Nur der „Verursacher“ ist nie aufgetaucht
Transcrição
Nur der „Verursacher“ ist nie aufgetaucht
OLDENBURGISCHE VOLKSZEITUNG HEIMATSPORT FREITAG, 21. MAI 2010 27 Fußballfinale: Abgerechnet wird in Bakum Müde Kämpferbeine: Nach zwei langen Turniertagen wird bei der Siegerehrung auf dem Bomhof die Kleiderordnung etwas legerer ausgelegt. Foto: el Nur der „Verursacher“ ist nie aufgetaucht 30 Jahre Pfingstturnier von BW Langförden / 16 Teams aus sechs Nationen / Sonnenbrand auf breitem Scheitel Langförden (sl) – 1980, also vor exakt drei Jahrzehnten, begab sich die D-Jugend von BW Langförden auf große Fahrt nach Italien – inklusive eines Gastspiels beim AC Conegliano. Ein Jahr später sollte es zum Rückspiel kommen. Wenn schon, denn schon – sagten sich die Langfördener. Sie stampften zur Begrüßung kurzerhand ein internationales C-Jugendturnier aus dem Boden. Fram Reykjavik kam mit zwei Teams aus Island, die Woodhouse Colts reisten aus England an, Owios Oldebroek und Kolping Boys Oudorf hielten das holländische „Oranje boven“. Alles war über Pfingsten auf dem Bomhof angerichtet, doch zwei Tage vor dem Startschuss sagte ausgerechnet der AC Conegliano ab. Der italienische Klub war pleite, verkauft. Auch ohne den „Verursacher“ schrieb die Veranstaltung ununterbrochen Geschichte: Am kommenden Wochenende (22./ 23. Mai) steigt das mittlerweile 30. Internationale Pfingstturnier von BW Langförden. Diesmal heißt es wieder: 250 Spieler in 16 Mannschaften aus sechs Nationen treffen sich zum EuropaGipfel auf dem Bomhof. Gleich vier Erstligisten sind mit ihrem Nachwuchs vertreten, und zwar der FC St. Pauli, SV Zulte Waregem (Belgien), ADO Den Haag (Niederlande) und Rakoczi Kaposvari (Ungarn). Dazu gesellt sich der ZweitligaUnterbau von RW Oberhausen, FC Zwolle (Niederlande), GKS Kattowice und Warta Poznan (beide Polen). Als Titelverteidiger wollen sich die Jungs des Regionalligisten RW Essen richtig reinhängen. Tor zum Triumph: Yerek Tarkan (Mitte) trifft für RW Essen beim letztjährigen 4:0-Finalsieg gegen SV Zulte Waregem. Foto: el 30 Jahre Pfingstturnier bedeuten auch 30 Jahre akribische Planungen. Aus dem Organisationsteam des Premierenjahres ist immer noch der langjährige Jugendwart Bernd Taske dabei; er kann sich laut aktueller Wetterprognose wieder mit dem traditionellen Pfingstsonnenbrand auf seinem breiten Scheitel anfreunden. Aus dem aktuellen Organisationsteam war ebenfalls Altliga-Kicker Matthias Averbeck schon vor 30 Jahren aktiv, damals aber als C-Jugendfußballer im Turnier. Das achtköpfige Orga-Team komplettieren Reinhold Bothe, Herbert Büssing (BV Bühren), Peter Finkeldey, Helmut Grieshop, Frank Moormann und Neu-Einsteiger Otto Staggenborg, der als Vorsitzender des Tennisvereins auch das Spiel mit den größeren Bällen beherrscht. Schmerzlich vermissen die „Macher“ aber den im vergangenen Herbst viel zu früh verstorbenen BWL-Geschäftsführer Arno Muhle, der gut 20 Jahre lang als Chef und gute Seele des Teams viele kleine und HSV und Kiel im Gigantenduell um Handballtitel Völlig verrückte Playoffs Hamburg (dpa) – Vor dem Gipfeltreffen in der HandballBundesliga am Samstag (16.30 Uhr/Sport1) strotzen Tabellenführer HSV Hamburg und Rekordmeister THW Kiel vor Selbstbewusstsein. Der HSV werde gewinnen und in diesem Jahr Meister, „weil wir dran sind“, sagte HSV-Sportdirektor Christian Fitzek. „Ich gehe davon aus, dass die Meisterschale am letzten Spieltag in Großwallstadt sein wird“, konterte THWManager Uli Derad. Am letzten Spieltag am 5. Juni gastiert der THW beim TV Großwallstadt. Für die Bundesliga ist das Kräfteverhältnis im Duell der Giganten klar. Laut Umfrage der „Bild“-Zeitung unter den 16 Konkurrenten des Spitzen-Duos glauben 14 Manager bzw. Trainer an einen Titelgewinn des HSV. Bezogen auf den Ausgang des Spiels tippen zehn der 16 Club-Verantwortlichen auf einen HSV-Sieg, zwei auf den THW und vier rechnen mit einem Remis. Gewinnt der HSV das Duell, ist ihm in den verbleibenden zwei Saisonspielen bei einem Vorsprung von drei Punkten der erste Meisterschaftsgewinn in der Klubgeschichte kaum noch zu nehmen. Oldenburg (dpa/sid) – Titelverteidiger EWE Baskets Oldenburg raus, Top-Favorit Alba Berlin weg, Vizemeister Baskets Bonn schon längst im Urlaub: Die Basketball-Bundesliga erlebt zurzeit ganz besondere Playoffs. Erstmals seit Einführung der eingleisigen Eliteklasse in der Saison 1994/95 sind drei der vier topplatzierten Teams nach der Hauptrunde im Halbfinale nicht mehr vertreten. Mit Oldenburg erwischte es zudem zum ersten Mal seit 2007 wieder den Spitzenreiter nach 34 Spieltagen – damals war Alba Berlin an den Artland Dragons gescheitert. Luka „Man wacht auf Pavicevic und ist immer noch ausgeschieden – wie schade um dieses fantastische Team.“ So wie die EWE Baskets Oldenburg in ihrem Twitter fühlten sich gestern auch die Superstars von Alba Berlin. Mit dem Unterschied, dass Fans und Verantwortliche in der Hauptstadt nicht von einem „fantastischen Team“ sprechen werden. „Der Druck, bei Alba zu spielen, ist immer groß. Diese Last hat die große Dinge ohne Aufsehen im Alleingang erledigte. Zu erledigen galt es auch diesmal sehr viel, etwa alle anreisenden Jugendfußballer in Privatquartieren bei Familien unterzubringen. Dazu nehmen die Erdbeerbauern Bührmann und Wohlers drei Teams auf, der FC Zwolle ist beim BV Bühren privat untergebracht. Das Turnier beginnt am Samstag um 11.30 Uhr, Sonntag geht’s um 9.30 Uhr weiter, die Siegerehrung steigt um 18.00 Uhr. Neben dem Fußball gibt es über die Pfingsttage ein umfangreiches Rahmenprogramm wie Turnier-Disco, Champions-Fete, TV-Übertragung des Champions-League-Finales zwischen Bayern München und Inter Mailand auf Großleinwand im Festzelt, ökumenischer Gottesdienst, Kinderschminken, Verlosung, Hüpfburg, F-Jugend-Einlage oder Pfingstbaum-Begießen. Es hat sich in 30 Jahren auf dem Bomhof viel entwickelt, obwohl der „Verursacher“ nie aufgetaucht ist. Vechta (sl) – Die Fußballsaison 2009/2010 biegt auf die Zielgerade ein. Noch zwei Wochenenden bei den Senioren, dazu noch eine weitere Woche im Jugendfußball und zum Finale der OMCup plus das Endspiel um den Bezirkspokal: Spätestens am ersten WM-Wochenende (12./13. Juni) ist im Heimatfußball alles gelaufen. Abgerechnet wird jedoch erst später – und zwar in der Gemeinde Bakum. Dort steigen schließlich die FußballKreistage, Schauplatz ist jeweils der Saal Hönemann in Vestrup. Ungewöhnlich ist dabei, dass beide Veranstaltungen an Wochentagen stattfinden. Es beginnt mit dem Kreisjugendtag am 22. Juni (Dienstag); ab 18.30 Uhr erhalten dann alle Meister und Fairnessgewinner ihre Teller und Medaillen. Drei Tage später, exakt am 25. Juni (Freitag), folgt der ordentliche Kreistag des NFV-Kreisverbandes Vechta; Beginn: 18.30 Uhr. BILLARD Oberliga, letzter Spieltag Bassum - Triangel Soltau 3:5 Triangel Soltau - BF Bremen 3:5 Bassum - BF Bremen 3:5 Dissen - BSG Hannover 6:2 BSG Hannover - Osnabrück II 4:4 Dissen - Osnabrück II 4:4 Anderten - Lohne 4:4 Lohne - Nordenham 6:2 Anderten - Nordenham 7:1 Abschlusstabelle: 1. Dissen 16 85:43 40 2. Lohne 16 80:48 34 3. BF Bremen 16 79:49 34 4. Anderten 16 65:63 22 5. BSG Hannover 16 65:63 22 6. Osnabrück II 16 63:65 18 7. Triangel Soltau 16 51:77 15 8. Bassum 16 47:81 9 9. Nordenham 16 41:87 7 Anmerkung: Dissen verzichtet auf den Aufstieg in Regionalliga. Ob Lohne als Nachrücker das Abenteuer 3. Liga in Angriff nimmt, entscheidet sich in den nächsten Tagen. Titelverteidiger Oldenburg und Top-Favorit Alba Berlin sofort raus Mannschaft nicht tragen können“, sagte Alba-Geschäftsführer Marco Baldi nach dem bitteren Playoff-Aus gegen die Skyliners Frankfurt. Das 58:69 in der Hessenmetropole bedeutete den 1:3K.o. im vierten Spiel. Während Baldi dem nicht unumstrittenen Trainer Luka Pavicevic eine Job-Garantie ausstellte („Wir werden jetzt jeden Stein bei uns umdrehen und stellen alles zur Disposition, nur den Trainer nicht“), wird sich das Gesicht des neuen Teams drastisch verändern. „Auf der Rückreise mit dem Bus vom Europacup-Finale in Spanien nach Berlin ist irgendetwas verlorengegangen. Danach ist die Mannschaft einfach nicht mehr richtig in die Gänge gekommen“, sagte Baldi. Gegen Frankfurt wirkte Alba leb- und kraftlos. Nur Nationalspieler Steffen Hamann versuchte, die Gäste aufzuwecken – vergeblich. „Das Spiel drei mit Verlängerung hat zu viel Kraft gekostet“, lieferte der kreidebleiche Luka Pavicevic eine dünne Er- klärung. Der scheidende Sportdirektor Henning Harnisch mahnte den erfolgsverwöhnten Club zur Geschlossenheit. „Alba war immer stark, wenn wir zusammengehalten haben“, sagte der Europameister von 1993, der sich in Zukunft um den ClubNachwuchs kümmern wird. Auf seinen Nachfolger Mithat Demirel wartet zusammen mit Baldi nun eine Herkules-Aufgabe. So unerwartet das frühe Aus für Alba kam, so plötzlich endete die Saison auch für Titelverteidiger Oldenburg durch die dritte Niederlage im vierten Spiel bei den Phantoms Braunschweig (76:78). „So ist das im Sport. Man rechnet nicht mit so etwas Positivem wie dem Titel im vergangenen Jahr, aber auch nicht mit so etwas Negativen wie diesem Ausscheiden“, sagte Geschäftsführer Hermann Schüller. Gegen die entfesselt spielenden Braunschweiger um die Nationalspieler Yassin Idbihi (11) und Heiko Schaffartzik (10) kämpfte der Meister bis zum Schluss, am Ende fehlte aber die Kraft. „Wir haben die Serie nicht am Mittwoch verloren, sondern in den Spielen zwei und drei. Nach dem lockeren Auftaktsieg haben es einige Spieler wohl zu Schrei des Siegers: Braunschweigs Center Yassin Idbihi behauptet sich gegen Milan Majstorovic (Nummer 10). Foto: nph leicht genommen“, kritisierte Schüller. Und Flügelspieler Rickey Paulding rätselte: „Ich weiß nicht warum, aber Braunschweig war einfach das bessere Team. Ihr großer Vorteil war, dass sie das wichtige dritte Spiel in Oldenburg gewonnen haben.“ Die Niedersachsen treffen im Halbfinale ab Montag auf Brose Baskets Bamberg. Frankfurt muss dagegen noch auf seinen Gegner warten, da Bremerhaven durch ein 90:83 gegen Göttingen ein fünftes Spiel an diesem Freitag (20.10 Uhr) erzwang.