Frisch gespielt Heft 3/2009
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Frisch gespielt Heft 3/2009
38 KARTENSPIELE Kartenspielen – immer im Trend Pokern war einst ein Spiel, das – so wird erzählt – primär von Glücksrittern auf Dampfschiffen gespielt wurde. Heute ist Poker ein beliebtes Freizeitvergnügen, das in eleganten Casinos oder im gemütlichen Wohnzimmer gespielt werden kann. Professionelle Pokerspieler werden als Stars gefeiert, deren Auftritte im internationalen Sportfernsehen live zu bestaunen sind. Und wer im Internet pokern will, kann auf diese Weise mit tausenden Menschen auf der ganzen Welt verbunden werden. „Das Interesse des österreichischen Marktes am Thema Pokern ist riesig“, betonte Piatnik- Geschäftsführer Mag. Dieter Strehl anlässlich der Präsentation des Pro Poker-Koffers. Piatnik bietet daher allen, die auf den Geschmack gekommen sind, die Möglichkeit, den Profis im heimischen Wohnzimmer aktiv nachzueifern. „Pro Poker“ nennt sich der elegante Aluminiumkoffer, der dem Pokerabend zu Hause den Glanz der großen weiten Spielewelt verleiht. Die neue Generation des Piatnik Pokerkoffers sorgt für echte Casino-Atmosphäre am Spieltisch. Die High-Gloss-Chips liegen mit ihrem Gewicht von nunmehr 14 Gramm noch besser als bisher in der Hand und erzeugen beim Setzen einen besonders satten Klang. Die aufgedruckten Wertangaben sorgen in jeder Spielsituation für den notwendigen Überblick und ermöglichen profimäßiges Zocken. Neben dem Pro Poker-Koffer bietet Piatnik als Spielkartenhersteller von internationalem Ruf selbstverständlich eine ganze Reihe weiterer Varianten unterschiedlicher Pokerkarten. Und wer die Herausforderung privater Pokerturniere im Familien- und Freundeskreis erfolgreich bewältigt hat, auf den wartet im Casino eine weitere Stufe des großen Poker-Abenteuers. Tarockiert wird! Auch Tarock, eines der ältesten typisch österreichischen Kartenspiele, erfreut sich wieder wachsender Beliebtheit. Zahlreiche Turniere und Veranstaltungen beleben die Szene. „Der Verkauf von Tarockkarten bewegt sich schon seit den 50erJahren auf beachtlich stabilem Niveau“, erläutert Mag. Dieter Strehl. Offensichtlich ist Tarock längst Teil der österreichischen Kultur geworden. Zum Spiel mit Sküs, Mond und Pagat bekennen sich daher auch prominente Medienvertreter wie die Chefredakteure von APA und „Presse“. Einstmals tarockierten Berühmtheiten wie Johann Strauß, Wolfgang Amadeus Mozart und Sigmund Freud. An attraktiven Tarockkarten, die das Spielvergnügen noch erhöhen, mangelt es nicht. Piatnik bietet immer wieder aufwändige Faksimile Reprints, Erstveröffentlichungen wertvoller historischer Spielkarten sowie Karten, die von bekannten Künstlern entworfen wurden. Diese Editionen sind bei Sammlern längst begehrte Kultobjekte und werden üblicherweise nur in kleiner Stückzahl verlegt. Im aktuellen Piatnik-Programm finden sich zahlreiche Schmankerl für Tarockfreunde: vom Wiener Vedutentarock bis zum Arnold Schönberg-Jugendstiltarock, vom Tarock mit Habsburger-Motiven bis zum russischen Tiertarock. Ein edles Spiel benötigt natürlich noble Accessoires. Für die Aufbewahrung der Spielkarten steht daher auch eine luxuriöse Edelholzkassette zur Verfügung. Piatnik: Hüttengaudi von k.A. für Oans, zwoa, gsuffa! Jagatee, volkstümliche Party-Kracher und natürlich einfache Karten- oder Würfelspiele (eine Mischung, die wohl nicht nur jedem Schifahrer bekannt sein dürfte) das versteht man unter Hüttengaudi. Und dafür sorgt die neue gleichnamige Spielesammlung! Hugo Kastner und Gerald K. Folkvord Die große Humboldt Enzyklopädie der Kartenspiele ISBN 978-3-89994-058-9 www.hugo-kastner.at [gekürzter Auszug] Zumindest bis ins Jahr 1500 lässt sich dieses alte französische (vielleicht spanische) Spiel zurückverfolgen. Umso erstaunlicher, dass Piquet dabei kaum eine Veränderung durchgemacht hat, sieht man vom Ausbau der Zählweise im 19. Jahrhundert in Londons Portland Club ab. Mögen die Regeln beim ersten Studium auch antiquiert und komplex erscheinen, dürfen wir Ihnen dennoch versichern, dass Piquet leicht zu spielen ist. Viele Kartenautoren haben dieses (vorwiegend aus Meldungen) bestehende Spiel sogar zum besten Zweihänder der Kartengeschichte gekürt. Und Jahrhunderte lang war es so populär, dass das 32-KartenDeck in Katalogen grundsätzlich als Piquetblatt geführt wurde. Aus einem Piquetblatt mit 32 Karten (A-K-D-B10-9-8-7) bekommt jeder Spieler 12 Karten, und zwar in Lagen von zwei oder drei. Die restlichen acht Karten (Stock) werden in zwei Lagen verdeckt abgelegt, und zwar unten drei, oben quer darüber fünf Karten. Beide Spieler versuchen, durch Meldungen Punkte zu erzielen. Vorhand muss zuerst ein FAZIT 7 Thomas Bareder den oder Kommandorufen „diszipliniert“ gehorchen und, und, und… Insgesamt 20 Gaudiklassiker werden hier zusammengefasst und leicht adaptiert gemeinsam mit dem notwendigen Spielmaterial präsentiert. Vereint in Gemütlichkeit – kurz vor dem letzten Jagatee – hilft Hüttengaudi, dass man herzhaft über sich und andere Menschen lachen kann und mitunter unglaublich lustige, aus Eigendynamik geborene Abende miteinander erlebt. Hüttengaudi ist eine Spielesammlung bekannter und weniger bekannter einfach(st)er Spiele für einen feucht-fröhlichen geselligen Abend in größerer Runde. Gemeinsam mit Jagatee (besser Rum mit Tee) wirkt diese ganz besonders förderlich auf die Lachmuskulatur und lässt die Leute leichter „aus sich raus gehen“ … Zam, zam, zam! bis fünf Karten verdeckt abwerfen und durch die entsprechende Anzahl Karten vom Stock ergänzen. Danach darf auch der Geber abwerfen und Karten vom Stock austauschen. CARTE BLANCHE: Hat Vorhand vor dem Austausch 12 Karten ohne Figuren (König, Dame, Bube), meldet er sofort „Carte Blanche“. Er erhält 10 Punkte gutgeschrieben. MELDUNGEN: Es gibt drei Kategorien von Meldungen. Point: Zuerst wird die Farbe mit der größten Länge ausgewählt (entsprechend der Kartenzahl bekommt einer der beiden Spieler Punkte). Sequenz: Diese besteht aus drei oder mehr Karten in einer Farbfolge. Wer die beste Sequenz hat, schreibt Punkte und kann auch noch für weitere Sequenzen punkten, und zwar für eine Terz (drei Karten) 3 Punkte, eine Quart 4, eine Quint 15, eine Sext 16 Punkte, usw. Trio/Quartett: Ein Satz aus drei Karten (z.B. drei Könige) heißt Trio, einer aus vier Karten Quartett. Nur Sätze aus Zehnern, Buben, Damen, Königen und Assen können angesagt werden. Ein Trio bringt 3 Punkte, ein Quartett 14. SPIEL: Vorhand spielt aus, und es gilt Farbzwang. Wer den Stich macht, spielt zum nächsten aus. REPIQUE: Wer in der ersten Spielphase durch „Carte Blanche“, „Point“, „Sequenz“ und „Trio-Quartett“ 30 Punkte erreicht, bevor der Gegner auch nur einen Punkt gemacht hat, erhält einen Bonus von 60 Punkten. PIQUE: Wer diese 30 Punkte nur durch zusätzliches Ausspielen zu einem oder mehreren Stichen erreicht, erhält einen 30-Punkte-Bonus. STICHE: Wer ausspielt und einen Stich macht, addiert einen Punkt zu seinem Ergebnis aus den Meldungen. Wird aber eine vom Gegner ausgespielte Karte gestochen, bekommt man 2 Punkte gutgeschrieben. (Solche Stiche sollte man offen auslegen.) Der letzte Stich bringt einen Extra-Punkt, die Mehrzahl der Stiche 10 Punkte. Sammelt ein Spieler alle 12 Stiche, erhält er einen Bonus von 40 Punkten. PARTIEENDE: Die Ergebnisse der einzelnen Runden (insgesamt sechs) werden addiert. GELDSPIEL: Beim Spiel um Geld bekommt der Sieger zusätzliche 100 Punkte Prämie, dazu die Differenz zum Ergebnis des Verlierers. Liegt dieses unter 100 Punkten, bekommt der Sieger zur Prämie auch noch seine eigenen Punkte und die des Gegners ausbezahlt. Schmankerl für Kartenspieler: PIQUET Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Autors Karten-, Würfel- und Kommunikations-, aber auch ein paar Geschicklichkeitsspiele – allesamt mit einfachem, zum Teil sehr einfachem Zugang – finden sich kompakt erklärt samt benötigter Karten und Würfel in der bereits Winterzauber-Stimmung machenden Schachtel. Karten von Flaschenöffnungen blasen, Karten einer Farbe verdeckt reihum ablegen und als erster alles mogelnder Weise los-, dabei aber nicht erwischt werden, Wörter fin- 2 - viele Einkehrschwüngler