Schulprogramm - Gemeinschaftsschule Campus Hannah Höch

Transcrição

Schulprogramm - Gemeinschaftsschule Campus Hannah Höch
Schulprogramm
Pädagogische Schwerpunkte
Individualisiertes Lernen
Mit dem Blick auf die einzelne Schülerin und den einzelnen Schüler werden individualisierte
Lernprozesse gefordert und gefördert. Die Schülerinnen und Schüler finden dabei
Unterstützung, ihre jeweiligen Stärken und Interessen zu entdecken und auszubilden. Wir
legen Wert darauf, ihnen eine optimale Entwicklung zu ermöglichen.
Eigenverantwortliches und selbständiges Lernen
Die Schülerinnen und Schüler gestalten, dokumentieren und reflektieren ihre eigenen
Lernprozesse. Ihre Lernfortschritte und damit verbundene Erfolgserlebnisse führen sie auf das
eigene Handeln zurück.
Erfolgreiches Lernen verbindet fachliche, soziale, kommunikative und methodische
Kompetenzen in einem veränderten Unterricht, die systematisch aufgebaut und verknüpft
werden.
Alle am Bildungsprozess beteiligten Personen unterstützen die zunehmende Selbststeuerung
und Selbstbestimmung der Lernenden.
Ganzheitliches Lernen
Schule ist mehr als ein Unterrichtsort. Lernen wird über geeignete Methoden mit Kopf, Herz
und Hand erfahren. Es findet zu jeder Zeit statt und benötigt Bedingungen, unter denen es sich
entfalten kann. Dieses ganzheitliche Lernkonzept beinhaltet das Entdecken von Begabungen
und die Entwicklung und Anwendung von Fähigkeiten und Fertigkeiten. Die Erweiterung
sozialer und emotionaler Kompetenzen geht damit einher.
Jahrgangsübergreifende Lerngruppen
Die Schülerinnen und Schüler lernen in altersgemischten Lerngruppen miteinander und
voneinander. Jeder trägt zum Lernprozess bei und entwickelt dabei ein
Verantwortungsbewusstsein für sich und andere. In der Lerngruppe profitieren alle von den
Stärken des Einzelnen. Entwicklungsunterschiede werden als Bereicherung wahrgenommen
und beeinflussen das soziale Miteinander positiv.
Die Rhythmisierung im gebundenen Ganztag
Im gebundenen Ganztag sind die Schülerinnen und Schüler von 8 Uhr bis 16 Uhr am
Lebensort Schule. Ein rhythmisierter Ganztagsbetrieb berücksichtigt die individuellen
Bedürfnisse der Schüler nach einem Wechsel von intensiven, angeregten Arbeitsphasen und
Entspannung. Hierfür bietet die Schule über den Tag verteilt ein vielseitiges Angebot u. a. für
Bewegung, kreative Tätigkeiten, gesunde Ernährung und Kommunikation an.
Ausbildungs- und Studienfähigkeit
Erwerbsarbeit ist ein wesentlicher Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens und einer hohen
Lebenszufriedenheit. Die Gemeinschaftsschule befähigt die Schülerinnen und Schüler einen
Beruf zu erlernen oder ein Studium zu beginnen. Sie erhalten zahlreiche Möglichkeiten der
Selbsterprobung im Rahmen der Schule und an außerschulischen Lernorten.
Vernetzung der Professionen
Für gelingendes ganztägiges Lernen ist die Vernetzung aller an der Bildungseinrichtung
arbeitenden Professionen eine wichtige Voraussetzung. Die Vernetzung basiert auf der Arbeit
im Team und prägt nachhaltig das gemeinschaftliche Lernklima. Die Einbindung externer
Professionen ist wesentlicher Bestandteil eines umfassenden Bildungsprozesses.
Erziehungspartnerschaft zwischen Elternhaus und Schule
Ein reger Austausch zwischen den Schülerinnen und Schülern, deren Eltern und den
Pädagogen ist für den Bildungsprozess wichtig. Gegenseitige Information und der
unmittelbare Kontakt zwischen Elternhaus und Schule gewährleisten eine optimale
Unterstützung. Offenheit und Vertrauen aller Beteiligten bilden hierfür die Grundlage.
Rahmenbedingungen
Raum
Die Umsetzung individualisierenden Lernens erfordert eine veränderte Schularchitektur wie
sie in Teilen bereits in der Grundstufe des Campus Hannah Höch seit 2006 existiert und sich
in der Praxis bewährt hat. Die Weiterentwicklung des Raum- und Freiflächenkonzeptes für
den Campus basiert auf diesen Erfahrungen, mit dem Ziel, Rahmenbedingungen für die
erfolgreiche Umsetzung der pädagogischen Leitbilder zu schaffen.
Daraus ergeben sich folgende Entwicklungsvorhaben und Schallschutzmaßnahmen:
Lernräume
Gewünscht sind multifunktionale Lernräume im Oberschulbereich, die die offenen
Lernformen aus den Lernetagen des Grundschulbereichs fortsetzen. Dazu zählen das Öffnen
und Entfernen von Trennwänden im Obergeschoss von Haus 5 und das Schaffen von
Funktionsecken, die individualisiertes Lernen unterstützen.
Mensa, Cafeteria und Freizeitbereich
Es werden in der Gemeinschaftsschule im gebundenen Ganztagsbetrieb am Ende täglich 750
Schülerinnen und Schüler und zusätzlich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Essen versorgt
werden. Die vorhandene Mensa mit einer Ausgabeküche im Grundschulbereich kann diesen
Bedarf nicht abdecken. Im Haus 5 lassen sich unter Einbeziehung des Mehrzweckraums, der
Verkehrswege und der Lichthöfe zusammenhängende Flächen schaffen, die Platz für die
Mensa, eine Cafeteria und einen Freizeitbereich bieten.
In der Perspektive beabsichtigen wir die Einrichtung einer Produktionsküche, die gleichzeitig
Ausbildungsplätze für Abgängerinnen und Abgänger bietet. Mögliche Kooperationspartner
für dieses Projekt sind u.a. Oberstufenzentren aus der Ernährungsbranche.
Freiflächen
Der achtstündige Aufenthalt in der Bildungseinrichtung erfordert eine veränderte
altersabhängige Lebens- und Lernumgebung. Undifferenzierte Freiflächen des Schulgeländes
werden altersgerecht in Bewegungsflächen, Ruhezonen, Spiel- und Aktionsbereiche
untergliedert und von den Nutzerinnen und Nutzern mit geplant und gestaltet. Die Verbindung
der einzelnen Zonen zu einem einheitlichen Erscheinungsbild eröffnet perspektivisch die
Möglichkeit den gesamten Campus zu umfassen.
Das Projekt ist offen angelegt und lässt zukünftigen Schülerinnen und Schülern, Eltern und
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit zur Weiterentwicklung.
Mitarbeiterzentrum
Das vernetzte Arbeiten aller Professionen erfordert die räumliche Zusammenlegung der
Verwaltungsbereiche und der Mitarbeiterräume. Beim längeren Aufenthalt im gebundenen
Ganztag benötigen die Pädagogen eigene Arbeitsplätze mit Internetzugang, Platz für
Teamsitzungen, Besprechungen in Kleingruppen, aktive Pausengestaltung und hygienisch
einwandfreie Küchensituationen.
Die Herstellung von Unterrichtsmaterialien wird unterstützt durch die benötigten technischen
Einrichtungen (kopieren, laminieren, schneiden, binden).
Das Mitarbeiterzentrum ist offen gestaltet, sodass Sekretariat, die Schulleitung, Pädagogen,
Hausmeister und alle weiteren Prozessbeteiligten miteinander kommunizieren können. Das
Raumkonzept ermöglicht einen engen Austausch untereinander.
Zeitstruktur des Campus Hannah-Höch
Schule ist ein Lern- und Lebensort für Kinder und Jugendliche. Jede Schülerin und jeder
Schüler soll sich hier angenommen fühlen. Die einheitliche Zeitstruktur am Campus Hannah
Höch berücksichtigt gesundheitliche Kriterien und schafft die Rahmenbedingungen für ein
erfolgreiches individualisiertes, kooperatives, selbständiges und ganzheitliches Lernen.
Es gibt einen offenen Tagesanfang, der den Bedürfnissen der einzelnen Schülerinnen und
Schüler nachkommt und einen individuellen Start in den Tag ermöglicht.
Durch die Rhythmisierung in Blöcken können die Schülerinnen und Schüler sich über eine
lange Zeit einem schwierigen oder herausfordernden Thema intensiv auf ihre Art und Weise
widmen. Die Schülerinnen und Schüler wählen selbständig Aufgaben aus dem Angebot. Die
Zeitblöcke werden so gestaltet, dass jeder den größtmöglichen Lernerfolg erzielen kann.
Das Mittagsband und Pausen mit einem breiten Angebot an Aktivitäten und Räumen
ermöglichen den Schülerinnen und Schülern Sport, Spiel, Kommunikation und Rückzug. Das
Mittagessen ist für alle verpflichtend.
Lernen und Lehren an der Gemeinschaftsschule
Unsere Unterrichtsformen ermöglichen individualisiertes, kooperatives, selbständiges und
ganzheitliches Lernen. Diese Lernformen sind die wesentlichen Voraussetzungen für
erfolgreiches Lernen. Insbesondere das kooperative Lernen wird durch die
Jahrgangsmischung ermöglicht. Beim individualisierten Lernen wird die Verschiedenheit von
Schülerinnen und Schülern und ihre unterschiedlichen Lernzugänge berücksichtigt, um
optimale Lernfortschritte zu ermöglichen.
Um den Schülerinnen und Schülern das selbständige Arbeiten zu ermöglichen, haben
etablierte Strukturen, Ordnung und Übersicht eine zentrale Bedeutung. Das
Pädagogenteam als Lernberater hat durch das zunehmend selbständige Handeln der
Schülerinnen und Schüler mehr Zeit für individuelle Unterstützung und Förderung.
Der Fachunterricht und die oben genannten Lernformen werden in den folgenden
Organisationsformen verwirklicht:
Lernwege
Die einzelnen Abschnitte des Lernweges sind in einer Reihenfolge organisiert und
ermöglichen so den Aufbau eines komplexen Lerninhalts vom Leichten zum Schwierigen.
Die Lernwege bauen hinsichtlich der zu erwerbenden Kompetenzen aufeinander auf.
Lernbüros
Lernen findet auch in jahrgangsübergreifenden Lernbüros statt. Ziel dieser Lernform ist das
eigenverantwortliche Lernen der Schülerinnen und Schüler im individuellen Lerntempo auf
verschiedenen Niveaustufen. Die Schülerinnen und Schüler wählen täglich die Lernbüros.
Lernwerkstätten
Eine Lernwerkstatt bietet den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich ihren
Interessen entsprechend verstärkt fachspezifische Inhalte zu erarbeiten. Die Schülerinnen und
Schüler wählen zwei kleine Lernwerkstätten für ein Schuljahr und eine große Lernwerkstatt
für zwei Schuljahre. Die Inhalte bilden ausgewählte Schwerpunkte der klassischen Fächer. Im
Rahmen dieser Wahldifferenzierung wird in der Lernwerkstatt auch die zweite Fremdsprache
angeboten.
Projekt
Der Projektunterricht findet rhythmisiert über die Woche verteilt statt und ist in
entwicklungsgerechten Arbeitsformen organisiert. Es gehen Unterrichtszeiten und Inhalte
verschiedener Fächer ein. Im Projektunterricht steht immer ein Produkt im Zentrum. Dies
kann ein Projektgegenstand oder ein Vorhaben sein. Zum Projekt gehört auch immer eine von
den Schülerinnen und Schülern angefertigte aussagekräftige Dokumentation. Innerhalb der
Organisationsform Projekt ist in Teilen auch der Unterricht in epochaler Form möglich.
An der Gemeinschaftsschule wird durchgängig binnendifferenziert unterrichtet.
Binnendifferenzierung und innere Fachleistungsdifferenzierung schließt die Bildung
temporärer Lerngruppen für bestimmte Aktivitäten nicht aus. In Konferenzen werden die
aufeinander aufbauenden Standards für den ersten bis zum dreizehnten Jahrgang festgelegt.
Vernetzung aller am Bildungsprozess Beteiligten
Für die optimale Förderung der Schülerinnen und Schüler arbeiten die pädagogischen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Lehrpersonal, Erzieherinnen und Erzieher,
Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter) mit dem Elternhaus eng zusammen.
Kooperation gelingt dadurch, dass sich alle Berufsgruppen gegenseitig unterstützen,
voneinander lernen und kontinuierlich ihre professionellen Kompetenzen erweitern.
Im Schulalltag kooperieren die pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so, dass die
bestmöglichen Voraussetzungen geschaffen werden, um jedes Kind individuell zu fördern und
zu fordern. Der Austausch geschieht in regelmäßigen Teamsitzungen, Konferenzen, an
Studientagen und in persönlichen Gesprächen.
An jede jahrgangsübergreifende Lerngruppe ist ein festes Pädagogenteam angebunden.
Bei regelmäßigen Gesprächen zum Lernstand nehmen Schülerinnen und Schüler, Eltern und
Pädagogen teil. Die Pädagogen werden durch das Klassenleitungsteam vertreten und durch
Zuarbeit aller am Lern- und Entwicklungsprozess der Schülerinnen und Schüler Beteiligten
unterstützt. Gemeinsam analysieren sie den Lern- und Entwicklungsstand, treffen
Vereinbarungen und gestalten die darauffolgenden Schritte.
Durch die Zusammenarbeit mit außerschulischen Einrichtungen wird Schule als Lernort über
die Grenzen des Schulgeländes hinaus verstanden und praktiziert. Es existiert eine enge
Vernetzung in den Sozialraum der Schule und darüber hinaus. Es bestehen Kooperationen mit
Institutionen und Einzelpersonen an deren Weiterführung aktiv und engagiert gearbeitet wird.
Vorhandene Kooperationen werden regelmäßig evaluiert und neue initiiert.
Eltern verpflichten sich, aktiv am Schulleben mitzuwirken. Dazu zählt die Teilnahme an
Lernstandgesprächen, Ziel- und Bilanzgesprächen, Elternabenden, Veranstaltungen, Projekten
und in der Gremienarbeit.
Lerndokumentation und Bewertungskultur
Die Schülerinnen und Schüler führen ein entwicklungsgemäßes Logbuch zur selbständigen
Planung, Kontrolle und Dokumentation ihres Schullebens, ihrer Arbeit und ihrer
Lernfortschritte.
Die speziellen Inhalte des Lernens, die Einschätzung der eigenen Lernhaltung, ihre
selbstgesteckten Ziele, die erreichten Leistungen und Anerkennungen sowie alle anderen
schulischen Aktivitäten stellen die Schüler im Logbuch dar.
Von den Schülerinnen und Schülern erbrachte Leistungen werden in verbaler Form
gewürdigt. Anknüpfend an die auf den Kompetenzerwerb ausgerichteten Lernformen, werden
den Schülerinnen und Schülern die von ihnen erworbenen Kompetenzniveaus auf Zertifikaten
ausgewiesen.
Die Dokumentation der Kompetenzentwicklung, wie z.B. Zertifikate, werden in einem
Leistungsportfolio gesammelt und dienen gemeinsam mit dem Logbuch als Grundlage für die
halbjährlich stattfindenden Ziel- und Bilanzgespräche mit den Schülerinnen und Schülern,
deren Eltern und Pädagogen.