15.02.2008 - Oberschlesien eine Region in Europa Portal
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15.02.2008 - Oberschlesien eine Region in Europa Portal
G 9638 Schlesische Nachrichten Zeitung für Schlesien Herausgeber: Landsmannschaft Schlesien – Nieder- und Oberschlesien Redaktionsanschrift: Dollendorfer Str. 412, 53639 Königswinter, Tel. (0 22 44) 92 59-0 Nummer 4/2008 Einzelpreis 2,00 Euro 15. Februar 2008 Wir stehen immer noch am Anfang Anmerkungen zu einem Interview des ehemaligen polnischen Außenministers Bronislaw Geremek Peter Großpietsch, stellv. Bundesvorsitzender der Landsmannschaft Schlesien E r ist bekannt, angesehen, hüben wie drüben, und zur Zeit Abgeordneter des Europäischen Parlaments. Am 21. Dezember 2007 gab er dem Deutschlandfunk frühmorgens ein Interview. Da ich glaubte, mich wiederholt verhört zu haben, besorg- te ich mir via Internet den gesamten Text und traute meinen Augen nicht. Da heißt es wörtlich: „Auf deutscher Seite ist da der Versuch, den Blick auf den Krieg zu ändern ... durch die Behauptung, Polen ... hätten die Deutschen aus ihrer Heimat vertrieben, während dies auf Beschlüsse der Alliierten zurückzuführen ist.“ Nun haben also die Alliierten uns vertrieben! Polen „mußte“ daraufhin ein Viertel des Deutschen Reiches, entsprechend des Gebietsstandes der Weimarer Republik, übernehmen! Bild aus der Heimat Schloß Buchwald im Riesengebirge Foto: Archiv SN 2 Warum ist es der polnischen Seite – trotz Grenzbestätigungs- und Zweiplus-Vier-Vertrag nicht möglich, zur historischen Wahrheit zu finden? Warum erschwert man das Zusammenfinden der Völker grundlos auf diese Weise? Statt dessen werden solche Geschichtslügen in Polen der Jugend verkauft und in die nächste und übernächste Generation transferiert. Was lernen wir aus soviel geballter Ignoranz, aus solchen armseligen, wahrheitswidrigen Behauptungen nach nahezu 20 Jahren Demokratie im Nachbarland? Ist es immer noch das schlechte Gewissen? Dürfen Polen nur Opfer, nie Täter (gewesen) sein? Und was sagt die deutsche Politik dazu? Jahrzehntelang wurden wir auf Europa vertröstet. Als der Eiserne Vorhang fiel, wurden wir auf den EU-Beitritt Polens und der Tschechischen Republik vertröstet. Uns wurde suggeriert: Dann werden alle Probleme gelöst: Rückkehrrecht, Eigentum! Nun ist Polen EU-Mitglied, aber was hat sich geändert? Jetzt wird den deutschen Heimatvertriebenen gesagt: „Ohne Hitler keine Vertreibung!“ Jeder Spielfilm, jede angebliche Dokumentation, jedes Interview usw. verläuft nach diesem Muster. Man hatte auf Zeit und die damit einhergehende biologische Lösung gesetzt. Deutsche Politiker geben permanent der polnischen Seite Steilvorlagen, sonst wären solche Interviewbeiträge von Herrn Geremek nicht möglich. Natürlich weiß er nur zu gut, dass die Vertreibung der Deutschen lange vor den Gesprächen der Alliierten (Potsdam) begann. Kann es sogar sein, dass es für die völlige Negierung des auf europäischer Ebene geplatzten Zentrums gegen Vertreibungen auf polnischer Seite noch andere triftige Gründe gibt? Vermutlich sind es diese: Mit jeder, egal wo und wie, dokumentierten Vertreibung der Deutschen aus einem jahrhundertealten Teil des Deutschen Reiches durch Polen wird immer und für alle Zeiten an die Geschichte der Oder-Neiße-Grenze erinnert werden. Dies ist zwar rechtlich nicht mehr relevant, jedoch die moralische Komponente bleibt und wird das Gewissen Warschaus immer belasten. U nd noch etwas: In dem geplanten Zentrum gegen Vertreibungen wird auch die Vertreibung der Armenier durch das Osmanische Reich thematisiert werden. POLITIK Schlesische Nachrichten 4/2008 Selbstverständlich muß dann auch dokumentiert werden, dass Polen in den Jahren 1921 – 1924 ca. 700.000 Deutsche aus den zufolge des Versailler Diktats zugesprochenen Gebieten (Westpreußen, Schlesien) vertrieben hat. Dieses dunkle Kapitel polnischer Politik soll – so die Pläne von Minis- terpräsident Tusk – durch ein sogenanntes „Weltkriegsmuseum“ in Danzig im Verborgenen bleiben. Ein „Weltkriegsmuseum“ begänne ja 1933. U nd wie reagieren darauf deutsche Politiker bis hin zum Bundespräsidenten ...? Schlesische Notizen Sie setzen auf die Schlesier. Aufsehen erregt zur Zeit die Verlegung der deutschen Fluglinie Germanwings vom Krakauer Flughafen nach Kattowitz. Dabei ist es kein Geheimnis, dass dieser Umzug nach Schlesien ökonomische Gründe hat. Das „Schlesische Potenzial“ wird höher eingeschätzt. Alles deutet darauf hin, dass Handlungen dieser Art, die nacheinander von Fluggesellschaften vorgenommen werden, eine Antwort auf die bessere Konjunktur in Kattowitz sind. Die Region Oberschlesien wird von 11 Mio. Menschen bewohnt und sie hat ein großes Marktpotenzial. Der sich entwickelnde Flughafen in Kattowitz befriedigt diese Bedürfnisse ideal, was bereits auch andere Billigflieger richtig eingeschätzt haben. Die Daten weisen darauf hin, dass die Bedeutung von Kattowitz als Wirtschafts-, Wissenschafts- und Kulturzentrum und als einer der jüngsten Großstädte in dieser Region Europas wächst. „Im Sommerplan werden Flüge auf der Strecke Köln/Bonn – Kattowitz dienstags, donnerstags und sonnabends stattfinden. Während der Sommerferien (ab 14. Juli bis 11. August) wird die Frequenz auf vier Flüge wöchentlich wachsen – es wird einen zusätzlichen Flug montags geben. Von Stuttgart nach Kattowitz werden wir dienstags, donnerstags und sonnabends fliegen können.“ – so die Leitung von Germanwings. Dieses Faktum bedarf sicherlich keiner weiteren Kommentierung. ● Oberschlesien ohne deutschsprachige Seelsorge? Die Sorge darüber beherrscht weiterhin die Stimmung innerhalb der Mandatsträger in Oberschlesien, vor allem aber auch bei vielen einzelnen Oberschlesiern, für die die deutschsprachige Messe unverzichtbar ist. Man kann Prälat Wolfgang Globisch nur von Herzen dankbar sein, dass er – auch mit kräftigen Worten – hierzu eindeutig Stellung bezogen hat und es weiter tut. Es ist gut, dass sich darüber auch in Leserbriefen im „Schlesischen Wochenblatt“ Landsleute „Luft machen“. In einem aktuellen Leserbrief wird u. a. wie folgt ausgeführt: „Ohne die deutschsprachige Seelsorge wird es keine deutsche Minderheit in Oberschlesien mehr geben, denn diese Seelsorge trägt entscheidend zur Bildung und Stärkung der deutschen Identität bei (…). Prälat Globisch sagte vor kurzem: Die deutschsprachige Sonntags- messe ist für die deutsche Minderheit das wichtigste kulturelle Ereignis der Woche. Er hat völlig Recht. Ich möchte hinzufügen, es ist nicht nur das wichtigste, sondern bei sehr vielen Minderheitsdörfern auch das einzige kulturelle Ereignis der Woche.“ Und weiter: „Das Bemühen darum, dass in jeder Pfarrei, die mit Mehrheit von der Deutschen Minderheit bewohnt ist, jeden Sonn- und Feiertag und zu einer günstigen Zeit eine deutschsprachige Messe gefeiert wird, muß daher insbesondere für die jeweiligen Vorstände der Deutschen Minderheit Priorität haben.“ Dem ist nichts hinzuzufügen. ● Minderheit braucht bessere Projekte. Zu dieser Problematik fand unlängst ein Seminar im Gleiwitzer Haus für deutsch-polnische Zusammenarbeit statt. Vielfältige Ideen und Pläne kamen auf den Tisch und wurden erörtert. Die Teilnehmer dieses Grundsatzseminars diskutierten auch „Fördermöglichkeiten von minderheitenbezogenen Kultur- und Bildungsprojekten.“ Mit großem Bedauern mußte zur Kenntnis genommen werden, dass die zur Verfügung stehenden Finanzmittel des Auswärtigen Amtes, z. B. jedes Jahr um 3 % gekürzt wurden. In der sich anschließenden Analyse wurde herausgestellt, dass es zunächst darauf ankomme, die Probleme sachlicher Art zu erkennen, die die Minderheit tatsächlich hat. Als Schwachpunkte wurden genannt: Die Förderung der Jugend, die Bedeutung des deutschen Passes, die deutsche Identität, die zahlenmäßige Stärke der Minderheit und ihre wirtschaftliche Lage. Die Mandatsträger sollten sich also die Fragen stellen: Wie können wir die jungen Leute überhaupt erreichen? Was bedeutet der Besitz des deutschen Passes, was bedeutet die deutsche Staatsangehörigkeit? Wie sieht es mit der deutschen Identität aus? Wie sieht es mit den deutschen Sprachkenntnissen der Mitglieder der deutschen Minderheit aus? Auch wurde betont, dass die Traditionspflege nicht vergessen werden dürfe und großen Wert auf Vorschläge mit Niveau gelegt werden müßte. Schließlich waren die Seminarteilnehmer der Ansicht, dass es hinsichtlich der Gesamtheit der Projekte Aufgabe der Ortsgruppen ist, mehr Aktivitäten zu entwickeln und besonders kulturelle Anliegen zu fördern. SN POLITIK / LM SCHLESIEN Schlesische Nachrichten 4/2008 Delegierte bestätigen bayerischen Landesvorstand Zukunftssicherung durch Stiftung „Schlesier in Bayern“ Auf der Delegiertentagung in Landshut konnte Landesvorsitzender Christian Kuznik eine positive Bilanz ziehen: Der Vorstand und die Mitglieder des Landesbeirats haben sich auf Orts-, Kreis-, Bezirks-, Landes- und Bundesebene tatkräftig für die Belange der Landsmannschaft und die Heimat Schlesien eingesetzt. Für die Schlesier bleibt Schlesien für immer die Heimat. Denn Heimat sei dort, so Kuznik, wo man seine Wurzeln habe, denn verwurzelt könne man nur einmal sein. Einen jungen Baum könne man zwar behutsam versetzten, aber ein Baum, dem man seine Wurzeln abhackt, treibt keine neuen Wurzeln mehr. Deshalb könne es auch keine „zweite Heimat“, wohl aber mehrere Wohnorte und Wohnungen oder auch ein neues Zuhause geben. Der Landesvorsitzende Kuznik legte einen detaillierten Rechenschaftsbericht vor. Schwerpunkte seiner Ausführungen waren das Schlesiertreffen in Hannover, Beutekunst und Restitution, die Entschädigungen in der Heimat, das Positionspapier des BdV, die Wahlen in Polen und die polnischen Stimmen, die Deutschen in Schlesien, sowie ein neuerlicher kaum zu glaubender Vorfall: Die Seligsprechung einer schlesischen Samariterin, Mutter Maria Merkert aus Neisse, Gründerin der Kongregation St. Elisabeth (CSSE), wird vom polnischen Episkopat verweigert. Johannes Paul II. hatte die „heroische Tugendhaftigkeit“ der Nonne verkündet, Papst Benedikt XVI. ein der Seligen zugeschriebenes Wunder bestätigt. Nun hat aber der Bischof von Drohiczyn. Antoni Dydycz, in einem Hirtenbrief an Gläubige in ganz Polen den Namen der Seligen gestrichen. Als wichtigste Aufgaben für die Zukunft nannte Kuznik die Aktivierung der „Schlesierkinder“, das Integrieren der Alten (Besuchergruppen installieren), die Vergrößerung der Zahl der Vorstandsmitglieder in den Gruppen, das Reformieren des Beitragswesens bei „Alten Mitgliedern“ und Einzugsermächtigungen, das Erstellen eines kompletten Mitgliedsverzeichnisses in jeder Gruppe und das Sammeln und Sichern des (Kultur-)Erbes. Breiten Raum nahm die Aussprache über die geplante Gründung der „Stiftung Schlesier in Bayern“ ein. Der stellvertretende Landesvorsitzende Wolfgang Hartmann setzte sich vehement für das Projekt als Garant für eine Zukunftssicherung ein. Schließlich wurde der Empfehlungsbeschluss des Landesbeirats angenommen. Zur Erhöhung des Stammkapitals werden die Mitglieder und Freunde Schlesiens um angemessene Spenden gebeten. Der vorliegende Satzungsentwurf soll modifiziert und bei der Landesdelegiertentagung am 15. März 2008 in Herzogenaurach zur endgültigen Genehmigung vorgelegt werden. Der Stiftungsvorstand besteht aus: Vorsitzender: Hartmann, Stellvertreter: HansJoachim Kupke (Landshut) und Ralf Töpert (Bayreuth), Schatzmeister: Kurt Mader (Landshut), Schriftführerin: Lilli Köglmeier (Straubing). Aus einer gewissen Distanz setzte sich Kuznik kritisch mit dem Deutschlandtreffen in Hannover auseinander. In die Freude über die insgesamt gelungene Veranstaltung mischten sich jedoch auch bittere Gedanken der Erkenntnis: Entgegen allen politischen Beteuerungen und allen Lobes auf die Aufbau- und Friedensleistungen der Vertriebenen wünschten viele, es möge das Wort „nur ein (mund-) toter Vertriebener ist ein guter Vertriebener!“ bald in Erfüllung gehen. Dem weiterhin entgegen zu wirken bleibe Aufgabe des nächsten Deutschlandtreffens der Schlesier. Wegen der neuen Satzung, die erst im Frühjahr angenommen worden war, stand die Neuwahl der Vorstandschaft auf der Tagesordnung. Die Schlesier in Bayern gaben den bewährten Kräften ihre Stimme: Landesvorsitzender: Christian K. Kuznik, Stellvertreter: Karl Biedermann und Wolfgang Hartmann, Geschäftsführer: Biedermann, Schatzmeisterin: Christiane We- 3 bert, Schriftführer Gerhard Kuznik und H. Schikora, Pressereferent: Armin M. Brandt, Kulturreferent: Hans-Dieter Koschny, Partnerschaftsreferent: Joachim Lukas, Kassenprüfer: Renate Schnetz und Siegfried Werner (Stellvertreter: Wolfgang Seidl und Walter Heesen). LV Kuznik dankte Hubertus Franzky, dem bisherigen Partnerschaftsreferenten, für die geleistete Arbeit zum Wohle der Landsleute in der Heimat. Franzky hatte aus gesundheitlichen Gründen auf eine Wiederwahl verzichtet. MdL Ingeborg Pongratz richtete ein Grußwort an die Versammlung. Der Generationswechsel von der Erlebnis- zur Bekennergeneration mache es zwingend notwenig, so Frau Pongratz, für die Schlesier in Bayern endlich eine längst fällige, gesicherte Institution mit dem Ziel einer schlesischen Begegnungs- und Fortbildungsstätte mit angeschlossener musealer Einrichtung zu schaffen. Im Anschluss an die Landesdelegiertentagung fand im Prunksaal des Rathauses in Landshut eine Festveranstaltung zum 150. Todestag von Joseph Freiherr von Eichendorff statt. Bezirksvorsitzender Kurt-Peter Nawroth konnte unter den zahlreichen Besuchern auch Oberbürgermeister Hans Rampf begrüßen. Die Landesdelegiertentagungen 2008 finden in Herzogenaurach und in Memmingen statt. Landespressereferent Armin M. Brandt Polnisches Polen zieht Veto noch nicht zurück. Obwohl Polen wegen der Aufhebung des russischen Importverbots für polnische Fleischprodukte angekündigt hatte, das neue Partnerschafts- und Kooperationsabkommen Russlands mit der EU nicht mehr zu blockieren, schob Warschau die Entscheidung hierüber auf. Hintergrund ist ein diplomatischer Konflikt Grossbritanniens mit Russland aufgrund der Schließung der Aussenstelle des „British Council“ in Sankt Petersburg. Polen will damit die britische Regierung bei der Auseinandersetzung mit Moskau unterstützen. Das Problem solle zunächst im Kreis der EU-Länder beraten werden. ● Entspannung in der Frage der Stationierung amerikanischer Raketenabwehr in Polen. Bei seinem Besuch in Moskau konnte der polnische Aussenminister Sikorski von seinem russischen Kollegen Lawrow einige verständnisvolle Worte entgegennehmen. Während Sikorski erklärte, die Frage der Raketen würde von seinem Land nur mit den USA verhandelt, ließ es Lawrow mit der Bemerkung: „Wir möchten, dass unsere Besorgnisse gehört und verstanden werden“ bewenden. Damit gab Russland seine harte Haltung auf, nämlich die Drohung, Ziele in Europa ins Visier zu nehmen. Ob diese Kehrtwende allein auf den bevorstehenden Besuch des polnischen Ministerpräsidenten Tusk zurückzuführen ist, wird sich nach dem Treffen zeigen. Bemerkenswert ist allerdings auch die Tatsache, dass Polen durch ein Abkommen mit den Amerikanern Sicherheit gewinnen will. Washington schließt indessen „ein zusätzliches bilaterales Element in den Sicherheitsbeziehungen“ zu Polen nicht aus. ● Antisemitismus in Polen wird von vielen geleugnet. Seit das Buch „Angst“ des polnischen Autors Jan Tomasz Gross auf dem Markt ist, setzte in Polen eine heftige Debatte über die Behandlung der Juden nach dem Krieg ein. Während insbesondere die katholische Kirche, so der Krakauer Kardinal Stanislaw Dziwisz und der Lubliner Erzbischof Jozef Zycinski, vehement protestieren, wird sichtbar, dass es auch um die Reinwaschung der polnischen Kirche geht. Speziell die Haltung des späteren Primas von Polen, Kardinal Wyszyinski, der während des Progroms von Kielce 1947, Erzbischof dieser Diözese war, steht dabei im Mittelpunkt. Einer der Führer des Warschauer Getto-Aufstands, Marek Edelmann, unterstützt allerdings den Autor Gross mit dem Hinweis auf eigene Wahrnehmungen einen Tag nach dem Progrom auf dem Bahnhof von Kielce. Nach seinen Eindrücken galten Juden zu >>> POLITIK / LESERBRIEFE 4 Schlesische Nachrichten 4/2008 >>> jener Zeit nicht mehr als Menschen, deren Leben etwas bedeutet. Unterstützung erhielt Gross auch von der Regisseurin Agnieczko Arnold, die zwar an viele stille Helden erinnerte, die Juden während des Krieges retteten, jedoch Gross darin recht gab, dass Staat und Kirche so gut wie nichts gegen den Nachkriegsantisemitismus getan hätten. Während Verfahren wegen des Verkaufs antise- mitischer Schriften von der polnischen Staatsanwaltschaft in der Regel wegen geringen gesellschaftlichen Schadens eingestellt werden, wurde gegen Gross und den Verlag „Zuak“ von der Krakauer Strafverfolgungsbehörde ein Ermittlungsverfahren wegen Beleidigung der polnischen Nation eingeleitet. Parallelen zur Türkei sind unübersehbar. SN Fromme: Film über die „Wilhelm Gustloff“ macht Geschichte für nachfolgende Generationen lebendig Zu der Premiere (Sondervorstellung für den Bundestag) des ZDF-Zweiteilers über den Untergang der „Wilhelm Gustloff“, erklärt der Vorsitzende der Gruppe der Vertriebenen, Flüchtlinge und Aussiedler der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, JochenKonrad Fromme MdB: Nach dem die ARD mit dem Zweiteiler „Die Flucht“ von Anfang vergangenen Jahres hat sich nun das ZDF mit seinem Zweiteiler über den Untergang der „Wilhelm Gustloff“ im Spielfilmformat mit einer sehenswerten Produktion an die Aufarbeitung eines der großen Themen der deutschen Geschichte gewagt. Der Untergang der „Wilhelm Gustloff“ am 30. Januar 1945 steht wie ein Symbol für das schwere Schicksal der deutschen Flüchtlinge und Vertriebenen am Ende des Zweiten Weltkrieges und zugleich für die größte Schiffskatastrophe der Geschichte. Die ZDF-Produktion zeichnet sich durch eine große Liebe zum Detail und eine enge Orientierung an den historischen Fakten aus. Die fiktionale und dramatische Darstellung um die Brüder Kehding arbeitet glaubhaft die historischen Fakten auf. Der ZDF-Zweiteiler ist erneut ein guter Film zur rechten Zeit. Er belegt das große Bedürfnis in Deutschland, sich der eigenen Geschichte zu vergewissern. Viel zu lange wurde die Geschichte von Flucht und Vertreibung aus der Wahrnehmung der Deutschen verbannt und einer wirklichen Aufarbeitung vor breitem Publikum entzogen. Leserbriefe Zu „Das Selbstverständnis einer Europäischen Union der Vertriebenen“, (SN 23/2007, S. 5) Dann könnte auch eine gewisse Pflicht zu Man vermisst Leserbriefe zu den von UlRückkehr und Wiederaufbau Sinn machen. rich Neumann aus der Friedenslehre (IreDie Kategorien „Würde, Ehre, Ruhm“ nik) entwickelten Verhaltensempfehlungen mögen in Friedensprozessen eine oftmals für die Vertriebenen. Es ist dem Autor unterschätzte Rolle spielen (Gedankengrundsätzlich hoch anzurechnen, dass er gang 2). Es gibt z. B. das Phänomen, dass die Irenik überhaupt ins Spiel bringt, wo eine Täter-Opfer-Beziehung nicht durch hierzulande ganz andere Lehren grassieZahlungen des Opfers geheilt werden ren. kann. Wiedergutmachung als nüchterne Aber seiner Feststellung zum RückRechtsetzung sollte aber an keine Gekehrwillen der deutschen Heimatvertriefühlsakrobatik gebunden sein. benen im Vergleich zu den Istriern fehlt eine Dr. Wilfried Anders, Manebach erklärende Bewertung der grundlegend unterschiedlichen Situationen, wie sie zum Selbstverständnis einer Europäischen Leserbrief zum „Treffen Merkel-Tusk“ Union der Vertriebenen gehören muss. In Zusammenhang mit dem Treffen von Als „allgemein anerkanntes Ziel“ wird Kanzlerin Merkel mit dem polnischen Midie „Versöhnung“ als gleichbedeutend mit nisterpräsidenten Tusk war in der SächVertrauen, Zuwendung und Frieden auf der sischen Zeitung vom 12. Dezember 2007 Basis kausaler Wahrheit genannt (Geu.a. zu lesen: „Wie sein Vorgänger fordankengang 1). Aber Versöhnung bedeudert auch Donald Tusk die Bundesretet hier eigentlich „Sühne leisten“, also gierung auf, die Pläne für ein DokuWiedergutmachung für Verbrechen gegen mentationszentrum zum Thema Vertreidie Menschlichkeit, welche durch keinerbung aufzugeben.“ Nur einen Tag spälei Vorgeschichte zu rechtfertigen sind. ter, am 13. Dezember 2007, berichtete „Den vorherigen richtigen friedlichen die Sächsische Zeitung in ihrer Beilage Zustand wiederherzustellen“ (Gedanken„Lausitzer Leben“ über die „26.000 Sachgang 3) würde im Falle der Oder-Neißesen, die am Morgen des 22. Juni 1945 Gebiete u. a. die Rückgabe der preußiin einem Willkürakt der polnischen schen Staatsangehörigkeit bedeuten, Behörden aus den östlich der Neiße gewozu Polen allerdings gar nicht befugt ist. Wer Flucht und Vertreibung in Deutschland thematisierte, galt über viele Jahre als Revanchist und Ewiggestriger. Das ist heute, Gott sei Dank, vorbei. Für die Entstehung dieses Zweiteilers ist besonders auch dem Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, zu danken, der das Filmprojekt gegenüber Joseph Vilsmaier angeregt und über die Jahre begleitet hat, wie der Regisseur im Rahmen der Premierenfeier betonte. Ein Film, der im Spielfilmformat, auf der Basis der historischen Fakten, Geschichte aufarbeitet, ist ein wichtiges Element, den jüngeren und künftigen Generationen die gesamtdeutsche Geschichte lebendig zu präsentieren, worunter Flucht und Vertreibung ein besonders wichtiges und dramatisches Kapitel darstellen. Der Flucht der Deutschen am Ende des Zweiten Weltkrieges folgte nach Kriegsende über mehrere Jahre die millionenfache Vertreibung aus der Heimat. Vor allem die Vertreibungsgeschichte bietet ein bisher unerschöpftes noch großes Potential für weitere große Filme und die Filmemacher sollten den Mut haben, sich auch diesem Themenbereich zu nähern. Der Zweiteiler „Die Gustloff“ läuft am 2. und 3. März 2008 um jeweils 20.15 Uhr im ZDF. legenen Orten der damaligen Amtshauptmannschaft Zittau vertrieben wurden“ – „obwohl zu diesem Zeitpunkt noch gar keine offiziellen Verhandlungen der Alliierten über einen künftigen Grenzverlauf stattgefunden hatten.“ Auch aus diesem Beispiel für die völkerrechtswidrige Vertreibung der Deutschen durch Polen wird deutlich, weshalb sich die politischen Vertreter Polens gegen ein Dokumentationszentrum zu dem Thema Vertreibung wehren. Sie fürchten, dass Polens Täterschaft im Rahmen der größten mitteleuropäischen Vertreibung möglicherweise ebenfalls dokumentiert wird. Zumindest kann es nicht Aufgabe eines solchen Informationszentrums sein, Polen zuliebe die Wahrheit auszuklammern. Gerhard Schmidt-Stein, Wuppertal Zu „Alte Dokumente erzählen“ (SN 24/2007 / 1/2008, S. 22) In der berühmten Kirche Wang wurden meine Eltern getraut, weswegen Beiträge über sie immer wieder mein Interesse finden. In Ergänzung zu dem Artikel möchte ich anmerken, dass – zumindest am 28. 9. 1929 – diese Kirche in ihrem Stempel den Namen „Bergkirche unseres Erlösers zu Wang“ führte, was den Eindruck erweckt, als sei Wang ein Ort im Riesengebirge, zumal als Ort der Trauung handschriftlich „Wang i./Rsgb.“ eingetragen ist. Dr. Wilfried Anders, Manebach POLITIK Schlesische Nachrichten 4/2008 Vorne Landesbeauftragter Friedrich, Ministerpräsident Koch, Sozialministerin Lautenschläger, hinter MP BdVLandesvorsitzender Herold und Landtagsabgeordnete Osterburg im Kreis der Vertreter der hessischen Vertriebenenverbände Große Zufriedenheit der Heimatvertriebenen und Spätaussiedler beim Neujahrsgespräch mit Ministerpräsident Koch Seit dem Jahr 2000 empfängt der Ministerpräsident die Vertreter des Bundes der Vertriebenen und der Landsmannschaften zu einem Neujahrsempfang. In diesem Jahr waren auch die Hessische Sozialministerin Silke Lautenschläger, Kultusministerin Karin Wolff, Staatssekretär Dirk Metz und Landesbeauftragter Rudolf Friedrich Gesprächspartner in der Hessischen Staatskanzlei. Ministerpräsident Roland Koch begrüßte die Vertreter der Heimatvertriebenen und Spätaussiedler und dankte ihnen für die Aktivitäten im Bereich der ostdeutschen Kultur und der Spätaussiedlerintegration. Dass die Anliegen der Verbände ernst genommen werden, zeige die Anwesenheit mehrerer Vertreter der Landesregierung. (...) Der Ministerpräsident zog eine Bilanz der letzten Jahre in diesem Politikbereich und stellte fest, dass sowohl die Verbände als auch die Landesregierung Vorbildliches geleistet haben, auf das man stolz sein könne. „Besonders froh bin ich darüber, dass die gesellschaftliche Verankerung der Vertriebenen und Spätaussiedler gestiegen ist“, so der Ministerpräsident. Hessen hatte als erstes Bundesland eine Patenschaft über die Stiftung „Zentrum gegen Vertreibungen“ übernommen. Dass andere Bundesländer Hessen gefolgt seien, könne er nur begrüßen. Zur Kritik aus dem Ausland könne er nur anmerken, dass wir trotz enger Freundschaft mit den Nachbarn unsere eigene nationale Verantwortung wahrnehmen müssen. Sozialministerin Silke Lautenschläger berichtete, dass die Haushaltsansätze für 2008 gehalten werden konnten und in einigen Fällen sogar erhöht wurden. So würden die Mittel für die Integrationslotsen bei diesem erfolgreichen Projekt sehr gezielt eingesetzt. Unter den Ehrenamtlichen seien auch Deutsche aus Russland, die als Integrationslotsen eingesetzt werden. Gleichzeitig seien die Mittel der ostdeutschen Kulturförderung durch die Patenschaft zur Stiftung „Zentrum gegen Vertreibungen“ um 100.000 € im Ansatz und 200.000 € aus Verpflichtungsermächtigungen erhöht worden. Der Hessische Integrationspreis werde seit 2004 ausgelobt und es seien jedes Jahr gute Projekte vorgestellt worden. Zu den Preisträgern gehörten bereits zweimal Organisationen der Spätaussiedler und in einem Fall ein Kreisverband des Bundes der Vertriebenen für seine Integrationsarbeit. Kultusministerin Karin Wolff stellte fest, dass das Thema Flucht und Vertreibung mit großer Wirkungskraft in die Öffentlichkeit gekommen ist und nannte als Beispiel den Fernsehfilm „Die Flucht“. Ihr Haus habe im letzten Jahr ein Filmprojekt über Schlesien aus Lottomitteln gefördert, das direkt für den Schulunterricht produziert werde. Das Institut für Qualitätsentwicklung habe in ersten Untersuchungen festgestellt, dass Flucht und Vertreibung auch bei der Akkreditierung eine Rolle spiele. Insofern finde sie es gut, dass der Kulturausschuss sich mit der Lehrerfortbildung und der Anbieterstruktur befasst habe. Die Lehrerhandreichung sei breit verteilt worden und es seien 4.500 Exemplare nachgedruckt worden. Bezüglich der Zulassung von Schulbüchern werde sie sich in bestimmten Fällen in das Genehmigungsverfahren einbringen. Einem Gespräch mit den Mitgliedern des Kulturausschusses stehe nichts im Wege, wenn auch Vertreter der Schulbuchverlage daran teilnehmen würden. Der Landesvorsitzende des Bundes der Vertriebenen, Alfred Herold, dankte für das 5 Gespräch und lobte die Atmosphäre als freundschaftlich. Er danke dem Ministerpräsidenten und seiner Landesregierung für die beispielhafte ideelle und materielle Unterstützung. Der Landesvorsitzende erinnerte an die vielen Begegnungen mit dem Ministerpräsidenten im letzten Jahr und die Übernahme der Patenschaft des Landes Hessen über die Stiftung „Zentrum gegen Vertreibungen“ als besonderer Höhepunkt. „Für die Erlebnisgeneration ist es ein tröstliches Gefühl, wenn nach über sechs Jahrzehnten diese Gedenkstätte Wirklichkeit wird“, so Herold. Die Vertreter der Verbände reflektierten über ihre Aktivitäten und berichteten über eine erfolgreiche Sozial- und Kulturarbeit sowie die Integrationsarbeit mit Spätaussiedlern. Die Fragenkomplexe wurden von Sozialministerin Lautenschläger und Kultusministerin Wolff umfassend beantwortet. Insbesondere die Zusage, eine Arbeitsgruppe zu berufen, um eine weitere Lehrerhandreichung zu entwickeln, in der auch die Ostsiedlung der Deutschen aus Russland enthalten ist, wurde mit Dankbarkeit aufgenommen. Der Landesbeauftragte der Hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Rudolf Friedrich, nannte das Jahr 2007 ein respektables und gutes Jahr. Die Kulturförderung wurde von 258 200 € im Jahr 1999 auf 710.200 € im Jahr 2008 erhöht. Die Förderung der Integration wurde in diesem Zeitraum um 350 Prozent gesteigert. „Diese Zahlen sprechen für sich“, merkte Friedrich an. Der Ministerpräsident habe an fünf großen Veranstaltungen der Vertriebenen und Spätaussiedler teilgenommen und als Redner die Herzen der Menschen berührt. Wahlen in Hessen und in Niedersachsen Der CDU fehlten Stimmen In den Bundesländern Hessen und Niedersachsen, die geographisch eine gemeinsame Grenze haben, wurde der Landtag gewählt. Die bisherigen Mehrheiten der CDU in beiden Parlamenten galt es zu verteidigen. Die Ministerpräsidenten Koch und Wulf waren angetreten, die Regierungsfähigkeit zu sichern. In Hessen hatte der „Landesvater“ eine profitable Absolute Mehrheit vor fünf Jahren erzielen können. In Niedersachsen reichte es damals immerhin zu einer stabilen Koalition mit der FDP. Die politische Landschaft hatte sich zwischenzeitlich verändert. Aus zwei kommunistisch orientierten Parteien entpuppte sich eine neue Kraft mit dem Namen „Die Linke“. Ihre Erfolge schöpfte sie in erster Linie aus ihren logischen Argumentationen zum Bundeswehreinsatz im Ausland, zum Missstand der Hartz IV-Regelung, zur Notwendigkeit einer Mindestlohnregelung und vor allen Dingen zur Abhängigkeit zu unseren Alliierten Freunden. Das waren alles Themen, die von den Menschen akzeptiert >>> 6 >>> wurden. Ihre Aussagen deckten sich mit denen der unabhängigen Bürger. Da in Niedersachsen die Harmlosigkeit des sozialdemokratischen Kandidaten die Souveränität des regierenden Ministerpräsidenten auch nicht einmal gefährden konnte, hatte der Chef der CDU in Hessen einen ungleich schwereren Stand. Die SPD hatte eine gut aussehende und nicht auf den Mund gefallene Kandidatin ins Rennen geschickt mit dem Thema „Mindestlohn“. Da konnte der Herr Koch auch noch so viel reden über die Gefahren der JugendKriminalität, besonders bei ausländischen Kriminellen – er war nicht überzeugend. Warum begann er erst jetzt mit dieser Kampagne gegen diese seit langem bekannte Pestbeule. Sogar im eigenen Land wurden Versäumnisse nachgewiesen, die er eindeutig zu vertreten hatte. Da nutzte auch die Einmischung eines ehemaligen SPD-Ministers nichts. Die Frau Ypsilanti hatte am Ende eine ihrer eleganten Haarspitzen vorn. Festzustellen ist eines: In beiden Ländern hat die große Volkspartei sehr viele Federn lassen müssen. Wenn alle anderen Parteien im bisherigen Level ihres Stimmergebnisses geblieben waren, so sackte die CDU in Hessen wie auch in Niedersachsen erheblich ab. Diese fehlenden Stimmen darf man nun nicht in dem Erfolg der Partei „Die Linke“ suchen, die in beiden Ländern mehr als 5 % erzielte. Es wäre unlogisch, zu glauben, dass CDU-Wähler nach ganz links abgedriftet waren. Dazu wäre eher das Klientel der SPD und der GRÜNEN in der Lage und auch ideologisch kompetent. Warum also diese Pleite der Partei, die den Schlesiern ein Deutschlandtreffen im angestammten Patenland ermöglichte und auch unterstützte? Wir erinnern uns. Als der Ministerpräsident von Niedersachsen, Herr Christian Wulf, bei der Hauptkundgebung in Hannover die Schlesier in den Verdacht der Zugehörigkeit zum verfassungsfeindlichen Rechtsextremismus stellte, erhielt er ein gewaltiges Pfeifkonzert. Diese Pfiffe waren keinesfalls ein Zeichen der Zustimmung, sondern das Signal, diese Beleidigung nicht auf sich sitzen lassen zu wollen. Viele Protestbriefe wurden geschrieben und nach Hannover in die Staatskanzlei geschickt. Selten erhielten die Absender eine Antwort. Man verhielt sich seitens der Landesregierung bedeckt. Mit diesem Hintergrund ist die Betrachtung dieser CDU-Wahlschlappe in eine andere Dimension geraten. Es ist denkbar, dass sich die Schlesier in Hessen und in Niedersachsen nun ebenfalls bedeckt hielten. Sie boykottierten diese Landtagswahl. Die Zahl der abgegebenen Stimmen ist ein eindeutiges Indiz dafür. Vielleicht sollten wir Schlesier uns hoffen lassen. Möglicherweise könnte das ein Fanal sein, das die müden und politisch korrekten Politiker wach rüttelt. Seit der Zeit, als es noch den „BHE – gesamtdeutsche Partei“ gab, haben wir nicht mehr an unsere eigene Kraft glauben können. Wir könnten bestimmt eine Wende gebrauchen. Viel Zeit haHeinz G. Meinhard ben wir nicht mehr. ZEITGESCHEHEN / LM SCHLESIEN Schlesische Nachrichten 4/2008 Nachrichten aus Görlitz Aus der Sächsischen Zeitung für die schlesische Region Görlitz ✍ Stadtbibliothek wurde festlich eingeweiht. Am 22. Januar 2008 wurde der Neubau der Stadtbibliothek eingeweiht, am 23. Januar begann der Ausleihbetrieb. Am 22. Januar unterstützten Kinder den Umzug der Kinderbibliothek von der Jakobstraße zur Jochmannstraße. Dazu hatte das Bibliotheks-Team alle Kinder, die regelmäßig kommen, persönlich eingeladen. Sie kamen verkleidet als Kinderbuchhelden wie Pippi Langstrumpf. Die Bauerei in der Stadtbibliothek ist jedoch noch nicht abgeschlossen. Denn nun wird der über hundert Jahre alte Altbau umgebaut und saniert. Bereits Ende dieses Jahres soll auch das abgeschlossen sein. Dann wird die Stadtbibliothek ein modernes Informations- und Kommunikationszentrum sein. ✍ Neuer Kindergarten in der Südstadt. Der neue Kindergarten in der Biesnitzer Straße ist fertig. Jetzt gehen hier die ersten 40 Kinder ein und aus. Bald sollen die Kinder vom Hort in der Schützenstraße dazu kommen. Insgesamt bietet der Neubau Platz für 106 Kinder. Gebaut hat ihn die Stadt für 1,8 Millionen Euro, wobei eine Million von der EU kommt. Mieter ist die katholische Kirche. ✍ Die Turmuhr der Kreuzkirche tickt wieder richtig. Dank unkomplizierter Unterstützung eines Uhrmachers aus Oberbayern zeigen die Zeiger der Uhr wieder die aktuelle Zeit an. Seit diesem Sommer standen sie still. Das 22 Jahre alte Uhrwerk hatte seinen Dienst versagt. SeniorExperte Hans-Jörg Wörle aus Oberbayern half der Kirchengemeinde, das Wahrzeichen in der Görlitzer Südstadt zu reparieren. Es war der 2500. Einsatz eines Senioren-Experten in Deutschland seit 1990. Durch einen Artikel in der Sächsischen Zeitung war Andreas Kielmann, engagiertes Gemeindemitglied, auf den Bonner Senior Experten Service (SES) gestoßen. Schnell und unkompliziert reagierte der SES auf seine Anfrage. Er schickte den einzigen „Großuhrmachermeister“ nach Görlitz, der in der SES-Datenbank registriert ist: Hans-Jörg Wörle aus Lenggries machte Mitte Oktober mit einer Notreparatur das Werk wieder fit. Im Frühling will er wieder kommen, das Werk ausbauen, zerlegen, reinigen und die defekten Teile wieder montieren. Helfen werden ihm dabei Auszubildende des Görlitzer Turbinenwerkes der Siemens AG. Sie haben schon Erfahrung beim Reparieren alter Stromturbinen und können unter der Anleitung Wörles bei der Wiederherstellung der Turmuhr mitarbeiten. ✍ Riesengebirge lockt zum Pistenspaß. Gute Wintersportbedingungen herrschen zur Zeit im Riesengebirge. Noch gibt es an den Liften nur geringe Wartezeiten, was sich spätestens mit Ferienbeginn im Februar ändern dürfte. Das Skigebiet um Spindlermühle verfügt über fünf Sesselund elf Schlepplifte. ✍ Im Riesengebirge sollen wieder Tannen wachsen. Im Riesengebirgsnationalpark hat jetzt eine aufwendige Wiederaufforstungsaktion begonnen. Ziel ist es, eine einst für das Riesengebirge typische Tannenart vor dem Aussterben zu bewahren, deren Bestand nur noch 850 ausgewachsene Exemplare umfasst. Seit dem 19. Jahrhundert wurde die Tanne in den Wäldern systematisch reduziert und zugunsten der dreimal schneller wachsenden Fichte im großen Umfang abgeholzt. Die Verwaltung des Riesengebirgsnationalparks will den Bestand jetzt wieder stabilisieren. Die nötigen Setzlinge werden in einer Baumschule herangezogen. Als die widerstandsfähigsten hätten sich Setzlinge erwiesen, deren Samen den Tannenbeständen nahe der Schneekoppe, wie auch den Wäldern um Haynau, entnommen wurden. ✍ Vor 550 Jahren Einweihung der Peterskirche. Am 14. Dezember 1457 wurde die Peterskirche in ihrer erweiterten Gestalt als fünfschiffiger Dom eingeweiht. Die exakte Zeitangabe der Gründung der Kirche überhaupt ist nicht belegbar, wird aber als Vermutung auf 1225 festgelegt. Vor allem das Prachtportal an der Westseite (Brauttor) deutet auf das 13. Jahrhundert hin. Im 15. Jahrhundert gab es einen Erweiterungsbau, der bis dahin dreischiffigen Kirche. Ursprüngliche Seitenwände wurden abgerissen und durch Säulenreihen, nunmehr im Innern, ersetzt. Nach einer Zeit unter Dachschindeln folgte 1509 ein kupfernes Dach. 1691 wurde der Sakralbau Opfer eines verheerenden Stadtbrandes, wurde aber erneut aufgebaut und erhielt die berühmte Caspari-Orgel. Die markanten Türme allerdings sind eine Zugabe des frühen 20. Jahrhunderts. Schlesische Schlösserfahrt Mit einer Busreise zu den „Schlössern Niederschlesiens“ lädt die Kreisgruppe Bonn e.V. der Landsmannschaft Schlesien vom 23. April bis 3. Mai 2008 ein. Dabei stehen die Schlösser Muskau, Stonsdorf, Krieblowitz (Blüchersruh), Lommnitz, Brieg, Fürstenstein, Frankenstein und Oels auf dem Programm. Weitere Besichtigungen sind in Wahlstatt, Jauer, Haynau, Breslau und Görlitz vorgesehen. Der Gesamtpreis der Reise beträgt ca. 700 € und enthält u.a. 10 Übernachtungen, davon 6 in den Schlössern Stonsdorf und Krieblowitz, eine Weinprobe und einen Heimatnachmittag. Weitere Informationen erteilt Herr Ferber abends: Tel: 0179 / 4665358. Michael Ferber TERMINE Gemeinde der Evangelischen Schlesier im Raum Hamburg – 7. März 2008, 16 Uhr: Gemeindenachmittag im Gemeindehaus der St. Petri-Kirche in Altona, Schillerstr. 22 – 24 Schlesische Nachrichten 4/2008 LANDSMANNSCHFT SCHLESIEN Diesen Leserbrief der Landsmannschaft Schlesien, Kreisgruppe Bayreuth, hat der Nordbayerische Kurier leicht gekürzt veröffentlicht. Auf Seite 8 lesen Sie zwei weitere Briefe, mit denen sich die Kreisgruppe erfolgreich für Schlesien engagiert hat. Brief der LM Schlesien-Bayreuth an den Nordbayerischen Kurier zur „Ausstellung polnischer Rathäuser“ Noch Ende des vergangenen Jahres rauschten durch die deutsche Presselandschaft empörte Berichte über die Weigerung der Rückgabe widerrechtlich zurückbehaltener deutscher Kulturgüter durch Polen und Russland. Auffallend war, dass ein ausländischer Professor ernsthaft behauptete, Polen hätte diese, vom Nazireich ins vermeintlich sichere Ostdeutschland ausgelagerten deutschen Literaturzeugnisse, vor der Vernichtung gerettet. Nun bei der Eröffnung der Ausstellung „Rathäuser in Polen“ lobten OB Dr. Hohl und die polnische Generalkonsulin Elzbieta Sobotka den CSU-Bundestagsabgeordneten Koschyk für seine Initiative, diese Ausstellung nach Bayreuth geholt zu haben. Frau Sobotka meinte in hervorragend deutscher Sprache; Rathäuser seien Zentralpunkte der Kultur, der Freiheit, des Stolzes und der Gerechtigkeit einer Stadt gewesen. Aber mit keinem Wort oder auch nur der Spur einer Andeutung entsprachen die Vorträge der Erwartung und einer gewissen Verantwortung, dass dies überwiegend von deutschen Bürgern in Schlesien, Pommern und Ostpreußen errichtete oder hinterlassene Baudenkmäler sind. Rathäuser können nicht wie schriftliche Kulturgüter bewegt werden, aber sie sind doch Zeichen aus der Vergangenheit, die in die Gegenwart wirken. Die repräsentativen Fotos sind gelungen, doch ist es schwer, die oft nur in polnischer Schreibweise benannten Städte zuzuordnen. Die vom Auswärtigen Amt schon seit 4.2.1994 erlassene Anordnung, für die heute in Polen liegenden Orte die traditionellen deutschen Namen zu verwenden, hätte dem deutschen Betrachter die Orientierung erleichtert. Wenn krampfhafte Wortverbindungen wie der „Swidnicka Keller“ (= Schweidnitzer Keller, ältester deutscher Ratskeller, urkundlich anno 1303 erstmals erwähnt) dargeboten werden oder das „Rathaus in Wroclaw“, fragte sich mancher Besucher, ob dies Verständnis oder „urpolnische“ Geschichtsvorstellung vermitteln soll. Wobei beispielhaft anzumerken ist, dass sich der heutige polnische Name Wroclaw für Breslau von seinem Gründer, dem Böhmenherzog Wratislaw herleitet. Zweck dieser Ausstellung soll es wohl nach den einführenden Reden sein, Wissen über 82 polnische Rathäusern zu vermitteln, insbesondere an Schüler. Doch bestätigt die aktuelle staatliche Zugehörigkeit polnische Kultur? Wird die Markgräfin Wilhelmine zur bayerischen Prinzessin, weil Bayreuth einige Jahrzehnte später durch Napoleons Gnaden unter bayerische Knute kam? Ob es dieser Ausstellung gelingt, Anstoß zum Dialog zu geben über historische und politische Grenzen oder Zusammenhänge hinaus, ist fraglich. Manche ältere Besucher waren enttäuscht und verletzt im Vertrauen auf unserer politischen Vertreter, die die Chance nicht ergriffen, wenigstens die verbindende wie trennende deutsch-polnische Geschichte zu erwähnen. Um diesen Personenkreis eine kleine Stimme zu verleihen, ist dieser Leserbrief erforderlich. Für die Antwort auf die nächst drängende Frage, ob die ostdeutschen Vertriebenen eine zweite Vertreibung nun aus ihrer Geschichte und Kultur ertragen müssen, sind „unsere“ Politiker zuständig, aber man sollte Ihnen die Verantwortung nicht allein überlassen. Gez. Hartmut Zurek, Vorsitzender, Landsmannschaft Schlesien-Freunde Schlesiens Weihnachtsfeier der Schlesischen Jugend Auf Schloss Burg wurde 2007 zum 24. Mal die Ostdeutsche Weihnacht gefeiert und daran erinnert, wie vor der Vertreibung in Schlesien, Ostpreußen und Pommern Christi Geburt gedacht wurde. Die Schlesische Jugend Nordrhein-Westfalen war nach dem Gerhart-Hauptmann-Haus Düsseldorf in diesem Jahr zum ersten Mal der Ausrichter. Die schlesische Schauspielerin Dorothea Walda führte durch das Programm, in dem der „Fröhliche Kreis“ aus Bergisch Gladbach mit seinen Trachten und Tänzen mit seinen Liedern und Tänzen eine wichtige Rolle spielte. Martin Fischer, der 1. Vorsitzende der LM Schlesien in Haan, wies u. a. auf die drei ostdeutschen Glocken, zwei davon aus Breslau, im Batterieturm des Schlosses hin. SN Öffnungszeiten der Heimatstube des Kreises Habelschwerdt im Kalenderjahr 2008 Auch 2008 ist diese Heimatstube zu bestimmten Zeiten geöffnet, nämlich jeweils an folgenden Sonnabenden, 12. April, 10. Mai, 7. Juni, 12. Juli, 9. August, 13. September und am 11. Oktober – und zwar von 10.30 bis 12.30 Uhr. Zum Habelschwerdter Treffen am 28. Juni ist die Heimatstube von 11.00 bis 14 Uhr, am Sonntag, 29.Juni,von 10.30 bis 12.30 Uhr geöffnet. Die Heimatstube befindet sich in Altena, der Patenstadt Habelschwerdts – im Medienzentrum des Märkischen Kreises, Freiheitstr. 31, 58762 Altena. Bitte neben der Eingangstür das Schildchen „Heimatstube“ drücken! Parkgelegenheit ist am Lenneufer, ca. 100 m westlich der Heimatstube. Größere Gruppen (z. B. aus Ortsgemeinschaften) können auch zu anderen Zeiten die Heimatstube besuchen, wenn sie rechtzeitig den Besuchstermin bei Werner Taubitz, Brucknerweg 4, 58802 Balve, Tel. 02375/9184827 anmelden. 7 Rektor Ralf Erler 90 Jahre Einer der aktivsten rheinland-pfälzischen Schlesier feierte zum Jahresende seinen 90. Geburtstag: Rolf Erler aus Reichenbach/Eulengebirge. Nach zweijährigem Militärdienst studierte er an der Hochschule für Lehrerbildung in Hirschberg, wo der bekannte Professor Wilhelm Menzel, der „Menzel-Willem“ zu seinen Dozenten gehörte. Das Studium konnte Erler in Jena nur kurz fortsetzen, da er 1940 in den Krieg ziehen musste, den er bis zum bitteren Ende – zuletzt als Artillerieoffizier und mit dem EK I ausgezeichnet, an der Neißefront bei Görlitz mitmachte. Nach dem Zusammenbruch trat er in den Schuldienst ein und stieg dank seiner Leistungen bis zum Rektor in Mainz auf. Gleich nach Gründung der Landsmannschaft und des BdV gehörte der Jubilar neben Hubertus Schmoll zu den Führungspersönlichkeiten, die über Mainz hinaus die Vertriebenenarbeit prägten. Jahrzehntelang leitete er erfolgreich die dortige Ortsgruppe, deren Ehrenvorsitzender er ist. Ausgezeichnet wurde Erler (65193 Wiesbaden, Pfitznerstraße 15 a) mit dem Goldenen Ehrenzeichen der Landsmannschaft. Helmut Neubach Bereits zum elften Mal wurde der „Silberne Rübezahlorden“ der KG Silesia zu Wesel, der Karnevalsgesellschaft der Landsmannschaft Schlesien in Wesel, in diesem Jahr feierlich während einer Karnevalssitzung verliehenen. Der diesjährige Ordensträger, Josef Bulenda, aus Oberschlesien stammend, ist ein Mäzen der landsmannschaftlichen Arbeit am Niederrhein. Erwähnt werden soll, dass der erste Silberne Rübezahl 1998 an Dr. Herbert Hupka verliehen wurde. Dieser Orden unterscheidet sich von allen anderen Orden dadurch, dass er auch an Personen verliehen werden kann, die nicht unbedingt als Karnevalsnarren bezeichnet werden müssen. Das was aber alle Ordenträger gemeinsam haben müssen, sind die Eigenschaften des Herrn der Berge „Rübezahl“: Unbestechlichkeit, Witz, Durchsetzungsvermögen und eine positive Einstellung zur menschlichen Umgebung. Die Verleihung nahm der Präsident der KG Silesia zu Wesel, Hartmut Stelzer, vor, und zwar in Begleitung des Weseler Prinzenpaares mit Gefolge. TERMINE Nächstes Bundesheimattreffen der Brieger am 17./18. Mai 2008 in Goslar 8 LANDSMANNSCHAFT SCHLESIEN Brief an die polnische Generalkonsulin Sobotka Die Monatszeitschrift „Bayreuth akuell“ kündigt die Ausstellung „Mittelalterliche polnische Rathäuser“ an. Gezeigt werden überwiegend Rathäuser, die im Mittelalter von deutschen Bewohnern Schlesiens, Pommerns oder Ostpreussens errichtet wurden. Zu sehen sind unter anderem das Rathaus in Brieg, von Jacob Pahr in den Jahren 1570 – 1588 erbaut oder das Rathaus in Breslau, welches 1242 im gotischen Stil begonnen wurde, mit dem ältesten deutschen Ratskeller (1303 erstmals beurkundet). Das Rathaus von Bunzlau wurde 1535 errichtet. Oppeln bekam im Jahr 1327 Neumarkter Stadtrecht (bei der Volksabstimmung 1921 entschieden sich 95 % seiner Bevölkerung für Deutschland). Seit dem Jahr 1254 besaß Beuthen O/S deutsches Stadtrecht (und beim Plebiszit im Jahr 1921 stimmten 29.890 Menschen für Deutschland, 10101 für Polen). Könnnen Sie vielleicht nachempfinden, dass viele Deutsche, die 1945 und später ihre Heimat verlassen mussten, den obengenannten Titel der Ausstellung als nicht korrekt empfinden und ärgerlich reagiert haben?! Fördert die Ausstellung Verständnis, wenn alle Städte nur in polnischer Schreibweise benannt werden oder soll dies polnischen Stolz verdeutlichen? Dient es der Sympathie für Polen, wenn geschichtliche Wahrheit überdeckt oder verschwiegen wird, z. B. wenn keine Jahreszahlen zur Errichtung und seine Baumeister genannt werden und der Name der Städte nur polnisch geschrieben wird? Der deutsche Name neben dem polnischen hätte bei der Orientierung geholfen. Versöhnung bedeutet Vertrauen, Zuwendung und Frieden herstellen. Kann dies gelingen, wenn Wahrheit „schief“ dargestellt wird? (...) Bekannte Polen wie Jan Joseph Lipski oder auch der ehemalige polnische Aussenminister Adam Rotfeld meinten, dass nur ein ehrlicher Umgang und das Ansprechen aller Probleme zu einer guten Nachbarschaft führen kann. Dies wünschen viele Heimatvertriebene, trotz des immer noch schmerzenden Verlustes ihrer Heimat. Wir hoffen, dass wir hiermit zu einem Dialog beitragen helfen. Für den Vorstand: Hartmut Zurek, LM Schlesien Bayreuth Vorschläge zu einem „Denkmal für die friedliche Revolution“ Brief der Kreisgruppe Bayreuth an Abgeordnete Der Deutsche Bundestag hat Anfang November 2007 beschlossen bis zum zwanzigsten Jahrestag des „Mauerfalls“ ein Denkmal zur „friedlichen Revolution in Deutschland“ errichten zu lassen. Auch Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert hat aufgefordert, Einfälle, Hinweise und Überlegungen für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal zu sammeln. „Es wäre unhistorisch und unwahrhaftig, wenn im Zentrum der deutschen Hauptstadt zwar fast auf Schritt und Tritt an die Ungeheuerlichkeiten der deutschen Vergangenheit erinnert würde, nicht aber an die friedliche Überwindung einer dieser Schreckensherrschaften aus eigener Kraft.“ So war in einer großen deutschen Tageszeitung am 10. 11. 2007 zu lesen. Auffallend ist, wie schnell ein Beschluss für ein solches Einheitsdenkmal gefasst wurde und andererseits wie zäh und deprimierend sich die Einrichtung eines Mahnmals als sogenanntes „sichtbares Zeichen“ gegen die Vertreibung hinzieht. – Für manche ein „Trauerspiel“ deutscher Politik. Der ehemalige Bürgerrechtler Wolfgang Thierse hob den Mut der Menschen hervor, die vor achtzehn Jahren in der DDR auf die Straße gingen. Wer oder was veranlasste aber die Menschen des Jahres 1989 das Fanal der Freiheit weiterzutragen? Wäre es ohne den Mut der (echten) Ostdeutschen von jenseits der Oder-NeißeGrenzlinie zur Deutschen Einheit gekommen? Nicht große Politik, wie die Ostverträge von 1970 oder die KSZE-Ergebnisse von 1972 bewegte, sondern der massenweise Exodus der kleinen Leute aus der Ihnen zur Fremde gemachten Heimat im polnischen Machtbereich in den Jahren 1987 – 1989 veranlasste einen Bewusstseinswandel. In den siebziger Jahren mussten zehntausende Deutscher in der damaligen Volksrepublik Polen mehrmals die Ablehnung ihrer Ausreiseanträge hinnehmen. Andere hofften, mit einem Touristenvisum in die Freiheit zu gelangen. Die Öffentlichkeit im Westen nahm kaum wahr, welchen jahrzehntelangen Druck, Schikane und Bedrohung für Leib und Leben die Deutschen im polnischen Machtbereich erdulden mussten. Trotzdem begannen die Deutschen in Oberschlesien Anfang der 80er Jahre wider alle Hoffnung den Weg der Freiheit. Zunächst trafen sie sich in kleinen Gruppen, lasen Gedichte und sangen Lieder in deutscher Sprache. Das fand Nachahmer. Der polnischen Geheimpolizei blieb das nicht verborgen. Sie beobachtete diese Gruppen und schlug manche Imitatoren krankenhausreif. Doch inzwischen hatten sich Tausende dieser Bewegung im Stillen angeschlossen. Die Repressalien wurden rigoroser. So dass viele keine Chance für ihre deutsche Identität sahen, wenn sie in der Heimat blieben. Im November 1987 lehnte das polnische Innenministerium die Zulassung der Deutschen Sprache im Schulunterricht für Oberschlesien ab. In anderen Teilen Polens war dies jedoch genehmigt. Offizielle Ausreiseanträge in den Westen wurden sehr oft verweigert oder erst nach zigfachen Wiederholungen und jahrelanger Zermürbung genehmigt. Laut Statistik des Bundesausgleichsamtes Bad Homburg kamen 1987 48.419 Aussiedler aus Polen, 1988 waren es Schlesische Nachrichten 4/2008 140.226 und 1989 250.340 Personen und 1990 nochmals 133.872. In der Zeit von 1950 bis 1989 kamen 1.372182 Aussiedler davon allein 557.977 Personen aus Oberschlesien. Das Deutsche Fernsehen brachte monatlich, später wöchentlich, Zahlen und Aussiedlerberichte. Diese wurden auch von den Mitteldeutschen in der DDR gesehen und löste Nachdenken und Mut zur Nachahmung aus. Im Sommer 1989 konnten wir diese Auswirkung zum ersten Mal in den Fernsehberichten aus Ungarn über die DDRÜbersiedler miterleben. 1988 wurde Aussenminister Genscher von uns auf die diskriminierende Lage der Deutschen in Oberschlesien aufmerksam gemacht. Dort hatte ein gewisser Johann Kroll und seine Mitstreiter Unterschriften für die Zulassung eines Vereins der Deutschen (bis zum Kanzler-Kohl-Besuch 250.000 !!!) gesammelt. Nach jahrelangen gerichtlichen Auseinandersetzungen kam die Genehmigung, gerade als wir im April 1990 als erste Busgesellschaft aus dem Westen in Gogolin O/S waren. Die Freude der Deutschen war groß, aber auch der Schrecken am nächsten Tag. Am Bahnhof war in polnischer Sprache hingesprayt: „Schlagt sie alle tot, die deutscher Wurzeln“. Damals konnten wir miterleben welch unbeschreibliche Hoffnung die Deutschen auf Rückkehr zum „Reich“ (= Deutschland) hatten und später – wie verzweifelt diese waren, als deutsche Politik sie zu wenig unterstützte. Es fehlte am Einfühlungsvermögen, dafür wurde um so mehr Verständnis von deutscher Regierungsseite für Polen verkündet. Heute sollen noch rund 300.000 Deutsche in Oberschlesien leben, wovon etwa 80. – 100.000 im Westen arbeiten, was zu Lasten der Familien geht. Bei der letzten Volkszählung haben sich über 150.000 als Deutsche und über 170.000 als Oberschlesier bekannt. Wir meinen, dass der Prozess der Deutschen Einheit ihren Ursprung bei jenen wenigen mutigen Männern um Johann Kroll, Erich Schmidt und ihren Mitstreitern hat. Aber weder am jeweiligen Tag der Deutschen Einheit noch bei anderen Gelegenheiten wurde dieser Männer und Frauen gedacht. Es wäre daher unhistorisch und unwahrhaftig, wenn dieses Fanal der Deutschen Einheit nicht bei dem Projekt des Deutschen Bundestages „Einheits- und Freiheitsdenkmal“ seine Würdigung fände. Wir würden uns freuen, wenn auch Sie dieses Bestreben tatkräftig unterstützen. Ihre kurze Bestätigung wäre ein Zeichen gegen das Verschweigen. Für die Delegierten der Landsmannschaft Schlesien im Regierungsbezirk Oberfranken: Hartmut Zurek Geantwortet haben bisher Thomas Silberhorn CSU, Hartmut Koschyk CSU mit Weiterleitung an Minister Bernd Neumann (MdB, CDU) und Antwort von ihm am 27. 12. 2007, Horst Friedrich FDP, Anette Kramme, SPD und per e-mail Elisabeth Schwarzenberg, Die Grünen (nur Weihnachtsgruß). Keine Antwort bis jetzt von CSU-MdBs von und zu Gutenberg und Dr. h.c. Michelbach, sowie SPD-MdBs Petra Ernstberger und Dr. C. C. Dressel, sowie von Staatssekretär Dr. J. Wuermeling und W. Thierse sowie Th. de Maiziere Schlesische Nachrichten 4/2008 LYRIK 9 DER Wir freuen uns, dass Dr. Werner Gille uns sein Gedicht „Der Flüchtlingstransport“ zur Erstveröffentlichung überlassen hat. FLÜCHTLINGSTRANSPORT In der Stadt regierten Partei und Militär Bauten Panzersperren, Artilleriestellungen aus Legten Sprengladungen in die Brücken Frauen, Kinder, Greise durften die Stadt verlassen Männer nur auf Krücken Wir fürchteten uns vor der Sowjetmacht Für uns bedeutete sie ewige Nacht Als der Donner der Geschütze zu hören war Nahm meine Mutter mich an der Hand Steckte den Hausschlüssel ein Legte noch einmal die Hand auf die Wohnungstür Dann liefen wir dick vermummt querfeldein Auf der Straße gerieten wir bei Schneesturm und Eiseskälte In einen Flüchtlingstreck hinein Vor uns ein Bauernwagen, hinter uns ein Pferdegespann Blieben erschöpft wir stehen Kamen die Pferde dicht an uns heran Wir gingen langsam, Schritt um Schritt Stolperten, rangen um Atem Hatten einen Rodelschlitten, ein Fahrrad mit Voll mit Koffern, mit Taschen bepackt Schoben und zogen auf vereisten Straßen Unsere letzten Sachen. Waren überall Fremde, wohin wir kamen Standen nach Tagen und Nächten vor einem Transportzug mit Güterwagen Am Bahndamm lag zurückgelassenes Gepäck Und Menschen, die der Krieg zerfetzt Ein Offizier sagte knapp: Ihr kommt auf der Straße in die Kämpfe hinein Die Front ist nur noch 30 Kilometer weit weg Also steigt ein Eine Mutter mit Kind paßt noch hinein Das Gepäck bleibt draußen Aus Platzgründen muß das so sein Unsere Sachen blieben an den Gleisen stehen Meinen Schulranzen durfte ich mitnehmen Schulzeugnisse waren darin Waschzeug, ein Pullover, ein Hemd, zwei Paar Strümpfe, Unterwäsche Mein liebstes Buch: „Der deutsche Wald und seine Tiere“ Ich habe es später getauscht, gegen ein Brot und Äpfel, viere Mutter hielt eine Handtasche und ihren Rucksack fest Das war alles, was uns geblieben, das war der Rest Wir zwängten uns in einen Waggon hinein Fanden Platz an der Seitenwand Eiskalte Luft durch die Ritzen drang Und den eine Handbreit offenen Spalt an der Tür Wir hatten keine Gedanken dafür Wir dachten an meinen Vater An unser Heim und ob dort wohl schon wären gezogen die Russen ein Vierzig Flüchtlinge waren um uns herum Keiner redete, apathisch waren sie, müde, stumm Plötzlich, ohne Signal, begannen die Räder zu rollen Dunkelheit. Kein Kerzenlicht. Kälte Wir schliefen im Sitzen ein, lehnten uns gegeneinander Waren nur noch zwei Heimatlose inmitten anderer Am Himmel Mondlicht und Sterngefunkel Um uns herum alles dunkel Am Tage kein Vogel sang, wo wir hinsahen Schnee Tagesration Drei Scheiben Brot, drei Schluck Tee Der Zug hielt. Der Lokführer gab mir ein Zeichen Mit ein paar Tropfen Wasser aus dem Kessel der Lokomotive Konnte ich mir nach Tagen Gesicht und Hände waschen Ich fühlte mich wie neu geschaffen Grau war der Himmel, vereist das Land In der Nähe der Gleise ein endloser Treck Flüchtlinge stand Sie wollten in die Waggons hinein Der Zugbegleiter nahm eine Maschinenpistole zur Hand Schrie: Nein Wir fuhren weiter. Im Westen verblaßte die Sonne Im Zug herrschte Schweigen. Es gab keine Hohen, keine Niedrigen mehr Hier waren nur hilflose Menschen, was gestern war Schien ein Jahrhundert her Jeder war mit sich und seinen Gedanken beschäftigt, saß da, Wartete ab, was geschah Der Zug hielt. Ein Mann sprang aus dem Waggon. Er mußte wohl mal .. Der Zug fuhr an, der Mann rief, rannte dem Zug hinterher Stürzte im Schnee Seine Frau schrie, flehte, tobte Wir hielten sie fest Im Flüchtlingstransport gilt Kriegsgesetz Nachts hielt der Zug wieder an Keiner wußte warum. Die Lokomotive wurde abgekoppelt Verschwand Keiner uns sagte, was bevorstand, wo wir uns befanden Schnell stellte sich heraus Welchen Charakters die Einzelnen waren Manche weinten, manche flehten, manche beteten, manche schimpften Manche blieben stumm, manche rannten um die Waggons herum Wer weggehen wollte, konnte gehen, wer blieb blieb Auch so etwas gibt es mitten im Krieg Eine Hochschwangere schluchzte Ein alter Mann redete begütigend auf sie ein Wenn dein Kind kommt, sind wir wieder daheim Wir hofften, dass Hilfe kam Wenn feindliche Tiefflieger und Bomberpiloten uns sahen Konnten wir nur noch sagen: Amen 56 Stunden hatte der Zug auf den Gleisen gestanden Wieder war es Nacht Wir lebten, waren nicht im Grab Flüchtlinge Nicht kriegswichtiges Transportmaterial Eher störend, eine Last, weder geliebt noch gehaßt Für Truppentransporte waren die Gleise frei Wir wurden ausrangiert, umgeleitet, abgestellt Im Wald, mitten im Feld, am Rand einer Stadt Manchmal kamen ein paar Helfer Brachten Suppen und Brot Es linderte eine Weile die Not An einem Waldrand hielt der Zug wieder an Soldaten kamen an die Waggons heran Fragten, woher wir kämen, wie lange wir schon unterwegs Gaben uns Brote, ließen uns hoffen Gingen in ihre Schützengräben zurück, legten sich in Erdlöcher hinein Stunden noch, Tage, dann würden sie Frontstellung sein Warten auf Gottes Gnade, auf Tod oder der Gefangenschaft Not Der Flüchtlingstransportzug fuhr an Die Soldaten winkten, wir winkten zurück Hielten sie die Rote Armee auf War das unser Glück 10 LYRIK / LANDSMANNSCHAFT SCHLESIEN Ein Trupp russischer Kriegsgefangener Taumelte dicht an den Gleisen vorbei In verschlissenen Uniformen, abgemagert In den Augen Hunger, Erschöpfung, Sorgen Waren das Stalins blutrünstige Horden? Morgen werden sie unsere Herren sein Irgendeiner sagte das Ich erschrak, fing an zu weinen Eine Frau sah den Mann angstvoll an Weißt du, was mit uns passiert Wenn der Iwan uns kassiert Alle hatten Angst vor den Russen Wenn wir von Soldaten hörten Was die Sowjets unter Krieg führen verstehen Dachten wir, unsere Herzen bleiben stehen Schlesische Nachrichten 4/2008 Sonderstempel und Briefmarken zu den Themenbereichen Vertreibung, Schlesien, berühmte Schlesier und Ostdeutschland Heute: Postkarte von 1900 In der nächsten Ausgabe: Postkarte von 1900 Aus der Sammlung Michael Ferber In Cottbus der Zug im Bahnhof hielt Nach einer Zeitung ich lief, las Unsere Heimatstadt vernichtet, alles Leben erloschen Sechs Wochen Straßenkämpfe, dann kam das Ende Der Wehrmachtsbericht sprach von siegreichem Widerstand Der erst nach dem Verschuß der letzten Patrone schwand Ein Schlag, ein Würgegriff, ein neuer Leben glüht aus im Eisesfeuer Den völlig Armen dieser Welt Sind wir nun zugesellt Vom Krieg geschlagen Verloren was Eltern, Vorfahren geschaffen, erwarben Heimatlos O welches Los Goebbels im Radio wir hörten: Die Siegesdenkmäler in der Welt wir errichten Unsere Feinde wir vernichten Der Führer ist unser Garant Bei der letzten, der entscheidenden Schlacht Der Sieg bleibt in unserer Hand Jeder kämpfe an seinem Platz Wo er kämpft schlägt Deutschlands Herz. Tote Pferde, umgestürzte Fahrzeuge lagen im Schnee Unser Zug rollte daran vorbei Uns tat alles weh Es gab nicht viel Worte über die Leiden Wir hatten die Augen weit offen Nichts von dem Grauen der Flucht blieb verschlossen Im Frieden lebten wir in Oasen des Glücks Hießen willkommen jeden Tag mit freudigem Blick Jetzt beschämt, geschlagen, verloren, in alle Winde zerstreut Voll mit Gram, mit Zorn, mit Trauer, mit Entsetzen Noch tiefer kann nur Schande verletzen Wer schuldig, wer unschuldig Wer fragt schon danach Jetzt wird summarisch verfahren Die Deutschen vertrieben in Scharen Ich hab das gehört im Rollen der Räder Meine Mutter hielt sich fest an mir Auch fremde Leiber mich pressten Es tat nicht weh Einen Hauch Wärme gab es mir Im Waggon war es kalt Nicht nur nachts um vier Mit geschlossenen Augen Auf den Waggonbrettern ich lag Wachgerüttelt von Weinen und Schnarchen, vom Rollen der Räder Von eisiger Zugluft, Kindergeschrei Ich war dabei Ich weiß, was im Osten Deutschlands Wirklich geschah Kurz bevor der Krieg zu Ende war Werner Gille Deutsche Reichspost. Postkarte Besichtigungsfahrt durch Sachsen-Anhalt Vorn 7. bis 12. Juli 2008 führt die Heimatgruppe Habelschwerdt die 9. Besichtigungstour in Mitteldeutschland durch. Das Quartier ist im Kloster Helfta, das in der Nähe von Lutherstadt Eisleben liegt. Vorgesehen sind Besichtigungen in der Lutherstadt Eisleben, des EuropaRosariums in Sangershausen, das Gradierwerk in Bad Kösen, das Sonnen-Observatorium in Goseck, Naumburg an der Saale und die Burg Querfurt – alles sehenswerte Besichtigungsziele! Die Grafschafter Busfirma Alfons Krahl hat sich wieder bereiterklärt, die Hin- und Rückfahrt, sowie die Fahrten zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten zu übernehmen. Interessenten melden sich bitte umgehend bei Werner Taubitz, Brucknerweg 4, 58802 Balve, Tel. 02375/9184827. Sie erfahren dann die Einzelheiten der Mitteldeutschland-Reise. Schlesische Nachrichten 4/2008 LANDSLEUTE Erfolgreicher Jahreswechsel der Schlesier in Hamburg Von li.: Birgit Schnieber-Jastram, OIe von Beust, Willibald J. C. Piesch in Alt-Bielitzer Tracht aus Ostschlesien mit Steiger-Tschako für den verstorbenen Johannes Kauczor, Alfred Hoika mit OS-Banner und Helga Brenker in Pommerscher Frauentracht (Kloster Bellbuck) In traditionsreichen Weihnachtsfeiern der LM Schlesien, des OS-Heimatvereins und der LG Hamburg, einer gut besuchten „OS-Brauchtumsstunde“ mit dem „Ostpreußen- und Pommernchor“, war der Neujahrsempfang im Rathaus medienmäßig das „non plus ultra“ unserer Landsmannschaft. Nicht nur zeigte der NDR Hamburg unsere Abordnung in Trachten und mit dem OS- und Ostpreußen-Banner, sondern ließ auch Ratspräsident W. J. C. Piesch recht ausführlich bei den Glückwünschen zum Neujahr an die Bürgermeister Ole von Beust und Birgit Schnieber-Jastram (CDU), mit Biedermeierstrauß und 24 Glücksschweinchen als symbolische Zahl für den 24. Feber, der Bürgerschaftswahl 2008, zu Wort kommen: „Herr Bürgermeister, wir hörten, Sie wollen eine Koalition mit den Grünen eingehen?“ Und man spürte förmlich ein „unausgesprochenes Signal“, welches dann in einer CDU-Veranstaltung am 5. Januar 2008 in Wiesbaden bestätigt wurde! Im Ausklang dieses Empfanges sang man unser „Glück auf!“ und gedachte so unseres am 26. Dezember 2007 verstorbenen Johannes Kauczor aus Gleiwitz, der uns wie alljährlich in Steigeruniform begleitet hätte. ( ... ) Landespressereferat der LM der Oberschlesier Hamburg Auch Oberschlesier ruhen in fremder Erde Vor einigen Jahren plante ich, meinen Urlaub in Dänemark zu verbringen. Mein Freund, den ich noch aus der Heimat kenne, bat mich telefonisch, den Deutschen Soldatenfriedhof Esbjerg aufzusuchen und dort das Grab seines Schwagers zu fotografieren. Nach einigen Tagen des Urlaubs habe ich den Deutschen Soldatenfriedhof aufgesucht. Diese Anlage war sehr gut gepflegt und es herrschte dort eine völlige Ruhe. Wenn ich einen solchen Friedhof besucht, so überkommen mich verschiedene Gedanken, zumal ich selber auch Foto: Florian Mierzwa Soldat war. Ich fing an, nach dem Grab zu suchen und fand das gesuchte Grabkreuz. Auf diesem waren zwei Namen. Ich nehme an, dass es aus Platzersparnis für zwei Gräber angelegt wurden. Nach genauer Betrachtung des Grabsteines fiel mir das Sterbedatum auf. Der Krieg ist am 8. Mai 1945 beendet worden. Das Sterbedatum auf dem Kreuz war aber der 25. Juli 1945, das Geburtsdatum der 25. November 1918. Meine Annahme war, dass der Schwager meines Freundes verwundet war, ebenso der zweite Soldat, sie lagen in einem Lazarett und sind an den Folgen der Verwundung gestorben. Als ich meinem Freund die Bilder geschickt habe, fragte ich ihn wegen des Sterbedatums. Dieser erklärte mir, dass sein Schwager den Krieg überlebt hat, wurde aber wie viele andere deutsche Soldaten zu einem Minenräumkommando eingeteilt und durch eine Mine ums Leben gekommen ist. Ich weiß nicht ob es nach der Haager Landkriegsordnung zulässig ist, Kriegsgefangene für solche „Aufgaben“ zu 11 Reisebericht des DFK Hindenburg Seniorenfahrten gehören beim Kreisvorstand des DFK Hindenburg zur Tradition. Auch diesmal war Adelheid Sklepinski, die Vorsitzende des Kreisvorstandes, Organisatorin und Reiseleiterin der Fahrten. 102 DFK-Mitglieder nahmen an den beiden Busreisen teil. Ziel war es, die Teilnehmer mit der deutschen Kolonisation im 12., 13. und 14. Jahrhundert zu unterrichten und die deutsche Sprache zu pflegen. In deutscher Sprache wurde die Geschichte Schlesiens und besonders die Role der Piastenherzöge Heinrich des Bärtigen und Heinrich des Frommen sowie der Heiligen Hedwig als Gemahlin Heinrichs des Bärtigen präsentiert. Die Deutschen wurden nach Schlesien gelockt und waren keine Eroberer. Es wurden sehr viele Orte und Dörfer nicht nur in Schlesien sondern auch östlicher nach Deutschem Recht gegründet. Ujest, Leschnitz, Buchenhöh, Krappitz, Dobrau, Zülz, Neustadt, Wildgrund und Oberglogau standen auf dem Reiseplan. Außer mittelalterlichen Dorfgründungen besichtigten die DFK-Mitglieder auch das imposante Frühbarockschloss der Grafen von Gaschin, den Erbauern der Kalvaria auf dem Annaberg und die prächtige Schlossruine in Dobrau, die sich im Aufbau befindet. Das Mittagessen und eine Stunde Freizeit genossen die Senioren in Wildgrund. Der anschließende Gesang deutete auf die Zufriedenheit der Teilnehmer über die Fahrt in guter Atmosphäre hin. Werner Czakai (Reiseleitung) verwenden? So wie dieser Soldat noch sein Leben geopfert hat, so ist es mit Sicherheit noch vielen anderen passiert. Dass diese Angabe auf Wahrheit beruht, bestätigt die mir vorliegende Fotokopie des Bescheides des Internationalen Roten Kreuzes in Genf. Auf diesem Soldatenfriedhof ruhen 272 Soldaten, Opfer des Zweiten Weltkrieges. Einige Grabsteine haben weibliche Vornamen, ich nehme an, dass es sich hier um Wehrmachtshelferinnen oder Krankenschwestern handelt. Bei weiterer Betrachtung der Grabinschriften fiel mir eine größere Anzahl von typisch oberschlesischen Namen auf, aber auch Namen, die in Niederschlesien vorkommen. So haben viele Schlesier auf verschiedenen Kriegsschauplätzen das Leben verloren. Dieses wenigstens am Volkstrauertag zu erwähnen wäre angebracht, zumal seit dieser Zeit über 200 Kriege in aller Welt mit vielen Millionen Toten statt gefunden haben. Auch in dieser Zeit opfern junge Soldaten im Kampf ihr Leben, nicht auszuschließen ist, dass auch deutsche Soldaten das gleiche Schicksal ereilen kann. Florian Mierzwa 12 KULTUR Neue Wissenschaftler am Oberschlesischen Landesmuseum in Ratingen (Hösel) Das neue Jahr ist noch jung, doch das Mitarbeiterteam des Oberschlesischen Landesmuseums blickt mit vielen interessanten Vorhaben – und jetzt auch mit personeller Verstärkung – voller Elan nach vorn. Dazu der Leiter Dr. Stephan Kaiser: „Gleich drei neue wissenschaftliche Kräfte ergänzen das Team. Die Unterschiede in Herkunft und Ausbildung erlauben uns, die breite Aktionspalette im In- und Ausland erheblich zu erweitern und optimal abzudecken“. Die „Neuen“ im Museumsteam Dr. Jolanta Rusinowska-Trojca ist eine Fachkraft, die ihr Studium sowohl in Polen an der Schlesischen Technischen Universität in Gleiwitz als auch in Deutschland an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn absolvierte. Die Architektin und Kunsthistorikerin wurde 1970 im oberschlesischen Hindenburg geboren. Sie ist bestens vertraut mit Fragen zu schlesischer Städtegeschichte und -planung, die auch im Mittelpunkt ihrer Promotion in Kunstgeschichte standen. Zuletzt war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am deutsch-polnischen Institut für Neue Industriekultur INIK in Forst (Lausitz) mit der Erfassung und Revitalisierung postindustrieller Kulturlandschaft in der Euroregion Spree-Neiße-Bober in Deutschland und in Polen befasst. Am Oberschlesischen Landesmuseum wird sich ihr Wirkungsfeld nun besonders auf die Zielregion der Woiwodschaft Schlesien richten, um dort die Kontakte mit polnischen Partnern für künftige Kooperationsvorhaben zu betreuen. Holger Seifert wurde 1979 in Dresden geboren. Dort hat er auch sein Studium der Neueren und Neuesten Geschichte, Wirtschafts- und Sozialgeschichte und Informatik mit dem Magisterabschluss absolviert. Berufserfahrungen sammelte Seifert bereits als Praktikant am Erich Kästner-Museum in Dresden, in der EDV-Abteilung des Deutschen Historischen Museums, Berlin und zuletzt als Wissenschaftlicher Volontär im Arithmeum der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Seine besonderen Kenntnisse der Informationstechnologie führten ihn schon bis in die VerDas Wissenschaftliche Team des Oberschlesischen Landesmuseums Von links nach rechts: Holger Seifert M.A., Milena Iskrzycka, Dr. Jolanta Rusinowska-Trojca, Dr. Susanne Peters-Schildgen, Dipl. theolog. Gregor Ploch, Stiftungsdirektor und Museumsleiter Dr. Stephan Kaiser einigten Arabischen Emirate (Emirat Abu Dhabi), wo er als Dozent junge Menschen auf diesem Gebiet unterrichtete. Jetzt profitiert das Oberschlesische Landesmuseum von Seiferts technischem Know-how. Dabei wird er auch seine Herkunftsregion Sachsen als Achse zwischen West und Ost nicht aus dem Blick verlieren: Seine Forschungen im Rahmen seiner Magisterarbeit über die deutsch-polnischen Verhältnisses am Beispiel der geteilten Stadt Görlitz 1945-1989 kommen ihm dabei sicherlich zugute. Der Dritte im Bunde ist Gregor Ploch, geboren 1977 im oberschlesischen Rybnik. Er ist der erste Wissenschaftliche Volontär im Höseler Museum. Ploch hat sein Studium der katholischen Theologie in Münster, Salzburg und in Wien absolviert. Zuletzt war er in Wien als Doktorand für den Forschungsbereich Geschichte Schlesiens in der Neuzeit unter Berücksichtigung der konfessionellen Verhältnisse tätig und schließt derzeit seine Promotion im Fach Kirchengeschichte ab. Plochs Forschungsschwerpunkte liegen in der Geschichte Schlesiens im 19./20. Jahrhundert mit dem Schwerpunkt Oberschlesien. Sein besonderes Interesse gilt dem heutigen polnisch-tschechischen Grenzgebiet – einer Region, die auch zum Interessengebiet des Oberschlesischen Landesmuseums gehört. Er wird deshalb besonders die deutsch-polnisch-tschechischen Beziehungen im Blick haben. Sein ehrenamtliches Engagement als Vorsitzender der Gemeinschaft für deutsch-polnische Verständigung ist dafür eine gute Voraussetzung. Diese Initiative für Jugendliche und junge Erwachsene aus Deutschland und Polen widmet sich dem kulturellen Austausch. Im Mittelpunkt stehen dabei die Geschichte, Literatur und religiöse Kultur Schlesiens als wichtige Brückenlandschaft zwischen beiden Nationen. Schlesische Nachrichten 4/2008 Erweiterte Perspektiven Mit dieser breiten personellen Konstellation können nun viele weitere interessante und abwechslungsreiche Projekte in Angriff genommen werden. Im Mittelpunkt des Jahres 2008 steht ein doppeltes Jubiläum: Am 11. März 1983 wurde das Oberschlesische Landesmuseum in Anwesenheit des damaligen NRW-Ministerpräsidenten Johannes Rau eröffnet. Mit der Einweihung des großen Museumsbaues begann dann vor 10 Jahren eine neue Ära. Beide Jubiläen greift die große Ausstellung „Ein zehnfach interessantes Land“ auf, die vom 22. Juli bis zum 5. Oktober 2008 gezeigt wird. Um diese zentralen Ereignisse ranken sich zusätzliche interessante Ausstellungsvorhaben, so zur Oder als Lebensader Schlesiens, zum Thema Fußball in Oberschlesien und zu zeitgenössischer Textilkunst aus der Zielregion. Ausdruck der langjährigen und bewährten Zusammenarbeit zwischen dem Oberschlesischen Landesmuseum und dem Kreis Mettmann ist die große Kreiskunstausstellung. Auch die Präsentation des Jahres 2008 (19.10. – 23.11.2008) verspricht einen interessanten Querschnitt aus dem breiten Spektrum künstlerischer Ausdrucks- und Gestaltungsmöglichkeiten von Künstlerinnen und Künstlern des Kreises. Johann Wolfgang von Goethe schrieb Anfang August 1790 aus Schlesien nach Weimar: „Seit Anfang des Monats bin ich nun in diesem zehnfach interessanten Lande“, das „ein sonderbar schönes, sinnliches und begreifliches Ganzes macht. Ich werde viel zu erzählen haben“. Dieser Vielfalt widmet sich das Oberschlesische Landesmuseum besonders im Jubiläumsjahr 2008 und darüber hinaus mit einem ansprechenden und abwechslungsreichen Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm, mit dem ein möglichst breites Publikum angesprochen werden soll. Oberschlesisches Landesmuseum, Bahnhofstr. 62, 40883 Ratingen (Hösel), e-mail: [email protected] / Internet: www.oslm.de, geöffnet: Dienstag – Sonntag, 11 – 17 Uhr Natürlich Oder Ein Grenzfluss wird neu entdeckt Oberschlesisches Landesmuseum in Ratingen (Hösel): 10. Februar – 20. April 2008 Die Oder gilt als die Lebensader Schlesiens. Sie entspringt im mährischen Odergebirge bei Kozlau im heutigen Tschechien und durchfließt das Land von Südosten nach Nordwesten. Nach 912 km mündet der stark mäandrierende Tieflandstrom bei Stettin in die Ostsee. Ihr Einzugsgebiet umfasst 119.000 qkm. Bereits im Altertum wurde die Oder zum Zwecke der Fischerei oder des Fährbetriebes befahren. Erste Versuche der Verbesserung der Oderschifffahrt lassen sich für das 16. Jahrhundert unter König Ferdinand I. nachweisen. 1669 wurde der Friedrich-Wilhelm-Kanal eröffnet, der die Oder mit der Spree und damit Schlesien mit Berlin verband. Aber erst Friedrich der Große führte umfangreichere Ausbaumaßnahmen an der Oder durch. Er ließ den Flusslauf begradigen. 1874 begann der geregelte Ausbau der Oder zum Großschifffahrtsweg. Diese vielen Gesichter der Oder hat der international erfahrene Expeditionsfotograf Willy Sinn aus den unterschiedlichsten Perspektiven festgehalten. Seit den 1990er Jahren nimmt der aus Würzburg stammende Fotograf an ExtremExpeditionen auf allen Kontinenten teil. Mit der Kamera hält er die Menschen und die HISTORISCHES Schlesische Nachrichten 4/2008 Augusta-Hospital Historischer Text von 1929 Breslau: Augusta-Hospital des Vaterländischen Frauenzweiges Das Mutterhaus vom Roten Kreuz, „Augusta-Hospital“ Breslau, wurde am 13. Mai 1875 vom Vaterländischen Frauenverein vom Roten Kreuzes Breslau-Stadt gegründet. Die ersten Schwestern fanden in einer Mietswohnung Aufnahme, deren Räume aber bald zu eng wurden. Bald wurde ein freundliches Haus, inmitten von Gärten, an der Promenade gemietet, das bis zur Errichtung des Augusta-Hospitals 1885/86 das Mutterhaus der Schwestern blieb. Die Schwestern wurden zunächst in anderen Krankenanstalten ausgebildet, so in der Krankenanstalt Bethanien, dem Kloster der Elisabethinerinnen und besonders im Städtischen Allerheiligenhospital, in dem noch heute auf der chirurgischen Abteilung und Ohrenstation Augustaschwestern arbeiten. Gütige Spender ermöglichten dann die weitere Entwicklung des Mutterhauses und besonders die eigene Krankenpflege- Natur in ihrer Vielfalt fest. Seit 2003 macht er seine Fotografien der Öffentlichkeit zugänglich. schule im eigenen Hospital, das nach seiner hohen Protektorin, der hochseligen Kaiserin Augusta, „Augusta-Hospital“ genannt wurde. Die Schwestern hießen hinfort „Augustaschwestern vom Roten Kreuz“. Haben die Schwestern in den ersten Jahren meistens Privatpflege geleistet, so beschränkte sich die Tätigkeit bald immer mehr auf Krankenhäuser und Kliniken. Ein rühriger Vorstand und Frau Oberin Johanna Urbschat, die 33 Jahre der Anstalt vorstand, sorgten und schafften für die Fortentwicklung der Schwesternschaft und des Hospitals, und aus dem kleinen „Augusta-Asyl“ hatte sich nach der Übersiedlung in das eigene neue Hospital bald eine Musteranstalt entwickelt, deren Geist auf tief religiöser Grundlage beruht. Die Schwesternschaft wuchs, die Außenstationen vermehrten sich. Es kam immer mehr Nachfrage um Schwestern, und die Arbeitsgebiete erstreckten sich nicht nur auf Nieder- und Oberschlesien, sondern weit über die Heimatprovinz hinaus. Bei Einführung der staatlichen Prüfung für Krankenpflegerinnen wurde das Augusta-Hospital staatlich anerkannte Krankenpflegeschule. Als Mutterhaus vom Roten Kreuz gehört die Schwesternschaft dem Verbande Deutscher Mutterhäuser vom Roten Kreuz an (früher Verband deutscher Krankenpflegeanstalten vom R. K.) und seine Schwestern tragen für die Preußen bestimmte Tracht und das seit kurzem als allgemeines Verbandsabzeichen für alle Schwestern vom Deutschen Roten Kreuz anerkannte und gesetzlich geschützte Haubenband mit dem Roten Kreuz auf weißem Feld. Nach Jahren stetiger Fortentwicklung und reichster Inanspruchnahme kam die Kriegszeit, die alle Anforderungen, Aufgaben und Pflichten mehr als verdoppelte. Die Mobilmachungsorder, die auch un- 13 seren Mutterhäusern galt, nahmen alle mit dem tiefen Ernst der patriotischen Begeisterung auf. Die Augustaschwestern, aktive wie Hilfsschwestern, haben, getreu der Tradition ihres Mutterhauses, im Heeressanitätsdienst die hohen vaterländischen Aufgaben in aufopferungsvoller Hingabe erfüllt, die auf allen Kriegsschauplätzen oder daheim verlangt wurden. Ihre Leistungen bleiben ein helles Blatt in der Geschichte unseres Mutterhauses. Der Krieg mit seinem traurigen Ende, die schwere Nachkriegszeit, gingen an Mutterhaus und Schwesternschaft nicht spurlos vorüber. Aber der in Anstalt und Mutterhaus einfach und liebevoll gepflegte Geist hat den Stürmen widerstanden; wo fremder Einfluss eine Lücke riss, wurde sie bald durch neue strebende Kräfte geschlossen. Der Vaterländische Frauenverein vom Roten Kreuz Breslau-Stadt, bisher Gründer und Träger von Mutterhaus und Hospital, musste sich allerdings durch die Not der Zeit, durch die trübe wirtschaftliche Lage gezwungen, entschließen, seine Anstalt auf tragfähigeren Boden zu stellen und übergab am 1. Oktober 1920 schweren Herzens sein Augusta-Hospital und seine Schwesternschaft an den Provinzverband der Vaterländischen Frauenvereine vom Roten Kreuz der Provinz Niederschlesien. Ein beiderseitiges treues Zusammengehörigkeitsgefühl ist aber geblieben und überdauert auch die Zeit. Nach 33 jähriger Amtszeit als Oberin trat Frau Oberin Johanna Urbschat in den Ruhestand. Sie war den Schwestern allezeit eine wirkliche liebevolle Mutter, wie es Mutterart ist, für sich bescheiden, in tiefgläubigem Sinn für die ihr anvertrauten Schwestern gesorgt hat. Sie alle danken es ihr mit treuer Anhänglichkeit. Der Provinzverband, nunmehr Träger der Anstalt, erkannte es als seine vornehmste Pflicht und Aufgabe, die Existenzmöglichkeiten für Mutterhaus und Hospital zu festigen und zu sichern. Er tut dies nicht nur in persönlicher Fürsorge für die Schwesternschaft, sondern auch, in dem er die Einrichtungen des Mutterhauses und Hospitals verbessert und Neueinrichtungen trifft, soweit Kräfte und Mittel es ihm erlauben. Er hat dafür in seiner Schwesternschaft die treuesten und fröhlichsten Mitarbeiterinnen. So wurde im Herbst 1926 eine Villa im Vorort Carlowitz-Breslau angekauft und als Altersheim behaglich-freundlich eingerichtet. Frau Oberin Urbschat und einige alte Schwestern verleben ihren Feierabend dort. Ein fröhlich-harmonischer Geist waltet im Mutterhaus und Hospital und diese Harmonie wird unterstützt durch die einsichtsvolle, ebenfalls vom Geist des Roten Kreuzes durchdrungene Ärzteschaft des Hospitals, die nicht nur ernste Anforderungen in der Arbeit stellt und in den Schwestern die treu bewährten Mitarbeiterinnen achtet, sondern auch frohe Feste im Mutterhause mitfeiert. Ein schöner Fest- und Feiertag ist stets das Jahresfest des Mutterhauses im Mai. >>> 14 HISTORISCHES Schlesische Nachrichten 4/2008 >>> Als ein besonders festlicher Tag ist die Erinnerung an das 50 jährige Jubiläum, das 1925 gefeiert wurde, und mit goldenen Lettern in die Geschichte festgehalten wurde. Am Jahresfest ist es üblich, in einem Festgottesdienst etwaige Jubiläumsschwestern besonders auszuzeichnen und zu ehren. Nach 25 Dienstjahren erhalten die Schwestern die Initialen des Mutterhauses zum Silberkreuz und alle Schülerinnen, welche die satzungsgemäße Ausbildungs- und Probezeit abgelegt haben, werden feierlich eingeführt. Dem Mutterhause gehören zur Zeit 210 Schwestern, Hilfsschwestern und Schülerinnen an, die außer im Mutterhaus auf 49 Außenstationen tätig sind. Im Ruhestand leben 1 Oberin und 8 Schwestern. Auf die berufliche Erziehung und Ausbildung der Schwestern wird ganz besonderer Wert gelegt, für ihre Fortbildung wird bestens gesorgt. Die Satzungen und Bedingungen des Mutterhauses, 1926 umgearbeitet, gewährleisten eine gute Versorgung für Gegenwart und Zukunft, Alter und Invalidität, so weit dafür überhaupt Sicherheit gewährleistet werden kann. Das Mutterhaus ist mit seinen pflichtversicherten Schwestern Mitglied des Schwesternversicherungsvereins vom Roten Kreuz. Im Aufbau, in der Entwicklung, im Leben und Streben des Mutterhauses, der Anstalt überhaupt, ruht eine hohe Summe von hingebungsvoller Arbeit, von warmer Begeisterung und hochgemuter Polen und die Vertreibung Die letzte polnische Regierung in Warschau war gegen das „Zentrum gegen Vertreibung“, diese selbe Regierung war gegen die Ausstellung „Erzwungene Wege“ und setzte die Inhaber der polnischen Leihgaben unter Druck, diese Leihgaben zurück zu holen nach Polen. Hier muss man sich die Frage stellen, hat Polen Angst, dass eines Tages die Wahrheit über die Vertreibung an die Öffentlichkeit gelangt? Als am 22. Juni 1941 der Krieg gegen die damalige Sowjetunion begann, von diesem Tage an beharrte Stalin auf die so genanten Curson-Line. Auf der Konferenz von Teheran wurden noch keine Beschlüsse gefasst, aber was sagte Herr Churchill auf dieser Konferenz, die Heimstatt des polnischen Staates und der polnischen Bevölkerung müssen zwischen der Curson-Linie und der Oder liegen unter Einbeziehung Ostpreußen und der Provinz Oppeln in den Bestand Polens. Die endgültige Grenzziehung erfordert jedoch eine sorgfaltige Prüfung und eine mögliche Aussiedlung der Bevölkerung an einigen Stellen. Schon im Juli 1943, bei einem Besuch des damaligen Ministerpräsidenten der polnischen Exilregierung Stanislaw Mikolajczik in Moskau, stellte dieser an Stalin die Frage, welche polnische Westgrenze die Sowjetregierung anerkennen werde und Stalin antwortete: „Wir werden die NeißeLinie anerkennen“. Stalin wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass es drei verschiedene Neißen gibt. Einmal die Glatzer Neiße, die Wilde Neiße und die Lausitzer Neiße. Der polnische Ministerpräsident war jedenfalls über diese Zusage hoch erfreut. Auf der Konferenz von Jalta berichtete Stalin, Roosevelt und Churchill über dieses Gespräch mit dem polnischen Ministerpräsidenten und hier sprach Stalin dies erste mal von der westlichen Neiße also der Lausitzer Neiße. Churchill zweifelte daran, ob es klug sei die polnische Westgrenze an die Neiße zu verlegen. Er stimmte zwar zu, dass die Westgrenze ins deutsche Reich rein verlegt werden müsse. Weiter sagte Churchill, es wäre ein Jammer, wenn man die polnische Gans derartig mit deutschem Futter mästen würde, dass sie an Verdauungsstörungen einginge. Churchill dachte zu diesem Zeitpunkt auch daran, dass nach diesem Vorschlag etwa neun Millionen Deutsche umgesiedelt werden müssen. Auch Roosevelt war gegen eine Verschiebung der Westgrenze Polens bis zur West-Neiße. Schon im Anschluss- Kommunique von Teheran heißt es, die drei Regierungschefs erkennen an, dass Polen im Norden und im Westen einen bedeutenden Gebietszuwachs erhalten soll. Die endgültige Festlegung der Westgrenze zu Polen wird bis zur Friedenskonferenz aufgeschoben. Noch vor der Potsdamer-Konferenz haben die Sowjets ohne Zustimmung Amerikas und Englands das gesamte deutsche Gebiet östlich der Neiße der polnischen Verwaltung übergeben. Die West-Alliierten stellten dabei die Frage, wie sollen wir die Reparationsfrage regeln, wenn ein Teil Deutschlands schon verschwunden ist. Stalin daraufhin, die westliche Grenzfrage ist noch offen und die Sowjetunion fühlt sich nicht gebunden. Stalin rechtfertigt sich weiter, man habe das Gebiet den Polen zur Verwaltung übergeben, weil alle Deutschen geflohen seien. An die Deutschen, die im Mai 1945 in die Heimat zurück kehrten, dachte er nicht und auch nicht daran, dass Tausende an Oder und Neiße festsaßen, weil Polen die Grenze abgeriegelt hatte. Churchill verwies darauf, dass, ausgehend von den Grenzen von 1937, Deutschland fast um ein Viertel seines nutzbaren Bodens beraubt wurde. Viele Heimatvertriebene sind noch heute der Meinung, die wilde Vertreibung wurde auf der Potsdamer-Konferenz vom 17. Juli bis 2. August 1945 beschlossen und dies ist falsch. Im Berliner-Protokoll steht geschrieben: „Die drei Regierungschefs bestätigen erneut ihre Ansicht, dass eine endgültige Festlegung der polnischen Westgrenze aufgeschoben wird.“ Hier liegt der Hase begraben; so lange die Westgrenze nicht festgeschrieben durch die Siegermächte ist, so lange hätte es keine Vertreibung aus den Gebieten jenseits von Oder und Neiße geben dürfen. Liebe zum Roten Kreuz. Aufrichtig herzlich sei allen Augustaschwestern dafür gedankt. Viele, die einst in enger Beziehung zum Hause standen, ruhen schon von ihrem Schaffen und Wirken aus. Die Erinnerung an sie alle bleibt unter uns lebendig und im Geiste bleiben wir ihnen dankbar verbunden. Die Grundidee des Roten Kreuzes birgt einen tiefversöhnlichen Sinn. Wohl uns, wenn es uns gelingt, ihn durch unsere Arbeit zur Auswirkung zu bringen. aus: Verband Deutscher Mutterhäuser vom Roten Kreuz (Hg.): Bilder und Beiträge aus der Geschichte des Verbandes Deutscher Mutterhäuser vom Roten Kruez. Rhemia Verlag. Th. T. Braun. Düsseldorf 1929. An der wilden Vertreibung tragen auch die West-Alliierten eine große Mitschuld, es war auf der 21. Sitzung des AlliiertenSekretariats beim Kontrollrat am 16. November 1945, als sie der Aussiedlung der Deutschen aus Schlesien zustimmten. Was wurde festgelegt: Überführung in humaner Weise, Beförderung mit der Eisenbahn oder Dampfer auf 3 Routen: Stettin – Lübeck über See, Stettin – Bad Segeberg per Bahn, Kohlfurt – Mariental und Alversdorf per Bahn. Es wurde festgelegt: 3.000 pro Tag in 2 Zügen, eine weitere Route war Kohlfurt – Friedland. Der Beginn für die ersten beiden Routen wurde auf den 20. Februar 1946 festgelegt. In Kohlfurt wurde eine britische Repatriierungsstelle eingerichtet. Die Züge sollten von polnischen Wachen begleitet werden. Auch die Mitnahme von Gepäck, Bettzeug und Küchengerät einschließlich Bargeld bis 500,– RM war geregelt. Verpflegung für drei Tage, ärztliche Fürsorge und verschiedenes andere war in dieser Vereinbarung festgelegt. Doch der Pole richtete sich nicht danach. Mit der schrittweisen Übernahme deutscher Städte und Dörfer begann die wilde Vertreibung der deutschen Bevölkerung. Auch von ärztlicher Fürsorge war nichts zu spüren, ich selbst hatte durch einen Schlag mit dem Gewehrkolben an den Kopf eine Platzwunde. Diese konnte erst im Transport notdürftig, soweit es möglich war, verbunden werden und ärztliche Hilfe bekam ich erst auf dem Weg von Demmin nach Neuenhagen durch eine sowjetische Ärztin. Manfred Form LITERATUR: „Das Flüchtlingslager Mariental (1945 – 1947)“ und die „Vertriebenentransporte aus Schlesien (1946 –1947)“ herausgegeben von der Gemeinde Mariental und des Landkreises Helmstedt. Über den Zustand der Vertriebenentransporte aus den polnischen Gebieten konnte ich mich an Hand von Unterlagen in den verschiedenen Archiven überzeugen. Seit zwei Jahren beschäftige ich mich mit dem Thema „Umsiedler in der damaligen sowjetischen Besatzungszone“. Schlesische Nachrichten 4/2008 DE LIBRIS / MUNDART / TERMINE Bugeismachen und Toafelnfoahrn Merr hoatten scheene Noachmittage gehoabt. Glei noachm Essen naus uffer Mielenteich und Schlittschuh loofen. Aber jitze fing doas Eis oan zu tauen. Doa koam dan Grußen eier Kupp, doas werr kennten Bugeis machen. Der Michalski Richard wusste, wu’s Eis oam besten bricht. Doas woar oan der uffnen Stelle oam Einloof eier Mihlenschacht. Als er geprieft hoatte ob’s Eis noch trägt, rief er uns zu: „Stelt euch hier amoal nebeneinander uff, die Kleenen und die Mädel zwischener Grußen, und foasst euch oalle oan. Und jitze looft amoal vom Luche weg und troampelt tichtig uff.“. Ehe wir noch richtig eim Gleichschritt woar’n, kriggten wir Befehl, umzudrehn. Das ging a poarmoal so. Uff eemaol goabs an Krach. Das Eis hoatte an Sprung gekriegt. Der Richard hieß uns oanhalten und kuckte, wo der Sprung lief. Dann soagte er: „Eenmoal kenn’ wer noch.“ Weil’s schunn abissel gefährlich woar, muchten wir nich mehr so feste ufftreten. Das gefiel dem Richard nich, und er schimpfte: „So wird doas nisch! Doa missen werr’s anders machen. Mikasch-Paue loff amoal nieber uff euern Hof und hull uns amoal ene Axt und eene Stange, die ihr under die Wäscheleine stellt.“ Als ich die Sachen uff’s Eis gebruocht hoatte, goab er die Stange dem Thiele Fredel und fing selber oan dem Sprunge noach eenmoal hin und her ins Eis zu hacken. Dann sullten die Grußen noch amoal Bugeismachen. Und richtig, wir kunnten merken, wie’s Eis anfing, sich zu biegen. Doa liefen wir schnell uff’er Teichrand zu. Bluß der Fredel noahm die andre Richtung. Er stellte sich uff doas Sticke, woas als Toafel oabrechen sullte. Der Richard hoalf mit der Axt abissel noach, und der Fredel toat mit seim ganzen Gewicht tichtig wuchten. Weil aber noch immer nischt abbroach, mußte ich wieder uff’er Hof l oofen und und an dicken Knippel hulln, den werr zum Woagenspoannen brauchten. Bis ich wieder uff’m Eise woar, hoatte der Richard een Luch ins Eis gehauen. Dao kaom doas Spoannhulz rein und zwee Gruuße mussten im Takt mit Fredels Wuchten hebeln. Der Sprung goab wieder Teene von sich, aber er ging nich uff. Apoaar Waoghoalsige wullten dem Fredel helfen. Der Richard aber ließ sie nich nieber. Er wullte lieber noch een Luch hacken. Als durte der Hebel oangesetzt wurde, broach die Scholle aob. Der Fredel ließ schnell die Wäschestütze ins Woasser und balancierte sich aus. Inzwischen toat die Streemung ihre Wirkung und noahm die Scholle mit uff’er Einloof vom Mihlenschacht zu. Der Fredel stocherte amoal uff der eenen und dann uff der anderen Seite und steuerte die Toafel oan’er Toamm. Apoar von uns liefen uff’m Toamme zu sei’m Oanlegeploatze und schrien und klatschten. Die meisten fingen a Stickel hin wieder oan, Bugeis zu machen. Der Richard hoalf mit der Axt noach. Andere hebelten schunn aon ee’m neuen Luche. Wieder andere hoatten sich Stangen gehullt und bruohte sich in Stellung, wo vielleicht wieder eene Toafel oabbrechen kunnte. Kleine Geschichte Schlesiens in 8. Auflage erschienen Mittlerweile in der 8. Auflage erschienen ist Helmut Neubachs „Kleine Geschichte Schlesiens“. Sie beinhaltet nicht nur einen historischen Überblick über die Besiedlungsgeschichte und politische Zugehörigkeitsgeschichte Schlesiens, sondern auch einen Überblick über die Geschichte der Schlesier in und außerhalb Schlesiens nach 1945. Ergänzt wird das Heft durch Listen der Kultur- und Forschungsinstitute in Deutschland, kirchlicher Gemeinschaften, der Begegnungsstätten im heutigen Polen und der schlesischen Nobelpreisträger sowie ein umfassendes Schrifttumsverzeichnis und Personenregister. Helmut Neubach wurde 1933 in Grottkau/OS geboren. Er studierte Geschichte und Slawistik in Bonn, Marburg, Berlin und Mainz und war u. a. 1982/83 Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für die Edition des Tagebuchs des Grafen Franz v. Ballestrem. Außerdem war er Mitglied u. a. der Kommission für die Geschichte der Deutschen in Polen (1962, 1990 – 2005 im Vorstand), der Historischen Kommission für Schlesien (1969) und des J. G. HerderForschungsrates (1974). Am 27. Januar 2008 wurde Helmut Neubach 75 Jahre alt. Zitat: „Der Autor hat die riesige Fülle des Stoffes auf 25 Druckseiten darzustellen gewusst, sprachlich so geformt, dass man der Darstellung mit der Freude am lebendigen Fortgang des Berichteten folgt, überschaubar gegliedert, genau und doch nicht trocken gelehrt, das ist schon bemerkenswert, das ist nicht alltäglich… Was mich an der Darstellung besonders freut: Sie ist nicht irgendwie ideologisch verfärbt, sie steht im Dienste der Wahrheit – sei sie gelegen oder ungelegen.“ Studienprofessor Dr. Alois M. Kosler, SN 15 Es dauerte ooch goar nich lange, daoa woar’n die Toafelfoahrer zu dritt uff der uffnen Stelle. Aber es woar enge, und man kunnte seh’n, wie se sich miehen mussten, doas Gleichgewicht zu halten. Uff eemoal koam Geschreie uff. Der Boartsche Rudolf woar von seiner Toafel oabgerutscht. Bis under die Oarme eim Woasser, platschte er mit Oarm’n nd Bee’n uffer Toamm zu. Eener hielt ihm seine Stange entgegen und zog ihn oan Land. Doas Woasser lief oan ihm runder und er schlotterte. Der Richard wuste, woas neetig woar. Er rief: Hullt amoal die Boartschen, sie sull mit eener Decke kumm. Und du, Mikasch-Pauer, loof amaol schnell nieber uffer Hof und mach die Kuhstoaltiere uff. Durt bring ich’er Rudolf hin, doass er’s derweile woarm hoat. Horst Mikasch TERMINE LM Schlesien / BdV Herne 17. Februar 2008, 15.30 Uhr: Mitgliederversammlung des BdV Herne, Haus Voss, Mülhauser Str. 1, Herne-Constantin 2. März 2008, 15.30 Uhr: Schlesischer „Summersunntig“ und Mitglieder-Versammlung der LM Schlesien mit dem Tanzenden Kreis Hohenlimburg (Trachtengruppe) und dem KreativKreis Herne, außerdem Frühjahrs-Bingo, Haus Voss, Mülhauser Str. 1, Herne-Constantin. Infos beim Vorsitzenden Hans-Peter Mann, Tel. 02323/24901 24. Februar 2008, 11 Uhr: Katholische Messe für Heimatvertriebene und Aussiedler, Kirche St. Antonius, Fürstenplatz, Gemeinde: Helmholtzstr. 42, Düsseldorf 2. März 2008, 11 Uhr: Sommersingen im Clemens-Sels-Museum am Obertor in Neuss, Trachten-Tanz-Keis Djonathan 8. März 2008, 15 Uhr: 350-Jahr-Feier Kurfürst Johann Wilhelm II. „Jan Wellem“ (1658 – 1716), Gerhart-Hauptmann-Haus, Eichendorff-Saal, BdV Kreisverband Düsseldorf. www.bdv-duesseldorf.de Schlesischer Kulturkreis München 27. Februar 2008: Skiwinter im Riesengebirge – mit vielen z. T. seltenen Bildern Jeweils 14 Uhr. Ort: Rhaetenhaus München, Luisenstr. 27. Eintritt frei! Freiwillige Spende erbeten! Zur Finanzierung des Saales wird um einen gewissen Verzehr gebeten! Arbeitsgemeinschaft Ostmitteleuropa e. V. Berlin 22. Februar 2008, 19 Uhr: Landeskundliche Wanderungen im Reichenauer Zipfel und Isergebirge (um 1940) und Riesengebirge. Mit Original-Lichtbildern (um 1940) und aktuellen Dias. Referent: Dr. rer. nat. Dietrich Hanspach, Ortrand. Bürgertreff im S-Bahnhof Berlin-Lichterfelde West, Hans-Sachs-Str. 4 e. Eintritt frei! www.ostmitteleuropa.de TERMINE HAUS SCHLESIEN 24. 2. 2008 – Vortrag zu Herbert Volwahsen. Dorothee Volwahsen stellt das Werk und die Biographie des Künstlers vor. Beginn des Vortrags ist um 15 Uhr. 10. 2. – 13. 4. 2008 – Aquarelle und Acrylbilder von Ursula Kalkbrenner. Die Malerin zeigt die schlesische Landschaft und das Rheinland. Museum für schlesische Landeskunde im HAUS SCHLESIEN, Dollendorfer Str. 412, 53639 Königswinter-Heisterbacherrott VERMISCHTES / TERMINE / ANZEIGEN 16 Bilder zurückzugeben Schlesische Nachrichten 4/2008 Landsmannschaft Schlesien, Dollendorfer Str. 412, 53639 Königswinter Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt, G 9638 Diese zwei Bilder zeigen eine junge Dame, die ich 1945 in Habelschwerdt kennengelernt habe. Ihr Name ist Hilda Hornig, Strehlen, Nimptscher Str., Bruchhausel. Ich möchte über die Landsmannschaft der Dame oder Ihren Angehörigen die Bilder zurückgeben. Herzlichen Dank für Ihre Zuschriften an die Landsmannschaft. Erich Busch, Lorch/Rhein Impressum: Schlesische Nachrichten, Zeitung für Schlesien, vereint mit Oberschlesischer TERMINE Silesia – Schlesisches Verkaufsstübel der Landsmannschaft Schlesien im Haus Schlesien Postfach 15 01 32, 53040 Bonn, Tel.: 02 28/23 21 54 (AB/24 Std.) Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag: 15.00 bis 17.00 Uhr Sonnabend und Sonntag: 14.00 bis 17.00 Uhr Montag: Ruhetag Besuchergruppen werden um rechtzeitige Anmeldung gebeten. Unsere Buchempfehlungen: Herbert Hupka NEU Schlesien lebt Offene Fragen – kritische Antworten mit einem Geleitwort von Christian Wulff. 13,5 x 21 cm, 236 Seiten mit Schutzumschlag nur 19,90 Euro Idis B. Hartmann Friedrich Wilhelm Graf von Reden und der schlesische Eisenkunstguss Ausstellungskatalog 150 Seiten mit zahlreichen Abbildungen Preis: 15,00 Euro Fragen Sie nach weiteren Angeboten und anderen Artikeln (u.a. Landkarten, Stadtpläne, Aufkleber, Bücher, Bunzlauer Keramik, CD und MC u.v.m.). Wir beraten Sie gern und fachmännisch !!! Patenschaft Stadt Solingen – Kreis Goldberg (Schlesien) 27. Goldberger Heimattreffen in Solingen am 24. und 25. Mai 2008 in Gaststätte Meis, Börsenstrasse 109, Solingen-Widdert Landsmannschaft Schlesien, Kreisgruppe Bonn e.V. Sonnabend, 23. 2. 2008, 11.00 Uhr im St. Paulus Dom zu Münster. Busfahrt zum Pontifikalamt 35 Jahre Apostolische Visitatur Breslau Montag 25. 2. 2008, 16.30 Uhr Hotel Daufenbach, Bonn, Brüdergasse. Conservativer politischer Cirkel: „Konservativ – Links – Rechts – Was ist das heute? Weltanschauliche Richtungen in der Zeit schwindender Ideologien“ Referent: Prof. Dr. Hans-Hellmuth Knütter Kurzfristige Änderungen vorbehalten – Bitte auf Tagespresse achten! Auskünfte/ Anmeldungen: Tel: 0228/282616, w w w. s c h l e s i e n bonn.de Kurier · Herausgeber: Landsmannschaft Schlesien – Nieder- und Oberschlesien e. V., vertreten durch den Bundesvorsitzenden Rudi Pawelka, Dollendorfer Straße 412, 53639 Königswinter, Telefon (0 22 44) 92 59-0, Fax (0 22 44) 92 59-290. 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