Frisch gespielt Heft 3/2009

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Frisch gespielt Heft 3/2009
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KARTENSPIELE
Kartenspielen – immer im Trend
Pokern war einst ein Spiel, das – so wird erzählt – primär von
Glücksrittern auf Dampfschiffen gespielt wurde. Heute ist Poker
ein beliebtes Freizeitvergnügen, das in eleganten Casinos oder
im gemütlichen Wohnzimmer gespielt werden kann. Professionelle Pokerspieler werden als Stars gefeiert, deren Auftritte
im internationalen Sportfernsehen live zu bestaunen sind. Und
wer im Internet pokern will, kann auf diese Weise mit tausenden
Menschen auf der ganzen Welt verbunden werden.
„Das Interesse des österreichischen Marktes
am Thema Pokern ist riesig“,
betonte Piatnik- Geschäftsführer Mag. Dieter Strehl anlässlich der
Präsentation des Pro Poker-Koffers. Piatnik bietet daher allen, die
auf den Geschmack gekommen sind, die Möglichkeit, den Profis im heimischen Wohnzimmer aktiv nachzueifern. „Pro Poker“
nennt sich der elegante Aluminiumkoffer, der dem Pokerabend zu
Hause den Glanz der großen weiten Spielewelt verleiht. Die neue
Generation des Piatnik Pokerkoffers sorgt für echte Casino-Atmosphäre am Spieltisch. Die High-Gloss-Chips liegen mit ihrem
Gewicht von nunmehr 14 Gramm noch besser als bisher in der
Hand und erzeugen beim Setzen einen besonders satten Klang.
Die aufgedruckten Wertangaben sorgen in jeder Spielsituation für
den notwendigen Überblick und ermöglichen profimäßiges Zocken. Neben dem Pro Poker-Koffer bietet Piatnik als Spielkartenhersteller von internationalem Ruf selbstverständlich eine ganze
Reihe weiterer Varianten unterschiedlicher Pokerkarten. Und wer
die Herausforderung privater Pokerturniere im Familien- und
Freundeskreis erfolgreich bewältigt hat, auf den wartet im Casino
eine weitere Stufe des großen Poker-Abenteuers.
Tarockiert wird!
Auch Tarock, eines der ältesten
typisch österreichischen Kartenspiele, erfreut sich wieder wachsender Beliebtheit.
Zahlreiche
Turniere und Veranstaltungen beleben die Szene.
„Der Verkauf von Tarockkarten
bewegt sich schon seit den 50erJahren auf beachtlich stabilem Niveau“, erläutert Mag. Dieter Strehl.
Offensichtlich ist Tarock längst Teil
der österreichischen Kultur geworden. Zum Spiel mit Sküs, Mond und
Pagat bekennen sich daher auch
prominente Medienvertreter wie
die Chefredakteure von APA und
„Presse“. Einstmals tarockierten
Berühmtheiten wie Johann Strauß,
Wolfgang Amadeus Mozart und
Sigmund Freud.
An attraktiven Tarockkarten, die
das Spielvergnügen noch erhöhen,
mangelt es nicht. Piatnik bietet immer wieder aufwändige Faksimile
Reprints, Erstveröffentlichungen
wertvoller historischer Spielkarten
sowie Karten, die von bekannten
Künstlern entworfen wurden. Diese
Editionen sind bei Sammlern längst
begehrte Kultobjekte und werden
üblicherweise nur in kleiner Stückzahl verlegt.
Im aktuellen Piatnik-Programm
finden sich zahlreiche Schmankerl
für Tarockfreunde: vom Wiener
Vedutentarock bis zum Arnold
Schönberg-Jugendstiltarock, vom
Tarock mit Habsburger-Motiven
bis zum russischen Tiertarock. Ein
edles Spiel benötigt natürlich noble
Accessoires. Für die Aufbewahrung
der Spielkarten steht daher auch
eine luxuriöse Edelholzkassette zur
Verfügung.
Piatnik: Hüttengaudi von k.A. für
Oans, zwoa, gsuffa!
Jagatee, volkstümliche Party-Kracher und natürlich einfache
Karten- oder Würfelspiele (eine Mischung, die wohl nicht nur
jedem Schifahrer bekannt sein dürfte) das versteht man unter Hüttengaudi. Und dafür sorgt die neue gleichnamige Spielesammlung!
Hugo Kastner und Gerald K. Folkvord
Die große Humboldt
Enzyklopädie der
Kartenspiele
ISBN 978-3-89994-058-9
www.hugo-kastner.at
[gekürzter Auszug] Zumindest bis ins
Jahr 1500 lässt sich dieses alte französische (vielleicht spanische) Spiel zurückverfolgen. Umso erstaunlicher, dass
Piquet dabei kaum eine Veränderung
durchgemacht hat, sieht man vom Ausbau der Zählweise im 19. Jahrhundert in
Londons Portland Club ab. Mögen die
Regeln beim ersten Studium auch antiquiert und komplex erscheinen, dürfen wir Ihnen dennoch versichern, dass
Piquet leicht zu spielen ist. Viele Kartenautoren haben dieses (vorwiegend
aus Meldungen) bestehende Spiel sogar
zum besten Zweihänder der Kartengeschichte gekürt. Und Jahrhunderte lang
war es so populär, dass das 32-KartenDeck in Katalogen grundsätzlich als
Piquetblatt geführt wurde. Aus einem
Piquetblatt mit 32 Karten (A-K-D-B10-9-8-7) bekommt jeder Spieler 12
Karten, und zwar in Lagen von zwei
oder drei. Die restlichen acht Karten
(Stock) werden in zwei Lagen verdeckt
abgelegt, und zwar unten drei, oben
quer darüber fünf Karten. Beide Spieler
versuchen, durch Meldungen Punkte
zu erzielen. Vorhand muss zuerst ein
FAZIT
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Thomas Bareder
den oder Kommandorufen „diszipliniert“ gehorchen und, und, und…
Insgesamt 20 Gaudiklassiker werden
hier zusammengefasst und leicht
adaptiert gemeinsam mit dem notwendigen Spielmaterial präsentiert.
Vereint in Gemütlichkeit – kurz vor
dem letzten Jagatee – hilft Hüttengaudi, dass man herzhaft über sich
und andere Menschen lachen kann
und mitunter unglaublich lustige,
aus Eigendynamik geborene Abende
miteinander erlebt.
Hüttengaudi ist eine Spielesammlung bekannter und weniger bekannter einfach(st)er Spiele für
einen feucht-fröhlichen geselligen Abend in größerer Runde.
Gemeinsam mit Jagatee (besser
Rum mit Tee) wirkt diese ganz
besonders förderlich auf die
Lachmuskulatur und lässt die
Leute leichter „aus sich raus gehen“ … Zam, zam, zam!
bis fünf Karten verdeckt abwerfen und
durch die entsprechende Anzahl Karten
vom Stock ergänzen. Danach darf auch
der Geber abwerfen und Karten vom
Stock austauschen. CARTE BLANCHE: Hat Vorhand vor dem Austausch
12 Karten ohne Figuren (König, Dame,
Bube), meldet er sofort „Carte Blanche“. Er erhält 10 Punkte gutgeschrieben. MELDUNGEN: Es gibt drei Kategorien von Meldungen. Point: Zuerst
wird die Farbe mit der größten Länge
ausgewählt (entsprechend der Kartenzahl bekommt einer der beiden Spieler
Punkte). Sequenz: Diese besteht aus
drei oder mehr Karten in einer Farbfolge. Wer die beste Sequenz hat, schreibt
Punkte und kann auch noch für weitere
Sequenzen punkten, und zwar für eine
Terz (drei Karten) 3 Punkte, eine Quart
4, eine Quint 15, eine Sext 16 Punkte,
usw. Trio/Quartett: Ein Satz aus drei
Karten (z.B. drei Könige) heißt Trio, einer aus vier Karten Quartett. Nur Sätze
aus Zehnern, Buben, Damen, Königen
und Assen können angesagt werden.
Ein Trio bringt 3 Punkte, ein Quartett
14. SPIEL: Vorhand spielt aus, und es
gilt Farbzwang. Wer den Stich macht,
spielt zum nächsten aus. REPIQUE:
Wer in der ersten Spielphase durch
„Carte Blanche“, „Point“, „Sequenz“
und „Trio-Quartett“ 30
Punkte erreicht, bevor
der Gegner auch nur
einen Punkt gemacht
hat, erhält einen Bonus von 60 Punkten.
PIQUE: Wer diese 30
Punkte nur durch zusätzliches Ausspielen
zu einem oder mehreren Stichen erreicht,
erhält einen 30-Punkte-Bonus. STICHE: Wer ausspielt und einen Stich
macht, addiert einen Punkt zu seinem
Ergebnis aus den Meldungen. Wird aber
eine vom Gegner ausgespielte Karte gestochen, bekommt man 2 Punkte gutgeschrieben. (Solche Stiche sollte man
offen auslegen.) Der letzte Stich bringt
einen Extra-Punkt, die Mehrzahl der
Stiche 10 Punkte. Sammelt ein Spieler
alle 12 Stiche, erhält er einen Bonus
von 40 Punkten. PARTIEENDE: Die
Ergebnisse der einzelnen Runden (insgesamt sechs) werden addiert. GELDSPIEL: Beim Spiel um Geld bekommt
der Sieger zusätzliche 100 Punkte Prämie, dazu die Differenz zum Ergebnis
des Verlierers. Liegt dieses unter 100
Punkten, bekommt der Sieger zur Prämie auch noch seine eigenen Punkte
und die des Gegners ausbezahlt.
Schmankerl für Kartenspieler: PIQUET
Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Autors
Karten-, Würfel- und Kommunikations-, aber auch ein paar Geschicklichkeitsspiele – allesamt mit
einfachem, zum Teil sehr einfachem
Zugang – finden sich kompakt erklärt samt benötigter Karten und
Würfel in der bereits Winterzauber-Stimmung machenden Schachtel. Karten von Flaschenöffnungen
blasen, Karten einer Farbe verdeckt
reihum ablegen und als erster alles
mogelnder Weise los-, dabei aber
nicht erwischt werden, Wörter fin-
2 - viele Einkehrschwüngler