Das Zusammenspiel von M. psoas major und M

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Das Zusammenspiel von M. psoas major und M
DasZusammenspiel
von M. psoasmajorund
M. piriformisausSichtder Zentrierenden
Körperarbeit@(GoreWork')
von KarinBischoff,dipl. Bewegungspädagogin
BGB,eidg.dipl. Tum-und Spoftlehretinund
ClaudiaC. Steinetdipl. Bewegungspädagogin
SBTG|SGB
(Corework.)
DasZielderZentrierenden
Körperarbejf
istdieArbeit setztam Trochantermajor(Spjtzeund lateralerRand)an. Auch
amundmitdemfunktionell-ökonomischen
Körperverhalten.
Wie er überspringt
dasBeckenund bildeteinedirekteVerbindung
in denbisherigen
Artikelnbeschrieben,
bildenderbewusst
zuge- zwischenWirbelsäule
und Femur
lassene
Atemund die Funktionalität
der Abdominalblase
die
gegenüber
Grundlage
für dieinnereHaltung
derSchwerkraft.
DieFunktionsweise
derAbdominalblase
wiederum
istabhängig
von der Wirbelsäulenausrichtung
und der Beckenslellung.
Sobald
dasBecken
eineMittelposition
einnehmen
kann,wiesie
demfunktionelfökonomischen
Körperverhalten
entspricht,
und
sichdasZwerchfell
in derAusatmung
entspannen
kann,beginnen die muskulären
Anteileder Abdominalblase
in ihrem
Zusammenspiel
auf die innereKörperhaltung
zu wirken.Die
zentrale
Bedeutung
derBeckenstellung
für dieHaltungistsomit
anatomisch
begründet.
In diesem
Zusammenhang
istebenfalls
zu beachten.
dasssämtliche
für die Haltungmassgeblichen
lvluskeln
am Beckenänsetzen.
DasBeckenist folglichAngelpunktfür alleHandlungen
gegenüber
zur Aufrichtung
der
Schwerkraft.
Muskeltonus
undFeinkoordination
alleram Beckenansetzenden
Muskeln
spielen
einemassgebliche
Rolle.
geschehen
damitdieseHandlungen
ökonomisch
können.
Abb. I: M. psoas majot und M. pitifornis ; Quelle: <Rolfing - Struktu-
DieBeckenstellung
wird u. a. durchdie Spannungszustände
rclle lntegration>, lda P Rolf, München, 1997.
vonlvl.psoasmajorundM. piriformis
undihremZusammenspielbeeinflusst.
(Coreworko)
DieMethodederZentrierenden
KörperarbeiP
ist
einWeg,um übereinebewusste
Entspannung
diemeistautomatisierten
SpannungsundKoordinationsmuster
dieserMuskelnin einemerstenSchrittbewusstwahrzunehmen.
Funktionell
sindder M. psoasmajorundder l\y'.piriformis
in
Umdie Komplexität
desZusammenspiels
von M. psoasmajor der Statikbzw.HaltungN/itspieler
Dasheisst,
siesindin der
gegenüber
undM, piriformis
aufdieBeckenstellung
zuverstehen,
werden Ausrichtung
der Schwerkraft
in einemfein koordiim Folgenden
Anatomie
undFunktion
beschrieben.
nierten
Zusammenspiel
für die Beckenposition
mitveranhi/ortlich.In der Dynamik
bzw Bewegung
sindsiejedochGegenspielerDieFunktion
desM. psoas(zusammen
mit M. iliacus)
psoäs
M,
maior
im Hüftgelenk
istdieFlexion
undAussenrotation
sowieInnenDerM. psoasmajoralsTeildesl\y'.iliopsoas
liegtin der hinte- rotation
in derHüftgelenksextension.
DieFunktion
desM. pirirenBauchwand.
Bedingt
durchseineFunktion,
LageundLän- formisalsGegenspieler
istdieAbduktion,
Aussenrotation
und
ge bildeter dasZentrumder Koordinationsachse
in der AufExtension
Hüftgelenks.
des
richtungdesKörpers.
DurchseinenUrsprung
an Körperund
der 1. bis4. Lendenwirbel
Ouerfortsätzen
unddes12.Brust- SolldasBecken
nunim Standin derlvittelposition
ausgerichgemeinsamen
wirbels
undseinen
Ansatz
mitdemlV.iliacus
am tet werden,sindl\,4.psoasmajorund M. piriformisübereine
'Trochantgt
minorüberspringt
er dasBeckefl.
feineKoordination
der Spannungsverhältnisse
massgeblich
dafürverantwortlich.
Dieunmittelbare
WirkungdesM. psoas
(LWS)und Hüftgelenke
majorauf Lendenwirbelsäule
verlangt
M. piriformis
einedifferenzierte
Arbeitsweise
des l\y'uskels.
Dasheisst,ein
(Extension)
DerM. piriformis
hatseinenUrsprung
an derInnenfläche
des OffnenundStrecken
derHüftgelenke
mussgescheErführtdurchdasForamen
Ossacrum.
ischiadicum
maiusund henkönnen,
ohnedassdieseineerhöhte
Lordosierung
derLWS
6
zur Folgehat. Der M. psoasmajormussin seinerstatischen
Funktionin der Lagesen, übereine bestimmteLängestabilisierendauf LWSund Hüftgelenke
zu wirken.
Als [,4itsp]eler
unterstütztder M. piriforrnisdieseFunktlon,
indemauch er über eine bestimmteLängestabilisierend
auf
LWSund HüJtgelenke
wirkt.
In derBewegung
hingegen
solltenderobereundder untereAntei desM. psoasmajorg eichzetigauf unterschiedliche
Weise
gewährleistet
arbeiten,damitdie Beckenm
ttelstellung
ist.
EinBeispiel:
Standauf einemBein,Flexion
von Hüft-und KniegelenkdesSpielbeins.
lm Spiebe n hat der [,4.psoasmajoreine
flektierendeWlrkung auf das Hüftgeienk(Kontraktionder
g einestatische
(Haltfindenohne
Muskeifasern)
und gielchzeit
Kontraktron
der Muskefasern)
auf die LWS.Der lV. pirformis
m u s si n d i e s e rS i t u a t i o n
a l s G e g e n s p i e l ne ar c h g e b e nudn d
abduzerendreagieren
können.
Der Ansatz der ZentrierendenKörperarbeif
(corework')
Fallsdie oben beschriebene
differenzierte
Arbeitsweise
nicht
gezogen.
mög ich st,wlrd dasBeckenausseinerl\,4ittelpositlon
DieAusrichtung
in der Statikist nichtmehrgewährleistet.
BeiRückenbeschwerden
sindM. psoasmajorund M. piriformis
oft in einemsehr hohenSpannungszustand
anzutreffen.
Die
FunktionelFökonomische
Mittelstellungdes Beckens.
Standbeinr
DerM. psoasmäjorhat
e i n es t a b i l i s i e r e nW
d ei r k u n gs o woh auf die LW5alsauchauf das
Hüftgelenk.
Spielbein:Det [/. psoas major
flektieftdasHüftgeenk beig eichzeitqem Stabllis
erender LWS.
Funktionaltätdieserbeidenlvlusken ist damit sowohlin der
Statikalsauch in der Bewegungstarkbeeinträchtigt
und verhindede n funktone| ökonomisches
Körperverhalten.
Schmer
zen im Lws-Bereich,
lschiasschmerzen
sowiehoherTonusder
Obers.hen
kelnlskell kö1nend e lolge seir.
In der ZentrerendenKörperarbe
t' (CoreWork')
werdenüber
die bewussteEntspannung
unterschiedl
che Eindrücke
betreffend Spannung,Entspannung
und Muskeikoordination
ln der
t .n l e t u n g e nz u s e h rl a n g s a B e c k e n a u s r i c h t ug ne gs a m m e lA
men Bewegungen
bei gleichzeitigem
freiemAtemfluss
verhnd e r n e i n W i e d e r h o l eann g e e g n e t eSr p a n n u n g s m u s tDe ar .s
(n cht mehrZulassen>
vonzu hohenSpannungsmustern
bildet
d e Grundlagefür eine möglicheVerbesserung
der Haltungsund Bewegungsökonomre.
Dieneuenafferenten
Eindrücke
in derfe nen Bewegungskoordination,die auf dieseWeisegesammet werden könn-"n,
ermöglichen
eine Umstruktur
erungim motorischen
Zentrum.
(unfunktionellen,
DurchdasAuflösenvon ungünstigen
unökonomischen)
Spannungskoord
nationendesl\4.psoasmajorund
desM. piriformiskommtdasfunktionell-ökonomische
Körper
verhaltenwiederzum Tragen.l\4.psoasmajorund l\,4.pirifor
misfindenzu ihrerursprünglichen
Längein einemeutonischen
Zustandzurück.DasBeckenrichtetsichgegenüber
derSchwerkraft in der Mittelposition
aus.
Beckenflachstellung.
Standbein:Der l\,4.psoasmajor hat eine flektierendeWirkungauf die LWSund g eichzeitig
eine
extenderendeWirkungauf dasHüftgelenk.
Spielbein:
Der lVLpsoasmajor hat eine flekterendeWirkungsowohlauf die LWSalsauchdas
Hüttgelenk.
Beckensteilstellung.
Standbein:Der lV. psoasmalor hat
eine extendierende
Wirkung auf die
LWSund gleichzeitig
eineflektierende
W rkungauf dasHüftgelenk.
psoasmajorhat eine
Sple/bemiDerN,4.
extenderendeWirkung auf die LWS
und gleichzeitig
eineflektierende
Wirkung auf dasHüftgelenk.