Schlesische Nachrichten

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Schlesische Nachrichten
G 9638
Schlesische Nachrichten
Zeitung für Schlesien
Herausgeber: Landsmannschaft Schlesien – Nieder- und Oberschlesien
Redaktionsanschrift: Dollendorfer Str. 412, 53639 Königswinter, Tel. (0 22 44) 92 59-0
Nummer 7/2008
Einzelpreis 2,00 Euro
1. April 2008
Rechtsstaatsdefizite in Polen
mit Duldung der EU
Gesetzgebung, Justiz und Verwaltung müssen Wertekodex
in Europa entsprechen
Rudi Pawelka – Bundesvorsitzender der Landsmannschaft Schlesien
W
ie oberflächlich die Europäische
Union die Beitrittskriterien (Kopenhagener Kriterien) bei der Aufnahme der zehn neuen EU-Länder behandelt hat, wird an dem Beispiel Polen
gegenwärtig nur zu deutlich. In den Jahren vor dem Beitritt vorgelegten sogenannten Fortschrittsberichten wurde Warschau bescheinigt, das europäische Recht in den wesentlichen Bestimmungen umgesetzt zu haben. In
Polen werden die Menschenrechte
und Grundfreiheiten weiterhin uneingeschränkt geachtet, so hieß es in dem
Entschließungsantrag des EU-Parlaments vom 16. Juli 2001. In anderen Berichten wird sogar besonders hervorgehoben, dass Polen die Voraussetzungen für die Demokratie mit fest ver-
Bild aus
der Heimat
ankerten Institutionen als Grundlage
für die Rechtsstaatlichkeit, die Einhaltung der Menschenrechte sowie die
Achtung und den Schutz der Minderheiten erfüllt. Es war von vornherein
klar, die positive (geschönte) Bewertung der polnischen Situation diente
dem übergeordneten Ziel, die EU nach
Osten zu erweitern, um damit den ehemaligen Ost-West-Gegensatz endgültig einzuebnen.
Von Seiten der Vertriebenen vorgebrachte Einwände gegen die Euroreife Polens unter Hinweis auf die nach
wie vor bestehenden Vertreibungsdekrete mit ihrer diskriminierenden Wirkung auf die Menschen heute, blieb unbeachtet. Es hieß, diese Unrechtsdekrete seien mit ihrer Anwendung nach
Wildgrund in Oberschlesien
Foto: Archiv SN
dem Krieg verbraucht und heute ohne
rechtliche Relevanz. Eine Argumentation, die im Falle von Gesetzen des NSRegimes in Deutschland undenkbar ist.
Selbstverständlich sind die Gesetze weder in Polen noch in Deutschland verbraucht. Wir erleben sogar, wie altes
Unrecht unter Berufung auf die Dekrete
von 1945/46 auch heute noch angewendet wird, sowohl in Polen als auch
in der Tschechei. Beispiele liegen
selbstverständlich vor. Das EU-Mitglied
Slowakei hat erst kürzlich durch Parlamentsbeschluss die Benes-Dekrete,
die der Entrechtung der Ungarn dienten, ausdrücklich für gültig erklärt. Vor
alledem verschließt die EU die Augen.
Was den Umgang mit der deutschen
Minderheit durch Polen betrifft, sei an
das Wort des Oppelner Erzbischofs Alfons Nossol erinnert. In seiner Predigt
am 6. Juni 2004 bei der Minderheitenwallfahrt am St.-Anna-Berg stellte er angesichts einiger inszenierter Aktionen
gegen die Deutschen die Frage, ob sie
wieder Bürger zweiter Klasse werden
sollen. Ein mutiges Wort in einem Polen, dass das schlechteste Minderheitenrecht in der EU verantwortet.
Immer deutlicher wird aber in der
Praxis auch, welche erheblichen Defizite in Polen in Justiz, Verwaltung und
Gesetzgebung vorhanden sind. Erst im
Januar beklagte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in seiner
Jahrespressekonferenz katastrophale
Zustände in der Justiz, die von über-
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langer Untersuchungshaft bis zu sieben
Jahren, ohne dass eine Anklageschrift
vorgelegt wurde, gekennzeichnet werden. Über einhundert Verurteilungen
des Straßburger Gerichtshofes wegen
Verletzung der Menschenrechte im
Jahr 2007 haben das Gericht bewogen,
Warschau zu fragen, wie viele Menschen seit Jahren noch in polnischer
Untersuchungshaft einsitzen.
Übergriffe der Polizei, insbesondere auch gegenüber Ausländern, scheinen verbreitet zu sein. Erinnert sei an
die Festnahme dreier junger Deutscher,
die im Mai 2003 wegen einer Ordnungswidrigkeit über 40 Stunden unter entwürdigenden Umständen eingesperrt wurden. Sie hatten ca. 50 Holzkreuze an Landstraßen um Breslau herum aufgestellt, um an die Toten der
Vertreibung zu erinnern.
Was in Deutschland als engagiertes
Verhalten für die Menschenrechte gilt,
wird in Polen als Provokation und Beleidigung angesehen. Die Garzeta
Wroclawska berichtete am 9. Mai von
der Absicht, „die gefallenen Landsleute
des 2. Weltkrieges zu rächen“, was die
polnischen Bewohner zu Tode erschreckt hätte.
Entsprechend war die Behandlung
durch die Breslauer Polizei. Die jungen
Männer wurden an den Händen gefesselt über zwei Stunden mit dem Gesicht vor die Zellenwand gestellt. In der
Zelle befanden sich insgesamt 20 Personen, vor allem Betrunkene und Kriminelle. Obwohl die Inhaftierung kurz
nach Mitternacht erfolgte, wurden die
Festgenommenen erst 25 Stunden
später zur Vernehmung in das Polizeipräsidium überführt und dann gegen
20 Uhr in eine andere Zelle gebracht,
wo erstmalig auch Essen und Getränke (trockenes Brot und Wasser) angeboten wurden. Die Freilassung erfolgte dann im Laufe des nächsten Tages,
nachdem eine Richterin eine Geldbuße von 400 Zloty verhängte hatte.
Der Fall muss als exemplarisch für
viele Haftfälle in Polen angesehen
werden. Auch in deutschen Zeitungen
wird hin und wieder (leider zu wenig)
über ähnliche Fälle berichtet. Meist liegen Verkehrsverstöße zugrunde. Wie
glaubhaft die Schilderungen der drei
Betroffenen sind, geht aus der Antwort
des deutschen Generalkonsulats in
Breslau hervor, der den Fall unter Berufung auf eine Stellungnahme des
Breslauer Polizeikommandanten in
den wesentlichen Vorwürfen bestätigt.
Wie menschenverachtend die Sichtweise der Polizei dabei ist, wird aus sei-
POLITIK
Schlesische Nachrichten 7/2008
ner Aussage deutlich, dass in Übergangszellen grundsätzlich keine Speisen und Getränke gereicht werden (in
diesem Fall über 32 Stunden). In seinem Schreiben vom 18.6.2003 weist der
Generalkonsul abschließend darauf
hin, dass aus seiner Erfahrung mit Haftfällen in Polen die Umstände der Inhaftierung grundsätzlich nicht mit denen einer solchen in Deutschland zu
vergleichen sind. In seinem abschließenden Satz heißt es: Mir erscheint das
Verhalten der polnischen Polizeibeamten im Vergleich zu mir ebenfalls bekannten Haftfällen nicht von schikanösen Charakter geprägt worden zu
sein. Wie mögen diese Fälle dann erst
abgelaufen sein?
Im Übrigen ließen die Beamten
wiederholt erkennen, dass die jungen
Deutschen wegen ihrer Volkszugehörigkeit besonderen Schikanen ausgesetzt waren, wozu auch Ellenbogenstöße gehörten, wenn einer nicht
mehr gerade an der Wand stand.
Ich begrüße es durchaus, wenn
deutsche Polizeibeamte im Rahmen
bestehender Städtepartnerschaften
Kontakte mit polnischen Beamten
pflegen. Dabei sollten diese Begegnungen aber auch dazu dienen, demokratische Denkweisen zu transferieren. Leider habe ich die Erfahrung gemacht, dass den deutschen Beamten
die rechtsstaatlichen Defizite in Polen
nicht bekannt sind und darum Gespräche keine Fortschritte bringen. Bekannt ist im Übrigen auch kaum das
Vertreibungsgeschehen.
Erschreckend für das Ausland bleibt
der Antisemitismus in Polen. Obgleich
unter Strafe gestellt, wird antisemitische Literatur vertrieben und wie die
Frankfurter Allgemeine Zeitung in einem Leitkommentar beklagte, eingeleitete Strafverfahren von der Staatsanwaltschaft regelmäßig eingestellt,
weil kein relevanter gesellschaftlicher
Schaden entstanden sei. Anderseits
wurde ein Strafverfahren gegen den
polnischen Autor Jan Thomas Gross wegen eines Buches in Gang gesetzt, das
die Mordtaten an Juden nach dem Zweiten Weltkrieg behandelte. Mit dem Artikel 132 a, der die „Verleumdung der
Nation“ im polnischen Strafgesetzbuch
unter Strafe stellt, steht Polen einzig
in der EU und stellt Polen auf eine Stufe mit der Türkei.
Das inzwischen mit Rücksicht auf
das Aufsehen im Ausland eingestellte
Verfahren kann nicht über das
grundsätzliche Problem hinwegtäuschen. Schließlich wurden erst vor drei
Jahren junge Deutsche auch von einem
Berufungsgericht in Hirschberg wegen
Verleumdung der Nation verurteilt, weil
sie auf Plakaten die Schuld Polens an
der brutalen Vertreibung der Deutschen
dargestellt hatten. Es ist für die Wertegemeinschaft beschämend, geduldet
zu haben, dass Polen und andere
Staaten ihre menschenverachtenden
Vertreibungsdekrete in die EU einbringen konnten. Nicht hinnehmbar ist
vor allem auch, dass in dem Land die
eigenen Verbrechen nicht aufgearbeitet werden. Zur Flucht aus der Verantwortung gehört das Leugnen und Beschönigen. Wir warten noch immer auf
ein Rehabilitierungsgesetz oder ein Restitutionsgesetz, das unschuldigen
Opfern endlich Recht widerfahren lässt. Polen fällt hier hinter Russland
zurück, das entsprechende Regelungen
hat und auch in hunderttausenden Fällen zugunsten der Opfer angewandt
hat. Leider gibt es in Deutschland, wie
der tschechische Politikwissenschaftler Dobzal feststellte, Politiker, Intellektuelle und Journalisten, die sich auf
die Seite derer stellen, die Geschichte verfälschen und damit den Aufarbeitungsprozess in den Vertreiberstaaten behindern. Eine Kehrtwende ist
leider nicht in Sicht, Polen wird deshalb
ohne schlechtes Gewissen fortfahren
können, Geschichtsfälschungen zu
pflegen, aber auch seine beträchtlichen
Rechtsstaatsdefizite zu konservieren.
Schlesische Notizen
Das ist kein Blondinenwitz! Die attraktive
Blondine der SLD mit Sitz in Brüssel als EUAbgeordnete ihres Heimatlandes Polen hat
etwas bewegt, was uns schon lange bewegt.
Wir Schlesier sagen zu unserem Breslau diesen uralten deutschen Namen, auch wenn die
„Poltical Correctness“ uns dafür mit Schelte
überhäuft. Wir sollen den polnischen Namen
verwenden, weil nun mal Breslau jetzt polnisch sei. Nur bei Warschau und Krakau macht
man da eine Ausnahme. Logisch ist das nicht
– aber was ist in der heutigen Politik noch logisch?
Jetzt hat diese bezaubernde junge Frau Lydia Geringer d’Oedenberg (alter polnischer
Adel) erkannt und publiziert, dass die polnische Version von Breslau wohl doch nicht
so werbewirksam erklingt, wie man es gern
hätte. Zumindest für den deutschsprachigen
Raum sollte man doch wohl lieber wieder
„Breslau“ verwenden. Das würde mehr Devisen bringen und die Wirtschaft ankurbeln.
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Interessant und lustig ist ihre Bemerkung
zur englischen Version von Breslau, die vom
polnischen „Wroclaw“ abgeleitet wird. Der
Englisch sprechende Weltbürger liest und
spricht in seiner ihm eigenen Art dieses
Wort „Roklaf“ und assoziiert es in Begriffe, die ihm bekannt sind. In England und
in Amerika spricht man also heute von
„Rock Love“, wenn von Breslau die Rede
ist. Frei übersetzt heißt das „Insel der Liebe“ oder „Felsen der Liebe“. Das bringe
aber den Unbedarften auf die Idee, dass
Breslau ein Liebesnest gewesen sein
muss – und nicht ein Hort von Kriegsverbrechern. Ein Knacks in der Glaubwürdigkeit der polnischen Nachkriegs-Ideologie
sei zu befürchten.
Dann solle man lieber wieder Breslau sagen, das ist deutsch und somit politisch angreifbar.
Wie man aus gut unterrichteten Kreisen
hört, soll die Holtei-Höhe demnächst
„Rock-Love-Hill“ heißen, um dem europäischen Gedanken besonders für die
Amerikaner Tor und Tür zu öffnen.
Wie gesagt, das ist kein Blondinenwitz!
●
Sie pilgern nach Maria Hilf. Die St. Laurentius-Kirche ist die älteste Kirche in Ziegenhals. Sie wurde im romanischen Stil erbaut. Nach zahlreichen Umbauarbeiten entstand ein Gebäude, das auch gotische und
barocke Elemente enthält. Es stammt aus
der Wende um das 13. und 14. Jahrhundert. Das heutige Aussehen erhielt dieses
Gebäude nach dem Umbau in den Jahren
1729 bis 1733. Damals wurde die Kirche
im barocken Stil umgebaut – mit einer typisch barocken Ordnung, dem geräumigen
Mittelschiff. Den barocken Innenraum baute K. Tausch nach einem Projekt von J. I.
Töpper. Die neubarocken Türme und der
Hauptaltar stammen aus dem Anfang des
20. Jahrhundert. Das Hauptportal und die
Fassade sind romanisch.
Die ersten Informationen über die Kirche und
die Pfarrgemeinde in Ziegenhals erschienen
im Jahr 1285. Ziegenhals war damals eine
bischöfliche Grenzsiedlung. Im Februar 1428
haben die Hussiten die Kirche vollständig
geplündert und zerstört, geblieben waren
nackte Mauern. Die Wiederherstellung
dauerte viele Jahre. Einen Teil der heutigen
Ausstattung gab es bereits in der Hälfte des
17. Jahrhunderts. Die Fassade ziert ein frühgotisches, spitzenförmiges Portal. Es ist eines der ältesten Schlesiens. In die Fassade sind zwei Türme integriert worden, ein
Überbleibsel der mittelalterlichen Gründung.
Sie wurden beim Umbau repariert. Im Jahr
1841 führte der Stadt-Zimmermann F. Berger die nächste Reparatur der vom Einsturz
bedrohten Türme durch. Er bedeckte sie
dann mit kegelförmigen Helmen. Die heutigen neubarocken, mit goldenen Kugeln gekrönten Türme entstanden in den Jahren
1903 bis 1907. Originell ist die Verbindung
der Turmhelme mit dem Gang. Die kleine
Glocke wurde in Neisse gegossen – die
größere wurde während des Ersten Weltkrieges beschlagnahmt.
„Die Pfarrgemeinde arbeitet mit der tschechischen Pfarrgemeinde Mikulowice zu-
POLITIK
sammen. Die Mitglieder unserer Pfarrgemeinden besuchen sich gegenseitig zu Ablass-Festen.“ sagte Pfarrer Edward
Cichon. Jeden vierten Sonntag im Monat
wird im Sanktuar Maria Hilf um 15.00 Uhr
vom Frühling bis zum Herbst ein Gottesdienst von Priestern aus Ziegenhals gehalten. Traditionell pilgern die Wallfahrer aus
Ziegenhals bereits im September zu Fuß
nach Maria Hilf.
●
„Wirtschaftstische“. Aus polnischer
Sicht ist ein Wirtschaftstisch nicht ein Möbelstück in einer Kneipe, sondern eine
wichtige Zusammenkunft von Unternehmern und Politikern. Hier werden Pläne, Visionen und auch Sorgen behandelt, die Einfluss auf Wachstum und Gedeihen der aufstrebenden Wirtschaft im jungen europäischen Polen haben.
So kam es zu einer Aussprache von diversen Investoren und Managern der Industrie im Oppelner Schlesien mit dem
Marschall der Woiwodschaft Oppeln, Jozef Sebesta, im Hotel PIAST in Oppeln. Die
Frage nach den staatlichen Zuschüssen
wurde von Herrn Sebesta bejaht, doch seien diesbezüglich die mittleren und kleineren
Betriebe zu bevorzugen. Grundsätzlich
werde aber eine Gleichbehandlung aller Investoren zugesichert. Er bedauerte, dass
die Investitionsbereitschaft im Oppelner
Schlesien stark nachgelassen habe.
Gleich nach dem Beitritt Polens zur EU waren die höchsten Quoten der polenweiten
Statistik gerade im Oppelner Bereich
festzustellen. Der jetzt zu beobachtende
Rückgang sei bedauerlich. Josef Mayerhofer von der Firma HABA-Beton in Ujest
beklagte sich darüber, dass gerade Facharbeiter zur „Mangelware“ wurden. Hochqualifiziertes Personal sei vorhanden und
auch wichtig, jedoch für die Produktivität
eines Betonwerkes zweitrangig. Er wolle
gern die Ausbildung von Arbeitern bezahlen, um Fachkräfte zu erhalten. Von den
weiteren Teilnehmern wurde bemängelt,
dass von staatlicher Seite nichts unternommen werde, um eine Aus- und Weiterbildung zu ermöglichen. Auch das viel
zu lange dauernde Planungsverfahren für
den Großflughafen in Groß Stein wäre ein
Hemmnis für die gesunde Entwicklung der
Region. Gute Verkehrswege seien die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Wirtschaft.
●
Die SKGD und die deutsche Sprache. Am
25. Februar 2008 tagte der Vorstand der „Sozial-kulturellen Gesellschaft der Deutschen“ im Oppelner Schlesien. Neben der
Vorbereitung der Jahreshauptversammlung am 26. April 2008 mit geplanten Satzungsänderungen wurde das Thema
„Deutschunterricht“ vorrangig behandelt. Tenor war die Wichtigkeit der Förderung des
Deutschunterrichtes an den staatlichen
Schulen so wie im privaten Engagement. Die
Behinderungen durch staatliche Maßnahmen schilderte Andrzej Popiolek vom Oppelner Bildungsamt und legte statistische
Daten zu Veranschaulichung vor. Demnach
sollen 380 Lehrer in der Lage sein,
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Deutschunterricht erteilen zu können und
auch zu dürfen. Weil an der Oppelner Universität ein Lehrstuhl für Deutsch als Muttersprache gänzlich fehle, gäbe es auch somit keine vernünftige Perspektive. So gibt
es über die Qualität des Deutschunterrichtes an den Schulen keine gesicherten Erkenntnisse, was auch als Manko zu bewerten sei. Diese Problematik wurde von allen Vorstandsmitgliedern erkannt. Eine Initiative zur Verbesserung der Situation wurde von allen angekündigt.
Zunächst soll intensiv darauf hingewirkt werden, den Eltern für die einzuschulenden oder
den Kindergarten besuchenden Kinder den
Weg zu bahnen, ihre Kinder rechtzeitig für
den Deutschunterricht anmelden zu können.
HGM
●
Was für eine Macht ist Deutschland? Adam
Krzeminski stellte seine Überlegungen zur
Machtstellung Deutschlands nach seiner Lektüre der Abhandlung „Power and German foreign Policy“ von Berverly Crawford von der
Berkeley University San Franzisko an.
Er fragt: „Ist Deutschland eine selbstbewusste Großmacht, eine mittelgroße
Macht, eine Regionalmacht oder eine
furchtsame Macht?“
Und er antwortet: „Wie dem auch sei, wir
müssen als seine Nachbarn zu leben wissen!“
Nun ein wenig Futurologie, ein Blick in die
Zukunft: Man schreibt das Jahr 2015. Die
deutsche Kanzlerin, Lady Bismarck genannt,
klagt wie gewöhnlich über Kopfschmerzen.
Voller Bitterkeit schaut sie auf Berlin, das
inzwischen grauer und griesgrämiger geworden ist als vor zehn Jahren, als sie ihr
Amt übernahm. Im Osten der Stadt stehen
Menschen wegen Beihilfe Schlange. Im Westen protzen umzäunte Siedlungen für reiche
Pensionäre. Und vor dem Kanzleramt haben muslimische und christliche Fundamentalisten, Anarchisten und Nationalisten
ihre Streikposten aufgebaut! Die Kanzlerin
fragt etwas ungläubig: Um was geht es ihnen eigentlich? Wir sind doch eine mittelgroße Macht, der weltgrößte Exporteur, der
größte Nettozahler in der EU und drittgrößter
in der UNO. Letztendlich deshalb haben wir
ja unseren ständigen Platz im UN-Sicherheitsrat erhalten! Muss man vor einem Hegemon Deutschland nun Angst haben?
Frau Crawford und Herr Krzeminski weisen
in ihrem Polityka-Text diese These zurück,
ja ihre Ansicht ist ein krasses Gegenteil: „Es
gilt, Deutschland zu unterstützen und an supranationale Strukturen zu binden. Zumal
es ja selbst voll eingebunden sein will. Es
ist ja Deutschland, das die Antriebskraft hinter der Erweiterung und Vertiefung der EU
war. Und hinter der Einführung des EURO,
der ihnen ihre D-Mark – das Symbol ihres
Nachkriegserfolges – fortnahm!“
In seinen weiteren Ausführungen zeigt sich
Krzeminski mit Frau Crawford einig, dass
Deutschland im Augenblick Schirmherr
Europas sei – zugleich aber auch ein Kopfschmerz-Diktator, der geliebt werden wolle und als Gegenleistung nicht unerhebliche
Lasten zu tragen bereit sei.
Krzeminski stimmt auch dem Philosophen
Jürgen Habermas zu, der schrieb:
>>>
POLITIK
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>>>
„Deutschland ist nicht seines Eigengewichtes sicher!“
Was könne Polen davon haben? Da die
deutsch-polnische Symbiose in der Europäischen Union ganz natürlich sei, müsse ständig nach neuen Verbindungen gesucht werden – z. B. die Aktivierung des
„Oderbundes“. So könnten wir nach der Ent-
sperrung Berlins durch Donald Tusk nun beispielsweise in einen deutsch-polnisch-russischen Diskurs eintreten. Vorausgesetzt ist
allerdings, dass wir wissen, was wir wollen.
„Und möge der nächste polnische Staatspräsident kein dauerndes Schwindelgefühl
haben wegen des deutschen Hegemons!“
schreibt der Publizist Krzeminski. Haski
Polnisches
EU-Vertrag in Polen gefährdet. Noch als
Ministerpräsident hatte der abgewählte
Führer der Partei „Recht und Gerechtigkeit“, Jaroslaw Kaczynski, den von ihm
selbst ausgehandelten Reformvertrag
von Lissabon als Sieg für Polen bezeichnet. Als Oppositionsführer baut er jetzt
neue Hürden auf. Seine Partei könne dem
Vertragswerk nur zustimmen, wenn die
Souveränität Polens garantiert sei, so
Kaczynski und forderte, dies in einer
Präambel aufzunehmen. Polen dürfe nie
Provinz oder Wojewodschaft der EU werden. Die neue Regierung des Donald Tusk
ist auf eine Zweidrittelmehrheit im Parlament angewiesen und somit auf die Zustimmung Kaczynskis. Tusk will nach Pressemeldungen einen Ausweg suchen, der
vor allem in einem Volksreferendum liegen
könnte. Hier besteht allerdings die Gefahr,
dass das Quorom von 50 Prozent der
Wahlberechtigten nicht erreicht wird.
●
Zusagen an Polen durch Präsident
Bush. Das Antiraketensystem der USA in
Polen tritt nunmehr wohl in eine entscheidende Phase. Bei seinem Besuch in
Washington forderte der polnische Ministerpräsident Tusk als Ausgleich eine Aufrüstung der eigenen Streitkräfte durch die
USA. Wie die polnische „Gazeta Wyborcza“ berichtete, habe Präsident Bush
angeboten, Abschussvorrichtungen für
Abwehrraketen des Typs „Patriot“ zu liefern. Dieses System soll Polen vor Russland schüzten, weil der russische Präsident Putin gedroht hatte, Polen in die Zielliste seiner Atomraketen aufzunehmen,
wenn es das vornehmliche gegen den Iran
gerichtete Raketenabwehrsystem auf seinem Territorium zulasse. Zusätzlich will Polen ein umfassendes Hilfsprogramm für die
Modernisierung seiner Armee von einigen
Milliarden Dollar.
●
Rückgabe der polnischen Staatsbürgerschaft an Juden geplant. Es ist der
Wunsch des polnischen Staatspräsidenten Lech Kaczynski polnischen Juden, die
zu kommunistischer Zeit das Land verlassen mussten, wieder die polnische
Staatsbürgerschaft zuzuerkennen. Aufgrund einer am 8. März 1968 einsetzenden Kampagne, teilweise unter der Losung
„Zionisten nach Zion“ geführt, hatten mehrere zehntausend Juden Polen verlassen
und unter Zwang ihre Staatsbürgerschaft
abgeben müssen. Noch scheiterten entsprechende Anträge an dem Widerstand
der Wojewoden (Regierungspräsidenten),
in deren Zuständigkeit die Einzelfallentscheidung über die Zuerkennung der
Staatsbürgerschaft liegt. Die Wojewoden
befürchten, dass mit einer Regelung für
Juden auch Präzedenzfälle für deutsche
Spätaussiedler geschaffen würden. An die
Staatsbürgerschaft ist die Rückgabe des
zurückgelassenen Eigentums geknüpft.
Weil das Anliegen der polnischen Juden
auch für das Ansehen Polens in der Welt
von Bedeutung ist, hatte Präsident Lech
Kaczynski bei einem Israel-Besuch 2006
zugesagt, Juden wieder als polnische Bürger anzuerkennen. Wie verlautete, hat der
neue Innenminister Schetyna deshalb versprochen, der Praxis der ihm unterstellten Wojewoden ein Ende zu setzen und
Anträge der zwischen 1968 und 1972 nach
Israel ausgewanderten Juden positiv bescheiden zu lassen. Allerdings ließen sich
die meisten Betroffenen nicht in Israel, sondern in Westeuropa oder den Vereinigten
Staaten nieder. Es bleibt anzumerken, dass
Regelungen für polnische Juden nicht für
Juden gelten können, die in den Vertreibungsgebieten des Deutschen Reiches
lebten, da sie die deutsche Staatsangehörigkeit hatten und demzufolge kein Anrecht auf eine polnische Staatsbürgerschaft
haben. Der Vorgang lässt eine Entwicklung
erkennen, die in Polen vielleicht zu weiteren Klärungen offener Fragen führen kann.
Davon gehen auch polnische Journalisten
aus. Jedenfalls überraschte die Frage an
die Preußische Treuhand, wie lange sie der
Regierung Tusk noch Zeit lasse. Gemeint
war die Regelung offener Eigentumsfragen.
Selbstverständlich wären angemessenen
staatliche Abmachungen allemal besser als
Gerichtsprozesse, zu denen Vertriebene
aufgrund des politischen Stillstands gezwungen werden. Andere Länder haben
Beispiele hierfür gegeben.
●
Mercedes will sich in Polen niederlassen. Der Daimler-Vorstand prüft gegenwärtig mehrere Standorte für den Bau eines neuen Werkes. Die Firma ist einer der
wenigen Autohersteller, der bisher mit keiner Fabrik in Osteuropa vertreten ist.
Zunächst war in Rumänien nach einem
passenden Gelände Ausschau gehalten
worden. Wegen des Wirbels um den Handy-Hersteller Nokia befürchtet Daimler jetzt
aber einen erheblichen Imageschaden,
wenn er ebenfalls in dieses Land gehen
würde. Die Firma nimmt daher die fast
doppelt so hohen Löhne in Polen in Kauf,
die aber trotzdem nur bei einem Drittel gegenüber Deutschland liegen. Produziert
werden soll die nächsten Generation der
A- und B-Klasse, die bisher allein in Rastatt vom Band lief. Orte wie Gleiwitz und
Breslau sind für das neue Werk im Gespräch.
Deutsche Minderheit – deutsche Politiker
Schon mehrmals berichteten mir meine
Freunde aus der Heimat, dass die deutschen Politiker bei ihren Besuchen in Polen, die Deutsche Minderheit, auch Deutsche Freundschaftskreise genannt, meiden. Auch den Gesprächen mit deren Vorsitzenden gehen sie nach Möglichkeit aus
dem Wege. Diese Besuche sind oft nur
von kurzer Dauer, um die fehlende Zeit
dafür verantwortlich zu machen. Un das,
obwohl die bundesrepublikanischen Politiker die Arbeit der Minderheit unterstützen und die Anerkennung ihrer Arbeit
bedeuten würden.
Wie anders verfahren doch die polnischen Politiker, wenn sie das Ausland mit
einer polnischen Minderheit besuchen.
Sie suchen die Gespräche mit der Minderheit und ermuntern ihre Führer. Oft legen sie auch Kränze an den Gräbern der
Landsleute, bzw. an den Gräbern der polnischen Kriegstoten nieder. Bei uns
herrscht hingegen „Funkstille“.
Polen schult auch verstärkt Lehrpersonal, für den polnischen Unterricht in den
Gebieten, damit die Muttersprache nicht
der Vergessenheit preisgegeben wird. Für
eine Wohnung in den Gebieten wird vom
Staat gesorgt, die Regierung finanziert die
Zeitungen, die für die Minderheit bestimmt
sind, oder sogar kleine Druckereien, in denen das polnische Schrifttum gedruckt
wird. Die Bezüge der Lehrerinnen bzw. der
Lehrer sind bedeutend höher als in der
Heimat. Daher melden sich für den Auslandsdienst viele, vorwiegend junge
Kräfte für diesen Einsatz, um selbst noch
Kenntnisse zu sammeln, um bei der polnischen Minderheit das nationale Bewusstsein zu stärken und um dieses an
künftige Generationen weiter zu geben.
Als die Deutsche Minderheit ihre Arbeit aufgenommen hat, hat es lange Zeit
gedauert bis sie an die Öffentlichkeit treten konnte. Oft „überschlugen“ sich
dann verschiedene Institutionen mit Gaben, meist in „harter Münze“, an diese
Minderheit. Mit diesen nicht geplanten
„Hilfen“ hat man keine gesunde Grundlage geschaffen. Es wäre nützlicher gewesen, viele ihrer Vorsitzenden oder auch
gute Mitarbeiter zu uns einzuladen, um
sie auf die kommende Aufgaben im Geiste der Demokratie und der Eigenverwaltung bzw. Eigenverantwortung zu
schulen. Menschen, die über vier Jahrzehnte unter einer kommunistischer Regierung gelebt haben, kann man nicht in
wenigen Wochen ohne Anleitung in einer
solchen Situation sich selbst überlassen.
KOMMEN
POLITIK / LM SCHLESIEN
Schlesische Nachrichten 7/2008
BUNDESMITARBEITERKONGRESS
Wichert-Haus in Görlitz
Stiftung Wichernhaus, Johannes-Wüsten-Straße 23,
02826 Görlitz
Sonntag, den 25. Mai 2008
Beginn:
10.00 Uhr
Einlass:
9.30 Uhr
Leitung: Peter Großpietsch
Stand: 1. 3. 2008
PROGRAMM
Ökumenische Andacht
Begrüßung und Eröffnung
Begrüßung durch den Bundesvorsitzenden der Landsmannschaft Schlesien
Grußworte
Die Patenschaft Niedersachsen – Landsmannschaft Schlesien
Rudolf Götz MdL
Der Kulturpreis Schlesien des Landes Niedersachsen
Prof. Dr. Michael Pietsch
Die deutschsprachige katholische Seelsorge in Oberschlesien
als Teil der Sicherung des kulturellen Erbes
Prälat Wolfgang Globisch/Oppeln
Aussprache
Mittagspause
Die kulturelle Identität der Deutschen in Schlesien
Martin Lippa, DFK-Bezirk Schlesien
Aussprache
Schlusswort
Änderungen vorbehalten!
Teilnehmer des Bundesmitarbeiterkongresses müssen grundsätzlich Mitglied der Landsmannschaft Schlesien sein. Für die Teilnahme ist eine schriftliche Anmeldung über die
Bundesgeschäftsstelle der Landsmannschaft Schlesien erforderlich. Einlass nur mit Einlasskarten, die von der Bundesgeschäftsstelle namentlich herausgegeben werden.
Vor allem musste man die Jugend
für diese Arbeit hinzuziehen müssen; da die meisten die polnische
Schule besucht und eine andere
Geschichte gelernt haben.
Hier sind große Sünden begangen worden, diese zu „heilen“
ist sehr schwer.
Wenn die Deutsche Minderheit
heute noch zusätzlich das geringe Interesse der deutschen Politiker registrieren muss, so ist das
ein sehr bedauerlicher Zustand,
der nach Kräften beseitigt werden
muss. Auch in Polen sind die Arbeitslosenzahlen sehr hoch, vorwiegend bei der Jugend. Wer kann
also den vielen Jugendlichen ankreiden, dass sie die Heimat heute noch verlassen, um im Westen
zu arbeiten? Die Voraussetzung
dafür, dass der Beitritt des Ostens
in die Europäische Union bessere Bedingungen bringt, muss von
den Politikern geschaffen werden.
Das ist aber nur möglich, wenn
man miteinander spricht und den
Kontakt sucht und sich für die
Menschen einsetzt. Auch auf
meinen Reisen nach Oberschlesien wurde mir ähnliches berichtet.
F. Mierzwa
TA R
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E I N LA D U N G
Bundesmitarbeiterkongress
der Landsmannschaft Schlesien,
Nieder- und Oberschlesien e.V.
Sonntag, den 25. Mai 2008
Beginn: 10.00 Uhr – Ende: 16.00 Uhr
Wichern-Haus in Görlitz
(Johann-Wüsten-Straße 23,
02826 Görlitz)
Alle Mitarbeiter der Orts-, Kreis- und Landesgruppen der Landsmannschaft
Schlesien, der Gruppen der Schlesischen Jugend, der schlesischen Frauengruppen, der nieder- und oberschlesischen Heimatgruppen, der schlesischen
Traditionsverbände und anderen schlesischen Einrichtungen sind zur Teilnahme
recht herzlich eingeladen.
Einlasskarten erforderlich!
Bitte merken Sie diesen Termin vor und
planen Sie Ihre Teilnahme ein!
Weitere Informationen erteilt:
Bundesgeschäftsstelle
der Landsmannschaft Schlesien,
Nieder- und Oberschlesien e.V.,
Dollendorfer Strasse 412,
53639 Königswinter,
Tel.: 0 22 44 – 92 59 – 0,
Fax: 0 22 44 – 92 59 – 290.
Auf Wiedersehen in Görlitz!
Schlesien Glückauf!
Damian Spielvogel
Bundesgeschäftsführer
der Landsmannschaft Schlesien
Stellungnahme der Landsmannschaft Schlesien zur
Kommunalreform in Sachsen
Die Kommunalreform in Sachsen hat bei vielen Schlesiern tiefe Betroffenheit ausgelöst. Ein
breiter Sturm des Protestes richtete sich gegen die sächsische Landesregierung und gegen die Parteien, die eine Löschung des Namens Niederschlesien mittrugen. Der Vorgang
zeigte auch, dass die organisierten Schlesier
kampagnefähig sind. Leider haben alle
Bemühungen nichts genutzt, denn der sächsische Landtag hat gegen die Schlesier entschieden. Obgleich die sächsische Verfassung
bestimmt, dass im schlesischen Teil des Landes die Farben und das Wappen Niederschlesiens gleichberechtigt neben den Landesfarben und dem Landeswappen geführt
werden dürfen.
Der Zusammenschluss der Kreise „Niederschlesischer Oberlausitzkreis“ des sächsischen
Kreises „Löbau-Zittau“ und der kreisfreien
schlesischen Stadt Görlitz zu einer neuen kommunalen Einheit „Kreis Görlitz“ gestaltet sich
hinsichtlich der Namensgebung schwierig, weil
der sächsische Teil sich nicht als schlesisch
empfindet und dies auch nicht ist. Die Landsmannschaft Schlesien hatte deshalb in Anlehnung an die Polizeidirektion und die Sparkasse den Namen „Kreis Oberlausitz – Niederschlesien“ vorgeschlagen. Auch hätte ein
anderer Zuschnitt des Kreises unter Einbezie-
hung weiterer schlesischer Teile und Ausschluss des sächsischen Teils das Problem lösen können. Allerdings sind uns entsprechende
Daten, die eine tragfähige kommunale Einheit
nach diesem Modell begründen konnten,
nicht bekannt geworden.
Nachdem die Entscheidung nunmehr gefallen ist, sollten wir das Beste aus dieser Situation machen. Es muss unser Ziel sein, Schlesien weiter im Bewusstsein der Öffentlichkeit
zu halten. Deshalb setzen wir uns dafür ein,
dass auf den Ortsschildern aller schlesischen
Gemeinden der Zusatz „Niederschlesien“ aufgenommen wird, so wie dies in anderen deutschen Landschaften analog zu sehen ist.
Die Landsmannschaft Schlesien hat sich,
obwohl dazu gedrängt, nicht zu einer Verfassungsbeschwerde entschlossen, da klar ist,
dass die sächsische Verfassung dafür keine
Grundlage bietet. Eine rechtlich haltlose Beschwerde hätte auch dem Renommee unseres Verbandes geschadet. Diese Rechtsauffassung ist inzwischen durch den Verfassungsgerichtshof des Freistaates Sachsen
durch die Abweisung einer Klage eines Beschwerdeführers bestätigt worden.
Das Thema Sichtbarmachung Niederschlesiens wird die Landsmannschaft weiter
mit Nachdruck verfolgen.
SN
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ZEITGESCHEHEN / LESERBRIEFE
Nachrichten aus Görlitz
Aus der Sächsischen Zeitung für die schlesische Region Görlitz
✍ Alte Bäume sollen nun neuen weichen. Auf der Bahnhofstraße in Görlitz
werden insgesamt 16 von noch verbliebenen 17 Altbäumen entfernt. Die Bäume
seien nicht mehr gesund, teilt die Stadtverwaltung mit. Die „Wanderbaustelle“
wird den Verkehr für etwa zwei bis drei
Tage beeinträchtigen. Gepflanzt werden
im April 16 junge Ulmen der Sorte „Dodoens“, eine Baumart, die sich seit über
zehn Jahren auf der Brückenstraße bewährt hat. Generationswechsel bei Straßenbäumen sind irgendwann auch anderswo erforderlich, aufgrund des Alters,
der Umweltbelastung und von Eingriffen
im Wurzelbereich durch Straßenbau und
Leitungsverlegungen: auf der Elisabethstraße, Kastanienallee, Clara-ZetkinStraße, Gebirgsdorfer Straße und auf der
Dr. Kahlbaum-Allee.
✍ Neue Ideen für den Demianiplatz. Der
Technische Ausschuss des Görlitzer
Stadtrates hat jetzt einstimmig eine neue
Aufgabenstellung für den unteren Demianiaplatz und den Platz des 17. Juni beschlossen. Nach dieser Vorgabe haben
jetzt die Stadtplaner den Auftrag erhalten,
bis Mitte des Jahres konkrete Varianten
zu erarbeiten, von denen der Stadtrat die
Ausführung dann beschließen wird. Ankommen werden hier vor allen die Touristen. Während der Regionalbusverkehr
künftig seine Verknüpfungsstelle am
Bahnhof erhalten soll, werden die Reisebusse über die Teichstraße den Platz von
Süden her anfahren. Im unteren Bereich
werden vier Haltestellen vorgesehen, die
zeitgleich nutzbar sind. An dieser Stelle ist
auch für die Wartenden bei der Rückfahrt
ein Schleppdach geplant und – sofern keine andere Variante gefunden wird – der
Bau einer Toilettenanlage. Die bisherige
Parkbucht für zwölf Stellplätze direkt vor
dem Kaisertrutz wird zur Fußgängerzone
verdichtet. Während sich die Touristen auf
Stadterkundung begeben, fahren die Reisebusse über den Grünen Graben und die
Pontestraße weiter zu einem neuen Parkplatz Kelleborn, der im Zusammenhang mit
dem Umbau des alten Waggonbaugeländes entstehen soll.
✍ Konzept zur Synagoge wird diskutiert. Mit einem neuen Konzept zur künftigen Nutzung der ehemaligen Synagoge
in Görlitz wird sich der Kulturausschuss
des Stadtrates in nicht öffentlicher Sitzung
befassen. Dabei wird sich Jonathan Stefanou mit seinen Ideen und Konzepten vorstellen. Der seit zwei Jahren in Görlitz lebende Immobilienhändler hatte sein Anliegen bereits im Oktober auf einer Vorstandssitzung des Förderkreises Görlitzer
Synagoge erläutert. Stefanou ist neben
dem israelischen Geschäftsmann Avi
Goldreich der zweite Interessent für das
leerstehende Jugendstilgebäude auf der
Otto-Müller-Straße.
✍ Liederträume. Mit einem Konzert im
Spiegelsaal beginnt auf dem Barockschloss Rammenau jetzt die Musiksaison.
Das Motto lautet „Schlossträume“ und verspricht eine szenisch-musikalische Reise
in die Traumwelt von Oper, Operette und
Musical. Es singen Katrin Pehla-Döring
(Sopran) und Waltraud Berger (Mezzosopran).
✍ Görlitzer Graffiti in den USA. Vier Görlitzer Graffiti-Sprayer gestalteten die
Holzkisten mit zwei Siemens Turbinen. Inzwischen sind die Anlagen im us-amerikanischen Colorado angekommen und haben dort so großen Anklang gefunden,
dass sie künftig in den Hauptturbinen-Hallen als Wandschmuck zu sehen sein werden. Die bemalte Oberfläche wird noch
versiegelt und das Ganze dann gerahmt.
Schlesische Nachrichten 7/2008
✍ 101 149 Besucher im Tierpark. Eine
erfolgreiche Bilanz für 2007 hat jetzt der
Naturschutz-Tierpark Görlitz gezogen.
Der Tierpark wurde 50 Jahre alt, es war
abzusehen, dass es ein gutes Jubiläumsjahr werden würde, meinte dazu
Christiane Urban vom Tierpark. Insgesamt
registrierte man 101 149 Besucher. Das
entspricht einer Steigerung gegenüber
2006 um rund 19 Prozent. Hinter diesen
Zahlen verbergen sich im Detail 20 Prozent mehr Jahreskarten, 35 Prozent mehr
polnische Besucher, ein Zuwachs von 50
Prozent bei den Kindergeburtstagen und
ein großer Zuwachs der Lagerfeuer- und
Grillplatznutzungen. Das Ergebnis zeige,
dass der vor fünf Jahren begonnene positive Trend anhalte. Die zahlreichen Aktivitäten zum 50. Geburtstag, die schönen
Zuchterfolge und das neue Kamelhaus
hätten viel mehr Besucher angelockt. Konkret nannte Christiane Urban die Storchinale, das Tibetdorf und den Roten Panda-Nachwuchs.
Leserbriefe
Protestbrief wegen Diskriminierung der Minderheit der Niederschlesier im Heimatgebiet an die Antidiskriminierungsstelle des Bundes
Ich fordere als deutscher Bürger, als Berliner, und als gebürtiger Niederschlesier
aus Görlitz/OL., jetzt Ostsachsen, die Einstellung der Diskriminierung durch die Landespolitik gegen die Minderheit der
Niederschlesier im deutschen, schlesischen Restgebiet und die Anerkennung
des Minderheitsstatus für die Niederschlesier in der BRD westwärts der Neiße im verfassungsbeschriebenen, niederschlesischen Gebiet (Art.2, 4 und Art. 5
d. Sächs. Verfassung vom 27. Mai 1992
und gemäß Präambel). (…) Diese Minderheit wird diskriminiert. Es werden
Sachsentage in die niederschlesischen
Städte – mit „guter“ Absicht und Finanzzuschuß eingeführt, statt diese in den historisch sächsischen Städten zu veranstalten. Dagegen müssen Schlesiertage –
da kein Finanzzuschuß – draußen vor bleiben. Dies sind Verstöße gegen den Sinn
der Präambel der Sächsischen Verfassung.
Es wurde – wie am 16. 10. 2007 per
Staatsvertrag zwischen Sachsen und
Brandenburg in Hoyerswerda unterzeichnet – den Sorben als Minderheit die finanzielle Zuwendung (bei 60.000 Personen eine erhebliche Summe) erhöht, den
Niederschlesiern jedoch nichts zugewendet.
Es wird kein Heimatkundeunterricht für
die im niederschlesischen Gebiet lebenden Kinder und Jugendlichen gewährt (genau wie in der DDR-Zeit) und der Geschichtsunterricht ist in puncto Neiße-Region und Niederschlesien verstümmelt.
Es wird großer Widerstandskämpfer gegen das Naziregime aus der niederschlesischen Region nicht oder nur oberflächlich gedacht, z.B. Johannes Wüsten (Görlitz) oder Yorck Graf von Wartenburg. Weitere Gründe in Kurzform:
– Nichtbeteiligung der niederschlesischen Gemeinden am Gewinn der
jüngst zwischen Republik Polen und
Freistaat Sachsen abgeschlossenen
Kupferschürfrechte bis unter der Neiße hindurch in die BRD
– zögerliche Rekultivierung der durch die
DDR-Administratoren infolge Ausbeutung zerstörten niederschlesischen
Landschaft und Kulturlandschaft, wie
durch entschädigungslose Beseitigung von ca. 25 niederschlesischen
Dörfern,
– Aufhebung und Nichtpflege, ja, Wegnahme der einheimischen Textilindustrie nach 1991 (beschrieben in „Die Weber“ von Gerhart Hauptmann).
– keine Bewahrung der Identität der
niederschlesischen Bewohner und keine finanzielle Pflege von Überlieferung,
Schlesische Nachrichten 7/2008
Brauchtum usw. (Dem „GerhartHautpmann-Theater“ in Görlitz wurde
der Name genommen und demsächsischen Stadttheater in Zittau gegeben.)
– Im Zuge der Kreisgebietsreform soll der
amtliche Namen „Niederschlesischer
Oberlausitzkreis“ ersatzlos beseitigt
werden, so dass eine schleichende Anonymität entsteht und die Verwurzelung
der Bevölkerung ausgehöhlt und aufgehoben wird, mit allen Folgen, wie Abwanderung, Lustlosigkeit, Desinteresse, Identitätsverlust.
– Die niederschlesische Minderheit im
Gebiet wird unterdrückt. Das beweist
der subtile Befreiungsschlag der Bevölkerung im ehemaligen niederschlesischen Gebiete von Lauta – Ruhland
– Tettau – Lindenau mittels Volksabstimmung im Jahre 1992, als sie sich
für das Land Brandenburg, also nicht
für den Freistaat Sachsen, entschied.
In der DDR galt ein Verbot, sich als
Niederschlesier zu outen (so Prof. Dr.
Joachim Bahlcke in „Schlesien und die
Schlesier“, 4. Auflage Jg. 2005, S.182).
Dies war ein Straftatbestand (!) und hat
die Einheimischen verängstigt, was bis
dato nicht beseitigt ist (Beleg: Frau Marianne Paul, 02906 Niesky, wurde vor
dem Görlitzer Rathaus anlässlich eines
Besuches des Bundeskanzlers Schröder die niederschlesische Fahne von Offiziellen aus der Hand gerissen.) (...)
Wolfgang Liebehenschel,
Berlin
ZEITGESCHEHEN / LM SCHLESIEN
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Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf führt Studie zu Kriegsfolgen durch
Noch Teilnehmerinnen und Teilnehmer gesucht
Dr. Christoph Muhtz von der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf sucht
zur Zeit intensiv nach Teilnehmern für eine
Studie. Untersucht werden die seelischen und körperlichen Folgen von in der
Kindheit erlebter Flucht und Vertreibung
nach dem 2. Weltkrieg aus Ostpreussen,
Pommern, Schlesien etc. Die Menschen
sollten zwischen 1933 und 1940 in den genannten Gebieten geboren worden sein
und ein möglicherweise traumatisches
Fluchterlebnis gehabt haben. Insgesamt
werden über 1000 Personen, primär aus
dem norddeutschen Raum, gesucht. An
die Teilnehmenden wird ein Paket von Fragebögen, die sich mit dem seelischen und
körperlichen Befinden, der Flucht etc. beschäftigen, mit einem Rückschlag verschickt. Die Bögen sind recht umfangreich,
man kann sich dafür aber auch gerne Zeit
lassen und sie Stück für Stück abarbeiten. Ein kleinerer Teil der Personen, die die
Bögen zurückgesandt haben, werden zu
einer genaueren Untersuchung ins UKE mit
Blutentnahme, einem Stresshormontest
u. a. eingeladen.
Von Interesse ist auch, ob die Kinder
dieser als Kinder Vertriebenen wiederum
durch die Fluchterlebnisse der Eltern geprägt wurden.
Angesichts des knappen Budgets für
solche wissenschaftlichen Projekte und
der großen Zahl an benötigten Teilnehmern
freut sich Dr. Muhtz über jede Unterstützung.
Interessenten melden sich bitte unter
der Tel. 040-42803-4791 oder schreiben
an [email protected]
Velbert: Prominenz bei den Velberter Schlesiern
Damian Spielvogel erneut im Amt bestätigt
Leserbrief an den Münchner Merkur
zum Thema „Deutsche Ortsnamen“
In Ihrer Ausgabe vom Dienstag, 11. März
2008 fand ich in Ihrem Artikel „Slowakei,
CIA – Geheimflüge“ die „Ortsbezeichnung“
Bratislava, in einem anderen Artikel die
Ortsbezeichnung Rom.
Warum verwenden Sie eine ausländische Ortsbezeichnungen (Bratislava für
Preßburg) obwohl es eine deutsche gibt?
Analog hätten Sie für Rom (auch auf Seite 4) den Namen „Roma“ verwenden müssen?
Hängt das damit zusammen, dass deutsche Ortsbezeichnungen in den Medien
bei den Orten nicht verwendet werden, die
bis 1945 von Deutschen bewohnt waren,
oder einmal zum deutschsprachigen
Raum gehörten, um den Eindruck zu erwecken, als ob dort niemals Deutsche gewohnt hätten, bzw. niemals deutsch gesprochen wurde!?
R. Maywald,
München
„Schlesische Nachrichten“
Seite für Seite
ein Stück Heimat
Die Begrüßung der Ehrengäste wird wahrscheinlich länger dauern als mein Jahresbericht, scherzte zum Beginn der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Vorsitzende der Landsmannschaft Schlesien
in Velbert, Damian Spielvogel. Denn in der
Tat war die Liste der Ehrengäste wie das
Velberter „Who’s Who“. Die Bürgermeister
Bernd Tondorf und Wolfgang Werner, das
Mitglied des Landtages Marc Ratajczak, der
Alt-Bürgermeister Heinz Schemken, der
Ratsherr Peter Schmidt, das Landesvorstandsmitglied der Landsmannschaft in
Nordrhein-Westfalen Monika Schultze waren bei der letzten Jahreshauptversammlung der Landsmannschaft zugegen, bei der
der bisherige Vorsitzende, Damian Spielvogel, in seinem Amt einstimmig bestätigt
wurde. Mit diesem eindeutigen Vertrauensvotum wurde Spielvogels bisweilen geleistete Arbeit gewürdigt.
Ebenfalls wurden in ihren Ämtern Ursula
Olschak als stellvertretende Vorsitzende,
Josef Zimmermann als Kassierer und Joachim Karwoczik als Kulturwart bestätigt.
Der neue Vorstand der Landsmannschaft
Schlesien in Velbert. Stehend: Damian Spielvogel, der alte und neue Vorsitzender der
Landsmannschaft.
Gerhard Kowaczek wurde zum Geschäftsführer bestellt.
Karl Wehner, Wilhelm Wiecha, Günther
Machner, Gerhard Grzeschik und Peter
Wawrzik sind die neuen Beisitzer. Weitere Mitglieder des Vorstandes sind Josef
Kubitza, Rosemarie und Heinz Rother.
Die von Karl-Heinz Schulz sehr gekonnt
geleitete Jahreshauptversammlung am
9. März 2008 verlief sehr harmonisch.
Alle Ehrengäste, die einzeln Grußworte an die Versammelten richteten, würdigten die gute und vielfältige Arbeit der
Landsmannschaft Schlesien. Das von den
Schlesiern gepflegte Brauchtum stellt unbestritten eine Bereicherung für die Stadt
Velbert dar, zumal die schlesische Kultur
ein fester Bestandteil der gesamten deutschen Kulturlandschaft ist, so die Meinung
der politischen Prominenz.
Damian Spielvogel, Vorsitzender
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LM SCHLESIEN / LANDSLEUTE
Ein Kurzbericht der Schülerin Jana Kirschbaum
Seminartag zur Geschichte und Kultur
Schlesiens
Am 22. Februar 2008 besuchten Schülerinnen und Schüler des Gymnasium Siegburg Alleestraße aus dem Grundkurs Sozialwissenschaften (Jahrgangstufe 13) von
Herrn Menge die Ausstellung „Anfang und
Ende Preußens in Schlesien“ des Oberschlesischen Landesmuseums RatingenHösel. Auch einige Schülerinnen und
Schüler der 10. Klasse von Herrn Burda waren dabei, um sich in Verbindung mit dem
Schüleraustausch mit Polen (Lyzeum in
Bunzlau – Niederschlesien), über Schlesien und dessen Vergangenheit eingehender
zu informieren.
In Hösel wurden wir herzlich vom
Museumsdirektor Dr. Stephan Kaiser und
dem Landeskulturreferenten der Landsmannschaft Schlesien in NRW, Johannes
Golawski, begrüßt und in die Thematik des
Seminars eingeführt.
Anschließend erhielten wir in zwei
Gruppen, gemeinsam mit den dazu angereisten Landsleuten aus Schlesien eine
zweistündige Führung durch die Wechselausstellung „Anfang und Ende Preußens in
Schlesien“ und die Dauerausstellung „Geschichte Schlesiens“.
Mittags fuhren wir nach Königswinter–
Heisterbacherott weiter, um das „Haus
Schlesien“ zu besuchen. Nach dem Mittagessen, das allen sehr gut schmeckte,
ging es weiter mit der Einführung in die Zeitzeugenbefragung über die Vergangenheit
und Gegenwart Schlesiens. An diesem Seminarteil nahmen auch Schlesier aus Bonn
und Siegburg teil. Danach wurden Arbeitsgruppen von Schülern und Schlesiern
zu folgenden Themen gebildet:
1.„Gründung von Schlesischen Stiftungen
und Heimatstuben nach 1949“ (Leitung: St.
D. a. D. Peter Börner)
2.„Zweifache Integration in Schlesien nach
1945 und in Deutschland nach der Aussiedlung“. (Leitung: Mag. Johannes Golawski)
3. „Sprachliche und gesellschaftliche Integration von Jugendlichen nach der Aussiedlung aus Oberschlesien“ (Leitung:
Dipl. Ing. Damian Spielvogel)
4. „Sprachliche und gesellschaftliche Integration im Jahr 1943 nach meiner Übersiedlung von Dortmund nach Oberschleien“ (Leitung: Apostolischer Protonotar,
Prälat Paul Pyrchalla, Hindenburg OS)
5. „Aufgaben der DFKs in Oberschlesien“
(Leitung: Mag. Marcin Lippa, Gleiwitz OS)
6.„Aufgaben der DFKs in Niederschlesien“
(Leitung: Martin Reichert, Waldenburg
Prälat Pyrchalla, sowie die Herren Lippa und
Reichert, die für dieses Seminar aus
Schlesien angereist waren)
Jeder in der Arbeitgruppe hatte die Möglichkeit, den Menschen, die aus Schlesien stammen oder noch dort leben, Fragen
zu der Situation in Ober- und Niederschlesien zu stellen. Nach einer Stunde
wurden die Ergebnisse zusammengetragen
und im Plenum referiert. Um ca. 17.00 Uhr
wurde der Seminartag beendet, unsere
Gruppe verabschiedete sich von den
Schlesiern und den Zeitzeugen und fuhr mit
dem Bus zurück zur Schule. Im Unterricht
folgte dann eine weitere Aufarbeitung der
Seminarergebnisse.
Pastor Müller (Wolsdorf) und Prälat Pyrchalla beim Festhochamt am Altar.
Schlesische Nachrichten 7/2008
Schülergruppe aus Siegburg, Gymnasium,
Alleestraße im Oberschlesischen Landesmuseum in Hösel.
Ich persönlich denke, dass alle Beteiligten, Schüler wie Lehrer, Interessantes und
uns bisher Unbekanntes über die Vergangenheit und Gegenwart Schlesiens erfahren haben. Man sagt uns immer, wir sollen an die Zukunft denken, aber es ist ebenfalls wichtig, an die Vergangenheit zu erinnern (zumal zwei meiner Mitschüler
Großeltern schlesischer Abstammung haben), denn die Vergangenheit ist die
Grundlage für unser heutiges Leben, Denken, Handeln und kulturelles Miteinander.
Unser besonderer Dank gilt Johannes
Golawski, der durch mühevolle Arbeit dieses Seminar möglich machte.
Jana Kirschbaum
P.S. Am Samstag, 23. 2. 2008, wurde das
Seminar für die schlesischen Landsleute
in Oberhausen fortgeführt. Am Sonntag,
den 24. 2. 2008 ist die Kulturtagung mit
einem Festhochamt in der St. Dreifaltigkeitskirche in Siegburg – Wolsdorf, zelebriert vom Prälaten Paul Pyrchalla aus Hindenburg und mit einem Abschlussmeeting
der Schlesier beendet worden.
Rittmeister Manfred Freiherr
von Richthofen zum 90. Todestag
des „Roten Barons“
Lichtbildervortrag mit begleitender, ergänzender Ausstellung von Dipl. Ing.
Wolfgang Hartmann
Ort: Schloß Zeilitzheim, 97509 Zeilitzheim, Zeit: Freitag, 25. April 2008, 19.30
Uhr. Eintritt: 8,– EUR, Abendessen im Anschluss (2 Gänge) 10,– EUR „Aus
Großmutter Richthofens schlesischem
Kochbuch“.
In einem Vortrag mit vielen teils seltenen Lichtbildern anlässlich seines 90. Todestages, wird das Leben des berühmtesten schlesischen Jagdfliegers aller Zeiten – Rittmeister Manfred von Richthofen
– ausführlich dargestellt. Dabei wird der
nicht immer einfache Werdegang vom lebensfrohen Kadetten über den Kavallerieoffizier zum Flugbeobachter und
schließlich zum Jagdflieger und Staffelchef im Ersten Weltkrieg aufgezeigt. Der
Mensch Manfred von Richthofen mit seinem edlen Charakter und seiner vorbildlichen Haltung gegenüber Vorgesetzten
und Untergebenen wird dabei besonders
betont und an Beispielen unterstrichen.
Fachmännisch wird auch die Technik
und Konstruktion der verschiedenen damaligen Flugzeuge, Motoren und Ausrüstungen und die Strategie des Luftkampfes eingegangen.
Auch die Geschichte des „Traditionsgeschwaders Richthofen“ und dem Fliegermarsch „Jagdgeschwader Richthofen“ bis in unsere heutige Zeit, wird
genügend Platz eingeräumt.
Eine Pflichtveranstaltung für jeden
Flieger, Luftfahrtbegeisterten und für alle
Schlesier und Freunde Schlesiens.
Wolfgang Hartmann
Schlesische Nachrichten 7/2008
LM SCHLESIEN / LANDSLEUTE
Schlesische Landfrauen auf der Grünen Woche
Anlässlich des Besuches von Vorstandsmitgliedern des Bauernverbandes der Vertriebenen (BVdV) in Oberschlesien im September vorigen Jahres hatte die Vorsitzende des Schlesischen Landfrauenverbandes, Ursula Trinczek, den Wunsch
geäußert, mit einem Bus schlesischer
Landfrauen die Grüne Woche (IGW) 2008
in Berlin zu besuchen. Leider fehlten ihnen die Kontakte, um dies in die Tat umzusetzen. Geschäftsführer Dr. Blomeyer erklärte sich bereit, bei der Organisation behilflich zu sein. Den schlesischen Landfrauen ging es bei dem Besuch der Grünen Woche jedoch nicht nur um die Messeneuigkeiten auf der Welt größten Verbraucher- und Landwirtschaftsausstellung.
Es sollte auch ein besserer Kontakt zum
deutschen Landfrauen Verein geknüpft
werden.
Unmittelbar nach der Rückkehr aus
Schlesien führte Dr. Blomeyer daher Gespräche mit der Berliner Messeleitung und
der Geschäftsführung des Deutschen
Landfrauen Vereins. Dank des großzügigen Angebotes des zuständigen Agrarreferenten der Messeleitung, Lars Jaeger,
wurde freier Eintritt gewährt und ein ausgiebiges Frühstück zugesagt. Im Anschluss daran sollte das Landfrauenforum
auf der Grünen Woche besucht und ein
Gespräch mit der Präsidentin des Deutschen Landfrauen Vereins mit den Vorständen der sieben oberschlesischen
Liebe Landsmannschaftlerinnen
und Landsmannschaftler,
eine Hauptaufgabe der Schlesischen
Nachrichten ist es, über die Aktivitäten
der Orts-, Kreis- und Landesgruppen
der Landsmannschaft Schlesien zu berichten. Dies können wir jedoch nur,
wenn uns entsprechende Texte und Fotos von den Gruppen zur Verfügung gestellt werden. Darum bitten wir Sie herzlich, uns Ihre Berichte zuzusenden. Damit sind Sie nicht nur im offiziellen überregionalen Organ der Landsmannschaft Schlesien vertreten, sondern tragen auch zur Verbesserung des Informationsflusses zwischen den Gruppen
bei.
Wir freuen uns, wenn Sie uns nach
Möglichkeit Ihre Texte und Bilder per
E-Mail oder auf Datenträgern (z. B. Diskette) zur Verfügung stellen.
Die Redaktion der Schlesischen Nachrichten bedankt
sich schon im voraus herzlich für Ihre Mitarbeit!
Ihre
Michaela S.
Ast
Kreisverbände geführt werden. Eine
preiswerte Übernachtungsmöglichkeit
am heutigen Ostbahnhof, dem früheren
Schlesischen Bahnhof, konnte ebenfalls
vermittelt werden.
Die schlesischen Landfrauen starteten
am 22. Januar schon kurz nach Mitternacht in Oppeln, um rechtzeitig gegen
neun Uhr in Berlin zu sein. Die Fahrt über
die Autobahn verlief problemlos und
auch der Zoll sorgte für freie Fahrt, der Bus
kam pünktlich in Berlin an, wo Dr. Blomeyer
und BdV-Schatzmeister Schroeder die
Gruppe begrüßten. Es waren jedoch
nicht nur Landfrauen dem Bus entstiegen,
sondern auch Ehemänner, die die Grüne
Woche besuchen wollten. Ein kräftiges
Frühstück im Messe-Restaurant und ein
Überblick über die Aktivitäten der diesjährigen Grünen Woche durch einen Vertreter der Messeleitung waren die rechte
Einstimmung auf den nach dem Landfrauenforum geplanten Rundgang über die
Ausstellung.
Gegen elf Uhr erreichte die Gruppe das
Internationale Congress Zentrum (ICC), in
dem das Landfrauenforum stattfand. Von
der dlv-Präsidentin Brigitte Scherb herzlich begrüßt und von freundlichem Beifall
begleitet konnte Ursula Trinczek ein kleines Gastgeschenk überreichen und die
Landfrauen der Bundesrepublik zu einem
Besuch in Oberschlesien einladen.
Das Landfrauenforum befasste sich mit
der agrarischen Rohstoffgewinnung im
Spannungsfeld der Nahrungsmittelproduktion und der Erzeugung von Bioenergie. Nicht nur die wirtschaftlichen Aspekte, sondern auch die sich daraus ergebenden ethischen Fragen wurden ausführlich behandelt. Diese Diskussion wird
in Schlesien und Polen erst in einigen Jah-
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ren geführt werden, da keine der Landfrauen sich betrieblich mit Biogasanlagen
beschäftigt.
Das anschließende Gespräch mit der
dlv-Präsidentin Brigitte Scherb war getragen von gegenseitigem Wohlwollen. Es
zeigte sich, dass es in der Vergangenheit
durchaus Kontakte und Reisen von Landfrauengruppen aus der Bundesrepublik
nach Schlesien gegeben hat, die jedoch auf
Einzelinitiativen der Landfrauenvereine beruhten. Die Patenschaft zwischen schlesischen Landfrauen und dem Landfrauenverband Rheinland-Pfalz hat sich – wegen
der großen räumlichen Entfernungen, auf
gelegentliche Begegnungen beschränkt.
Der Deutsche Landfrauen Verein sagte zu, seine Mitgliederverbände auf die
Möglichkeit der Gruppenreisen nach
Schlesien aufmerksam zu machen und ihnen Prospektmaterial und Adressen zuzusenden. Der dlv wird sich bemühen, die
Landfrauenverbände in Sachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern,
die entlang der polnischen Grenze liegen,
zu stetigen Kontakten zum schlesischen
Landfrauenverband zu ermuntern. Nach
diesen Gesprächen gab es ausreichend
Gelegenheit, die Grüne Woche und ihre
Vielfalt zu bewundern.
Am nächsten Morgen stand eine dreieinhalbstündige Stadtrundfahrt auf dem
Programm, die Dr. Blomeyer leitete. Die
wechselvolle Geschichte Berlins in Ost und
West beeindruckte die gesamte Reisegruppe. Gegen Mittag endete die Stadtführung am Alexanderplatz, um noch Gelegenheit zu geben, den größten Geschäftskomplex der Bundesrepublik, das
im Dezember eingeweihte „Alexa“ und
weitere Geschäfte und Kaufhäuser zu besuchen. Danach wurde die Heimreise nach
Oberschlesien angetreten.
Dr. Arnold Blomeyer
Mein Testament und Schlesien
Liebe heimattreue Schlesier, immer wieder kommt es vor, dass schlesische Landsleute ihre Erbschaft nicht geregelt haben und später der Fiskus als Erbe auftritt. Bitte denken Sie daran, dass
unsere Landsmannschaft dringend auf die notwendige Unterstützung unserer schlesischen Landsleute angewiesen ist und dass Sie sie für den Fall einer letztwilligen Verfügung bedenken können. Deshalb teilen wir Ihnen mit, wie ein Testament zugunsten der Landsmannschaft Schlesien
lauten könnte. Dabei sollten Sie beachten, dass dieses Testament in allen seinen Teilen handschriftlich gefertigt werden muss. Daneben kommt auch noch eine notarielle Beurkundung in
Betracht.
Der Text für das Testament könnte lauten:
,,Testament
Hiermit setze ich die Landsmannschaft Schlesien
– Nieder- und Oberschlesien e.V. –,
Dollendorfer Str. 412, 53639 Königswinter,
zu meiner Erbin ein.
Ort, Datum, Unterschrift“
Selbstverständlich können Sie auch in einem Testament verfügen, dass die Landsmannschaft
bezüglich einzelner Vermögensgegenstände bedacht werden soll. Soweit andere Erben vorhanden
sind, würde dies der Landsmannschaft dann einen entsprechenden Herausgabeanspruch begründen.
Sie können das Testament bei sich verwahren – und es jederzeit ändern. Sie können auch ein
bereits bestehendes Testament jederzeit ändern, soweit Sie keinen Erbvertrag abgeschlossen
haben. Das geschriebene Testament können Sie bei sich verwahren oder es beim Amtsgericht
hinterlegen. In diesem Fall hätten Sie die Gewähr, dass Ihr Testament von Amts wegen berücksichtigt wird und nicht verloren gehen kann. Selbst dann, wenn Sie das Testament beim Amtsgericht hinterlegt haben, können Sie jederzeit neu testieren.
Wir danken Ihnen im Voraus!
Ihre Landsmannschaft Schlesien, Ihre Landsmannschaft für Schlesien!
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LM SCHLESIEN / MUNDART
Geflügelnachwuchs
Irma sorgt für
Nachwuchs bei
ihrem Federvieh
„Kennt’s nich a bissel wärmer sein? Asu
is doas nischt ferr meine ausgekruchenen
Schiepel. Ich hoab merr’s schunn geducht,
doasse raus missen aus der zugigen
Knechtekoammer und die Schiepelkiste
in die Kiche gehullt. Die Britthenne wird
sich schunn droann gewehn’, doas se doa
nich alleene is mit ihren Kleen’n. ‘Sis ja
schunn moanches Joahr gegangen, doas
se die erste Wuche in der aalen Kiste ihren Ausloof hoatten. Immer moal abissel
unter der Henne vorkumm und picken und
schoarren und loofen. Und oalle freu’n
sich, wenn amoal eens uff die Henne ruffkricht und von oben runter piepst. Nu hoab
ich euch genug erzählt. Jitz hull ich euch
unter der Henne raus und setz euch ins
Kerbel. Und du, Aale, floatter nich aso,
wenn ich dich uffer Oarm nehem’. Sehter, asu kumm werr schunn nieber iberer
Hof ins Woarme. – Wer kummt uns denn
doa entgegen? Gaansch, Du hoast ja nich
uffgepoasst, doas deine Gänse uffm
Neste bleiben. Na doa looft oach amoal
awing und vertret’t euch die Beene.
Wenn ich wieder raus kumm, doa mach
ich euch an’n Besuch. Ich weeß schunn,
doas wird euch nich poassen, woas ich
dann mache. – So Henne, doa versteck
oach deine Schiepel wieder inner Fädern.
Koannst merr ooch zukucken, woas jitze
kummt. Hörstes plätschern? Doas is woarmes Woasser, wos ich in doas Woaschhschoff fille. Ich will nämlich die Gänseeier schwemmen. Glucke oach derweil
den Schiepeln abissel woas vor. Und jitze tu ich derr apoar Kerner ins Trägel, doas
derrs nich langweilig wird, bis ich wiederkumm’. – Na, ihr Gänse, groade hoabter
euch wieder eingetättert uff euern Nestern,
doa muss ich dir hier vurne unterer Bauch
foassen. Ich brauch apoar Fädern in meim
Kurbe, doas deine Eier scheen worm liegen, wenn ich se iberer Hof troage. Schnägel’ oach awing, doas koannste ruhig. Ich
poass schunn uff, doass keen Ei kaputt
gieht. – Nu werd’ ich’s ja sehn, ob der
Gaansch gutt betreten hoat. Ich hoab’n mit
mein beeden Gänsen schunn frih bezeiten inner Mihlenteich gebrucht, ehe die
Kutscherweiber mit ihren Gänsen doa woarn. Die sein wie sie selber: drängeln sich
oann fremde Männer roan. Nu kuck oach,
wie die Eier woackeln. Die Gänsel doa drinne wulln bald raus. In eener Wuche werden se wull auskrichen. Bloß doas hier, doa
riehrt sich nischt. Ob ich’s amoal awing
schittel’? Ich bin ooch ganz vorsichtig. Ma
heerts kluckern. Doa hoat der Gaansch
sein’n Teel nich dazu getoan. Doas
brauch ich nich wieder unterlegen. Du,
Henne, du bist uff eenmoal so zoppelig.
Du weest doch wull nich, doas moanche
sulche Eier kochen und die Schiepel da-
Schlesische Nachrichten 7/2008
Sonderstempel
und Briefmarken zu den Themenbereichen
Vertreibung, Schlesien, berühmte Schlesier
und Ostdeutschland
Heute:
Karte der Breslauer Staats- und Universitätsbibliothek
1922
In der nächsten Ausgabe:
Poststempel aus Grünberg 1923
Aus der Sammlung Michael Ferber
mit fittern? Nee, ich seh’s du bist so uffgeregt, weil die Koatze in die Kiche kummt.
Du denkst vielleicht, doas is a Iltis oder a
Marder. Joa die, die sein hinter euch Fädervieh her. Doa poass och gutt uff, wennde erst mit dein Kindern uffer Hof
kummst. Wenn ich bei der Gänsen woar,
kriech amoal uff die Hiehnerbiehne, ob nich
welche voa dein Schwestern a Britt hoabn. Sis heechste Zeit noch amoal uff
Hiehndel und ooch uff Entel zu setzen. Und
Putel missen ooch noch dazu kumm. Aber
die ale Pute, die will ja immer nich uff die
Eier. Na, wenn se goar nich zur Ruhe
kummt, doa kriegt se Brothappen mit
Schnoaps eier Schnoabel. Doa oat ja noch
immer gehulfen. Wenn ich nich wieder in
die Kiche kumme, doa bin ich amoal kucken gegangn, ob die Brennnesseln
schunn treiben. In eener Wuche brauch ich
frisches Grien verr die Gänsel.
Miterlebt hoat
doas oales amoal in Paulau
Horst Mikasch
Horst Kiolbassa,
der neue 2. Vorsitzende, stellt sich vor
Meine ganze Familie
aus Loben in Oberschlesien befand sich
auf der Flucht. So wurde ich am 7. Februar
1945 in Groß Rosen,
Niederschlesien, geboren. Ich bin somit der
letzte „deutschstämmige“ Groß Rosener und in „jüngsten Tagen“ aus Schlesien geflüchtet. Alle
deutschen Groß Rosener flüchteten am
10. Februar 1945 um ca. 14.30 per Güterzug über die Tschechei nach Ebermannstadt (Ankunft am 9. März 1945).
Am 13. Februar 1945 marschierten sowjetische Truppen (70. motor. Brigade unter Oberst Iwan Iwanow) in Groß Rosen
ein. Ich habe großes Glück gehabt, dass
ich noch lebe!!!!!
Aufgewachsen bin ich in Ebermannstadt und von Beruf Diplom-Ingenieur
(Papierfachwesen), tätig als Werksleiter,
Direktor und Geschäftsführer. Seit Mitte 2002, nach vielen beruflichen Auf-
enthalten in Deutschland (München,
Aschaffenburg, Rosenheim, Mannheim,
Sigmaringen, Altenkirchen) und im Ausland (Indien, Bangladesh, Pakistan und
Polen) zog es mich wieder zurück in die
„Heimat“ nach Ebermannstadt. Von
1966 bis 2001 war ich nur noch sporadisch zu besonderen Ereignissen und
Feiern nach Ebermannstadt gekommen.
Bin stolz darauf, „Oberschlesier“ zu
sein, obwohl ich in Niederschlesien
geboren wurde. Den Schlesiern fühlte ich
mich früher schon verbunden, z. B. der
Schlesischen Jugend unter Armin
Beloch, bei Fritz Krause, sen. und Fritz
Kube.
Über 40 Jahre bin ich Mitglied des Elferrates der Stadt Ebermannstadt und
seit Anfang 2005 Präsident des Elferrates der Stadt Ebermannstadt. Seit dem
27. Februar versuche ich nun als 2. Vorstand die Schlesische Landsmannschaft in Ebermannstadt tatkräftig zu unterstützen.
Anneliese Woschke
Schlesische Nachrichten 7/2008
LM SCHLESIEN / LANDSLEUTE
Ludwig Manfred Lommel
im Schlesischen Kulturkreis München
Anläßlich des 45. Todestages von Ludwig
ter und Organisator, bis er in Breslau den
Manfred Lommel, widmete Wolfgang
ersten großen Erfolg hatte. Das Verdienst
Hartmann einem der größten Humoristen,
der Entdeckung des Humoristen Lommel
Rundfunkpioniere und Alleinunterhalter
kommt dem Intendanten des Senders
Deutschlands aus Schlesien, eine VeranBreslau, Friedrich Bischoff, zu. Er erteilte
staltung des Schlesischen Kulturkreises
Lommel – wie er wegen seiner langen VorMünchen.
namen nur genannt wurde – den Auftrag
Die Besucher
für ein heiteres,
im gut gefüllten
funkgemäßes
Saal
des
Hörspiel. Das
Münchner Rhaewar die Geburtstenhauses erstunde
von
warteten
mit
„Runxendorf mit
Spannung den
seiner Welle 05“.
angekündigten
Zu
diesem
Besuch von Frau
Phantasieort
Karla LommelRunxendorf, –
Kerschensteiner,
einem typischen
die uns interesDorf, das überall
sante und bisher
in Schlesien hätunbekannte Gete
existieren
schichten über
können – erfand
ihr Zusammener auch die darin
leben und Wirlebenden Figuken mit ihrem
ren Paul und
Lommel erzähPauline Neugelen wollte. Leider
bauer, Kantor
hat sie aus perStockschnupfen,
sönlichen GrünBaron Rülps von
den kurzfristig
Knullrich, das
abgesagt, aber Ludwig Manfred Lommel und Karla Lommel auf dem Faktotum Heruns dankens- Ku’damm in Berlin
mann und noch
werter
Weise
viele andere. Er
eine Tonbandaufnahme eines ihrer Interinterpretierte alle Stimmen selbst und gab
views vom Bayerischen Rundfunk, das sie
jedem eine charakteristische Eigenart. In
anlässlich des 100. Geburtstages von Ludseinen Hörspielen hat er mit seiner wandwig Manfred Lommel im Jahre 1991 gelungsfähigen Stimme bis zu zwölf Persogeben hatte, zur Verfügung gestellt, so
nen vorgetäuscht. Sein Paul Neugebaudass wir die angekündigten Neuigkeiten
er wurde zum schlesischen Eulenspiegel.
neben einigen historischen Aufnahmen aus
Lommel wirkte in den dreißiger Jahren
den dreißiger Jahren wenigstens aus der
auch in Theaterstücken, in Filmen und in
Konserve hören konnten. Ansonsten
allen deutschen Großstadtvarietes mit. Ab
musste Wolfgang Hartmann frei nach Lom1938 war er als Theaterleiter am Berliner
mel „seinen Dreck allene“ machen.
Grossen Lustspielhaus in der FriedrichMit vielen Lichtbildern z. T. aus dem Pristraße tätig. Krieg und Vertreibung aus der
vatalbum von Frau Lommel erzählte Wolfangestammten Heimat machten auch vor
gang Hartmann von und über Ludwig Mander Familie Lommel nicht halt, wie die interfred Lommel, den Paul Neugebauer aus
essanten Aufzeichnungen von Karla LomRunxendorf an der Runxe mit seinem Senmel aus dieser Zeit eindrucksvoll verder Runxendorf auf der Welle 05.
mittelten. Nach 1945 unternahm er GastAm 10. Januar 1891 wurde Ludwig
spielreisen, trat an mehreren deutschen
Manfred Lommel als Sohn eines TuchfaBühnen auf, arbeitete für den NWDR. Eine
brikanten in Jauer in Schlesien geboren.
zeitlang war er in Bremen ansässig. Die
Nach der mehr oder weniger erfolgreichen
letzten Jahre wohnte er in Berlin. Für seiSchulzeit, enttäuschte er seinen Vater, der
ne „Lommel Hilfe“, mit der er auf seine Art
ihn in den Kaufmannsberuf zwingen wollseinen heimatvertriebenen Landsleuten zu
te, indem er sich, zuerst heimlich, der
helfen versuchte, wurde er 1956 durch die
Schauspielerei zuwandte. Speziell komiVerleihung des Bundesverdienstkreuzes
sche Rollen hatten es ihm angetan.
erster Klasse geehrt. Bis zu seinem Tode
Die Möglichkeit, sich in diesem Beruf
reiste er durch die Lande und hielt die Erzu betätigen, ergab sich nach dem Ende
innerung an seine unvergessene Heimat
des Ersten Weltkrieges, an dem er als OfSchlesien wach. Am 19. September 1962
fizier teilnahm. Zunächst fuhr er per Fahrist er auf einer Tournee in Bad Nauheim
rad über die Dörfer, um heitere Vortragseinem Herzinfarkt erlegen. Hier fand er
abende zu arrangieren, fungierte als Kasauch seine letzte Ruhestätte.
sierer, Platzanweiser, BeleuchtungsmeisWolfgang Hartmann
11
Bundesheimattreffen
im Jahr 2008
„Bundestreffen Kreis und Stadt Neustadt“
vom 10. bis 12. Mai 2008 in der Patenstadt
Northeim unter dem Thema: „50 Jahre Heimatstube“
Nächstes Bundesheimattreffen der Brieger
am 17./18. Mai 2008 in Goslar
Patenschaft Stadt Solingen – Kreis Goldberg
(Schlesien)
27. Goldberger Heimattreffen in Solingen
am 24. und 25. Mai 2008 in Gaststätte Meis,
Börsenstrasse 109, Solingen-Widdert
Bundesheimattreffen der Stadt und des
Kreises Ohlau am 10. und 11. Mai 2008 in
Iserlohn
Vor jetzt 52 Jahren hat die Stadt Iserlohn die
Patenschaft für die Stadt und den Kreis Ohlau übernommen. So findet auch in diesem
Jahr wieder das Kreisheimattreffen am 10.
und 11. Mai 2008 in Iserlohn auf der Alexander-Höhe statt.
7. und 8. Juni 2008:
30. Bundesheimattreffen der Bundesheimatgruppe Stadt und Kreis Strehlen in
der Patenstadt Herne
Neuwahlen bei den Schlesiern in Ebermannstadt
Vor dem sehr gut besuchten, traditionellen „Häckerle-Essen“ am 27. Februar fanden auch Vorstandswahlen statt. Ab sofort wird die 1. Vorsitzende Anneliese
Woschke von Horst Kiolbassa als 2. Vorstand tatkräftig unterstützt.
Des weiteren wurde ein kompletter Vorstand gewählt bzw. bestätigt, der motiviert
in ein neues Vereinsjahr startet. Diese Vorstandsmitglieder danken für das entgegengebrachte Vertrauen: 1. Vorsitzende
Anneliese Woschke, 2. Vorsitzender Horst
Kiolbassa, Schriftführerin Sabine Weilbacher, Schatzmeister Walter Heesen,
Beisitzer Christa Nitsche, Dieter Stief,
Bärbel Stief, Kassenprüfer Hartmut
Krätzig, Roland Stief.
Bei den „ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedern“ Horst Pommerening, Anneliese Fuchs, Rosel Lorenz und Walburga
Dulski, bedankte sich die Vorsitzende
Anneliese Woschke mit Präsenten für die
bisher im Verband geleistete Hilfe.
Anneliese Woschke
Zu „Zum 135. Geburtstag Paul
Kellers“ (SN 6/2008, Seite 12/13)
Ergänzend zu den Literaturangaben fügen
wir noch folgenden Literaturhinweis auf
ein neu erschienenes Buch hinzu:
Tschechne, Wolfgang: „Im Vorgarten des
Paradieses – Leben und Werk des Schriftstellers Paul Keller“. Bergstadtverlag
2007.
12
HISTORISCHES
Schlesische Nachrichten 7/2008
Ehrung der Deutschen am Annaberg
85 Jahre nach den heroischen Kämpfen
um das weit ins Land hineinragende Bergmassiv besuchten im April vor zwei Jahren mehrere Mitglieder der Familie
Brachmanski den heiligen Annaberg,
das religiöse Wahrzeichen Oberschlesiens, um hier an historischer Stätte ihre
Vorfahren zu ehren.
Es war im Sommer 1921, als der
Annaberg plötzlich im Fokus des Weltinteresses stand. Wie ein Fanal erklang es
durch sämtliche deutsche Bundesländer:
Oberschlesien droht akute Gefahr. Polen
raubt erneut Deutsches Land!!
In großformatigen Artikeln informierte
die Presse über die brisante Situation
nach dem Wahlergebnis vom 20. 3. 1921.
Trotzig lehnte Polen den eindeutigen Entscheid der Wähler ab, die mit über 60 %
für den Verbleib Ostoberschlesiens beim
Reich votierten. Albrecht Korfanty, einstiger Reichstagsabgeordneter, ein übler
Renegat, der sich den Polen anbiederte
und durch eine besonders aggressive
Hetzpolemik hervortrat, versprach jedem
Wähler, der für die polnische Perspektive Oberschlesiens stimmte, als Belohnung eine Milchkuh. Aber auch diese
durchsichtige Wahlbeeinflussung, die
von den Alliierten, dabei ganz besonders
von Frankreich geduldet wurde, blieb erfolglos. So blieb als letzte Alternative –
wollte man die polnischen Interessen nicht
gänzlich aufgeben – militärisch zu intervenieren. Frankreich, als quasi – Schutzmacht Polens, ließ diplomatisch erkennen, keinesfalls in die geplanten Verwicklungen einzugreifen. Damit war
Korfanty und seinen Insurgenten freie
Hand gegeben. Umgehend nutzten sie die
Gunst der Stunde und besetzten am 3.
Mai 1921, Ostoberschlesien. Mord, Totschlag, Plünderung bis hin zu Vergewaltigungen standen auf der Tagesordnung. Wer sich als Deutscher Schlesier
gegen diese Schikanen zur Wehr setzte,
dem drohte immenses Ungemach, wobei die Familien nicht verschont blieben.
Die Zeitungen jener Monate sind voll mit
Greuelberichten, die jeder heute noch in
den Archiven nachlesen kann. Diesem
Terror der Zivilbevölkerung setzten sich
mehr und mehr deutschstämmige Schlesier entgegen. Aus dem fernen Bayern,
der Heimat von Papst Benedikt VXI. rückte das Korps Oberland an, um den bedrohten Landsleuten zu helfen. Heldenmutige deutsche Freikorpskämpfer unter
bewährter Führung einstiger kaiserlicher
Offiziere marschierten in Oberschlesien
ein, um der polnischen Barbarei ein Ende
zu bereiten. Was niemand für möglich gehalten hätte (die Befreiung Oberschlesiens), sollte dennoch Realität werden.
Ähnlich wie im Jahr 1813 als sich das
deutsche Volk gegen den Ursurpator Napolen I. vereinte, erhob
sich die Bevölkerung entschlossen gegen ihre polnischen Peiniger.
Die nur schlecht ausgerüsteten Freikorpskämpfer ersetzten
den Mangel an Waffen und Ausrüstungsgegenständen durch
Mut und Heldentum und lehrten
so den polnischen Aggressor
das Fürchten. Trotz zähen Widerstandes seitens der polnischen Insurgenten, die von Frankreich
massive Unterstützung in Form
von militärischen Ausrüstungsgegenständen erhielten, gelang es ihnen
nicht, den unaufhaltsamen Vormarsch der
siegreichen deutschen Truppen zu stoppen. Besonders erbittert tobten jedoch
die Kämpfe um den heiligen Annaberg,
der gerade für die polnischen Aggressoren eine eminente Bedeutung als Kultstätte besaß. Keine der beiden Kriegsparteien wollte zurückweichen, sowohl für
Polen als auch für Deutsche galt der Besitz des Annaberges als Fanal des Sieges. Allen Beteiligten war die Situation
klar, eroberten die deutschen Patrioten
den Annaberg, so drohte ein Volksaufstand in Oberschlesien, der die polnische
Intervention hinwegfegen würde. Vergeblich versuchten die polnischen Insurgenten ihre Stellung zu halten, trotz rabiaten Widerstandes erlagen sie dem
deutschen Angriff. Am 21. 5. 1921 wehte wieder die vertraute schwarz-weiß-rote
Flagge vom Kirchturm des Klosters. Im
Fazit räumte Polen einen Teil der Region,
in die französische Truppen als Puffer einmarschierten. Die siegreichen deutschen
Verbände mussten trotz aller Einsprüche
das Land verlassen, Ostoberschlesien
blieb bis 1939 annektiert.
Das Menetekel vom Annaberg bleibt
für die Polen bis heute ein traumatisches
Ereignis. Heute muss der Besucher allerdings schon gezielt nach dem Denkmal
für die Aufständischen am Annaberg fragen. Publikationen oder Abbildungen
sucht man im Gegensatz zu den zahlreichen kirchlichen Devotionalien vergeblich.
An Stelle des von deutscher Seite errichteten Ehrenhains hat die polnische
Staatsführung einen durchbrochenen
Kubus mit ewiger Flamme als Denkmal
der polnischen Siege (die es nicht gab)
erbauen lassen. Auf den Touristen wirkt
die gesamte Anlage bedrückend, zumal
sich der Bauzustand derselben als sehr
marode darstellt. Wackelige Stufen, abbröckelnder Putz sowie fehlende Steinverkleidung können quasi als Synonym
für die polnische Wirtschaft gelten.
Ebenso wie der jetzige desolate ökono-
mische Zustand Polens,
zeigt sich auch das polnische Denkmal auf
dem Annaberg. Aus
Mangel an Gas brennt
die „ewige“ Flamme
nur an Staatsfeiertagen.
Im Gegensatz dazu hat
sich das von Deutschen angelegte Amphitheater, wo einst imposante Gedenkfeiern
zu Ehren der deutschen
Helden stattfanden, bis
heute unversehrt erhalten.
Perfide mutet es jedoch an, wenn man
sieht, wie Polen dieses in den Gesamtdenkmalkomplex integriert hat. Leider war
es nicht möglich, unsere alte Kaiserfahne respektive die historische Fahne
Oberschlesiens zu präsentieren, da noch
immer Ressentiments gegen die Deutschen existieren. Den Euro nimmt man
gern im jetzigen Polen sowie zuvor die
D-Mark, den Gebern hingegen schenkt
man kaum Beachtung. Undank eben, wie
vielerorts in Europa zu beobachten.
Mit einer Gedenkminute gedachten Enkel und Urenkel ihrer Ahnen Wenzel und
Viktor Brachmanski, der heldenhaft am
Annaberg für die deutsche Sache stritt.
Hans-Peter Brachmanski
Wenzel Brachmanski und der Schlesische
Adlerorden, den er für seinen Einsatz verliehen bekam.
Teil 2
Schlesische Nachrichten 7/2008
HISTORISCHES
Die Urbans bauten in ganz Schlesien:
Das Baugeschäft für Hoch- und Tiefbau
von Jutta Graeve
wäre jetzt 170 Jahre alt
Es ist erstaunlich, wie Georg Urban diesen vielseitigen und weit verstreuten Betrieb, der bis zu 800 Werksangehörige beschäftigt, mit einer nach heutigen Begriffen ungewöhnlich geringen Anzahl engerer Mitarbeiter leitet und fest in der Hand
hält. Er verbringt buchstäblich den größten Teil seines Lebens auf den uns heute
so primitiv scheinenden Verkehrsmitteln
der damaligen Zeit, im Pferdewagen und
zur Erholung im Sattel. Diese eiserne Arbeitskraft und Freude, einfache und bescheidene Lebensführung, tiefe soziale
Führsorge und Gerechtigkeit für jeden Angehörigen seines Betriebes, lassen ihn als
wirklichen Patriarchen erscheinen, der viel
von den anderen, am meisten aber von
sich selbst verlangt. So ist das innere Verhältnis in der Firma, trotz ihrer Größe, ein
im besten Sinne familiäres Verhältnis.
Daheim werden mit den verbliebenen
kargen Möglichkeiten begonnene Arbeiten langsam weiter oder zu Ende geführt.
Immer größere Mengen der umfangreichen
Materiallager, des großen Maschinen- und
Geräteparks, besonders an Tiefbau und
Feldbahngeräten, Lokomotiven, Wagen
und Gleise, werden an die Heeresverwaltung abgegeben. Das Kriegsende, Revolutionswirren, Lohn- und Wirtschaftskämpfe, die immer stürmischer fortschreitende Inflation scheinen alles Bestehende vernichten zu wollen. Die
Früchte und Erfolge einer jahrzehntelangen Lebensarbeit sind dahin. Der wertvollste Aktivposten ist der zähe, nicht zu
brechende Arbeitswille Georg Urbans, der
von neuem anfängt, auf dem Trümmerhaufen des einstigen stolzen Besitzes wieder aufzubauen.
Im Jahr 1921 tritt der jüngere Sohn Georg Urbans, Gerhard Urban, in die Firma
Der erste Weltkrieg 14/18 zerstört
ein, um den Bestand der Firma in der Fafast den Betrieb
milie fortzuführen. Er besucht die BaugeIn diese Epoche rastlosen Schaffens
werkschule in Breslau und die Technische
bricht wie ein alles vernichtendes Unwetter
Hochschule in Dresden. Es wird eine Fader Krieg von 1914. Mit ihm beginnt wiemilienkommanditgesellschaft gegründet,
der ein neuer Abschnitt in der wechselin die er neben Georg Urban als persönvollen Firmengeschichte. Der Kriegsauslich haftender Gesellschafter eintritt. Ab
bruch ruft den größten Teil der Werksan1. Januar 1937 übernimmt Gerhard Urban
gehörigen zur Fahne. Der Betrieb muss im
die Firma Georg Urban als alleiniger Inkleinen Umfang weiter geführt werden,
haber.
Mit Abschluss der Inflation beginnt sich
nachdem ihm das wertvollste an Menschüchtern wieder das Wirtschaftsleben
schenmaterial, Maschinen und Transzu rühren. Vor dem Kriege begonnene
portmitteln genommen wird. Allein 24 PferStraßenbauten werden weiter geführt. Die
de, alles Füchse und der besondere Stolz
Firma ist trotz vielseitiger Schwierigkeiten
von Georg Urban, werden bei der Mobilallmählich wieder stark beschäftigt.
machung vom Heer beansprucht. Unter
Hoch- und Tiefbau beleben sich stark zur
den Mitarbeitern, die eingezogen werden,
Scheinblüte am Ende der Zwanziger Jahbefinden sich auch seine beiden Söhne.
re. Die Wiederbeschaffung
des im Krieg an den Staat abSitz der Firma
in Goldberg
gegebenen großen Bau-, besonders Tiefbaugeräteparkes, steht im Vordergrund.
Wieder sind es bedeutende
Arbeiten aus allen Zweigen
des städtischen und ländlichen Hochbaus, des Siedlungsbaues und des Industriebaues, die zur Ausführung kommen.
Beispiele hierfür sind: Die
Obertorsiedlung in Goldberg,
Schulbauten in zahlreichen
Dörfern, viele Industriebauten
Sägewerk
in ganz Niederschlesien und
am Lindenplatz,
Straßenbauten in den Kreisen
Goldberg
Goldberg und Schönau. Im
Jahr 1922 wird in Erweiterung
des Sägewerkes eine modern
eingerichtete Bautischlerei
errichtet, die, wie das Sägewerk, nur für den eigenen Bedarf arbeitet. Im Frühjahr wird
nach hartem Kampf mit den
Behörden eine eigene Be-
13
triebskrankenkasse
für den Betrieb geschaffen, der wieder
die alte Mitarbeiterzahl hat. Georg Urban wird mit 74 Jahren zum Ehrenbürger
der Stadt Goldberg
ernannt. Er stirbt
zwei Jahre später
am 16. April 1930.
Georg Franz Urban Am 30. Januar 1933
wird Adolf Hitler
Reichskanzler und eine der ersten Maßnahmen der neuen Regierung ist der
Kampf gegen die Arbeitslosigkeit mit Hilfe eines großzügigen Bauprogramms.
Der Autobahnbau bringt der Firma Vollbeschäftigung, die Zahl der Betriebsangehörigen steigt auf 1000 Mitarbeiter, viele davon arbeiten schon in der zweiten
oder dritten Generation in der Firma.
Der Zweite Weltkrieg bringt das Ende.
Über das Ende der Firma Georg Urban
berichtet der Sohn Gerhard Urbans, Professor Dr. Georg Urban, der heute in Stuttgart lebt:
Bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs
1939 wurde mein Vater Gerhard Urban wie
im Ersten Weltkrieg als Artillerieoffizier eingezogen, aber nach einigen Wochen bereits „uk“-gestellt für die Weiterführung seines Unternehmens. Dieses wurde in die
„Organisation Todt“ eingegliedert und mit
Kriegsbauten an der Ostfront beauftragt.
Hierzu wurde das Personal auf viele tausend Mitarbeiter aufgestockt, vornehmlich
mit Fremdarbeitern. Ich entsinne mich auf
die Anstrengungen meines Vaters, diesen
Menschen eine ausreichende Versorgung
und eine anständige Behandlung zukommen zu lassen.
Ein interessanter Auftrag etwa war die
Ölschiefergewinnung zur Benzinbedarfsdeckung am finnischen Meerbusen in
Kohtla-Järve. Das Missverhältnis von
Tiefbauarbeiten und verwertbaren Ergebnis war hier besonders krass. Die Projektführung von Goldberg aus musste über
Tausende von Kilometern quer durch das
Kriegsgebiet erfolgen.
Generell fehlt es heute an einer wissenschaftlich-historischen Erarbeitung der
deutschen Kriegswirtschaft, die an überdehnten Fronten unter jedwedem Ressourcenmangel über alle Kriegsjahre hinweg einmalige Leistungen erbringen musste.
Die Bautätigkeit in Schlesien kam auf
diese Weise allmählich zum Erliegen. Im
Februar 1945 geriet mein Vater als Zivilist in russische Kriegsgefangenschaft. Ein
Jahr später bei seiner Rückkehr als fast
Verhungerter, war nicht nur die Heimat verloren, sondern es waren auch zumindest
drei Güterzüge voll schwerem Baugeräts
als „herrenloses Gut“ von der Bahnverwaltung entschädigungslos verschleudert
worden. Der weitere Weg der Familie entfernte sich nach Generationen erstmals
von der Bautätigkeit, aber auch spätere
Erfolge basieren auf Unternehmertum und
auf Heimattreue.
KULTUR
14
Eröffnung der Ausstellung „Zeit-Reisen“ mit historischen
Schlesien-Ansichten aus der Graphiksammlung Haselbach
Landesbeauftragter Friedrich weist auf
die Ausstellung im Universitätsmuseum
Bildende Kunst in Marburg hin
Der Landesbeauftragte der Hessischen
Landesregierung für Heimatvertriebene
und Spätaussiedler, Rudolf Friedrich, hat
heute auf die Ausstellung „Zeit-Reisen“ mit
historischen Schlesien-Ansichten aus der
Graphiksammlung Haselbach hingewiesen, die am 9. März 2008 im Universitätsmuseum Bildende Kunst in Marburg
eröffnet wird.
Friedrich betonte die Einzigartigkeit dieser Ausstellung, die aus einer Sammlung
des Namslauer Brauereibesitzers Albrecht Haselbach (1892 – 1979) von über
4.000 Kupferstichen, Radierungen, Li-
TERMINE
thographien, Zeichnungen und Aquarellen entstanden ist.
Diese Sammlungsbestände, die sich
zu rund drei Viertel im Eigentum des
Landes Hessen befinden, wurden jetzt
erstmals im Rahmen einer deutsch-polnischen Kooperation mit dem HerderInstitut in Marburg und dem Architekturmuseum in Breslau in Zusammenarbeit mit dem Kunstforum Ostdeutsche
Galerie in Regensburg und dem Schlesischen Museum zu Görlitz vollständig
dokumentiert und digital zusammengeführt. Das Hessische Sozialministe-
Schlesische Nachrichten 7/2008
rium hat das Projekt wesentlich finanziell mitgefördert.
Die Ausstellung führt in eine faszinierende Welt bizarrer Gebirgslandschaften,
stolzer Städte und früher Industriehochburgen. Vor den Augen des Betrachters
entfaltet sich ein bunter Bilderborgen, der
den Reiz des schon von Goethe als „zehnfach interessantes Land“ gerühmten
Schlesiens für heutige Generationen wieder zum Leben erwacht.
„Die Ausstellung war schon in Görlitz,
Regensburg, Kattowitz und Breslau zu sehen und ich hoffe, dass viele Besucher aus
ganz Hessen nach Marburg kommen“, so
Friedrich. Sie ist vom 9. März bis 27. April
2008 (Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 11-13 Uhr und 14-17 Uhr) im Universitätsmuseum Bildende Kunst in Marburg,
Biegenstraße 11, zu sehen.
HSM, Landesbeauftragter
der Hessischen Landesregierung
für Heimatvertriebene und
Spätaussiedler
Große Böhmerwald-Schau in München
Ausstellung im Sudetendeutschen Haus
Gemeinde der Evangelischen Schlesier
im Raum Hamburg 4. April 2008,
16 Uhr: Gemeindenachmittag im Gemeindehaus der St. Petri-Kirche in Altona, Schillerstr. 22 – 24
HAUS SCHLESIEN
Buchvorstellung
am 6. April 2008 um 15 Uhr im
Eichendorffsaal:
Gudrun Schmidt und Robert Boecker:
„Sieben Tage mit dem Kardinal“
Die Veranstaltung ist kostenfrei.
Dienstag – Freitag, 10-12, 13-17 Uhr,
Sa., So. und Feiertage: 11-18 Uhr.
HAUS SCHLESIEN –
Museum für schlesische Landeskunde
Dollendorfer Str. 412,
53639 Königswinter-Heisterbacherrott
Tel.: 02244/886-0,
E-mail: [email protected],
Internet: www.hausschlesien.de
SCHLESISCHER
KULTURKREIS MÜNCHEN
Nächste Termine:
30. April 2008
Manfred Freiherr von Richthofen zum 90.
Todestag des „Roten Barons“ mit vielen
Lichtbildern
28. Mai 2008
Carl Hauptmann zum 150. Geburtstag
des „Riesengebirgsdichters“
Jeweils 14 Uhr. Ort: Rhaetenhaus München, Luisenstr. 27. Eintritt frei!
Freiwillige Spende erbeten! Zur Finanzierung des Saales wird um einen gewissen Verzehr gebeten!
„Der Böhmerwald. Ein Leben mit Holz“
heißt die neue große Ausstellung im Kulturzentrum Sudetendeutsches Haus in
München. Hier wird die intensive Holzgewinnung und wirtschaft der Region
dargestellt. Auch die
berühmte Glasbläserei des Böhmerwaldes – in der Ausstellung mit bunten
Pokalen und Gläsern vertreten –
wäre ohne das
Brennmaterial nicht
denkbar gewesen.
Bis Mittwoch, 30. April 2008. Sudetendeutsches Haus, Hochstraße 8 (Nähe
Kulturzentrum am Gasteig), 81669 München. Geöffnet Montag bis Freitag 10.0019.00 Uhr. Gruppenbesuche nach telefonischer Anmeldung:unter (089) 4 80 00 30.
LYRIK / DE LIBRIS / VERMISCHTES
Schlesische Nachrichten 7/2008
Bildband von
Siegbert Amler
erschienen
Zur Vernissage meiner Ausstellung in der Landesvertretung
Niedersachsen beim Bund in
Berlin, im Mai 2007, erschien mein neuer
Bildband:
„Siegbert Amler – Skulpturen – Plastiken – Objekte – 1995 – 2006“
Das von mir selbst gestaltete Buch zeigt
mit 40 ausgezeichneten Farbabbildungen
einen Querschnitt durch meine künstlerischen Arbeiten des letzten Jahrzehnts.
Die Kunsthistorikerin Dr. Idis B. Hartmann schrieb eine einfühlsame Einführung.
(Zitat): „Er zählt zu den herausragenden
deutschen Künstlern des 20. Jahrhunderts.
Fast dickköpfig hat er seinen eigenen Stil
entwickelt und damit ein großartiges, qualitätvolles Oeuvre geschaffen. Amlers
Werk hat viele Facetten und Ausformungen und bleibt dennoch immer eigenständig. Er kennt den schmalen Grat zwischen realistischem Vorbild und reiner
Form. Dass er immer die Balance behält
zwischen diesen Polen, macht die Aussagekraft, die interessante Zeitlosigkeit
und die Symbolkraft seiner Werke aus.“
Siegbert Amler – Skulpturen – Plastiken –
Objekte – 1995 – 2006. Glücksburg:
Eigenverlag 2007. 93 S. 41 Farbabb.
ISBN 978-3-00-021313-7, 22,– €
Der Bildband ist nicht im Buchhandel,
sondern nur bei mir erhältlich.
SIEGBERT AMLER, 24960 GLÜCKSBURG/OSTSEE, SCHAUSENDER WEG
36, TEL. 04631/8169 FAX 04631/622369,
www.siegbert-amler.de,
E-Mail: [email protected]
15
BLICK NACH ÖSTERREICH
Zeihsel: Brüssel widerspricht sich selbst bei Forderungen
Utl.:
Kuschelkurs für Tschechien und Slowakei gilt für
Ankara nicht
Dass Brüssel als Tempel der Bürokratie der Europäischen Union (EU) seine
Haltung zu den EU-Kandidatenländern
mit unterschiedlichen Linealen misst,
zeigte sich in der jüngsten Vergangenheit an mehreren Beispielen. Während
man etwa die Slowakei im Vorfeld des
EU-Beitritts mahnte, die Minderheit der
Sinti und Roma nach den Regeln der
EU zu behandeln, störte es in Brüssel
niemanden, dass in Slowenien die deutsche Minderheit ganz offen diskriminiert
wird. Diese Diskriminierung war für
Brüssel nie ein Gegenstand der EU-Verhandlungen mit Laibach.
Erst jüngst wurde die Türkei aufgefordert, das in den 1970er Jahren
konfiszierte Vermögen von Religionsgemeinschaften an die früheren Besitzer zurückzugeben, weil es ansonsten bei den EU-Beitrittsverhandlungen
zu Verzögerungen und ähnlichen Problemen kommen könnte. Diese Forderung der EU an die Türkei ist an und
für sich in Ordnung, schließlich stehen
solche Diskriminierungen im krassen
Widerspruch zu den EU-internen
Spielregeln: Und die sollten eigentlich
für alle gelten! So zumindest hört es
sich auf dem gedruckten Papier der EU
an. In Wirklichkeit werden aber die Latten verschieden hoch gelegt.
So wies etwa die Sudetendeutsche
Landsmannschaft in Österreich (SLÖ)
Sokrates
Noch immer
geht irgendeiner
wie Sokrates
sinnend über
lärmende Märkte,
wo Menschen
um das Vergängliche
feilschen.
Nach uralten Regeln
vollzieht sich doch nur,
vor vertauschten Kulissen,
immer dasselbe Spiel.
Variationen zu Themen,
die niemals altern.
Konrad Werner geboren 1924 in Hirschberg/Rsgb.
ausgezeichnet 1980 mit einem Lyrikpreis La Torre der Comune
di S.Maria di Licondia/Sizilien.
1981 erschien der Gedichtband Immer sind Stimmen
Das Gedicht Sokrates ist in der Anthologie „Aufbruch – Blick
2000“ 1995 in der edition Transform, München erschienen
in zahlreichen Initiativen auf das Unrecht der Benesch-Dekrete hin und
machte in Resolutionen an die EUKommission, an das EU-Parlament
und an den österreichischen Nationalrat darauf aufmerksam, dass etwa
die deutsche Minderheit in Tschechien
nach wie vor vom tschechischen Restitutionsprogramm von 1991/92 ausgeschlossen bleibt. Tschechien gab lediglich jenes Eigentum zurück, das
nach der kommunistischen Machtergreifung ab Februar 1948 konfisziert
worden war. Und gerade an dieser
Stelle hält Prag an den seinerzeitigen
Enteignungen fest, indem die Kirchen
in Tschechien nach wie vor Teile ihres
ehemaligen Eigentums nicht zurück erhält. Das gilt auch für das ehemalige
deutsche Kirchenvermögen, das auf
Grundlage der Benesch-Dekrete enteignet wurde.
„Aber in diesem Fall gab es aus
Brüssel keinerlei Forderungen an
Prag, das enteignete Kirchenvermögen
– wie etwa jetzt im Fall der Türkei! –
als Grundbedingung für eine EU-Aufnahme zurückzugeben“, schloss Gerhard Zeihsel, der Bundesobmann der
SLÖ.
Sudetendeutscher
Pressedienst (SdP)
der Sudetendeutschen
Landsmannschaft Österreich
VERMISCHTES / TERMINE / ANZEIGEN
16
Schlesische Nachrichten 7/2008
Landsmannschaft Schlesien, Dollendorfer Str. 412, 53639 Königswinter
Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt, G 9638
Neue Internet-Seite
Unter www.reichenbach-eulengebirge.de wurde vor kurzem eine
neue Internet-Adresse freigeschaltet. Die von Peter Krusche
gestaltete Seite bietet alte Postkarten und Fotos der Stadt, des
Eulengebirges und des Riesengebirges mit seinen Bauden. SN
Wohn-/Geschäftshaus in Hindenburg/Zabrze
Baujahr 1914, zentrale, ruhige Lage, 10 Wohnungen/2 Geschäfte.
Vermietet. Eigentumsverhältnisse geklärt. Sofort provisionsfrei
zu verkaufen! 600.000,00 PLN (170.000,00 Euro)
Tel. 0511/753369, Fax: 0511/7637270, Email:[email protected]
Bewirtetes Waldhaus HUBERTUS
ein gemütliches Zuhause
auf ihrem Besuch in der Heimat,
5 Zimmer/DU/WC mit gehobenem
Komfort, sehr ruhige und dennoch
zentrale Lage zwischen Oppeln
und Kreuzburg, bestens geeignet
für Tagesausflüge,
Infos unter www.bavetia.ch
Tel. +41 44 940 89 32
Fax +41 44 940 90 10
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TERMINE
Silesia –
Schlesisches Verkaufsstübel
der Landsmannschaft Schlesien
im Haus Schlesien
Postfach 15 01 32, 53040 Bonn,
Tel.: 02 28/23 21 54 (AB/24 Std.)
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag:
15.00 bis 17.00 Uhr
Sonnabend und Sonntag: 14.00 bis 17.00 Uhr
Montag: Ruhetag
Besuchergruppen werden um rechtzeitige Anmeldung gebeten.
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11. bis 13. April
2008: Das Erlebte
erzählen – Zeitzeugen sind gefragt.
Seminar im Pommern-Zentrum Ostsee-Akademie in
Travemünde. Europaweg 3, 23570
Lübeck,
Tel.
04502/803203,
www.ostseeakademie.de
Landsmannschaft
Schlesien, Kreisgruppe Neumünster
13. April 2008,
15 Uhr: Jahreshauptversammlung
mit Kartoffelsalat
und Würstchen im
Kiek in
Arbeitsgemeinschaft Ostmitteleuropa e. V. Berlin
25. April 2008, 19
Uhr: Durch das
grüne Oberschlesien und die Grafschaft Glatz. (Lichtbildervortrag). Referent: Sigismund
Freiherr von Zedlitz, Berlin. Bürgertreff im S-Bahnhof
Berlin-Lichterfelde
West, Hans-SachsStr. 4 e. Eintritt frei!
www.ostmitteleuropa.de
Impressum: Schlesische Nachrichten, Zeitung für Schlesien, vereint mit Oberschlesischer
Kurier · Herausgeber: Landsmannschaft Schlesien – Nieder- und Oberschlesien e. V.,
vertreten durch den Bundesvorsitzenden Rudi Pawelka, Dollendorfer Straße 412, 53639 Königswinter, Telefon (0 22 44) 92 59-0, Fax (0 22 44) 92 59-290.
Die Landsmannschaft Schlesien – Nieder- und Oberschlesien e.V. – Bundesleitung – im Internet:
www.schlesien-Lm.de
Texte und Redaktion: Dr. Michaela S. Ast – ma – (Chefredakteurin). Die Redaktion behält sich
das Recht vor, Beiträge redaktionell zu kürzen. Telefon (0 22 44) 92 59-0, Fax (0 22 44) 92 59-290,
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Nachdruck: Der Nachdruck von redaktionellen Beiträgen der Schlesischen Nachrichten ist bei
Quellenangabe und Zusendung eines Belegexemplars gestattet.
Anzeigen: Cilly Langschwager, Telefon (0 22 44) 92 59-295, Fax (0 22 44) 92 59-290,
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Bestellungen bei der Bundesgeschäftsstelle der Landsmannschaft Schlesien · Bezugspreis:
Einzelexemplar 2,00 Euro, 3,00 Zloty; Jahresabonnement 40,00 Euro · Erscheinungsweise: zweimal im Monat; Abonnementskündigung nur bis zum 30. November eines laufenden Jahres für
das kommende Jahr möglich. Für unverlangte Manuskripte und Bilder wird keine Haftung übernommen. Unverlangt eingesandte Manuskripte, Bilder und Bücher können nur zurückgeschickt
werden und Zuschriften sowie Anfragen können nur beantwortet werden, wenn ausreichend Rückporto beiliegt. Die mit Namen oder Chiffre gezeichneten Artikel geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers oder der Redaktion wieder.
Bankkonto: Volksbank Bonn Rhein-Sieg eG., BLZ 380 601 86, Kto.-Nr. 260 089 3036.
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Übersetzungs- und Dolmetscherdienst
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Dipl.-Ing. Damian Spielvogel
Mit staatlicher Anerkennung geprüfter Dolmetscher und
Übersetzer für die polnische Sprache
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Tel.: 02 28 – 97 37 958
Auskünfte zu Eigentumsfragen, Immobilienerwerb,
Urkundenbeschaffung, Ahnen- und Familienforschung
können nicht erteilt werden.

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