OP-Sicherheits-Checkliste – Austria

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OP-Sicherheits-Checkliste – Austria
OP-Sicherheits-Checkliste
modifiziert nach der World Health Organization
OP-Sicherheits-Checkliste – Austria
Die österreichische Version der „Surgical Safety Checklist“ der WHO
Herausgegeben von der Österreichischen Plattform für Patientensicherheit
Die “World Alliance for Patient Safety” der WHO hat
in ihrer seit Jänner 2007 laufenden Kampagne “Safe
surgery saves lives“ die Anwendung der „Surgical Safety
Checklist” empfohlen.
Die korrekte Anwendung der Surgical Safety Checklist
im Rahmen der OP -Vorbereitung hat zu erhöhter Patientensicherheit geführt. Dies wurde durch eine Verminderung von mehr als 30% bei Seitenverwechslungen,
chirurgischen Infektionen, perioperativen Komplikationen
und Todesfällen erreicht.
Die Ergebnisse wurden im Jänner 2009 im New England
Journal of Medicine publiziert:
A Surgical Safety Checklist to Reduce Morbidity and
Mortality in a Global Population
N Engl J Med 2009;360:491-9.
Die Arbeit ist unter verschiedenen links im Internet frei
abrufbar:
http://www.safesurg.org/pilot-study.html oder
http://content.nejm.org/cgi/content/full/NEJMsa0810119
Durch die korrekte Anwendung der Checkliste
ist garantiert, dass alle sicherheitsrelevanten
Informationen immer aktiv abgefragt werden
und somit nicht vergessen werden können und
allen Beteiligten bekannt sind.
Weiters führte das dreiteilige Briefingverfahren
zu verbesserter Kommunikation und Teamarbeit.
Zusätzlich wurden alle Verbesserungen erreicht
ohne massive Kosten zu verursachen oder
unerfüllbare Zeitressourcen zu benötigen.
Allgemeine Hinweise
Das Ziel der Checkliste ist die Sicherheit des
Patienten im Rahmen von operativen Eingriffen
zu erhöhen und alle Beteiligten anzuhalten,
aktiv ihre berufsspezifischen Sicherheitsaspekte
zu überdenken.
Die Checkliste ist sehr allgemein und kurz gehalten und soll an die lokalen Gegebenheiten
und Bedürfnisse angepasst bzw. erweitert werden. Dabei ist jedoch zu bedenken, dass ein
Überladen der Checkliste kontraproduktiv ist.
Die Checkliste kommt bei allen Eingriffen an Patienten
zum Einsatz und richtet sich an alle daran beteiligten
Berufsgruppen, die als OP-Team bezeichnet werden.
(Operateure, Anästhesie, Pflege, Technisches Personal
und andere im OP tätige Berufsgruppen.)
Jede der genannten Berufsgruppen spielt eine wichtige
Rolle um Sicherheit und Erfolg des Eingriffes zu gewährleisten.
Dieses Schriftstück stellt die OP-Sicherheits-ChecklisteAustria mit Empfehlungen zur Implementierung vor.
Die vorgegebene Checkliste inklusive des Briefingverfahrens kann an die jeweiligen Rahmenbedingungen
adaptiert und bei Bedarf erweitert werden.
Schulung und Training sind wesentliche Voraussetzungen
für das erfolgreiche Arbeiten mit Checklisten im Team.
Österreichische Version entwickelt von der Plattform Patientensicherheit ANetPAS. Based on the WHO Surgical Safety Checklist, URL
http://www.who.int/patientsafety/safesurgery/en – © World Health Organization 2009. All rights reserved.
www.plattform-patientensicherheit.at
Die Checkliste besteht aus 3 Teilen:
SIGN IN
vor Einleitung des Anästhesieverfahrens
Team Time Out
nach Einleitung des Anästhesieverfahrens,
vor Beginn des Eingriffs
SIGN OUT
unmittelbar bei Ende des Eingriffs
Wie soll es gemacht werden?
Generell ist für die Durchführung des Briefingverfahrens
seitens der Abteilungsleitung eine verantwortliche
Person (z. B. Operateur) zu definieren. Dieses TeamMitglied ist für das Abarbeiten der Checkliste verantwortlich, die Durchführung kann an jedes andere Teammitglied delegiert werden.
Je nach Abteilungsmöglichkeiten wird EINE Person zum
sogenannten Checklisten-Koordinator bestimmt.
Essentiell für den Erfolg der Briefingmaßnahmen ist das
korrekte Abarbeiten der einzelnen Punkte der Checkliste
und verbale Bestätigung durch die jeweils Zuständigen.
Dadurch ist sichergestellt, dass alle Schlüsselaktivitäten
durchgeführt wurden.
Bei sich ergebenden Unklarheiten oder Fragen, entscheidet man gemeinsam, wie darauf reagiert wird.
Medizinisch letztverantwortlich sind Operateur bzw.
Anästhesie.
Empfehlung
Am Ende des Eingriffs bestätigt der/die Verantwortliche
das korrekte Abarbeiten der Checkliste durch Unterschrift am entsprechenden Protokoll.
“SIGN IN“
vor Einleitung des Anästhesieverfahrens
Folgende Punkte müssen durch das OP-Team geklärt
sein und dem Checklisten-Koordinator verbal bestätigt
werden:
1 Identität des Patienten
1 Operationsart und Stelle
1 Markierung der OP-Stelle (wenn erforderlich)
1 Operationseinwilligung
1 Antibiotika – Prophylaxe (nötig und erhalten)
1 Risiko des Blutverlustes
1 Schwierigkeiten zu erwarten
1 Besonderes Equipment erforderlich
1 Besondere Hygienemaßnahmen erforderlich
1 Nötiges Equipment überprüft und einsatzbereit
1 Anästhesieeinwilligung
1 Schwieriger Atemweg / Aspirationsrisiko
1 Allergien
1 Allgemeiner Anästhesiecheck
1 Monitoring angelegt und funktionsfähig
(EKG, Pulsoximetrie, Blutdruck)
1 Offene Fragen
„Team Time Out“
nach Einleitung des Anästhesieverfahrens und vor
Beginn des Eingriffs
Der Checklisten-Koordinator stellt sich selbst und die
Team-Mitglieder namentlich und mit ihrer Funktion vor.
Kennen sich alle Anwesenden und ist kein neues Teammitglied anwesend, genügt es, diese Tatsache festzustellen.
Bevor der Eingriff begonnen wird, werden folgende
Punkte – für alle Anwesenden hörbar – vom ChecklistenKoordinator abgefragt und vom dafür Zuständigen beantwortet:
1 Patientenidentität
1 Art der Operation, Operationsstelle und
Operationsseite
1 Sind kritische Punkte zu erwarten? (Frage an alle)
1 Blutkonserven bestellt / vorhanden
1 Offene Fragen
“SIGN OUT”
unmittelbar bei Ende des Eingriffs
Der Checklisten-Koordinator führt folgende Abfragen
durch:
1 Welcher Eingriff wurde durchgeführt?
1 Tücher und Instrumente komplett?
1 Gewebeproben korrekt beschriftet?
1 Probleme mit verwendeten Instrumenten oder
Geräten?
1 Informationen für die postoperative Betreuung des Patienten (Schmerztherapie, Verband, Drainagen, Verbote)
1 gibt es noch Fragen / Unklarheiten?
Aus Gründen der leichteren, besseren Verständlichkeit wird auf eine
geschlechterspezifische Differenzierung verzichtet. Die grammatikalisch
gebräuchliche männliche Form schließt auch die weiblichen Personen
mit ein.
OP-Sicherheits-Checkliste
modifiziert nach der World Health Organization
WHO FAQ’s zur OP-Sicherheits-Checkliste
Übersetzung – Herausgegeben von der Österreichischen Plattform für Patientensicherheit
Allgemeine Fragen
Frage Nr. 1
Warum ist die Checkliste so wichtig?
Jährlich werden 234 Millionen größere Operationen
weltweit durchgeführt. Die Sicherheit im Gesundheitswesen ist somit von herausragender Bedeutung.
Die Checkliste wurde in verschiedensten Spitälern
(Grundversorgungshaus bis Universitätsspital) weltweit
bei unterschiedlichen Operationen getestet. Die Verwendung der Checkliste führte zu einer Reduktion der
Komplikationen und Mortalität um mehr als 30%.
Das Design der Checkliste wurde bewusst einfach
gehalten, um sie universell einsetzbar zu machen. Derzeit wird sie bereits in vielen Operationssälen weltweit
verwendet.
Sie erfahren mehr über diese Statistik und der sich daraus
ergebenden Konsequenzen aus dem im New England
Journal of Medicine (NEJM) publizierten Artikel:
N Engl J Med 2009;360:491-9.
http://content.nejm.org/cgi/content/full/NEJMsa0810119
Frage Nr. 3
Welche Abläufe betrifft die Checkliste und wie beeinflusst sie das perioperative Vorgehen?
Darüber hinaus kommt es nach konservativen Schätzungen bei 7 Millionen Patienten zu operationsbedingten
Komplikationen, wovon 50% wahrscheinlich vermieden
werden können.
Die Checkliste betrifft die Koordination des Operationsteams – Operateure, Anästhesie und Pflege – da alle
gemeinsam zu bestimmten Zeitpunkten die folgenden
Sicherheitschecks perioperativ durchzuführen haben:
Frage Nr. 2
Was ist die Checkliste und wie wurde sie entwickelt?
Das „Sign in“ vor der Einleitung des Anästhesieverfahrens,
das „Time out“ nach Einleitung des Anästhesieverfahrens
vor Beginn des Eingriffs und das „Sign out“ unmittelbar
bei Ende des Eingriffs.
Die WHO Sicherheitscheckliste wurde von einer international zusammengesetzten Expertengruppe erstellt.
Weltweit soll dadurch eine erhöhte Patientensicherheit
perioperativ erreicht werden. Die Checkliste wurde
gemeinsam von Patienten, Anästhesisten, OP-Pflegepersonal, Chirurgen und anderen im OP-tätigen Berufsgruppen entwickelt.
Die positive Wirkung dieser Checkliste wurde in einer
großen Studie überprüft und im New England Journal
of Medicine im Jänner 2009 publiziert.
Wenn auch viele der Checks bereits in etlichen Institutionen Routine sind, ist es doch überraschend, dass nur
wenige Teams selbst unter den besten Bedingungen alle
Checks durchgehend anwenden. In der NEJM-Studie
(s.o.) wurde gezeigt, dass die Verwendung der Checkliste
das Befolgen von Sicherheitsstandards verbesserte und
so die mit der chirurgischen Versorgung zusammenhängenden Komplikationen und Mortalität deutlich
senkte.
Österreichische Version entwickelt von der Plattform Patientensicherheit ANetPAS. Based on the WHO Surgical Safety Checklist, URL
http://www.who.int/patientsafety/safesurgery/en – © World Health Organization 2009. All rights reserved.
www.plattform-patientensicherheit.at
Frage Nr. 4:
Benützen Spitäler nicht bereits Checklisten?
Frage Nr. 6:
Wie waren die Reaktionen auf die Checkliste?
Obwohl viele Spitäler bereits Checklisten verwenden,
werden diese nicht durchgehend verwendet. In vielen OPs
wird ein „time out“ durchgeführt, um die Patientenidentität, den geplanten Eingriff sowie die richtige
Operationsstelle abzusichern.
Bis zum heutigen Tag haben bereits mehr als 300 Fachgesellschaften, Gesundheitsorganisationen, Ministerien
und NGO’s die WHO-Checkliste im Rahmen des „Safe
Surgery Saves Lives“-Programmes übernommen.
Obwohl viele Teams eine kurze Eingriffsbesprechung
durchführen, wird selten ein Sicherheitsstandard wie im
„Safe Surgery Saves Lives“-Projekt erreicht.
Frage Nr. 5:
Wie wurde festgestellt, dass die Checkliste
funktioniert?
Den gewonnen Schwung und die Ergebnisse der Pilotstudie nützen wir nun, um die Implementierung, Verwendung und Verbreitung der Checkliste als routinemäßigen Sicherheitsprozess bei jeder Operation zu
bewerben.
Wir bestärken teilnehmende Spitäler sich bei der WHO
zu registrieren.
Nehmen sie an der Kampagne teil!
Zwischen Oktober 2007 und September 2008 wurde
der Effekt der Checkliste in 8 Spitälern überprüft
(Toronto, Canada; Neu Delhi, Indien; Amman, Jordanien;
Auckland, Neuseeland; Manila, Philippinen; Ifakara,
Tansania; London, GB; Seattle, USA).
Die Spitalsauswahl repräsentiert unterschiedliche ökonomische Umfelder und Patientenpopulationen.
Prospektiv wurden die Daten von klinischen Abläufen
und Ergebnissen von 3733 Patienten vor und 3955 Patienten nach Anwendung der Checkliste untersucht.
Die Ergebnisse wurden im New England Journal of
Medicine im Jänner 2009 publiziert und zeigen dramatische Verbesserungen sowohl im Bereich der Abläufe als
auch im Bereich der Ergebnisse.
Frage Nr. 7:
Ist die Checkliste in jedem Bereich anwendbar?
Ist ihr Effekt in entwickelten und Entwicklungsregionen
unterschiedlich?
Zwar haben die entwickelten Länder meist Leitlinien für
die Abläufe im perioperativen Bereich formuliert, jedoch
werden diese oft nicht durchgängig angewendet. In anderen Bereichen fehlen möglicherweise die Vorschriften
und Leitlinien für das perioperative Vorgehen zur Gänze.
Die WHO-Leitlinie und die Checkliste können Einrichtungen helfen, ihre Abläufe zu evaluieren und die
perioperative Sicherheit zu erhöhen.
Tatsächlich reduzierte die Anwendung der Checkliste die
Rate der perioperativen Todesfälle und Komplikationen
in allen 8 Pilotspitälern um mehr als ein Drittel.
Nach Implementierung der Checkliste fiel die Rate
schwerer Komplikationen von 11% auf 7%, die Mortalitätsrate großer Operationen von 1,5% auf 0,8%.
Unabhängig von der sozioökonomischen Ausgangslage
konnten ähnliche Resultate in allen Pilotspitälern erzielt
werden. Sogar in einem Landspital in Tansania war es
möglich, die Checkliste zu implementieren und deutliche
Verbesserungen in den Ergebnissen zu erreichen – und
das praktisch ohne zusätzliche Kosten.
Aus Gründen der leichteren, besseren Verständlichkeit wird auf eine
geschlechterspezifische Differenzierung verzichtet. Die grammatikalisch
gebräuchliche männliche Form schließt auch die weiblichen Personen
mit ein.
OP-Sicherheits-Checkliste
modifiziert nach der World Health Organization
FAQ – Fragen zur Implementierung
Übersetzung – Herausgegeben von der Österreichischen Plattform für Patientensicherheit
Fragen zur Anwendung der Checkliste
Frage Nr. 1
Mein Spital ist sehr groß und hat viele Operationssäle. Wie kann ich die Checkliste unter diesen Rahmenbedingungen einführen?
Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, in einem einzelnen
OP zu beginnen und zu beobachten, wie es funktioniert.
Sie werden aus der praktischen Erfahrung mit der Checkliste erkennen, wie sie diese für ihre Bedürfnisse adaptieren müssen, aber auch wo die Widerstände für die
Einführung der Checkliste liegen.
Frage Nr. 2
Wir machen diese Dinge bereits, warum sollen wir
eine Checkliste benützen?
Während viele der Punkte auf der Checkliste in ihrem
Spital möglicherweise schon geschehen, werden in vielen
Spitälern immer wieder einzelne Punkte vergessen.
entworfen werden. Je mehr Punkte dazukommen, desto
schwieriger wird die erfolgreiche Implementierung.
Bitte lesen sie die Empfehlungen für die Modifizierung
der Checkliste im „Starter Kit for Implementing the
Surgical Safety Checklist“ und im „Checklist Adaptation
Guide“.
Frage Nr. 4:
Unsere Teams arbeiten oft den ganzen Tag in der
gleichen Zusammensetzung. Müssen wir uns vor
jeder Operation erneut vorstellen?
Der wichtigste Zeitpunkt für die Vorstellung mit Namen
und Funktion ist natürlich der Beginn eines Operationstages. Auch wenn sich alle im Raum kennen, sind diese
Vorstellungen wichtig, weil sie die Teamkommunikation
fördern, da danach niemand in die Verlegenheit kommt,
den Namen einer Person nicht zu kennen mit der er oft
zusammenarbeitet. Insbesondere gilt dies natürlich für
neue Mitarbeiter. Es ist nicht notwendig, die Vorstellung
vor jedem Eingriff zu wiederholen, wenn das gleiche
Team miteinander weiterarbeitet.
Die Verwendung der Checkliste garantiert die lückenlose Anwendung dieser wichtigen Sicherheitsschritte.
Frage Nr. 3
Unser Team will die Checkliste nicht verwenden,
wenn nicht einige der Elemente geändert werden
dürfen. Darf die Checkliste adaptiert werden?
Ja, denn es war nicht beabsichtigt, eine einzige, universell gültige Checkliste anzubieten; deshalb sind auch
Adaptierungen für den lokalen Gebrauch gut und wünschenswert.
Allfällige Veränderungen sollten vor allem Punkte inkludieren, die für den speziellen Bereich als essentiell gelten.
In keinem Fall sollte eine zu komplexe Checkliste
Frage Nr. 5:
Wer ist für das Abfragen der Checkliste
verantwortlich?
Obwohl das gesamte Operationsteam – Chirurgen,
Anästhesisten, Pflegepersonal, Techniker und anderes
Personal – die Checkliste gemeinsam abarbeitet, ist es
für den Erfolg nötig, dass eine einzelne Person, der so genannte Checklisten-Koordinator, die Abfragen durchführt.
Die Funktion des Checklisten-Koordinators muss für
jeden OP-Bereich festgelegt werden, denn dieser Mitarbeiter soll und muss das Team davon abhalten, in die
nächste Phase überzugehen solange die Checkliste nicht
zufriedenstellend abgearbeitet ist.
Österreichische Version entwickelt von der Plattform Patientensicherheit ANetPAS. Based on the WHO Surgical Safety Checklist, URL
http://www.who.int/patientsafety/safesurgery/en – © World Health Organization 2009. All rights reserved.
www.plattform-patientensicherheit.at
Frage Nr. 6:
Sollen wir die Checkliste auswendig lernen?
Nein. Der Vorteil der Checkliste ist, dass Erinnerungsfehler vermieden werden. Durch das Punkt-für-PunktDurchgehen der wenigen Sicherheitsfragen werden die
häufigsten lebens- und gesundheitsbedrohenden vermeidbaren Risiken ausgeschlossen. Dies erhöht die
Sicherheit unserer Patienten.
Frage Nr. 7:
Ist es nötig, jeden Punkt in der Checkliste
abzuhaken?
Nein – Die Checkliste ist kein Prüfprotokoll, obwohl
natürlich jede Institution eine Checkliste zum Abhaken
verwenden kann. Zusätzlich zur Papierversion kann die
Checkliste auch als Poster, als Teil der elektronischen
Krankengeschichte oder eingeschweißt zur Wiederverwendung zur Verfügung gestellt werden.
Frage Nr. 8:
Was bringt es mir?
Mit Implementierung der Checkliste können sie persönlich
dazu beitragen, dass Leben gerettet und Komplikationen
reduziert werden. Dadurch wird ihre, als auch die Patienten- und Eingriffs-Sicherheit in ihrem Spital erhöht.
Frage Nr. 9:
Uns steht nur ein geringes Budget zur Verfügung.
Wie können wir die Checkliste implementieren?
Um die Checkliste in Umlauf zu bringen sind nur sehr
geringe finanzielle Mittel nötig. Hingegen ist die persönliche Überzeugung, Vorbildwirkung und Umsetzung
durch die Abteilungsleitung essentiell.
Frage Nr. 10:
Wie viel kostet es, die Checkliste zu
implementieren?
Die Checkliste selbst steht gratis auf der Website der
Plattform Patientensicherheit zum Download zur Verfügung: www.plattform-patientensicherheit.at
Die Anpassung der Checkliste an Ihr Krankenhaus,
sowie die Verbreitung innerhalb Ihres Krankenhauses
benötigt menschliche Zeit-Ressourcen in Form von
Schulung, Information und Evaluierung.
Jedoch wird durch den Einsatz der Checkliste Geld eingespart, da es zu einer Ressourcenoptimierung (z. B. korrekte
Gabe der Antibiotikaprophylaxe 30-60min vor Hautschnitt) und Reduktion der Fehler-Folgekosten kommt.
Frage Nr. 11:
Der Zeitdruck im OP ist jetzt schon groß – ist das
nicht wieder ein Punkt, der nur Zeit kostet?
Wenn die Checkliste implementiert ist, wird nur sehr
wenig Zeit benötigt, diese abzuarbeiten.
Die meisten Schritte sind im Arbeitsablauf ja enthalten,
sodass die Überprüfung lediglich 1-2 Minuten in Anspruch nimmt.
Außerdem hilft die Checkliste in vielen Fällen Zeit zu
sparen, da durch den verbesserten Informationsfluss
z. B. spezielles Equipment rechtzeitig bereit gestellt
werden kann.
Frage Nr. 12:
Während ein Teil der Belegschaft von der Checkliste begeistert ist, sehen andere den Wert dieser
Initiative nicht. Können wir in dieser Situation die
Checkliste weiter benützen?
Ja. Für den Anfang empfiehlt es sich jene Abteilung zu
wählen, deren Abteilungsleitung wirklich an einer Verbesserung der Patientensicherheit interessiert ist. Durch
Erkennen der Vorteile gewinnen sie damit neue Mitstreiter, die die Verbreitung der Checkliste innerhalb
ihres Krankenhauses bis zu ihrem Krankenhausträger
mittragen.
Frage Nr. 13:
Wir wollen die Checkliste um zusätzliche Abläufe
im perioperativen Bereich (z. B. Transport des
Patienten in den OP) erweitern. Wie können wir
dies erreichen?
Abteilungsspezifische Modifikationen können jederzeit
vorgenommen werden. Jedoch warnen wir davor, die
Checkliste zu umfangreich zu gestalten. Je mehr Punkte
dazu kommen, umso schwieriger wird die Einführung
der Checkliste sein.
Frage Nr. 14:
Ich habe zusätzliche Fragen. Wen kann ich fragen?
Wir sind gerade dabei, ein Netzwerk von Ansprechpartnern aufzubauen, die die Checkliste erfolgreich
implementiert haben. Bitte besuchen Sie unsere Website, um ein Update aller Informationen zu sehen:
www.plattformpatientensicherheit.at
Aus Gründen der leichteren, besseren Verständlichkeit wird auf eine
geschlechterspezifische Differenzierung verzichtet. Die grammatikalisch gebräuchliche männliche Form schließt auch die weiblichen Personen mit ein.

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