Marktinformationen Schweiz

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Marktinformationen Schweiz
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Marktinformation
Incoming-Tourismus Deutschland 2014
2017
Schweiz
Arabische Golfstaaten Australien Belgien
Bosnien und Herzegowina Brasilien
Bulgarien China Dänemark Estland
Finnland Frankreich Indien Irland
Israel Italien Japan Kanada Kroatien
Lettland Litauen Malaysia Montenegro
Niederlande Norwegen Österreich Polen
Portugal Rumänien Russland Schweden
Schweiz Serbien Singapur Slowakei
Slowenien Spanien Südkorea Taiwan
Thailand Tschechien Türkei Ukraine
Ungarn USA Vereinigtes Königreich
Marktinformation Schweiz 2017
Inhalt
1.
1.1
1.2
1.3
1.4
1.5
Landesprofil3
Land und Leute
3
Politik3
Wirtschaft4
Besonderheiten5
Reiseverhalten allgemein
6
2.
2.1
2.2
2.3
2.4
2.5
2.6
Auslandsreisen7
Reisevolumen und -zweck
7
Herkunftsregionen/Quellmärkte8
Auslandsreiseziele8
Aufenthaltsdauer8
Reiseausgaben8
Besonderheiten des Schweizer Marktes
9
3.
3.1
3.2
3.3
3.4
3.5
3.6
3.7
3.8
3.9
Deutschlandreisen10
Reisevolumen und seine Entwicklung
10
Reisezweck12
Herkunftsregionen/Quellmärkte13
Zielgebiete13
Urlaubsreisen nach Deutschland
14
Geschäftsreisen nach Deutschland
16
Reisebüro-/Veranstalterstruktur17
Mentalität und Geschäftsbeziehungen
17
Besonderheiten17
4.
4.1
4.2
4.3
Image, Marktbewertung und Potenzial
18
Image von Deutschland
18
Zufriedenheit19
Prognose20
5.
5.1
5.2
5.3
DZT-Auslandsvertretung21
Sitz21
Ansprechpartner21
DZT -Zentrale
22
Quellenverzeichnis (alphabetisch)
DZT-Schweiz / Zürich
Stand November 2016
2
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23
1. Landesprofil
1.1 Land und Leute
■■ 41.277 km² Landesfläche
■■ 8,3 Mio. Einwohner, 201,1 Einwohner/km²
■■ Bevölkerungszusammensetzung/Ethnien: 76,2 % Schweizer, davon 65 % Deutsch-Schweizer,
18 % Franko-Schweizer, 10 % Italo-Schweizer, 1 % Romano-Schweizer, 6 % Andere; 23,8 % Ausländer, davon 3,8 %
Italiener, 2,9 % Deutsche, 2,5 % Serben und Montenegriner, 2,5 % Portugiesen, 1,1 % Franzosen, 1,0 % Türken,
8,3 % Andere (Bundesamt für Statistik, Schweiz, Neuchâtel, 2014)
■■ Sprachen: 64,5 % Deutsch (Amtssprache), 22,6 % Französisch (Amtssprache), 8,3 % Italienisch (Amtssprache),
2,5 % Serbokroatisch, 2,6 % Albanisch, 3,4 % Portugiesisch, 2,2 % Spanisch, 4,7 % Englisch, 0,5 % Rätoromanisch
­(Amts­sprache), 2,8 % Andere (Bundesamt für Statistik, Strukturerhebung 2013)
■■ Größte Städte: Zürich (384.786 Einwohner), Genf (191.557 EW), Basel (167.386 EW), Hauptstadt Bern (128.848 EW),
Lausanne (132.788 EW), Winterthur (105.676 EW), Luzern (80.501 EW)
■■ 87,5 % der Schweizer leben in städtischen Gebieten.
■■ Religionen: 38,2 % Katholiken, 26,9 % Evangelisch-Reformierte, 5,0 % Muslime, 2,1 % orthodoxe Christen,
0,6 % andere Christen, 1,6 % Andere, 1,3 % unbekannt; 21,4 % Konfessionslose (Bundesamt für Statistik, 2015)
Altersstruktur:
Schweiz
Deutschland
0 bis 14 Jahre
15,1 %
12,9 %
15 bis 64 Jahre
67,1 %
65,7 %
65 Jahre und älter
17,8 %
21,5 %
Ø Alter
42,1
46,5
Bevölkerungsprognose:
Entgegen dem europäischen Trend wird die Bevölkerung der Schweiz auch in Zukunft wachsen.
Jahr, Bevölkerung in 1.000
2010
7.595
2015
7.736
2020
7.879
2025
8.020
Quelle: UN Population Division 2011
1.2 Politik
■■ Staatsform: republikanischer Bundesstaat mit direkter Demokratie
■■ Staatsoberhaupt/Regierungschef: Bundespräsidentin Doris Leuthard (2017, im Kreis der 7 Bundesratsmitglieder
turnusmäßig jährlich wechselnd)
■■ Politische Aufteilung: 20 Kantone und 6 Halbkantone
3
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1.3 Wirtschaft
CIA – The World Factbook, 2016; Germany Trade & Invest (gtai) – Wirtschaftsdaten kompakt, November 2016
2017*
Schweiz
BIP
€ 601,5 Mrd.
BIP/Kopf
€ 72.526
Wachstumsrate BIP
1,5 %
Inflation
0,0 %
Arbeitslosenrate
4,5 %
*Schätzungen
■■ Anteil der Wirtschaftssektoren am BIP: Dienstleistung 73 %, Industrie 26,3 %, Landwirtschaft 0,8 %
■■ Hoch entwickelte Industrie mit den stark exportorientierten Branchen Maschinen- und Apparatebau und
­pharmazeutische Industrie; Qualitätserzeugnisse in der Uhren- und Textilindustrie
■■ Wichtigste Import- und Exporthandelspartner sind Deutschland, Italien, die USA, Frankreich, die Niederlande,
Großbritannien und Japan.
■■ Währung: 1 Schweizer Franken (sFr. oder CHF) = 100 Rappen; Kurs (Oktober 2016): 1 Euro = 1,083 CHF
■■ Positive Fremdenverkehrsbilanz; 2014 Saldo der Einnahmen und Ausgaben: +0,3 Mio. CHF
(Bundesamt für Statistik, Schweiz, 2015)
The Global Competitiveness Index (GCI)
Quelle: The Global Competitiveness Report (GCI), 2016 – 2017
Der GCI vergleicht die Wettbewerbsfähigkeit von 138 Ländern anhand von 12 wirtschaftlichen Merkmalen
(s. Diagramm). Aufgrund der Werte werden die Länder in folgende 5 Gruppen unterteilt:
1
1–2
2
2–3
3
Factor-driven
Transition
Efficiency-driven
Transition
Innovation-driven
Institutionen
Innovation
7,0
Infrastruktur
6,0
5,0
Business-Expertise
4,0
Gesamtwirtschaftliche
Stabilität
3,0
2,0
1,0
Absatzmarktgröße
Gesundheits- u.
Grundschulwesen
Technologische
Bereitschaft
Schweiz
Innovation-driven
economies
Hochschulwesen
u. Ausbildung
Finanzmarktexpertise
Arbeitsmarkteffizienz
Effizienz des Konsumgütermarkts
Die Schweiz belegt den 1. Platz innerhalb des GCI und gehört somit zur Gruppe der am höchsten entwickelten Länder,
der Kategorie „Innovation-driven“, wie z. B auch die USA, Deutschland, Frankreich, Italien, Japan und Spanien.
Ergebnisse der Schweiz im Vergleich zum Durchschnittswert der Gruppe „Innovation-driven“:
4
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■■ Überdurchschnittliche Werte in den Bereichen Innovation (Rang 1), Business- Expertise (Rang 1),
­Arbeitsmarkteffizienz (Rang 1) und gesamtwirtschaftliche Stabilität (Rang 4)
■■ In keinem Bereich hat die Schweiz unterdurchschnittliche Werte
■■ Durschnittliche Werte in den Bereichen Gesundheit und Grundschulwesen sowie Absatzmarktgröße
1.4 Besonderheiten
Die Schweiz hat einen sehr hohen Lebensstandard und gehört zu den reichsten Ländern der Welt. Ihre politische und
monetäre Stabilität sowie das strenge Bankgeheimnis haben die Schweiz zu einem internationalen Bankenplatz und
Finanzzentrum gemacht.
Internationale Organisationen in der Schweiz – die Bedeutung von Genf
Innerhalb der Schweiz kommt Genf als Sitz und/oder Gaststadt internationaler Organisationen eine herausragende
Bedeutung zu. Zusammen mit New York bildet die Stadt zwei Hauptpole der internationalen Zusammenarbeit und ist
eines der wichtigsten Konferenzzentren der Welt.
Mitgliedschaft in internationalen Organisationen
Als kleiner Binnenstaat und ohne nennenswerte Bodenschätze ist die Schweiz auf die Zusammenarbeit mit
­internationalen Organisationen angewiesen. Sie unterhält daher rege Beziehungen zur übrigen Welt auf bilateraler wie
auch multilateraler Ebene und ist – mit Ausnahme der EU – Mitglied in allen internationalen Organisationen.
Die Schweizer Bevölkerung steht der EU kritisch gegenüber; der diskutierte EU-Beitritt wird von einer klaren Mehrheit
abgelehnt. Die politischen Systeme der EU und der Schweiz sind schwer miteinander zu vereinbaren; es existieren
aber sogenannte bilaterale Verträge, die eine Annäherung der Schweiz an die EU möglich machen. Dennoch steht ein
EU-Beitritt derzeit nicht zur Debatte.
Der nach 1945 lange abgelehnte Beitritt zu den Vereinten Nationen wurde im September 2002 vollzogen.
­Herausragendes Merkmal der Schweiz ist ihre immerwährende Neutralität, die auch eine NATO-Mitgliedschaft
ausschließt.
Medienzugang
Quelle:International Telecommunication Union, The ICT Development Index 2015
Von 100 Einwohnern besitzen in der Schweiz 44,79 Bewohnern einen Breitbandanschluss. Gemessen am europäischen
Durchschnitt liegt die Schweiz damit in der oberen Hälfte. Zudem kommen auf 100 Einwohner 142,01 Mobiltelefone.
Internetnutzung im Verhältnis zur Bevölkerung
Quelle: Internet World Stats, www.internetworldstats.com, Stand: November 2015
Internetnutzung
Schweiz
87,2 %
Deutschland
88,4 %
5
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Im ICT Development Index (IDI), einem Instrument für das weltweite Benchmarking der Kommunikationsinfrastruktur
einzelner Länder, liegt die Schweiz auf dem 7. Rang.
ICT Development Index (IDI)
Quelle: International Telecommunication Union, The ICT Development Index 2015
9,0
8,93
8,88
8,86
8,75
8,5
8,67
8,59
8,56
8,53
Luxemburg
Schweiz
Niederlande
8,0
7,5
7,0
6,5
6,0
Korea (Rep.)
Dänemark
Island
Großbritannien Schweden
1.5 Reiseverhalten allgemein
2014 unternahmen die Schweizer laut dem Bundesamt für Statistik (BFS) rund 21,2 Millionen Reisen ins Ausland, zumeist nach Deutschland, Frankreich und Italien. Gegenüber dem Vorjahr wurden weniger Reisen innerhalb der Schweiz
registriert. Bei den übrigen Auslandsdestinationen sind gegenüber dem Vorjahr keine signifikanten Veränderungen
festzustellen.
Reisen mit Übernachtungen nach Destination, in Mio.
Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS), Schweiz, Neuchâtel, 2015; Wohnbevölkerung ab 6 Jahren
9
8
7
8,6
7,7
6
5
4
3
2,9
2
2,6
2,6
2,0
1
1,0
2,2
2,0
1,0
0,9
1,0
1,3
1,5
1,6
1,3
1,6
1,4
0
Schweiz
Deutschland
2013
6
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2014
Österreich
Italien
Frankreich
Südosteuropa
Südwesteuropa
Übriges
Europa
Übrige Welt
2. Auslandsreisen
2.1 Reisevolumen und -zweck
2015 unternahmen die Schweizer insgesamt 20,4 Mio. Auslandsreisen; 71 % davon entfielen auf Urlaubsreisen,
10 % auf Geschäftsreisen und 19 % auf VFR-Tourismus und sonstige Reisen. Kurzreisen von 1 bis 3 Nächten hatten
einen Anteil von 37 % (in absoluten Zahlen: 7,7 Mio.) aller Auslandsreisen der Schweizer; längere Reisen mit 4 oder mehr
Übernachtungen machten 63 % aus – das waren rund 12,7 Mio. Auslandsreisen. Von den 14,5 Mio. Urlaubsreisen der
Schweizer entfielen 30 % auf Kurzreisen und 70 % auf längere Reisen.
Im Vergleich zum Reisejahr 2014 haben die Schweizer 2015 mehr VFR- und sonstigen Reisen (+0,1 Mio.) und mehr
Urlaubsreisen (+0,7 Mio.) ins Ausland unternommen. Einen leichten Zuwachs gab es ledgilich bei den Geschäftsreisen
(80 Tsd.). Insgesamt sind die Auslandsreisen der Schweizer um rund 0,9 Mio. Reisen gestiegen.
Reisezweck aller Auslandsreisen der Schweizer 2015, Anteil in %
Quelle: World Travel Monitor 2015, IPK International, nur eine Antwort möglich
VFR-/Sonstige Reisen
19 %
Urlaubsreisen
71 %
10 %
Geschäftsreisen
Die Entwicklung der Anzahl der Auslandsreisen der Schweizer
Quelle: World Travel Monitor 2010 – 2015
Anzahl der Auslandsreisen der Schweizer (in Mio.)
2009
14,5
2010
14,9
2011
16,9
2012
18,1
2013
18,6
2014
19,5
2015
20,4
Auslandsreiseintensität
2015 unternahmen die Schweizer 20,4 Mio. Auslandsreisen mit mindestens 1 Übernachtung. Im Durchschnitt waren
das pro Monat rund 1,7 Mio. Auslandsreisen. Dies entspricht einer sehr hohen Auslandsreiseintensität von 3 Reisen pro
Einwohner der Bevölkerung ab 15 Jahren.
7
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2.2 Herkunftsregionen/Quellmärkte
Der wichtigste Quellmarkt für Auslandsreisen aus der Schweiz waren 2015 Zürich und die Region Mittelland mit 44 %
der Schweizer Auslandsreisenden, gefolgt von 31 % aus der französischen Schweiz (Westschweiz) sowie 23 % aus der
Region Alpen und Voralpen.
Wichtigste Quellmärkte für Auslandsreisen der Schweizer 2015, Anteil in %
Quelle: World Travel Monitor 2015, IPK International
Zürich und Mittelland
44 %
23 %
Alpen und Voralpen
31 %
Französische Schweiz
2.3 Auslandsreiseziele
Deutschland lag 2015 in der Rangliste der Schweizer Auslandsreiseziele auf Platz 1. Zum nördlichen Nachbarn führten
6,1 Mio. Reisen mit 1 oder mehr Übernachtungen. Dies entspricht einem Marktanteil von 30 %. Rang 2 der Schweizer
Auslandsreiseziele belegte Frankreich mit 3,4 Mio. Reisen, was einem Marktanteil von 17 % entspricht. Auf Rang 3
folgte Italien mit 3,1 Mio. Reisen und einem Marktanteil von 15 %.
Die Hauptreiseziele der Schweizer bei ihren Auslandsreisen 2015, Anteil in %
Quelle: World Travel Monitor 2015, IPK International. Mehrere Antworten möglich, d. h., eine Reise kann in mehrere Länder geführt haben.
Deutschland
30,0 %
Frankreich
17,0 %
Italien
15,0 %
Spanien
9,0 %
Österreich
7,0 %
4,0%
Marktanteil in %
Bei den Urlaubsreisen der Schweizer ins Ausland war die Reihenfolge ähnlich: Deutschland belegte Platz 1 mit einem
Marktanteil von 24 %, Italien folgte auf Platz 2 mit 16 % und Frankreich lag mit 16 % Marktanteil auf Rang 3.
2.4 Aufenthaltsdauer
2015 verbrachten die Schweizer auf ihren Auslandsreisen durchschnittlich 6,9 Nächte. Unterscheidet man die
Auslandsreisen nach ihrem Zweck, so betrug bei Urlaubsreisen die durchschnittliche Aufenthaltsdauer 7,6 Nächte,
während Verwandten- und Bekanntenbesuche durchschnittlich 6,1 Nächte und Geschäftsreisen 3,7 Nächte dauerten.
2.5 Reiseausgaben
Für ihre Auslandsreisen gaben die Schweizer insgesamt umgerechnet rund 18,9 Mrd. Euro aus. Das entspricht einer
Reiseausgabe von umgerechnet 924 Euro pro Auslandsreise bzw. 134 Euro pro Nacht im Ausland. Diese Angaben
enthalten sowohl die Kosten der Hin- und Rückreise als auch alle weiteren Ausgaben, die vor Reiseantritt zu Hause oder
am Zielort getätigt wurden.
8
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2.6 Besonderheiten des Schweizer Marktes
Begünstigt durch den starken Franken sind Einkaufstouren nach Deutschland, das für sein gutes Preis-Leistungs- Verhältnis bekannt ist, äußerst attraktiv. An den Wochenenden strömen Tausende von Schweizern zum Tageseinkauf über
die Grenze nach Deutschland, viele deutsche Grenzregionen zur Schweiz profitieren vom Schweizer Einkaufstourismus.
Bei einer Urlaubsreise bucht der Schweizer Gast einerseits preisbewusst, andererseits ist die Qualität des Angebots ein
wichtiger Entscheidungsgrund. Touristische Auslandsreisen werden hauptsächlich im gehobenen Segment gebucht
und in der Hotellerie Produkte im 4- bis 5-Sterne-Bereich bevorzugt.
Ihren Haupturlaub treten die Schweizer in den Monaten Juli und August an. Im Februar und März gibt es 2 Wochen
Sportferien und im Oktober 2 Wochen Herbstferien. In diesen Zeiten finden oftmals Kurzreisen statt, wovon auch
Deutschland profitiert.
Viele Schweizer verreisen im Winter für 1 bis 2 Wochen, dann jedoch fast ausschließlich in günstige
­Sonnendestinationen, für die es ein äußerst vielfältiges und günstiges Charterangebot gibt.
.
24
22
Im Reisebüro
18
22
10
13
13
12
Selbst organisiert
67
63
Internet
53
53
18
17
Unterschiedlich
9
6
Werte in %
2015
2014
2013
2012
Dem starken Wunsch nach Individualität und Flexibilität entsprechend bevorzugen 2014 über 60% der Schweizer
Bevölkerung individuell zusammengestellte Reisen gegenüber Pauschalreisen. 50% buchen weniger als zwei Monate
im Voraus. Der Anteil der je nach Reise flexibel „mal da, mal da“-Buchenden ist auf 18% gestiegen, 67% nutzen für die
Buchung das Internet, 24% Reisebüros, 10% organisieren die Reise selbst.
(Quelle: Reise- und Buchungsverhalten der Schweizer Bevölkerung, Schweizer Reise-Verband/Allianz Global Assistance 2015)
9
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3. Deutschlandreisen
3.1 Reisevolumen und seine Entwicklung
3.1.1 Entwicklung der Ankunftszahlen
Im Jahr 2015 registrierte das deutsche Statistische Bundesamt .3.026.774 Ankünfte aus der Schweiz in
­Beherbergungsstätten mit über 10 Betten und auf Campingplätzen.
Entwicklung der Ankünfte von Schweizern in Deutschland 2006 – 2015, in Mio.
Quelle: Statistisches Bundesamt, 2007 – 2016, inkl. Camping; seit 2012 Beherbergungsstätten ab 10 Betten
3,0
3,0
2,8
2,5
2,6
2,3
2,0
1,5
2,4
2,0
1,7
1,7
2006
2007
1,8
1,8
2008
2009
1,0
0,5
0
2010
2011
2012
2013
2014
2015
3.1.2 Entwicklung der Übernachtungszahlen
Das Statistische Bundesamt meldete für 2015 insgesamt 6.354.186 Übernachtungen der Schweizer in
­Beherbergungsstätten mit über 10 Betten und auf Campingplätzen in Deutschland. Damit ist die Schweiz nach den
Niederlanden der zweitwichtigste ausländische Quellmarkt; 2011 konnte sie die USA überholen. In der Gesamtzahl
sind 494.447 ­Übernachtungen enthalten, die auf Campingplätzen zu verzeichnen waren.
10
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Entwicklung der Übernachtungszahlen von Schweizern in Deutschland 2006 – 2015, in Mio.
Quelle: Statistisches Bundesamt 2007 – 2016, inkl. Camping; seit 2012 Beherbergungsstätten ab 10 Betten
6,4
6,0
5,9
5,0
5,2
4,8
4,0
3,0
5,5
3,5
3,6
3,7
2006
2007
2008
3,9
4,2
2,0
1,0
0
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2015 wurde eine Steigerung des Übernachtungsvolumens aus der Schweiz um 84,1 % gegenüber 2006 erreicht.
Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 2006 bis 2015 betrug 7,1 %. 2015 konnte das Übernachtungs­
aufkommen (inklusive Camping) um 8,4 % gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden.
Wachstum der Übernachtungszahlen von Schweizern in Deutschland 2006 – 2015, in %
Quelle: Statistisches Bundesamt 2007 – 2016, inkl. Camping; seit 2012 Beherbergungsstätten ab 10 Betten
14
13,8
12
10
8
6
9,4
8,6
7,1
4
8,4
Ø +7,1 %
5,2
4,7
4,4
2
6,9
2,2
0
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
11
Marktinformation Schweiz 2017
3.1.3 Saisonale Entwicklung der Übernachtungszahlen
8 % der Schweizer wählten 2015 für ihre Deutschlandreise unabhängig vom Reisezweck den Zeitraum zwischen Januar
und April, 34 % reisten zwischen Mai und August und 58 % zwischen September und Dezember.
Monatliche Entwicklung der Übernachtungen aus der Schweiz in Deutschland 2015
Quelle: Statistisches Bundesamt – Monatsberichte 2015, inkl. Camping seit 2012 Beherbergungsstätten ab 10 Betten
800.000
700.000
600.000
500.000
400.000
300.000
200.000
100.000
0
Jan.
Feb.
März
April
Mai
Juni
Juli
Aug.
Sep.
Okt.
Nov.
Dez.
Für ihre Urlaubsreise 2015 in Deutschland wählten 55 % der Schweizer den Zeitraum zwischen September und
Dezember. Zwischen Mai und August verbrachten 39 % ihren Urlaub in Deutschland und zwischen Januar und April
6 %.
3.2 Reisezweck
Die Schweizer unternahmen 2015 insgesamt 6,1 Mio. Deutschlandreisen; davon waren 58 % Urlaubsreisen
(3,5 Mio. Reisen), 12 % Geschäftsreisen (0,7 Mio.) und 30 % Verwandten- und Bekanntenbesuche bzw. sonstige Reisen
(1,9 Mio.).
Reisezweck der Deutschlandreisen von Schweizern 2015, Anteil in %
Quelle: World Travel Monitor 2015, IPK International
12
VFR-/Sonstige Reisen
30 %
Urlaubsreisen
58 %
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12 %
Geschäftsreisen
3.3 Herkunftsregionen/Quellmärkte
Die Mehrheit der Deutschlandreisen von Schweizern (unabhängig vom Reisezweck) wurde 2015 von den Bewohnern
Zürichs und der Zentralschweiz unternommen (52 %).
Aus den Alpen und dem Alpenvorland kamen 29 % und aus der französischen Schweiz (Westschweiz) 18 % der
schweizerischen Deutschlandreisenden.
Herkunftsregionen der Schweizer Deutschlandreisenden 2015, Anteil in %
Quelle: World Travel Monitor 2015, IPK International
Zürich und Mittelland
52 %
18 %
Französische Schweiz
29 %
Alpen und Voralpen
3.4 Zielgebiete
Die folgende Übersicht zeigt die Verteilung der Übernachtungen von Schweizern in Deutschland nach Bundesländern,
es wird deutlich, dass der Süden von ihnen eindeutig favorisiert wurde:
Reisegebiete der Schweizer in Deutschland 2015 verteilt nach Bundesländern, Anteil in %
Quelle: Statistische Landesämter 2016, eigene Berechnungen. * mit Privatquartieren
Baden-Württemberg
37,1 %
Bayern
22,9 %
Berlin
10,3 %
Nordrhein-Westfalen
5,7 %
Hamburg
4,9 %
Hessen
4,6 %
Sachsen
2,5 %
Mecklenburg-Vorpommern
2,5 %
Niedersachsen
2,5 %
Schleswig-Holstein
2,4 %
Rheinland-Pfalz*
2,1 %
Brandenburg
0,8 %
Thüringen
0,6 %
Saarland
0,6 %
Sachsen-Anhalt
0,4 %
Bremen
0,3 %
Hamburg
5
Berlin
Nordrhein-Westfalen
3
4
Reisegebiete der Schweizer in
Deutschland 2015 verteilt nach
Bundesländern – Top 5
Baden-Württemberg
1
Bayern
2
13
Marktinformation Schweiz 2017
Magic Cities
Von den 6.354.186 Übernachtungen der Schweizer in Deutschland entfielen 2015 insgesamt 1.391.177 Über­
nachtungen (= 21,9 %) auf die Magic Cities, die einzelnen Städte verzeichneten dabei folgende Übernachtungszahlen:
München 446.271, Hamburg 309.254, Frankfurt am Main 135.086, Stuttgart 131.974, Köln 108.593,
Dresden 81.646, Düsseldorf 65.570, Nürnberg 56.306, Leipzig 34.916, und Hannover 21.561.
Weitere bei Schweizern beliebte Ziele waren 2015 die Städte Berlin mit 652.331 Übernachtungen, Rust mit 304.477,
Freiburg i. Br. 122.453, ­Schluchsee 92.2333, Konstanz 71.710, Titisee-Neustadt 71.343, Hinterzarten 68.220, Oberstaufen 67.910, Badenweiler 66.998, Bad Hindelang 60.858, Lindau/Bodensee 52.774, Bad Wörishofen 44.602, Feldberg
43.192, und Bad Dürrheim mit 38.618 Übernachtungen.
3.5 Urlaubsreisen nach Deutschland
3.5.1 Urlaubsart
Bei den Urlaubsreisen der Schweizer nach Deutschland entfallen 25 % auf Reisen in die Feriengebiete (Urlaub am
Wasser, auf dem Land und in den Bergen), 46 % auf sogenannte Anschaureisen (9 % Rundreisen, 37 % Städte- und
Eventreisen) und 4 % auf Reisen aus privatem Anlass. 4 % der Urlaubsreisenden besuchten einen Freizeitpark (vor allem
den Europa-Park Rust) und 6 % verbrachten einen Sporturlaub. Im Vergleich zum Urlaubsreise­verhalten der Europäer
insgesamt in Deutschland unternahmen die Schweizer deutlich weniger Rundreisen. Dagegen lag der Anteil der
Freizeitparkbesuche über dem europäischen Mittelwert.
Anteil der Urlaubsarten in Deutschland, in %
Quelle: World Travel Monitor 2015, IPK International
Urlaub am Wasser
7%
Erholungsurlaub auf dem Land
13 % 8 %
Erholungsurlaub in den Bergen
5%
5%
Rundreise
9%
21 %
Gesundheitsorientierter Urlaub
3%
1%
Urlaub im Schnee
1%
1%
Sporturlaub
6%
3%
Kreuzfahrt
2%
1%
Eventbesuch
4%
4%
Städtereise
33 % 33 %
Besuch Freizeitpark
4%
2%
Reise aus bes. privaten Anlass
4%
7%
Sonstige Urlaubsreise
9%
6%
8%
Schweiz
Europa
0
14
www.germany.travel
5
10
15
20
25
30
35
3.5.2 Aufenthaltsdauer
Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer von Schweizern bei Urlaubsreisen in Deutschland betrug 4,9 Nächte. 49 % der
2015 unternommenen Deutschlandurlaube der Schweizer waren Kurzreisen (maximal 3 Nächte) und 51 % längere
Reisen (ab 4 Nächten).
3.5.3 Buchungsverhalten und Reiseorganisation
Bei 81 % der Urlaubsreisen nach Deutschland buchten Schweizer die Leistungen im Voraus (Unterkunft, Transport). Am
häufigsten wurde im Internet (68 % aller Urlaubsreisen) gebucht, gefolgt von Direktbuchungen bei Hotels und anderen
Unterkünften mit 27 % sowie von Direktbuchungen bei Transportgesellschaften (Fluglinie, Bahn, Bus, Fähre) mit 11 %
und Buchungen in Reisebüros mit 5 %. Die Unterkunft war die mit Abstand am meisten gebuchte Leistung (81 %). Platz
2 und 3 belegten der Flug mit 31 % und der Zug mit 15 %. 84 % aller Schweizer Deutschlandreisenden benutzen das
Internet für ihre Urlaubsreise, 16 % davon nur zur Information, 68 % hingegen, um auch online zu buchen.
3.5.4 Transportmittel
Für ihre Urlaubsreisen nach Deutschland nutzten die Schweizer 2015 den Pkw als häufigstes Verkehrsmittel. Der Anteil
(Privat-Pkw und Mietwagen) betrug 53 %. 22 % der Schweizer nutzten für ihre Anreise das Flugzeug, 15 % die Bahn und
4 % den Bus.
3.5.5 Unterkunftsarten
Bei den bezahlten Unterkünften (87 %) für Urlaubsreisen war das Hotel die wichtigste Übernachtungsform mit einem
Anteil von 65 %. Innerhalb der Hotelkategorien wurden First-Class-Hotels mit einem Anteil von 30 % bevorzugt, gefolgt
von Mittelklassehotels mit 28 % und Luxushotels mit 3 %. 10 % der Schweizer übernachteten in gemieteten Ferienhäusern und -wohnungen oder in Pensionen. Weitere 6 % weilten in einem Wohnwagen oder -mobil oder im Zelt. 12
% der Urlaubsreisen in Deutschland wurden 2015 in eigenen Privat­unterkünften oder bei Freunden, Bekannten und
Verwandten kostenlos verbracht.
3.5.6 Reiseausgaben
2015 gaben Schweizer Gäste pro Urlaubsreise durchschnittlich 634 Euro aus. Das entspricht einer durchschnittlichen
Ausgabe von 129 Euro pro Tag. Das gesamte Umsatzvolumen bei ihren Deutschlandurlaubsreisen betrug 2,2 Mrd. Euro.
Der Umsatz aus allen Deutschlandreisen lag 2015 bei 3,6 Mrd. Euro. Die Werte enthalten alle Ausgaben für Unterkunft,
Verpflegung, Transport etc.
Die umsatzstärksten Quellmärkte bei Tax-Free-Einkäufen im Gesamtjahr 2014, Anteil am Gesamtumsatz in %
3.5.7 Quelle: Global Blue 2015
35 %
20 %
6%
3%
3%
2%
2%
2%
2%
2%
China
Russland
Schweiz
VAE
Kuwait
Taiwan
Thailand
Saudi Arabien
USA
Israel
Die Schweiz gehört zu den Quellmärkten, die beim Tax-Free-Einkauf in Deutschland die stärksten Umsätze generieren.
Der Anteil der Einkäufe durch Schweizer Kunden am Gesamtumsatz der Tax-Free-Einkäufe im Gesamtjahr 2014 liegt
bei 5,9 %. Pro Tax-Free-Einkauf geben Schweizer durchschnittlich 112 Euro aus.
15
Marktinformation Schweiz 2017
Altersstruktur der Schweizer bei Urlaubsreisen nach Deutschland 2015, Anteil in %
Quelle: World Travel Monitor 2015, IPK International
Männer 49 %
23 %
55 %
21 %
15 – 34 Jahre
Durchschnittliches Alter
45,2 Jahre
55 Jahre und
älter
35 – 54 Jahre
Frauen 51 %
Schweizer, die 2015 ihre Urlaubsreise in Deutschland verbrachten, waren durchschnittlich 45,2 Jahre alt. 49 % waren
Männer und 51 % Frauen; 22 % hatten Kinder unter 15 Jahren mit im Urlaub.
3.6 Geschäftsreisen nach Deutschland
3.6.1 Art der Geschäftsreisen
Unter den 740.000 Geschäftsreisen der Schweizer nach Deutschland waren 43 % traditioneller Art, also Kunden­
besuche oder Besuche einer Niederlassung; 57 % waren promotable Geschäftsreisen, darunter fielen Besuche von
Kongressen, Konferenzen und Seminaren sowie Messe- und Ausstellungsbesuche.
Art der Geschäftsreisen der Schweizer 2015, Anteil in %
Quelle: World Travel Monitor 2015, IPK International
43 %
22 %
6%
Ausstellungen,
Messen
28 %
Konferenzen, Kongresse,
Seminare
traditionelle
Geschäftsreisen
Umsatzvolumen 2015
0,5 Mrd. €
Incentive-Reisen
6,9 Mio. MICE-Reisen aus Europa nach Deutschland 2015, in Tsd.
Quelle: World Travel Monitor, 2015; IPK International
1100
1000
900
990
800
700
600
567
500
563
563
547
539
400
358
300
327
200
309
261
246
100
0
Polen
16
Großbritannien Schweiz
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Russland
Frankreich
Österreich
Italien
Türkei
Dänemark Niederlande
Spanien
3.6.2 Reiseausgaben
2015 gaben Schweizer Gäste pro Geschäftsreise im Durchschnitt 642 Euro aus. Das entspricht einer durchschnittlichen
Ausgabe von 221 Euro pro Tag. Das gesamte Umsatzvolumen bei den Geschäftsreisen der Schweizer in Deutschland
betrug 0,5 Mrd. Euro. Die Werte enthalten alle Ausgaben für Unterkunft, Verpflegung, Transport etc.
3.7 Reisebüro-/Veranstalterstruktur
Reisebüros und Reiseveranstalter (mit und ohne Deutschland-Angebot):
In der Schweiz gibt es 2014 rund 1.629 Reisebüros und Veranstalter, die touristische Produkte für das In- und Ausland
vermarkten (Quelle: SRV)
Die DZT Schweiz arbeitet mit etwa 700 Reiseveranstaltern und Reisebüros im Markt Schweiz zusammen.
Eine Unterscheidung zwischen reinem Reisebüro und reinem Veranstalter ist in der Schweiz eher unüblich, da viele
­Reisebüros gleichzeitig als Veranstalter fungieren und die Veranstalter oftmals auch direkt an Endverbraucher
­verkaufen oder ihre Produkte über eigene Reisebüroketten vertreiben.
3.8 Mentalität und Geschäftsbeziehungen
Zu den alltäglichen Umgangsformen der Schweizer gehört es – eher als für Bürger anderer westeuropäischer Länder –
eine Person mit der förmlichen Anrede und dem Nachnamen anzusprechen.
Speziell im geschäftlichen Bereich ist der Schweizer eher reserviert und sachlich, aber auch sehr vorausschauend.
Die Umgangsformen unter Schweizer Geschäftsleuten sind durch eine auffällige Höflichkeit und einen Hang zum
Understatement gekennzeichnet. Daher ist eine gewisse Zurückhaltung im Umgang mit Schweizer Geschäftspartnern
geboten.
Häufig wechseln Schweizer bei Gesprächen mit deutschen Geschäftspartnern ins Hochdeutsche. Berücksichtigen
sollte der deutsche Gesprächspartner dabei, dass die reguläre Umgangssprache jedoch das Schweizerdeutsch ist. Bei
telefonischen Kontakten sollte man den Schweizer Geschäftspartner während des Gesprächs immer wieder einmal
mit seinem Namen ansprechen. Dies ist in der Schweiz sehr üblich und gehört zur allgemeinen Höflichkeit im täglichen
Umgang miteinander. Sind Geschäftspartner nach einer gewissen Zeit der Zusammenarbeit mehr miteinander
vertraut, wechselt die Anrede oft von „Sie“ zu „Du“.
Die schriftliche Geschäftskorrespondenz sollte immer sachlich, knapp und ohne große Floskeln, aber dennoch sehr
höflich abgefasst werden. Gleichzeitig sollten innerhalb der Korrespondenz der volle Name des Adressaten aufgeführt
werden.
Dauerhafte Geschäftsbeziehungen zu Schweizer Partnern basieren oft auch auf guten persönlichen Kontakten. Plant
man daher einen persönlichen Besuch, sollte man unbedingt vorab einen Termin vereinbaren, da es in der Schweiz
üblich ist, ihn im Vorfeld anzukündigen. Großen Wert legen Schweizer auf Pünktlichkeit.
3.9 Besonderheiten
Deutschland präsentiert sich dem Gast aus der Schweiz mit einer hervorragenden touristischen Infrastruktur zu im
Vergleich mit der Schweiz sehr günstigen Preisen. Schweizer Erstbesucher schätzen die sehr freundlichen, dienstleistungsbereiten Gastgeber in Deutschland.
Die Schweizer fahren mehr als alle anderen Nationen mit der Bahn und nutzen auch für 17% der Urlaubsreisen nach
Deutschland die Bahn. Über die Hälfte der Schweizer besitzt ein Abo des öffentlichen Verkehrs: dazu zählen regionale
Verbundabos, über 441.000 Generalabonnement und rund 2,3 Mio. Halbtax (vergleichbar mit BahnCard 50 und
BahnCard 100). (Quelle: VöV, Verband öffentlicher Verkehr).
17
Marktinformation Schweiz 2017
Beim Benchmarking des Langzeiturlaubs hat sich deutlich gezeigt, dass Deutschland im Vergleich zu seinen Mitbewerbern mit einem hohen Anteil bei Städte- und Rundreisen punktet und hier vor allem mit Frankreich konkurriert.
Weitere große Marktanteile bestehen beim Erholungsurlaub in Konkurrenz zu Österreich und Italien.
Die Übernachtungen aus dem Markt Schweiz verteilen sich zu je gut 1/3 auf die Magic Cities, den ländlichen Raum
(Gemeinden unter 10.000 Einwohner) und die übrigen Destinationen.
Auch beim Thema Camping ist die Schweiz mit aktuell deutlichem Wachstum der zweitwichtigste Quellmarkt für das
Reiseland Deutschland.
4. Image, Marktbewertung und Potenzial
4.1 Image von Deutschland
In einer Studie von ISOPUBLIC wird Deutschlands Image von rund 81 % der Schweizer Befragten als „sehr gut“ bis „eher
gut“ beschrieben. Deutschland erreicht damit im Ansehen bessere Noten als beispielsweise Großbritannien, Italien, die
USA und Japan.
Die Studie ergab folgendes Bild:
Quelle: ISOPUBLIC – Institut für Markt- und Meinungsforschung, Juli 2007
■■ Deutschland gilt als gastfreundliches, sympathisches und preisgünstiges Reiseland.
■■ Der nördliche Nachbar überzeugt insbesondere mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis im Vergleich
zur relativ teuren Schweiz und anderen europäischen Konkurrenzmärkten wie Frankreich, Italien, Spanien und
Österreich.
■■ Dadurch, dass es auch der Schweiz wirtschaftlich nicht mehr so gut wie noch vor einigen Jahren geht, spielt das
Preis-Leistungs-Verhältnis eine entscheidende Rolle.
■■ Der Schweizer Gast ist sehr qualitätsbewusst und bucht vorzugsweise im 3- bis 5-Sterne-Segment. Gerade hier
bietet Deutschland hochwertige Produkte zu Preisen an, die für Schweizer Verhältnisse günstig sind.
■■ Aufgrund der Ereignisse des 11. September 2001 sowie der Folgen des Irak-Kriegs und der damit verbundenen
Terrorängste weltweit gilt Deutschland als Nachbarzielgebiet, das erdgebunden und problemlos erreichbar und
relativ sicher ist.
■■ Es gibt hervorragende Verkehrsverbindungen aus der Schweiz nach Deutschland, insbesondere im Bahn- und
Flugbereich.
■■ Seit 2 bis 3 Jahren bieten zahlreiche Billigfluglinien günstige Flüge aus der Schweiz nach Deutschland an. Dieser
Umstand erschließt dem Reiseland Deutschland neue Zielgruppen, etwa jüngere Leute, die es sich früher nicht
leisten konnten, hierher zu reisen.
Auch die von der DZT in Auftrag gegebene Image-Analyse innerhalb des World Travel Monitor bestätigt die zentralen
Stärken Deutschlands aus Schweizer Sicht:
■■ Schnell und bequem zu erreichen (86 % Zustimmung)
■■ Interessante historische Sehenswürdigkeiten (72 %)
■■ Attraktive Ziele für Städtereisen (71 %)
■■ Weltoffenes und gastfreundliches Land (63 %)
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Weiterhin zeigt sich, dass das Deutschland-Image in der Schweiz im Vergleich zum Deutschlandbild in anderen
europäischen Märkten überdurchschnittlich gut ist.
4.2 Zufriedenheit
Quelle: Qualitätsmonitor Deutschland-Tourismus, DZT 2015-2016
Im Zeitraum Mai 2015 bis April 2016 waren Gäste aus der Schweiz mit ihrem Aufenthalt in Deutschland generell
zufrieden. Besonders gute Bewertungen erhielten die Kategorien Gastronomie (33 % zeigten sich „äußerst begeistert“,
58 % waren „begeistert“), Vielfalt und Qualität der Angebote (28 % „äußerst Begeisterte“, 58 % „Begeisterte“) und das
Preis-Leistungs-Verhältnis (19 % „äußerst Begeisterte“, 71 % „Begeisterte“).
Weiterhin äußerten sich 28 % „äußerst begeistert“ und 67 % „begeistert“ und würden Deutschland wieder besuchen.
Generelle Zufriedenheit
Bewertung Schweiz
Bewertung alle Herkunftsmärkte
Gesamtzufriedenheit
1,77
1,79
Vielfalt und Qualität des Angebots
1,89
1,94
Unterkunft
2,06
2,01
Gastronomie
1,80
2,01
Öffnungszeiten
2,01
2,05
Preis-Leistungs-Verhältnis
1,93
2,01
Wiederbesuchsabsicht
1,51
1,94
Skala: 1 = „äußerst begeistert“ bis 6 = „eher enttäuscht“; X = nicht repräsentativ aufgrund geringer Fallzahlen, Mai 2015 - Apr. 2016
Mit den Angeboten am Aufenthaltsort waren die Schweizer fast ausnahmslos zufrieden. Vor allem gefielen ihnen
Sehenswürdigkeiten (46 % „äußerst Begeisterte“, 45 % „Begeisterte“), das Kunst- und Kulturangebot (45 % „äußerst
Begeisterte“, 42 % „Begeisterte“) und das Veranstaltungs- und Unterhaltungsangebot (48 % „äußerst B
­ egeisterte“, 39
% „Begeisterte“).
Zufriedenheit mit der Destination
Bewertung Schweiz
Bewertung alle Herkunftsmärkte
Einkaufsmöglichkeiten
1,79
1,82
Kunst- u. Kulturangebot
1,70
1,78
Spazier- und Wanderwege
1,85
2,00
Schlechtwetterangebote
1,89
2,04
Zahlungskomfort
1,80
1,85
Gastfreundschaft
1,80
1,83
Veranstaltungs u. Unterhaltungsangebot
1,72
1,82
Sehenswürdigkeiten
1,66
1,74
Verkehrsanbindung
1,96
1,98
Beschilderung in der Region
1,92
2,08
Skala: 1 = „äußerst begeistert“ bis 6 = „eher enttäuscht“; X = nicht repräsentativ aufgrund geringer Fallzahlen, Mai 2015 - April 2016
Der Qualitätsmonitor Deutschland-Tourismus wurde 2007 von der ERV (Europäische Reiseversicherung AG) und
der DZT (Deutsche Zentrale für Tourismus e. V.) aufgelegt. Im Rahmen des Projekts wurden in- und ausländische
­Übernachtungsgäste (Urlauber und Geschäftsreisende) zu ihrem Reiseverhalten befragt.
19
Marktinformation Schweiz 2017
4.3 Prognose
Die unvorhersehbare Aufhebung des festen Wechselkurses des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro im Januar
2015 und die dadurch einhergehenden Erstarkung des Franken, bescherte dem Übernachtungsaufkommen von
Schweizer Gäste in Deutschland ein ordentliches Plus.
Darüber hinaus verstärkte die DZT signifikant und nachweislich, gemeinsam mit ihren deutschen Partnern, in
2015 die Marketinginvestitionen und Marketingaktionen im Schweizer Markt. Dadurch konnte insbesondere in der
deutschsprachigen Schweiz, der Hauptquellregion für Deutschlandreisen, eine mehrfache Marktdurchdringung für die
nachfragestärksten Themenprodukte, erreicht werden. Diese strategische Entscheidung zur höheren Marktinvestition
war insbesondere erforderlich, da die touristischen Konkurrenzländer und neue touristische Zieldestinationen ebenfalls ihren Werbeeinsatz in der Schweiz erhöhten.
Dies wird zudem deutlich an der Tatsache, dass Deutschland zwar nach wie vor das beliebteste Auslandsreiseziel
der Schweizer ist und in Deutschland für ein deutliches Übernachtungsplus in 2015 sorgte, jedoch Deutschland als
Reiseland seine Marktanteile gegenüber den wichtigsten Konkurrenzdestinationen nicht weiter ausbauen konnte.
Eine kontinuierliches, hohes Investment für die touristische Deutschlandwerbung, einerseits zur Sicherung des hohen
Volumenaufkommens und andererseits zur kontinuierlichen Übernachtungssteigerung von Schweizer Übernachtungen in Deutschland, ist daher wichtig.
Für 2016 erwarten wir in einem starken Konkurrenzumfeld und schlechteren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen
ein abgeschwächtes Übernachtungswachstum aus der Schweiz für das Reiseland Deutschland in Höhe von ca. 2%.
Durch den starken Franken leidet die wichtige Exportwirtschaft der Schweiz. Im November 2015 wurde erstmals in
der Geschichte der Schweiz eine höhere prozentuale Arbeitslosenrate gegenüber der Arbeitslosenrate in Deutschland
erreicht.
Nach Prognose der DZT wird für das Jahr 2030 mit einem Übernachtungsvolumen aus der Schweiz von 9,3 Mio.
gerechnet.
20
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5. DZT-Auslandsvertretung
5.1 Sitz
Das Büro („Back Office“) der DZT-Schweiz liegt in Zürich in unmittelbarer Nähe zum dortigen Hauptbahnhof.
Deutsche Zentrale für Tourismus e. V.
Freischützgasse 3
8004 Zürich
Schweiz
Tel.: +41 44 2132200
Fax: +41 44 2120175
[email protected]
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5.2 Ansprechpartner
Leiter der Auslandsvertretung Schweiz
Harald Henning
Tel. +41 44 213 22 11
[email protected]
Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Oliver Sefrin
Tel.: +41 44 213 22 04
[email protected]
Manager Marketing
Andrea von Maur
Tel. +41 44 213 22 02
[email protected]
Manager Sales & Partnermanagement
Stefan Mieczkowski
Tel. +41 44 213 22 06
[email protected]
Managerin Online- & Social Media Marketing
Leonie Friedlein
Tel.: +41 44 213 22 03
[email protected]
Administration
Elona Kassner
Tel.: +41 44 213 22 05
[email protected]
21
Marktinformation Schweiz 2017
5.3 DZT -Zentrale
Deutsche Zentrale für Tourismus e. V.
Joachim Scholz
Leiter Marktforschung
Beethovenstraße 69
60325 Frankfurt am Main
Deutschland
Tel.: +49 69 97464-0
Fax: +49 69 751903
[email protected]
22
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Quellenverzeichnis (alphabetisch)
■■ Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Statistischer Bericht, G IV 1, 2016
■■ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Tourismus in Bayern, G IV 1, 2016
■■ Bundesamt für Statistik (BFS), Schweiz, Neuchâtel 2007, 2009, 2012, 2013,2014
■■ CIA – The World Factbook, 2016
■■ Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT), World Travel Monitor (WTM), 2015, IPK International
■■ DZT, Qualitätsmonitor Deutschland-Tourismus, 2011 – 2014
■■ DZT, Image von Deutschland in europäischen Nachbarländern, IPK International, 2008
■■ DZT, Special Report – Impact of the Current Financial and Economic Crisis on European Travel Behavior, ­
IPK International, 2010
■■ Elvia Reiseversicherung, Umfrage, 2009–2012 (www.srv.ch)
■■ Germany Trade & Invest (gtai) – Wirtschaftsdaten kompakt, 2016
■■ Tourist Barometer 2014, Global Blue 2015
■■ Hessisches Statistisches Landesamt, Statistische Berichte, G IV 1, 2016
■■ Information und Technik Nordrhein-Westfalen, Geschäftsbereich Statistik, Statistische Berichte, G IV, 2016
■■ International Telecommunication Union (ITU), The ICT Development Index, 2014
■■ Internet World Stats, www.internetworldstats.com, Dezember 2014
■■ ISOPUBLIC – Institut für Markt- und Meinungsforschung, Juli 2007
■■ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen, Statistische Berichte, G IV 1, 2016
■■ Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, Beherbergung im Reiseverkehr, G IV 1, 2016
■■ Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern, Tourismus in M-V, G IV, 2016
■■ Statistisches Amt Saarland, Statistische Berichte, G IV 1, 2016
■■ Statistisches Bundesamt, Fachserie 6, Reihe 7.1, Binnenhandel, Gastgewerbe, Tourismus;
Ergebnisse der Monatserhebung im Tourismus, 2008 – 2016
■■ Statistisches Bundesamt, Tourismus in Zahlen, 2014 – 2015
■■ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Beherbergung im Reiseverkehr, G IV 1, 2016
■■ Statistisches Landesamt Bremen, Statistische Berichte, G IV 1, 2016
■■ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, Statistische Berichte, G IV 1, 2016
■■ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Statistische Berichte, G IV, 2016
■■ Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Statistische Berichte, G IV, 2016
■■ Thüringer Landesamt für Statistik, Statistischer Bericht, G IV, 2016
■■ United Nations Development Programme (UNDP), UN Population Division, 2010
■■ World Economic Forum, The Global Competitiveness Report (GCI), 2015 – 2016
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Erleben Sie 500 Jahre Reformation! Sprach da nicht Martin Luther von der Kanzel? Hörte man dort
nicht die Hammerschläge seiner 95 Thesen an der Schlosskirche zu Wittenberg? In den Lutherstätten können
Sie den Geist des großen Reformators förmlich spüren. Folgen Sie den Spuren Martin Luthers quer
_visionär
visionär
Bayern
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dpa -©
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