akkordeon die Veranstaltung musikalisch begleitete.
D
ie Künstlerin Agnes Hertel wurde 1935 in Brand-Erbisdorf geboren. Nach der Lehre und
Tätigkeit als Maschinenstrickerin arbeitete sie als Erzieherin im Schulhort und Lehrerin. Erst
Margarita Schubert
Leiterin Physiotherapie Flemmingstraße,
Poliklinik GmbH
1992 hat Frau Hertel ihre ersten Textilcollagen und 2001 ihre erste Aquarelle 2001 angefertigt.
Während der Vernissage erzählte die Künstlerin über die Entstehungsweise ihrer Bilder.
„Die Landschaften aus Nah- und Fern, das, was wir so erlebt haben, alles hat seinen Niederschlag in Bildern gefunden.”.
Die Ausstellung läuft noch bis Ende
Februar 2008.
21
PROJEKTE UND STRUKTUREN
reichs, erarbeitete Vorschläge zur Umsetzung jedes der acht Teile des
Zunehmender Kostendruck und steigende Qualitätsansprüche der
Beschwerdemanagementprozesses nach Stauss und Seidel (vgl. Ab-
Kunden verlangen von deutschen Krankenhäusern innovative Ideen
bildung 1). Die Darstellung der Abläufe erfolgte mittels Flussdiagram-
und Konzepte, um diese Anforderungen erfolgreich zu bewältigen.
men, unter Nutzung der Prozessmanagementsoftware iGrafx®
Die von der Bundesregierung beschlossenen Einsparungen bei Klini-
Flowcharter.
ken von jährlich 380 Millionen Euro sowie die steigenden Personal-
Zur Umsetzung von Beschwerdeauswertung und -informations-
kosten durch neue Tarifverträge zwingen die Gesundheitseinrichtun-
nutzung wurden Qualitätsplanungstechniken festgelegt.
gen zu Kosteneinsparungen durch Optimierung ihrer Prozesse oder
Der Beschwerdemanagementprozess im Überblick
zu Umsatzsteigerungen durch Erhöhung der Bettenauslastung.
Direkter Beschwerdemanagementprozess
Prozessorientiertes
Beschwerdemanagement
am Klinikum Chemnitz
D
iejenigen Personen, die den Prozess der Wertschöpfung im
22
Beschwerdestimulierung
Beschwerdeannahme
Beschwerdebearbeitung
Beschwerde
-reaktion
Beschwerdeauswertung
BeschwerdemanagementControlling
Beschwerdereporting
Beschwerdeinformationsnutzung
Indirekter Beschwerdemanagementprozess
Abbildung 1: Beschwerdemanagementprozess
In Vorbereitung auf die Erarbeitung des Konzepts galt es herauszufin-
Krankenhaus am besten beurteilen und mögliche Schwachstellen iden-
den, wie viel Beschwerdeäußerungen das Klinikum jährlich erfasst.
tifizieren können, sind die Kunden. Einer Untersuchung des Picker
Eine durchgeführte Dokumentationsanalyse ergab einen Wert von 38
Instituts zufolge sind 25% der Patienten mit ihrem Krankenhausauf-
Beschwerden für das Jahr 2006 bei einer Fallzahl von 67095. Da die
enthalt unzufrieden. Sie hätten demnach einen oder mehrere Hinweise
Literatur auf einen bestehenden Unterschied zwischen registrierten
für Verbesserungen, vorausgesetzt, das behandelnde Krankenhaus
und tatsächlich geäußerten Beschwerden hinweist, entschied sich die
gibt ihnen die Chance zur Äußerung. Andernfalls wirken sie als Multi-
Projektgruppe zur Durchführung einer Patientenbefragung.
plikator für negative Kommunikation. Die Literatur spricht von bis zu
Die Befragung ergab eine gegenüber der o.g. Anzahl Beschwerden
neun Personen, denen unzufriedene Kunden ihre schlechten Erfahrun-
deutlich höhere Anzahl tatsächlicher Beschwerden und unzufriedener
gen mitteilen und damit Einfluss auf sinkende Bettenauslastungen
Kunden im Betrachtungszeitraum 2006. Die Unterschiede zwischen
nehmen.
registrierten und ar tikulierten Beschwerden sowie zwischen den Be-
Welche Möglichkeiten hat ein Krankenhaus, erfolgreich aus diesem
schwerdeäußerungen und den tatsächlich unzufriedenen Kunden ma-
Wandel hervorzugehen? Einen Weg stellt die Implementierung eines
chen den Bedarf an einem Beschwerdemanagement deutlicht.
Beschwerdemanagements dar. Ein systematisches Beschwerdema-
Die Beschwerdestimulierung versucht alle unzufriedenen Kunden dazu
nagement ermöglicht es, Kunden dahingehend zu stimulieren, ihre
zu bringen, ihre Beschwerde zu äußern. Zu diesem Zweck wurde die
Beschwerden und Verbesserungsvorschläge zu äußern, diese Be-
Implementierung eines persönlichen, telefonischen, schriftlichen und
schwerdeäußerungen umfassend aufzunehmen und Hinweise auf
elektronischen Beschwerdekanals festgelegt. Damit wird den Kunden
Schwachstellen abzuleiten. Damit können Prozesse optimiert und eine
ermöglicht, sich auf verschiedenste Weise zu äußern. Das Beschwer-
Qualitätssteigerung erreicht werden. Außerdem wird der zufrieden
demanagement-Tool erläutert die einzelnen Teile und geht auch auf
gestellte Kunde an das Unternehmen gebunden und kommuniziert im
deren Vor- und Nachteile ein.
Ergebnis die positiven Erfahrungen in seinem Umfeld, was wiederum
Ziel der Beschwerdeannahme ist die umfassende und zügige Erfas-
zu einer Steigerung der Bettenauslastung beiträgt.
sung aller Informationen im Zusammenhang mit der Beschwerdeäuße-
Im Klinikum wurde dieser Trend erkannt und gemeinsam mit der Dr.
rung. Das Beschwerdemanagement-Tool stellt die direkte (persönlich,
Starke Managementsysteme GmbH in einer Diplomarbeit ein prozess-
telefonisch) und indirekte (schriftlich, elektronisch) Beschwerde-
orientiertes Beschwerdemanagement-Tool entwickelt, das alle Abläu-
annahme prozessual dar. Zentrales Element dieses Bereichs ist die
fe, Verantwortlichkeiten, Zeitrahmen und Formblätter beinhaltet, die
Meinungskarte. Für die Projektgruppe bestand das Ziel, ein einziges
zur umfassenden Aufnahme und Bearbeitung einer Beschwerde sowie
Dokument für die Annahme einer Beschwerde in allen Beschwerdewe-
zum Ableiten von Verbesserungsmaßnahmen nötig sind. Damit wer-
gen einzusetzen, um eine Dokumentationsflut zu vermeiden.
den ein effizientes Arbeiten, eine hohe Transparenz und die Zufrieden-
Alle Informationen werden in eine vorbereitete Datenbank eingetragen.
stellung der Kunden erreicht.
In der Beschwerdebearbeitung werden alle unternehmensinternen In-
Eine Projektgruppe, bestehend aus Vertretern des Qualitätsmanage-
formationen zum Fall erhoben. Dazu enthält das Tool ein Protokoll zur
ments sowie des ärztlichen, pflegerischen und kaufmännischen Be
Erhebung von Stellungnahmen der beteiligten Mitarbeiter.
PROJEKTE UND STRUKTUREN
Der Bearbeitungsprozess wird von den Über-
Um ein erneutes Auftreten von Beschwerdeursa-
wachungsprozessen Mahn- und Eskalations-
chen zu vermeiden, greift die Beschwerdeinfor-
system tangiert. Die Software enthält bezüg-
mationsnutzung die Ergebnisse der Beschwerde-
lich der Beschwerdereaktion eine Checkliste
auswertung auf und leitet daraus Verbesserungs-
für die abschließende Kommunikation mit
maßnahmen ab. Hierzu wurde die in der Softwa-
dem Beschwerdeführer. Außerdem ist es an-
re vorgesehene Methode FMEA genutzt. Die Ar-
hand des hinterlegten Kompensationssche-
beitsgruppe erkannte, dass damit eine umfas-
mas möglich, die individuellen Bedürfnisse
sende Einschätzung der Ursachen sowie eine
des Kunden zu berücksichtigen.
Evaluation der Verbesserungsmaßnahmen mög-
Die in der Datenbank vorhandenen Informatio-
lich sind.
nen werden in der Beschwerdeauswertung
„Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht
Am 27.10.07 fand das Symposium der Säch-
quantitativ und qualitativ ausgewertet. Die
korrigiert, begeht einen zweiten.” (Konfuzius)
sischen Krebsgesellschaft im Wasserschloss
quantitative Auswertung erfolgt mittels Fre-
Um einen Fehler zu korrigieren, muss er gefun-
Klaffenbach am Rande von Chemnitz statt.
quenz-Relevanz-Analyse für Beschwerden
den werden. Einen Hinweis auf einen Fehler stellt
Das Wasserschloss verzaubert seine Besu-
und Pareto-Diagramm (Vgl. Abb. 2). Auf diese
eine Beschwerde dar. Das Beschwerdemanage-
cher vom ersten Moment an. Erbaut wurde
Wiese ist eine ausgewogene Beurteilung der
ment-Tool zeigt Möglichkeiten, um die Hinweise
das reizvolle Renaissance-Schloss bereits im
Beschwerden, hinsichtlich Häufigkeit und Re-
aufzunehmen. Um eine Wiederholung des Pro-
16. Jahrhundert. Parallel zum Flüsschen Wür-
levanz für die Kunden, möglich. Die dring-
blems zu vermeiden, werden dem Benutzer der
schnitz entfaltet sich der Gesamtkomplex aus
lichsten Fälle bilden den Input für die Ursa-
Software Qualitätsinstrumente an die Hand gege-
Schlossgebäude, Hotel, Restaurants, Fahr-
che-Wirkungs-Analyse. Bei dieser qualitativen
ben, die durch eine umfassende Erklärung und
zeugmuseum und Kunsthandwerk-Ateliers
Auswertung werden die eigentlichen Ursa-
Darstellung eine hohe Nachvollziehbarkeit auf-
inmitten eines Landschaftsparks aus grünen
chen für die Beschwerde bestimmt. Das Be-
weisen. Das Beschwerdemanagement-Tool zeigt
Wiesen, attraktivem Golfplatz und beliebten
schwerdemanagement-Tool enthält für alle
am Beispiel der Klinikum Chemnitz gGmbH, wie
Spazierwegen, womit optimale Möglichkeiten
Qualitätsplanungstechniken Formblätter und
es möglich ist, einerseits eine hohe Kundenzu-
zur Durchführung von wissenschaftlichen
Erklärungen.
friedenheit zu erreichen und andererseits einen
Tagungen geboten werden.
Eine kontinuierliche Überwachung des Be-
wirtschaftlichen Nutzen für die Einrichtung zu
schwerdemanagementprozesses erfolgt über
erzielen. Marcel Maas gebührt hohes Lob für
Das Thema des diesjährigen Symposiums der
das Beschwerdemanagement-Controlling.
seine Arbeit. Zum einen wurde die Diplomarbeit
SKG lautete „Leitlinienadaptierte multimodale
100
90
94
80
70
60
50
40
30
20
77
60
Abbildung 2: Pareto-Diagramm
ke ine Ze it
S on stige s
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A uswirk ung en
A ufwan d zu g roß
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B es chwerd egrun d
39
man geln de
Au ssic ht auf
E rfol g
10
0
100
98
Wissenschaftliches
Symposium der Sächsischen
Krebsgesellschaft entwickelt
sich zur regionalen
Leitlinienkonferenz
mit „Auszeichnung” im
Therapie urologischer Tumoren”. Das Pro-
schriftlichen wie im
gramm des Tages, das von den Herren Dres
mündlichen von der
Baaske, Quietzsch und Diener erarbeitet wur-
Fachhochschule
de, unterstrich einmal mehr den berechtigten
Zwickau bewertet. Zum
Anspruch, dieses wissenschaftliche Sympo-
anderen erhielt er durch
sium zur regionalen Leitlinienkonferenz in der
die Techniker Kranken-
Onkologie zu entwickeln.
kasse den ersten Preis
für studentische Exzel-
Vor über 70 Teilnehmern eröffnete Frau Prof.
lenz. Das Ergebnis spie-
Froster, die wissenschaftliche Vorstandsvor-
gelt auch das Know-
sitzende der SKG, die Veranstaltung im Bür-
how der Arbeitsgruppe am Klinikum wieder, die
gersaal. Die Beiträge der anerkannten Refe-
Hier wurden aus verschiedenen Kennzahlen,
innerhalb von drei Monaten konsequent sich mit
renten widmeten sich dem Nierenzell-, dem
die in der Software enthalten sind, diejenigen
dem Thema auseinandergesetzt und Marcel
Harnblasen- und dem Prostatakarzinom. Neu-
ausgewählt, die am besten zum Krankenhaus
Maas praktische Umsetzungsmöglichkeiten auf-
este Erkenntnisse und Behandlungsmethoden
passen. In einem hinterlegten Formblatt kön-
gezeigt haben. Zu der Arbeitsgruppe gehörten
wurden dem Fachpublikum vorgestellt. Dies
nen die Ist-Zahlen mit den Soll-Werten vergli-
Inge Bürger, Jenny Flade, Andrea Kuphal und die
gab Anlass zu intensiven Diskussionen, in
chen werden.
Autorin des Beitrags. Wir fühlen uns mit ausge-
denen die Praxiserfahrungen der Teilnehmer
Das Beschwerdereporting beschäftigt sich
zeichnet. Das Ergebnis der Diplomarbeit wurde
einflossen und auch Fallbeispiele zur Sprache
mit der regelmäßigen Berichterstattung be-
im Juli 2007 in der Qualitätskonferenz vorge-
gelangten.
schwerde-bezogener und beschwerdemana-
stellt. Es bleibt abzuwarten, welche Ressourcen
gement-bezogener Informationen. Dazu wur-
für dieses Projekt von der Geschäftsführung zur
Dr. Ralf Porzig, Geschäftsführer
den Umfang, Zeitpunkte und Zielgruppen fest-
Verfügung gestellt werden.
Sächsische Krebsgesellschaft e.V.
gelegt.
Kerstin Sommer, Qualitätsmanagement
23
AUS- UND WEITERBILDUNG
Teilnehmerrekord
zur 4. Schüler-Universität
Mit über 90 Anmeldungen konnte die
diesjährige Schüleruniversität am
Klinikum Chemnitz ein Besucherrekord
verbucht werden.
med. Jörg-Olaf Habeck überschrieb seinen Vortrag „Ärztinnen und Ärzte für Pathologie: Dem
Leben verpflichtet”. „Vom Atom zur Diagnose”
war der thematische Anknüpfungspunkt für ChA
PD Dr. med. habil. Dirk Sandrock, während Allergieexperte OA Dr. med. Heinrich Schwarz von der
Klinik für Innere Medizin IV zu seinem Hausthema
referierte. OA Matthias Forbrig sprach über die
Arbeit des Geriatriezentrums und spezielle Aspekte der Altersmedizin. Über „Innovationen in der
Neurochirurgie” informierte OA Dr. med. SvenAxel May.
D
Ein Tag der Veranstaltungswoche wurde dem
Ausbildungsangebot des Klinikums gewidmet.
Abiturienten. Zweifellos zeigen diese Zahlen,
Mit organisierten Workshops zu den einzelnen
mehr zum 4. Mal traditionell in der ersten Woche
dass Medizin auch gegenwärtig ein begehrter
Fachgebieten konnten die Kurzzeitstudenten einen
der Herbstferien statt und war erstmals von Mar-
Studiengang bleibt. Viele Abiturienten wollen
Einblick in Fachabteilungen und in die Medizini-
keting/Öffentlichkeitsarbeit organisiert worden.
sich daher vorab umfassend informieren, um
sche Berufsfachschule des Klinikums.
Auch die diesjährige Auflage bot hochkarätige
ihre Chancen bei der Auswahl zu erhöhen, paral-
Zum Abschluss nahm jeder Teilnehmer neben
Fachvorträge für interessierte und motivier te
lel spielte auch eine mögliche Ausbildung am
einem Präsent das begehrte Zertifikat für die Teil-
junge Leute.
Klinikum eine Rolle in den Überlegungen der
nahme mit nach Hause. Die in der Zwischenzeit
Das Abitur eröffnet für junge Menschen das Tor
jungen Gäste.
erfolgte Auswertung zeigte auf, dass die Teilzeit-
zu den verschiedensten Berufs- und Karrierewe-
Einen praxisnahen Einblick in die Welt der Medi-
studenten mit ihrem Studium zufrieden waren.
gen. Doch dies ist längst kein Freibrief mehr für
zin erhielten die Schüler der Klassen 10-12 der
einen sicheren Ausbildungs- oder Studienplatz.
Gymnasien und Mittelschulen aus Chemnitz und
Foto: Freude über den ersten „Uni-Abschluss”:
Auf die rund 8000 Studienplätze für ein Studium
Umgebung auch in diesem Jahr durch engagier-
Co-Organisatorin Beate Krötzsch (l.) über-
der Medizin bewerben sich jährlich ca. 33 000
te Referenten aus unserem Hause. ChA PD Dr.
reichte die Urkunden am Abschlusstag.
ie attraktive Veranstaltungsreihe fand nun-
Beate Krötzsch/red
Rückblick
Ü
ber 80 wissbegierige Schülerinnen und
24
Zwei Studentinnen der Schüler-Universität 2007 blicken zurück
die Luft anhalten. Wir müssen schon zuge-
dem wir mit Fachbegriffen und Definitionen
Schüler füllten täglich die Reihen des Hör-
ben, als Mediziner hat man eine wirklich
jeglicher Art bombardier t wurden. Was wir
saals. Wir wurden durch die Standorte
große Verantwortung.
natürlich auch erwähnen wollen, waren die
Dresdner Straße, Flemmingstraße sowie Küch-
Außerdem erhielten wir einen Einblick in die
Vorträge über viele verschiedene medizini-
wald geführt und konnten viele interessante
Problematik der künstlichen Befruchtung, in
sche Berufsbilder, die auch ohne vorerst min-
Vorträge hören. So erfuhren wir in den Refe-
die für wahrscheinlich viele Patienten wichtige
destens sechsjähriges Medizinstudium sehr
raten über Pathologie und Rechtsmedizin,
Krankenhausseelsorge, hatten die Möglich-
anspruchsvoll sind.
dass die Arbeit, die ein Pathologe oftmals in
keit, unsere Lungenfunktion überprüfen zu
Im Nachhinein können wir sagen, dass diese
diversen Fernsehsendungen ausführt, eigent-
lassen und hörten weitere Vorträge, so über
Woche sehr informativ war und es Spaß ge-
lich die eines Rechtsmediziners ist.
Allergien, Nuklearmedizin - auch hier durften
macht hat, auch wenn wir dafür eine Woche
Besonders fesselnd war auch der Vortrag
wir in der Klinik einen Besuch abstatten - und
unserer Herbstferien geopfert haben. Wir freu-
über Neurochirurgie, in dem man viel über
das Geriatriezentrum in der Dresdner Straße.
en uns schon jetzt darauf, wenn die Schüler-
den Beruf an sich erfuhr und auch durch Vi-
Ebenso konnten wir die Medizinhistorische
universität im nächsten Jahr in eine neue Run-
deoausschnitte einige Vorgänge bei kompli-
Sammlung im Küchwald besuchen und unse-
de geht.
zierten operativen Eingriffen mitverfolgen
ren Wortschatz durch den Vortrag „Aspekte
konnte - manchmal konnte man einfach nur
der Verhaltensmedizin” erheblich erweitern, in
Jenny Müller & Rosmarie Hiekel
AUS- UND WEITERBILDUNG
Ein herzliches
Willkommen
unseren neuen Auszubildenden
A
m 11.10.2007
fand wie schon in den
vergangenen Jahren
eine „Azubifete” zur
Begrüßung der neuen
Schüler der Fachrichtungen Gesundheitsund Krankenpflege,
Gesundheits- und Kinderkrankenpflege und Hebammen statt.
Zu Beginn stellten wir, die Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV), uns kurz vor und informier-
ten alle Gäste über unsere Aufgaben und Tätigkeiten. Tino Kramer und Olaf Schwarz standen als Mitglieder des Betriebsrates für Fragen zur Verfügung.
Beim nunmehr traditionellen Betten-Bezieh-Wettbewerb konnten die bereits erlernten Fertigkeiten der
neuen Schüler getestet werden. Drei Teams konkurrierten in den Disziplinen Schnelligkeit, Ordentlichkeit und Wohlbefinden des Patienten. Auf die Sieger wartete eine kleine Überraschung und auch die
Verlierer gingen nicht leer aus.
D
ie Medizinische Berufsfachschule der Klini-
Nach genannter Arbeit konnten sich alle an einem reichhaltigen Buffet stärken. Im Anschluss daran
blieb für alle noch Zeit, sich näher kennen zu lernen und sich über erste Erfahrungen auszutauschen.
Eure JAV
kum Chemnitz gGmbH präsentierte sich am
20.11.2007 im Berufsinformationszentrum der
Agentur für Arbeit Chemnitz in Form einer Informa-
Am 08. November diesen Jahres fand im Hörsaal des Dr.-Panofsky-
tionsveranstaltung zum Thema „Ausbildung an der
Hauses eine Weiterbildungsveranstaltung des Buchverlages THIEME zum
Klinikum Chemnitz gGmbH”. Frau Dipl.-Med.-Päd.
Thema Certified Nurse Education (CNE) statt. CNE beinhaltet Schulungs-
(FH) Karin Geithner als Fachrichtungsbetreuerin der
konzepte für Pflegende, die zusammen mit dem deutschen Pflegerat e.
Gesundheits- und Kinderkrankenpflege stellte alle
V. erarbeitet worden sind. Das Ziel der Nutzung von CNE ist die kontinu-
Fachrichtungen unseres Hauses dem in Vielzahl
ierliche Qualifizierung von Pflegekräften auf allen Kompetenzen. Dies
kann durch zwei Varianten ermöglicht werden.
V
CNE
vertretenem Publikum vor. Nicht nur interessierte
potenzielle Schüler informierten sich, sondern auch
deren Eltern und Angehörige.
eine neue Form der Weiterbildung
ariante 1 ist die Basislizenz. Sie umfasst CNE
können. Der Fragebogen fungiert hierbei als Wis-
online, die größte Wissensplattform für Pflegen-
sensüberprüfer. Wenn aus der jeweiligen Lern-
de. Damit wird ein Zugriff auf zahlreiche Pflege-
einheit mindestens 70% der Fragen richtig be-
Korrektur
und Medizinfachbücher, Filme, Pflegestandards
antwortet worden sind, erhält man CNE-Punkte
Im Beitrag „Festlicher Schuljahreswechsel in der
sowie den kompletten Fortbildungsteil von CNE
(Fortbildungspunkte). Dazu wird dann ein Fort-
Stadthalle Chemnitz” muss es am Textanfang so-
gegeben. Der CNE Expertenrat ermöglicht die
bildungszertifikat online übermittelt. Die Aner-
wie am Textende richtig heißen:
Beantwortung von fachlichen Fragen innerhalb
kennung dieser Fortbildungspunkte wird durch
Ein Höhepunkt des Schuljahres sind die jährlichen
von zwei Werktagen. Dazu ist die Frage online in
die freiwillige Registrierungsstelle für beruflich
Feierlichkeiten in der Stadthalle Chemnitz, näm-
eine dazugehörige Maske einzugeben. CNE Fort-
Pflegende gewährleistet. Darüber hinaus ist CNE
lich die Verabschiedung des Jahrgangs 2004 und
bildung schließt die Lücke zwischen Pflegewis-
als Bildungsmaßnahme vom deutschen Pflegerat
die Aufnahme für das Schuljahr 2007/2008, die
senschaft und praktischer Pflege. Die Lernein-
e. V. zertifizier t.
am 30.08.2007 nunmehr zum achten Male in sehr
heiten orientieren sich an den Berufskompeten-
Durch diese Art von Weiterbildung wird ein neu-
ansprechendem Rahmen unter künstlerischer
zen der Pflege, Fach- und Methodenkompetenz,
er Weg zur Qualitätssicherung aufgezeigt. Es ist
Begleitung durch die Werkstatt für Musik und
Sozial- und Personalkompetenz sowie Pflege im
hiermit für Pflegekräfte möglich, sich jederzeit
Theater der Stadt Chemnitz, geleitet von Herrn
Unternehmen Krankenhaus. Ebenfalls zur Basis-
fort- bzw. weiterzubilden. In Zukunft per Maus-
Wieland Müller, begangen werden konnten...
lizenz gehört das CNE Magazin, sowie ein Work-
klick in eine virtuelle Bibliothek zu gelangen und
Die aufgenommenen Schüler des ersten Ausbil-
shop zur Einführung und Nutzung von CNE.
neugierig in den Büchern zu „blättern”, ist eine
dungsjahres heißen wir herzlich willkommen und
Variante 2 ist die Premiumlizenz. Besonderheit
prima Sache.
wünschen allen einen guten und erfolgreichen
besteht hier darin, das entsprechende Lernein-
Oliver Thierig
Ausbildungsverlauf.
heiten durchgearbeitet werden müssen, um dann
Gesundheits- und Krankenpfleger
den dazugehörigen Fragebogen beantworten zu
Praxisanleiter
Wir bitten um Entschuldigung. (red)
25
SERVICE UND SOZIALES
Senioren
besichtigen
Medizinhistorisches Kabinett
A
m 24. September 2007, einem schönen
ten die ehemaligen Schwestern an die vergan-
Herbsttag, trafen sich ehemalige Mitarbeite-
gene Zeit ihrer Tätigkeit auf Stationen und
rinnen der Frauen- und Kinderklinik und des
Funktionsabteilungen der Krankenhäuser des
Krankenhauses Scheffelstraße im Medizinhis-
Klinikums Chemnitz. Die Entwicklung ausge-
mentationen die frühere Struktur des Kranken-
torischen Kabinett im Standort Bürgerstraße
wählter medizinischer Verfahren sowie die
hauses, die heutigen Funktionen der einzelnen
2/Küchwald. Die medizinhistorische Samm-
medizinischen Erkenntnisse und Errungen-
Häuser und brachte uns die Schönheit der
lung wurde von Mathias Stopp (linkes Foto)
schaften der Ärzte auch aus unserem Chem-
alten und neuen Gebäude nah.
sehr anschaulich dargestellt und mit viel Lie-
nitzer Klinikum bestaunten wir. Andreas Wal-
be zum Detail erläutert. Alte Geräte, Instru-
ther (rechtes Foto) führte uns durch den
Erika Höfler
mente, Bücher, Bilder und Bildtafeln erinner
Standort, erläuter te uns anhand von Bilddoku
Seniorenkommission
Eine Handvoll Leben
gut versorgt von Anfang an
Anlässlich der 10. Geburtstagsfeier des Centers in der Sachsenallee wurden am Tortenbuffet und an der Sektbar von den Besuchern für unsere Neonatologische Intensivstation der Klinik für
Kinder- und Jugendmedizin gespendet.
kranken Kind und die Entwicklung einer positi-
13.10.2007 durch die Centermanagerin Peg-
ven Eltern-Kind-Beziehung wird durch indivi-
gy Kirschbaum. Wir bedanken uns bei dem
duelle Unterstützung, Beratung und Begleitung
Team des Centermanagements der Sachsen-
Förderung unserer intensivpflegebedürftigen
gefördert.
allee für die gute Zusammenarbeit.
Patienten sowie der Entwicklung unserer Früh-
Zur Herstellung der Wettbewerbsfähigkeit zu
Katrin Künzel
geborenen. Außerdem wollen wir mit dem
anderen Kliniken sind diese Maßnahmen un-
Ines Kunze
Geld neben der weiteren Ausstattung unseres
verzichtbarer Bestandteil zu einem konstanten
Kerstin Lippold
Pflegebereiches die Förderung der elterlichen
Optimierungsprozess der Elternintegration
Integration stärken. Durch Schaffung einer
und Kontinuität
patienten- und besucherfreundlichen Atmo-
unserer Präsenz
sphäre bieten wir eine bessere Unterstützung
und der daraus
für die Familien an.
resultierenden
D
en Erlös verwenden wir zur individuellen
Sicherung einer
Es steigert sich die Lebensqualität der betrof-
öffentlichkeits-
fenen Kinder und deren Angehörigen. Sie wer-
wirksamen positi-
den durch gezielte Anleitung von ausgebilde-
ven Imagepolitik.
tem Fachpersonal auf die Nachsorge- und
Die Schecküber-
Entlassungssituation optimal vorbereitet. Die
gabe von 1000
elterliche Kompetenz im Umgang mit dem
Euro erfolgte am
27
SERVICE UND SOZIALES
Zum Tag der offenen Tür am 6. Oktober 2007 fand im Elternhaus
Hilfe wird angeboten bei:
„Schmetterling” des Elternvereins krebskranker Kinder e.V. die
der Rückkehr in Schule und Ausbildung
Eröffnungspräsentation unseres neuen Projektes „Zurück ins Le-
Erreichen der Bildungsziele
ben - Reintegration krebskranker Kinder und Jugendlicher in
Berufsvorbereitung und -findung
Schule und/oder Ausbildung” statt. Eine besondere Würdigung
Wiedergewinnung der Selbständigkeit im persönlichen,
erfährt das Projekt durch die Schirmherrschaft von Barbara Lud-
sozialen und schulischen Bereich
wig, Oberbürgermeisterin der Stadt Chemnitz.
individuelle Betreuung
Förderunterricht und Schule am Krankenbett
Zurück ins Leben
Ergotherapie
Eingliederung in die Jugendgruppe
Erlebnispädagogische und lebenspraktische Angebote
Wie kann die Hilfe konkret aussehen?
Erschließung von Ausbildungsplätzen
Unterstützung und Information zu Anträgen und Fördermöglichkeiten
Berufsorientierung, Bewerbungstraining
Vorbereitung auf Ausbildung und Studium durch Praktika,
Klärung der Anforderungen und Möglichkeiten
Reintegration krebskranker Kinder und Jugendlicher in Schule und Ausbildung
W
ährend sich in vergangener Zeit unser Verein auf das psychoso-
ziale Umfeld während der Krankheitsphase konzentrierte, steht heute
Für die Realisierung des Projektes knüpfen wir ein Netzwerk mit fachkompetenten Partnern der Region.
die wichtige Aufgabe an, die Zeit danach gut zu begleiten. Dies hat
das Projekt herausgefordert. Auf Grund der Erfahr ung mit der Krank-
Elke Friedrich
heit wurde die Vielfalt der auftretenden Probleme systematisch er-
Vorsitzende Elternverein krebskranker Kinder e.V.
fasst. Es wurden Hilfen geöffnet und neu geschaffen. Das Projekt richtet sich an krebskranke Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene,
Kontakt: Die Betroffenen können sich direkt an uns unter der
unabhängig davon, in welchem Zentrum sie behandelt werden oder
Rufnummer 0371/430899 wochentags von 8 bis 16 Uhr wenden.
wurden, unabhängig, wie lange die Behandlung zurückliegt.
Auf Wunsch kommen die Mitarbeiter auch nach Hause.
lebendiges Licht. Weil es Tag für Tag länger
dunkler bleibt, entzünde ich jeden Sonntag
eine Kerze mehr. Sind am vierten Advent alle
LICHT
im Dunkel
Kerzen auf dem Kranz angebrannt, leuchten
I
n den Dezembertagen leben wir in der dunk-
28
sie den Raum schön aus. Da mir in der dunk-
feiert wird: „Ich bin das Licht der Welt.” Für
len Jahreszeit die Kerzen vom Adventskranz
mich ist Jesus zum Licht geworden, weil ich
nicht ausreichen, stelle ich mir weitere Licht-
über ihn zum Glauben an Gott gefunden habe.
quellen im Zimmer auf. Der Schwibbogen ver-
Durch den Glauben gewinne ich Halt und
breitet sein helles Licht. Genauso gehören
Orientierung. In den biblischen Geschichten
Engel und Bergmann als Leuchter dazu. Eine
von Jesus erkenne ich Wege, wie ich
Pyramide und eine Spinne erleuchten ebenso
menschlicher mit mir und mit meinen Mit-
die Stube. Zu den vielen Kerzen stelle ich zu-
menschen umgehen kann.
sätzlich einen Lichterbaum. Am Heiligen
Abend erglänzt die Weihnachtsstube wie ein
So wünsche ich Ihnen auch im Namen von
Festsaal.
Regina Mahler und Christoph Wohlgemuth,
len Jahreszeit. Die Tage werden immer kürzer
Es muss etwas Besonders sein in der Weih-
dass das Licht der Weihnacht Ihr Herz erhellt
und die Nächte länger. Ich weiß ja nicht, wie
nacht. Die längsten Nächte mache ich zu den
und dass es Ihren Weg durch das kommende
Sie diese dunklen Tage verleben. Gerne zünde
hellsten. Am Tiefpunkt des Jahres sehne ich
Jahr erleuchtet.
ich mir auf dem Adventskranz eine Kerze an.
mich nach dem Licht. In der Bibel heißt es
Ihre Flamme taucht den Raum in ein warmes,
von Jesus, dessen Geburt zur Weihnacht ge
Holger Herrmann
SERVICE UND SOZIALES
Ende der zweiten Woche das Wetter schlechter
wurde und das Kudel Daddel Du Kinderland in
Chemnitz Röhrsdorf angesteuert wurde. Drei
Stunden toben, toben, toben... Immer ein Highlight und auf der Beliebtheitsskala ganz oben
sind natürlich die Fahrten auf der Sommerrodelbahn in Augustusburg.
Herbstferiencamp 2007
Action und Spaß stehen in den Ferienwochen an
erster Stelle, denn spätestens am ersten Schultag heißt es wieder: stillsitzen und konzentrieren.
Torsten Hofmann
Förderverein Nachwuchssport e. V., Flöha
S
wieder bei Null Punkten beginnen muss.
Ab sofort können unter
den sind unsere Kinder gar nicht. Wie sonst
Der Tagesausflug nach Freiberg stand ganz im
[email protected] für die Winterferien
lässt sich erklären, das die häufigste Antwort
Zeichen von „Ratatouille”, dem neuesten Trick-
2008 Plätze gebucht werden. Bewährte Pro-
der Kinder auf die Frage nach dem (gewünsch-
films aus den Pixar-Studios. Auch wenn das Mit-
grammpunkte sind u. a. wieder Freizeitbad, Kino,
ten) Tagesablauf „Fußball von früh bis spät” war.
tagessen nicht von Meisterköchen auf vier Pfo-
Eislaufen, Kudel Daddel Du, Sport und Spiel im
Auf der gepflegten Anlage des Auenstadions in
ten zubereitet wurde, so zauberte der an-
Schnee (sofern vorhanden) und in der Turnhalle,
Flöha macht es auch riesigen Spaß, dem runden
schließende Mc Donalds-Besuch auch diesem
Kegeln, Schwimm- und Tauchwettbewerbe...
Leder nachzujagen. Dabei kamen nicht nur die
wieder ein Lachen auf die Gesichter der Kinder.
„Profis” zum Zuge, auch die nicht so talentierten
Den nötigen Hunger hatten sie sich vorher im
Kids waren mit Feuereifer bei der Sache. So man-
Freizeitbad geholt, wo Röhrenrutsche, Strö-
cher Nachwuchskicker erlebte in dieser Zeit sei-
mungskanal, Außen- und Schwimmerbecken
ne „Flutlicht-Feuertaufe”.
keine Langeweile aufkommen lassen.
o unsportlich, wie sie häufig dargestellt wer-
Fußball ist zwar die wichtigste Nebensache der
In der ersten Woche staunten die Kids bei der
Welt, trotzdem wurden auch die „restlichen”
Adler- und Falken-Flugshow auf Schloss Augus-
Freizeitangebote sehr gut angenommen. Auf der
tusburg nicht schlecht, als die riesigen Weiß-
Kegelbahn herrschte beim Schnapszahlenkegeln
kopfseeadler oder Mönchsgeier knapp über ihren
bisher ungekannte Stimmung. Jede Schnapszahl
Köpfen hinwegrauschten. Diesen Ausflug hatten
der gegnerischen Mannschaft wurde lautstark
die Organisatoren erstmals ins Programm aufge-
bejubelt, denn das bedeutet, dass der Gegner
nommen. Ganz anders ging es zur Sache, als
A
Blutspendeaktionen im Klinikum Chemnitz
spendeaktionen ist fast nie ein ausreichender
geplant jeweils immer freitags von 10-16 Uhr,
Blutspendedienst zahlreichen Patienten in
uch im Jahr 2007 konnte der DRK-
Vorrat im Kühllager des Blutspendedienstes
da die Räume auf Grund der sonstigen Bele-
Sachsen bei Krankheit oder nach Unfällen mit
vorhanden.
gung nur freitags zur Verfügung stehen.
Blutkonserven helfen. Grundlage dafür waren
Leider mussten wir in der Gesamtjahresbilanz
die vielen bereitwilligen Blutspender. Leider ist
2007 einen erheblichen Rückgang gegenüber
Nach erfolgter Modernisierung haben wir im
die Blutspende noch immer etwas „Besonde-
2006 verzeichnen. 2006 konnten wir 236 Blut-
Jahr 2007 auch wieder Blutspendeaktionen in
res”. Dabei sollte es normal sein, dass jeder
konserven zählen, im Jahr 2007 waren es nur
der Medizinischen Berufsfachschule durchge-
gesunde Mensch zwischen 18 und 68 Jahren
noch 182, davon 15 Erstspender. In bewähr-
führt. Zu den beiden Terminen waren 81 Blut-
zumindest von Zeit zu Zeit Blut spendet. Nor-
ter Form haben wir wieder mit dem Bildungs-
spender erschienen, davon 43 Erstspender.
malität ist es schließlich auch, dass jedem -
zentrum im Dr.-Panofsky-Haus die Planung
Für 2008 sind Blutspendeaktionen in der Schu-
auch jedem, der noch nie Blut gespendet hat -
der Termine für 2007 vorgenommen. Für das
le am 17. März und 17. April geplant.
im Notfall geholfen wird. Durch die Beteili-
Jahr 2008 sind geplant: 04. Januar; 04. April;
gung von nur ca. 3% der Bevölkerung an Blut
27. Juni und 10. Oktober. Die Termine sind
Christian Wendler, DRK-Blutspendedienst
29
KULTUR / SPORT / FREIZEIT
THEATER
24-mal Eleganz, 24-mal technische Perfektion, 24-mal Ausdrucksstärke.
Zwölf Paare aus sieben Nationen bestritten das Internationale Tanzturnier
um den „Großen Preis der Klinikum Chemnitz gGmbH” in der kleinen Halle
AKTUELL
A
der Chemnitz Arena. Sie zeigten den rund 250 Zuschauern vier Stunden
lang, wie luftig-leicht hartes Training aussehen kann.
Der Große Preis
m 05.01. und 06.01.08 präsentiert das
ehemalige Mitglied der Robert-Schumann-
bleibt in Deutschland
Philharmonie, Wolfgang Hentrich, „sein” Neujahrskonzert unter dem Titel „Ein Künstlerleben”. Dieser berühmte Walzer von Johann
Strauss soll Leitmotiv für das Konzert sein.
Moderation, Dirigent und Solovioline: Wolfgang
Hentrich.
Im Schauspielhaus erwarten Sie gleich zwei
D
er Tanzsportclub Synchron und das Kli-
nikum Chemnitz präsentierten zum fünften
Premieren. Zum einen ist dies am 19.01.2008
Mal in Folge das Turnier - dieses Jahr in den
Gotthold Ephrahim Lessings dramatisches Ge-
Standardtänzen sowie eine Showgala in den
dicht „Nathan der Weise”. Bereits 1783 in
lateinamerikanischen Tänzen am Ballabend.
Berlin uraufgeführt, hat vor allem die berühmte
Ringparabel bis heute nichts an Aktualität ver-
Das Turnier war hochkarätig besetzt, auch
loren. Toleranz zwischen den drei Hauptreligio-
fünf deutsche Paare gingen aufs Parkett, dar-
nen - eine ewige Hoffnung der Menschen…
unter Ronny Göpfert/Olivia Thiele aus unse-
Regie: Roland May.
rem Tanzsportclub. Sie alle konnten aber Evge- Als besonderes Showevent begeisterte das
Von den Nazis 1943 hingerichtet, standen sie
ny Vinokurov/Christina Luft, den amtierenden
Studio W.M. das Chemnitzer Publikum mit
für das „Gute Deutschland”. Vielleicht hat sich
Vizeweltmeistern, über 10 Tänze nicht das
hervorragend präsentier ten Stücken aus ver-
deshalb eine Amerikanerin (Lillian Groag) dem
Wasser reichen. Das Dortmunder Paar be-
schiedenen Musicals wie Grease, König der
Thema angenommen und „Die weiße Rose”
geisterte die Zuschauer mit ihrem sympathi-
Löwen und Aida. Wann hat man zum letzten
für das Theater bearbeitet.
schen Tanzen.
Mal Tränen in den Augen einiger Zuschauer
In dem Stück um die Geschwister Hans und
entdecken können, weil „es einfach alles so
Sophie Scholl führt Carsten Knödler Regie,
Die Siegerehrung wurde vom Medizinischen
schön” ist?
Premiere ist am 27. Januar.
Geschäftsführer des Klinikums, Prof. Dr. med.
Insgesamt gesehen fand das Herbstturnier
Jürgen Klingelhöfer (Foto links), und Annelie-
auch in diesem Jahr wieder in einem würdi-
Für alle Musicalfreunde kehrt am 26.01.08 die
se Kraus (Foto rechts), Geschäftsführerin der
gen Rahmen statt. Schon jetzt freuen wir uns
„West Side Story” in einer Inszenierung von
Cc Klinik-Verwaltungsgesellschaft Chemnitz,
auf die Fortsetzung im Herbst 2008.
Matthias Winter auf die Chemnitzer Opernbüh-
vorgenommen. Ausgelassen wurden die Sie-
ne zurück: In New York stehen sich zwei rivali-
ger gefeiert. Eifrig tanzten die Gäste und
Kati Mau
sierende Jugendbanden gegenüber: die „Jets”,
Sportler bis in die frühen Morgenstunden.
Pressesprecherin TSC Synchron Chemnitz
eine Gruppe von Amerikanern, und die
„Sharks”, Einwanderer aus Puerto Rico. Als
der Amerikaner Tony sich in die aus Puerto
Rico stammende Maria verliebt, kommt es unweigerlich zu Konflikten. Das junge Paar gerät
zwischen die Fronten. Das Unglück nimmt seinen Lauf. Die Uraufführung fand 1957 im Winter Garden Theatre in New York statt. Von da
aus trat es seinen weltweiten Erfolg an, der bis
heute nicht abriss.
Manuela Gramsch
Theaterservice, Theater Chemnitz
30
KULTUR / SPORT / FREIZEIT
Lesenswerte
BÜCHER
Martina Amann:
... wer nicht kämpft, hat schon verloren ...
In diesem Buch beschreibt die jugendliche Autorin ihre eigene Lebensgeschichte. Martina ist erst
7 Jahre alt, als sie das erste Mal an Leukämie
erkrankt. Nach intensiver chemotherapeutischer
Behandlung kann sie ein Jahr später in die Schule
zurückkehren und gilt als geheilt. Doch mit 12
Jahren erleidet Martina einen Rückfall, die Krank-
Freude bereitet es, in der Ambulanz der Radioonkologie im Standort
heit bricht erneut aus. Wieder muss sie nach
Bürgerstraße 2/Küchwald, die farbenfrohen Aquarellbilder des Aqua-
Überwindung des ersten Schocks alle Kraft auf-
rellkurses „Malen mit Know-how 2” der Volkshochschule unter Lei-
bieten, um die anstrengende Behandlung zu be-
tung von Renate Schmidt zu betrachten.
wältigen. Doch nicht nur gegen die Krankheit,
sondern auch gegen Schmerz, Einsamkeit und
Neues vom
Verzweiflung ist ein Ankämpfen gefordert.
War ihr größter Wunsch in dieser Zeit, endlich
Aquarellkurs
Z
wieder ein ganz normales Leben zu führen, muss
sie feststellen, dass sich außerhalb der Klinik
viele Dinge verändert haben. Auch hier beschreibt Martina eindringlich die Höhen und Tiefen, die sie bei ihrer Rückkehr in ein normales
ehn Malschüler, die sich vier Semester
lang mit Freude der faszinierenden, aber
Leben zu bewältigen hatte. - Ein Buch, das be-
äußerst anspruchsvollen Maltechnik Aquarell
troffen und nachdenklich macht, aber auch Mut
vertraut machten, haben jetzt die Möglichkeit,
macht niemals aufzugeben.
ihre Werke erstmalig hier der Öffentlichkeit zu
Susanne Fröhlich/Ramona Kleis:
präsentieren.
runzelich: wer schön sein will ...
Große und kleine Aquarelle mit unterschied-
Neben ihrem Roman „Familienpackung” kann
lichsten Motive sind zu sehen.
man jetzt in der Bibliothek auch den neuesten
Fantastisch für den Betrachter der Bilder zu
Roman von Susanne Fröhlich „runzelich” entlei-
erkennen, mit wie viel Liebe und Können die-
hen. In ihrem Buch gehen die Autorinnen der Fra-
se Bilder kreiert wurden. Interessant auch,
ge nach, wie man sich am besten den äußerlich
wie die individuelle Handschrift jedes Künst-
sichtbaren Zeichen der Zeit stellt. Ob schlaff wer-
lers das jeweilige Aquarellthema bearbeitet
ten und Verwandten bewundert werden, was
dende Oberarme, Truthahnhälse oder Plissee um
und farblich interpretiert.
einen die gewisse Bestätigung gibt, die
den Mund, wo liegt die Grenze, um dem Schön-
selbstbewusstseinsfördernd ist.
heitsideal noch zu entsprechen? Bei allem steht
die Frage, ob Konservierung oder Skalpell wirk-
Obwohl es viel Neues in jeder Stunde in der
Aquarelltechnik zu entdecken und lernen gab,
Renate Schmidt
lich die besten Waffen im Kampf um das gute
bedeutete das gemeinsame Schaffen in ange-
Aussehen sind. Oder sollten wir nicht einfach
nehmen Atmosphäre Entspannung pur. Einen
versuchen, ganz locker mit diesem Prozess umzu-
wunderbaren Ausgleich zum täglichen Allerlei,
Sollten Sie Lust auf einen Aquarellkurs bei
der aber auch geistig fordert. So lernt man in
Renate Schmidt haben, so wenden Sie sich
solchen Kursen nicht nur nette Menschen mit
an die Volkhochschule Chemnitz.
ähnlicher Interessenlage kennen und tauscht
Sie können auch auf Ihrer Homepage
sich mit diesen aus; man erfreut sich auch an
www.jugendstilatelier.de vorbeischauen.
gehen?
In eben solcher lockeren und humorvollen Art
stellen sich die beiden Autorinnen diesen Fragen
ganz unter dem Motto: „wer schön sein will ...”.
Ihre Mitarbeiter der Bibliothek
den selbstkreierten Bildern, die von Bekann
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