Erfahrungsbericht Auslandssemester an der University of Salford

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Erfahrungsbericht Auslandssemester an der University of Salford
Erfahrungsbericht
Auslandssemester an der
University of Salford, Manchester
Helen Steinmetz
[email protected]
Hochschule für Gestaltung
Schwäbisch Gmünd
Kommunikationsgestaltung
6. Semester
September 2013 - Dezember 2014
1 Vorbereitung und Ankunft
Die Vorbereitungen für mein Auslandssemster waren weitestgehend
unkompliziert und verliefen reibungslos. Gleich nach der Einschreibung erhielt ich umfangreiches Informationen über die Hochschule
und das Leben auf dem Campus. Online konnte ich mir ein Zimmer
in einer günstigen Studentenunterkunft reservieren und musste
einen Teil im Vorraus als Anzahlung überweisen. Nachdem wir am
späten Abend am Flughafen Manchester ankamen, war es etwas
schwierig mit dem Bus direkt zum Wohnheim zu finden. Im Nachhinein haben wir dann erfahren, dass die Taxifahrt für Erasmusstudenten kostenlos gewesen wäre.
2 Die Hochschule
Die University of Salford ist eine staatliche Hochschule in Salford,
einer Stadt im Nordwesten Englands. Die Schule erscheint im
Gegensatz zur HfG, mit 20.000 eingeschriebenen Studenten riesig.
Der Campus ist wahrscheinlich so groß wie ein kleines Dorf und ein
kostenloser Shuttlebus ist ständig unterwegs um Studenten von
einem Ort zum anderen zu bringen. Zum Campus gehört eine eigene
Krankstation mit mehreren Ärzten und Krankenschwestern, ein Fitnessstudio und Supermärkte mit Schreibwarenbedarf. Zur Universität gehört auch eine große Bibliothek. Die ist allerdings schon etwas
in die Jahre gekommen und wurde genau zum Zeitpunkt unserer
Ankunft umstrukturiert. Es gibt leider keine extra Bibliothek für den
Fachbereich Design und die Bücher waren teilweise veraltet. Positiv
war, dass sie rund um die Uhr geöffnet hat und man zu jeder Uhrzeit
auf die Drucker und Bücher zugreifen konnte.
Die erste Woche, die Welcome Week war nur dazu da Kontakte zu
knüpfen, die anderen Studenten kennenzulernen und sich Orientierung auf dem Campus zu verschaffen. Anlaufstelle war ein Studentencafe auf dem Campus, indem Tag und Nacht Aktivitäten für die
Studenten zu organisieren und Fragen zu beantworten. Die Zuständigen waren sehr engagiert und bemüht uns Erasmusstudenten zu
integrieren und zu unterhalten. so konnte man in Ruhe ankommen
und sich einleben. Für uns wurden immer wieder Busreisen organisiert, mit denen wir für wenig Geld Tagesausflüge ins umliegende
Land und Städte wie Sheffield, Blackpool oder Liverpool unternehmen konnten.
Die angebotenen Kurse waren unterschiedlich intensiv. Etwas schade
war, dass man sich zwischen den Hauptkursen Illustration und
Grafik entscheiden musste und nicht beides ergänzend wählen
konnte. Der Illustrationskurs war sehr frei gehalten und sehr künstlerisch angehaucht. Ein guter Ausgleich dazu waren die Kurse Web
und Motion, bei denen ich meine Kenntnisse schnell und nachhaltig
verbessern konnte. Besonders gut gefallen hat mir der lockere und
freundschaftliche Umgang mit den Dozenten und die angenehme
Atmossphäre während des Unterrichts. Im Web-Kurs wurden immer
kleine Gruppen von zwei Dozenten gleichzeitig betreut. So blieb viel
Zeit für Fragen und Gespräche während des Lernprozesses. Gestalterisch waren nur wenig Vorgaben gesetzt, sodass man die Möglichkeit
hatte, sich wirklich auszuleben und zu experimentieren. Während des
Semesters war jeder Student dazu verpflichtet einen einen bLog zu
führen, aufdem die einzelnen Fortschritte in den unterschiedlichen
Kursen sichtbar sein sollte. Zusätzlich konnte man dort persönlcihe
Erfahrungen, Rechercheergebnisse, Ideen und eigene Projekte mit
anderen teilen.
3 Leben und Wohnen
Etwas ausserhalb des Campus , direkt neben den BBC-Studios hat
die Universität noch ein zusätzliches Gebäude zur Verfügung: Media
City. Hier waren, aufgrund der besseren technicschen Ausstattung
die Interaktionsgestalter untergebracht. Mittlerweile ist der ganze
Fachbereich Design dorthin umgezogen.
Genauso wie der Campus ist auch die Studentenunterkunft riesig.
Castle Irwell, indem wir und die meissten Erasmusstudente untergebracht waren, ist wohl mit einem kleinen Dorf vergleichbar. Gewöhnungsbedürftig war am Anfang die Situation, dass die Unterkunft
aus Sicherheitsgründen durch eine hohe Mauer verbarrikadiert war
und man nur durch Vorzeigen des Schlüssels an dem Sicherheitspersonal vorbeikam. Castle Irwell ist unterteilt in zwei Bereiche, die
durch ein weitläufiges Footballfeld voneinandergetrennt waren: dem
Leisen und dem Lauten. Im lauten Bereich leben immer circa
8-9 Studenten in einem kleinen Reihenhaus zusammen. Man teilt die
Küche und zwei Bäder. Im leisen Bereich lebt man mit vier anderen
Studenten in einer Wohnung, die insgesamt etwas größer und auch
teurer ist.
4 Persönliches Fazit
In Salford selbst gibt es ausser Studentenunterkünften, Pub‘s und
kleineren Supermärkten wenig zu sehen. Direkt vor Castle Irwell gibt
es aber direkt eine Bushaltestelle und dank der schnellen Verbindung
ist man innerhalb von 15 min in Manchester.
Manchester ist eine sehr kulturelle Stadt, die einen besonderen
Charme durch den Mix von neuen Gebäuden und alten Industriebauten vorweist.
Ein Highlight ist das Royal Exchange Theatre, das mitten im Zentrum
in die alte Bahnhofshalle gebaut wurde, ohne diese zu beschädigen.
Sehenswert war auch das kleine China Town, indem sich besonders
die chinesische Essenskultur präsentiert.
Sprachtechnisch hat das Auslandsemester wirklich geholfen. Etwas
unvorbereitet war ich auf den starken Akzent, der im Manchester
vorherrscht. Es hat eine Weile gedauert bis man die Sprache wirklich
gut verstehen konnte.
Besonders positiv habe ich das gemeinsame Wohnen mit Menschen
aus fünf verschiedenen Nationen empfunden. Man bekommt ganz
neue Einblicke in fremde Kulturen und Gewohnheiten und kann sich
ständig ausstauschen. So entstehen Freundschaften über alle Ländergrenzen hinweg.
Mein Auslandssemester in Manchester war eine spannende und
schöne Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Die Zeit im Ausland
un an einer anderen Schule hat mich persönlich und auf einem Weg
als Gestalter weitergebracht. Das Auslandssemester gibt viel Raum
sich gestalterisch auszuprobieren, zu experimentieren und neue
Perspektiven kennenzulernen.
Manchester ist eine unglaublich interessante Stadt, in der man viel
entdecken und erleben kann. Ich kann ein Auslandssemester an der
University of Salford weiterempfehlen.

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