Was ihr wollt - Wilhelm-von-Oranien

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Was ihr wollt - Wilhelm-von-Oranien
midde.de
12
Dienstag
24. September 2013
Was ihr wollt – und warum
MIDDE-BOX
midde vergleicht die Ergebnisse der Schülerwahl mit denen der hessischen Landtagswahl
VON CONNY SCHNEIDER
Sofie Beiche (15) aus
Linden-Holzhausen,
Johann-Wolfgangvon-Goethe-Schule
Limburg: Wenn ich
dürfte, würde ich auch
jetzt schon wählen gehen. Ich hätte dann
zwar keine Ahnung von
den Parteien und ihren
Vorhaben, aber wählen
würde ich trotzdem.
Von den Parteien kenne ich zum Beispiel die
Piraten. Ich weiß zwar
nicht wirklich, was die
machen, aber allein der
Name klingt schon
cool.
n Die Landtags- und
Bundestagswahlen liegen jetzt zwei Tage zurück. Unsere Zeitung
hat bereits eine Woche
vorher Schüler, die
noch nicht volljährig
sind, den hessischen
Landtag wählen lassen.
Dies war unser letzter
Beitrag aus der Reihe
„Schülern eine Stimme
geben“.
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ein sehr junger Politiker an
der Spitze der Partei steht.
„Die jungen Wähler könnte
das anti-ökologische Programm der Liberalen abgeschreckt haben. Das ist aber
bloß eine Vermutung“, betont Kurth.
Gut eine Woche ist es her,
dass 2068 mittelhessische
Schüler unter 18 Jahren
„ihren“ Landtag gewählt
haben. Nun haben am
Sonntag die erwachsenen
Wahlberechtigten nachgelegt. Wie groß ist der Unterschied zwischen den
Stimmen der Wähler von
jetzt und denen der Wähler von morgen? Und was
sagt das über die Jugendlichen aus?
2068 unter 18-Jährige aus
zwölf
weiterführenden
Schulen in zwei Landkreisen
haben eine Landtagswahl simuliert – die „Schülerwahl
2013“ der Zeitungsgruppe
Lahn-Dill.
Als stärkste Kraft sahen die
„Noch-nicht-Wähler“
die
CDU – in allen vier Wahlkreisen. Insgesamt kam die
Union bei den Schülern auf
25,6 Prozent. Bei der „richtigen“ Landtagswahl erzielte
die sie in Hessen 38,3 Prozent
der
Stimmen.
Wieso erzielt gerade
eine
konservative
Partei
bei
jungen
Leuten so
viele Stimmen? Wählen die alle
wie ihr ElDr. Alexandra ternhaus?
Kurth.
Wir haben
(Foto: Marta nachgefragt
Krajinovic)
bei Dr. Alexandra
n Die Piraten sind
für die Schüler
eine
ernstzunehmende
Alternative
Nicht nur an ihrem Wahltag sind die Schüler engagiert zur Stimmabgabe gekommen, an einigen Schulen wurden auch die Wahlurnen für die Schülerwahl selbst gebastelt. An der Wilhelm-von-Oranien-Schule in Dillenburg gestalteten etwa Schüler der achten Klasse Urnen mit Logos von Parteien (kleine Fotos), am Weilburger Gymnasium Philippinum bastelte die Klasse 9b (großes Foto mit Klassenlehrer Jörg Freihold) einen Vulkan, der die Explosionskraft von Wahlen abbilden soll. Mit dieser „Naturgewalt“ haben die Weilburger eine exklusive Führung im Pressehaus der Zeitungsgruppe Lahn-Dill, zu der auch diese Zeitung gehört, gewonnen. Terminabsprache mit Projektredakteurin Iris Baar: [email protected].
(Foto: Janssen-Mignon)
Kurth, Politikwissenschaftlerin aus Gießen. „Die beiden größten Einflüsse für Jugendliche sind sowohl das
Elternhaus als auch die engsten Freunde“, erklärt die Politikwissenschaftlerin. „Wer
aus einem politisch interessierten Elternhaus kommt,
befasst sich in der Regel
ebenfalls mit politischen
Themen. Das bedeutet aber
nicht, dass Kinder automatisch dieselbe Partei wählen
würden wie ihre Eltern. In der
Frage nach der parteipolitischen Präferenz spielt vor allem die Gruppe der Gleichaltrigen eine Rolle. Hier gilt:
Welche Partei ist angesagt,
welche weniger?“
Angesagt war in der Schülerwahl hinter der CDU als
zweitstärkste Kraft die SPD:
In der Schülergunst erreichten die Sozialdemokraten
19,5 Prozent, lagen damit
aber nur hauchdünn vor den
Grünen (19,3 Prozent). Hessenweit erzielten die Sozialdemokraten 30,7 Prozent, die
Grünen jedoch nur 11,1 Prozent. „In den Schulen spielt
Umweltbildung eine große
Rolle“, erklärt Kurth den hohen
Stimmenanteil
der
Schüler für die Grünen. Und:
„Themen wie der Tierschutz
sind Kindern und Jugendlichen eben wichtig.“
Die Liberalen erklommen
in der hessischen Landtagswahl gerade noch die FünfProzent-Hürde, bei den
Schülern lagen die Stimmen
mit 6,5 Prozent nur unwesentlich darüber. Und das,
obwohl mit Philipp Rösler
An der Fünf-Prozent-Hürde scheiterten bei den unter
18-Jährigen hingegen die
Linken. Sie kamen auf 4,2
Prozent, während sie in der
regulären Landtagswahl 5,2
Prozent der Stimmen einfuhren.
Die Piraten scheinen für
die Jugend eine ernstzunehmende Alternative zu sein:
Sie erzielten als viertstärkste
Partei 14,6 Prozent der Stimmen. Ganz im Gegensatz zur
Landtagswahl vom 22. September: Hier fielen sie unter
die sonstigen Parteien (5,7
Prozent). Ein Gefälle, das
Kurth nicht überrascht: „Jugendliche nutzen das Internet am meisten, dieses Thema beschäftigt sie.“ Wie sehr
beschäftigen Schüler im Allgemeinen die Themen der
Parteien? Sind es Themen
oder Personen der Parteien,
die überzeugen? „Jugendliche und junge Erwachsene
sind laut Shell-Studie nicht
politik-, sondern parteiverdrossen“, antwortet Kurth.
„Das ist ja ein Hinweis darauf, dass für sie Sachfragen
durchaus im Vordergrund
stehen. Natürlich spielt aber
auch mit hinein, ob man einen Politiker mehr oder weniger sympathisch findet.“
Dill-Zeitung 24.9.2013, S. 12
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