Ausgabe 3/2012 - Der Verband Österreichischer Förster

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Ausgabe 3/2012 - Der Verband Österreichischer Förster
02Z031478M
P.b.b.
ORGAN DER FÖRSTERVERBÄNDE
100. Jahrgang
3/2012
Der herbstliche Hubertussee im Mariazellerland
www.der-foerster.at
Erscheinungsort: 2544 Leobersdorf
Verlagspostamt: 2763 Pernitz
Verzeichnis der Vereinsfunktionäre
Verband Österreichischer Förster
Bundesobmann:
Ing. Fritz Ganster; 3313 Wallsee, Igelschwang 70
Ruf: 07472/9025-21615 oder 0676/88609459; Email: [email protected]
Bundesobmannstellvertreter:
Ing. Lukas Stepanek; 2763 Muggendorf, Hahngasse 16
0676/82094001; Email: [email protected]
Ing. Josef Leichtfried, 3264 Gresten, Unteramt 204
Ruf: 0664/1923602; 07487/21084 Fax; Email: [email protected]
Schriftführer:
Ing. Thomas Baschny; 7063 Oggau, Schulgasse 22
Ruf: 0664/6112808; Email: [email protected]
Schriftführerstellvertreter:
Friedrich Holzinger; 3003 Gablitz, Hauptstraße 11-13
Ruf: 02231/61766 oder 0664/5263501; Email: [email protected]
Kassier:
Ing. Bruno Gabler; 3270 Scheibbs, Obere Sallabachstraße 6
Ruf: 02782/43 182 (42554) oder 0664/2422167; Email: [email protected]
Kassierstellvertreter:
Ing. Leopold Gruber; 4312 Ried, Niederzirking 87
Ruf: 07262/551-472 oder 0664/8298631; Email: [email protected]
Österreichischer Staatsförsterverein
Bundesobmann:
Ing. Lukas Stepanek; 2763 Muggendorf, Hahngasse 16
0676/82094001; Email: [email protected]
1. Bundesobmannstellvertreter:
Ing. Andreas Freistetter; 3002 Purkersdorf, Pummergasse10-12
Ruf: 02231/600-0 oder 0664/2302351; Email: [email protected]
2. Bundesobmannstellvertreter:
Ing. Rudolf Göstl; 5732 Mühlbach, Bicheln 102
Ruf: 06566/8117 oder 0664/3105903; Email: [email protected]
Schriftführer:
Leopold Putz; 4814 Neukirchen, Buchbergstraße 45
Ruf: 07618 7246 oder 0664 545 6516; Email: [email protected]
Schriftleiter „Österreichische Försterzeitung“:
NEU: Daniela Stepanek, 2763 Muggendorf, Hahnengasse 16
Ruf: 0676/885 04 14 34, Email: [email protected]
Kassier:
Ing. Franz Strutzenberger, 2533 Klausen-Leopoldsdorf, Hainbach 219
Ruf: 02231/63 341 od. 0664/819 77 59
E-Mail: [email protected]
Landesgruppenobmann Niederösterreich, Wien, Burgenland und Steiermark:
Friedrich Holzinger; 3003 Gablitz, Hauptstraße 11-13
Ruf: 02231/61766 oder 0664/5263501; Email: [email protected]
Landesgruppenobmann Oberösterreich:
Ing. Bernhard Sulzbacher; 4580 Windischgarsten, Pyhnstraße 40
Ruf: 07562/6004 oder Email: [email protected]
Landesgruppenobmann Salzburg und Kärnten:
Ing. Christian Maier; 5441 Abtenau, Waldhof 13
Ruf: 06243/44036 oder 0664/1556621;
Email: [email protected]
Landesgruppenobmann Tirol und Vorarlberg:
Leopold Putz; 4814 Neukirchen, Buchbergstraße 45
Ruf: 07618 7246 oder 0664 545 6516; Email: [email protected]
Verein der Förster im Öffentlichen Dienst
Bundesobmann:
Ing. Fritz Ganster; 3313 Wallsee, Igelschwang 70
Ruf: 07472/9025-21615 oder 0676/88609459; Email: [email protected]
Schriftführer:
Ing. Leopold Gruber; 4312 Ried, Niederzirking 87
Ruf: 07262/551-472 oder 0664/8298631; Email: [email protected]
Bundeskassier:
Ing. Andreas Schuster, 4021 Linz, Bahnhofplatz 1
Ruf: 0732/7720-146 54
Landesleiter Wien:
Ing. Thomas Baschny; 7063 Oggau, Schulgasse 22
Ruf: 0664/6112808; Email: [email protected]
Landesleiter Niederösterreich:
Ing. Michael Christian; 2770 Gutenstein, Längapiesting 23
Ruf: 02622/9025-41620 oder 0676/81241620; Email: [email protected]
Landesleiter Oberösterreich:
Ing. Leopold Gruber; 4312 Ried, Niederzirking 87
Ruf: 07262/551-472 oder 0664/8298631; Email: [email protected]
Landesleiter Burgenland:
Ing. Franz Fichtinger; 7321 Lackendorf, Bahngasse 50
Ruf: 02619/66108 oder 0664/5124905; Email: [email protected]
Landesleiter Steiermark:
Ing. Bruno Aschenbrenner; 8733 St. Marein, Wasserleitherstraße 8
Ruf: 03512/83141-246 oder 0664/1206228; Email: [email protected]
Landesleiter Kärnten:
Ing. Christian Müller; 9100 Völkermarkt, Dr. Karl Renner Str. 7
Email: [email protected]
Landesleiter Salzburg:
Ing. Walter Angerer; 5102 Anthering, Acharting 62
Ruf: 06223/3297; Email: [email protected]
Landesleiter Tirol:
Ing. Erwin Stockhammer; 6060 Solbad Hall, Münzergasse 14
Ruf: 05223/56725 oder 0676/885087007; Email: [email protected]
Inhaltsverzeichnis
Die Heimkehr der Habichtskäuze
.........................................................
Treffen mit polnischen und schwedischen
Förstervertretern im Zillertal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 07
Vorstandssitzung des VÖF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
08
Finnische Förster und Waldbesitzerdelegation
zu Besuch in Österreich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
08
Erfolgreiches Internat. Treffen der Forstlichen
Öffentlichkeitsarbeiter in Antalya (Türkei) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 09
Internationaler Wettbewerb
„Young People in European Forests“. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10
3. Revierleitertreffen der Österr. Bundesforste AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Landesgruppenversammlung 2012 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Personalnachrichten ÖStFV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
16
20. Bezirksförstertreffen in Weyer an der Enns . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
Bericht Bergwaldprojekt Zederhaus 2012 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Personalnachrichten VFÖ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
Rückewege schonen Waldboden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
20
Personalnachrichten FPWi
21
.........................................................................
Beiträge mit Namenszeichen müssen nicht immer die Meinung
der Schriftleitung wiedergeben.
Kürzungen und Textänderungen bei unverlangten Manuskripten
vorbehalten.
Die Anzeigen-Preisliste ist beim Verlag erhältlich!
Bitte Manuskripte mit vollem Namen (mit Maschinschrift) unterzeichnen.
Nächster Einsendeschluss: 01. Dezember 2012
Nächster Erscheinungstermin: Dezember 2012
Jahresbezugsgebühr: Nur Inland € 20,–
Förster in der Privatwirtschaft
Bundessprecher:
Ing. Josef Leichtfried, 3264 Gresten, Unteramt 204
Ruf: 0664/1923602; 07487/21084 Fax; Email: [email protected]
Bundessprecherstellvertreter:
Ing. Norbert Weber; 8793 Trofaiach, Gößgraben2
Ruf: 03842/2296117 oder 0664/8170017; Email: [email protected]
Ing. Bruno Gabler; 3270 Scheibbs, Obere Sallabastraße 6
Ruf: 07482/43182 (42554) oder 0664/2422167; Email: [email protected]
Landessprecher Burgenland:
Ing. August Weber; 7372 Drassmarkt, Marktgasse 28
Ruf: 0664/5010060; Email:
Landessprecher Kärnten:
Ing. Karl Eisner; 9100 Völkermarkt, Rotkreuzplatz 1
Ruf: 0676/6162747; Email: [email protected]
Landessprecher Niederösterreich und Wien:
Ing. Leopold Ivan; 3340 Waidhofen/Y., Berghofstraße 3
Ruf: 07442/53022; Email:
Landessprecher Oberösterreich, Salzburg und Tirol:
Ing. Franz Kroiher; 4542 Nussbach, Sinzendorf 31
Ruf: 07587/8237; Email: [email protected]
Landessprecher Steiermark:
Ing. Hubert Niedereder; 8554 Soboth, 1
Ruf: 0676/5213927; Email: [email protected]
Landessprecher Vorarlberg:
Ing. Bernhard Nöckl; 6830 Rankweil, Walgaustraße 21
Ruf: 0664/1825553; Email: [email protected]
03
Staatsprüfung leitender Forstdienst 2007–2011. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 05
Impressum
Medieninhaber (Verleger):
Österreichischer Staatsförsterverein;
2763 Muggendorf, Hahngasse 16, Ruf: 0676/82094001;
Email: [email protected]
Verantwortlicher Schriftleiter, Anzeigenannahme und Versand:
Daniela Stepanek, 2763 Muggendorf, Hahngasse 16
Ruf: 0676 / 885 04 14 34, Email: [email protected]
Graphik-Design:
Enzo Graphik - Heinz Roffeis, 2763 Pernitz, www.enzo.at
Druck:
Ribarski GmbH, 2544 Leobersdorf, www.ribarski.at
Offenlegungsverhältnisse der inhaltlichen Richtung:
Medieninhaber ist der Österreichische Staatsförsterverein zu 100%.
Blattlinie: Informations- und Verlautbarungsschrift für die österreichische Försterschaft.
Verband
Österreichischer
Förster
Österr. Staatsförsterverein
Verein der Förster im Öffentlichen Dienst
Förster in der Privatwirtschaft
ZVR Nr. 603057356
Die Heimkehr der Habichtskäuze
Der Habichtskauz verschwand als zweitgrößte Eule
Österreichs im 19. und 20. Jhdt. sukzessive aus
unseren Wäldern.
Zwei Hauptgründe werden für den Rückgang
und schließlich für das völlige Verschwinden der
Art verantwortlich gemacht: Zum einen ist es das
ungewöhnlich vertraute Verhalten der Eule gegenüber
dem Menschen. Habichtskäuze zeigen fast kein
Fluchtverhalten - schließlich haben sie im Wald kaum
natürliche Feinde. Infolgedessen kam es zu häufig zu
Abschüssen, seinerzeit oftmals noch im Interesse der
„Wissenschaft“. Andererseits brauchen Habichtskäuze
Bäume die deutlich länger als bei herkömmlicher
Bewirtschaftung üblich im Bestand verbleiben und
durch Verwitterung geräumige Bruthöhlen (mind.
30x30cm Grundfläche) bilden.
Durch nachhaltigen Umgang mit dem Wald, Ausweisung von Schutzgebieten und vor allem der
Unterstützung
von
Artenschutzzielen
durch
Forstbetriebe und Jägerschaft verbesserten sich
die Lebensbedingungen in den letzten Jahren
zunehmend. Der Habichtskauz findet daher wieder
optimale Lebensräume und die überlebenswichtige
Akzeptanz.
Auf Basis dieser Voraussetzungen initiierte
das Forschungsinstitut für Wildtierkunde und
Ökologie in Wien ein Wiederansiedlungsprojekt
für den Habichtskauz. Durch Freilassung von
Jungvögeln wird ein neuer Bestand gegründet.
Ziel ist die Wiederbesiedlung der Wälder entlang
der Alpennordseite vom Wienerwald bis ins
Salzkammergut. Durch das alpine Vorkommen soll ein
Trittstein zwischen den nächstgelegenen Vorkommen
in Deutschland, Slowenien und der Slowakei wieder
hergestellt werden. Projektträger des alpinen Projekts
sind neben der Universität für Veterinärmedizin,
das Land Niederösterreich, die Stadt Wien und die
Österreichischen Bundesforste. Weitere Partner sind
die wissenschaftlich geführten Zoos, die Eulen- und
Greifvogel-Station (EGS) sowie die Schutzgebiete
Biosphärenpark Wienerwald und Wildnisgebiet
Dürrenstein.
Den Kauz im Jagdrevier
Trotz seiner Größe hat sich der Habichtskauz auf
Kleinsäuger, d.h. Wald- und Wühlmäuse sowie
Siebenschläfer spezialisiert. Wenn es im Spätherbst
zu schneien beginnt hilft dem Habichtskauz sein
ausgezeichnetes Gehör. Mäuse können selbst unter
einer 20cm dicken Schneedecke lokalisiert und
erbeutet werden. Strenge Winter treiben die Käuze
aus den Wäldern – in Slowenien sind sie dann selbst in
Parkanlagen der Hauptstadt zu sehen. Dann sind sie oft
auch tagsüber zu beobachten. Besonders gerne halten
sich die Habichtskäuze ganzjährig an Wildfütterungen
und Kirrstellen auf, da es dort besonders viele Mäuse
gibt. Zur Jagd nutzt der Habichtskauz bevorzugt
Forststrassen und Schussschneisen.
| Typischer Lebensraum der Habichtskäuze | Foto© Ch. Kaula
Der Kauz hat im Wald kaum Feinde. Dementsprechend
vertraut verhalten sich die Tiere gegenüber Menschen.
Fluchtdistanzen von weniger als 20m sind die Regel,
weshalb die Art vor Jahrtausenden Opfer primitiver
Jagdmethoden wurde.
Junge Habichtskäuze sind Nestflüchter und sitzen im
Frühsommer einige Tage am Boden, wo sie von ihren
Eltern gegenüber Feinden verteidigt werden.
Biologie
Für den Habichtskauz besonders viel versprechend
sind Reviere mit alten Laubmischwäldern. Dort gibt
es (auch im Winter) besonders viele Mäuse – die
Hauptbeute der Waldeule. Wälder mit weniger als 30%
Laubwaldanteil bieten in der Regel nicht genügend
Nahrung. Die Brut findet in großen Baumhöhlen bzw.
Nistkästen statt. Nur selten wird in den alten Horsten
von Bussard, Habicht oder Schwarzstorch gebrütet.
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Verband Österreichischer Förster
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Projektbereiche
1. Zucht
Ein Kernelement des Projekts ist die Nachzucht in
menschlicher Obhut. Das österreichische Zuchtnetzwerk besteht derzeit aus etwa 20 Brutpaaren. Sie
werden in Zoos z.B. dem Tiergarten Schönbrunn und
Zuchtstationen betreut.
Das Anbringen von Nistkästen erleichtert die Ansiedlung
der seltenen Eulenart | Foto© Ch. Kaula
Die Brutdauer beträgt rund ein Monat; meist sind es
2-3 Jungvögel die nach 4-5 Wochen die Bruthöhle
verlassen und sich überwiegend im Radius von 2050km verteilen. Im Herbst beziehen sie ihr eigenes
Revier (Größe 300 bis 1000ha je nach Nahrungsund Brutplatzangebot) und beginnen mit der Balz.
Der Reviergesang gleicht dem Bellen eines Hundes,
weshalb der Kauz oft unerkannt bleibt. Die Paare
2. Freilassung
Zur Freilassung übersieden die Jungtiere mit den
Elterntieren an die Freilassungsstandorte, wo sie
aus dem Freigehege die Umgebung kennen lernen
können. Im Spätsommer werden die Käfige unterteilt;
während die Elterntiere für die Zucht zurückbehalten
werden, dürfen die Jungtiere das Gehege verlassen.
Die Bindung zu den Elterntieren, welche noch einige
Zeit am Freilassungsstandort verbleiben, festigt die
Standortstreue der Jungen.
3. Erfolgskontrolle
Zur Evaluierung der Projektfortschritte ist kontinuierliches Monitoring der freigelassenen Käuze
unumgänglich. Die Eulen werden bechipt und besendert um ihren Aufenthaltsort automatisch überprüfbar
zu machen. Schlussendlich muss jeder Kauz vor seiner
Freilassung „Federn lassen“. Diese genetischen Proben
werden - gleichsam einem Fingerabdruck – analysiert
und dienen zur Identifikation von Federn, Gewöllen,
Eiern etc.
Zwischenergebnisse
Bei genügend Totholz im Wald schreitet der Habichtskauz auch auf
ausgefaulten Stämmen zur Brut | Foto© F. Kovac
bleiben ein Leben lang standorttreu. Habichtskäuze
werden in Gefangenschaft bis zu 27 Jahre alt.
Seit dem Jahr 2009 wurden in Niederösterreich und
Wien 127 Käuze freigelassen. Bereits im dritten Jahr
nach Projektbeginn wurde erstmals seit mehr als
100 Jahren eine Brut im Biosphärenpark Wienerwald
festgestellt. Nach dem überaus üppigen Mastjahr
2011 entwickelte sich im darauf folgenden Winter
eine extrem hohe Mäusedichte. Diese Nahrungsquelle
verstanden die Habichtskäuze zu nutzen und brüteten
im Jahr 2012 gleich an elf unterschiedlichen Plätzen.
Auch die Jungenanzahl lag in diesem Jahr weit über
den Erwartungen: insgesamt wurden 30 Jungkäuze
flügge. Heuer fällt die Baummast im Projektgebiet
völlig aus. Die Konsequenz heißt Energie sparen
und es wird kommendes Jahr wahrscheinlich kaum
erfolgreiche Bruten geben.
Projektziele
Durch das aufgeplusterte Gefieder wirkt der Habichtskauz mitunter
größer als ein Mäusebussard | Foto© T. Pröhl
International besteht großes Interesse an der Wiederbesiedlung Österreichs. Unser Land ist sozusagen
als Brücke zwischen den mitteleuropäischen Beständen zu sehen. Durch ein Wiederansiedlungsprojekt
konnte man den Kauz in Bayern wieder heimisch
machen, intakte Vorkommen gibt es bis heute in
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Slowenien und in der Slowakei. Diese Vorkommen
sind seit Verschwinden der Art in Österreich
voneinander isoliert. Die österreichischen NordAlpen sollen nun wieder als populationsbiologische
„Drehscheibe“ fungieren. Ziel ist die Gründung neuer
Populationskeimzellen durch regelmäßige Freilassung
und ihre Anbindung an die Vorkommen östlich,
nördlich und südlich der Alpenrepublik.
Mit der Bildung erster Brutpaare ist man diesem Ziel
einen großen Schritt näher gekommen. Neben der
Wiederansiedlung legt das Projektteam hohen Wert
auf den Erhalt intakter Waldökosysteme. Gemeinsam
mit Grundbesitzern und Waldeigentümern suchen wir
nach Bewirtschaftungskonzepten von denen nicht nur
der Habichtskauz-, sondern auch andere Wildarten wie
z.B. Waldschnepfe oder Auerhuhn profitieren können.
Habichtskauz-Kompetenzzentrum
Dr. Richard Zink
Forschungsinstitut für Wildtierkunde
und Ökologie
Savoyenstrasse 1, 1160 Wien
[email protected]
Habichtskauzmeldung unter:
www.habichtskauz.at
Staatsprüfung für den leitenden Forstdienst 2007–2011
Im Jahre 2007 wurde die Staatsprüfung für den leitenden Forstdienst (die Staatsprüfung für den höheren
Forstdienst, die Staatsprüfung für den Försterdienst) reformiert.
Das Konzept „Staatsprüfung für den leitenden Forstdienst – Neu“ gewährleistet, basierend auf dem
neu formulierten Anforderungsprofil (siehe beistehendes Kästchen), dass das fachlich grundausgebildete
Forstpersonal (Forstadjunkten, Forstassistenten) an die zukünftige Betriebsleitung herangeführt wird und somit
die Höherqualifizierung der in bestellungspflichtigen Forstbetrieben tätigen, leitenden Forstorgane.
Anforderungsprofil des Absolventen der Forstlichen Staatsprüfung:
Der Absolvent der Forstlichen Staatsprüfung, das leitende Forstorgan, muss befähigt sein,
• die Wälder in einer Form nachhaltig zu bewirtschaften, wie es einerseits die Wahrung
des öffentlichen Interesses an der nachhaltigen Walderhaltung fordert und andererseits die
Interessen des Eigentümers erfüllt,
• den Forstbetrieb nach fachlichen und betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten zu führen,
• den Forstbetrieb nach innen zu organisieren, zu strukturieren und zu leiten,
• die erzeugten Produkte bei höchstmöglicher Wertschöpfung zu vermarkten,
• neue Geschäftsfelder zu erschließen und konsequent zu nutzen,
• unter Kostenminimierung das Betriebsvermögen zu steigern,
• den Forstbetrieb nach außen hin zu vertreten, zu positionieren und darzustellen,
• die an einen Forstbetrieb gerichteten, unterschiedlichen Interessen auszugleichen,
• den Forstbetrieb vor von außen kommenden negativen Einflüssen und Inanspruchnahmen
zu schützen sowie
• Betriebskooperationen und -koordinationen zu leiten oder
• die Leitung von forstlichen Organisationen (z.B. WWGs), forstlichen Dienststellen bzw.
forstlichen Behörden zu übernehmen.
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Verband Österreichischer Förster
Organisationsstruktur der „Staatsprüfung für den leitenden Forstdienst“:
Das Ziel der mindestens zweijährigen beruflichen, forstlichen Tätigkeit ist, dass die in der forstlichen Grundausbildung (Forstschule, Universität für Bodenkultur) erworbenen Fachkenntnisse und Schlüsselqualifikationen
während der Berufstätigkeit vernetzt angewendet und auf den für die angestrebten Aufgaben als leitendes
Forstorgan erforderlichen Gebieten praxisnah vertieft werden.
Dabei sind die für eine Führungskraft in einem Forstbetrieb erforderlichen persönlichen Kompetenzen, wie
unternehmerisches Denken und Handeln, funktionell differenzierte Fähigkeit zu ganzheitlichen Problemdefinitionen und -lösungen, Betriebsmanagement, Personalführung sowie die Soft skills (Kommunikation,
Teamführung, soziale Kompetenz, emotionale Intelligenz) nach den jeweiligen persönlichen Fähigkeiten sowie je
nach den spezifischen Anforderungen des jeweiligen Arbeitsplatzes individuell auszubauen und zu stärken.
Diese Weiterentwicklung wird durch das unverbindliche Angebot der Forstlichen Ausbildungsstätten des Bundes
in Ort/Gmunden und Ossiach von sechs Weiterbildungsmodulen, die jeweils 3 Tage dauern, unterstützt.
In diesen Modulen wird über die Grundausbildung hinausgehendes, nach Geschäftsfeldern zusammengefasstes
Zusatzwissen durch forstliche Praktiker, Fachspezialisten und Wissenschaftler vernetzt vermittelt, in den
umfangreichen Übungs- und Präsentationsphasen einschlägige Erfahrungen in den Bereichen gesammelt und
durch Aufgabenstellungen die weitere Fortbildung sowie die Wissensvertiefung im Betrieb initiiert.
Im Rahmen der eigentlichen Staatsprüfung werden im Sinne der Forstlichen Staatsprüfungsverordnung jene
Kompetenzen überprüft, die für die forstlichen Führungsaufgaben relevant sind.
Die schriftliche Prüfung erfolgt in Form einer maximal 16 stündigen Projektarbeit, in welcher der/die Prüfungskandidat/in die erforderliche Datenerhebungen durchführt, die Aufgabenstellung analysiert, individuelle Lösungsstrategien entwickelt und eine kurze Präsentation erstellt.
Zu Beginn der mündlichen, 1 stündigen kommissionellen Prüfung hat der/die Kandidat/in die Zusammenfassung seiner/ihrer Projektarbeit zu präsentieren. Daran anschließend frägt die Prüfungskommission im
Zusammenhang mit der Projektarbeit nicht ausschließlich singuläres Fachwissen, sondern prüft die individuellen Fähigkeiten des/r Prüfungskandidaten/in zur Entwicklung von vernetzen Problemlösungen ab.
HBLA f FW
BOKU
Rechtl. Gegenstand
Betriebsw. Gegenst.
Techn. Gegenstand
Ökolog. Gegenstand
Rechtl. Gegenstand
Betriebsw. Gegenst.
Techn. Gegenstand
Ökolog. Gegenstand
2-jährige
praktische
Tätigkeit
gemäß
§ 106
Forstgesetz
Betriebsorganisation
Forstliche Ressourcen
Betriebliche Ressourcen
Steuerungsgruppe
Prüfung
Themenbuch
Kommunikation
und Führung
Kerngeschäft „Holz“
Allg. Rechtsfragen
Module (Geschäftsfelder)
Staatsprüfung für den
leitenden Forstdienst
1 aus BMLFUW
1 aus den Betrieben
1 von BOKU
1 von Forstschule
1 von BFW (2 FAST´s)
Projektarbeit
Präsentation
kommissionelle
mündliche
Prüfung
Ausbildungsteam
Modulvortragenende
Prüfungskommissare
Evaluierung:
Die installierte Steuerungsgruppe zieht ihre Schlüsse aus den Rückmeldungen von den Modul- und Prüfungsterminen
und veranlasst, im Rahmen der laufenden Qualitätssicherung, in direkter Zusammenarbeit mit dem aus den
Modulverantwortlichen, den Modulvortragenden und den Prüfungskommissären bestehendem Ausbildungsteam die notwendigen Änderungen oder Aktualisierungen der nächsten Modul- und Prüfungsveranstaltungen.
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Die Durchschnittswerte der Fragebögenauswertungen der Modulteilnehmer zeigen, im Vergleich mit den Jahren
2007 bis 2011, einen steten Trend zur Verbesserung.
Die Prüfungsergebnisse zeigen ausgehend von 2007 (Erfolgsquote 66 %) bis einschließlich 2011 (Erfolgsquote
85 %) ebenfalls einen steten Trend hin zu qualitativ besseren Ergebnissen.
Insgesamt muss festgestellt werden, dass sich die Module und die Staatsprüfung für den leitenden Forstdienst
etabliert und sich die Abläufe eingespielt haben.
Als Gesamteindruck von den Staatsprüfungen kann festgehalten werden, dass
- die Arbeiten (Projekte + Präsentationen) gut strukturiert,
- das erforderliche Fachwissen hervorgebracht und verknüpft angewendet wird,
- die in den Projekten enthaltenen Aufgaben im Wesentlichen gut analysiert und gelöst und
- die Projektsarbeiten überzeugend präsentiert werden;
….. aber auch, dass
- die Beurteilung der wirtschaftliche Bedeutung der selbst entwickelten Bewirtschaftungsstrategien
für den vorgegebenen Forstbetrieb,
- die Entscheidungen im Bereich der Menschen- und Betriebsführung ebenso
- wie die Aufstellung von Preisforderungen für Leistungen, die vom Beispielsbetrieb erbracht werden
durchwegs Schwierigkeiten bereiten.
In diesem Zusammenhang wird es als wünschenswert erachtet, dass einerseits mehrtägige Betriebseinschauen
sowie andererseits ein qualitativ standardisierter Ausbildungsplan für die Forstbetriebe, zusammen mit Forstbetrieben aber auch mit anderen Forstlichen Institutionen, entwickelt und hinkünftig angeboten werden.
SC. DI Gerhard MANNSBERGER
BMLFUW – Leiter der Sektion für Forstwesen
Aktuelle Informationen über die „Staatsprüfung für den leitenden Forstdienst“ sind auf der Homepage des BMLFUW unter
www.lebensministium/Forst/Bildung, Beratung, Forschung/Aus- und Weiterbildung/Forstliche Staatsprüfungen zu finden.
Treffen mit polnischen und schwedischen
Förstervertretern im Zillertal
Ende August 2011 fand im Zillertal ein Treffen mit
den beiden Präsidenten des polnischen und schwedischen Försterverbandes (SITLID und SSF) statt.
In Vertretung des Bundesobmannes Ganster (er
war kurzfristig verhindert) übernahm Ing. Baschny
die Aufgabe den Gästen bei einer Exkursion in die
Zillertaler Bergwelt die Schutzwaldbewirtschaftung
zu veranschaulichen. Neben dem Kennenlernen von
Flora und Fauna kam auch der kulinarische Teil nicht
zu kurz. Dank gebührt in diesem Zusammenhang dem
Forstwart Hannes Frontull, der die Exkursionspunkte
ausgewählt hat und die Exkursion leitete.
Die beiden ausländischen Förster zeigten sich von der
Bergwelt und dem Schutzwald sehr beeindruckt.
Ing. Thomas Baschny
v.l.n.r. Peter Hakanson, Piotr Grygier, Ms. Grygier, Christoph Baschny,
Thomas Baschny und Hannes Frontull
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Vorstandssitzung des Verbandes Österreichischer Förster
Am 29. Juni 2012 traf sich der Verbandsvorstand zu seiner
Sitzung im Gasthaus Bärenwirt in Petzenkirchen (NÖ).
Von 7 Vorstandsmitgliedern waren 5 anwesend. Neben
den Berichten des Bundesobmannes und seiner beiden
Stellvertreter standen der Bericht über die erfolgreiche
UEF-Tagung 2012 in Schweden, ein Bericht über
das geplante und durch die VOLE07-13 geförderte
„Försterprojekt 2012 / 2013“, die geplanten „Schulbesuche
2012 und 2013 durch Förster“, die Försterzeitung NEU, der
Wettbewerb „Young People in European Forest´s“ und die
Homepageumgestaltung auf der Tagesordnung.
v.l.n.r. OStv. Stepanek, Gruber, Baschny, Bundesobmann
Allgemein kann gesagt werden, dass der Verband
Ganster und OStv. Leichtfried
Österreichischer Förster gut unterwegs ist, und es für uns
Förster dank des Engagements des Obmannes Ganster, trotz Geldknappheit im Lebensministerium einen namhaften Förderbetrag für die Öffentlichkeitsarbeit – Berufsstand Förster, für Schulbesuche und Baumpflanzaktionen,
etc. geben wird. Vom Vorstand wurde auch einstimmig ein neuerlicher Vorstoß betreffend die Planung- und
Projektierung von Forststrassen durch Förster beschlossen. Derzeit ist das gem. FG 1975 i.d.g.F. nicht möglich.
Obmann Ganster wird diesbezüglich die weiteren Schritte einleiten.
Wie bereits bekannt ist, wurde die Försterzeitung in jüngere Hände gelegt. Es sollen verstärkt auch
Werbeeinschaltungen in die Zeitung hineinkommen. Die Försterschule soll hinkünftig auch die Möglichkeit
haben, Artikel zu publizieren. Alle Vorstandsmitglieder sprachen sich einhellig dafür aus, dass mit dem Wechsel
der Schriftleitung der qualitative Fortbestand der Zeitung auf jeden Fall sichergestellt ist.
2013 können die Förster im Öffentlichen Dienst einen Kollegen zum „Förster des Jahres“ küren. Kriterien sind
tolle Leistungen für die Förstervertretung oder herausragende forstliche Leistungen. Meldungen sollen dem
Bundesobmann Ganster übermittelt werden.
Die nächste Sitzung wurde für Oktober 2012 anberaumt.
Ing. Thomas Baschny (Schriftführer)
Finnische Förster und
Waldbesitzerdelegation
zu Besuch in Österreich
Vom 29. Juli bis 1. August 2012 besuchte eine 14-köpfige
Delegation unter Leitung von Hakan Nystrand (gleichzeitig
Präsident der Union Europäischer Forstleute) über Einladung
und Organisation des Verbandes Österreichischer Förster
das Burgenland, Niederösterreich und einen kleinen Teil
von Oberösterreich.
Obmann Ganster nahm die Vorbereitung und Organisation
vorbildlich persönlich in die Hand. Die Delegation wurde
durch Kollegen Baschny begleitet.
Dabei spannte sich der forstliche Bogen über reine Brennholzproduktion am Leithagebirge (Urbarialgemeinde
Oggau am Neusiedlersee), Holzhandel Familie Gruber
in Randegg inklusive Holzkohlenerzeugung (Köhlerei),
bäuerliche Waldbewirtschaftung im Mostviertel („Waldwirtschaftsgemeinschaft Mostviertel West“) bis hin zum Biomasseheizkraftwerk in Weyer und zur Gebirgsforstwirtschaft
Gebirgsforstwirtschaft: v.l.n.r. Präsident
Nystrand, Fö. Hofer, Bez.OFö. Heiml und ein
Finnischer Waldbesitzervertreter
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Verband Österreichischer Förster
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im Gesäuse. Auch die Waldbewirtschaftung in den Donauauen bei Wallsee und naturnahe Waldbewirtschaftung
im Dunkelsteinerwald (Maria Langegg) wurde besichtigt.
Gruppenfoto beim Holzhandel Gruber in Randegg
Gruppenfoto vor der Kulisse des Nationalparks Kalkalpen
Die Finnischen Gäste zeigten sich nicht nur vom guten Bier und Most, sondern auch von der Kulinarik und der
landschaftlichen Schönheit Österreichs begeistert. Auch der kulturelle Teil kam mit der Besichtigung des Stiftes
Seitenstetten nicht zu kurz.
Besonderer Dank gebührt den Försterkollegen Bez.OFö. Ing. Karl Heiml, Ing. Klaus Hofer, OFö. Ing. Martin
Exenberger, und selbstverständlich dem Obmann Bez.OFö. Ing. Friedrich Ganster für die Organisation, sowie DI
Leopold Schwaighofer und Ing. Wolfgang Schweighofer.
Ing. Thomas Baschny (Schriftführer)
Erfolgreiches Internationales Treffen der Forstlichen
Öffentlichkeitsarbeiter in Antalya (Türkei)
Das diesjährige Treffen der Forstlichen Öffentlichkeitsarbeiter Europas und Kanadas (UNECE-FAO-Forest
Communicators Network / FCN) fand vom 19. bis 21. Juni 2012 in Antalya / Türkei statt.
30 Forstleute und Öffentlichkeistarbeiter/-innen, sowie Förster vom Türkischen Staatsforst (www.ogm.gov.tr)
nahmen am Treffen teil. Das internationale Netzwerk wird von Min.Rat. DI Ingwald Gschwandtl (Forstsektion –
Lebensministerium) geleitet. Das Netzwerk hat ein offizielles UN-Mandat von 2009 – 2013. Eine Verlängerung wird
angestrebt und erscheint möglich.
Beim Treffen in der Türkei wurden von den Teilnehmer/-innen die besten Aktivitäten bezüglich forstlicher
Öffentlichkeitsarbeit präsentiert und diskutiert. Es wurde auch ein Rückblick auf die Aktivitäten und Erfolge zum
Internationalen Jahr des Waldes 2012 gemacht. Als ein wichtiges Ergebnis kann festgehalten werden, dass für eine
erfolgreiche PR-Kampagne das nötige Fachwissen und finanzielle Mittel erforderlich sind.
Weiters wurde auch ein Strategiepapier für forstliche Öffentlichkeitsarbeit in Europa diskutiert. Dieses befindet
sich schon in Umsetzung.
Es wurde ein aktueller Bericht zum FOREST EUROPE – Prozess präsentiert.
Dabei handelt es sich um die Aktivitäten rund um die Ministerkonferenz
zum Schutz der Wälder in Europa. Gegenwärtig hat Spanien den Vorsitz
und dort ist auch das FOREST-EUROPE – Büro in Madrid angesiedelt. Mehr
Informationen dazu gibt es unter: www.foresteurope.org/ger/
Es ging bei dem Treffen auch um neue Inputs, die Bewältigung von neuen
Herausforderungen und um weitere Aktivitäten dieses internationalen
Netzwerkes. So ist zum Beispiel für 2013 eine internationale Waldwoche
geplant. Ein Termin steht leider noch nicht fest.
Für die Europäischen Förster ist Kollege Baschny im FCN-Netzwerk
vertreten. Er leitet auch die FCN – Unterarbeitsgruppe Waldpädagogik.
Das nächstjährige Treffen wird im Mai 2013 in Tallinn (Estland) stattfinden.
Ing. Baschny mit dem Vertreter des Deutschen
Ing. Thomas Baschny (Schriftführer)
Forstvereins (GF. Kühling)
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Verband Österreichischer Förster
Internationaler Wettbewerb
„Young People in European Forests“
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Das alte Herrenhaus im Nationalpark
in Sagadi (Estland) wo der diesjährige
Wettbewerb stattfinden wird.
Vom 27. bis 28. Juni 2012 fand in Sagadi (Estland) die
Besprechung der Internationalen Wettbewerbskommission statt.
Dabei stand die Vorbereitung des Ende September 2012
stattfindenden internationalen Wettbewerbes auf dem
Programm. Vom Verband Österreichischer Förster nahmen
an der Sitzung die Kollegen Schweighofer und Baschny teil.
Der internationale Wettbewerb wird vom 26. bis 27.
September 2012 im Nationalpark Sagadi abgehalten
werden. 11 Teams (2 oder 3 Studenten im Alter von 12 bis 19
Jahren) aus Estland, Litauen, Lettland, Polen, Deutschland
(Brandenburg), Griechenland, Tschechien, Portugal,
Slowenien, Ungarn und Österreich werden daran teilnehmen. Dabei wird das Fachwissen der Kandidat/-innen über
den europäischen Wald und die Forstwirtschaft sowie die Präsentation des jeweiligen Heimatlandes in englischer
Sprache bewertet werden.
Aus Österreich werden 2 Schüler und eine Schülerin aus der Försterschule Bruck/Mur am Wettbewerb teilnehmen.
Der Verband Österreichischer Förster wünscht viel Erfolg.
Ing. Thomas Baschny (Schriftführer)
Österreichischer
Staatsförsterverein
ZVR Nr. 927411777
Drittes Revierleitertreffen der
Österreichische Bundesforste AG
Das dritte Revierleitertreffen der ÖBf-AG wurde 2012 in Kirchberg in Tirol am 18. und 19. Mai abgehalten.
Durch die Revierleitertreffen soll der Erfahrungsaustausch gefördert und die Vernetzung innerhalb des Unternehmens erhöht werden. Teilnehmer waren ca. 80 RevierleiterInnen, Einsatzleiter und Holzerntespezialisten.
Das Motto des heurigen Revierleitertreffens war „Multifunktionaler Wald – Herausforderung für die
Österreichische Bundesforste AG“.
Am Anreisetag fand eine Exkursion nach Kitzbühel statt, wo die Teilnehmer mit der Hahnenkammbahn zum
Startgelände der berühmten Streifabfahrt auffuhren. Dort wurde vom Geschäftsführer der Bergbahn Kitzbühel
AG, Herrn Josef Burger die Zusammenarbeit mit der ÖBf-AG erläutert und betonte die positive Zusammenarbeit
und die engen Verknüpfungen mit der ÖBf-AG. Beeindruckend waren die von Burger vorgetragenen Zahlen über
Pistenkilometer, beförderte Personenzahlen, technische Entwicklungen bei der Pistenpräparierung und ebenso
die Personalpolitik, die auf erfahrene langjährige Mitarbeiter aufgebaut ist.
Danach wurde mit dem Betriebsleiter Hans Peter Schwaiger im Bereich der Mausefalle über die Hahnenkammabfahrt diskutiert.
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Österreichischer Staatsförsterverein
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Den Abschluss fand der Abend bei einem stimmungsvollen Sonnenuntergang, rescher tiroler Volksmusik und
kulinarischen Hochgenüssen im Restaurant Hochkitzbühel.
Der nächste Tag wurde von Christian Rieser, dem Hauptorganisator und Leiter des Forstreviers Brixental im Tiroler
Unterinntal, mit einem kurzen Eingangsstatement und den Zielen der Veranstaltung eröffnet. Er übergab dann das
Wort an Moderator Erich Lagler aus der Unternehmensleitung. Dieser führte gekonnt durch den Vormittag, wo
erstmalig auch externe Referenten Vorträge hielten.
Den Beginn der Referate machte DI Hannes Üblagger,
Betriebsleiter im Salzburger Pongau, mit einem Blick in
die Zukunft der Forstwirtschaft in gesellschaftlich intensiv
genutzten Gebieten. Er spannte den Bogen von den globalen Trends bis hin zu unserer regionalen Verantwortung.
Zu Beginn verwies er auf die globale Waldflächenbilanz,
die leider negativ ausfällt. In Afrika, in Ozeanien sowie in
Süd- und Südostasien werden viele Wälder gerodet und
für andere Zwecke als die der Waldwirtschaft verwendet.
Der Klimawandel, der uns bereits tagtäglich in den Medien
begleitet, wird in den nächsten Jahren zunehmen und
zunehmend zum Problem. Anhand von Berechnungen wurde klar vor Augen geführt, dass sowohl die Fichte als
auch die Buche in vielen Teilen Österreichs Klimastress ausgesetzt wird. Mit dem Klimawandel gehen auch extreme
Wetterereignisse einher, die sich massiv und auch schon heute in den Schadholzbilanzen der Forstbetriebe
niederschlagen und zu erhöhten Kosten und Problemen mit Sekundärschädlingen führen werden.
Bereits jetzt gilt es daher Anpassungen für die Zukunft vorzunehmen:
1. Naturnahe Waldbewirtschaftung, Orientierung an der natürlichen Waldgesellschaft,
Erweiterung der Baumartenvielfalt
2. Samen und Pflanzen, Gewinnung der Samen nur aus zugelassenen Beständen
3. Anbauversuche mit trockenresistenten Baumarten
4. Waldpflege intensivieren
5. Forstschutz konsequent weiterführen
6. Vermeidung von Wildschäden – Entmischung
7. Vermeidung von Rückeschäden und Bodenverdichtung
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Österreichischer Staatsförsterverein
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Er gab auch Einblick in die Diskussionen, welche hinsichtlich der Aussernutzungstellung von Waldflächen aktuell
stattfinden. „Wir werden gemäß der nationalen Biodiversitätsstrategie zehn Prozent der öffentlichen Wälder aus
der Nutzung nehmen und im Waldbau im Grundsatz auf flächige Kahlhiebe verzichten.“ Diese Aussage stammt aus
dem Koalitionsprogramm der Landesregierung Baden Württemberg vom 9.5.2011. Auch in Bayern diskutiert man
derzeit, dass alle Buchenwälder, welche älter als 140 Jahre sind, außer Nutzung gestellt werden sollen.
In Österreich sollten daher frühzeitig folgende Anpassungen stattfinden:
1. Naturschutz im Wald durch Naturnahe Waldbewirtschaftung, Orientierung an der
natürlichen Waldgesellschaft, Erweiterung der Baumartenvielfalt
2. Naturschutzzellen, Altholzinseln, Naturwaldreservate
3. Ausgleichsmaßnahmen
4. Datenbank für Naturschutzmaßnahmen
5. Betriebliche Raumplanung
In seiner Präsentation ging DI Üblagger auch auf
den Wald als Freizeitfaktor ein. Bei der ÖBf-AG
beträgt der Tourismusanteil am Umsatz bereits
17%. Durch die demographische Entwicklung
(vermehrt Singlehaushalte, viel Freizeit, Pensio-nistenanteil an der Gesamtbevölkerung,
…), die Informations- und Wissensgesellschaft
(virtuelle soziale Netzwerke, erhöhte Mobilität,
der Individualisierung und Spiritualisierung
(„Ich AG“, Natursehnsucht, Erlebnisorientierung)
und der Tourismus-, Sport- und Freizeitindustrie
(Tourismus als Lebensgrundlage im alpinen
Raum) kommen die unterschiedlichsten Anforderungen auf die Waldeigentümer hinsichtlich
der Freizeitnutzung zu. Abhilfe schaffen kann hier das Management aller bestehenden Nutzungen im Wald
(Lenkungsmaßnahmen, Planung von Wegkonzepten mit alpinen Vereinen, neue Angebote, Download von
Schutzzonen via Internet, Internetpräsenz), eine interne Raumplanung mit Prioritätensetzung, die Mediation aller
beteiligten Interessensgruppen und auch Verhaltensregeln in sensiblen Bereichen.
DI Üblagger betonte die Rolle der Revierleiter als Informationsknotenpunkt und regionaler Ansprechpartner.
Zitat: „Es sei nicht erforderlich dass der Revierleiter alles selbst macht, aber es ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor,
dass der Revierleiter die maßgeblichen Stakeholder vor Ort kennt und die Spezialisten bei der Umsetzung auf
dieses Wissen zugreifen können.
Der zweite Referent, Berufsjäger Robert Prem aus Hinterriss im Tiroler Karwendel, referierte über die Schnittpunkte
von Jagd zu Forst und Anforderungen eines modernen gemeinsamen Wildtiermanagements. Er ersucht um
Unterstützung im Bereich des zunehmenden Tourismus. Der in den letzten Jahren stark zugenommene
Wintertourismus bereitet immer größere Probleme. Gamswild wird hier durch das hohe Aufkommen von
Freizeitaktivitäten, egal ob im Sommer oder Winter, von ihren angestammten Lebensräumen verdrängt und dabei oft in tiefere Lagen gedrückt, wo sie meist Schaden anrichten. In Gebieten mit hoher Freizeitnutzung, wie z. B.
Schneeschuhgeher, Tourengeher ist eine höhere Sterblichkeit von Gamswild und Rotwild bewiesen.
Er spricht sich für Zonierungen aus und ersucht auch die Verantwortlichen in der Tourismusbranche die Natur nicht
nur als großen, freien Sportplatz anzupreisen und zu vermarkten.
Berufsjäger Prem spricht sich für eine stärkere Rolle der ÖBf-AG bei der Schaffung von Wildruhezonen aus. Dies
deshalb, weil gerade hier im Vorfeld bei Verhandlungen und Jagdbewirtschaftungskonzepten Rücksicht auf
bestehende Wildhabitate genommen werden kann.
Hinsichtlich Fütterung sollten Fütterungseinstände nicht ohne Not verändert werden. Eine funktionierende
Fütterung ist ein wertvolles Instrument, das richtig eingesetzt, zur Reduzierung bzw. Lokalisierung von Wildschäden beiträgt. Die Auflösung einer Fütterung bewirkt oft das Gegenteil von dem, was damit erreicht werden
soll, denn ohne fachmännische Umsetzung ist das Schadenspotential enorm.
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Österreichischer Staatsförsterverein
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Berufsjäger Prem wünscht sich ein Bekenntnis zum hauptberuflichen Jagdpersonal. Nur durch dieses Personal ist
eine nachhaltige und kompetente Wildbewirtschaftung möglich. Die professionelle Wildbewirtschaftung braucht
Zeit und Erfahrung.
Das dritte und letzte Referat wurde von Mag. Martin
Weigl, ehem. Geschäftsführer der Ferienregion
St. Johann in Tirol, gehalten. Seine Ausführungen
begannen mit der Tatsache, dass die Vielfalt, welche
Österreich auf kleinstem Raum bietet, der Grund für
die große Anziehungskraft darstellt. Grundsätzlich
sucht der Mensch das „geordnete Chaos“. Er liebt das
Entdecken und Erforschen, sind dies doch seit Urzeiten
Möglichkeiten zur Weiterentwicklung. Durch das Reisen bricht man aus der Monotonie des Alltages aus und
viele kompensieren durch einen Urlaub im Naturraum
die zunehmende Urbanisierung. Daher genießt auch
der Stadtmensch den „chaotischen und ursprünglichen“ Naturraum, wirkt doch dieser attraktiv und reizvoll. Aber
auch sensible Lebensräume werden gesucht und wirken aufgrund der geringen Beeinflussung anziehend.
Die Förster, Wildbewirtschafter und Waldbesitzer werden in Zukunft mehr und mehr gefordert sein, die stetig
steigenden Ansprüche der Gesellschaft an den „Freizeitraum Wald“ mit dem Forstgesetz und der Ansprüche der
frei lebenden Wildtiere in Einklang zu bringen.
Bei vielen hinterließ die Präsentation einen bleibenden Eindruck. Einige Revierleiter betonten gleichermaßen, dass
sie sich in ihren bisherigen Aussagen und Tätigkeiten einmal mehr bestärkt fühlen.
Nach der Pause überzeugte uns Christian Maier, Leiter des Forstrevieres Filzmoos im Salzburger Pongau, mit
seiner munteren Präsentation einmal mehr davon, wie der Revierleiter als Drehscheibe des Interessensausgleiches
arbeitet und wo die Fäden zusammenlaufen. Er stellte den komplexen Aufgabenbereich eines ÖBf Revierleiters dar
und wies darauf hin, dass der Revierleiter der erste Ansprechpartner vor Ort ist. Er ist Grundeigentümervertreter,
Funktionär und Repräsentant der ÖBf AG. Anhand von drei konkreten Beispielen aus seinem Revier stellte er die
Interessen vor, welche von Fall zu Fall berücksichtigt werden müssen.
In den anschließenden drei Diskussionsgruppen zu den unterschiedlichen Themen versuchten die Teilnehmer der
RL Vernetzung Strategien bzw. Wege für die Zukunft zu finden.
Die Kernaussagen dieser Diskussionsgruppen sind:
1. Der Revierleiter muss als Drehscheibe vor Ort für den Interessensausgleich Ansprechpartner
für alle Anspruchsgruppen, Spezialisten, u.a. sowohl intern als auch extern sein
2. Nur durch einen gemeinsam erarbeiteten Weg kann dieser erfolgreich umgesetzt werden
3. Es müssen Allianzen gefunden und ausgebaut werden und auch die Informationsweitergabe
stellt einen wesentlichen Teil für eine gemeinsame Nutzung der Wälder in Österreich dar.
Den Abschluss des Vormittages gestaltete Karl Mitterhauser, Leiter des Forstrevieres Gerlos im Tiroler Zillertal, mit
einer imposanten Präsentation zur Ernte der Sonderhölzer in seinem Revier für den Bau eines Hauses des Boxers
Wladimir Klitschko in der Ukraine.
Nach einem ausgiebigen Mittagessen ging es bei sommerlichen Temperaturen in das Spertental, wo bei zwei
Fachexkursionen die Möglichkeit zur praktischen Weiterbildung, fachlicher Diskussion und intensiver Vernetzung
gegeben war.
Der Verein Netzwerk Naturraum Brixental, welcher durch den Obmann Bgm. Paul Sieberer, Bezirksförster
Franz Heim, Bezirksjägermeister Martin Antretter und Geschäftsführer des Tourismusverbandes Max Salcher
vertreten war, begrüßte eine Gruppe von Teilnehmern zum Informations- und Erfahrungsaustausch. Dieses
Besucherlenkungsprojekt im Tiroler Brixental – Kitzbüheler Alpen, das bis über die Landesgrenzen hinaus für Schiund Schneeschuhtouren bekannt ist, stellt ein aktuelles Vorzeigeprojekt dar.
Ziel des umfassenden Projektes ist es, die Interessen der Tourengeher mit denen des Forstes, der Jagd und den
Lebensraumansprüchen der Wildtiere in Einklang zu bringen. Es wurde daher der Verein „Netzwerk Naturraum
Brixental“ gegründet, in dem alle relevanten Interessensgruppen an einem Tisch sitzen und seit gut 3 Jahren
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engagiert an gemeinsamen Lösungen arbeiten. In diesem Verein vertreten sind die ÖBf-AG, der Österreichische
Alpenverein, die Gemeinden Hopfgarten, Westendorf, Brixen und Kirchberg, die Tourismusverbände Kitzbüheler
Alpen und Hohe Salve, die Bezirksforstinspektion, die Jägerschaft und Grundeigentümer.
Um entsprechende Initiativen setzen zu können, wurde das Gemeinschaftsprojekt erfolgreich als Leaderprojekt
eingereicht. Insbesondere in den beiden Bereichen Infrastruktur und Öffentlichkeitsarbeit wurden und werden
zahlreiche Maßnahmen umgesetzt. So konnten zentrale Ausgangspunkte in den Seitentälern des Brixentales
geschaffen werden, eine Schitourenkarte mit sensiblen Gebieten (Fütterungseinstände, Wildruhezonen, etc.)
wurde bereits ca. 15.000 mal ausgegeben, die vorhandenen Schitourenkarten des OeAV wurden aktualisiert,
Informationstafeln wurden installiert, ein Film wurde gedreht und es wurde auch eine Homepage (www.
woipertouringer.at) installiert. Jüngste Errungenschaft dieses Projektes ist die Erstellung einer wildökologischen
Raumplanung zusammen mit der Jägerschaft und dem Wildbiologen Hubert Zeiler, welche nun in die
Schitourenkarte miteinfließen soll.
Die zweite Gruppe konnte sich anhand eines Praxisbeispiels eine Verbauung mit der bewehrten Erde
anschauen und mit einem Vertreter der Firma über die vielfältigen Möglichkeiten unterhalten, welches diese
Verbauungsmaßnahme mit sich bringt.
Der Abschluss der Veranstaltung fand bei einer zünftigen Jause im Kasplatzl statt, wo durch Lukas Stepanek, ein
Ausblick auf das 4. Revierleitertreffen im FB Wienerwald gegeben wurde.
Für die positive Stimmung, die Freude und Wertschätzung, mit der sich alle Teilnehmer engagiert und sachlich
eingebracht haben, bedankt sich das Organisationsteam ganz besonders und ist überzeugt, dass dieses Treffen
einen Mehrwert für das Unternehmen darstellt. Ein besonderer Dank gilt auch wieder der Unternehmensführung für
die Finanzierung, sowie Eva Scherzer und Erich Lagler für die umsichtige Koordinations- und Moderationsarbeit.
Christian Rieser
Aus den Landesgruppen | Öberösterreich
Landesgruppenversammlung 2012
Am 11. Mai fand in Ebensee die Landesgruppenversammlung statt. Heuer wurde der neu gebaute Standort
der Forsttechnik Steinkogl und des Forstbetriebes Traun Innviertel besichtigt.
Betriebsleiter DI Erwin Stampfer führte uns durch das neue Betriebsgebäude und brachte uns die Technik der
Biomasseheizung näher. In den Werkstätten gab es anschließend Information zur Maschinenausstattung, dem
Personal und den Zielen der Forsttechnik und
eine interessante Diskussion.
Mit dieser Exkursion zur Forsttechnik lagen
wir bezüglich der Zusammenarbeit zwischen
Forsttechnik und Forstbetrieben am Puls der
Zeit. Bei Erwin Stampfer bedanken wir uns
sehr herzlich für die interessante Führung.
Die Landesgruppenversammlung fand anschließend im Sitzungssaal des Bürogebäudes statt. Landesgruppenobmann Bernhard
Sulzbacher konnte eine Reihe von Ehrengästen begrüßen. Er blickte auf ein
erfolgreiches Vereinsjahr zurück. Besonders
erfreulich waren 2011 eine Reihe von Beitritten zu unserer Landesgruppe.
Kollege Andreas Freistetter befasste sich
ausführlich mit der wirtschaftlichen Situation
der Bundesforste, dem Horizont 2020, dem
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Österreichischer Staatsförsterverein
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Personalstand bis 2015 und einer beabsichtigten
Revierzusammenlegung im Salzkammergut. Positiv
ist, dass es bei den Bundesforsten wieder viele junge
Gesichter gibt und dass das Durchschnittsalter fällt.
Weitere Themen waren noch die Dienstwohnungen
und die Revierleiterkanzleien.
Bundesobmann Lukas Stepanek referierte über die
Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung, den Grundverkäufen und der Strategie der ÖBf-AG bei den
Beteiligungen.
Das abschließende Referat hielt unser Landarbeiterkammerpräsident Eugen Preg. Er hat den Anteil der
Fremdarbeitskräfte in Land- und Forstwirtschaftlichen
Betrieben österreichweit betrachtet. Bezüglich des
Pensionsantrittsalters fehlen aus seiner Sicht die Rahmenbedingungen um bis 65 Jahre arbeiten zu können.
Ausführlich ging er auf die Inflationsrate in Bezug auf die Lohnerhöhungen der letzten Jahre, speziell den
kleinen Warenkorb, der bei den Grundbedürfnissen des Lebens wesentlich höhere Inflationsraten zeigt (Beispiel
2011 fast 9 %) ein.
In der Diskussion wurde hauptsächlich der Holzprozess und die in allen Bereichen steigende Bürokratisierung
behandelt.
Abschließend gab Bernhard Sulzbacher als nächstjährigen Versammlungsort den Kobernaußerwald bekannt
und bedankte sich bei allen Referenten für ihre Unterstützung.
Helmut Gegenleitner, Schriftführer
Personalnachrichten
Neuaufnahmen
Mit 14. Mai 2012:
Fadj. Markus Estl, FB. Wienerwald,
mit 04. Juni 2012:
Fadj. Marco Pleßnitzer, FB Unterinntal,
mit 09. Juli 2012:
Fadj. Manfred Zanella, FB Unterinntal,
mit 16. Juli 2012:
Fadj. Marian Riedler, FB Waldviertel-Voralpen,
mit 03. September 2012:
Fadj. Markus Grünbichler, FB Steiermark.
Bestellungen
Mit 1. Juni 2012:
Fw. Gerald Teufel, RL des FR Bruck, FB Pinzgau
Pensionierungen
Mit 30. Juni 2012:
Fö. Rudolf Höll, FB Traun-Innviertel,
Fö. Johann Reiter, FB Pongau,
Fö. Ing. Ferdinand Rohrmoser, FB Oberinntal,
mit 31. Juli 2012:
Fö. Georg Gsenger, FB Inneres Salzkammergut.
Beendigungen
des Dienstverhältnisses
Fö. Gabriel Stoißer, FB Steiermark.
Jubiläen
Wir gratulieren zum
85. Geburtstag
Ofö.i.P. Adolf Gschwandtner, Bad Ischl (27.11.),
70. Geburtstag
Ofö.i.P. Ing. Georg Salburg, Wien (7.10.),
Ofö.i.P. Wilhelm Gaulhofer, Gusswerk (21.10.),
Ofö.i.P. Gundolf Daxner, Steinbach (23.10.),
Ofö.i.P. Ing. Josef-Hubert Petter, Thiersee (18.11.),
Ofö.i.P. Ing. Wilhelm Solka, Wien (23.11.),
Ofö.i.P. Ing. Friedrich Kührschlager, Ried (7.12.),
Ofö.i.P. Alois Rainbacher, Ebensee (9.12.),
65. Geburtstag
Ofö.i.P. Ing. Manfred Albrecht, Leutasch (1.10.),
Ofö.i.P. Gerhard Huber, Achenkirch (31.10.),
Ofö.i.P. Franz Müllegger, Bad Ischl (7.11.),
Ofö.i.P. Walter Heigl, Gusswerk (29.11.),
60. Geburtstag
Ofö.i.P. Johannes Freysoldt, Bad Goisern (8.11.),
Ofö.i.P. Othmar Schmidinger, Neukirchen (7.12.).
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Österreichischer Staatsförsterverein
Todesfälle
Im aktiven Dienst verstorben:
Fö. Alexander Stein, Forsttechnik/Einsatzleiter,
verstorben am 22.6.2012 im 29. Lebensjahr.
Oberförster i.R. Karl Luksch verstorben
Am 8. August 2012 verstarb
im 87. Lebensjahr
unser Kollege Karl Luksch
Karl Luksch war Zeit seines Lebens eng mit den DonauAuen und seinem Arbeitgeber den Österreichischen
Bundesforsten verbunden. Am 5. Juni 1926 in
Großenzersdorf geboren stand für ihn bereits in jungen
Jahren fest dass er die Forstlaufbahn einschlagen wird.
Zielstrebig seinem Berufswunsch folgend erlangte
er einen Platz zur Absolvierung der praktischen
Vorlehre in den Jahren 1942-43 in der
Forstverwaltung Eckartsau.
Mit 18 Jahren ereilte ihn der
Einberufungsbefehl und er wurde
nach Frankreich abkommandiert
und später nach Italien verlegt. Dort
geriet er in amerikanische Kriegsgefangenschaft und verbrachte 2
Jahre fern der Heimat, in Amerika
seine Lagerhaft. Er kehrte 1946
wieder in die Heimat zurück und
leistete seinen Forstdienst in der
Forstverwaltung Mühlleiten ab.
Von 1947-1949 absolvierte er die
Bundesförsterschule in Gmunden.
Daraufhin die praktische Nachlehre
die ihren Abschluss in Form der
Staatsprüfung fand und die Luksch
mit gutem Erfolg absolvierte. 1951 heiratete Luksch
seine Gattin Maria und im selben Jahr wurde Sohn
Christian geboren. Der noch jungen Familie wurde
als Dienstquartier das weit abseits der Ortschaften
gelegene Hainburger Jägerhaus zugeteilt. Allen
Entbehrungen zum Trotz hatten sie sich jedoch dort
sehr wohlgefühlt zumal an den Wochenenden fast
immer Freunde der Familie zu Besuch waren und das
alte Gemäuer mit Leben erfüllten. 1956 wurde er in
den Angestelltenstand gehoben und per 1. Jänner
1965 mit seiner neuen Position, dem des Revierförsters
des Revieres Orth betraut. 1965 bezog er sein neu
gebautes Haus in Orth/Donau und 1984 feierte er sein
40 jähriges Dienstjubiläum. Anfang Juli 1986 trat er in
den wohlverdienten Ruhestand.
Sein Lebenswerk in Worte zu fassen würde den
Rahmen bei weitem sprengen, es sei deshalb gestattet
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einige Meilensteine aus diesem erfüllten Leben
hervorzuheben. Sein Herz hing sehr stark an Wald und
Wild. Durch die enormen Ausmaße des Ulmensterbens
bestand in den 60-jahren ein Großteil seiner forstlichen Tätigkeiten darin die abgestorbenen Flächen
durch Eichenkulturen wiederzubegründen. Fast 100 ha
Eichenbestände sind in seiner Ära aufgeforstet worden
und haben in der Zwischenzeit eine stattliche Höhe
erreicht. Auch die Hege der durch die Besatzungszeit
fast ausgelöschten Rotwildbestände war ihm ein
besonderes Anliegen. So führte er unter den damaligen
Jagdpächtern Däneke-Wambach auch viel bekannte
Namen wie Kanzler Figl, und die Landesväter Walnöver
und Maurer erfolgreich auf Hirsche an.
Höhepunkt war zweifellos der zur damaligen Zeit
österreichweit kapitalste Rothirsch den Bernhard
Däneke unter seiner Pirschführung der freien
Wildbahn entnehmen konnte. Sein umfangreiches
Fachwissen konnte Ofö. Luksch auch als Mitglied der
Trophäenbewertungskommission
einbringen wo man seinem Urteil
große Aufmerksamkeit schenkte.
Er fungierte auch über Jahrzehnte
hinweg als Hegeringleiter und
Rotwildbeschauer. Mit einigen
seiner Jagdgästen verband ihn
tiefe Freundschaft die durch
Besuche auch in Begleitung seiner
Enkelkinder über Jahrzehnte
hinweg gepflegt wurden. Obwohl,
oder gerade weil die Familie das
Schicksal schwer traf und sein
Sohn Christian 52-jährig aus dem
Leben gerissen wurde, nahm er die
wohl größte Herausforderung an,
die das Leben für ihn vorgesehen
hatte: gemeinsam mit seiner Frau
Maria nahm er sich besonders liebevoll und fürsorglich
um die Betreuung seiner Enkelkinder an.
Oberförster Karl Luksch wird nicht nur in den
Erzählungen und Erinnerungen derer weiterleben die
ihn kannten und schätzten, sondern auch in den von
ihm begründeten Auwäldern, die er besonders gerne
zu Fuß oder mit dem Fahrrad in Begleitung seiner Gattin
aufsuchte. Und er wird nicht nur der unvergessliche
Opa und Uropa bleiben, sondern wie es seine Gattin
Maria in einem Satz treffend formulierte: „Der beste
Ehepartner den es geben kann“.
Der Österreichische Staatsförsterverein dankt unserem
lieben Kollegen für seine treue Mitgliedschaft und wird
ihn stets in ehrendem Gedenken behalten.
Franz-Josef Kovacs
Verein der Förster
im Öffentlichen
Dienst
ZVR Nr. 318356287
20. Bezirksförstertreffen in Weyer an der Enns
Das schon zur Tradition gewordene grenzüberschreitende Bezirksförstertreffen wurde heuer Ende
Juni bereits zum 20. Mal durchgeführt.
Ofö. Karl Heiml, von der BFI Steyr hatte die Ehre, die
halbtägige Exkursion zum letzten Mal vor seiner
Pensionierung im Raum Weyer/Enns zu gestalten
und begrüßte 17 erschienene Kollegen aus Nieder-,
Oberösterreich und der Steiermark dazu im heimatlichen Gasthaus Berger.
Haupttagespunkt der wie immer fachlich anspruchsvollen aber gemütlichen Veranstaltung war das Thema
„Wald-Weidetrennung der Weidegemeinschaft Stubau
– Hathal“, welches in der nahen Forstverwaltung
Hamberg an Ort und Stelle vorbildhaft und sehr
praxisnah von Forstverwalter Ing. Klaus Hofer präsentiert wurde. In dem bereits seit 1969 laufendem
und erst im heurigen Jahr abgeschlossenem Projekt
wurde durch die Wiederherstellung von 39ha reiner
Weidefläche für jährlich ca. 80 Stück Vieh eine Waldfläche von 178ha entlastet. Daraus ergeben sich sowohl
für die Bauern durch ertragreichere Wiesenflächen als
auch für die Waldbesitzer durch weniger Trittschäden
klare Vorteile, somit also eine Win – Win Situation,
wobei einzelne Altholzriesen in Form von Fichten
auf den Weideflächen zwecks Auflockerung des
Landschaftsbildes belassen wurden.
Anschließend führte der Weg in das nahe Sägewerk
Huber nach Gaflenz. Bei der Führung durch das
als Familienbetrieb geführte Unternehmen wurde
einigen Kollegen bald klar, dass die Erziehung von
Laubwertholzstämmen hier völlig fehl am Platz ist.
Fam. Huber schneidet vor allem übergroße, krumme,
alte und vor allem ausgefallene Holzarten, die
andernorts bereits als Hackschnitzel Verwendung finden würden. Personen die das Ausgefallene suchen,
werden in seinen Hallen sicher fündig. Sicherlich eine
Nische im Holzmarkt, vor allem wenn man bedenkt,
dass manches Stück Rundholz jahrelang am Platz
lagert und noch „reifen“ muss, ehe es womöglich viele
weitere Jahre auf den richtigen Käufer als Dekostück
wartet.
Bei der abendlichen Abschlussbesprechung im Garten
des Sägewerkes Huber bedankte sich Bundesobmann
Ofö. Fritz Ganster bei allen Verantwortlichen für das
Zustandekommen der wunderbaren Veranstaltung.
Ofö. Karl Heiml wurde darüber hinaus für die
bevorstehende Pensionierung mit dem goldenen
Verdienstabzeichen geehrt.
Ing. Wolfgang Maly
Seite 18
Verein der Förster im Öffentlichen Dienst
3/2012
Bericht über das Bergwaldprojekt
Zederhaus 2012
Nach den Föhnstürmen und den daraus resultierenden Windwürfen und -brüchen im Jahr 2002, bedurfte es in
weiten Teilen des Landes und auch im Lungau, vieler Helferinnen und Helfer um den kommenden Wald wieder
zu einer entsprechenden Schutzfunktion zu verhelfen und ihn somit zukunftsfit zu machen.
Daher wurde mit dem Österreichischen Alpenverein
in Zusammenarbeit mit der Landesforstdirektion Salzburg und den Mitarbeitern der Bezirkshauptmannschaft Tamsweg ein Bergwaldprojekt organisiert und
ausgearbeitet.
Die Projektsunterlagen, die Pflanzen und die nötigen
Werkzeuge wurden von den Mitarbeitern des Forstamtes der BH Tamsweg erstellt bzw. organisiert.
Alle personalbedingten Erfordernisse wie zum
Beispiel, Verpflegung und Unterkunft und Weiteres
erfolgten durch den Österreichischen Alpenverein.
In der Zeit vom 12.08. bis 18.08. fanden sich Leute
aller Altersgruppen aus ganz Österreich ein um auf
ausgewiesenen Flächen im Zederhaustal / Lungau
entsprechende Maßnahmen zu setzen.
Ausführung:
Am 13.08. begann dann die eigentliche Arbeit. Es
wurden Gruppen gebildet die unter der Leitung
eines Mitarbeiters der BH Tamsweg einerseits den
Verlauf des zuvor trassierten Steiges aussichelten um
anschließend diesen Steig zu errichten.
Um die Pflanzplätze vorzubereiten wurde vorhandene
Begleitvegetation im großen Umkreis entfernt um
eine Pflanzung als Rotte mit einem Pflanzabstand
von 1,5 bis 2m zu ermöglichen. Auf einigen Flächen
waren bereits Pflanzen vorhanden. Daher wurden an
diesen Stellen die befindlichen Pflanzen freigestellt.
Zur höheren Artenvielfalt wurden nach Möglichkeit
bereits vorhandene Birken und Ebereschen belassen,
sofern sie nicht junge Pflanzen überschatteten.
Maßnahmen:
Zu den Maßnahmen um den Wald zukunftsfit
zu machen, zählen:
• Begehungssteig errichten bzw. sanieren
• Vorhandene Pflanzen aussicheln
• Pflanzen (Fichte und Lärche) setzen
Im Vorfeld wurden die Begehungssteige trassiert,
die Flächen nach Maßnahmen getrennt, Lagepläne
erstellt, Projektsunterlagen geschrieben, Pflanzen
bestellt, Werkzeug besorgt, für Kost und Logis gesorgt
und weitere Dinge getan um der Unternehmung
„Bergwaldprojekt Zederhaus 2012“ Leben und Sinn
einzuhauchen.
Resümee:
Insgesamt gesehen hat es mich persönlich erstaunt
wie „rund“ das ganze Projekt vonstatten gegangen ist.
Die Teilnehmer waren sehr engagiert, wissenshungrig
und hochmotiviert, noch mal meinen Dank dazu.
Außer der Tatsache dass man dem zukünftigen Wald
Gutes tut, hat es auch jede Menge Spaß gemacht bei
diesem Projekt mitarbeiten zu dürfen.
Reinhard MARK
Seite 19
Verein der Förster im Öffentlichen Dienst
3/2012
Personalnachrichten
Jubiläen
Wir gratulieren zum
85. Geburtstag
Lofö.i.P. Ing. Josef Petschinger, Eisenstadt (23. 10.),
70. Geburtstag
AR.i.P. Ing. Helmut Bär, Friesach (20. 11.),
65. Geburtstag
FI.i.P. Gerhard Gaupmann, Scheibbs (3. 11.),
Fö.i.P. Andreas Klocker, Nussdorf-Debant (29. 11.),
Pensionierungen
60. Geburtstag
Fö. Ing. Adalbert Huss, Wörth (1. 10.),
Bofö. Friedrich Schwarzlmüller, Steinbach (1. 10.),
Fö. Ing. Roland Gaschnig, Oberdrauburg (24. 11.),
FI. Rupert Königsberger, Melk (13. 12.).
Gemeindeförster Ing. Georg Egger trat nach 41-jähriger Tätigkeit mit 1. Juni 2012 in den wohlverdienten
Ruhestand.
Die MitarbeiterInnen der BFI Kitzbühel bedanken sich
auf diesem Weg bei Egger Georg für seine geleistete
Arbeit, seine umsichtige Art und sein bemerkenswertes Engagement. „Schorsch“ war nicht nur für
den Wald der Marktgemeinde, sondern auch bei den
Waldbesitzern in seinem Aufsichtsgebiet (HopfgartenOst) ein anerkannter Fachmann und gerne gesehener
und geschätzter Berater.
Ein forstlicher Rückblick auf 41 sehr intensive Jahre
wäre für diesen Rahmen zu umfangreich - in der
Gemeinde Hopfgarten i. Brt. wurden z.B. in seiner
Wirkungszeit über eine Million Pflanzen aufgeforstet,
über 200 Forst- und Almwegprojekte realisiert (dies
entspricht einer Länge von ca. 175 km) und ca. 650.000
fm Holz geerntet (dies sind mehr als 23.000 LKW-Züge).
Eine unglaubliche Leistung.
Diese Rekordwerte wurden in bescheidener Art und
Weise umgesetzt, gemäß dem Slogan „Nicht viel reden,
lieber arbeiten“. Wir brauchen Bürokratie, um unsere
Probleme zu lösen. Aber wenn wir sie erst haben,
hindert sie uns, das zu tun, wofür wir sie brauchen.
Daher war ein Motto von Schorsch auch, „Bürokratie
bekämpft man am besten, indem man ihre Vorschriften
nicht immer exakt befolgt“.
Wir wünschen dir, lieber Schorsch, und deiner Familie
alles Gute für die Zukunft, vor allem Gesundheit und
deinem Nachfolger Pichler Manuel ähnlich viel Erfolg
in seinem Wirken.
Das Team der BFI Kitzbühel
Alles Gute zum
Geburtstag!
Der Bundesobmann des Verbandes Österreichischer Förster Fritz Ganster bedankte sich
persönlich am 30. August 2012 bei seinem
Försterkollegen Ing. Andreas Plachy, für seine
persönliche intensive Unterstützung der
österreichischen Försterschaft.
Rein zufällig feierte Försterkollege Plachy am
30.8.2012 seinen Geburtstag zu dem wir ihm
alles Gute wünschen!
Förster in der
Privatwirtschaft
Rückewege schonen Waldboden
Schwere Rückefahrzeuge verdichten den Waldboden – ungefähr die Hälfte des Waldbodens besteht aus
Hohlräumen, die mit Luft und Wasser gefüllt sind. Durch das Befahren der Waldflächen verschwinden die
Hohlräume, das Bodenleben wird beeinträchtigt und die Bodenfruchtbarkeit geht zurück. Die Schäden sind
Langzeitschäden und werden teilweise als unumkehrbar betrachtet.
(Viele) Forstbetriebe sind daher bestrebt, diese Auswirkungen gering zu
halten, sie lassen die Rückefahrzeuge nur auf festgelegten Rückgassen
fahren. Diese haben in Österreich in der Regel einen Abstand von 20
Metern, in Deutschland 40 m und trotzdem macht die beeinträchtigte
Fläche immer noch 10 – 12 % der Waldfläche aus.
Naturnah wirtschaftende Forstbetriebe, die auf Einzelstammnutzung
umgestellt haben, haben deshalb ein Netz von Rückewegen angelegt.
Traktore und Forwarder bewegen sich nur auf den Rückewegen. Das
geschlägerte Holz wird mit Seilwinden bergauf oder bergab zu den
Rückewegen gezogen.
Im Zuge einer Vorstandsbesprechung von Pro Silva Austria haben die
Vorstandsmitglieder am 11. Mai die Forstverwaltung Lodron in Himmelberg
besucht und deren Arbeitsweise in Augenschein genommen. Sie verfügt
über rund 1.800 ha Wirtschaftswald, der mit 130 km Forststraßen
erschlossen ist. Dazu kommen noch 220 km später (ergänzend) gebaute
Rückewege. Das entspricht einem Aufschließungsgrad von 72 Lfm
Forststraßen und 122 Lfm Rückewege pro Hektar. Der Wegabstand beträgt
daher horizontal gemessen 40 bis 60 m.
Wegen der genauen Geländekenntnisse werden die Rückewege von den
Revierförstern trassiert, die die Wege dem Gelände angepasst anlegen
und Schwierigkeiten wie Nassstellen und Felsen ausweichen. In der Regel
werden wegen der Ausschwemmungsgefahr Steigungen von 12 % nicht
überschritten. Zum Bau werden relativ schwere Bagger mit einem Gewicht
von 20 bis 22 Tonnen eingesetzt. Deren Einsatz ist zwar etwas teurer, sie
können aber Stöcke ohne Sprengung problemlos ausreißen.
Nach der Umstellung auf Einzelstammnutzung im Jahre 1989 wurden
diese Wege sehr günstig gebaut, heute liegen die Kosten bei rund 2 Euro je Lfm. Wesentlich zu Buche schlägt
sich der An- und Abtransport der Maschinen. Man baut die Wege daher blockweise. Am besten ist es, die ganze
Erschließung mit den Straßen und Rückewegen in einem zu planen und zu bauen.
Neben weniger Bodenschäden gibt es durch die Rückung auf Wegen und dem Seilzuzug weniger Schäden
am Bestand. Die Forstverwaltung hat keinen eigenen Seilkran, mit den angelegten Traktorwegen kann aber
jeder Käferbaum, jeder Schneebruch oder Windwurfbaum wirtschaftlich genutzt werden, abgesehen von
einer flexiblen Nutzung bei der jeder Käuferwunsch berücksichtigt werden kann. Mit der Umstellung auf
Zielstärkennutzung konnte die Auslese in den Beständen verbessert und die Qualität des stehenden Bestandes
durch Nutzung minderwertiger Stämme gehoben werden.
Durch gesteigerte Media hat sich der Anteil an Blochholz erhöht, der des Schwachholzes ist zurückgegangen.
In der Nutzung kommt man ca. alle 8 Jahre auf den Nutzungsort zurück. 80 % des Einschlages erfolgt außerhalb
der Saftzeit, von September bis Mitte April. Die natürliche Verjüngung funktioniert weitgehend, es kommen
wieder mehr Tannen und Buchen, der Forstpflanzenbedarf hat sich auf ein Zehntel reduziert. Trotz abgesenktem
Wildstand und verbesserter Äsungsmöglichkeit gibt es aber noch immer Auswirkungen auf die Verjüngung, sie
kommt zu langsam nach und stellenweise kommen Gras und Himbeere. Die gelichteten Altbestände sind günstig
für das vorhandene Auerwild.
Seite 21
Förster in der Privatwirtschaft
3/2012
Rückewege ausgezeichnet für
Bauernwald geeignet
Viele bäuerliche Waldbesitzer haben einen Traktor und eine
für die Holzbringung taugliche Seilwinde. Das System mit den
unbefestigten Rückewegen ist daher ausgezeichnet für die
schonende Bewirtschaftung des mäßig steilen Bauernwaldes
geeignet, insbesondere dann, wenn mit Einzelstammnutzung
gearbeitet wird. Eine andere Möglichkeit zur Vermeidung von
Boden- und Bestandesschäden ist die Nutzung außerhalb
der Saftzeit und Rückung bei gefrorenem Boden. Schneelage
schützt auch vorhandene Verjüngung.
Strukturdurchforstung - der Weg zum Dauerwald
Im Zuge dieser Exkursion wurde noch eine Demonstrationsfläche für die Strukturdurchforstung besichtigt.
Das mit 2.500 Pflanzen pro Hektar begründete, aber durch zusätzliche Naturverjüngung auf 3.300 Stämmen
angewachsene Stangenholz, war eigentlich zu stammzahlreich und hatte hohe H/D-Werte (um 100, ideal um
80). Es wurden nur 150 Z1-Stämme im Abstand von 6 bis 9 m ausgewählt und je Z-Baum 2 Bedränger entnommen.
Die Stammzahl ist dadurch nur um ca. 13 % gesunken, dagegen der Vorrat durch die Entnahme der Bedränger um
84 Vfm / ha oder 17 %. Die konsequente weitere Entnahme der Bedränger in Abständen von 5 bis 6 Jahren wird
ein rasches Dickenwachstum der qualitativen Z-Bäume und deren frühere Reife bewirken. Der Bestand wird immer
mehr an Struktur gewinnen und sich in Richtung eines stabilen Dauerwaldes entwickeln.
Roman Schmiedler
Personalnachrichten
Jubiläen
Wir gratulieren zum
85. Geburtstag
Fvw.i.P. Franz Kamsker, Frohnleiten (2. 10.),
Ofö.i.P. Ing. Otto Theisl, Horn (7. 11.),
75. Geburtstag:
Ofö.i.P. Peter Birgmayer, Waldbach (21. 11.),
Ofö.i.P. Ing. Franz Unterberger, Bruck (22. 11.),
Ofö.i.P. Hartmann Karner, Lainbach (26. 11.),
70. Geburtstag:
Ofö.i.P. Reinhold Maurer, Kalwang (3. 10.),
Fö.i.P. Peter Aigner, Waidhofen (26. 11.),
Ofö.i. P. Heinz Hiemetzberger, Allentsteig (16. 12.),
65. Geburtstag:
Rfö.i.P. Friedrich Zizka, St. Martin (10. 10.),
Ofö.i.P. Wolfgang Mostegl, Kammern (12. 10.).
Ofö. Gerd Rössler, 70 Jahre
Ofö. Gerd Rössler feierte am 20. September seinen
70. Geburtstag. In Niederösterreich aufgewachsen
begann er seine forstliche Karriere bei der Fvw.
Göstling und besuchte nach der Vorlehre die
Försterschule in Waidhofen an der Ybbs (58-60). Nach
der Adjunktenzeit sowie als Holzeinkäufer bei der
Neusiedler Papierfabrik zog ihn das südlichste Eck
Österreichs magisch an. Im gräflichen Betrieb der Dr.
Ariprand Thurn-Valsassina’schen Forstverwaltung war
er zuerst im Revier Remschenig zugeteilt. Das Revier
Ebriach-Trögern wurde in weiterer Folge zu seiner
forstlichen und jagdlichen Heimat. Er betreute dieses
landschaftlich wunderschöne, forstlich und jagdlich
herausfordernde Revier mit einer großen Fachkenntnis
und einer persönlichen Leidenschaft.
Er konnte während seiner 30-jährigen Tätigkeit
unzählige Fachexkursionen in seinem Revier
begrüßen. Nach Aufteilung des Betriebes im Zuge der
Erbteilung übernahm er noch die Reviere Koschlak
und Mosgan. Sein waldbauliches Engagement und
seine forstliche Kompetenz standen sich mit seiner
ehrlichen, jagdlichen Leidenschaft nie gegenseitig
im Wege. Er war stets bestrebt, für beide Fragen
– Wald oder Wild - die richtigen Antworten parat
zu haben, in dem Bewusstsein, die forstliche
Bewirtschaftung bringt den wirtschaftlichen Erfolg.
Neben der fachlichen Kompetenz ist mir aus meiner
Praktikantenzeit die menschliche Seite und hier
vor allem der Humor in Erinnerung geblieben. Die
morgendlichen Diensteinteilungen begannen meist
mit einem Scherz und endeten humorvoll. Auch sein
Mitwirken beim Eisenkappler Fasching und dabei
vor allem die Aufarbeitung der Tragödie des Roznik
Seite 22
Förster in der Privatwirtschaft
(Slow. Bär mit Sender, in Kärnten gewildert) sind weit
über das Vellachtal hinaus bekannt. Die Kärntner
Jägerschaft ist ihm bis heute ein wichtiges Anliegen,
bei der er sich als langjähriger Funktionär und
Bezirksjagdhundereferent in die jagdliche Thematik
einbringt. Beim Österreichischen Allgemeinen
Försterbund war er einer meiner Vorgänger als
Landesobmann in Kärnten und vertrat die Förster im
Kärntner Forstverein. Mit seinen leidenschaftlichen
und manchmal lautstarken Diskussionsbeiträgen
konnte er sich oftmals unübersehbar machen. Gerd
Rössler ist auch heute noch im forstlichen und
jagdlichen Außendienst verankert, ganz ohne Wald
und Wild ist das nix für ihn. Die Berufskollegen und
ich als sein ehemaliger Praktikant und Forstadjunkt
wünschen dir lieber Gerd weiterhin viel Freude bei
deinem forstlichen und jagdlichen Wirken und vor
allem aber viel Gesundheit für die Zukunft.
Karl Eisner
OAR OFÖ. Ing. Roman
Schmiedler, 75 Jahre
Im August diesen Jahres feierte
Roman Schmiedler seinen 75.
Geburtstag. Als einer, der uns
immer wieder sein Wissen in
Form von Artikel zur Verfügung
stellt, ist er wohl jedem der
die Försterzeitung regelmäßig
liest, schon oft aufgefallen. Unermüdlich, ist er in
jeder Ausgabe, mit Artikeln seiner Exkursionen und
Tagungen vertreten. Zu seinem 75. Geburtstag wollen
wir herzlich gratulieren, und ihm und seiner Familie
alles Gute, vor allem aber Gesundheit wünschen. In
der Hoffnung noch viel von ihm zu lesen, Alles Gute!
Ofö. Ing. Anton Bregar,
80 Jahre
Am 12. Juni beging in Jakling bei
St. Andrä im Lavanttal Ofö. Ing.
Anton Bregar im Kreise seiner
Familie seinen 8o. Geburtstag, den
er nachträglich am 20. Juli mit einer
Messe in der Kirche Jakling feierte.
Die Messe wurde von der großen
Jagdhornbläsergruppe Wolfsberg feierlich umrahmt.
Anschließend waren die große Verwandtschaft und
die vielen Freunde zu einer ausgiebigen Feier in das
Gasthaus Brenner eingeladen.
Anton ist im Försterhaus auf der Hebalpe zur Welt
gekommen, sein Vater war Revierförster beim Souv.
Malteser Ritterorden. Für den Volksschulbesuch musste
3/2012
er bereits zu der befreundeten Försterfamilie Binder
nach Preitenegg übersiedeln. Seine forstliche Vorpraxis
absolvierte er bei Fm. Spörk im Revier Sommereben und
bereits damals wurde das spätere Verständnis für die
naturnahe Waldwirtschaft geweckt. Nach absolvierter
Försterschule (1950 -52) führte die Nachpraxis Bregar
zu Liechtenstein in Glashütten auf die Koralpe. Der
frisch gebackene Förster kam nach der Staatsprüfung
zur Forstverwaltung Schütte nach St. Andrä ins
Lavanttal, wo er anfangs Ofö Hubert Schmidberger
zugeteilt war und nach dessen Pensionierung die
forstliche und jagdliche Betreuung des SchütteBesitzes übernahm. Die vordringlichste Aufgabe
war die Erschließung der Wälder mit Forststraßen,
sowie die Sanierung der Dienstwohnungen. In
den Nachkriegsjahren hatte der Jagdschutzdienst
eine besondere Bedeutung, es galt der Wilderei
Einhalt zu gebieten. Bregar hatte viele Stunden mit
prominenten Jagdgästen auf den Hochsitzen und in
den Jagdhütten verbracht, diese haben mit ihm teils
kapitale Trophäen erbeutet. Die Jagdgäste schätzten
seine Erfahrung und die Kenntnisse, wie auch viele
Kollegen und Jagdkameraden. So manche Korrektur
der Wildbewirtschaftung in Kärnten nahm im Schütterevier über den langjährigen Bezirksjägermeister Mack
ihren Ausgang.
Mit seinem ehemaligen Chef, Dr. Habsburg, konnte
er viele Tagungen und Exkursionen besuchen und so
seine fachlichen Kenntnisse erweitern. Obwohl mit
der herrschaftlichen Jagdtradition aufgewachsen,
trotz seiner großen jagdlichen Erfahrung, war er
immer mehr Forstmann, der nie die Augen vor den
Auswirkungen der Überhege verschloss. Nach dem
plötzlichen Unfalltod seines Gutsherren Dr. Heinrich
Habsburg, der auch Abgeordneter zum Nationalrat
war, kam auf Bregar noch mehr Verantwortung hinzu.
Anton Bregar ist nach über 32 Jahren im Dienste
der Forstverwaltung in die Pension gewechselt.
Die Pensionierung hat das berufliche Interesse des
aufrechten, geradlinigen, manchmal unbeugsamen
Forstmannes nicht beeinträchtigt. Er war nach wie
vor häufig bei Tagungen und Exkursionen anzutreffen
und sein Wissen und seine Dienste waren weiterhin
gefragt.
Das jagdliche Wirken wurde im Rahmen der Feier
vom ehemaligen und befreundeten Bezirksjägermeister Mack gewürdigt, das forstliche vom früheren
Landesobmann Schmiedler, der auch die Glückwünsche des Försterbundes und der Berufskollegen
überbrachte. Erheiternde Begebenheiten wurden
launig vom Bruder Peter vorgetragen und mit Bildern
aus der Vergangenheit ließen die beiden Töchter und
der Enkelsohn die würdige Feier ausklingen.
Roman Schmiedler
Seite 23
Förster in der Privatwirtschaft
Ofö. Hans Schober, 85 Jahre
Am 3. August 2012 feierte der Ehrenobmann des
Österr. Allgem. Försterbundes Ofö. Ing. Hans Schober
seinen 85. Geburtstag.
Schober war beinahe vier Jahrzehnte im Dienste der
Familie Leitgeb. Seit der Erbteilung verwaltete er den
Besitz von Dr. Valentin Leitgeb. Als Landesobmann
der Förster hat er erkannt, dass in der raschlebigen
Zeit permanentes Lernen notwendig ist und hat
deshalb den Försterinformationstag in Kärnten
eingeführt und später als Bundesobmann diese
Weiterbildungsveranstaltung in die anderen Bundesländer getragen. Schober ist deshalb der Vater des
Försterinformationstages. Er war Landesobmann
des Allgemeinen Försterbundes in Kärnten,
langjähriger Bundesobmann und Vorsitzender der
Interessensgemeinschaft der Förster. Er war wesentlich an der Verankerung der Bestellungspflicht im
Forstgesetz 1975 und an der neuen Försterausbildung
mit Maturaabschluss beteiligt.
Schober war im Ausschuss des Kärntner Forstvereins,
Einsatzleiter bei der Bergwacht, Vertreter der Jagdschutzorgane in der Kärntner Jägerschaft und Mitglied
des Rotwildfachausschusses, sowie Mitglied der
Bewertungs- und Jagdprüfungskommission. Schober
war nicht nur ein Kenner des Rotwildes, er war auch
Waldbauer und Kaufmann, der es Verstand Nischen für
den Betrieb zu nutzen.
Für seinen Einsatz wurde Schober mit der Verleihung
des Silbernen Ehrenzeichens für die Verdienste um
die Republik und dem Ehrenzeichen des Landes
Kärnten ausgezeichnet. Die Kammer für Land- und
Forstwirtschaft in Kärnten hat Ofö. Schober 1983 für
seine Arbeit mit der Überreichung einer Ehrenurkunde
gedankt.
Die Last der Jahre hat seinen Aktionsradius eingeschränkt. Oberförster Schober ist vor ein paar Jahren
in ein Heim in Maria Gail übersiedelt und wird dort
betreut. Seinen hohen Geburtstag verbrachte er im
Kreise seiner Familie.
Die Berufskollegen erinnern sich mit Dankbarkeit an
seinen vielseitigen Einsatz und wüschen ihm zum 85.
Geburtstag alles Gute.
Roman Schmiedler
Todesfälle
Oberförster i.R.
Ing. Walter Aprent verstorben
Am Freitag, dem 25. Mai 2012 ist Kollege Ofö Ing.
Walter Aprent verstorben. Er kam am 27. August 1928
in St. Marein bei Knittelfeld zur Welt. Seine Eltern waren
beim Betrieb Bourbon Parma in Gschöder/Buchberg
3/2012
angestellt, der Vater als Förster und die Mutter als
Köchin.
Nach dem Besuch der Grundschulen war er von 19441948 Forstpraktikant bei den Stmk. Landesforsten in
Admont/Gstatterboden. Zwischendurch wurde er für
sechs Monate zum Wehrdienst eingezogen. Von 19481950 besuchte er die Forstschule in Bruck/Mur und
kam dann als Forstadjunkt zum Forstgut Aflenz der
PVAng.
1951 heiratete er die Hauptschullehrerin Melitta
Lengauer, die ihm 1954 und 1960 die Söhne Peter und
Fritz gebar. 1952 bestand er die Staatsprüfung für den
Försterdienst und wurde mit der Leitung der Reviere
Hinterhof und Seewiesen ( 2.000 ha) betraut, die er bis
zu seiner Pensionierung im Jahre 1986 ausübte.
Das Revier Seewiesen ist sehr steil und felsig, daher
war eine der Hauptaufgaben, neben den jagdlichen
Agenden, das Forcieren der forstlichen Aufschließung,
wurden doch unter seiner Revierleitung 25 km
Forststraßen gebaut, meist in sehr schwierigem
Gelände.
Die Jagd war ihm ein besonderes Anliegen und
Freude, aber auch mit Gefahren verbunden. Eines
seiner gefährlichsten Erlebnisse war wohl 1963, als
er bei der Gamsjagd in der Karlschütt wegen eines
Schlechtwettereinbruches bei minus 22 Grad in den
Felsen übernachten musste.
Mit Leidenschaft widmete er sich auch der Fischerei,
wo er ein 6 km langes Bachrevier und zwei Seen meist
in Eigenregie bewirtschaftete. Seine idealistische
Einstellung zeigte er auch durch die vielen öffentlichen
Tätigkeiten, die er unentgeltlich auf sich nahm. So
war er Gemeinderat, Kirchenrat, stellvertretender
Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr sowie beim
Wintersport- und Fremdenverkehrsverein engagiert.
1977 kaufte er für seine Familie ein Haus in Aflenz. Das
Wohl der Familie war immer Basis seines Handelns.
Neben vielen Höhen musste er auch Schicksalsschläge,
vor allem den Unfalltod seines Sohnes Fritz im Jahre
1978, überwinden.
Kollege Walter Aprent wurde am 1. Juni 2012,
unter großer Anteilnahme der Bevölkerung und
der Kollegen, auf dem
Ortsfriedhof in Aflenz zur
letzten Ruhe gebettet.
In den Herzen derer, die
ihn kannten, wird er seinen
Platz für immer behalten.
Alois Pammer