Landeshauptstadt München Reiter NEU1

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Landeshauptstadt München Reiter NEU1
Stadtentwicklung,Verkehrsentwicklungsplanung und E-Mobilität in München
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5.
Herausforderungen im Bereich „Mobilität“
Verkehrsentwicklungsplanung im Kontext der
Stadtentwicklungsplanung
Fortschreibung der Perspektive München 2011
Der neue Verkehrsentwicklungsplan 2030+ - ein Prozess im
Kontext der Perspektive München
Elektromobilität in der Verkehrsentwicklungsplanung
Michael Reiter
Stadtentwicklungsplanung
Abteilung Verkehrsplanung
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1. Herausforderungen: Anhaltendes Wachstum
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1.
Herausforderungen: Anhaltendes Wachstum
Bevölkerungsprognose 2012 – 2030/2032
für München und die Region
1651000
1467000
Region 14, einschl. LH München
(Bevölkerung mit Erstwohnsitz)
+ 355.500 EW (2032)
+ 110.000 Erwt. (2025)
Einwohner Region 14 (2032):
3,086 Mio.
2012
2030
LH München bis 2030:
+ 12,5%
LH München
(wohnberechtigte Bevölkerung)
+ 184.000 EW (2030)
+ 40.000 Erwt. (2025)
Einwohner LHM (2030):
1,651 Mio.
Altersschnitt heute:
morgen:
41,6 Jahre
42,6 Jahre
Quellen: Planungsprognose 2011-30 der LH München, Demografiebericht 1 (2012) und
Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Regionalisierte
Bevölkerungsvorausberechnung bis 2032 (2014)
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1.
Herausforderungen: Klima und Luftschadstoffe
Klima und Verkehr:
Einfluss des Straßenverkehrs auf
den Klimawandel:
- Anteil des Verkehrssektors an CO2Emissionen in der EU nimmt seit 1990 zu
- mehr als ¼ aller CO2-Emissionen der
EU durch Verkehr, hiervon fast ¾ aus
dem Straßenverkehr (2005)
- wachsendes Verkehrsvolumen bei
mangelhafter Verringerung der
Treibhausgas- und Energieintensität
Luftschadstoffe:
- Feinstaubbelastung durch Verkehr
(Situation durch Umweltzone verbessert)
- Stickstoffdioxid-Immissionen (Dieselfahrzeuge): Überschreitung der EUGrenzwerte
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1. Herausforderungen: Pendlerverkehre
Pendlerströme in der und in die Region München
337.000 Einpendler pro Tag
in die LH München
→ zusätzlich:
- Einkaufsverkehr
- Freizeitverkehr
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Zwischenfazit
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Zuwachs an Einwohnern und Arbeitsplätzen in der Region München führt zu
einer Zunahme des Verkehrs
Infrastruktur-Systeme im IV und ÖV sind
ausgelastet bzw. überlastet, Kapazitätserweiterungen nur begrenzt möglich
steigende Anforderungen hinsichtlich der
Umweltbelastung (EU): Verkehr muss
leiser werden und soll weniger Schadstoffe
emittieren
„Flächenknappheit“ betrifft nicht nur
„Wohnen“, sondern auch Öffentlichen
Raum, d. h. auch Raum für
ruhenden und
fließenden Verkehr
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2. Verkehrsentwicklungsplanung im Kontext der Stadtentwicklungsplanung
1963: erster Stadtentwicklungsplan unter OB Hans-Jochen Vogel (1963)
Situation: München am Rande seiner Wachstumskapazität, Raum und
Infrastruktur für das wachsende München soll geschaffen werden
→ expansive, nach „außen“ gerichtete Ausrichtung:
- Olympia-Gelände für Sommerspiele 1972 am Stadtrand
- Konzentration neuer Wohnsiedlungen auf Gebiete am
Münchner Stadtrand (Neuperlach)
- Fußgängerzone als Flaniermeile innerhalb des Altstadtrings
- Grundstein für heutiges
U- und S-Bahnnetz
- radiale Ausrichtung
→ verkehrlich einerseits Anlehnung an
Leitbild „autogerechte Stadt“, andererseits zukunftsweisender Fokus auf
ÖV-Netzausbau
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2. Verkehrsentwicklungsplanung im Kontext der Stadtentwicklungsplanung
Vom Plan zum Prozess...
→ seit 1963: weg von starren Stadtentwicklungsplänen, hin zu
prozessorientierter Planung
1998 Perspektive München:
→ 7 Leitlinien, 5 Leitprojekte
→ Fortschreibung weiterer Leitlinien
→ Stadtentwicklungsplanung als kontinuierlicher Prozess, der unterschiedlichste Themenfelder in Leitlinien und Projekten integriert
2006 Verkehrsentwicklungsplan
Leitlinie Verkehr der Stadtentwicklungskonzeption der Perspektive München:
„Erhaltung und Verbesserung der Mobilität für alle Verkehrsteilnehmer stadtverträgliche Verkehrsbewältigung“
- (motorisierten Individual-)Verkehr vermeiden bzw. vermindern
- Verkehr verlagern auf umweltfreundliche Verkehrsmittel (Fuß, Rad, ÖV)
- notwendigen Verkehr verträglich abwickeln und steuern
- Verbesserung der Bedingungen für den Wirtschaftsverkehr
→ Elektromobilität war 2006 noch kein Thema!
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2. Verkehrsentwicklungsplanung im Kontext der Stadtentwicklungsplanung: Verkehrsentwicklungsplan 2006 - Umgesetzte Maßnahmen
Petuelring
Fertigstellung: Juni 2004
Kosten: ca. 205 Mio. €
KFZ/ 24 h (2011): 122.000
Untersuchungsbereich
Landshuter Allee
Untersuchungsbereich
Isarring / Ifflandstraße
Bürgerentscheid 1996
Mittlerer Ring Ost
Fertigstellung : 2010
Kosten: ca. 325 Mio. €
KFZ/ 24 h (2011): 100.000
Mittlerer Ring Südwest
Fertigstellung (geplant): 2016
Kosten: ca. 400 Mio. €
KFZ/ 24 h (Progn. 2025): 150.000
Untersuchungsbereich
Tegernseer Landstraße
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2. Verkehrsentwicklungsplanung im Kontext der Stadtentwicklungsplanung: Verkehrsentwicklungsplan 2006 - Umgesetzte Maßnahmen
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© Fotos (entgegen dem Uhrzeigersinn): Richard Huber, M(e)ister Eiskalt, MVG GmbH, LH München PLAN
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3. Fortschreibung der Perspektive München 2011
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3. Fortschreibung der Perspektive München 2011
Leitmotiv der Stadtentwicklung
Stadt im
Gleichgewicht
Weitsichtige & kooperative
Steuerung
offene & attraktive
Ausstrahlung
solidarische & engaqualitätsvolle &
gierte Stadtgesellschaft
charakteristische Stadträume
Mobilität
Verkehrsentwicklungsplan (VEP)
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3. Fortschreibung der Perspektive München 2011
stärkerer Einbezug postfossiler Mobilitätsformen als Element
stadt- und klimaverträglicher Mobilität angestrebt:
● Förderung postfossiler Mobilitätsformen in der Stadt und
der Region im Personen- und Wirtschaftsverkehr
● Schaffung bzw. Weiterentwicklung der entsprechenden
Infrastruktur
● Förderung der Elektromobilität im motorisierten
Individualverkehr sowie bei Car- und Bike-sharingSystemen in Verbindung mit einem gut ausgebauten
öffentlichen Nahverkehrssystem
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4.
Der neue Verkehrsentwicklungsplan 2030+
ein Prozess im Kontext der Perspektive München
Rahmenbedingungen:
Ökologische Leitplanke:
Soziale Leitplanke:
- Klima, Luft, Lärm …
- Verkehrsreduzierung,
- neue Mobilitätsformen
- bezahlbare Mobilität für alle,
- gendergerecht, barrierefrei
- Verkehrssicherheit
Maßnahmenpakete in Handlungsfeldern
EU
Ökonomische Leitplanke:
VEP 2030+
- Bestandssicherung, Standortentwicklung
- regionale Vernetzung
- Betonung des Wirtschaftsverkehrs
Szenarien
Leitplanke Beteiligung:
- Planen mit Bürgern, Stakeholdern und
Politik als kontinuierlicher Prozess
- Nutzung neuer Medien
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4.
Der neue Verkehrsentwicklungsplan 2030+
ein Prozess im Kontext der Perspektive München
Handlungsfelder
Steigerung Umweltqualität, Klima
Verkehrs-, Mobilitätsmanagement
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umweltsensitive Steuerung
Intermodale Vernetzung Verkehrszentrale bei Betonung des ÖPNV
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bessere Ausnutzung Infrastruktur, ...
Reduktion Lärm, Schadstoffe
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neue Mobilitätsformen, Sharing
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Temporeduzierung auf HVST
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.Zeitscheiben
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Langfristige Siedlungsentwicklung
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Lkw-Vorbehaltsnetz
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Erhalt von Gleisanschlüssen
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Lade/Packstationen, KEP-Dienste
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Verkehrsmanagement, ...
Neue Mobilitätsformen
Steigerung Nahmobilität
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Steigerung Aufenthaltsqualität
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autoarmes Wohnen, Modellquartiere
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postfossile-/ E-Mobilität, ...
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VEP 2030+
Unterstützung Wirtschaftsverkehr
Verknüpfung von Siedlungsentwicklung und investiven Maßnahmen, SUB
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Priorisierung der Maßnahmen
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Angebotsdiskussion im ÖPNV, ...
Stadt- Umland Diskussion
Dialogprozess mit Umland
Abstimmung mit regionalen
Nahverkehrsplänen
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Pendlerverkehre, ...
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Betonung und Erhalt ÖV-Qualität
Überregionale Verknüpfung, EMM
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Ausbau Stadt- Umland Beziehung
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Verbesserung Inter-/Multimodalität
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Modal-Split und Verkehrsleistung zu
Gunsten des Umweltverbundes, ...
Transeuropäische Netze
Erreichbarkeit der EMM
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Struktur und Finanzierung ÖV-Verbund
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Standortsicherung, …
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5. Elektromobilität in der Verkehrsentwicklungsplanung
E-Mobilität als Element einer zukunftsfähigen Mobilität in München:
● (lokal) umweltfreundlichere Alternative zum MIV im Stadt- und
Regionalverkehr (E-Pkw, E-Bikes, Pedelecs)
● stadtverträglicher Wirtschafts- und Lieferverkehr mit E-Lieferfahrzeugen,
E-Lkw und E-Pkw sowie E-Lastenrädern
→ „Flächenproblematik“ durch E-Mobilität (privater PKW) im urbanen Raum
jedoch nicht gelöst
→ Priorisierung flächensparender und umweltschonender Verkehrsmittel im
innerstädtischen Raum sinnvoll (Fuß, Rad, Pedelec, E-Bike, elektr. ÖV!)
→ E-Mobility im Bereich Car-Sharing, Lieferverkehre und Zweirädern fördern,
private E-Fahrzeuge (PKW) nur als Ersatz und für Pendler in Verbindung
mit P&R verkehrlich sinnvoll
Bedingungen für die Planung von Ladeinfrastruktur in Stadtgebieten:
● Keine Induzierung von zusätzlichem MIV durch E-Mobility
● Verhinderung von Ladesuch- bzw. Ladetourismusverkehr
● verkehrssichere und stadtgestalterisch ansprechende Integration
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Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!
Kontakt:
Michael Reiter
Landeshauptstadt München
Referat für Stadtplanung und Bauordnung
HA I Stadtentwicklungsplanung
Abt. I/3 Verkehrsplanung
Blumenstr. 31
80331 München
Tel.: 089 - 23 32 43 11
Fax: 089 - 23 32 17 97
E-Mail: [email protected]