wettbewerb im französischen schienenverkehr

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wettbewerb im französischen schienenverkehr
WETTBEWERB IM
FRANZÖSISCHEN
SCHIENENVERKEHR
Bilanz 2011
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INHALT
VORWORT
EIN WEITGEHEND FREI
ZUGÄNGLICHER MARKT
WETTBEWERB IM GÜTERVERKEHR
Rege Konkurrenz im Güterverkehr auf der Schiene
Bedrohliche Marktbeherrschung durch den Straßentransport
S.04
S.05
S.06
WETTBEWERB IM PERSONENVERKEHR
Anhaltende Dominanz des automobilen Individualverkehrs
Einfluss der Konjunktur auf die Entwicklung der Verkehrsträger
Wettbewerb auf internationalen Strecken
Comeback des Busverkehrs
S.08
S.09
S.11
S.12
S.13
SNCF ALS TREIBENDE KRAFT BEIM AUSBAU
DES SCHIENENVERKEHRS IN FRANKREICH
Eine zweckmäßige und transparente Organisation
SNCF-Dienstleistungsangebot für Eisenbahnverkehrsunternehmen
S.14
S.15
S.16
ANLAGEN
S.20
MEHR ZU DEM THEMA
S.27
Bereits 2010 war der französische
Schienenverkehr von zwei bedeutenden
Ereignissen geprägt:
- der beschleunigten Öffnung des nationalen Marktes für den
schienengebundenen Güterverkehr
- der Einführung des freien Wettbewerbs im internationalen
Personenschienenverkehr mit der Niederlassung von Eurostar
als eigenständigem Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU)
am 1. September 2010.
2011 haben sich diese beiden Trends verstärkt:
- Im schienengebundenen Güterverkehr legten die
Wettbewerber sowohl marktanteilig als auch zahlenmäßig zu
- Im internationalen Personenschienenverkehr hielt im
Dezember 2011 thello als weiterer Anbieter mit Nachtzügen
auf der Strecke Paris-Venedig Einzug in das französische
Eisenbahnnetz.
WETTBEWERB IM FRANZÖSISCHEN SCHIENENVERKEHR –
03
WETTBEWERB IM
GÜTERVERKEHR
REGE KONKURRENZ IM
GÜTERVERKEHR AUF DER SCHIENE
Entwicklung der Anzahl der Eisenbahnverkehrsunternehmen im Besitz eines
Sicherheitszertifikats für den Güterverkehr:
2 im Jahr 2005,
9 im Jahr 2009,
21 im Mai 2012.
Im Zeitraum 2008-2011 verzeichneten die anderen
EVUs gegenüber der SNCF (EPIC) einen starken
Zuwachs ihrer Marktanteile von 9% in 2008 auf ganze
29% in 2011. Gleichzeitig erhöhte sich die Anzahl der
Verkehrsunternehmen mit Sicherheitszertifikat. Damit
etabliert sich die Konkurrenz endgültig im
schienengebundenen Gütertransport in Frankreich.
Entwicklung der Marktanteile von Eisenbahnverkehrsunternehmen
(als prozentuale Tonnenkilometerleistung)
Sonstige EVUs
SNCF (EPIC)
71 %
2011
9 %
15 %
21 %
29 %
79 %
2010
85 %
2009
91 %
2008
Quellen: SOeS, SNCF
Sicherheitszertifikat
Die mit einer Schienenverkehrslizenz ausgestatteten EVUs
beantragen bei der Schienenverkehrssicherheitsbehörde
(EPSF) ein Sicherheitszertifikat für Frankreich. Dieses fünf Jahre
gültige Zertifikat bescheinigt, dass das betreffende EVU die
sicherheitstechnischen Voraussetzungen für die genannte
gewerbliche Nutzung erfüllt. Die Liste der EVUs mit
Sicherheitszertifikat für Frankreich wird regelmäßig mit dem
Datum, ab dem die gewerbliche Nutzung zulässig ist, von der
EPSF aktualisiert1.
WETTBEWERB IM FRANZÖSISCHEN SCHIENENVERKEHR –
05
WETTBEWERB IM GÜTERVERKEHR
BEDROHLICHE
MARKTBEHERRSCHUNG DURCH
DEN STRAßENTRANSPORT
Entwicklung des Wettbewerbs
zwischen den Verkehrsträgern
Der Schienenverkehr und die Binnenschifffahrt liegen in Frankreich schon
seit geraumer Zeit weit abgeschlagen
hinter dem Straßentransport als
Hauptverkehrsträger für Güter zurück.
Da die einzelnen Güterverkehrsträger
in Konkurrenz zueinander stehen, ist
der Wettbewerb im Gütertransport in
seiner Gesamtheit zu bewerten.
Binnenmarkt-Gütertransportvolumen nach Verkehrsträgern
von 2008 bis 2011 (in Mrd. Tonnenkilometern)
7,5
40,4
7,4
32,1
340,8
296,7
8,1
7,9
30,0
34,2
311,6
315,9
Das Jahr 2009 war bei allen Verkehrsträgern durch einen Einbruch infolge
der Ende 2008 eingetretenen
Wirtschaftskrise gekennzeichnet, wobei
der Schienentransport mit einem
Rückgang um 20,5 % besonders stark
betroffen war.
2010 hielt die rückläufige Entwicklung
des Schienentransportvolumens an,
während bei den anderen Verkehrsträgern eine Erholung festzustellen
war. So ging der Marktanteil der
Schiene zwischen 2008 und 2011 um
einen Prozentpunkt zurück, während
die anderen Verkehrsträger (Straße
und Binnengewässer) im Betrachtungszeitraum einen leichten Zuwachs
verzeichnen konnten.
2011 konnte sich der Schienenverkehr
erholen und marktanteilig an sein
Niveau von 2009 anknüpfen. Dieser
Aufschwung entfällt zur Hälfte auf die
im Januar 2011 verwirklichte Aufholung
der Ende 2010 verursachten Störungen.
Dennoch lagen das Gesamttransportvolumen 2011 nach wie vor um 7,9%
und das Schienentransportvolumen
um 15,3% unter dem Vorkrisenniveau.
2008
2009
2010
2011
Binnengütertransport nach Verkehrsträgern - 2008 und 2011 im
Vergleich (als prozentuale Tonnenkilometerleistung)
1,9 %
10,4 %
2,2 %
9,6 %
blieb von der Krise in 2008
offenbar unberührt und kann seine
Position dank des hohen
Transportaufkommens bei
Agrarprodukten und
Lebensmitteln gegenüber dem
weniger konkurrenzfähigen
Schienentransport halten.
In Deutschland und im Vereinigten
Königreich hingegen, wo der
schienengebundene Güterverkehr
weniger stark unter der
Wirtschaftskrise gelitten hat, ist das
Transportaufkommen von schwerem
Schüttgut (Kohle, Metalle), für den
der Schienenverkehr bei Weitem
der konkurrenzfähigste
Verkehrsträger ist, weiterhin hoch.
Entwicklung des Güterverkehrsaufkommens in Tonnenkilometern und
des französischen Industrieproduktionsindex (Bezugswert 2008: 100)
105
100
93
87,7 %
2008
www.statistiques.developpement-durable.gouv.fr
06
Binnengewässer
Schiene
Straße
Einfluss der Konjunktur auf die
Nachfrage nach den einzelnen
Verkehrsträgern
Die Entwicklung des Schienen- und
des Straßentransports von Gütern
folgte im Zeitraum 2008 bis 2011 der
Entwicklung der Industrieproduktion.
Der Gütertransport auf
Binnenwasserwegen hingegen
85
88,2 %
2011
2008
2009
2010
2011
Binnengewässer
Straße
Schiene
Industrieproduktionsindex
www.statistiques.developpement-durable.gouv.fr
WETTBEWERB IM FRANZÖSISCHEN SCHIENENVERKEHR –
07
WETTBEWERB IM
PERSONENVERKEHR
ANHALTENDE DOMINANZ
DES AUTOMOBILEN
INDIVIDUALVERKEHRS
Der Wettbewerb im inländischen
Fahrgasttransport ist in erster Linie
ein Konkurrenzkampf zwischen den
verschiedenen Verkehrsträgern,
wobei der Schienen- und
Lufttransport nach wie vor weit
abgeschlagen hinter dem
automobilen Individualverkehr
als Hauptfortbewegungsart
zurückliegt.
Nach einer krisenbedingten leichten
Abschwächung in 2009 stieg der
Personentransport innerhalb
Frankreichs im Zeitraum 2010-2011
um moderate 0,7% auf 981,3 Mrd.
Fahrgastkilometer in 2011.
Dieser Anstieg kommt in erster
Linie dem Luftverkehr (+ 6,3% in
2011) und dem Schienenverkehr
(+ 3,4%) zugute.
Marktanteile nach Verkehrsträgern
(in Fahrgastkilometern) in 2011
Entwicklung nach Verkehrsträgern
(in Mrd. Fahrgastkilometern)
13,1
12,9
12,7
13,5
101,1
100,3
100,6
104,0
48,4
48,8
49,9
51,1
1,4 %
10,6 %
5,2 %
82,8 %
800,0
802,9
810,8
812,7
Lufttransport
Schienentransport
Busverkehr
Automobiler Individualverkehr
2008
2009
2010
2011
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WETTBEWERB IM FRANZÖSISCHEN SCHIENENVERKEHR –
09
WETTBEWERB IM PERSONENVERKEHR
Einfluss der Konjunktur
auf die Entwicklung
der Verkehrsträger
Entwicklung des Schienenverkehrs
Von 2008 bis 2011 ist eine stark
branchenabhängige Entwicklung
des Schienenverkehrs festzustellen.
So erhöhte sich der Schienenverkehr
(ausgenommen Metro und RER
RATP - Pariser U-Bahn und S-Bahn
- sowie sonstige U-Bahnen)
in 2011 um 3,8 % mit einem
überdurchschnittlichen Zuwachs
beim Regionalverkehr TER (+ 4,6 %)
und beim Hochgeschwindigkeitsverkehr TGV (+ 4,1 %).
Dabei hat sich das Fahrgastaufkommen auf den nationalen
Strecken (TGV + TET) insgesamt
weniger stark erhöht, wobei die
Züge des territoriales Ausgleichs
(TET) teilweise durch Hochgeschwindigkeitszüge (TGV)
ersetzt wurden.
Entwicklung der einzelnen Marktsegmente des Schienenverkehrs
(in Fahrgastkilometern, Bezugswert 2008: 100)
Nationale Strecken
darunter TGV (Hochgeschwindigkeitszüge)
TER (Regionalverkehr) außer Großraum Paris
Transilien (Vorortzüge) Großraum Paris
Insgesamt
106,2
105,1
103,9
102,9
102,0
100
2008
2009
2010
2011
Die Konsumausgaben der
Haushalte sind seit 2008
weitgehend stabil und seit 2011
leicht rückläufig.
Folglich ist der zunehmende
Personentransport insbesondere
auf der Schiene nicht auf eine
Kaufkrafterhöhung der Haushalte
zurückzuführen.
Vielmehr deutet diese
Entwicklung auf eine Abkehr vom
automobilen Individualverkehr
als Folge der starken
Kraftstoffpreiserhöhungen in 2010
und 2011 hin.
Entwicklung der Konsumausgaben der Haushalte, des gesamten
Fahrgastaufkommens und des Schienenverkehrs
(in Fahrgastkilometern, Bezugswert 2008: 100)
102,8
Schienenverkehr
Personenverkehr insgesamt
Konsumausgaben der Haushalte
101,9
100,6
100
Quelle: SNCF
2008
2009
2010
2011
www.statistiques.developpement-durable.gouv.fr
Entwicklung des Dieselkraftstoffpreises, des Autoverkehrs und des
Schienenverkehrs (in Fahrgastkilometern, Bezugswert 2008: 100)
112,5
Schienenverkehr
Automobiler Individualverkehr
Dieselkraftstoffpreis
102,8
101,6
100
2008
2009
2010
2011
www.statistiques.developpement-durable.gouv.fr
10
WETTBEWERB IM FRANZÖSISCHEN SCHIENENVERKEHR –
11
WETTBEWERB IM PERSONENVERKEHR
WETTBEWERB AUF
INTERNATIONALEN STRECKEN
Anzahl der Eisenbahnverkehrsunternehmen im
Besitz eines
Sicherheitszertifikats für den
Personenverkehr:
1 im Jahr 2005,
2 im Jahr 2010,
6 im Mai 2012.
Open-Access-Wettbewerb
Im Vereinigten Königreich und in
Frankreich hat der Open-AccessWettbewerb einen größeren Anteil
am internationalen Schienenverkehr
als die Kooperation. So ist
beispielsweise Eurostar seit dem 1.
September 2010 ein eigenständiges
Eisenbahnunternehmen, das in
Frankreich als Marktteilnehmer im
internationalen Personenverkehr
auftritt2.
Das Fahrgastaufkommen von
Eurostar erhöhte sich 2011 um 2 %
von 9,5 Mio. auf 9,7 Mio. Personen.
Thello bietet seit dem 11. Dezember
2011 eine Nachtzugverbindung
zwischen Italien und Frankreich an.
Neue Marktteilnehmer
Im Mai 2012 waren sechs
Unternehmen Inhaber eines
Sicherheitszertifikats für den
Personenverkehr.
Dabei ist anzumerken, dass Euro
Cargo Rail, SNCF und Trenitalia als
einzige Eisenbahnverkehrsunternehmen ein sowohl für den
Personen- als auch für den Güterverkehr gültiges Zertifikat haben.
COMEBACK
DES busverkehrs
Langstrecken-Fernbusverkehr
Seit dem 12. November 2010 ist in Frankreich
auf Grundlage einer Verordnung die inländische
Kabotage im Langstrecken- und grenzüberschreitenden Fernbusverkehr erlaubt3.
Im Zuge dieser Verordnung hat Eurolines vom
französischen Verkehrsministerium eine
Betriebserlaubnis für 230 interregionale Strecken
erhalten, die mittlerweile einen Großteil des
französischen Staatsgebiets abdecken.
Seit dem 16. April 2012 bietet der britische Lowcoster
Megabus einen Fernbusdienst zwischen dem
Vereinigten Königreich, den Niederlanden und
Frankreich an.
SNCF bietet seinerseits seit dem 23. Juli 2012 den
grenzübergreifenden Fernreisebusdienst iDBUS
ab Paris und Lille nach London, Brüssel und
Amsterdam an4.
Städtischer Personennahverkehr
Der städtische Personennahverkehr ist in Frankreich ein
auf der Auslagerung öffentlicher Dienste beruhendes
System mit Ausschreibungen und zeitlich befristeten
Franchise-Verträgen. 6 von 16 Ausschreibungen führten
2011 zur Umstellung auf einen anderen beauftragten
Betreiber. Im ausschreibungsreichen Jahr 2010
brachten 12 von insgesamt 46 Ausschreibungen eine
solche Umstellung mit sich.
Anzahl Ausschreibungen zur Auslagerung
öffentlicher Dienste im städtischen Nahverkehrsnetz
Umstell auf ein anderes
beauftragtes Unternehmen
2008
2009
2010
2011
9
9
12
6
Ohne Umstellung
21
9
34
10
Anz. Ausschreibungen insges.
30
18
46
16
Quellen: GART, UTP
12
WETTBEWERB IM FRANZÖSISCHEN SCHIENENVERKEHR –
13
SNCF ALS TREIBENDE
KRAFT BEIM AUSBAU DES
SCHIENENVERKEHRS
IN FRANKREICH
SNCF leistet einen aktiven Beitrag zum Ausbau und
reibungslosen Betrieb des französischen Eisenbahnsystems.
Dazu gehört die Bereitstellung von Leistungen für sämtliche
Verkehrsunternehmen des Schienennetzes.
Diese Leistungen werden unter transparenten,
diskriminierungsfreien Bedingungen erbracht.
Eine ZweckmäSSige
und transparente
Organisation
Zur Umsetzung der neuen
gesetzlichen Auflagen hat SNCF
drei auf die veränderte Wettbewerbssituation abgestimmte
Strukturen eingerichtet.
Direction de la Circulation
Ferroviaire (DCF)
Betriebsleitung Schienenverkehr
Diese unabhängige SNCF-Unternehmenseinheit übernimmt gemäß
dem französischen Gesetz über die
Organisation und Regulierung des
Eisenbahnverkehrs (ORTF)5 im
Auftrag von RFF6 das Verkehrsmanagement und garantiert den
Eisenbahnverkehrsunternehmen
Transparenz und gleiche
Behandlung. Eine Verordnung vom
26.07.20117 legt die Auflagen fest,
die die DCF und ihre Mitarbeiter
beim Umgang mit den in ihrem
Besitz befindlichen Daten
einzuhalten haben.
Gares & Connexions
Bereichsleitung Bahnhöfe
und Anschlüsse
Diese eigenständige SNCFBereichsleitung ist kraft der
Verordnung vom 20. Januar 20128
für das Personenbahnhofsmanagement und die
Leistungserbringung für die
Eisenbahnverkehrsunternehmen
zuständig, wobei der Zugang zu
den Bahnhöfen (Gleise, Bahnsteige)
in den alleinigen Zuständigkeitsbereich von RFF fällt. Die Verordnung
legt die jeweiligen Rechte und
Pflichten der Bereichsleitung Gares
& Connexions und der Eisenbahnverkehrsunternehmen fest. Ferner
sieht die Verordnung die Einrichtung
regionaler Konzertierungsinstanzen
(IRC) für mehr Transparenz auf
Personenbahnhöfen von nationaler
Bedeutung vor (Kategorie a). Diese
Instanzen befassen sich mit allen
Fragen, die sich im Zusammenhang
mit den in den Bahnhöfen ihres
Zuständigkeitsbereichs erbrachten
Leistungen stehen und werden
insbesondere bezüglich der
Finanzierung geplanter Investitionsprogramme zu Rate gezogen9.
SNCF hat bereits 2010 die seit
Januar 2011 geltende Auflage der
getrennten Buchführung über das
Personenbahnhofsmanagement
und den Transportdienstbetrieb
umgesetzt.
La plateforme de Services aux
Entreprises Ferroviaires (PSEF)
Serviceplattform für
Eisenbahnunternehmen
Diese europaweit einzigartige
Plattform wurde als Nachfolgerin
einer 2005 aufgebauten
Einrichtung ins Leben gerufen. Ihre
Aufgabe besteht darin, den für den
Güter- und Personenverkehr
zuständigen Eisenbahnverkehrsunternehmen alle von ihnen
benötigten Leistungen im Bereich
von SNCF, für die RFF nicht
zuständig ist, leichter zugänglich zu
machen. Sie ist der gemeinsame
Ansprechpartner für alle
Eisenbahnverkehrsunternehmen.
Die PSEF bietet zwei Arten von
Leistungen an:
- so genannte regulierte (obligatorische) Leistungen wie die
Bereitstellung von Dieselkraftstoff
und Sand, die Benutzung von
Wartungswerken und Güterbahnhöfen
sowie das Basisleistungsangebot für
Bahnhöfe (Bereitstellung und
Instandhaltung von Gebäuden,
Fahrgastinformation u. ä.)
- gewerbliche (nicht obligatorische)
Leistungen: bestimmte Schulungsmaßnahmen, Instandhaltung der
Fahrzeuge usw.
WETTBEWERB IM FRANZÖSISCHEN SCHIENENVERKEHR –
15
SNCF ALS TREIBENDE KRAFT BEIM AUSBAU DES SCHIENENVERKEHRS IN FRANKREICH
Das SNCFDIENSTLEISTUNGSANGEBOT FÜR
EISENBAHNVERKEHRSUNTERNEHMEN
Für alle Eisenbahnverkehrsunternehmen zugängliche
Online-Dienstleistungen
Gemäß den Gesetzesvorschriften
stellt SNCF den Eisenbahnverkehrsunternehmen in folgenden
eigenen Infrastruktureinrichtungen
Leistungen bereit:
- Personenbahnhöfe
- Güterterminals10 (Güterbahnhöfe)
- Einrichtungen für die
Brennstoffaufnahme
- Reinigungs- und Wartungswerke
Das Referenzangebot, das diese
Leistungen beschreibt, ist ein
öffentliches SNCF-Dokument, das
den RFF-Schienennetz-Nutzungsbedingungen (DRR) beiliegt und
alljährlich jeweils Ende des Jahres
J für das Dienstplanjahr J+2
veröffentlicht wird und auf
www.psef.sncf.com einsehbar ist.
2011 haben neun Eisenbahnunternehmen für Gütertransport und
zwei Eisenbahnunternehmen für
Personentransport u. a. folgende
Leistungen in Anspruch
genommen:
- Versorgung mit Dieselkraftstoff
und Sand
- in Reinigungs- und Wartungswerken angebotene Leistungen
- Schienenverkehrsschulungen
- Benutzung von Güterterminals
- Leistungen für Fahrgastbahnhöfe
wie die Bereitstellung von Flächen
oder Räumlichkeiten.
16
Vertriebsingenieure
im Dienst der
Eisenbahnverkehrsunternehmen
Das in die Dienstleistungsplattform
PSEF integrierte Vertriebsingenieurteam hat im Wesentlichen zwei
Aufgaben:
- Erbringung aller den Eisenbahnverkehrsunternehmen zustehenden
SNCF-Leistungen über ein
gemeinsames Portal
- Unterstützung neuer Eisenbahnverkehrsunternehmen und
Hilfestellung bei der
Leistungsbedarfsermittlung.
Die von den Eisenbahnverkehrsunternehmen an die
Dienstleistungsplattform übermittelten technischen und
kommerziellen Informationen
werden insbesondere gegenüber
den unterschiedlichen SNCFVerkehrsträgern streng vertraulich
behandelt. § 10 der Verordnung
2012-70 weist im Übrigen darauf
hin, dass diese Verpflichtung nicht
nur für SNCF, sondern auch für den
Infrastrukturbetreiber und die
anderen Eisenbahnverkehrsunternehmen11 gilt.
Die Bereitstellung des SNCFDienstleistungsangebots für
SNCF-Konkurrenzunternehmen
erfolgt unter Aufsicht der
Regulierungsbehörde für den
Eisenbahnverkehr (ARAF).
Beispiele für 2011 erbrachte
Leistungen
Leistungsangebot für
Fahrgastbahnhöfe
Während der Öffnungszeiten bietet
Gares & Connexions den Eisenbahnverkehrsunternehmen das so
genannte Basisleistungspaket an:
- Bereitstellung und Instandhaltung
von öffentlich zugänglichen
Gebäuden und Bereichen
- Bereitstellung von Ausstattungen
und Dienstleistungen für den
Empfang der Fahrgäste und deren
Zugang zu den Zügen
- Operationelle Steuerung der
Personenströme im Bahnhof
- Informationsdienste für Fahrgäste
- Bereitstellung der insbesondere
zur Nutzung des Ärmelkanaltunnels
von den Eisenbahnverkehrsunternehmen benötigten Bereiche und
Ausstattungen
- Zugang zu Bereichen mit
automatischen NahverkehrsFahrkartenkontrollsystemen in
Bahnhöfen im Großraum Paris.
So verfügt Eurostar über Räumlichkeiten in der Pariser Gare du Nord
sowie im Bahnhof Lille Europe und
thello seit Dezember 2011 in der
Pariser Gare de Lyon.
Im Bedarfsfall können die Eisenbahnverkehrsunternehmen auch
elektrische Vorheizanlagen für Züge
benutzen. Dort lässt sich sommers
wie winters die Innentemperatur
der im Bahnhof befindlichen
Personenzüge vor dem nächsten
gewerblichen Einsatz regeln.
Bereitstellung von Güterterminals
Güterterminals (Güterbahnhöfe)
stehen auf dem gesamten
französischen Staatsgebiet zum
Be- und Entladen der Wagen zur
Verfügung. Für rund zwanzig
dieser Einrichtungen wurden 2011
Nutzungsverträge mit Dritt-Eisenbahnverkehrsunternehmen
abgeschlossen.
2011 hat SNCF für neun Eisenbahnverkehrsunternehmen
(Güterverkehr) folgende
Leistungen erbracht:
- 44.187 Stunden Nutzung von
Güterbahnhöfen und Gleisen mit
Einrichtungen für den Güterumschlag von Zug auf Lkw
- 31.252 Stunden Nutzung von
Gleisen mit Einrichtungen für das
Abstellen
- 21.639 Stunden Nutzung von
Gleisen mit Einrichtungen für die
Durchfahrt.
Zugang zu Wartungswerken
Zur Durchführung der zur Aufrechterhaltung der gewerblichen
Nutzbarkeit der Schienenfahrzeuge erforderlichen kleineren
Instandhaltungsarbeiten stellt die
SNCF ihre Wartungswerke und
technischen Anlagen zur
Verfügung.
WETTBEWERB IM FRANZÖSISCHEN SCHIENENVERKEHR –
17
SNCF ALS TREIBENDE KRAFT BEIM AUSBAU DES SCHIENENVERKEHRS IN FRANKREICH
So wurden die Unterflur-Radsatzdrehbänke (zur Reprofilierung
der Radsätze) 2011 insgesamt 409
Mal von Eisenbahnverkehrsunternehmen genutzt.
So stellte SNCF den Eisenbahnverkehrsunternehmen 2011
insgesamt 504 Vollladungen
Dieselkraftstoff im Gesamtwert von
1,2 Mio. € bereit. Die Eisenbahnverkehrsunternehmen haben in
diesen Anlagen ferner die Möglichkeit, sich mit Sand zu versorgen und
Dachinspektionsbrücken zu
benutzen.
Schulungen (Begleitung bei
Streckenabfahrt zum Erwerb von
Streckenkenntnissen) und diverse
gewerbliche Leistungen
(Aufgleisung) an.
2011 hat die PSEF (Serviceplattform
für Eisenbahnunternehmen) 69
Streckenabfahrten zur Vermittlung
von Streckenkenntnissen und 65
Aufgleisungen außerhalb des
nationalen französischen Eisenbahnnetzes (RFN) durchgeführt.
Brennstoffversorgung der
Triebfahrzeuge
SNCF versorgt die einzelnen
Betreiber anCARTE
rund 60 über das
gesamte französische
Staatsgebiet
DES STATIONS-SERVICES
verteilten Tankstellen mit
Sonstige Leistungen
Dieselkraftstoff.
SNCF bietet den Eisenbahnverkehrsunternehmen auch
Tankstellenkarte
GRANDE SYNTHE
LILLE FIVES
LENS
AMIENS
MOHON
TERGNIER
LE HAVRE
LAON
SOTTEVILLE
CAEN
WOIPPY
METZ SABLON
ACHERES
GRANVILLE
L'OURCQ
CHALONS EN CHAMPAGNE
TOLBIAC
ST BRIEUC
QUIMPER
LE BOURGET
PANTIN
VILLENEUVE
CHARTRES
RENNES
LE MANS
LES AUBRAIS
LAROCHE
THOUARS
MULHOUSE
CHALINDREY
DIJON PERRIGNY BESANCON
TOURS ST PIERRE
NANTES
STRASBOURG
BLAINVILLE
NEVERS
VIERZON
MONTLUCON
AMBERIEU
SAINTES
LIMOGES
CLERMONT-FERRAND
LYON VAISE
VENISSIEUX
CHAMBERY
ST JEAN DE MAURIENNE
ST. ETIENNE
BORDEAUX
PERIGUEUX
GRENOBLE
BRIANCON
BRIVE
PORTES LES VALENCE
CAPDENAC
ALES
AVIGNON
NICE ST ROCH
NIMES
MIRAMAS
TOULOUSE RAYNAL
BLANCARDE
PERPIGNAN
18
WETTBEWERB IM FRANZÖSISCHEN SCHIENENVERKEHR –
19
ANLAGEN
ENTWICKLUNG DES
GESETZLICHEN RAHMENS VON
1996 BIS 2012
1996
Interoperabilität für Hochgeschwindigkeitsstrecken (Lignes à Grande
Vitesse - LGV) mit dem Ziel, diese
Strecken für alle Arten von dafür
geeigneten Schienenfahrzeugen
zugänglich zu machen.
15.03.2003
Öffnung des internationalen Marktes
für den Güterverkehr zur Umsetzung
des ersten Eisenbahnpakets der
EU-Kommission von 2001.
01.06.2005
Einrichtung einer einheitlichen
Anlaufstelle (One Stop Shop) in Nancy,
der als Infrastruktur der SNCF den neu
auf dem Markt etablierten EVUs die
ihnen zustehenden geregelten
Leistungen bietet.
13.06.2005
Fahrt des ersten privaten Güterzugs in
Frankreich (betrieben durch Connex,
das inzwischen Veolia Transport und
danach Europorte geworden ist).
28.03.2006
Gründung der EPSF, einer öffentlichen
Sicherheitseinrichtung für den Eisenbahnverkehr zur Umsetzung der Richtlinie
2004/49/EG des Europäischen
Parlaments über Eisenbahnsicherheit in
der Gemeinschaft. Hauptaufgabe dieser
unabhängigen Instanz ist es, die
Festlegung und Umsetzung von
Sicherheitsvorschriften für das französische Eisenbahnnetz zu gewährleisten.
31.03.2006
Vollständige Öffnung des internationalen Marktes für Schienengüterverkehr
zur Umsetzung des 2004 verabschiedeten zweiten Eisenbahnpakets.
01.04.2009
Gründung des fünften SNCFGeschäftsbereichs Gares &
Connexions mit dem Auftrag,
Fahrgastbahnhöfe im Sinne aller das
Schienennetz benutzenden Verkehrsträger zu betreiben und auszubauen.
01.09.2009
SNCF baut die zentrale Anlaufstelle
(One Stop Shop) zu einer Struktur mit
20
erweitertem Leistungsspektrum, der
Serviceplattform für Eisenbahnunternehmen (PSEF), aus.
08.12.2009
Inkrafttreten des so genannten
ORTF-Gesetzes 2009-1503 vom 8.
Dezember 2009 über die Organisation
und Regulierung des französischen
Eisenbahnverkehrs mit verschiedenen
Transportbestimmungen, das insbesondere die Einrichtung einer unabhängigen
Regulierungsinstanz (ARAF) vorsieht.
Deren Hauptaufgabe besteht darin,
sämtlichen EVUs für alle Arten des
Schienentransports (Güter und Personen)
einen gleichberechtigten Zugang zu
den für den öffentlichen Verkehr
freigegebenen Strecken des nationalen
Eisenbahnnetzes (RFN), darunter auch
zu allen direkten Anschlussstrecken zu
Häfen und Terminals zu garantieren, an
die mehr als ein Endbenutzer Anschluss
hat bzw. haben kann.
13.12.2009
Öffnung des internationalen Marktes
für Personenschienenverkehr zur
Umsetzung des 2007 verabschiedeten
dritten Eisenbahnpakets
01.01.2010
Einrichtung der Betriebsleitung
Schienenverkehr (DCF). Das Funktionsprinzip dieser unabhängigen
Unternehmenseinheit innerhalb der
SNCF ist ebenfalls durch das Gesetz
über die Organisation und Regulierung des Eisenbahnverkehrs (ORTF)
festgelegt. Die DCF übernimmt im
Auftrag von RFF das Verkehrsmanagement und garantiert den einzelnen
Eisenbahnverkehrsunternehmen
Transparenz und gleiche Behandlung.
23.07.2010
Ernennung der Mitglieder der
Regulierungsbehörde für den
Eisenbahnverkehr (ARAF).
01.09.2010
Eurostar International Limited bietet als
erstes unabhängiges Eisenbahnverkehrsunternehmen einen gewerblichen
Personenschienenverkehr in Frankreich an.
01.12.2010
Die französische Regulierungsbehörde
für den Eisenbahnverkehr (ARAF) kann
als offizielle Instanz angerufen werden,
um Stellungnahmen abzugeben und
Streitigkeiten beizulegen.
2010
Fünf neue Gütertransportunternehmen
etablieren sich auf dem französischen
Markt.
18.05.2011
Das Senatsmitglied Francis Grignon
legt einen Bericht über die „Voraussetzungen für ein Experiment bezüglich
der Öffnung des Marktes für regionale
Personenschienenverkehrsdienste“ vor.
11.12.2011
Der erste Nachtzug des neuen Anbieters
thello auf dem schienengebundenen
Personenverkehrsmarkt kommt auf der
Strecke Paris-Venedig zum Einsatz.
September – Dezember 2011
Auf der Schienenverkehrstagung12 unter
Teilnahme von Branchenangehörigen,
Sozialpartnern, Transportorganisationsbehörden (AOT) und fachlich
kompetenten Persönlichkeiten werden
u. a. ein Experiment für die Öffnung des
Marktes bei den Zügen des territorialen
Ausgleichs (TET) und die Einrichtung
eines vereinheitlichten Infrastrukturmanagements (GI) vorgeschlagen.
2011
Drei neue Gütertransportunternehmen
etablieren sich auf dem frz. Markt.
20.01.2012
Inkrafttreten der frz. Verordnung
2012-70 über Personenbahnhöfe und
sonstige Service-Infrastrukturen des
Eisenbahnnetzes.
Legt Inhalte und Preisgestaltungsvorgaben der von den Service-Infrastrukturen
zu erbringenden Leistungen fest. Verleiht
der Gründung der eigenständigen
SNCF-Bereichsleitung Gares &
Connexions offiziellen Charakter.
WICHTIGSTE STELLUNGNAHMEN UND
BESCHLÜSSE der französischen
Regulierungsbehörde für den
Eisenbahnverkehr (ARAF) ZUM
THEMA WETTBEWERB
- Stellungnahme 2011-006 vom
23.03.2011 zum Entwurf für eine
Verordnung über das
Verkehrsmanagement mit diversen
Bestimmungen für den
Schienenverkehr
- Stellungnahme 2011-014 vom
15.06.2011 zum Entwurf für eine
Verordnung über Personenbahnhöfe
und sonstige Service-Infrastrukturen
für Eisenbahnnetze
- Stellungnahme 2011-017 vom
07.09.2011 zum Entwurf für eine
Verordnung über den Zugang zu
Schienenverkehrs- und
Infrastrukturinformationen und zum
Entwurf eines Erlasses zur Umsetzung
des zweiten Absatzes von § L.1211-5
des frz. Transportgesetzes.
Ferner handelt es sich um
Stellungnahmen zu den
Nutzungsbedingungen des frz.
Eisenbahnnetzes, das RFF betreibt, für
den Dienstplankalender 2012:
- Stellungnahme 2011-002 vom
02.02.2011 zu den
Nutzungsbedingungen des frz.
Eisenbahnnetzes 2012, einschließlich
des SNCF-Referenzangebots, das die
von der SNCF für andere
Eisenbahnverkehrsunternehmen
angebotenen regulierten
Dienstleistungen beschreibt
- Stellungnahme 2011-003 vom
09.03.2011 über 2012 vorgenommene
Preisänderungen für
Mindestleistungen gemäß
Stellungnahme 2011-002 der
Regulierungsbehörde.
- Beschluss 2011-004 vom 09.03.2011
über die von der Fa. Euro Cargo Rail
im Rahmen eines Rechtsstreits mit der
SNCF und RFF vorgebrachten Anträge
auf Sicherungsmaßnahmen im
Zusammenhang mit dem Güterverkehr
im Bahnhof Cerbère
- Beschluss 2011-010 vom 03.05.2011
über einen Antrag auf Beilegung eines
Rechtsstreits zwischen der Fa. Euro
Cargo Rail, SNCF und RFF im
Zusammenhang mit dem Güterverkehr
im Bahnhof Cerbère
- Beschluss 2011-011 vom 04.05.2011
über die von der Fa. Novotrans im
Rahmen eines Rechtsstreits mit RFF
und Combiwest vorgebrachten
Anträge auf Sicherungsmaßnahmen im
Zusammenhang mit einer
Fahrplantrassenänderung
- Beschluss 2011-016 vom 08.07.2011
über den von der Fa. Novotrans im
Rahmen eines Rechtsstreits mit RFF
und Combiwest vorgebrachten
Antrags im Zusammenhang mit einer
Fahrplantrassenänderung.
WETTBEWERB IM FRANZÖSISCHEN SCHIENENVERKEHR –
21
ANLAGEN
EISENBAHNVERKEHRSUNTERNEHMEN MIT
SICHERHEITSZERTIFIKAT, STAND: MAI 2012
GÜTERVERKEHR
WEITERE GESCHÄFTSFELDER2
CFL CARGO
Die seit dem 17.10.2006 als eigenständiges Unternehmen etablierte CFL Cargo
umfasst den CFL-Gütertransport und den Schienenverkehrsbereich von ArcelorMittal. GÜTERTRANSPORT
CFL vereint zwei Drittel, ArcelorMittal ein Drittel des Aktienkapitals auf sich.
ja
CFR
Vereinfachte Aktiengesellschaft, deren Anteilseigner die Firmen Carrières &
Matériaux (Eiffage TP) und Granulats Bourgogne Auvergne (Lafarge), ein auf
regionaler und nationaler Ebene tätiges Speditions- und Logistikunternehmen
(Cassien), die Vereinigung der betriebsangehörigen und assoziierten Initiatoren
des Ausgangsprojekts (Mitarbeiter von CFR, Proffer Morvan) sind
ja
COLAS RAIL
COMSA RAIL TRANSPORT
OFP
WETTBEWERB IM
GÜTERVERKEHR
Entwicklung nach Verkehrsträgern
in Mrd. Tonnenkilometern
2008
2009
2010
2011
Quelle: 49. Bericht an die Rechnungskommission des
nationalen Transportwesens
Straßentransport
340,8
296,7
311,6
315,9
1,4 %
-7,3 %
Anteil nationaler
LKW-Verkehr
181,9
156,1
164,4
168,3
2,4 %
-7,5 %
Schienentransport
40,4
32,1
30,0
34,2
14,0 %
-15,3 %
nationaler Anteil
26,1
22,6
22,6
25,4
12,4 %
-2,7 %
Entwicklung Entwicklung
2011/2010
2011/2008
SANIERUNGS- UND
BAUARBEITEN
GÜTERTRANSPORT
ja
Die Fa. gehört seit der Fusion von Grupo COMSA und SA EMTE im Juli 2009
GÜTERTRANSPORT
zur Unternehmensgruppe EMTE COMSA.
ja
Binnengewässertransport
7,5
7,4
8,1
7,9
-2,5 %
5,3 %
nationaler Anteil
4,5
4,8
5,0
5,0
0,0 %
11,1 %
388,7
336,2
349,7
358,0
2,4 %
-7,9 %
Tochter der (zu Bouygues gehörenden) Unternehmensgruppe Colas
CROSSRAIL BENELUX
Gehört zur schweizerischen Unternehmensgruppe CROSSRAIL AG.
GÜTERTRANSPORT
ja
ETF services
Tochter von Eurovia (VINCI-Gruppe)
SANIERUNGS- UND
BAUARBEITEN
ja
EURO CARGO RAIL
Das 2005 gegründete Unternehmen Euro Cargo Rail ist eine Tochter von DB
Schenker Rail (UK) und gehört seit November 2007 zur Deutschen Bahn.
GÜTERTRANSPORT
ja
Entwicklung der Marktanteile nach Verkehrsträgern
EUROPORTE CHANNEL
Tochter von Europorte (Eurotunnel-Gruppe)
GÜTERTRANSPORT
ja
in Tonnenkilometern
2008
2009
2010
2011
EUROPORTE France
Tochter von Europorte (Eurotunnel-Gruppe)
GÜTERTRANSPORT
ja
Straßentransport
87,7 %
88,3 %
89,1 %
88,2 %
NORD CARGO
Tochter der Unternehmensgruppe DB Schenker Rail (100 % staatlich)
GÜTERTRANSPORT
nein
Schienentransport
10,4 %
9,5 %
8,6 %
9,6 %
OSR FRANCE
Tochter von SNCB Logistics
GÜTERTRANSPORT
ja
Binnengewässertransport
1,9 %
2,2 %
2,3 %
2,2 %
INSGESAMT
100%
100%
100%
100%
RDT13
Gründer: Conseil Général des Departements Bouches du Rhône; RDT 13 ist
ein von den bedeutenden Transport-Unternehmensgruppen unabhängiges
öffentliches Industrie- und Handelsunternehmen
RENFE
SNCB
OFP
ja
Spanischer Staatsbetrieb (100 % staatlich)
GÜTERTRANSPORT
ja
Belgischer Staatsbetrieb (100 % staatlich)
GÜTERTRANSPORT
ja
SNCB Logistics
Tochter der SNCB-Gruppe (100 % staatlich)
GÜTERTRANSPORT
ja
SNCF
Französischer Staatsbetrieb (100 % staatlich)
GÜTERTRANSPORT
ja
GÜTER(NAH)
TRANSPORT
ja
INSGESAMT
WETTBEWERB IM
PERSONENVERKEHRSMARKT
in Mrd. Fahrgastkilometern
2008
2009
2010
2011
Quelle: 49. Bericht an die Rechnungskommission des
nationalen Transportwesens
Automobiler
Individualverkehr*
800,0
802,9
810,8
812,7
0,2 %
1,6 %
Busverkehr
48,4
48,8
49,9
51,1
2,4 %
5,6 %
Entwicklung nach Verkehrsträgern
Entwicklung Entwicklung
2011/2010
2011/2008
TPCF
Am 03.01.2007 gegründete GmbH
TRENITALIA
Tochter (zu 100 %) der staatlichen Unternehmensgruppe FS (Ferrovie dello Stato)
GÜTERTRANSPORT
ja
Schienentransport
101,1
100,3
100,6
104,0
3,4 %
2,8 %
TSO
Tochter der NGE-Gruppe
SANIERUNGS- UND
BAUARBEITEN
ja
darunter TGV
(Hochgeschwindigkeitszüge)
52,2
51,9
52,8
54,9
4,0 %
5,1 %
TX LOGISTIK AG
Tochter des staatlichen italienischen Eisenbahnunternehmens Trenitalia
GÜTERTRANSPORT
ja
12,9
12,9
13,5
4,6 %
6,2 %
Tochter der SNCF-Gruppe
GÜTERTRANSPORT
ja
darunter TER
(Regionalverkehr)
12,7
VFLI
1: Geschäftsfeld:
- GÜTERTRANSPORT: nationaler Gütertransportanbieter
- OFP: Gütertransportanbieter im Nahverkehr (auf regionaler
Ebene oder in Hafenbereichen)
- SANIERUNGS- UND BAUARBEITEN: BaustellenGütertransportanbieter
2: weitere Geschäftsfelder:
- Betriebliche Nutzung werkseigener Schienennetze
- Verlegung, Sanierung und Instandhaltung von Gleisen, Elektrifizierung, Signalsysteme
- Durchführung und Steuerung von Rangiermanövern, Anbindungsunterstützung, Zugzusammensetzung
PERSONENVERKEHR
22
SCHIENENVERKEHRSART1
ANTEILSEIGNER
ENTWICKLUNG DES WETTBEWERBS
ZWISCHEN DEN VERKEHRSTRÄGERN
- Verwaltung von Spezialanschlüssen
- Wageninstandhaltung und -reparatur
- Wagenvermietung
-…
ANTEILSEIGNER
Lufttransport
13,1
12,9
12,7
13,5
6,3 %
3,1 %
INSGESAMT
962,6
964,9
974,0
981,3
0,7 %
1,9 %
Entwicklung der Marktanteile nach Verkehrsträgern
EURO CARGO RAIL
Das 2005 gegründete Unternehmen Euro Cargo Rail ist eine Tochter von
DB Schenker Rail (UK) und gehört seit November 2007 zur Deutschen Bahn.
in Fahrgastkilometern
2008
2009
2010
2011
Automobiler Individualverkehr*
83,1 %
83,2 %
83,2 %
82,8 %
EUROSTAR
SNCF (55 %), London and Continental Railways (L&CR) (40 %), SNCB (5 %)
Busverkehr
5,0 %
5,1 %
5,1 %
5,2 %
SNCF
Französischer Staatsbetrieb (100 % staatlich)
Schienentransport
10,5 %
10,4 %
10,3 %
10,6 %
SVI
Tochter (zu 100 %) von SNCF
Lufttransport
1,4 %
1,3 %
1,3 %
1,4 %
thello
Veolia-Transdev und Trenitalia
INSGESAMT
100 %
100 %
100 %
100 %
Trenitalia
Tochter (zu 100 %) der staatlichen Unternehmensgruppe FS (Ferrovie dello Stato) (100 % staatlich)
* einschl. im Ausland zugelassener Pkws und motorisierter Zweiräder
WETTBEWERB IM FRANZÖSISCHEN SCHIENENVERKEHR –
23
ANLAGEN
GLOSSAR
ANTRAGSBERECHTIGTER (Bestellung
von Fahrbahntrassen beim RFF)
§ 19 der Verordnung 2003-194 vom
07.03.2003 über die Nutzung des
nationalen Eisenbahnnetzes, geändert
durch die Verordnung 2010-932 vom
24.08.2010 - § 10, Liste der zur Bestellung
von Fahrplantrassen beim RFF
berechtigten Antragssteller.
Hierunter fallen sowohl Eisenbahnverkehrsunternehmen als auch andere
Akteure, die berechtigt sind, die
Zuweisung von Fahrplantrassen zur
Bereitstellung für die EVUs zu beantragen, um die von ihnen angebotenen
Verkehrsdienstleistungen gewährleisten
zu können:
- Anbieter kombinierter
Gütertransportdienste
- juristische Personen des öffentlichen
Rechts, die einen Gütertransportdienst
auf dem nationalen Eisenbahnnetz
anbieten, einschließlich Hafenbehörden,
die an das Eisenbahnnetz angeschlossene Hafengleise verwalten
- öffentliche Körperschaften und
Zusammenschlüsse öffentlicher
Körperschaften zum Abschluss eines
Vertrags über eine Gütertransportleistung für ihren Eigenbedarf
- Verkehrsverbund Ile-de-France
(Großraum Paris)
- juristische Personen öffentlichen Rechts,
die seit 14.12.2008 einen öffentlichen
Personenverkehrsdienst auf dem
nationalen Eisenbahnnetz anbieten.
AOT
Autorité Organisatrice des Transports
– Aufgabenträger.
Körperschaft, die mit der Organisation
des regionalen Gemeinschaftstransports
gemäß § L2121-3 des frz. Verkehrsgesetzbuchs betraut ist.
ARAF
Autorité de Régulation des Activités
Ferroviaires – Regulierungsbehörde für
den Eisenbahnverkehr.
Unabhängige öffentliche Behörde, die
mit der Regulierung des Eisenbahnverkehrs betraut ist und deren
Hauptaufgabe darin besteht, die
Marktöffnung durch Begleitmaßnahmen
zu unterstützen, die allen Eisenbahnverkehrsunternehmen einen
gleichberechtigten und
24
diskriminierungsfreien Zugang zum
nationalen Schienennetz sichern.
DCF
Direction de la Circulation ferroviaire
– Betriebsleitung Schienenverkehr
Eigenständige Struktur innerhalb der
SNCF, die im Auftrag des RFF Verkehrsmanagementaufgaben wahrnimmt
DRG
Document de Référence des Gares - Referenzdokument für Bahnhöfe ab 2014
In § 14-1 I der Verordnung 2012-70 über
Personenbahnhöfe und sonstige
Service-Infrastrukturen des Eisenbahnnetzes vorgesehenes Dokument, das
alljährlich von Gares et Connexions
erstellt und nach Stellungnahme der
Regulierungsbehörde für den Eisenbahnverkehr an RFF weitergeleitet wird.
Das Dokument legt neben anderen
Rahmenbedingungen für die Erbringung
der regulierten Leistungen insbesondere
die Dienstpläne und Zeiträume der
Leistungserbringung für jeden einzelnen
Bahnhof sowie die entsprechenden
Preise und Gebühren fest.
Für Personenbahnhöfe, die laut
neuestem Dienstplan nur im Rahmen
vertraglich regulierter Dienste unter
Zuständigkeit eines einzigen Aufgabenträgers angefahren werden, ist dieses
Dokument hingegen nicht vorgeschrieben. Auf Antrag des zuständigen
Aufgabenträgers oder eines EVUs, das
sonstige Dienste anbietet, wird das
Dokument binnen drei Monaten nach
Antragstellung für die betreffenden
Bahnhöfe herausgegeben.
DRR
Document de Référence du Réseau
- Referenzdokument für das französische
Schienennetz
Von RFF (Réseau Ferré de France)
herausgegebenes Referenzdokument,
das die Nutzungsbedingungen für das
nationale Eisenbahnnetz (RFN, s. weiter
unten) festlegt und die angebotenen
Dienste beschreibt. Es wird von RFF
ausgearbeitet, wobei bestimmte
Leistungen jedoch in den Zuständigkeitsbereich von SNCF fallen. Das
SNCF-Referenzangebot ist ein Anhang
der SchienennetzNutzungsbedingungen.
EISENBAHNVERKEHRSUNTERNEHMEN (EVU)
Unternehmen, das Güter- oder
Personenverkehrsdienste käuflich
anbietet und ein für Frankreich gültiges
Sicherheitszertifikat der Schienenverkehrssicherheitsbehörde EPSF hat.
EPSF
Établissement Public de Sécurité
ferroviaire - Französische
Schienenverkehrssicherheitsbehörde
Unabhängige öffentliche Einrichtung, die
die Sicherheit auf dem nationalen
Eisenbahnnetz gewährleistet (Normkontrolle, Zulassungen, Ausstellung,
Aufhebung und Entzug von Sicherheitszertifikaten, Ausstellung, Aufhebung und
Entzug von Fahrerlaubnissen für
Triebfahrzeugführer).
GI
Gestionnaire d’Infrasturcture
– Infrastrukturbetreiber
Mit der Verwaltung und dem Ausbau des
Eisenbahnnetzes beauftragte Unternehmenseinheit. In Frankreich ist RFF der
Infrastrukturbetreiber und SNCF das
beauftragte Infrastrukturunternehmen.
GID
Gestionnaire d’Infrastructure Délégué
– Beauftragtes Infrastrukturunternehmen
Laut Abordnung von RFF ist SNCF als
beauftragtes Infrastrukturunternehmen
für das Verkehrsmanagement sowie die
betriebliche Steuerung und Instandhaltung der Sicherheitseinrichtungen und
technischen Infrastruktureinrichtungen
des nationalen Eisenbahnnetzes
zuständig. Die Aufgaben, die SNCF als
beauftragtes Infrastrukturunternehmen
zu erfüllen hat, sind in der geänderten
Fassung der Verordnung 97-444 vom
05.05.1997 über Aufgaben und Satzung
von RFF sowie in der zwischen SNCF und
RFF abgeschlossenen Infrastrukturbetriebsvereinbarung festgelegt.
IRC
Instance Régionale de Concertation
– Regionale Konzertierungsinstanz
Die Verordnung 2012-70 über Personenbahnhöfe und sonstige
Service-Infrastrukturen des Eisenbahnnetzes sieht in § 14 die Einrichtung einer
regionalen Konzertierungsinstanz für
Bahnhöfe der Kategorie a vor: „Diese
Instanz befasst sich mit allen Fragen
bezüglich der in den Bahnhöfen ihres
Zuständigkeitsbereichs erbrachten
Leistungen. Sie wird insbesondere
bezüglich der Finanzierung geplanter
Investitionsprogramme zu Rate
gezogen.“
Die Instanz tagt einmal jährlich und gibt
eine Stellungnahme über den einschlägigen Abschnitt des Referenzdokuments
für Personenbahnhöfe ab.
Die Zusammensetzung der regionalen
Instanzen wird in jeder Region durch
Erlass des Präfekten verfügt.
OFP
Opérateur Ferroviaire de Proximité
– Güternahverkehrsanbieter.
ORTF
Organisation et Régulation du Transport
Ferroviaire – Organisation und
Regulierung des Eisenbahnverkehrs
– Am 10.12.2009 im Amtsblatt der frz.
Republik veröffentlichtes Gesetz über die
Organisation und Regulierung des
Eisenbahnverkehrs,
das einen gleichberechtigten und nicht
diskriminierenden Zugang für alle
Eisenbahnverkehrsunternehmen
vorsieht.
OSP
Verordnung 1370/2007 des Europäischen
Parlaments und des Rates vom 23.10.07
über öffentliche Personenverkehrsdienste auf Schiene und Straße.
Im frz. Sprachraum auch als OSP-Verordnung (Obligations de Service Public
– Gemeinwirtschaftliche Verpflichtungen)
bekannt. Darin werden die Wettbewerbsbedingungen festgelegt, die die für die
Organisation des Personenverkehrs
zuständigen Behörden bei der
Ernennung des Anbieters öffentlicher
Verkehrsdienste (Eisenbahn, Stadtbereich, Ballungsräume) einzuhalten haben.
Laut Verordnung muss dazu ein
öffentlicher Dienstleistungsvertrag
abgeschlossen werden und eine
entsprechende Aufwandsentschädigung
geleistet werden. Im Eisenbahnbereich
wird den Mitgliedsstaaten für die
Umsetzung der Verordnung eine 2019
ablaufende Übergangsfrist von 10 Jahren
eingeräumt.
PSEF
Plateforme de Services aux Entreprises
Ferroviaires – Dienstleistungsplattform
für Eisenbahnverkehrsunternehmen
SNCF-Unternehmenseinheit und
Ansprechpartner für die von den
Eisenbahnverkehrsunternehmen
benötigten Dienste, für die RFF nicht
zuständig ist.
RFF
Réseau Ferré de France - Eisenbahnnetz
von Frankreich
Unabhängige öffentliche Einrichtung, die
Eigentümer des nationalen Eisenbahnnetzes ist. RFF ist für die Verwaltung,
Instandhaltung und Nutzung des
nationalen frz. Eisenbahnnetzes (RFN)
zuständig. Ihre Hauptaufgabe ist der
Verkauf von Fahrplantrassen an die
Eisenbahnverkehrsunternehmen, d. h.
von Zugangsrechten zum Schienennetz
für bestimmte Zeitfenster und Strecken.
RFN
Réseau Ferré National – Nationales
Eisenbahnnetz
Per Verordnung 97-444 vom 05.05.1997
über die Aufgaben und Satzung von RFF
wurde das Eigentum am nationalen frz.
Eisenbahnnetz RFF übertragen.
Schienenverkehrstagung12
Assises du Ferroviaire.
Die Schienenverkehrstagung war mit
dem Ziel einberufen worden, über die
Zukunft des französischen Schienenverkehrs nachzudenken. Dabei sollte
gemeinsam mit den Akteuren des frz.
Schienenverkehrssektors ein Fakten und
Empfehlungen präsentierendes
Konsenspapier ausgearbeitet werden.
Vier Themen wurden im Rahmen des
Prozesses erörtert: Stellung des
französischen Eisenbahnverkehrs in
Europa, Steuerung des Schienenverkehrssystems, Schienenverkehrsökonomie,
französischer Schienenverkehrssektor. Die
Arbeiten wurden am 15.12.2011 unter
Vorsitz der Ministerin für Umwelt,
nachhaltige Entwicklung, Verkehr und
Wohnungspolitik abgeschlossen.
SNCF-REFERENZANGEBOT
Dokument, das alle regulierten
Leistungen beschreibt, die SNCF den
Eisenbahnverkehrsunternehmen (in
eigenen Einrichtungen und Infrastrukturen) bereitzustellen hat. Das
SNCF-Referenzangebot ist im Internet
unter www.psef.sncf.com einsehbar.
TET
Trains d’Équilibre du Territoire – Züge
des territorialen Ausgleichs
Der für diese Züge zuständige
Aufgabenträger ist der frz. Staat.
VERORDNUNG ÜBER BAHNHÖFE
UND SONSTIGE SERVICE-INFRASTRUKTUREN DES
EISENBAHNNETZES
Verordnung 2012-70 vom 20.12.2012, die
die Rechte und Pflichten von RFF und
SNCF und deren Konkurrenten bezüglich
des Zugangs zu den Service-Infrastrukturen des Eisenbahnnetzes festlegt und die
Bereichsleitung Gares & Connexions
umorganisiert und in eine „eigenständige
SNCF-Bereichsleitung“ überführt.
WETTBEWERB fÜR
verkehrsverträge
Wettbewerb im Markt, wobei die
räumlich begrenzte Erbringung von
Schienenverkehrsleistungen Gegenstand
eines öffentlichen Dienstleistungsvertrags
ist. Auf diese Weise werden dem
betreffenden EVU auf begrenzte Zeit in
einem Marktsegment ausschließliche
Rechte für ein genau abgegrenztes
Angebot eingeräumt. Einzelheiten der
Dienste, des Transportangebots und der
Preispolitik werden vom zuständigen
Aufgabenträger festgelegt.
WETTBEWERB im OPEN ACCESS
Öffnung des Marktes für den Wettbewerb eigenwirtschaftlich und mit freiem
Infrastrukturzugang (Open Access) für alle
Eisenbahnverkehrsunternehmen. Dieses
Wettbewerbsmodell setzt voraus, dass
alle Marktteilnehmer im Rahmen der
verfügbaren Infrastrukturkapazitäten tätig
sein können. Fahrplantrassen werden auf
Antrag der Anbieter gleichberechtigt und
nicht diskriminierend vom RFF
zugewiesen. Der Wettbewerb findet über
das Angebot (Preispolitik, angefahrene
Bahnhöfe, Fahrzeiten, Häufigkeit der
Verbindung, Fahrzeugtyp, Bordservice
usw.) statt, das die Eisenbahnunternehmen selbst zusammenstellen.
WETTBEWERB IM FRANZÖSISCHEN SCHIENENVERKEHR –
25
ANLAGEN
QUELLEN
1 :www.securite-ferroviaire.fr
2 :www.eurostar.com
3 :Verordnung 2010-1388 vom 12.11.2010 zur Umsetzung von § 29-1 des Rahmengesetzes für
den Binnentransport 82-1153 vom 30.12.1982
www.legifrance.gouv.fr
4 :www.idbus.fr
5 :Gesetz 2009-1503 vom 08.12.2009 über die Organisation und Regulierung des
Eisenbahnverkehrs mit verschiedenen Transportbestimmungen
www.legifrance.gouv.fr
6 :Mehr zu dem Thema unter www.rff.fr
7 :Verordnung 2011-891 vom 26.07.2011 über das Verkehrsmanagement mit diversen
Bestimmungen für den Eisenbahnverkehr
www.legifrance.gouv.fr
8 :Verordnung 2012-70 vom 20.01.2012 über Personenbahnhöfe und sonstige ServiceInfrastrukturen des Eisenbahnnetzes
www.legifrance.gouv.fr
9 :Verordnung 2012-70 vom 20.01.2012 über Personenbahnhöfe und sonstige ServiceInfrastrukturen des Eisenbahnnetzes, Titel III – § 14
www.legifrance.gouv.fr
10 :Über das Straßennetz zugängliche Be- und Entladebereiche für Güterzüge
11 :Auszug aus dem letzten Absatz von § 10 der Verordnung 2012-70 vom 20.01.2012 über
Personenbahnhöfe und sonstige Service-Infrastrukturen des Eisenbahnnetzes www.
legifrance.gouv.fr „Die betroffenen Betreiber dieser Service-Infrastrukturen, Dienstleister und
Eisenbahnverkehrsunternehmen ergreifen alle erforderlichen, ggf. falls auch disziplinarische
Maßnahmen, um sicherzustellen, dass die mit der Bearbeitung von Leistungsanforderungen
und der Leistungserbringung beauftragten Personen dies unter Einhaltung der
Vertraulichkeitspflicht tun. Sie führen ein angemessenes Kontrollsystem ein und unterrichten
die Regulierungsbehörde für den Eisenbahnverkehr darüber.”
12 :www.developpement-durable.gouv.fr/-Assises-du-ferroviaire-.html
26
MEHR ZU DEM THEMA
Plateforme de services aux entreprises ferroviaires (PSEF)
– Serviceplattform für Eisenbahnunternehmen
www.psef.sncf.com
Autorité de Régulation des Activités Ferroviaires (ARAF)
– Regulierungsbehörde für den Eisenbahnverkehr
www.regulation-ferroviaire.fr
Ministerium für Transport
www.developpement-durable.gouv.fr
Etablissement Public de Sécurité ferroviaire (EPSF)
– Schienenverkehrssicherheitsbehörde
www.securite-ferroviaire.fr
Réseau Ferré de France (RFF) – Eisenbahnnetz von Frankreich
www.rff.fr
Weißbuch der Europäischen Kommission 2011
Roadmap für einen einheitlichen europäischen Transportraum –
Wege zu einem wettbewerbsfähigen und ressourcenschonenden Transportwesen
http://europa.eu/documentation/official-docs
WETTBEWERB IM FRANZÖSISCHEN SCHIENENVERKEHR –
27
SNCF, Stratégie & développement
Abbildungen: SNCF Médiathèque, Photothèque Geodis, Eric Bernard, William Daniels, Raphaël Dautigny,
Ronan Guillou, Jeff Guiot, Bertrand Jacquot, Christophe Recoura, Adrien Toubiana, Sylvain Cambon
Layout und Satz: Agence 90c Druck: Graphoprint