Identified - VACC-GER
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Ausgabe 2 | Dezember 2010 The VATGER Magazine Lust auf „Heavy Snow“? Die JAR - Identität Teil 2 Am Anfang war die Platzrunde Events Von der Planung bis zum Debriefing Foto: Marc L. Liebe Leserinnen und Leser Und „schon“ wieder ist es so weit. Du hältst endlich die zweite Ausgabe unseres Magazins in der Hand. Es war leider wieder nicht ganz einfach an Artikel und Autoren zu kommen, was auch mit an meiner stetigen Abwesenheit durch Klausurenstress und private Angelegenheiten lag, doch lief das Ganze schon wesentlich besser als bei der ersten Ausgabe. Wir haben in dieser Ausgabe wieder viele interessante und auch lehrreiche Themen und konnten sogar eine neue „Serie“ an Land ziehen, die sich dann in den nächsten Ausgaben fortsetzen wird. Wir haben mit dieser Ausgabe nun einen vermeintlichen Rythmus vorgegeben, nämlich einen zwei Monate Rythmus. Ich würde Euch aber bitten Euch nicht darauf zu versteifen. Derzeit sind wir noch nicht so etabliert und eingearbeitet, dass wir einen festen Rythmus einplanen können in welchem eine neue Ausgabe erscheinen wird. Dies liegt einfach gesagt daran, dass wir derzeit nicht die Sicherheit haben, dass wir zu einem festen Termin auch genug Themen und Artikel haben, aber, wie schon weiter oben geschrieben, lief es bei der zweiten Ausgabe schon wesentlich besser als bei der Ersten. Wir werden also einen Termin für eine Ausgabe intern planen, aber, sollten nicht genug Artikel da sein, diesen weiter nach hinten korrigieren. Ich hoffe aber, dass wir in einem ähnlichen Rythmus weitermachen können. Dies liegt natürlich auch an der internen Redaktionsarbeit, aber zum Großteil an euch, nämlich an eurer Motivation und eurem Engagement Artikel zu schreiben, Themen zu suchen, etc. Aber jetzt wünschen das gesamte Team der Identified und ich euch ganz viel Spaß beim Lesen der zweiten Ausgabe. Christian Geissler 2 | Dezember 2010IDENTIFIED!Seite 2 Bild des Monats Fotograf: Christopher Kuhs Kamera: Objektiv: Nikon D200 Nikkor 500mm 4,0 (MF) Ort: Hirschberg (1479m/4852ft), Bad Hindelang Anlass: VATSIM goes Allgäu / Ballonfestival in Oberstdorf 2010 Motiv: Heißluftballon über Bad Hindelang im Morgenlicht Im Januar fand das 9. Ballonfestival in Oberstdorf statt - anlässlich dazu starteten auch in Bad Hindelang dutzende Heißluftballons. Eigentlich sind Daniel und ich damals auf den Berg gestiegen um die morgendliche Atmosphäre zu genießen und zu fotografieren - die Ballonnstarts waren ursprünglich nicht eingeplant und trotz kalter Füße wurde spontan eine Verlängerung vereinbart. Weiteres zu der Story: http://board.vacc-sag.org/34/40963/page2/ 2 | Dezember 2010IDENTIFIED!Seite 3 2 | Dezember 2010IDENTIFIED!Seite 4 Aus dem Inhalt RG News 6 Die JAR - Identität Teil 28 Events - Von der Planung bis zum Debriefing 12 Twin Otter Simulator Teil 116 Lust auf „Heavy Snow“?18 Aus der FSX - Trickkiste Teil 1 20 Christoph 1625 FSreal WX29 ICAO Tool von Peter Hornfeck31 Eine VA stellt sich vor - Leipzig Air 35 Seite 13 2 | Dezember 2010IDENTIFIED!Seite 5 RG News Was sind die RG News und wer schreibt diese? Die News der Regionalgruppen werden von den jeweiligen Chefs und Deputys oder von, von den Chefs ausgewählten, Personen geschrieben. Jede Regionalgruppe hat eine Seite der Identified zur Verfügung um die Rubriken „Auf ein Wort“, „Personal“, „Ausbildung“, „Events“ und „Nav“ mit Stoff zu füllen. Dabei geht es um grundlegende Veränderungen in der jeweiligen Regionalgruppe und wichtige Informationen für die ganze VACC. RG Berlin Auf ein Wort „Es wird immer enger auf den Approach Positionen in Berlin“, so lautete das Wort der letzten Ausgabe. Und das hat sich bis jetzt auch nicht geändert. Unsere erfahreneren Approach-Lotsen sind jedoch auf dem Weg Richtung CTR-Berechtigung: So ist bereits ein Approach CPT (Controller Practical Test, die Prüfung) und ein APP OTS (Over-theShoulder, die Reifeprüfung bzw. das letzte Training zum CPT) im Januar in Planung. Personal Thomas Purbs hat sein Amt als leitender Mentor der RG Berlin niedergelegt. Wir möchten ihm für seine großartige Leistung, die er der RG Berlin geschenkt hat noch einmal danken! Als neuen leitenden Mentor wollte Thomas die Aufgaben an Steven Jöns übergeben. Da Steven derzeit aus schulischen Gründen passen muss, übernimmt Nils Friedrich die Position. Da Oliver Grützmann zurzeit etwas inaktiv ist, werden wir Philipp Edlich als Ansprechpartner der RG Berlin ins NAV Department bringen. Das NAV Department ist zuständig für Kartenpflege, Sektorierung, Frequenzen, Absprachen mit anderen FIRs [LoA, Letter of Agreement] und zwischen Positionen [SOP, Standard Operating Procedures] und Publikation dieser Informationen. Damit es jetzt auch zügiger im NAV Department voran geht, übernimmt Pelle Klein nun auch einige Aufgaben des NAVs. Hauptsächlich wird er sich um die Pflege der Controller-Sector-Files kümmern. Ausbildung Zurzeit gibt es einige Anfragen für Basic Lessons und auch für GND Lessons. So kommt endlich mal wieder ein bisschen Nachschub für die Bodenpositionen. Events Im ersten Quartal des neues Jahres ist das “Berlin RealOps 2011“ geplant! Nav Zum 16. Dezember 2010 hat der Rhein Sektor (EDUU_E_CTR) eine neue Struktur bekommen. So beginnt dieser ab jetzt über Sachsen und Thüringen erst ab FL315 und er erhält einen Teil über Franken, den sogenannten „Erlangen“-Sektor. Jonas Eberle und RG Berlin 2 | Dezember 2010IDENTIFIED!Seite 6 RG Düsseldorf Auf ein Wort Nach einigen Turbulenzen nun wieder etwas ruhigere Luftschichten. Nicht alle Passagiere und Crew wollten bei solchem Wetter weiter gemeinsam fliegen. Wenn einem durch das eine oder andere Luftloch alles noch einmal durch den Kopf geht kann es schon mal wichtig sein, wie der nette Nachbar reagiert. Wem kann man da verdenken, sich einen anderen „Platz“ zu suchen. Nachdem die Luft nun mal wieder deutlich ruhiger geworden ist, freuen wir uns auf viele weitere gemeinsame Stunden. Personal Die RG sucht einen neuen Deputy. Nach einer bewegenden aber leider kurzen Zeit steht uns unser Deputy nicht mehr zur Verfügung. Glücklicherweise hat er aber noch vor dem Absturz den Schleudersitz gefunden und bleibt uns so ohne Staff-Handicap als Pilot und Controller weiterhin erhalten. Weiterhin darf die RG einen neuen Approachund einen neuen CTR-Controller begrüssen. Beide haben es schon geschafft, die RadarStühle nach aussenhin mit Stacheldraht zu verkleiden und beweisen umfangreiches Sitzfleisch. Wir hoffen, die dadurch steigende Abdeckung im CTR und auch im ApproachBereich gefällt Euch. Ausbildung Mit einem neuen CTR-Lotsen der auch noch als Mentor zur Verfügung steht, sollte die Ausbildung doch endlich mal wieder richtig voran gehen. Es sei denn, es gibt Controller die so fest an ihren Stuhl gewachsen sind, dass sie CPTs (praktische Prüfung für eine höhere Rating-Stufe) nur als günstige Möglichkeit sehen an einem Onlinetag noch mehr Traffic zu bekommen und dann, weils ja so schön war lieber eine Ehrenrunde drehen als den Stuhl zu räumen. Am Boden geht es langsam aber stetig vorwärts. Allerdings scheinen einige unserer Mentoren noch auf das neue Ausbildungspaket bei Harz IV zu warten, bevor sie aktiv in Erscheinung treten wollen. Man soll ja auch nicht die Preise kaputt machen. Trotzdem freuen wir uns weiterhin über neue Controller und solche die es werden wollen. Allerdings gilt derzeit leider „Gut Ding will Weile haben!“ Events „Mir lassen de Turm in ..., denn da gehört er hin!“ mag man sich denken, wenn man die derzeitigen Events im Langener Norden sieht. Da versucht doch eine Gruppe standhafter Lotsen unter dem Motto „Pushing the Minors“ unbedingt die Regionalplätze anzuschieben. Alle Piloten sind jederzeit (soll heißen jeden zweiten Donnerstag) eingeladen, unsere Regios zu besuchen, solange sie noch nicht abgeschoben wurden. Gleichzeitig ist es endlich mal wieder gelungen, eine größere Anzahl von Lotsen ohne Prügelei in einen kleinen Raum zu sperren. Als „Waltrop Radar“ haben sie sich einer großen Anzahl von Piloten gestellt und dabei viel Freude gehabt. Danke an alle Piloten und Lotsen. Nav Alle haben sich gebeugt. Alle? Nicht alle! Zumindest bis zum AIRAC 1010c. Ab dann ist bei EDDL_APP die neue Luftraumstruktur aktiv. Damit kommen wir wieder ein wenig näher an die Realität (zumindest wenn drei Approach-Controller gleichzeitig aktiv wären. Da das nicht der Fall ist, bleibt für die Piloten alles beim Alten. Gewohnt guter Service bei gleichbleibend guter Laune. „Und bitte die Lackschuhe im Anflug nicht vergessen!“ Jonas Eberle und RG Düsseldorf 2 | Dezember 2010IDENTIFIED!Seite 7 Die JAR-Identität Teil 2 Am Anfang war die Platzrunde Fliegen – so wusste mein Fluglehrer zu berichten – Fliegen ist Landen. Der schönste Flug, zum tollsten Platz, mit dem besten Restaurant, bei himmlischsten Wetter, ist komplett verdorben, wenn man beim Versuch das Flugzeug wieder dem Boden zu überantworten, Beulen, Kratzer und Schlagzeilen produziert – wenn nicht Schlimmeres! Darum steht am Anfang der Ausbildung das Training in der Platzrunde. Nach dem allerersten Flug, während dessen sich Schüler und Flugzeug ein wenig beschnuppern sollen, beginnt das exzessive Im-Kreis-Fliegen in diesem merkwürdigen Parcours rund um den Heimatflugplatz. Sie ist in der Tat sonderbar, die Platzrunde. Sie wird geliebt, weil sie sehr schnell eine „Vertraute“ wird, und gleichzeitig gehasst, weil man viel lieber raus in die Welt will, aber von ihr gefangengehalten wird. Sie verzeiht keine Fehler, rächt jede Abweichung mit wüsten Beschwerdeanrufen, fordert ständige 200%ige Aufmerksamkeit. Aber sie bringt einen nach Hause, wenn man von einem langen, anstrengenden Flug wieder heimkommt. So mancher Flugschüler erlebt in ihr sein per- sönliches Armageddon, zweifelt an seiner Begabung, wird auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, bis sich irgendwann das bockige Fluggerät endlich ansatzweise so verhält, wie es der Lehrer zur Rechten seit Wochen erzählt. Das persönliche Armageddon Als ich meine erste Ausbildung absolvierte, musste ich in eben dieser heißen Phase des Platzrunden-Trainings zwei Monate pausieren. Letztlich waren es ca. 250 „Landungen“, bevor man mich würdig befand, es nun einmal alleine zu versuchen. Das ist viel, sogar sehr viel, und es war wohl der langen Pause geschuldet, dass ich nicht schneller meine Solo-Reife erlangte. Dennoch: Das Lande-Training in der Platzrunde ist zermürbend, mancher steht kurz vor dem Aufgeben und das meist kurz vor dem Durchbruch, welcher sich dadurch ankündigt, dass man plötzlich einen anderen als seinen „Stamm-Lehrer“ neben sich vorfindet. Dieser soll sich nämlich ein Bild davon machen, ob die Einschätzung des „StammLehrers“, dass Solo-Reife erreicht wurde, auch zutreffend ist. Dann kommt der Moment, auf den jeder Flugschüler sehnsüchtig wartet, der ihn aber dennoch aus dem Stand umhaut: der erste Solo-Start! Wochen, vielleicht Monate, hast du immer mit deinem Fluglehrer im Cockpit gesessen, zigmal hat er eingegriffen, deine Fehler ausgebügelt, dich auf alles mögliche hingewiesen. Das war schon irgendwie beruhigend, fällt dir plötzlich auf. Jetzt schaust du rechts neben dich – auf den leeren Sitz! Du bist allein im Cockpit! Zwei Fluglehrer haben dir ihr Vertrauen ausgesprochen, dir klargemacht: Du kannst es! Gut, vielleicht glaubst du es ja selber noch nicht, aber wenn die das sagen, dann ist das so. Preflight - Briefing 2 | Dezember 2010IDENTIFIED!Seite 8 Bist du, liebe/r Leser/in, vielleicht selbst Flugschüler/in? Dann lass mich dir helfen, deine Gedanken zu ordnen. Ich erzähle dir mal, wie es bei mir war. Wenn dieser Moment gekommen ist, dann denke daran: Diesen Flug, den du nun zum ersten Mal ganz alleine durchführst, wird es in deinem Leben kein zweites Mal geben! Du wirst später jeden x-beliebigen Flug beliebig oft wiederholen können; aber diesen nicht! Mich hat man – genau wie jeden anderen auch – damit regelrecht überfahren. Es war ein ganz normaler Samstag-Morgen, an dem eine ganz normale Platzrunden-Stunde angesetzt war, also fuhr ich ganz normal nach Essen-Mülheim, um dann ganz normal meine Maschine fertig zu machen. In Essen hatte man damals weder einen festen Lehrer noch ein festes Flugzeug. Es gab in der Schule drei C152, und welche man jeweils flog, war Glücksache. Jeder Schüler hatte irgendwann seinen „Lieblings-Kackstuhl“ [1] und seinen favorisier- ten Instructor. Mein Lieblings-Instructor war eine Frau, von der ich nur noch weiß, dass sie Petra hieß. Sie strahlte eine unglaubliche Ruhe aus und hatte die Gabe, jedes missglückte Manöver in einer Engels-Geduld zu sezieren und häppchenweise zu analysieren. Leider war die gute Frau an jenem Morgen nicht anwesend, dafür wollte ein Kollege, der vor allem für seine laxen Sprüche bekannt war, mit mir in die Lüfte. Wenigstens durfte ich mir meine Lieblings-Maschine klarmachen. Das war zu viel für meinen Vater Outside - Check Wir drehten drei Platzrunden, und als wir zur dritten Landung ansetzten, beorderte mein Lehrer mich auf die Parkposition, weil er mal die gefliesten Räumlichkeiten aufsuchen wollte. „Kannst ja derweil alleine weitermachen...“, meinte er knapp, bevor er ausstieg. Schlagartig wurde mir klar, dass ich ebenfalls mal in Richtung Keramik musste. Während ich zu den Räumen meiner Schule eilte, um dort die Toilette aufzusuchen, stellte ich fest, dass mein Lehrer gelogen hatte: er lief geradewegs zum Turm, um von dort meine Flugkünste zu begutachten. Zu jener Zeit waren Hand-Flugfunkgeräte faktisch unbezahlbar, daher war dies die gängige Verfahrensweise. Als ich von der Toilette die Treppe herunter in Richtung der Glastür lief, die nach draußen aufs das Vorfeld führte, bemerkte ich dort in 2 | Dezember 2010IDENTIFIED!Seite 9 der Tür stehend zwei Gestalten, deren Silhouette mir seltsam vertraut vorkam. Eine Sekunde später hatte ich meine Eltern erkannt, die einfach mal sehen wollten, was ihr Filius so trieb. „Ihr kommt genau richtig, ich geh jetzt zum ersten Mal alleine raus!“, sagte ich. Das war zu viel für meinen Vater, der bekanntermaßen vor Flugzeugen Panik hatte, solange sie nicht mindestens einige Hundert Meter entfernt waren. Als er dann auch noch sah, dass ich einen kompletten Vorflug-Check machte, ging‘s los: „Guck mal, das alte Ding! Damit will der doch jetzt nicht fliegen, oder? Jetzt guck doch mal, der traut der Kiste ja selber nicht! Da, siehste‘s? Der klopft alles ab, das Flugzeug ist bestimmt nicht ganz in Ordnung!“ Als ich anließ, was naturgemäß ein paar Sekunden dauert, wenn man mit dem Mischer den Motor trockengezogen hat, war‘s ganz aus: „So schnell ist die ja noch nie gestiegen!!!“ „Hör mal, wie schwer die anspringt! Der Motor ist kaputt. Der hätte viel schneller kommen müssen! Jetzt tu doch was!!!“ Und während ich – stolz wie ein König – zur Piste 25 rollte, um meinen ersten Soloflug zu absolvieren, flüchtete mein Vater in Panik vom Flugplatzgelände. Er war völlig fertig, fürchtete, nun dem Ableben seines Sohnes beiwohnen zu müssen und war nicht mal mehr in der Lage, Auto zu fahren. Von alldem bekam ich natürlich nichts mit. Gespielt routiniert drehte ich die Maschine kurz vor der Bahn in den Wind, führte den RunUp-Check durch und rollte auf die Piste. Die Piano Keys, der Zebrastreifen lag vor mir, ich stellte den Kreisel nach und schob dann die Gase rein. Kurz nach dem Abheben schaute ich auf den Vario und dachte: „WOW, so schnell ist die ja noch nie gestiegen!!!“ Im Endanflug nahm ich mir vor, die schönste aller Landungen hinzulegen. Schließlich sahen meine Eltern ja zu... Nach drei Platzrunden rollte ich zurück zum Parkplatz, schaute gespannt zur Glastür, wo ich natürlich mit Standing Ovations rechnete, und – keiner mehr da! Sie waren einfach gegangen... Statt tosendem Applaus gab es kurze Zeit später die Manöverkritik des Lehrers, der kurz erklärte, wozu so eine Runway aufwändig mit einer Centerline bepinselt wird, dass vernünftiges Abrollen nicht auf zwei, sondern auf drei Rädern erfolgen sollte, die Landungen aber im Großen und Ganzen als „Brauchbar“ einstufte. Zugegeben, ein wenig enttäuscht war ich ja schon, dass meine Eltern nicht geblieben sind. Die ganze Anspannung ob des erlauchten Publikums – alles umsonst. Das Thema wurde im weiteren Verlauf des Familienlebens totgeschwiegen. Erst 17 Jahre später – mein Vater war zwischenzeitlich schon einige Jahre tot – erfuhr ich, was wirklich an diesem Tag passiert war: Mein Vater hatte eine regelrechte Panik-Attacke erlitten, dem Nervenzusammenbruch nahe. Nie und nimmer hätte er sich Flugzeugen so genähert, und nun musste ausgerechnet sein Sohn mit einer – in seinen Augen völlig maroden – Maschine fliegen, und dann auch noch ohne Fluglehrer an Bord. Er ging vom Flugplatz weg, im festen Glauben, mich nie wieder lebend wieder zu sehen. Ich habe mich oft gefragt, wo er die ganzen Oscars aufbewahrt, denn er konnte begnadet schauspielern. Als ich abends nach Hause kam, fragte er nur: „Na, hat alles geklappt?“ Die Wiederholung meiner Ausbildung in Hangelar lief weitaus unspektakulärer ab. Das behaupte ich zumindest. Mein Fluglehrer ist da sicherlich anderer Meinung, obwohl man ihm das nicht anmerkt. Wir hatten darüber gesprochen, dass die C172R unglaublich lange schwebt. Sie ist eine Diva, die sich denkt „Für die Luft bin ich gebaut, was soll ich auf der Landebahn???“ Solchen Allüren muss man taktisch klug begegnen, will man vernünftige Landungen hinlegen. Nachdem ich also gerade eben eine Landung hingelegt habe, die so eben noch auf der Piste stattfand, einigten wir uns darauf, dass ich das Flugzeug näher an die Piste bringe. Und so flog ich im Endanflug flacher und langsamer. Als ich über die Schwelle kam, wollte ich... 2 | Dezember 2010IDENTIFIED!Seite 10 *krach* *schepper* ...und während ich verlegen pfeifend den nächsten Rollweg anpeile, sagt eine ruhige Stimme zu mir: „Kann es sein, dass du etwas vergessen hast? Abfangen, zum Beispiel?“ So ging die Platzrunden-Ausbildung dahin. Man kann sie sich wie eine Sinus-Kurve vorstellen, die allmählich abflacht, bis sie eine Null-Linie ist. Man pendelt zwischen den beiden Extremen hin und her und findet langsam aber sicher den Mittelweg, der zur guten Landung führt. Diese „Goldene Mitte“ kann einem niemand diktieren, man muss sie selbst finden. Niemand kann dir sagen, was du in den Fingern und im Hintern fühlen muss, wenn es richtig ist. Und es wird auch immer wieder Ausreißer geben, Landungen, die hässlich und laut sind, nicht magenfreundlich und auf Dauer schädlich für die Bandscheiben. Aber es werden immer weniger werden. Dann, wenn man landen kann, kann man auch fliegen. Erst dann, wenn man keine Sorgen mehr hat, wie man runterkommt, kann man das „Oben sein“ richtig genießen! Jörg Pauly Endanflug in Siegerland (EDGS) [1] Kackstuhl: scherzhafter, liebevoller Beiname der Cessna C152 Klicke hier, um zum Originalvideo des Fluges zu kommen, aus welchem die gezeigten Bilder stammen. 2 | Dezember 2010IDENTIFIED!Seite 11 Events Von der Planung bis zum Debriefing Nichts ist inspirierender als ein weißes Blatt Papier! Diesen Slogan findet man aktuell bei dem großen deutschen Automobilhersteller mit den vier Ringen. Dieser Slogan trifft auch ein wenig auf die Eventplaner aus den einzelnen Regionalgruppen und dem PR und Eventdepartment von VATSIM Germany zu. Aber wie kommt es zu einem Event? Wie wird sowas organisiert? Wie werden Events geplant? Wie werden Events beworben, und was muss beachtet werden? In diesem Artikel werden wir hinter die Kulissen unserer „Werbevögel“ blicken und euch zeigen dass „Event“ mehr als bunte Bilder und ein Text ist. Das weiße Blatt Papier: Welche Idee habe ich heute? Ein weißes Blatt Papier kann ziemlich erdrückend sein. Ein weißes Blatt Papier starrt einen an und fordert… „füll mich“. Das ist alles leichter gesagt als getan. Ich nutze dazu das Brainstorming. Man denkt nur an den Oberbegriff „Tolles Event“ und schreibt dann auf was einem dazu einfällt. Dadurch kommt eine Menge Müll zusammen aber auch die ein oder andere gute Idee für ein weiteres Event: bei einer „freien“ Umfrage. Ergebnis heisst in diesem Fall, Grundidee eines Events. - Einmal Paris und zurück. - WORLD Coverage Extended – alle Sta tionen besetzt von Lüneburg bis KJFK - Nordpol Shuttle, wir besuchen den Weihnachtsmann. - Irland / Griechenland / Portugal / Spa nien | €uro Transfer - Poland bring back my plane - Weißwurst Bayern / Bremen Knipp Race Track -etc... Die Grundidee ist da: Warum kann sie trotzdem scheitern? Wenn das Brainstorming doch nichts Vernünftiges zu Tage fördert so gibt es noch die Möglichkeit der Umfrage, z.B. im Forum. Die Umfrage kann man entweder völlig offen gestalten: „Wat wollt ihr?“ oder, und das ist sicherlich die bessere Alternative, den Piloten und ATC Kollegen einige Einschränkungen in der Auswahl und Fragestellung geben. Dadurch werden Ideen schon einmal kanalisiert und es wird sicherlich eher zu einem Ergebnis kommen, als Hat der Eventler endlich eine Idee, so gilt diese erst mal abzuklopfen. - Besteht Interesse bei den Piloten und den ATClern an so einem Event? - Ist diese Idee auch umsetzbar? - Und wann soll / kann man so ein Event durchführen? Das Interesse an einem Event hängt von mehreren Faktoren ab. Und man kann sicherlich sagen, dass eine noch so dolle Event Idee nichts nützt, wenn man als einziger davon überzeugt ist, dass diese ein Knüller ist. Wenn die Idee aus einer Umfrage entstanden ist so kann man sich fast sicher sein, dass das Event sicherlich auch das Interesse der Kollegen trifft. Hat man eine Eventidee allein in seinem stillen Kämmerlein ersonnen, so muss man auf jeden Fall wenigstens eine zweite Meinung aus dem Piloten und ATC Kreis ein2 | Dezember 2010IDENTIFIED!Seite 12 holen, ob das ein gutes Ding werden kann. Der Mensch neigt einfach dazu seine eigenen Ideen als die Besten der Welt zu sehen. Das hat aber in den meisten Fällen kaum etwas mit der Realität zu tun. Z.B. bin ich der Meinung, dass der SV Werder Bremen die beste Mannschaft in der Galaxis ist. Dass dies wohl doch nicht so ist muss ich nicht nur fast jedes Wochenende am Spieltag der Bundesliga feststellen, ich ernte mit solchen „Ideen“ auch ein mitleidiges Lächeln meiner Arbeitskollegen. Wir können festhalten, Eventideen zu haben ist relativ leicht, aber die eigene Idee spiegelt nicht unbedingt das Interesse der anderen. Zur Umsetzung der Idee kann man einfache Faktoren in Erwägung ziehen und zwar den gesunden Menschenverstand! Hätte ich die Idee: „Ein real live Event im Westfalenstadion durchzuführen und die Südkurve mit ATClern zu füllen, um ein 72 Std. Dortmund durchzuführen“ so sagt der gesunde Menschenverstand – Moment, ich glaub das wird nichts. Wenn man eine Eventidee hat muss man ganz einfach überlegen: - Können wir das packen? - Was brauchen wir dafür? - Und vor allem: Ist die Idee realistisch genug! Der Zeitrahmen ist auch ein wichtiger Faktor. Wenn man sich überlegt, dass ein Event un- bedingt morgen stattfinden muss, so muss sicherlich angemerkt werden, dass dieses Event scheitert. Man braucht eine gewisse Vorlaufzeit um ATC sicher zu stellen, Absprachen zu treffen und letztendlich Werbung zu platzieren. 3. Die eigentliche Eventplanung Hat man die Idee, weiß man, dass diese Idee zündet, und weiß man, dass man auch die anderen diese Idee gut finden kommt es zur eigentlichen Planung. Als erstes muss man den genauen Termin festlegen und das ist schon mal nicht so einfach, wenn man sich allein den Eventkalender der VATSIM Germany anguckt: Eventkalender auf www.vatsimgermany.org 2 | Dezember 2010IDENTIFIED!Seite 13 Es gilt das Event so zu platzieren, dass den Anderen nicht der Traffic abgezogen wird, und das möglichst viele Zeit haben (Montags 10 Uhr local ist sicherlich ein schlechter Eventzeitpunkt). Hat man den Termin, so muss man erste Absprachen treffen, welche RG (Regionalgruppe) oder vACC (virtual Area Control Center) betrifft das Event? Welche ATCler brauchen wir? Und wen muss man alles ansprechen? 4. Wer ist hier eigentlich zuständig? Das mit den Absprachen in den einzelnen RGs und VACCs ist gar nicht so einfach oder kann hier jemand spontan sagen wer in der Novosibirsk FIR für Events zuständig ist? Nein? Siehste! Gott sei Dank gibt es hier für den ambitionierten Eventler Hilfestellungen. Bei uns in VATSIM-Germany ist dieses noch einfach. Wir haben unser Eventdepartment die den Überblick behalten wer in welcher RG für Events zuständig ist. Auf europäischer Ebene wird es schon etwas schwieriger aber es gibt ja VATEUD der den Überblick behält. Weltweit kommt man sich manchmal vor als wenn man gegen einen Boss Gegner eines 80er Jahre Jump and Run Spiels kämpft. Hier heißt es: Geduld beweisen und Recherche, Recherche, Recherche. Hat man die Absprachen getroffen, den Zeitpunkt festgelegt, seine Kollegen von dem Event überzeugt, gilt es das Event zu bewerben in Bild, Text und vielleicht in Video! 5. Die „CI“ oder malst du mir mal was? Wie ihr sicherlich wisst hat VATSIM Germany ein markantes Logo. Dieses Logo ist eingebunden in einer CI (Corporate Identity). Das ist ein Begriff aus der Werbebranche. Er meint, dass eine Firma von außen durch bestimmte Stilmittel sofort zu erkennen ist. So eine CI hat auch VATSIM Germany. So nutzen wir bestimmte Farben, eine bestimmte Schriftart und ein Logo. Dieses gilt beim Eventbild einzuhalten. Hat man nicht so das Händchen zum Erstellen eines Bildchens, so helfen einem sicherlich Kollegen, so dass die Grafik nicht nur ansprechend ist sondern auch der CI entspricht. Man muss ehrlich gegenüber sich selber sein. Ich z.B. kann nur Grafiken erstellen die ein Orang Utan auch auf die Leinwand sch... kann. 6. Thänk jou vour fleiing tu tschermänie Textsicherheit ist in der Eventbewerbung eklatant wichtig. Ein Eventwerbetext sollte kurz, prägnant, interessant und allgemein verständlich sein. Des weiteren sollte der Eventtext sowohl in deutsch als auch in englisch erstellt sein, damit nicht nur unser kleiner Kreis etwas davon hat sondern das Event auch international Beachtung findet. Wichtige Punkte die in einem Text auf gar keinen Fall fehlen dürfen sind: - Ort - Zeit (Bitte in UTC!) - Hinweise zu Charts, Szenerien und evtl. Routen. 7. Werbung Werbung Werbung Wenn dieses alles steht kommt es zur Werbung. Aber wo kann man Werbung platzieren? Wenn man weiß, dass in der Apotheken Rundschau eine Werbeseite ca. soviel kostet wie das aktuelle Staatsdefizit der Bundesrepublik Deutschland und wenn man dann noch weiß, dass Oma Krause, welche die Apotheken Rundschau liest eher selten in Berührung kommt mit dem Flusi, so weiß man schon mal wo man keine Werbung schalten braucht. Aber wo soll man Events platzieren? Nicht verzagen „Eventdepartment fragen...“ Die sind nämlich für das Publizieren von Events in externen Medien zuständig. Es gibt gerade im Flusibereich großartige Möglichkeiten, gratis Werbung zu platzieren. Zu beachten gilt nur die Vorlaufzeit. So veröffentlicht z.B. das FS Magazin gerne Eventwerbung, braucht aber aufgrund des Druckens eine Vorlaufzeit von ca. 3 Monaten. Unsere Identified z.B. braucht aber sicherlich weniger Vorlaufzeit, da wir aktuell noch nicht drucken. Bei externen Foren hat sich eigentlich etabliert ca. 72 Std. vor dem Eventbeginn die Werbung zu platzieren. Also die Vorlaufzeit hängt vom Medium ab. Aber in welchen Medien wird es denn nun publiziert? Ihr werdet erstaunt sein in wie vielen Medien wir vertreten sind. Hier eine „kleine“ Liste: 2 | Dezember 2010IDENTIFIED!Seite 14 • • • • • • • • VATSIM Forum und Homepage (HP durch ForenMods) VATEUD Eventkalender FlightXPress Forum und Print simFlight.de / fsmagazin.de Forum und Skyblueradio.com* Transaero Virtual Airlines SimAirline.net Einige Virtual Airlines 8. Der Eventtag / Debriefing beginnt Am eigentlichen Eventtag kann man sich ein wenig entspannen und „sein“ Event genießen. Nebenbei sollte man einige Screenshots machen, denn diese werden noch wichtig. Wenn man festgestellt hat, dass dieses Event das beste Event war was VATSIM jemals gesehen hat sollten das die anderen auch wissen. Es kommt unheimlich gut an wenn man externe Foren mit Screenshots vom Event füttert denn damit macht man Lust am nächsten event bei VATSIM mit dabei zu sein. Danach folgt das Debriefing intern. Was kann man das nächste mal besser machen? Was lief gut? Usw. Ich hoffe ihr habt durch diesen Artikel einen kleinen Einblick bekommen was Eventarbeit bedeutet und könnt somit nachvollziehen das diese Arbeit innerhalb von VATSIM Germany sehr wichtig ist. Wenn ihr eine Eventidee habt, so sprecht euren lokalen Eventvogel an, ich denke er ist offen für eure Ideen. Wenn ihr mitarbeiten wollt so meldet euch bei eurer RG denn jede Hilfe wird gebraucht. Torsten Falldorf 2 | Dezember 2010IDENTIFIED!Seite 15 Twin Otter Simulator Teil 1 Andre Aepfelbach arbeitet seit mehreren Jahren an seinem eigenen Twin Otter Simulator und wird hier in der Identified darüber berichten. Das Wetter über Tahiti ist wunderbar sonnig und wir näher uns gerade Maupiti (NTTP). Der Anflug ist heute etwas zu hoch – 100, 50, 20, 10… Touchdown auf der Mitte der Bahn. Ich trete in die Bremsen und versuche die Twinotter wieder gerade zu ziehen, nachdem sie etwas nach links abgedriftet ist doch plötzlich schieben sich die SaitekRudder Pedals unter meinen Füssen weg, mein Bürodrehstuhl macht eine 90 Grad Drehung, die DHC6 schießt über die Bahn hinaus und landet im Wasser. Virtuell schwimme ich ans Ufer zurück, setze mich vor den Kamin und starre mein Glas Rotwein an. Beim Anflug auf dem Keyboard rumhacken und keinen festen Sitz zu nutzen macht wirklich nicht viel Spaß. Die Lösung ist einfach – ein Homecockpit muss her. Also schnell ins Internet und die Suchmaschine findet 737NG, 737NG, 737NG und mal ein A310. Als Inselhüpfer brauche ich etwas robustes, das mit den klimatischen Bedingungen auf dieser Erde zurechtkommt – eine Twinotter eben. Etliche Internetrecherchen später wird klar, dass wohl noch niemand eine Twinotter ge- baut hat. Nun wird nach Fluggesellschaften gesucht, die eine DHC6 betreiben wie z.B. MAT oder Air Seychelles. Ein Fragebogen wird vorbereitet mit ein paar Skizzen und an unzählige Airliner weltweit gemailt. Ein paar Rückmeldungen gibt es, doch die Maße differieren stark. Unverhofft meldet sich Viking Air Limited und stellen mir original Skizzen zur Verfügung. Es kann losgehen und die folgenden sechs Monate werden der Planung gewidmet. Die Inbox zeigt eine neue Email an. Ein Forenmitglied informiert mich, dass Businesswingsaus Calden bei Kassel in Deutschland die DHC6 betreibt. Es kommt noch besser, die Twotter steht ab und zu in Mannheim (EDFM) meinem Heimatort und dank der Piloten Michael, Klaus und Maik darf ich das Cockpit vermessen. Dem lustigen Tankwart in EDFM sei zu sagen, dass Die Vorstufe 2 | Dezember 2010IDENTIFIED!Seite 16 Skizzen und Pläne normalerweise niemand im Cockpit mit Zollstock und Fotoapparat sitzt und auch nicht prüft, ob die Twinotter geschrumpft ist. Unzählige Fotos wurden geschossen, Skizzen vermessen und mit den Fotos abgeglichen. Danach entstanden die ersten Modelle. Zuerst hatte ich an einen Singleseater gedacht, doch der Gedanke wurde recht schnell verworfen – Das echte Modell es musste was Richtiges her. Die Modelle dienten als Vorlage für die Holzplatten. Durch die Konstruktion war ersichtlich welche Teile für den Bau der „Hülle“ benötigt wurden. Per Grafikprogramm erstellte ich Vorlagen im Maßstab 1:10 und sendete diese zum Drucker. Die fertigen Bögen wurden zusammengeklebt, ausgeschnitten und ab ging es mit der Schablone für die Seitenteile und das MIP zur Tischlerei Koepke. Zwei Wochen später klingelte der Tischler Koepke und brachte die MDF Platten vorbei. Jetzt konnte es losgehen. Mehr über den Bau in der nächsten Ausgabe des Magazin. Andre Aepfelbach Für weitere Infos klicke hier. 2 | Dezember 2010IDENTIFIED!Seite 17 Lust auf „Heavy Snow“? http://www.awfulweather.org/ ist eine super Seite, wenn ihr gerade mal so richtig Lust auf minimale Sicht und extreme Wetterbedingungen habt. Awfulweather bietet euch die Möglichkeit Wettergegebenheiten einzugeben und Flughäfen zu suchen, auf denen diese Wetterbedingungen gerade vorherrschen. Ein Beispiel: Es ist Samstag Abend 2000 Uhr local und ihr hättet mal wieder so richtig Lust bei einer Sicht von unter 500m und starkem Schneefall zu landen. Diese Bedingungen im Flugsimulator einzustellen ist natürlich viel zu unrealistisch, da wir ja online und bei realem Wetter fliegen wollen. Wie nun aber herausbekommen, wo die gewünschten Wetterminima vorherrschen. METARs durchsuchen? Viel zu aufwändig. Viel einfacher ist es, auf oben genannte Seite zu gehen. Dort seht ihr als Erstes ein Formular wie in Abb. 1. Hier könnt ihr in der linken Spalte unter „Weather“ eure Wetterwünsche angeben. Z.B. „Heavy Snow“ oder „ Visibility less than 500m“. In der zweiten Spalte könnt ihr dann noch angeben in welcher Region der Erde die gesuchten Wetterbedigungen sein sollen. Ihr habt zwei Möglichkeiten. Entweder ihr wählt einen Kontinent aus oder eine Region. Unterhalb der Knöpfe „Search“ und „Reset this form“ könnt ihr noch auswählen welche Maßeinheiten die Ergebnisse haben sollen und ob ihr die Ergebnisse in einer Liste oder auf einer Karte (Google Map) angezeigt bekommen haben wollt. Wir lassen uns in unserem Beispiel nun alle Flughäfen in Europa auf einer Liste anzeigen, die die Wetterbedingung „Heavy Snow“ erfüllen. In der Liste seht ihr nun alle Flughäfen mit gewünschten Bedingungen. Ihr seht den Namen des Flughafens, seinen ICAO Code, das dekodierte und nicht-dekodierte METAR und kleine Piktogramme auf der rechten Seite die anzeigen, welche Wetterbedingungen in Extrembereichen liegen. Seht ihr rechts eine Windfahne, so heisst das, dass auf angezeigtem Flughafen ein stärkerer Wind bläst. Wetterformular 2 | Dezember 2010IDENTIFIED!Seite 18 Ihr habt nun die Möglichkeit euch Informationen zu den Airports anzeigen zu lassen. Dazu klickt ihr einfach auf den Namen des Airports und schon werdet ihr auf den passenden Wikipedia-Artikel verlinkt. Klickt ihr auf den Link weiter links, nämlich die Stadt in der der Flughafen liegt, so gelangt ihr zu Wikipediaseite dieser Stadt. Eine dritte, sehr schöne Funktion, ist die Möglichkeit sich den Flughafen bei Google Map anzeigen zu lassen. Dazu genügt ein Klick auf „Map“ und schon seht ihr alle Flughäfen mit gewünschten Wetterminima. Ihr erkennt das an den Piktogrammen für Wind, Schnee, Sicht, etc. Ihr könnt euch die Flughäfen auch gleich auf einer Karte anzeigen lassen, indem ihr auf der Formularseite unterhalb der „Search“Knöpfe die Darstellungsform „Google Map“ auswählt. Christian Geissler 2 | Dezember 2010IDENTIFIED!Seite 19 Aus der FSX-Trickkiste Teil 1 Einführung und grundlegende Einstellungen „Lufthansa 123, turn right heading 220, cleared ILS Runway 25R.“ „Lufthansa 123, heading 220, cleared ILS 25R.“ Was ist das?!! Ach nein, nicht schon wieder... Immer diese Ruckler, wenn ich nach Frankfurt fliege! Nächstes Mal schmeiß‘ ich den FSX aus dem Fenster!!! Wie soll ich denn so jemals landen??? Um solchen Frust zu vermeiden (und um die Passanten am Fenster zu schonen) möchte ich mit dieser Artikelserie einmal zeigen, dass der FSX auch auf – für heutige Verhältnisse – schlechter Hardware mit vielen Add-Ons und fast auf höchster Detailstufe flüssig laufen kann. Bis dahin ist es aber ein weiter Weg; dies soll an meinem eigenen Beispiel einmal verdeutlicht werden: Angefangen habe ich vor einigen Jahren mit dem FS95, der ja, verglichen mit heutigen Flugsimulatoren, noch auf einem sehr niedrigen Standard war. Dann folgte ein großer Sprung durch den FS2002 und etwas später eine kleine Weiterentwicklung mit dem FS2004, der auch als FS9 bekannt ist (Ja, abgesehen von der Erweiterung um die historischen Flugzeuge sind der FS2002 und der FS9 fast identisch). Dann kam irgendwann der FSX, dann irgendwann die Online-Fliegerei und dann war es Frühjahr 2010. Ich hatte gerade mein Abitur und wusste, dass ich mein Studium an der TUHH erst im Oktober beginnen konnte. Somit hatte ich erstmal ein halbes Jahr Freizeit. Und dieses halbe Jahr habe ich unter anderem damit verbracht, den FSX zu verbessern (zwar nicht von morgens bis abends, aber insgesamt habe ich während dieser Zeit mehr als 100 Stunden - natürlich ist das nur eine ungefähre Angabe - in Basteleien am FSX investiert) und jede Woche bin ich weiterhin dabei, mein System zu verbessern. Daraus ergibt sich eine wichtige Feststellung: Der FSX ist niemals perfekt, es muss fortlaufend Zeit investiert werden, um gute Ergebnisse zu erzielen. Wer jetzt denkt: „Die Zeit habe ich nicht; das muss doch irgendwie schnell gehen!“, der sollte spätestens jetzt aufhören zu lesen. Fast alle Tricks funktionieren nicht bei jedem; somit ist ständiger Testbetrieb gefordert und das kostet nun einmal viel Zeit. Wer das hier liest hat wahrscheinlich den FSX bereits installiert oder hat ihn nur mal ausprobiert und ist wieder zum FS9 zurückgekehrt. Vielleicht hat er auch schon einige Seiten im Internet durchgelesen und dabei bereits einiges über die Möglichkeiten herausgefunden, den FSX zu optimieren. Für alle, die das noch nicht getan haben, seien hier noch einmal die grundlegenden Einstellungen innerhalb des FSX-Menüs kurz erklärt. Diese erreicht man entweder aus dem Hauptmenü über „Einstellungen“ und dann „Anzeige“ oder direkt während eines geladenen Fluges über „Optionen“ und dann „Einstellungen“ und „Anzeige“, so dass man sofort die Ergebnisse sehen kann. Dort gibt es dann verschiedene Menüs, für die an dieser Stelle ein paar Vorschläge dargelegt werden sollen. Diese Vorschläge bilden einen guten Kompromiss aus „alle Regler rechts“ und der höchsten erreichbaren Framerate. Natürlich kann man leicht eine höhere Framerate erreichen, indem man Einstellungen reduziert; dann sieht die virtuelle Welt aber deutlich schlechter aus und verliert an Details. Dies ist natürlich nicht meine Empfehlung. 2 | Dezember 2010IDENTIFIED!Seite 20 1. Registerkarte „Grafik“: Dort gibt es erst einmal die „Gerätespezifischen Optionen“. Diese müssen - falls mehrere Grafikkarten oder Monitore vorhanden sind - für jeden Grafikkartenausgang einzeln festgelegt werden. Das können durchaus verschiedene sein. Die wichtigste Empfehlung, die aber wahrscheinlich schon jeder kennt, ist, die Ziel-Bildwiederholrate immer auf „Unbegrenzt“ stehen zu lassen. Damit hat man immer mehr Frames pro Sekunde. Oft wird an dieser Stelle ein externer Frameraten-Begrenzer empfohlen; ich empfehle ausdrücklich keinen, da es eine viel bessere Lösung für die Schwankungen der Framerate gibt, anstatt einfach alles oberhalb des eingestellten Wertes nicht mehr darzustellen. Mehr dazu in einer späteren Ausgabe. Die Auflösung sollte natürlich immer der nativen Auflösung des Monitors entsprechen, die auch in den Windows-Einstellungen so festgelegt sein sollte. Auch kann die Filterung auf Anisotrop gestellt und das Antialiasing eingeschaltet sein, da dies einen deutlichen Effekt auf die Optik ausübt und die Framerate nicht beeinträchtigt. Zu den „Globalen Optionen“: Die Globale Strukturauflösung sollte immer auf „Sehr hoch stehen“. Die DirectX10Vorschau lässt den FSX-Standard besser aussehen, ist jedoch mit den meisten Add-Ons nicht kompatibel und sollte somit ausgeschaltet bleiben. Die Lichtreflexe und die Erweiterten Animationen können ohne Bedenken einge- Grafik - Menü 2 | Dezember 2010IDENTIFIED!Seite 21 schaltet werden; die Beleuchtungseffekte lassen jedoch die Framerate zusammenbrechen, obwohl sich die Optik nicht wirklich verbessert und bleiben somit auch aus. Die Informationstexte kann jeder so belassen, wie sie sind; diese tauchen beim Online-Fliegen sowieso eher selten auf. 2. Registerkarte „Luftfahrzeug“: Dies geht sehr kurz: Alles auf „Ultrahoch“ ohne Kompromisse. Ich fliege seit dem FS2002 nur noch im virtuellen Cockpit und auch die Schatten beeinflussen die Framerate nicht, obwohl sich die Optik merklich verbessert. Luftfahrzeug - Menü 3. Registerkarte „Szenerie“: Auf der linken Seite kann auch wieder alles auf Ultrahoch gestellt werden, abgesehen von den Wassereffekten. Die höchste Stufe verringert die Framerate manchmal ziemlich stark; die zweit- oder dritthöchste (je nach PC) liefert jedoch gegenüber ausgeschalteten Wassereffekten die selbe Framerate bei einer sehr viel besseren Optik. Zusätzlich empfehle ich hier den FSWaterConfigurator (http://www.strikingsoftware.com/down loads.shtml - nicht die Lite-Version), womit das Wasser ohne Frameratenverlust sehr realistisch aussieht - und das kostenlos! Auf der rechten Seite sollte die Szeneriekomplexität immer auf„Extrem dicht“ bleiben, da sonst große Löcher auf der Seite der Flughafengebäude Szenerie - Menü 2 | Dezember 2010IDENTIFIED!Seite 22 entstehen, die einfach unschön sind. Die Automatisch Generierte Dichte hängt bei mir vom Flugplantyp ab: Wenn ich IFR fliege reicht mir „Normal“ völlig aus, für Sichtflüge stelle ich auch hier „Extrem dicht“ ein. Die Bodenszenerieschatten bleiben bei mir ausgeschaltet, da die Szenerien von Aerosoft Schatten mitliefern, die sich sonst mit den FSX-Schatten überlagen. Außerdem erhöht sich dadurch die Framerate. Die Szenerieeffektdetails bleiben ebenso auf „Hoch“. 4. Registerkarte „Wetter“: Die Wolkendarstellungsentfernung scheint optisch nicht viel zu ändern, an der Framerate auch nur sehr wenig, kann also ganz nach rechts. Die Visualisierung von Thermik steht bei mir auf „Natürlich“, weil dann Vögel den virtuellen Himmel bevölkern. Diese sieht man aber natürlich nur, wenn man langsam genug in niedriger Höhe fliegt. Außerdem sollten auf jeden Fall detaillierte Wolken verwendet werden. Auch auf niedrigster Bewölkungsdichte sehen diese wesentlich besser aus als die einfachen Wolken. Die Bewölkungsdichte verbessert die Optik, reduziert jedoch manchmal auch ein wenig die Framerate, bei mir bleibt der Regler trotzdem ganz rechts. Die unten zu sehenden Simulationseinstellungen hängen maßgeblich vom Wettertool ab; Turbulenzen Verkehrs - Menü Wetter - Menü 2 | Dezember 2010IDENTIFIED!Seite 23 und Thermikeffekte werden aus Realismusgründen natürlich nicht deaktiviert. 5. Registerkarte „Verkehr“: Beim Online-Fliegen sollte selbstverständlich der AI-Flugverkehr deaktiviert werden. Die Flughafen-Fahrzeuge sind bei mir auch aus, da auf den Szenerien von Aerosoft (auch ohne AES!) Flughafenfahrzeuge unterwegs sind, die genau den Realen entsprechen und somit keine Standard-FSX-Fahrzeuge angezeigt werden sollen. Diese stören auch nur - und zwar besonders, wenn sie durch die von Aerosoft hindurch fahren. Die Luftfahrzeug-Beschriftungen sind natürlich auch abgeschaltet, da diese mein Realismusgefühl sehr stark beeinträchtigen. Um auch weiter entfernte Flugzeuge zu sehen und zu identifizieren, gibt es ja das TCAS und das FSInn-Radar. Der Seeverkehr kann auf 100% gesetzt werden, davon wird die Framerate nur sehr wenig beeinflusst. Wer nur mitten über der Sahara fliegt, kann diese jedoch auf 0% reduzieren. Die Straßenfahrzeuge können testweise auf 100% erhöht werden; hohe Werte lassen die Framerate jedoch stark abfallen. Bei mir sind Werte um 20% in Ordnung. Zusätzlich kann man im FSX die Einstellungen abspeichern. Ich habe insgesamt 5 Profile; die Einstellungen aus den angehängten Bildern stammen aus der Datei „Day-IFR-Settings.CFG“. Bei Nacht reduziere ich die Autos auf 10% und schalte die Lichtreflexe auch ab. Bei VFR erhöhe ich die Autogendichte auf Extrem Dicht. Bei Nacht und VFR kombiniere ich die Anpassungen und in den „Carrier-Settings“ sind Autos und autogene Objekte abgeschaltet und die Wassereffekte auf der höchsten Stufe. Es sind also nun fast alle Regler am rechten Anschlag. Die hier vorgeschlagenen Einstellungen sind aber nur Richtwerte, die jedoch wahrscheinlich an jedes System einzeln angepasst werden müssen. Außerdem war dies ja nur der erste Teil der Möglichkeiten den FSX zu optimieren. Wahrscheinlich ergibt sich nach dem Beherzigen dieser Hinweise auch eine etwas geringere Framerate als vorher, da ja fast alle Regler ganz nach rechts geschoben wurden. Deswegen geht es in den nächsten Ausgaben um die fsx.cfg, denn dort versteckt sich noch großes Potential die Framerate trotz dieser hohen Einstellungen auf ein hohes Niveau zu heben und dort auch zu halten - ohne große Schwankungen. Ein Tipp noch: Regelmäßiges Defragmentieren ist für den FSX sehr wichtig, auch wenn nicht viel auf die Festplatte zugegriffen wird. Wer sonst noch Fragen hat, der kann mich natürlich im Teamspeak gerne ansprechen oder sich im „FSX-Workshop“ in der Piloten-Ecke des Forums melden. Dort kann dann ein Termin vereinbart werden, an dem ich mir ein System genauer ansehe und ein paar Vorschläge mache, die besser auf die verwendete Hardware abgestimmt sind. Dann bleibt mir jetzt nur noch, viel Spaß beim Fliegen zu wünschen und bis zur nächsten Folge. Andre Koloschin 2 | Dezember 2010IDENTIFIED!Seite 24 Christoph 16 „Christoph 16 clear to proceed.....“ Diese Clearance hört die Besatzung des Rettungshubschraubers Christoph 16 etwa 5 mal am Tag. Christoph 16 ist einer von mittlerweile 30 Rettungshubschraubern des ADAC in Deutschland. Die Station wurde am 14.07.1979 gegründet und damals durch eine BO 105C bedient. Am 1. August 1996 übernahm der ADAC die Station aus den Händen des Innenministeriums und setzte ab 2000 eine BO 105 CBS-5 „Superfive“ ein, welche bis 2002 treu ihren Dienst versah und dann durch eine EC 135 PI ersetzt wurde. Seit einiger Zeit wird eine EC 135 PII eingesetzt. Techinfo: Die P2 hat ein maximales Abfluggewicht von 2835 kg. Das sind 115 kg mehr als bei der P1. Die P2-Variante ist mit zwei PW 206B2 ausgestattet. Die konventionellen Anzeigeinstrumente wie TOT, TQ, N1, Triebwerksdruck- und Temperaturen wurden bei der P1 mit normalen Zeigerinstrumenten angezeigt. Bei der P2 werden diese Werte auf 2 weiteren Bildschirmen angezeigt. Bei der P1 musste man beim Start 3 Instrumente im Auge behalten, damit die Triebwer- ke nicht über ihre Grenzen belastet werden. Diese Anzeigen übernimmt bei der P2 das FLI (First Limit Indicator). Das ist nur noch eine Anzeige die alle 3 Werte der Triebwerke beinhaltet. Ebenso haben wir jetzt einen Schalter, der beim Starten und Landen die Rotordrehzahl um ca 3% erhöht. Ohne das Betätigen des Topping Schalters stehen dem Piloten für 30 Sekunden 128%, danach 2 Minuten 125% Leistung zur Verfügung. Mit dem Topping Schalter am Pitch kann vom Pilot die Leistung im Einmotorenflug auf 125% begrenzt werden. Somit kann er im Notfall für 2,5 Minuten diese Leistung vom Triebwerk abverlangen, d.h. egal wieviel Pitch der Pilot zieht: Er kann das Triebwerk nicht „verheizen“. Stationiert ist der Hubschrauber beim Klinikum Saarbrücken, im Gebäude der Rettungsleitstelle des Saarlandes (Position / Elevation: 49 ° 13,16 N / 07 ° 00,03 E (1,000 ft). Momentan versehen insgesamt 3 Piloten und 5 Rettungsassistenten (mit der Zusatzbezeichung 2 | Dezember 2010IDENTIFIED!Seite 25 HEMS-Crewmember), sowie 11 Notärzte Ihren Dienst turnusmäßig auf dem RTH (Rettungshubschrauber). Der „normale“ Arbeitstag beginnt um 6:30 Uhr. Inwieweit der RTH einsatzfähig ist, bestimmt einzig und alleine der Pilot. Christoph 16 ist zwar nachtflugtauglich, allerdings fehlt hierzu der zweite Pilot und die meisten Landeplätze an saarländischen Kliniken können nachts nicht angeflogen werden – mangels Beleuchtung etc. Der Tag beginnt mit dem Abrufen des Wetters, sowie dem Check der Maschine, und des medizinischen Equipements. Hierbei übernimmt der Rettungsassistent die komplette medizinische Ausstattung, welche sich über EKG, Beatmungseinheit, Notfallrucksack, sowie dem mobilen Ultraschallgerät bis hin zu Spritzenpumpen zieht. Auch eine „Trage“ darf nicht fehlen, obwohl Patienten nicht so oft transportiert werden. Der Pilot macht seinen kompletten Check der Triebwerke, sowie der Elektrik und checkt alle Systeme im Ganzen einmal durch. Der Hubschrauber nimmt i.d.R. die Funktion als Notarztzubringer war; Gerade in den ländlichen Gebieten oder aber auch ausserhalb des Saarlandes, auf Anfrage der umliegenden Leitstellen. Frankreich ist hier noch die Ausnahme aber auch hier kann der RTH eingesetzt werden, nach Absprache mit dem jeweiligen Präfekten. Nach dem Check kommt, wenn kein Einsatz 2 | Dezember 2010IDENTIFIED!Seite 26 dazwischenkommt, das Frühstück. Danach fährt der Arzt mit dem Fahrrad ins Klinikum, denn jeder Notarzt ist zeitgleich auch auf Station tätig. Der Pilot und der Rettungsassistent erledigen in der einsatzfreien Zeit den Schreibkram, Bestellungen etc., was auf der Station so anfällt. Alarmiert wird der RTH durch die Rettungsleitstelle Winterberg. Die Anforderungen des RTH sind vielfältig: vom Herzinfarkt über Schlaganfall bis hin zum schweren Verkehrsunfall ist das komplette Spektrum der notfallmedizinischen Versorgung vertreten. Aber auch zur Schmerzlinderung kommt der Hubschrauber; Gerade in ländlichen Gebieten in denen der bodengebundene Notarzt doch wesentlich länger braucht. Nachdem der RTH mittels Funkmeldeempfänger oder Telefon alarmiert wurde, nimmt der Rettungsassistent die Einsatzdaten auf, während der Pilot schon in der Maschine sitzt und den Startvorgang einleitet. Nachdem der Notarzt eingestiegen ist, kontrolliert der Rettungsassistent nochmals kurz das Umfeld der Maschine, ob alle Kabel herausgezogen sind und nichts herumliegt, was den Rotoren gefährlich werden könnte. Auch wird er kontrollieren, ob alle Türen geschlossen sind. Bei jedem Flug meldet sich der Rettungsassistent bei Saarbücken Tower und gibt durch, wohin geflogen werden soll. Gerade beim Durchkreuzen der Kontrollzone ist dies sehr wichtig. Die Zusammenarbeit zwischen EDDR TWR und CH 16 klappt hervorragend! Der RTH fliegt mit Squwak 0020 Special VFR als Transponder. Müssen Einsätze in der angrenzenden Pfalz geflogen werden, so wird auch mit Ramstein Tower Kontakt aufgenommen um eine Durchfluggenehmigung zu erhalten. Dies wird aber in der Regel durch die Rettungsleitstelle erledigt. Während der Pilot für die Steuerung der Maschine zuständig ist, übernimmt der Rettungsassistent die komplette Navigation zur Einsatzstelle, den Funk (BOS sowie Flugfunk) und die Koordination mit den bodengebundenen Rettungsmitteln und der Polizei, welche bei je- dem Einsatz ebenfalls hinzugezogen wird (Absperrung der Landefläche, Zubringerdienste zum Einsatzort etc...). Im Saarland wird, gegenüber vielen anderen Bundesländern, nicht die Feuerwehr hinzugezogen. Der RTH ist normalerweise innerhalb von 5-8 Minuten an jedem Punkt im Bundesland angekommen. Die (Freiwillige) Feuerwehr würde dies nicht annähernd schaffen und so wird auf deren Alarmierung verzichtet. Vor Ort wird dann einmal die Einsatzstelle überflogen und in Zusammenarbeit mit der Polizei-Streife eine geeignete Landemöglichkeit gesucht. Auch bei der Landung übernimmt der Rettungsassistent wieder den Job des des „Ausgucks“, um den Piloten vor möglichen Gefahren zu warnen. Am Einsatzort angekommen wird der Patient gemeinsam mit den Kollegen des Rettungswagen erstversorgt und transportfähig gemacht; dies kann u.U. einige Zeit in Anspruch nehmen. Dann wird abgesprochen, ob der Patient mit dem RTW ins Krankenhaus gebracht wird oder mit dem Hubschrauber transportiert wird. Der Pilot kommt im Falle eines bodengebundenen Transportes zum Krankenhaus und nimmt dort die Med-Crew wieder auf. Dann erfolgt einsatzbereit der Rückflug zur Station. Dort wird getankt und das medizinische Verbrauchsmaterial aufgefüllt. Die Daten des Notarztprotokolles werden in den Rechner übertragen. Damit ist der Einsatz dann abgeschlossen. 2 | Dezember 2010IDENTIFIED!Seite 27 Kurz vor der geplanten Außerdienstnahme, deren Zeitpunkt sich nach dem Sonnenuntergang richtet, werden Einsätze noch entgegengenommen und nach Möglichkeit durchgeführt. Eine Rückkehr vom Einsatz bei Dunkelheit ist prinzipiell möglich. Nicht möglich hingegen sind üblicherweise Nachtlandungen außerhalb beleuchteter Landeplätze, da hierbei ein zu großes Flugunfallrisiko besteht. In 2008 hatte CH 16 insgesamt 1621 Einsätze zu bewältigen. Falco Brandl 2 | Dezember 2010IDENTIFIED!Seite 28 FSreal WX Das neue Wetterprogramm Lange ist es her als ich mit der Fliegerei am PC angefangen habe. Damals (1990), noch am Amiga 500 mit „Falcon - The F-16 Fighter Simulation“, aber nicht um Krieg zu spielen. Leider gab es noch keine Wolken und Winde, geschweige dessen Regen oder Schnee. Erst als ich mir den FS 2000 zugelegte habe, waren Wolken und Winde im Spiel. Gleich danach fing ich auch mit der PPL-A Ausbildung an. Ich merkte gleich, dass ein realer Anflug und eine Landung nicht zu vergleichen sind mit einem Anflug im Flugsimulator. Im Herbst 2007 fing ich dann an, mit dem Wetter im FS2004 etwas umher zuspielen. Schon damals hatte ich mir ein kleines Tool geschrieben und manipulierte das Wetter im FS, um die Landeanflüge etwas realistischer zu gestalten. Auf Grund der Tätigkeit in einer VA hatte ich dieses Projekt wieder schnell nach hinten gerückt. Im August 2010 fing ich aber dann wieder an dieses Tool neu zu entwickeln. Zuerst konzentrierte ich mich nur auf den FS2004, da die Wetterengine im FSX noch etwas erweitert wurde und ich keinen Rechner hatte, um mit den FSX das Wetter vernünftig zu Testen, was sich Anfang Dezember aber geändert hat. Soviel erst mal zu der FSrealWX und meiner Vergangenheit. Mit dem FSrealWX-Tool möchte ich versuchen im FS, soweit es geht, das Wetter von draußen, also das reale Wetter zu übertragen. Dieses Tool ist für Online-Piloten, sowie auch für Offline-Piloten geeignet. Dazu gibt es die Möglichkeit die Wetterdaten vom Vatsim-Server oder von den NOAAServer (National Oceanic and Atmospheric Administration) zu beziehen. Vielleicht wird es bei zukünftigen Versionen noch weiter Wetterdatenquellen geben. Zusätzlich können auch noch Höhenwinde, Synop-Daten und TAF-Daten gewählt werden. Ohne Höhenwind-Daten werden die Höhenwinde vom Metar-Wind interpoliert. Mit den Synop-Daten können die Sichtweiten über 10km (max. Wert im Metar) und verschiedene Wolkentypen genauer im FS abgebildet werden, ansonsten 2 | Dezember 2010IDENTIFIED!Seite 29 FSreal WX werden die Daten zufällig gewählt. Die TAF-Daten sind nur zur Information gedacht und werden im Tool angezeigt, wenn ein TAF-Bericht für den Airport zu Verfügung steht. Auch ist an einen 1-Monitorbetrieb gedacht (ich glaube die Meisten fliegen mit zwei oder noch mehr). Wenn man denn möchte kann man sich den Metarbericht im FluSi ausgeben lassen. Unter „Option“ lassen sich auch große Windrichtungsänderung begrenzen, was aber den Flusi leider manchmal nicht interessiert und dadurch ziemlich starke Wind- sprünge hervorruft. Ich bin dabei ein Modul zu entwickeln, welches den Wind im Flusi kontrolliert und ständig neu sendet, um diese Windsprünge soweit es geht zu vermeiden. Danach werde ich mich an die Ozean/Meer-Wetterdaten machen, was die Flüge über den Teich etwas aufregender machen soll. Bis dahin wünsche ich viel Spaß mit FSrealWX (und einen guten Rutsch). Auf diesem Wege vielen Dank an die BetaTester. Silvio Lafere Hier gehts zum Download des Tools 2 | Dezember 2010IDENTIFIED!Seite 30 ICAO - Tool von Peter Hornfeck Zuordnung und richtige Darstellung von Fliegern beim Online-Flug mit FSInn Fliegt man online, so werden die Flugzeuge anderer Piloten manchmal falsch dargestellt. FSInn hat keine eigenen Flugzeuge zur Darstellung - es benutzt nur die Flugzeuge, die auch auf dem PC installiert sind. Man muss also zunächst ein Paket für Multiplayer-Flugzeuge installieren. Von dem im Folgenden behandelten Programm werden die meisten dieser Pakete unterstützt. Weitere Informationen und das Tool selbst findest Du hier: http://board.vacc-sag.org/45/40957/ Über das VATSIM-Netzwerk werden Informationen über die Position, den Typ und die Airline aller Flugzeuge ausgetauscht. Erhält FSInn nun bspw. die Information, dass sich ein Airbus A320 der Lufthansa nähert, so sucht das Programm auf dem eigenen PC nach einem Modell um dieses Flugzeug anzuzeigen. Hat man auf dem eigenen Computer keinen Airbus A320 der Lufthansa installiert, wird ein anderes Flugzeug angezeigt. Voraussetzung für die perfekte Darstellung ist also, dass man auch das entsprechende Modell installiert hat. 2 | Dezember 2010IDENTIFIED!Seite 31 Wird kein „perfect match“ erzielt, weicht FSInn auf ein anderes Modell aus. Wie dieses Verfahren funktioniert und zu beeinflussen ist, wird in der FSInn-Anleitung beschrieben. Die genaue Zuordnung der Flugzeugtypen erfolgt über die ICAO Codes für Airline und Aircraft. FSInn speichert alle Informationen der installierten Flugzeuge in der Registry. Dabei benutzt es lediglich die aircraft.cfg im jeweiligen Flugzeugordner! Leider sind die Informationen in diesen Dateien sehr unterschiedlich und nicht standardisiert. Deshalb funktioniert dies nicht immer. Viele aircraft.cfg benutzen leider interne Codes anstatt der ICAO-Codes. Fliegt man nicht online, reicht das ja auch - im Onlineflug fehlen aber wichtige Daten. AC_IDs: Ein hilfreiches Tool, das Handarbeit erspart Man kann diese Daten zwar von Hand in FSInn eintragen; Aber wer will schon Stunden damit am PC verbringen ICAO Codes einzutragen? Das kleine Programm AC_IDs.exe versucht nun die fehlenden Informationen zu finden und sie nachträglich in der Registry einzutragen. Im Gegensatz zu FSInn liest es die Daten nicht überall nach gleichem Muster aus, sondern, je nach verwendetem Multiplayer-Paket (Paket 2 | Dezember 2010IDENTIFIED!Seite 32 von Flugzeugen mit etwas reduzierten Details, die für die Darstellung von Multiplayer-Flugzeugen geeignet sind), werden die Informationen an unterschiedlichen Stellen in ConfigDateien gesucht. Das funktioniert leider noch nicht perfekt, ist aber wenigstens ein Anfang. Das Programm benötigt keine eigene Installation, weil es mit Visual Basic 6.0 geschrieben wurde. Alle erforderlichen Dateien sind also schon mit FSInn mitinstalliert worden. Nur für Traffic X wird die im Zip des Programms enthaltene AC-Traffic X.txt Datei benötigt. Damit die Änderungen durchgeführt werden können, sollte man als Admin angemeldet sein! Es werden in der Registry keine Einträge gelöscht sondern lediglich fehlende Angaben nachgetragen. Da es einige AI-Flieger nur für FSX, einige nur für FS2004 gibt und auch die Verzeichnisstruktur unterschiedlich ist, sind die Auswahl der Aktionen nach Flusi getrennt. Da aber die Bedienung des Tools für beide gleich ist, hier nur eine Erklärung für den FS2004. Bevor das Tool gestartet wird, müssen bei geänderten Flugzeugen einmal der Flugsimulator und FSInn gestartet werden. Denn nur so werden von FSInn die dringend benötigten Grundeinträge in der Registry vorgenommen! 1 Hier startet man die Registrierung. AC_IDs. exe versucht nun Daten auszulesen und zu ergänzen. 2 Ist dieses Kästchen markiert, so werden bei der Eintragung (1) in der Registry Einträge angelegt, die FSInn mitteilen, dass es sich um Modelle mit geringer Auflösung, Low-Resolution, handelt. FSInn kann diese dann bevorzugt anzeigen, um auf dem System Resourcen zu sparen (auf jeden Fall zu empfehlen). In FSInn muss man dafür die Option „Only use lowres models“ unter <SETtings>, <Multiplayer> aktivieren. 3 Mit diesem Button kann man das Programm beauftragen, die PMDG und Feelthere Flugzeuge als High-Resolution Modelle zu kennzeichnen. Sehr zu empfehlen in Verbindung mit (2). 4 Damit FSInn die Modelle auch benutzt, muss im Verzeichnis der entsprechenden Flugzeuge in der Datei FSInn.cfg der Wert ignore=0 ge- setzt sein. Sonst ignoriert FSInn alle Flugzeuge in diesem Verzeichnis. Die Buttons in diesem Bereich ermöglichen jeweils bestimmte Flugzeuge für die Darstellung zu aktivieren oder zu deaktivieren. Das Programm ändert einfach den Wert für ignore= von 1 zu 0 oder umgekehrt. 5 Contrails können aktiviert werden, wenn man diese installiert hat. Außerdem muss die Darstellung von Contrails im Simulator aktiviert sein. Hilfreich ist dabei Flusifix von Wolfgang Picheta (www.flusifix.de). Dazu trägt das Programm die erforderlichen Werte in die Aircraft.cfg der Flugzeuge ein. Die Contrails werden dann mindestens beim Offlineflug angezeigt. Für den Onlineflug scheint es noch Probleme zu geben (ContrailsPro ist jedoch ein kostenpflichtiges Programm, mit dem es funktioniert). AC_IDs hat noch einige Schwachstellen. So werden leider nicht alle Flugzeuge korrekt erkannt. Manchmal können Flugzeuge auch nicht eingeordnet werden, weil die Verzeichnisse der Modelle nicht gefunden werden. So gibt es also noch einiges zu verbessern: 2011 soll das Programm überarbeitet werden und dann auch um weitere Funktionen ergänzt werden. FSInn kann Flugzeuge ohne ICAOs nicht zuordnen. Wer sich also online mit FSInn bewegt und vor der Anmeldung nicht seine korrekte Airline-ICAO und Aircraft-ICAO bei FSInn dem 2 | Dezember 2010IDENTIFIED!Seite 33 eigenen Flugzeug zuordnet, wird von anderen nicht richtig erkannt! Damit auch andere Spieler sehen was da fliegt, sollte man auf jeden Fall vor dem Onlineflug seine Konfiguration überprüfen. Das reduziert den Traffic von Grashüpfern auf FL370 erheblich. Wie es geht zeigen folgende Bilder. Es soll eine A330-200 der EVA Air Taiwan online geflogen werden. Nach dem Start von FSCopilot/FSInn wird das Controlpanel angezeigt. 1 Mit einem Klick auf <ADVanced> gelangt man auf die zweite Seite des Fensters. Die Eingabe des Logins EVA888 reicht für die Erkennung der Airline nicht. 2 Dort wählt man unter <PLAnes> die Anzeige der Flugzeuge aus. 3 Unten rechts öffnet man mit einem Klick auf <Edit Current Used Plane> das Konfigurationsfenster für das Flugzeug, welches man gerade selbst fliegt. 4 Die Angaben für die korrekte Zuordnung fehlen. Die A330 könnte eventuell noch passen, aber die Airline fehlt völlig. 5 Die korrekten ICAO Codes: A332 und EVA, werden eingetragen. 6 Übernehmen der Daten mit <Apply>. Nun sollten die Daten passen, man kann online gehen und hat alle Voraussetzungen geschaffen, auf den Bildschirmen der anderen Piloten richtig dargestellt zu werden. Peter Hornfeck 2 | Dezember 2010IDENTIFIED!Seite 34 Eine VA stellt sich vor Die Leipzig Air Der Start der Airline verlief sehr langsam im Jahr 2001. Erst nur die Idee eine Airline zu gründen. Es ging ein weiteres Jahr ins Land als dann im Februar 2002 die VA Leipzig Air offiziell vorgestellt wurde. Kurz darauf kam es auch schon fast wieder zur Aufgabe des Projekts Leipzig Air, was darauf zurückzuführen war, dass die Gründungsmitglieder aufgrund privat bedingter Umstände kaum Zeit für die Airline aufbringen konnten. Es wurde keine Werbung betrieben und Piloten wurden so gut wie nicht betreut. Somit wurde es sehr schnell ruhig um die VA. Bereits im März 2002 wurde aber mit der Entwicklung eines neuen Konzepts begonnen, was zu der Zeit einmalig in der Geschichte der virtuellen Luftfahrt war. Harry Weiß, der im Januar 2002 zu Leipzig Air gestoßen war, begann mit der Entwicklung einer Flight Plan Managment Software, die dazu dient komplexe Flugpläne mit nur wenigen Arbeitsschritten zu erstellen. Die Entwicklung des Programms dauerte 3 Monate und war im Juni 2002 abgeschlossen. Parallel dazu über- legten sich Thomas Schröder, der auch im Januar 2002 zur VA stieß, und Harry Weiß, wie das Konzept einer neuen Homepage aussehen könnte. Die Entwicklung des neuen Webdesigns begann Ende Juni 2002 und dauerte bis September 2002. Am 15.September 2002 ging die fast komplett dynamische neue Homepage online. Die Seite beinhaltet ein internes Kommunikationssystem und ein Flight Briefing mit METAR und Routendaten. Leipzig Air war neu geboren. Im Jahr 2003 trafen sich das erste Mal alle Mitglieder, woraus eine Tradition entstand, die bis heute anhält. Im November 2003 übergaben Harry Weiß und Thomas Schröder die Leitung der VA in neue Hände, um neuen Schwung in die VA zu bringen. Das Streckennetz wurde komplett überarbeitet und auch die Flotte wurde überarbeitet. Die Muster wurden den Routen angepasst und bekamen einen einheitlichen Anstrich. 2004 meldeten sich die ersten Piloten, die nicht den MSFS nutzten, sondern ausschließlich X-Plane flogen. Somit entstand innerhalb der Leipzig Air eine kleine Gemeinschaft von X-Plane Piloten. Lackierungen und Modelle wurden angepasst. Damit ist die Leipzig Air bis heute eine von ganz wenigen VAs, die eine komplette aktive Unterstützung für X-Plane bietet. Bis Januar 2005 wuchs die Airline auf 160 MSFS Piloten und 40 X-Plane Piloten an. Das Jahr 2005 stand im Zeichen der Veränderungen. So wurde z.B. die Website optisch aufgefrischt und erhielt auch technische Erneuerungen. Die Seite erhielt eine vollautomatische Berechnung von NAT Routings unter der Berücksichtigung der tagesaktuellen NATs. Auch kam Axel Kohout, der sich als erster X-Plane Pilot bei Leipzig Air registrierte, als dritte Person in den Vorstand. Dort ist er verantwortlich für die Sparte X-Plane, Personalwesen und VATSIM Events. Im Jahr 2006 schuf man eine ACARS Anbindung der Airline. Dadurch sind Rückmeldungen der Piloten möglich und man kann die 2 | Dezember 2010IDENTIFIED!Seite 35 Flüge live nachverfolgen, unabhängig davon, ob dieser Flug On- oder Offline durchgeführt worden war. Zum sechsten Geburtstag ließ sich die VA schließlich was besonderes einfallen. So flogen einige Piloten sternförmig aus 6 Himmelsrichtungen in Richtung der Homebase Leipzig. Bis heute wuchs die VA auf über 600 Piloten an, denen sehr viel geboten wird. Es herrscht ein sehr höflicher Umgangston im Forum. Regelmäßige Events, eine hervorragende Homepage mit allem drum und dran was ein Pilot zum Fliegen und Glücklichsein braucht. Es wird auch einmal im Jahr, aus Tradition, ein reales Treffen organisiert an dem auch immer eine hohe Anzahl von Mitgliedern teilnimmt. Die Altersspanne der VA Piloten reicht von 16 bis 80; Also ein sehr interessantes Umfeld. Die VA kann auch mittlerweile auf 100.000 abgerechnete Flüge zurück blicken. Interview mit Axel Kohout, Vorstandsmitglied und Sprecher, verantwortlich für Personalwesen, VATSIM Events und X-Plane bei Leipzig Air. Daten der Flotte Erzähl bitte etwas zu Deiner Person Ich bin gelernter Architekt, verdiene aber meine Brötchen mit Print- und Weblayout sowie Programmierung. Ich bin Privatpilot und fliege seit vielen Jahren (geschätzt seit 2002) mit dem Flugsimulator X- Plane. In letzter Zeit weniger, weil mehr und mehr die Arbeit an der VA in den Vordergrund rückt. Ich kam 2004 zur Leipzig Air und war der erste X-Plane-Pilot. Nach und nach entstand daraus die Idee, diesen Simulator auch aktiv zu unterstützen und ich wurde von der Leitung auserkoren, dies zu übernehmen. So stolperte ich ins Leitungsteam und später in den Vorstand der Leipzig Air. Wie entstand die VA? Aus einer Idee von 2001, einer Neuauflage 2002 und riesigem Engagement von zahllosen Flugbegeisterten. Hauptsitz: Leipzig Callsign: LHA (Leipzig Halle Airline) Vorstand: 4 Personen Leitung: aktuell 6 Personen Mindestalter: 16 Piloten: aktuell 618 Netzwerk: VATSIM Homepage: http://www.leipzigair.de/ Flotte: Beech 1900D ATR72-500 Fokker70 A320-200 A321-200 A330-200 B737-400 B737-700 B737-800 B767-300ER B747-400 Anzahl: 7 Anzahl: 10 Anzahl: 6 Anzahl: 12 Anzahl: 6 Anzahl: 6 Anzahl: 6 Anzahl: 10 Anzahl: 7 Anzahl 6 Anzahl: 6 2 | Dezember 2010IDENTIFIED!Seite 36 Was ist der Hintergrund bzw. welches Ziel verfolgt die VA? Wir möchten uns als Plattform für Flugsimulatorinteressierte verstehen. Wir freuen uns, wenn in unserem Forum Fachgespräche über Generationen hinweg geführt werden und der Himmel auf unserer LiveACARS-Map und auf VATSIM voller LHA-Callsigns ist. Dafür helfen wir virtuellen Piloten bei allen „Nebenarbeiten“, soweit es technisch möglich ist, und versuchen über ein Karrieresystem zu motivieren. Zum Austausch stehen ein Forum, sowie ein LHA-eigenes Wiki zur Verfügung. In Letzterem pflegen wir unser Handbuch und hinterlegen zahllose nützliche Beiträge, die im Forum bald abtauchen würden Wie ist die VA gegliedert? Vorstand: 4 Mitglieder Leitung: aktuell 6 Mitglieder (kann auch mal schwanken) Aufsichtsrat: Ehemalige Vorstandsmitglie der, die noch ein Auge werfen und korrigierend eingreifen (ak tuell 4 Mitglieder) Piloten: aktuell 618 Was muß ein Pilot mitbringen, um Pilot bei Leipzig Air zu werden? Wir erwarten die grundsätzliche Fähigkeit mit dem Simulator und den Flugzeug umgehen zu können. Was eine IFR-Route ausmacht, SID, STAR und wie man den Flieger per ILS zu Boden bekommt muss mindestens da sein. Wer weniger mitbringt, wird mit unserem Angebot nichts anfangen können. Darüber hinaus bzw. fast noch wichtiger sind persönliche Umgangsformen. Wir wollen den guten Ton und konstruktive Gespräche von 16 bis über 80-Jährigen bei uns erhalten und ermöglichen. Dafür ist eine gewissen soziale Reife nötig. Aus der Erfahrung heraus haben wir deshalb ein Mindestalter von 16 Jahren eingeführt. Außerdem muss jeder Bewerber für eine Mitgliedschaft bei der LHA ein paar Sätze freien Text über sich, seine Verbindung zur virtuellen Fliegerei und seinen Fähigkeiten abgeben. Mit diesem Verfahren haben wir gute Erfahrungen gemacht, weil sich so sehr gut die „Ey, cool, voll krass“-Typen aussortieren lassen. Jeweils mindestens vier Leitungsmitglieder entscheiden über eine Bewerbung. In aller Regel ist sie nach spätestens 24h entschieden. Was erwartet ein Pilot bei Leipzig Air? Eine Gemeinschaft aus 600 Piloten. Zum großen Teil aktiv, da wir über ein eigenes Validierungssystem regelmäßig Karteileichen aussortieren. Davon einige reale Verkehrs- und Privatpiloten und Fluglotsen. Guter Umgang und Hilfsbereitschaft im Forum. Ein sorgfältig und im Lauf der Jahre sehr umfangreich aus- gearbeitetes System zur Flugvorbereitung, Durchführung und Rückmeldung. Umfangreiche Hilfestellung über unsere Website und unser Wiki beim Wetter, Links zu Szenerien, Links zu Charts und LHA-Repaints zu Flotten- und zahllosen weiteren Flugzeugen. Wie sieht die Zukunft für Leipzig Air aus? Wenn wir das wüssten. Zielsetzung ist jedenfalls nicht die weitere Expansion. Unsere Zahl hat sich die letzten Jahre mehr oder weniger stabil bei 500 bis 600 Piloten eingependelt. Das merklich zu erhöhen ist nicht unser Anliegen. Wir versuchen stetig die Lücken zu finden. Dazu wird viel Programmierarbeit im Hintergrund geleistet. Schauen wir, was dabei rauskommt. Wer ist Euer Ansprechpartner für Interessierte? Jeder aus dem Leitungsteam. Je nach Anliegen. Siehe http://www.leipzigair.de/staff.php Gibt es spezielle offene Jobs bei Euch? Aktuell haben wir keine offenen Stellen. Erkläre Euer Booking System in Verbindung mit ACARS (XACARS). Basis des Systems sind die ACARS-Clienten FS-ACARS und XACARS. Letzteres wurde von einem Piloten aus unserem Haus entwickelt und ist deshalb perfekt auf unsere Bedürfnisse 2 | Dezember 2010IDENTIFIED!Seite 37 abgestimmt. Der Ablauf sieht so aus: Der Pilot bucht einen Flug über unser Buchungssystem. Er erhält den kompletten Flugplan und startet seinen Simulator und ACARS-Clienten. Dort gibt er die Flugnummer ein, woraufhin sich der Client die komplette Route und alle anderen benötigten Daten vom Leipzig Air- Server holt. Der Flug wird lokal aufgezeichnet und am Ende mit allen benötigten Daten per Mausklick an den LHA-Server zurückübertragen und nach einer Plausibilitätsprüfung automatisch dem Logbuch gutgeschrieben. Nimmt der Pilot am LiveACARS teil (freiwillig), werden in festgelegten Intervallen Position und andere Daten übertragen und sein Flug auf unserer LiveACARS-Map dargestellt. Siehe hier: http://www.leipzigair.de/acars_map.php Always happy landings! Tim Simon 2 | Dezember 2010IDENTIFIED!Seite 38 Schlusswort Vorbei, es ist vorbei! Nein, nein. Keine Angst. Die Identified ist nicht gestorben. Nur diese Ausgabe, unsere zweite Ausgabe, ist an diesem Punkt leider schon wieder zu Ende. Wir hoffen ihr hattet auch bei dieser Ausgabe wieder Spaß sie zu lesen und zu durchstöbern. Auch in der nächsten Ausgabe gibt es, so hoffe ich, wieder spannende und informative, sowie lustige Themen und Artikel. Damit das aber so ist und weiter so bleiben kann sind wir auf eure Hilfe angewiesen. Wie üblich, nach dem Release einer Ausgabe, werde ich wieder in allen RG-Foren einen Aufruf an alle Mitglieder starten, Themen und Artikel zu suchen und zu schreiben, denn nur dadurch kann dieses Magazin weiterleben. Es liegt also in eurer Hand, wie es weiter geht. Für Kritik, Wünsche und Anregungen sind wir natürlich wie immer offen. Ihr könnt dies über die Kommentar-Funktion auf der Identified Website tun, oder einfach eine PM, Mail an mich, Christian Geissler, schicken. Um so mehr konstruktive Kritik wir bekommen, um so besser wird die nächste Ausgabe ;). Bis zum nächsten Mal! Impressum Herausgeber: Titel: VATSIM Germany VATSIM Germany Identified Chefredakteur: Christian Geissler Erscheinungsdatum:28.12.2010 Autoren:Andre Aepfelbach Andre Koloschin Christian Geissler Christopher Kuhs Falco Brandl Jonas Eberle Jörg Pauly PeterHornfeck Silvio Lafere Tim Simon Torsten Falldorf Christian Geissler und das gesamte Team der Identified mit Autoren. 2 | Dezember 2010IDENTIFIED!Seite 39 Die Redaktion wünscht Allen einen guten Rutsch ins neue Jahr.