DUisburg INFORMation
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DUisburg INFORMation Ausgabe 03/2008 Kostenlos (für Mitglieder) - Erscheinungsweise vierteljährlich Mitteilungsblatt Bezirksgruppe Duisburg der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde e.V. - Sitz Köln - __________________________________________________________ Dinslaken Duisburg Emmerich Mülheim/ Ruhr Oberhausen Rees Voerde Wesel -2DUisburg INFORMation Ausgabe III/08 Impressum: Vorstand der Bezirksgruppe Leiter: Stellvertretende Leiterin: Stellvertretender Leiter: Internetbeauftragter: Kassenführer: Schriftführer: Verwaltung elektronischer Medien Mitgliederverwaltung: Bibliotheksverwaltung: Bankverbindung: Horst Warthun, Biesenwiese 34, 47167 Duisburg E-Mail: [email protected] Barbara Püschel, Tannengrund 27, 46539 Dinslaken E-Mail: [email protected] Hans Pettelkau, Hochstr. 77, 41379 Brüggen E-Mail: [email protected] Michael Rüweller, Nikolaus-Groß-Str. 2, 46119 Oberhausen E-Mail: [email protected] Daniel Panne, Straßburger Str. 142, 46047 Oberhausen E-Mail: [email protected] Michael Hartmann, Augustaplatz 3, 46537 Dinslaken E-Mail: [email protected] Christiane Hermann, Kremerstr. 59, 47051 Duisburg E-Mail: [email protected] Karen Feldbusch, Münchener Str. 126, 47249 Duisburg E-Mail: [email protected] Konto-Nr. 10257384 bei der Stadtsparkasse Oberhausen, BLZ 365 500 00 (Kontoinhaber: M. Rüweller) DU INFORM Redaktion: Barbara Püschel, Hans Pettelkau Layout: Barbara Püschel und Hans Pettelkau Druck: Hans Pettelkau Versand: Christiane Hermann Unser Mitteilungsblatt erscheint vierteljährlich und ist für die Mitglieder der Bezirksgruppe kostenlos. Nichtmitglieder zahlen jährlich den Selbstkostenpreis von € 5,00. Die Bezirksgruppe im Internet: Die Bezirksgruppe im Internet: http://www.wgffbzgduisburg.de.ms E-Mail-Adresse der Bezirksgruppe: E-Mail: [email protected] Die Bezirksgruppe: Termine: 01.07.08 Bücher im Bestand der BZG, kurze Vorstellung des Inhaltes durch Karen Feldbusch 05.08.08 Familienkundlicher Abend 02.09.08 Ahnenreihen und Ahnenlisten Referent: Peter Schmitter 13.09.08 Besichtigung des Kölner Doms (Anmeldung bei Horst Warthun erforderlich) ... -3DUisburg INFORMation Ausgabe III/08 † Die Bezirksgruppe Duisburg trauert um ihr langjähriges Mitglied Herrn Manfred Ewich der am 23. Mai 2008 im Alter von 75 Jahren verstorben ist. Wir alle haben Manfred Ewich stets als freundlichen und hilfsbereiten Forscherkollegen schätzen gelernt. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Für die Bezirksgruppe Duisburg: Horst Warthun -Leiter der Bezirksgruppe- __________________________________________________________ Links Gefunden von Karen Feldbusch http://www.hamborn.net/ ... -4DUisburg INFORMation Ausgabe III/08 Vorstellung eines neuen Mitgliedes Mein Name: Gerhard Bell, bin 60 Jahre alt, Rentner, wohne seit 2 Jahren in Voerde. Meine Internet-Adresse lautet: [email protected] Meine Forschungen betreffen folgende Orte und Personen: In den Duisburger Stadtteilen Huckingen, Mündelheim, Serm, Rahm und Buchholz (früher Amt Angermund) sowie Bockum/Wittlaer (gehört heute zu Düsseldorf) suche ich folgende Namen: Espey, Leuchten, Füßer, Hilgers, Flügel, Stop(p)s, Koths, Brockerhoff, Angerhausen, Hallmann, Asem, Bünten, Belting (Rees), Reinerts (Klosterkamp), Roskothen, von der Warth. In der Eifel, im Kreis Ahrweiler, in der Nähe des Laacher Sees suche ich in folgenden Orten: Bermel, Brenk, Burgbrohl, Füßhölle, Glees, Gönnerdorf, Hain, Kruft, Meckenheim, Niederbreisig, Niederweiler, Niederzissen, Oberlützingen, Oberweiler, Oberzissen, Rieden, Rodder, Wehr, Wassenach, Weibern Weiler, Well, nach folgenden Namen: Arnold, Bell, Degen, Dietz, Doll, Esten, Hinze, Felten, Hillesheim, Jox, Kerigs, Keuler, Kirrig, Klaes, Kreuer, Lenz, Lücker, Ott, Schlich(g), Schmitt, Schmitz, Schwarz, Ulmen, Wolf. In den Niederlanden, in den Provinzen Gelderland und Oberijssel suche ich in folgenden Orten: Apeldoorn, Epe, Ermelo, Heerde, Loohuisen (Epe), Nijbroek, Vaasen, Wijhe, Zwolle, Zwollerkerspel nach folgenden Namen: Bossenbroek, Bijl, Ever(t)s, de Haan, van Laar, van`t Spijker, Tromp, Willempje, Willems, Wijnen, van der Worp. ++++++++++++++++++++++++++++ Jetzt hat es mich gepackt, seit ich Familienforschung betreibe, habe für nichts Anderes mehr Zeit. Mein Rennrad verstaubt im Keller. Ich träume nachts bereits davon, wie ich in irgendwelchen Archiven nach den Daten der Altvorderen suche. Meine Frau glaubt, ich rede nur noch über meine Vorfahren und wenn sie nach mir sucht, sitze ich vor dem Bildschirm und surfe im Internet. Die Ahnenforschung ist bereits nach kurzer Zeit zu einer leidenschaftlichen Beschäftigung geworden. Neue Horizonte haben sich mir eröffnet. Ich habe Biografien berühmter Männer, Diplomaten, Politiker und Geistliche mit dem gleichen Familiennamen gefunden. Die halbe Stadtverwaltung von Niederzissen trägt meinen Namen. In der reichhaltigen Bücherei der Bezirksgruppe gibt es ein Ortsfamilienbuch, in dem ich die Heiraten, Geburten und Taufen von Namensvettern gefunden habe. Irgendwann habe ich über Wikipedia den Weg zu diversen Mailinglisten gefunden. Und wieder habe ich neue Eindrücke gewinnen können. Nach einigen Wochen der Beobachtung habe ich meine erste Anfrage in die Eifelliste gestellt und von einem ... -5DUisburg INFORMation Ausgabe III/08 erfahrenen Forscher ergänzende Angaben zu meinen Niederzissener Urgroßeltern bekommen. Beim meinem Versuch die Daten der Schwester und der Brüder meines Großvaters zu bekommen, sie sind einschließlich ihrer Eltern aus der Eifel zugewandert und haben fast 2 Jahrzehnte in Duisburg gelebt, bin ich im Duisburger Standesamt nicht weitergekommen. Das hat mich nicht entmutigt, ich hatte ja noch die Angaben des Genealogen aus der Eifel und so habe ich mich an das dortige Standesamt gewandt, wo man sehr freundlich und entgegenkommend meiner per E-Mail gesendeten Bitte nach Heirats- und Geburtsurkunden nachgekommen ist. Sogar die handgeschriebene Arbeitsunterlage der Person, welche die zu kopierenden Urkunden gesucht hat, hat man mir überlassen, und so bin ich an einige Duisburger Daten heran gekommen. Es ist sehr schön zu erfahren, wie hilfsbereit Familienforscher miteinander umgehen. So hat ein holländischer Forscher, von einer Forscherin aus Neuseeland aufgefordert (so klein ist die Welt geworden), mir die Zivilstandsdaten meiner Urgroßmutter aus Zwollerkerspel (die Gegend um Zwolle herum) in der Provinz Overijssel genannt. Später, nach einigen vergeblichen Versuchen in Genlias, eine niederländische Datenbank in der die Zivilstandsdaten aus allen holländischen Provinzen gespeichert sind, habe ich es geschafft, mir einige Geburtsurkunden und Heiratsurkunden zu bestellen. Das nicht einfach, denn leider spreche ich nicht holländisch und bis man die Systematik des Systems begriffen hat, dauert es eine Weile. Eine interessante neue Erfahrung war auch die Suche nach den Einbürgerungsurkunden meiner Holländer im Hauptstaatsarchiv in Düsseldorf. Mein Bossenbroek ist vermutlich in den 1890er Jahren nach Krefeld zugezogen. Durch den Krieg sind ca. 1½ Jahrzehnte der Krefelder Daten verloren gegangen. Hier habe ich leider nichts finden können. Die Sterbeurkunde der Urgroßmutter konnte im Uerdinger Standesamt nicht gefunden werden. In der Hoffnung Kontakt mit den Kindern und Enkeln meiner Eifeler Bell zu bekommen, habe ich fast 30 Briefe nach Niederzissen und in die Umgebung geschickt. Das war kurz vor Karneval. Die Resonanz war überwältigend. Das Telefon stand einige Abende nicht still. Kaum saß ich wieder am Esstisch, schrillte das Telefon schon wieder. Die angebotene und angekündigte Hilfe und die Erzählungen waren zahlreich, wurden aber für die Zeit nach Karneval versprochen. Die Niederzissener feiern ihren Karneval wohl sehr ausgiebig und sehr eifrig. In einem Brief verabschiedete sich der Vorsitzende des Heimatvereins, zu dem ich jetzt auch Kontakt habe, mit „Zesse knastch jeck“, was bedeutet Zissen ganz verrückt. Mit der Verwandtschaft habe ich bereits telefoniert und ich werde in nächster Zeit die versprochenen Fotos und Dokumente erhalten. Vielleicht entwickelt sich mehr aus diesem Kontakt und wir werden einander besuchen und uns näher kennen lernen. Um eine Vorstellung von der Größe und der Lage der relativ kleinen Eifeldörfer in der Umgebung von Niederzissen zu bekommen, manche haben nicht einmal 200 ... -6DUisburg INFORMation Ausgabe III/08 Einwohner, habe ich mir eine Tourenbeschreibung des ADAC gedruckt. Man sieht, alles hat sich in der Nähe des Laacher Sees abgespielt. Inzwischen konnte ich mich für die mir gegebene Hilfe revanchieren und für die Freundin einer Familienforscherin aus Brenk bei Niederzissen ihre Ahnen in den Duisburger Adressbüchern ausfindig machen. Was meine Huckinger betrifft, so kann ich mit Glück sagen: Gut das es die verkarteten Kirchenbücher im Stadtarchiv gibt. Im Original, in St. Peter und Paul, schrieb man zu jener Zeit noch in Sütterlinschrift. Diese zu lernen habe ich mir für die Zukunft vorgenommen. Es gibt noch viel zu tun….. schieben wir`s auf. Zu Weihnachten hatte das Christkind eine Digitalkamera für mich in Voerde zurückgelassen. Die könnte in Zukunft sehr nützlich sein. ... -7DUisburg INFORMation Ausgabe III/08 Im Heft des „Verein der Freunde Heimatmuseum Grieth e.V.“ zum 750 Stadtjubiläum habe ich einen Artikel gefunden, der sehr schön beschreibt wie sich traditionelles, dörfliches Leben vor nicht allzu langer Zeit abgespielt hat. Mit der Erlaubnis des Vereinsvorsitzenden, Herrn Willi Lümmen, welche ich eingeholt habe, ist es gestattet den Artikel in DU-Inform zu veröffentlichen. Nachbarschaftsbrauchtum Der Pflege der Nachbarschaft kam in Grieth schon immer große Bedeutung zu. Die damit verbundenen Pflichten wurden von jeher den nachwachsenden Generationen vermittelt, so dass auch heute noch viel vom alten Brauchtum zur „Nachbarschaftspflicht“ gehört. Früher gehörten zur Nachbarschaft nur Hauseigentümer und keine Mieter. Da diese ihren Wohnsitz ja hin und wieder wechselten. Zur Hausnachbarschaft gehörten in der Regel sieben Familien, die in nächster Nähe zusammen wohnten. Die Anzahl der Nachbarn ergab sich daraus, dass bei einem Sterbefall sechs Sargträger benötigt wurden und einer als Ersatz zur Verfügung stehen musste. Den jeweils ersten rechten und linken Nachbarn, die neben einem Trauerhaus wohnten, kam die besondere Aufgabe zu, bei den Hinterbliebenen nachzufragen, welche Besorgungen und Vorkehrungen von den Nachbarn übernommen werden könnten, um die Trauerfamilie zu entlasten. Stand der Beerdigungstermin fest, gingen diese Nachbarn von Tür zu Tür durch die ganze Ortschaft und teilten so offiziell den Tod des Mitbürgers und den Beerdigungstermin mit. Dieser Brauch „den Dood ansägge“ hielt sich bis Mitte der sechziger Jahre. Lange war es auch üblich, dass die Nachbarn das Grab aushoben. Am Vorabend der Beerdigung fand das Nachbarschaftsbeten in der Pfarrkirche statt, bei dem die Nachbarn das Totengebet vorbeteten. Das wird auch heute noch so gehalten. Nach der Beerdigung übernahmen die Nachbarn alle Arbeiten, die mit der Versorgung der Trauergäste verbunden waren. Allerdings wurden die Hausnachbarn nicht nur bei traurigen, sondern auch bei frohen Anlässen beansprucht. Wenn eine Hochzeit anstand, hatte die betroffene Nachbarschaft viel zu organisieren. Es musste der Kranz für den Hauseingang, meist das Elternhaus der Braut und die dazu gehörenden Röschen hergestellt werden. Das war in der Vorfreude auf das eigentliche Fest eine fröhliche Angelegenheit, bei der viel gescherzt und gelacht wurde und der selbstaufgesetzte „Bees“ und mancher „Kloore“ die Runde machten. Am Hochzeitstag spannte man vor dem Brauthaus, jetzt festlich geschmückt, „dat Linnecke“, eine Leine, über die das Brautpaar und die Hochzeitsgästesteigen konnten, wenn sie in das daran befestigte Körbchen ein Geldgeschenk gelegt hatten. Der Inhalt des Körbchens garantierte der Nachbarschaft einen weiteren lustigen Abend. Einen weitere Pflicht der Nachbarn bestand darin, für einen geregelten Ablauf an den Trinkwasseranlagen zu sorgen. Bis 1961 gehörten mehrere Schwengelpumpen, die hervorragendes Trinkwasser lieferten zum Stadtbild. Für jede einzelne Pumpe gab es eine Interessengemeinschaft, die sich aus mehreren Nachbarschaften ... -8DUisburg INFORMation Ausgabe III/08 zusammensetzte, die Pumpengemeinschaft – „Pomperott“. Jede Pumpengemeinschaft hatte einen “Rottmeister“. Er war für Pflege und Wartung der Wasserstelle verantwortlich. Einmal im Jahr ging er von Haus zu Haus und kassierte bei seiner Gruppe die Umlagegelder für die Instandhaltung der Pumpe. Nicht selten feierte man dann ein kleines Festchen innerhalb der Gemeinschaft. Als die letzten Schwengelpumpen auf dem Markt, in der Limmer- und in der Schloßstraße entfernt wurden, gehörten die nachbarschaftlichen Pumpengemeinschaften zur Vergangenheit. Nachbarschaften unterliegen heute zwar nicht mehr ganz den strengen alten Bräuchen – heute werden die Hausnachbarschaften nicht unbedingt nach der Lage ihres Hauses ausgesucht und auch die Anzahl ist sehr unterschiedlich, ihre wichtige Bedeutung für die Menschen habe sie aber nach wie vor. Hin und wieder gestalten Nachbarschaften in Grieth Straßen- oder Sommerfeste, eine neue Form der Nachbarschaftspflege, die auch Neubürgern die Möglichkeit bietet, sich in das Griether Ortsleben einzugewöhnen. ___________________________________________________________________ Geburtstage unserer Mitglieder Effenberg, Alfred Tenoth, Hans Gerd Proske, Birgit Börnemann, Helmut Genenger, Horst Otto Linne von Berg, Püschel, Barbara Menzel, Hans-Jürgen Overlack, Rudolf Ewering, Anja Silke Ravenstein, Hans-Dieter 08.07. 07.07. 08.07. 04.08. 04.08. 25.08. 26.08. 28.08. 21.09. 23.09. 29.09. Wir gratulieren. ___________________________________________________________________ DUISBURGER DIENSTBOTINNEN IN NIEDERLÄNDISCHEN BEVÖLKERUNGSLISTEN Jos Kaldenbach Fast jedes Archiv in Holland hat tastbare Belege der Anwesenheit deutscher Dienstbotinnen in separaten “Dienstbodenregisters” in dem jeweiligen Bevolkingsregister. Einen Index dazu aus dem Dorf Laren, südlich von Amsterdam , zusammengesetzt von G. L. de Boer sr., fand ich bei der Nederlandse ... -9DUisburg INFORMation Ausgabe III/08 Genealogische Vereniging Bibliotheek Boeken). zu Weesp (www.ngv.nl ) Verenigingscentrum, Darin findet man auch drei Dienstbotinnen aus Duisburg: Lina Heller, geb. Duisbach !, 1.2.1903, ledig, evangelisch- lutherisch, am 15.12.1923 eingegangen, am 23.7.1924 nach Amsterdam, Cornelis Krusemanstraat 37 ausgegangen; Katharina Susanna van Kampen, geb. 20.11.1898, niederländische Staatsbürgerschaft, christlich- reformiert, eingegangen am 13.8.1923, am 23.4.1924 umgezogen nach Hilversum, Liebergerweg 51 Johanna Schröder, geb. Duisburg, 21.2.1904, Nederlands Hervormd (reformiert), eingegangen am 17.2.1921, am 16.6.1924 nach Gorinchem, Hugo de Groorplein 13 umgezogen. Das Standardwerk ‘Heimat in Holland’ von Barbara Henke schildert die Tief- und Höhepunkte dieser Welle an Dienstmädchen, (200.000 Mann/ Frau), die dringend harte Währung für die Familie brauchte, manchmal missbraucht wurden oder gute Arbeit und ihre Liebe fanden. __________________________________________________________________ Vornamensformen am Niederrhein - Namenskürzungen und Kosenamen (Teil I) Zusammengestellt von Michael Rüweller Welcher Familienforscher hat nicht schon einmal vor dem Problem gestanden, dass er den Eintrag seines Vorfahren im betreffenden Kirchenbuch nicht finden konnte. Später stellte sich dann als Grund für dieses Problem heraus, dass Vornamen in Kirchenbüchern gerne abgekürzt wurden – Papier und Tinte waren ja kostbar - und aus einem „Johan(nes)“ wurde dann plötzlich ein „Joes“ oder aus einer „Margret“ wurde dann ein “Grietgen“. Die nachfolgenden Beispiele beziehen sich hierbei im Wesentlichen auf den Raum Duisburg, Mülheim und den angrenzenden Niederrhein. Die Aufstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit; für Hinweise und Ergänzungen bin ich dankbar. ... - 10 DUisburg INFORMation Ausgabe III/08 Weibliche Vornamen Anna: Ann, Än, Äneke, Änni, Änne, Engen Adelgunde: Gun, Guna, Guneke Agnes: As, Nes, Nees, Nesgen, Angnes Anneliese: Anelis Annemarie: Anemi Anette: Nät Barbara: Barb, Bärb Erta: Bärt Cäcilia: Zilli, Tsil, Tsili, Tserleke Christine: Stin, Stina, Stirnes, Kristel, Kris, Kristin, Schtin, Schtiina, Schtirnes Dorothea: Door, Tea, Tei, Doer, Duurke, Düürke, Döörke, Duur, Door(a) Elfriede/Friederike: Frieda Fried, Friit, Friida Elisabeth: Libb, Libbet, Lisbet, Lis, Liske, Betti, Bät, Bäche, Eva: Eef Franziska: Fränzi, Zissi, Tsis, Tsika Gertrud: Tütta, Trudi, Trüi, Truude, Trüike, Drutgen Hannelore: Löör Helene: Leni, Leen, Leena, Leene, Leeni Helene/Magdalene: Leen Henrike: Henni, Dreka, Din, Diina Hermine/Wilhelmine: Miin, Miinche Ida: Ied, Iit Johanna: Hanna, Hanni, Hänni, Hann, Haneke Josefa: Seef Josefine: Fin, Fina, Fine, Finni, Fiinche Karoline: Kalin Katharina: Kaat, Koot, Kaatje, Kaache, Kaatschen, Käät, Kääche, Katti, Käti, Käte, Katrin, Trin, Trina, Trinneke Klara: Kläre, Kläer Laura: Löer Lucia: Luzi, Lutsi Luise: Luis, Magdalene: Mat Margarethe: Hetta, Grit, Greet, Griche, Greeche, Greta, Marga ... - 11 DUisburg INFORMation Ausgabe III/08 Maria: Mi, Mia, Marie, Marike(n), Mari, Mieke, Mits, Riike Martha: Matta Mathilde: Tilde Mechtilde: Til, Tilt, Tirla, Terla, Tirleke, Mächel Paula: Pull, Päul Petronella: Nell, Nella, Nelli, Nelleke Regina: Regin, Gina Rosemarie: Röös Sofie: Sof, Soffi, Söff, Söffke(n), Feike Sybille: Bellke, Belleken, Bil, Birla, Birleke, Sebel Therese: Trees, Treeske, Resi Theodora: Tea Wilhelmine: Mernes, Miin, Miina, Mernes, Merneke, Miinche, Mine Anna-Katharina: Ann-Katrin Maria-Katharina: Marikatrin (wird fortgesetzt) ___________________________________________________________________ Aus dem Buch: Beiträge zur Geschichte des Niederrheins mit besonderer Berücksichtigung der Kirchen- und Klostergeschichte und der Geschichte einzelner Adelsgeschlechter von Johann von Trostorff, 1. Teil, Jüchen 1898 Allgemeines aus der Geschichte unserer Vorfahren nebst Einigem über ihre Lebensweise. 3. Galgen und Pranger Die Galgen und Pranger bestanden in unserer Gegend noch bis in das 19. Jahrh. Galgen gab es mehrere im Lande. Die meisten bestanden aus einfachen Holzgestellen. Der Galgen auf dem Derendorfer Geisten war etwa 4 Fuß hoch über der Erde gemauert, und unter ihm befand sich eine ebenso tiefe, brunnenartig gemauerte Grube von ca. 5 Fuß Durchmesser. Auf diesem Mauerwerk stand das Galgengerüst, das sich wohl 25 Fuß hoch über der Brunnensohle erhob. Der Galgen war so breit, dass wenigstens immer drei zu gleicher Zeit gehängt werden konnten. Nach 10-20 Tagen erst schnitt der Henker die schon stark verwesten Körper los und diese fielen alsdann in den Brunnen und wurden später an anderer Stelle wie ein Aas ... - 12 DUisburg INFORMation Ausgabe III/08 verscharrt. Im Jahre 1712 wurden hier nicht weniger als 17 Personen gehängt. Neben dem Grundstück, das einst den Galgen trug, steht jetzt eine Kaserne. Die Pranger, auch Cex genannt, waren meist da aufgestellt, wo ein Schöffengericht seinen Sitz hatte. In Düsseldorf richtete man den Pranger gewöhnlich auf dem Marktplatze auf. Im Jahre 1828 standen einmal daselbst zwei Männer zugleich zur Schau ausgestellt. Der eine von ihnen weinte ununterbrochen, während der andere das Publikum durch Spottreden begrüßte. Jeder hatte seine Mütze vor sich liegen, um von den Vorübergehenden eine Gabe zu erheischen. Der erstere nun, welcher von seiner Frau begleitet war, hatte sich die Sympathie des Volkes erworben, denn er erhielt viel Geld zugeworfen, während dem höhnisch Lachenden nichts zuteil wurde. Fortsetzung folgt… __________________________________________________________________ Wie sich Straßennamen verändern Ausschnitt der Karte von 1892 Die heutige Münchener Straße in Duisburg-Buchholz hat, obwohl dieser Stadtteil als solcher noch sehr jung ist, schon mehrmals ihren Namen geändert. Einst, als in Buchholz nichts als Buchenwald zu finden war, befand sich hier ein Weg, genannt der Angermunder Grindsweg, auf dem die Angerhauser Bauern ihre Rinder zur Viehweide nach Wedau trieben. Nachdem hier im Jahre 1868 die „Katholische Schule Huckingen II“ eingeweiht wurde, erhielt die Straße den Namen Schulstraße. Dass sie während der dunklen Zeit des dritten Reiches in Braunauer ... - 13 DUisburg INFORMation Ausgabe III/08 Straße (nach der Heimatstadt des Diktators Hitler) abermals umbenannt wurde, ist nur eine kurze Episode. Seit 1945 heißt sie Münchener Straße, wie etliche Straßennamen in diesem Buchholzer Bereich, benannt nach alpenländischen Regionen. Karen Feldbusch ...