Ökologischer Pflanzenschutz bei Rosen

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Ökologischer Pflanzenschutz bei Rosen
Ökologischer
Pflanzenschutz bei Rosen
Ökologischer
Pflanzenschutz bei Rosen
Praxisratgeber
Ein buntes Blütenmeer und betörende Dufterlebnisse: das bietet eine abwechslungsreiche und vielfältige
Rosenbepflanzung. Naturnahes Gärtnern und Rosen
sind dabei kein Widerspruch!
An Schaugartenanlagen oder Pflanzflächen im öffentlichen Grünraum werden neben ökologischen
Pflegeansprüchen auch besondere optische Ansprüche
gestellt, die es zu erfüllen gilt. Lösungen bieten die
richtige Sortenwahl, optimale Standort- und Pflegebedingungen sowie Maßnahmen zum ökologischen
Pflanzenschutz.
Dieser Praxisratgeber stellt die wichtigsten Schädlinge und Krankheiten an Rosen vor, fasst die
Erfahrungen in der Pflege und dem ökologischen
Pflanzenschutz bei Rosen aus einem vierjährigen
Forschungsprojekt zusammen und bietet daraus
resultierend Pflegeempfehlungen für die praktische
Umsetzung.
www.naturimgarten.at
www.naturimgarten.at
Sabine Pleininger
Ökologischer Pflanzenschutz
bei Rosen
Praxisratgeber
1
Inhalt
Vorwort 4
Einleitung 5
Voraussetzungen für gesundes Wachstum, Sortenwahl & Pflege Standort 7
7
Boden Sortenwahl 8
Düngung 9
9
Pflege Vorbeugende Pflanzenstärkung 10-13
Wirkung von Pflanzenstärkungsmitteln 11
Beispiele der wichtigsten Pflanzenstärkungsmittel 12
Beispiele der wichtigsten biologischen Pflanzenschutzmittel 13
Schädlinge und Pilzkrankheiten 14-21
Schädlinge 16
Große Rosenblattlaus 16
Raupen: Beispiel Großer Frostspanner 16
Rosenblattrollwespe 17
Spinnmilbe 17
18
Weitere Schädlinge an Rosen Pilzkrankheiten Echter Mehltau Sternrußtau 2
7-9
18
18
19
Rosenrost 19
Anthraknose 20
Falscher Mehltau 20
Grauschimmel 21
Das Forschungsprojekt 22-31
Standorte 24
Stadt Tulln 24
Das Österreichische Rosarium im Doblhoffpark 24
Behandlungsvarianten 2008-2010 26
Auswertung und Ergebnisse 2008-2010 27
Behandlungsvarianten 2011 30
Auswertung und Ergebnisse 2011 30
Zusammenfassung und Ausblick 31
Ökologische Blattlausbekämpfung durch Nützlinge 32-35
Marienkäfer, Schwebfliege, Schlupfwespe, Florfliege 34
Die Grenzen des ökologischen Pflanzenschutzes 36-39
Pflegeempfehlung für Schauanlagen & Privatgärten 40-44
Pflegeempfehlung für Schauanlagen 42
Pflegeempfehlung für Privatgärten 43
Biologischer Pflanzenschutz bei Rosen im Privatgarten 44
Anhang Vergleichbare Pflanzenstärkungsmittel 45-48
45
Angebot der Aktion „Natur im Garten“ 46
Über die Autorin, Literaturverzeichnis, Impressum 48
3
Vorwort
Öffentliche Grünräume, Schaugärten und private Gärten bieten uns die
Möglichkeit für Erholung und Entspannung und lassen uns die Naturkreisläufe hautnah miterleben.
Die Aktion „Natur im Garten“ setzt sich dafür ein, diese Erholungsräume
naturnah, lebendig und vielfältig zu gestalten und zu pflegen. Mit diesem­
Leitfaden halten Sie einen praktischen Ratgeber in Händen, der Sie
bei der Umsetzung der ökologischen Rosenpflege unterstützt und ­dabei
wertvolle Erfahrungen im Bereich des ökologischen Pflanzenschutzes
zusammen­fasst.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und Freude in Ihrem Naturgarten oder
bei der Pflege Ihres Gemeindegrüns!
Dr. Erwin Pröll
Landeshauptmann
Mag. Wolfgang Sobotka
Landeshauptmann-Stellvertreter
Die Kurstadt Baden bietet in ihren weitläufigen Parkanlagen Gästen und
Einwohnern Orte der Ruhe und Erholung. Den Badener Stadtgärtnern
ist es ein großes Anliegen, dies in unbelasteter Umwelt zu ermöglichen.
Daher werden im größten Rosengarten Österreichs, dem Badener
­Rosarium im historischem Doblhoffpark seit nunmehr vier Jahren im
Rahmen des Versuchs über „Ökologische Rosenpflege“ durch Pflanzenstärkung und Bodenverbesserung beste Wuchsbedingungen für die über
30.000 Rosenpflanzen in über 800 verschiedenen Sorten geschaffen.
Als Bürgermeister lade ich Sie herzlich ein, schöne Stunden in der
­Gartenstadt Baden bei Wien, der Stadt der gepflegten Erholung und
­Entspannung, in gesunder Umgebung zu verbringen.
KR Kurt Staska
Bürgermeister
4
Einleitung
Viele Gärtnerinnen und Gärtner verbinden­
Rosen mit Blattläusen, mit Rosenrost
und ­Sternrußtau – mit Widersachern,
denen nur mit konzentriertem und wiederholtem ­chemischen Pflanzenschutz
beizukommen­ist. Die Rosenpracht muss
man sich e­ rarbeiten – so zumindest war die
bislang­­weitverbreitete und vorherrschende
­Meinung. Doch: Es geht auch anders!
Diese Broschüre zeigt, wie Rosenpflege
mit ökologischen Methoden erfolgreich
­funktioniert. Sie richtet sich dabei s­ owohl
an Hobbygärtnerinnen und –gärtner
mit R­ osenleidenschaft als auch an die
­Zuständigen bei den Stadtgartenämtern und
Betreuerinnen und Betreuer von öffentlichen
Grünanlagen. Die Erfahrungsberichte und
Empfehlungen in diesem Leitfaden leiten sich
aus einem 4-jährigen Forschungsprojekt zur
ökologischen Rosenpflege ab, das von 2008
bis Ende 2011 durchgeführt wurde.
5
6
Voraussetzungen für
gesundes Wachstum,
Sortenwahl & Pflege
Ein passender Standort und der richtige ­Boden sind wichtig, damit Rosen gut
­gedeihen und sich gegenüber Krankheiten
und Schädlingen zur Wehr setzen können.
Robuste Sorten und die passende Rosen­
pflege sorgen für eine üppige Blütenpracht.
Standort
Rosen bevorzugen freie, sonnige Lagen. Schlecht
sind Standorte, wo sich die Hitze regelrecht
staut, wie etwa vor Hauswänden. Eine gute
Luftbewegung gewährleistet, dass Blätter und
Blüten abtrocknen können und minimiert so das
Entstehen von Pilzkrankheiten.
Boden
Ein guter Rosenboden sollte Anteile von Humus,
Lehm und Sand enthalten, wobei sowohl ein
Übermaß an Lehm als auch an Sand nicht optimal ist. Wichtig ist eine gute Luftdurchlässig­
keit, ein hohes Nährstoffbindevermögen und eine
hohe Wasserspeicherkapazität.
Zu sandige Böden können durch die Zugabe von
Urgesteinsmehl, Humus und Kompost verbessert
werden. Böden mit hohem Lehmanteil werden
durch Beimengen von Quarzsand und Kompost
angepasst (Weber, 2005).
Da Rosen tief wurzeln, gedeihen sie am ­besten
auf lockeren Böden. Verdichtungen und Stau­
nässe­behagen ihnen nicht.
7
Sortenwahl
Die Wahl einer bestimmten Rosensorte legt in vielerlei
­Hinsicht bereits den zukünftigen Aufwand fest, den es
braucht, um gesunde, befallsfreie Pflanzen zu kultivieren.
Neuere Züchtungen sind in den meisten Fällen weitgehend
resistent gegenüber pilzlichen Erregern. Manchmal wird
allerdings auch mehr versprochen als die Sorte dann wirklich halten kann. Man sollte sich deshalb immer schon vor
dem Kauf über Eigenschaften bzw. die Robustheit einer
bestimmten Sorte gegenüber Krankheiten erkundigen oder
seine Auswahl treffen, indem man in Rosenschaugärten im
Frühsommer und im Herbst die Pflanzen begutachtet.
Das heißt eine Auswahl rein nach optischen Gesichtspunkten­
wie Blütenfarbe und –form oder danach, ob und wie die Rose
duftet, kann oftmals zu großen Enttäuschungen führen.­
Auch Wuchsform, Blattbeschaffenheit und natürlich die
Anfälligkeit gegenüber Krankheiten sollten als Auswahl­
kriterien heran­gezogen werden. Eine wertvolle Hilfestellung
bieten außer­dem unabhängige Institutionen in Form von
Rosenprüfungen an. Rosen, die durch die Österreichische
­Rosenprüfung („ÖRP-Rose“) ausgezeichnet wurden oder
das Prädikat „ADR-Rose“ (Anerkannte Deutsche Rose)
tragen,­sind für den entsprechenden Klimaraum als geeignet
­befunden worden und weisen eine gute Widerstandskraft
gegenüber Rosenkrankheiten auf.
Rosensorten
Nähere Informationen zu Rosensorten, die zu Ihren klimatischen
Verhältnissen passen, bekommen Sie
Eine Pflanze, die sich an einem Standort völlig entlaubt präsentiert,
ist mit Bestimmtheit anfälliger als eine, die zum selben Zeitpunkt
noch belaubt ist: Sorte „Knock Out“ (unten) und „Romantica“ (oben),
aufgenommen am 5. September.
8
am NÖ Gartentelefon +43 (0)2742/74 333 und auf
der Homepage des Rosariums Baden
(http://www.baden.at/de/unsere-stadt/stadtgaerten).
Düngung
Rosen benötigen eine ausgewogene Nährstoffversorgung mit
allen Hauptnährstoffen. Eine Bodenanalyse kann Aufschluss
darüber geben, ob alle Nährstoffe ausreichend vorhanden
sind. Natürlich spielt hier auch die Bodenart eine Rolle: Lehmiger Boden kann Nährstoffe besser speichern als ­sandiger
Boden. Deshalb ist es wichtig, bei Sandboden lieber in kleinen­
Mengen zu düngen, dafür aber öfter.
Der ideale Zeitpunkt für eine organische Düngung bei ökologisch ausgerichteter Pflege liegt im Frühjahr (März/April).
Geeignet sind Hornspäne, Hornmehl, Mist (am besten angerottet), Kompost oder organischer Flüssigdünger. Eine zweite Nährstoffgabe ist zwischen Anfang Juni und Mitte Juli
empfehlenswert. Eine spätere Düngung erhöht das Risiko von
Frostschäden, da die Triebe nicht mehr ausreifen können.
Deshalb sollte eine zu späte Düngung vermieden oder nur in
Form von Kalium ­verabreicht werden, welches die Frosthärte
erhöht. Der optimale ph-Wert bei Rosen liegt zwischen 6 und
7. Eine ph-Wert-Änderung bei sauren Gartenböden wird über
eine Kalkung im Winter erreicht. Auch hier gilt wieder, dass
Sandböden öfters gekalkt werden sollten als lehmige Böden.
Hornspäne sind geeignet für die organische Düngung.
Pflege
Wichtig bei der Rosenpflege ist eine dosierte Bewässerung,
die nicht von oben erfolgen sollte. Am besten ist, in regenarmen Zeiten einmal pro Woche den Boden morgens gut zu
wässern.
Auch ein gelegentlicher Schnitt der Pflanzen wirkt sich
positiv auf deren Gesundheit aus, da dadurch das Laub gut
abtrocknen kann und somit Pilzkrankheiten weniger Verbreitungsmöglichkeit finden. Das Entsorgen von abgefallenem
Laub verhindert eine Weiterverbreitung von darauf befindlichen Pilzsporen.
Gut versorgte Rosen sind blühfreudig und widerstandsfähig.
9
10
Vorbeugende
Pflanzenstärkung
In der ökologischen Rosenpflege geht man weg
vom Behandeln auftretender Symptome hin zu
einer regelmäßig ausgebrachten, vorbeugenden
Pflanzenstärkung.
Pflanzenstärkung
Pflanzenstärkungsmittel sind Stoffe, die dazu dienen,
die ­Widerstandsfähigkeit von Pflanzen gegenüber Schad­
organismen­und Krankheiten zu erhöhen oder ­Pflanzen vor
nicht parasitären Beeinträchtigungen zu schützen. Es darf
keine direkte Schutzwirkung gegeben sein; in diesem Falle
wären diese Stoffe zulassungs­pflichtige Pflanzenschutz­
mittel.
Wirkungen von
Pflanzenstärkungsmitteln
Aktivierung von Abwehrstoffen gegen Schadorganismen
(induzierte Resistenz):
Pflanzen sind generell in der Lage, Abwehrstoffe
(sekundäre Pflanzen-Inhaltsstoffe) gegen Krankheiten und Schädlinge zu aktivieren. Gewisse
Pflanzenstärkungsmittel bewirken die Bildung
dieser Abwehrstoffe in der Pflanze, die somit
den Befall selbst abwehren kann. Beispiele:
Alginate und Fettsäuren (oft in Kombination mit
anderen Naturstoffen).
Einlagerung von Substanzen in Zellwände und
dadurch erschwertes Eindringen von z.B. Pilzhyphen und Insekten in das Pflanzengewebe.
Beispiele: Kalium- und Kalziumverbindungen,
Kieselsäure.
11
Schutz vor nichtparasitären Beeinträchtigungen:
Erhöhung der Stresstoleranz (z.B. gegen
Trocken­heit) durch Förderung der Zellteilung
und Aktivierung des Stoffwechsels.
Beispiele: Aminosäuren, Huminsäuren
gleichzeitig ein n
­ atürliches Schutzschild gegen
Krankheitser­reger bilden. Wachstum und
Blüten­bildung werden aktiviert. Beispiele:­
Bacillus subtilis, Bacillus amyloliquefaciens,
Trichoderma harzianum.
Wirkungen im bodenbürtigen Bereich:
Weitere Wirkungen: Verbesserung der chemisch-
Besiedelung des Wurzelbereiches und der
Wurzelhaare mit gezielt eingesetzten Bakterien oder Pilzen, die Stoffwechselprodukte
wie Enzyme an die Pflanzen abgeben und
physikalischen Wirkungsmechanismen von
Pflanzenschutzmitteln. Beispiel: Pflanzenseifen
verändern die Zelloberfläche von Schadorganismen, Stoffe können dadurch besser eindringen.
Beispiele der wichtigsten
Pflanzenstärkungsmittel bei Rosen
MittelbezeichnungInhaltsstoffe
Wirkungsweise
Wirkungsschwerpunkt
Alginure® Bioschutz
Braunalgen (Ascophyllum nodosum und
Laminaria-Arten), pflanzliche Aminosäuren, Spurenelemente, Alginate, Fucoidin,
Laminarin, Mannitol, Fette, Proteine, Kalium, Phosphor, geringe Mengen Stickstoff.
Veränderung des Stoffwechsels der
Pflanzen, was eine verstärkte Abwehrbereitschaft gegen Schaderreger zur
Folge hat.
Falsche Mehltaupilze
Equisetum Plus
Hoch konzentrierter
Schachtelhalmextrakt.
Echter Mehltau, Pilzkrankheiten allgemein
Natürliche Kieselsäure und Schwefelverbindungen wirken abhärtend und
verkieselnd auf die Kutikula, verhindern
das Eindringen von Schadpilzen in Früchte
und Blätter.
HF-Pilzvorsorge
Pflanzenextrakt mit den natürlichen
Wirkstoffen des Fenchels.
Schnelleres Abtrocknen der behandelten­
Pflanzen. HF-Pilzvorsorge löst die
induzierte Resistenz (Aktivierung
pflanzeneigener Abwehrkräfte) aus.
Reduziert die Infektionsbedingungen für
Echte Mehltaupilze.
Echter Mehltau, Rost an Rosen
Milsana® flüssig
Sachalin-Staudenknöterich-Extrakt.
Wirkt sich positiv auf den Gesundheits­
zustand und die Stärke der Pflanzen aus.
Echter Mehltau (bei Kombination mit
Trifolio S forte)
Myco-Sin®
Schwefelsaure Tonerde, Hefe, Schachtelhalm und biologisches Haftmittel.
Erhöhung der Widerstandskraft.
Generell Pilz- und Bakterienkrankheiten
Neudo®-Vital
Natürliche Fettsäuren und
Pflanzenextrakte.
Pflanzeneigene Abwehrkräfte werden
aktiviert (induzierte Resistenz). Es wird
vermutet, dass darüber hinaus die Zellwände der Pflanzen stabilisiert werden,
sodass das Eindringen von pilzlichen
Erregern erschwert wird.
Echter Mehltau, Rost, Sternrußtau
Die Verwendung der auf dieser Seite angegebenen Mittel ergibt sich aus der Versuchsanordnung des Forschungsprojektes.
In einer Tabelle auf Seite 45 sind diese in Kategorien eingeteilt und mit einer Angabe von vergleichbaren Produkten versehen.
12
Beispiele der wichtigsten biologischen
Pflanzenschutzmittel bei Rosen
Neben dem Aktivieren der pflanzeneigenen
Abwehrkräfte wird in der ökologischen Pflege
auch mit biologischen Pflanzenschutzmitteln
gearbeitet.
Dazu zählen:
• Kupferpräparate
• Seifen- und Ölpräparate
• Neem
• Nützlinge
MittelbezeichnungInhaltsstoffe
Wirkungsweise
Wirkungsschwerpunkt
Cueva
100 g/l Kupferoktanoat
entspr. 18 g Reinkupfer
Kontaktfungizid, das eine vorbeugende Wirkung gegen Echte und Falsche Mehltaupilze
die Etablierung pilzlicher Krankheitserreger hat. Gegen
Falschen Mehltau ist die entscheidende Wirkungs­
komponente Cu 2+ -Ionen, welche in die Pilzsporen
eindringt und durch die Blockierung einer Enzymreaktion
zum Absterben der Sporen führt. Die Oktansäure wirkt
auf das Myzel und die Sporen von Echten Mehltaupilzen.
Micula®
777 g/l Rapsöl
Gegen saugende Insekten und Milben
Die Wirkungsweise von Micula® basiert auf einer
Abkapselung der Schädlinge und ihrer Eier. Nach
dem Ausbringen der Spritzflüssigkeit findet auf den
Schadorganismen eine Trennung in eine ölige und eine
wässrige Phase statt. Während das Wasser verdunstet,
fließen die Öltröpfchen zusammen und bilden einen
geschlossenen und gleichmäßig verteilten Ölfilm auf den
Insekten und Spinnmilbeneiern. Dieser Film ist für Luft
und Feuchtigkeit relativ undurchlässig und führt damit
zum Absterben der Schadorganismen.
NeemAzal® T/S
Azadirachtin A (aus den Kernen
des Neembaumes)
Der Wirkstoff dringt in die Blätter ein und wird innerhalb Gegen saugende und beißende Insekten
der Pflanze teilsystemisch transportiert. Durch Saugbzw. Fraßtätigkeit nehmen die Schadinsekten den
Wirkstoff auf, was anschließend zum Fraßstop führt.
Die Schadinsekten verursachen keine weiteren Schäden.
Neudosan®
Neu
515 g/l Kaliumsalze natürlicher
Fettsäuren
Der Wirkstoff zerstört die Zellstruktur weichhäutiger
Insekten, so dass die Zellinhaltsstoffe austreten.
Die Schädlinge vertrocknen gewissermaßen in der
Spritzbrühe. Außerdem werden die Atmungsorgane
geschädigt.
Gegen saugende Insekten und
­Spinnmilben
Florfliegenlarven
Larvenstadien von
Chrysopa carnea
Die räuberischen Larven der heimischen Florfliege
ergreifen ihre Beute mit ihren starken Greifzangen und
saugen sie aus.
Gegen Blattläuse, Spinnmilben, Thripse
13
14
Schädlinge &
Pilzkrankheiten
Kein Jahr gleicht dem vorangegangenen, was das
Auftreten von Schädlingen und Pilzkrankheiten
betrifft. Abhängig von den jeweils herrschenden­
Klimaverhältnissen gibt es Unterschiede im Zeitpunkt und Ausmaß eines Befalls. Die Heraus­for­
derung ist es, zu erkennen, wann man eingreifen­
sollte.
15
Schädlinge
Große Rosenblattlaus
(Macrosiphum rosae)
Blattläuse besiedeln vor allem junges
Blattgewebe.
Schon sehr zeitig im Jahr (hier: Ende April)
können sich geflügelte Blattläuse auf den
Rosen niederlassen und sofort für Nachwuchs
sorgen.
Die grün bis rötlich gefärbten, ca. 2-4 mm langen Rosenblattläuse be­­
sitzen lange Fühler, schwarze, lange Siphonen und eine längliche,
helle Afterklappe (Cauda). Sie treten geflügelt oder ungeflügelt auf.
Die Blattläuse legen ihre glänzend-schwarzen Eier, teilweise in großen
­Mengen, zur Überwinterung auf den Rosentrieben ab. Im Frühjahr
schlüpfen weibliche Tiere (Stammmütter) und saugen zusammen mit
ihren Nachkommen oft in Massen an Trieben und Blütenknospen. Bei
befallenen Pflanzenteilen kommt es zu Verformungen und Verkrüppelungen sowie Verfärbungen und als Folge der Honigtauausscheidungen
siedeln sich häufig auch Rußtaupilze an. Die Vermehrung der Läuse
erfolgt über das Jahr ohne Männchen (Jungfernzeugung) und als Lebendgeburt. Aufgrund­der kurzen Entwicklungszeit von 7-14 Tagen werden
eine Vielzahl von Generationen im Jahr gebildet. Im Herbst bilden sich
geflügelte Weibchen und Männchen, um zur Paarung und Eiablage auf
die Rosensträucher zurückzukehren.
Raupen
Blattschäden verursacht durch Raupenfraß,
aufgenommen am 7. Mai.
Auf Rosen kann eine Vielzahl von Raupenarten auftreten: u. a. Hecken­
wickler, Baumwollkapselwurm, verschiedene Eulenarten, Goldafter­und
Frostspanner. Je nach Art zeigen sich unterschiedliche ­Befallssymptome:
Schabefraß, Lochfraß, Kahlfraß, Gespinste, eingewickelte­Blätter, Kotballen auf den Pflanzen.
Beispielhaft sei hier der Frostspanner näher beschrieben:
Großer Frostspanner
(Erannis defoliaria)
Raupe des großen Frostspanners mit charakteristischer heller Zeichnung auf den Seiten,
aufgenommen am 7. Mai.
16
Der Große Frostspanner gehört zur Familie der Spanner.
Die männlichen Falter besitzen meist hell-ocker-gelbe Flügel mit einem
schwarzen Mittelpunkt sowie einer feinen Sprenkelung. Es treten auch
Exemplare mit einfarbigen Vorderflügeln auf. Die Männchen sind nachtund dämmerungsaktiv. Schlupf der Falter ist ab Ende September.
Die weiblichen Frostspanner sind dagegen flügellos, gelb und schwarz
gescheckt und ca. 14 mm lang. Die Weibchen kriechen an warmen Tagen
im Oktober zur Eiablage an den Baumstämmen empor. Mitte April des
nächsten Jahres schlüpfen aus den überwinterten Eiern die Raupen. Sie
besitzen eine braunrote Färbung mit gelben Strichen auf der Bauchseite.
Sie fressen an Fruchtknospen und Blättern von April bis Juni. Bevorzugte
Fraßbäume sind Eichen und Buchen, sie treten aber auch auf Rosen auf.
Rosenblattrollwespe
(Blennocampa pusilla)
Nach dem Schlupf der Wespen im Mai/Juni legen diese ihre Eier einzeln
oder zu 2-3 Stück am Rand der Blattunterseite ab. Bedingt durch die Einstiche des Weibchens bei der Eiablage rollen sich die Fiederblätter vom
Blattrand zur Mittelrippe nach unten ein. Nicht aus jedem Ei entwickelt
sich eine Larve. Entsprechend kann das Schadbild sehr wohl auftreten
obwohl bei der Prüfung des eingerollten Blattes häufig keine Larven
anzutreffen sind. Der Schaden bleibt meist begrenzt, nur bei einem
erhöhten­Auftreten der Tiere werden die Sträucher zunehmend verunstaltet, auch können Wachstumshemmungen auftreten. Im Inneren der
Blattrolle zeigt sich oft die Larve der Rosenblattrollwespe. Sie ist anfangs
weißlich, später hellgrün gefärbt und etwa 10 mm lang. In der Röhre ist
die Larve gut vor Umwelteinflüssen geschützt. Etwa im Juli/August verlassen die Larven ihren geschützten Bereich und wandern in den Boden,
hier erfolgt dann auch im Frühjahr die Verpuppung in einem Kokon. Es
wird nur eine Generation pro Jahr ausgebildet.
Rosenblattrollwespe: ca. 4 mm lang,
dunkle Färbung, relativ breiter Kopf, sonst
schmaler Körper, aufgenommen
am 28. April.
Schadsymptom der Rosenblattroll­wespe:
Fiederblätter rollen sich vom Blattrand
zur Mittelrippe ein, aufgenommen
am 28. April.
Spinnmilbe
(Tetranychus urticae)
Spinnmilben lieben trocken-warme Bedingungen und treten an Rosen
vor allem im Gewächshaus auf, aber auch verstärkt unter Weinbauklima­
bedingungen oder auf sehr heißen Standorten wie etwa vor Südwänden.­
Die Weibchen (Einzelgröße: 0,5 mm) überwintern auf abgefallenen
Rosenblättern, Rindenschuppen oder an anderen geschützten Orten.
Sie verfärben sich im Laufe des Winters deutlich rot. Ab März sind die
Weibchen auf den Wirtspflanzen anzutreffen, wo sie ihre Eier ablegen
(rund, durchsichtig, ca. 0,1 mm groß). Nach einem Larvenstadium folgen
zwei Nymphenstadien, danach ist die Spinnmilbe ausgewachsen, besitzt
8 Beine und ist weiß bis grünlich gefärbt mit zwei dunklen Punkten auf
dem Rücken. Die Männchen sind deutlich schlanker und etwas kleiner.­
Je nach Witterung entstehen 6-9 Generationen im Jahr. Auf einem
Rosenblatt sind dementsprechend alle Stadien (Eier, Larven und adulte
Tiere) gleichzeitig meist auf der Blattunterseite anzutreffen. Schadbild:
Ab Ende Mai erscheint aufgrund der Saugtätigkeit der Schädlinge auf
der Blattoberseite eine weißlichgelbe Sprenkelung, die sich auf das ganze
Blatt ausbreitet. Bei starkem Befall vertrocknen die Blätter, häufig findet
man auch Gespinste, die die Blätter und Triebspitzen überziehen.
Spinnmilbengespinst.
17
Schäden von Dickmaulrüsslern.
Weitere Schädlinge an Rosen:
Folgende Schädlinge können von Zeit zu Zeit ­
an Rosen auftreten, sind aber oft nicht
bekämpfungswürdig:
Rosenblütenstecher: Weibliche Käfer nagen
den Blütenstiel an, der in weiterer Folge umknickt; die Entwicklung der Larven erfolgt in
der Blüte.
Blattschneiderbienen.
Dickmaulrüssler: Bei Überhandnehmen der
Abgeknickter Stiel verursacht vom
Rosenblütenstecher.
Fraßstellen sollte mit Nematoden gegossen
werden.
Blattschneiderbienen: Bekämpfung nicht
erforderlich.
Rosenkäfer: Bekämpfung nicht erforderlich, bei
gehäuftem Auftreten­eventuell Käfer absammeln.­
Rosenkäfer.
Pilzkrankheiten
Echter Mehltau
(Sphaerotheca pannosa)
Erstauftreten von Echtem Mehltau:
Mehlig-weißer Belag.
Er ist ein „Schönwetterpilz“: Warme Sommertage mit kühlen Nächten
sind optimal für eine Vermehrung des Echten Mehltaus. Die Keimung
der sehr wasserreichen Konidien kann auch auf einer trockenen Ober­
fläche erfolgen.
Ausgang der Krankheit ist das Myzel, das sich unter den Knospenschuppen befindet und im zeitigen Frühjahr, von außen noch nicht zu erkennen, bereits mit der Bildung erster Konidien (= „Sporen“) beginnt. Von
hier aus werden dann erst die jungen Blätter befallen, im Anschluss daran die anderen Blätter, Triebe, Knospen und auch Blüten. Charakteristisch ist der teilweise das ganze Blatt bedeckende mehlig-weiße Belag, der
abwischbar ist. Die Blätter sind deformiert, Knospen öffnen sich nicht
mehr. Die befallenen Pflanzenteile verbräunen und fallen schließlich ab.
Echter Mehltau befällt auch Stiele und
Knospen, aufgenommen am 18. Mai.
18
Vorbeugung: Vermeiden einer übermäßig bzw. einseitig stickstofforientierten Düngung.
Sternrußtau
(Diplocarpon rosae)
Der Sternrußtau ist neben dem Echten Mehltau die bedeutendste Pilzkrankheit bei Rosen. Die Anfälligkeit ist sehr stark sortenabhängig!
Eine längere Blattnässedauer (ca. 7 Stunden), hohe Luftfeuchtigkeit und
Temperaturen über 15°C, aber auch eine Unterernährung bzw. Stickstoffüberdüngung begünstigen den Ausbruch von Sternrußtau. Es bilden sich
auf den Blattoberseiten der bodennahen Blätter kleine violette bis graubraune, später schwarze Flecken mit gezackten Rändern. Bei starkem
Befall kommt es zu einer Vergilbung der Blätter, die daraufhin frühzeitig
abfallen. Die Überwinterung erfolgt sowohl in den Blättern als auch den
Knospen und Trieben.
Sternrußtau erzeugt auf den ­Blättern
typische violette Flecken mit gezackten
Rändern, aufgenommen am 1. Juli.
Später werden die Flecken schwarz,
die Blätter vergilben .
Vorbeugung: Keine Bewässerung von oben, regelmäßiger Schnitt.
Rosenrost
(Phragmidium mucronatum)
Auf der Blattoberseite tritt im Frühjahr (Mai/Juni) eine gelbliche Färbung (helle Punkte/Flecken) auf, auf der Blattunterseite werden dann
orangerot gefärbte Fruchtkörper ausgebildet. Günstige Infektionsbedingungen liefern dem Pilz eine Blattnässedauer von 2 bis 4 Stunden und
Temperaturen um 20°C; die Infektion erfolgt über die Spaltöffnungen der
Blätter. Die ab Juli gebildeten Sporenlager sind dunkel gefärbt. Als Folge
des Befalls mit Rosenrost verbräunen die betroffenen Blätter und fallen
ab. Die Überwinterung des Pilzes erfolgt grundsätzlich über Sporen am
Falllaub. Zusätzlich ist jedoch auch die Überwinterung als Myzel in den
Trieben möglich.
Gelb-orange gefärbte punktför­mige Flecken auf der Blattoberseite sind typische­
Befallssymptome des ­Rosenrostes,
aufgenommen am 7. Mai.
Vorbeugung: Befallenes Laub entsorgen (nicht kompostieren).
Auf der Blattunterseite zeigen sich
orangerote Fruchtkörper, aufgenommen
am 4. Juni.
19
Rundliche Flecken mit dunklem Rand weisen
auf Befall durch Anthraknose hin,
aufgenommen am 25. August.
Anthraknose
(Sphaceloma rosarum)
Dieser Pilz wurde erstmals an Wildrosen im Jahr 1898 nachgewiesen.
Er befällt bestimmte Kletter- und Strauchrosensorten, aber auch
Edel- und Beetrosen sind gefährdet. Feuchte Bedingungen fördern sein
Auftreten.­Die Überwinterung erfolgt im Falllaub.
Das Innere der Flecken verfärbt sich
papier­artig hell und bricht zum Teil heraus,
aufgenommen am 22. Juni.
Symptome: Es treten rundliche, rot verfärbte Flecken auf der Blattobersowie Blattunterseite auf, auch die Triebe werden befallen. Im Laufe der
Zeit verfärbt sich das Innere des Fleckes großräumig deutlich papierartig-hell, sodass um diesen hellen Fleck nur noch ein roter Rand verbleibt.
Innerhalb des weißes Fleckes treten nun sehr kleine Fruchtkörper auf
(Acervulus), die einzellige Konidien beinhalten. Auf der entsprechenden
Blattunterseite zeigen sich rötlichbraune Verfärbungen. Teilweise fallen
die Befallsstellen auch heraus (Schrotschusseffekt).
Vorbeugung: Feuchte Lagen vermeiden, Laubentfernung im Herbst.
Falscher Mehltau
(Peronospora sparsa)
Falscher Mehltau: Bräunlich-rote Flecken,
die häufig durch Blattadern begrenzt sind,
aufgenommen am 21. Juli.
Der Falsche Mehltau wurde erstmals 1878 unter den Namen Plasmo
Para beschrieben. Heute fasst man die verschiedenen Falschen Mehltauarten unter der Ordnung Peronosporales oder Eipilze zusammen.
Peronospora sparsa lebt endoparasitisch, ist also im Inneren des Blattes
zu finden und bildet hier Haustorien (Saugorgane) aus, um Nährstoffe
aufzunehmen.
Symptome: Von beiden Blattseiten erkennbare bräunlich–rote Flecken
(oft durch Blattadern begrenzt). Bei feuchten Bedingungen entwickelt
sich blattunterseits auf den Flecken ein schwach ausgeprägter, grauweißer Schimmelrasen. Bei starkem Befall mit Falschen Mehltau kommt es
zum vorzeitigen Blattfall, zu Wuchsdepressionen und zum Eintrocknen
der Knospen.
Zur Keimung der Sporen ist unbedingt Blattnässe erforderlich (für
ungefähr 4 Stunden) bei einer Temperatur von 5°C bis 26°C. Zur Überdauerung des Pilzes werden im Blattgewebe mikroskopisch kleine Dauersporen (Oosporen) ausgebildet. Diese lösen über das Falllaub eine Neuinfektion der — vor allem jungen — Blätter im darauffolgenden Jahr aus.
20
Auch im Gewebe der Rosentriebe sind Oosporen nachweisbar.
Der Erreger kann allerdings auch als Myzel im Holz überwintern.
Vorbeugung: Abgefallenes Laub entfernen, Rückschnitt, damit die Pflanze schneller abtrocknen kann.
Grauschimmel
(Botrytis cinerea)
Dieser Schimmelpilz befällt als Parasit über 235 Wirtspflanzen.
Der Pilz überwintert als Myzel auf abgestorbenen Pflanzenteilen.
Die Sporen sind praktisch überall vorhanden, werden durch den Wind
verbreitet und keimen auch auf gesundem Gewebe. Eindringen können
sie erst, wenn das Pflanzengewebe geschwächt oder zu stark gedüngt
ist, besonders gern bei Stickstoffüberdüngung; Grauschimmel ist ein so
genannter Schwächeparasit. Feuchtwarmes Wetter erhöht die Infektionsgefahr.
Botrytis kann auch die Blüten befallen,
aufgenommen am 1. Juli.
Symptome: An den Zweigen entstehen braune Flecken, die bei einem
trieb­umfassenden Auftreten zum Abschnüren der darüber liegenden­
Teile­führen. Auch ein Befall der Blüten ist möglich. Sie bleiben
geschlossen,­bekommen fahle Flecken, bedecken sich mit einem mausgrauen Schimmelrasen und faulen.
Vorbeugung:
Keine stickstoffbetonte Düngung, Bodenlockerung, ausreichende Pflanzabstände, morgens gießen (nicht über Blätter und Blüten!), damit die
Pflanzen abtrocknen können, zu schattige und feuchte Lagen meiden,
befallene Pflanzenteile regelmäßig entfernen.
21
22
Das Forschungsprojekt
In den Jahren 2008, 2009 und 2010 wurde­
auf zwei Standorten untersucht, ob bei
Rosen in öffentlichen Anlagen chemischsynthetische Pflanzenschutzmittel durch
Alternativpräparate­ersetzt werden können.
Bei den Krankheits­erregern standen die
­Bekämpfung von Sternrußtau, Rosenrost
und Echtem Mehltau, bei den Schädlingen von
­Blattläusen im Vordergrund. Die Versuchs­
varianten setzten sich aus ­einer Standardvariante mit dem ortsüblichen c­ hemischen
Pflanzenschutz und verschiedenen Alter­nativ­
varianten zusammen, die bei jeder Rosensorte
jeweils mit einer unbehandelten Kontrolle
verglichen wurden.
Projektpartner waren die Universität für
Boden­kultur (Institut für Pflanzenschutz),
die Stadtgärten Baden, die Stadtgemeinde
Tulln und die biohelp Gmbh.
Das Forschungsprojekt wurde im Auftrag des
­Amtes der NÖ Landesregierung durchgeführt.
Dieser Praxisratgeber enthält Auszüge der
­erzielten Ergebnisse.
23
Standorte
Stadt Tulln
Die Tullner Donaulände wird täglich von vielen Erholungs­
suchenden zu Fuß oder per Rad erkundet.
An den Ufern der Donau gelegen, ist Tulln eine Stadt der Parks und
am Wasser gelegenen Grünflächen. Ihrem Ruf als „Blumenstadt­
Tulln“ wird sie jährlich gerecht, da im Stadtgebiet insgesamt 70.000
Rosen, 35.000 Sommerblumen, 35.000 Zier- und Blütensträucher,
75.000 Narzissen, 20.000 Stiefmütterchen, 10.000 Tulpen, 4.000
Straßen­bäume sowie 25.000 Bäume im Naherholungsgebiet zu
pflegen­sind. Die Tullner Stadtgärtner tragen somit sehr viel zum
Image der Stadt bei.
Die Versuche zur ökologischen Rosenpflege wurden einerseits an
der Donaulände und andererseits (2009 und 2010) im so genannten
„Stadtgraben“ durchgeführt.
Beide Standorte haben große Rosenbeete mit unterschiedlichen
Sorten. Die Donaulände ist ein sehr offener, sonniger, aber auch
windiger Standort. Der Stadtgraben weist aufgrund einer angrenzenden hohen, bewachsenen Ziegelmauer eher halbschattige, feuchte
Bedingungen auf.
Das Österreichische Rosarium
im Doblhoffpark
In der Garten- und Kurstadt Baden haben zwei großen Parkanlagen
internationalen Bekanntheitsgrad: Der am historischen Stadtkern
gelegene Badener Kurpark, dessen Gartengeschichte bis auf 1758
zurückgeht und der Doblhoffpark mit dem Österreichischen Rosarium, den seit nahezu 500 Jahren Gärtnerhände gestalten.
Letzterer erfuhr als repräsentative Parkanlage um das Schloss
Weikersdorf im Laufe der Jahrhunderte jeweils dem Zeitgeist entsprechende Neuinterpretationen. So finden sich heute noch Gestaltungselemente der Renaissance, des Englischen Landschaftsparks
und der Neuzeit.
Das Rosarium in Baden bietet Rosenliebhabern einen
wunderschönen Rahmen zum Studieren, Beobachten und
Bewundern von mehr als 800 Rosensorten...
24
Eingebettet in das gartenhistorische Ambiente entstand
zwischen 1967-69 das Österreichische Rosarium, ein Rosenschau­
garten, in dem alljährlich mehr als 800 Rosensorten vieltausendfach erblühen. Seit dem Jahr 2009 werden unter Beibehaltung der
vorhandenen, historischen Flächen- und Raumstruktur umfangreiche
Umgestaltungen verwirklicht.
Die Königin der Blumen steht – wie wohl kaum eine andere Pflanze
– seit Jahrtausenden im Mittelpunkt gärtnerischen Interesses und so
lässt sich ihr Bezug zu Baden bis 1830 zurückverfolgen - war doch der
Rosengarten des Schlosses Weilburg zu Baden, der Sommerresidenz
Erzherzog Karls, zu seiner Zeit Deutschlands größter Rosenflor.
Bedingt durch die geographische Lage des Doblhoffparks am Abhang
des Wienerwaldes herrscht ein Übergangsklima mit vorwiegend
pannonischen Merkmalen, geprägt von heißen Sommern und meist
niederschlagsarmen Wintern. Der Großteil des Niederschlages von
jährlich durchschnittlich knapp 650 mm fällt in den Sommermonaten
von Juni bis August, zunehmend als Starkregenereignisse.
...es lädt aber ebenso zum Verweilen und Erholen ein.
Der Unterboden des Areals ist ein von der Schwechat aufgeschütteter
Schotterkegel, der Oberboden wird durch biologisch orientierte Maßnahmen laufend verbessert. So wird bei Neupflanzungen von Rosen
das vorhandene Substrat etwa 60 cm tief abgehoben und gegen eigens
gemischtes getauscht, um der „Bodenmüdigkeit“ zu begegnen.
Im Zuge der Umstellung auf eine nachhaltige Grünraumpflege sind
die Badener Stadtgärtner umgehend bemüht, durch Nützlingseinsatz
sowie durch Verwendung von Boden und Pflanzen stärkenden Mittel
und Maßnahmen ohne synthetische Mittel ökologische Pflanzenpflege
durchzuführen und somit eine beispielhafte Vorreiterrolle im öffentlichen Grün zu übernehmen.
Seit 2008 werden in Zusammenarbeit mit dem Land Niederösterreich
(Aktion „Natur im Garten“), der Universität für Bodenkultur und der
Firma biohelp umfangreiche Feldversuche durchgeführt.
Die Ergebnisse all dieser Maßnahmen wurden wissenschaftlich begleitet und dokumentiert, liegen nun als Leitfaden vor und werden im
Rosarium Baden umgesetzt.
Ganzjährig lädt der Park bei freiem Eintritt zum Besuchen ein und
hat zu jeder Jahreszeit seinen Reiz. Sind es die ersten Zierkirschen
und Rosenblüten der Park- und Wildrosen im Frühjahr, zieren nach
dem Blüten- und Duftfeuerwerk im Juni im Herbst und Winter die
unterschiedlichsten Hagebuttenformen viele Rosensträucher.
Alljährlich laden die Badener Stadtgärtner zu den im Juni stattfindenden Rosentagen. Das Rosenfest bildet den großartigen Auftakt des Badener Rosenmonats. Fachveranstaltungen wie Rosariumsführungen,
Duftspaziergänge, kulturelle Veranstaltungen, die Schnittrosenschau
in der historischen Orangerie und Spielfeste bieten Unterhaltung für
Groß und Klein (www.baden.at).
Malerische Einblicke.
25
Behandlungsvarianten
2008 bis 2010
Die Versuche im Rahmen des Forschungsprojektes von 2008 bis Ende 2010 umfassten
in den ersten Jahren die Austestung vor
allem von Einzelwirkstoffen. Im letzten Jahr
wurden auch einige Spritzkombinationen
Versuchsjahr 2008, Varianten:
A Myco-Sin + Florfliegenlarven
B Equisetum Plus + Neudosan
CStandardvariante
D HF-Pilzvorsorge + Florfliegenlarven +
Raubmilben
E Elot-Vis + Neem Azal TS
F Humin-Vital + Micula
Versuchsjahr 2009, Varianten:
A Myco-Sin + Florfliegenlarve
B Equisetum Plus + Neudosan
CStandardvariante
D HF-Pilzvorsorge + Florfliegenlarven +
Raubmilben
E Elot-Vis + Neem Azal TS
F Powhumus + Micula
G Cuprozin flüssig + HF-Pilzvorsorge, gefolgt von Cueva
H Netzschwefel Stulln + Myco-Sin
INeudovital
26
ins ­Programm aufgenommen. Die Wirkstoffe
wurden mit dem Einsatz von Nützlingen kombiniert. Die Behandlung der Versuchsbeete
wurde in der Regel wöchentlich durchgeführt.
Start war jeweils ca. Mitte April.
Versuchsjahr 2010, Varianten:
A Milsana fl. + Trifolio S forte/wöchentlich
B Milsana fl. + Trifolio S forte/14-tägig
C konventioneller Pflanzenschutz
D Cueva/wöchentlich
E Cueva/14-tägig
F Neudovital/wöchentlich
G Myco-Sin + Milsana + Trifolio S forte/wöchentlich
H Myco-Sin + Milsana + Trifolio S forte/ 14-tägig
I Spritzfolge 1
J Spritzfolge 2
Spritzfolge 1: 14-tägig
2x Milsana fl. + Trifolio S forte
2x Myco-Sin + Netzschwefel Stulln
Fortlaufend: Myco-Sin + AlgoVital Plus
Spritzfolge 2: 14-tägig
2x Neudovital
2x Cueva
Im Wechsel: 1x Neudovital, 1x Cueva
Auswertung und Ergebnisse
2008 bis 2010
In allen Jahren wurde der Beginn sowie der
Verlauf der wichtigsten Krankheiten und
Schädlinge festgehalten. Die behandelten Flächen wurden regelmäßig auf ihren Befall bewertet. Gleichzeitig gab es auch unbehandelte
Kontrollflächen, die ebenfalls bewertet wurden.
Festzuhalten ist, dass in allen Versuchsjahren­
eine Abschwächung der Befallsfaktoren er­
reicht werden konnte. In nachfolgenden Diagrammen ist dies dargestellt (die flacheren­
Kurven im unteren Diagramm zeigen die
Behandlungswirkung).
Unbehandelte Varianten
Befallsverlauf
Baden 09
- P | a-unbehandelt,
Mittelwerte
Befallsverlauf
Baden
09 - P | a-unbehandelt,
Mittelwerte
2,50
Boniturwert
2,00
1,50
1,00
0,50
SM
-09
24
-09
20
-07
9-1
0
-09
4-0
-09
-08
BL
R
28
SRT
22
-06
EM
/0
9
7-0
04
-0
-09
11
-07
0
6-1
0
6-1
/2
6-0
-10
12
-0
-10
05
-06
-09
28
-05
-09
22
-05
-10
18
-05
-05
-09
08
24
-0
Datum
30
-04
4-1
0
0,00
Behandelte Varianten
Befallsverlauf
Baden 09Baden
- P | b-behandelt,
Mittelwerte
Befallsverlauf
09 - P | b-behandelt,
Mittelwerte
2,50
Boniturwert
2,00
1,50
1,00
0,50
9
24
-0
9
4-0
9-0
-09
-09
/0
-09
-07
-09
20
-07
-08
SM
28
BL
11
6-0
/2
-09
R
-06
SRT
22
EM
04
-07
9
6-0
-09
-06
-09
12
-09
-06
05
-08
28
-05
-05
-08
22
18
-05
-09
-05
-09
08
24
Datum
30
-04
-04
-09
0,00
Legende: EM: Echter Mehltau, BL: Blattlaus, R: Rost, SRT: Sterntußtau, SM: Spinnmilben
Boniturwerte: 0-ohne Befall, 1-beginnender Befall, 2-leichter Befall, 3-mittlerer Befall, 4-starker Befall
27
Vergleich der Varianten bezüglich Wirkung gegen Sternrußtau, Baden 2009
Wirkung
Sternrußtau
Wirkung
gegengegen
Sternrußtau
1,6
Anmerkung:
Verglichen wurde jeweils der
Mittelwert der 2 anfälligsten Sorten
bei der gleichen Behandlung
1,4
1,2
Befallswert
1
0,8
0,6
0,4
0,2
0
A
B
C
D
E
F
G
H
I
behandelt
unbehandelt
Varianten
Legende: A: Myco-Sin + Florfliegenlarve, B: Equisetum Plus + Neudosan, C: Standardvariante, D: HF-Pilzvorsorge + Florfliegen­
larven + Raubmilben, E: Elot-Vis + Neem Azal TS, F: Powhumus + Micula, G: Cuprozin flüssig + HF-Pilzvorsorge, gefolgt von
Cueva, H: Netzschwefel Stulln + Myco-Sin, I: Neudovital,
Befallswert: Aus den Boniturdaten rechnerisch ermittelt.
Zusammenfassung:
Alle Varianten zeigten eine gewisse Wirkung gegenüber Sternrußtau. Die größte Wirkung
erzielten die Varianten A (Myco-Sin) und H (Netzschwefel Stulln + Myco-Sin).
Vergleich der Varianten bezüglich Wirkung gegen Sternrußtau, Tulln 2009
Wirkung
Sternrußtau,
Tulln
Wirkung
gegengegen
Sternrußtau,
Tulln
Var G:
Cuprozin/Cueva + HF - Plizvorsorge
1,4
1,2
Var H:
Netzschwefel Stulln + Myco-Sin
Befallswert
1
0,8
Var I:
Neudo-Vital
0,6
0,4
0,2
0
G
H
Varianten
I
behandelt
unbehandelt
Befallswert: Aus den Boniturdaten rechnerisch ermittelt.
Auch in Tulln erreichte Variante H die größte Befallsminde­rung­
gegenüber Sternrußtau!
28
Vergleich der Varianten bezüglich Wirkung gegen Echten Mehltau, Baden 2009
Wirkung
Echten Mehltau
Wirkung
gegengegen
Echten Mehltau
4,5
Anmerkung:
Verglichen wurde jeweils der Mittelwert der 2 anfälligsten Sorten
bei der gleichen Behandlung
4
3,5
Befallswert
3
2,5
2
1,5
1
0,5
0
A
B
C
D
E
F
G
H
I
behandelt
unbehandelt
Varianten
Legende: A: Myco-Sin + Florfliegenlarve, B: Equisetum Plus + Neudosan, C: Standardvariante, D: HF-Pilzvorsorge + Florfliegen­
larven + Raubmilben, E: Elot-Vis + Neem Azal TS, F: Powhumus + Micula, G: Cuprozin flüssig + HF-Pilzvorsorge, gefolgt von
Cueva, H: Netzschwefel Stulln + Myco-Sin, I: Neudovital,
Befallswert: Aus den Boniturdaten rechnerisch ermittelt.
Zusammenfassung:
Die Befallswerte waren beim Echten Mehltau durchwegs höher als vergleichsweise beim
Sternrußtau. Die Befallsverminderungen aufgrund der Behandlungen waren in diesem Jahr
nicht so stark wie beim Sternrußtau. Die auffälligste Wirkung zeigten hier die Varianten B
(Equisetum Plus) und G (Kupferpräparat + HF-Pilzvorsorge). Die ­Ergebnisse in Tulln (Stadtgraben) wiederum machen deutlich, wie viel die Behandlungsvarianten auf einem ungünstigen Standort i­mstande sind zu leisten: trotz sehr hoher Befallswerte ist es hier bei allen
Varianten gelungen, den Echten Mehltau sehr deutlich zu u­ nterdrücken. (siehe Diagramm).
Vergleich der Varianten bezüglich Wirkung gegen Echten Mehltau, Tulln SG 2009
Wirkung
EchtenTulln
Mehltau, Tulln
Wirkung
gegengegen
Echten Mehltau,
6
Var G:
Cuprozin/Cueva + HF-Plizvorsorge
5
Var H:
Netzschwefel Stulln + Myco-Sin
Befallswert
4
3
Var I:
Neudo-Vital
2
1
0
G
H
Varianten
I
behandelt
unbehandelt
Befallswert: Aus den Boniturdaten rechnerisch ermittelt.
29
Behandlungsvarianten 2011
Auch nach drei Versuchsjahren gab es nicht
die eine Mittelkombination, die auf allen
Standorten und gegen alle Krankheiten
gleich gut wirkte. Aber es haben sich einige
Präparate­herauskristallisiert, die bei einer
ökologischen Rosenpflege nicht fehlen sollten:
Myco-Sin wirkt gut gegen Sternrußtau.
Variante 1
Variante 2
Variante 3
Cueva und HF-Pilzvorsorge erhöhen die
Wider­standskraft gegen Echten Mehltau,
ebenso Equisetum Plus.
Es wird deshalb weiter nach idealen Kombinationen gesucht. In Baden fanden 2011 folgend­e
Varianten Verwendung:
Mittel 1 kombiniert mit
Mittel 2
Häufigkeit
Cueva 0,4 %
Algovital 1%
wöchentlich bis Ende Mai, dann 14-tägig
Alginure 1%
HF-Pilzvorsorge 0,2%
wöchentlich bis Ende Mai, dann 14-tägig
Myco-Sin 1 %
Equisetum Plus 1 %
wöchentlich bis Ende Juni, dann 14-tägig
Steinhauers Mehlt. 0,5%
Milsana fl.0,4%+Trifolio 0,25%
wöchentlich bis Ende Juni, dann 14-tägig
Cueva 0,4%
Algovital 1%
14-tägig
Alginure 1%
HF-Pilzvorsorge 0,2%
14-tägig
Myco-Sin 1%
Equisetum Plus 1%
14-tägig
Auswertung und Ergebnisse 2011
Das Versuchsjahr 2011 machte deutlich, dass
bei einer wöchentlichen Applikation von ökologischen Pflegemitteln bei Rosen eine eindeutig
bessere Zurückdrängung des Krankheitsauftretens und der –verbreitung möglich ist.
30
Die abwechselnde Ausbringung von Kupfer-­
und Algenpräparaten zeigte eine gute
Wirkung­zur Hemmung des Echten Mehltaus.
Um ein Auftreten von Sternrußtau einzudämmen, sollte auch im Juni und Juli wöchentlich
Myco-Sin gespritzt werden.
Zusammenfassung & Ausblick
Zusammenfassende ­Aussagen nach
vier Versuchsjahren ökologischer Pflege
bei Rosen:
Es bedarf einer vorbeugenden regelmäßigen
Behandlung (maximales Spritzintervall:
14 Tage).
Bei den Pilzkrankheiten Echter Mehltau und
Sternrußtau gelingt es mit der Kombination
bestimmter Pflanzenstärkungsmittel bzw. biologischer Pflanzenschutzmittel, die Bestände
weitgehend befallsfrei zu halten.
Bei den Pilzkrankheiten Rosenrost und Anthraknose wurde noch kein eindeutig wirksames
Mittel bzw. keine Mittelkombinationen gefunden, da das Auftreten dieser Krankheiten zu
unregelmäßig war, um Aussagen treffen zu
können.
Eine Blattlausfreihaltung mit ökologischen
Methoden ist aufgrund der sich einstellenden
Nützlingspopulationen nur mehr korrigierend
und bei Bedarf notwendig. Es eignen sich
dazu: Kaliseifenpräparate, Neempräparate
sowie Florfliegenlarven.
Das Arbeiten mit biologischem Pflanzenschutz
heißt auch ein intensiveres Auseinandersetzen­
mit der Natur und den darin stattfindenden­
Zusammenhängen. Mitarbeiter, die sich
damit beschäftigen, werden kompetenter und
können­sich in der Regel besser mit ihrer
Arbeit identifizieren.
Auch die Besucher der Schauanlagen begegnen diesen Methoden mit positivem Feedback.
Wichtig ist dabei sicherlich eine gute Information über die stattfindenden Umstellungen.
Ausblick
Die zukünftige Pflegepraxis wird immer
mehr die Wichtigkeit der Sortenwahl berück­
sichtigen. Auch die Belebung des Bodens
mit Bakterien­präparaten, Wurmhumus,
Mykorrhiza­pilzen und Mikroorganismen,
gepaart mit organischer Düngung, werden im
Mittelpunkt stehen.
Die Schädlingsbekämpfung wird mit einigen
korrigierenden Behandlungen (mit Seifen–
oder Neempräparten) eher zu einem Randthema werden. Die Hauptbedeutung bekommen
in Zukunft die regelmäßigen Spritz– oder auch
Gießbehandlungen zur Pflanzenstärkung.
Das bringt sicher eine Umstellung des Pflege­
aufwandes mit sich, ist aber für ein Gelingen
dieser Methode unerlässlich.
Wer sich auf ökologische Pflege einstellt,
wird Beachtung und in den meisten Fällen
sehr positive Resonanz ernten. Eine weitere
Konsequenz aus diesem gelebten Umwelt­
bewusstsein: Die Aktivierung des natürlichen
Schädlings­bekämpfungspotentials in Form
einer Heerschar von Nützlingen!
31
32
Ökologische
Blattlausbekämpfung
durch Nützlinge
Die Versuche in Baden und Tulln machten sehr
schnell eines deutlich:
Bei ausschließlicher Verwendung von bio­
logischen Mitteln etablieren sich automatisch­
und mit erstaunlicher Geschwindigkeit Blattlausgegenspieler in Form von Marienkäfern,
­Schlupfwespen und Schwebfliegen.
Oben: Florfliege.
Unten: Schwebfliege.
33
Marienkäfer
Eine Vielzahl von Marienkäferarten ist auf
ökologisch gepflegten Rosen anzutreffen.
Indizien für eine erfolgreiche Blattlausbekämpfung sind Marienkäfereigelege sowie Marienkäferlarven. Auf dem Bild ganz unten
links sieht man, dass auch ein Nebeneinander von heimischem
(Siebenpunkt-Larve) und asiatischem Marienkäfer (HarmoniaLarve) möglich ist. Unterscheidungsmerkmale der Larven: Bei
größeren Larven des asiatischen Marienkäfers sind die ersten fünf
Segmente­beidseits des Rückens inklusive der dort befindlichen
Borsten (Scoli) orange gefärbt. Am vierten und fünften Hinterleibssegment befindet sich beidseits eine weitere orange gefärbte Borste.
Auch die Verpuppung der Marienkäfer kann direkt auf der Rosenpflanze erfolgen (Bild links).
Marienkäfereigelege.
Schwebfliege
Schwebfliegenlarven sind oft die
­ersten Nützlinge, die bald nach Auf­
treten der Blattläuse zu beobachten
sind. Auch Schwebfliegenpuppen
­(unten) sowie die adulten Tiere
gehören­zum Erscheinungsbild von
ökologisch gepflegten Flächen.
Larve des asiatischen Marienkäfers.
Schwebfliegenpuppe
Marienkäfer-Puppe.
Larve des asiatischen und des heimischen
Marienkäfers.
34
Schwebfliegenlarve.
Schlupfwespe
Parasitierte Blattläuse.
Wenn sich Blattläuse wie im Foto rechts verändert haben, dann
waren Schlupfwespen am Werk. Sie legen ihre Eier einzeln in die
Blattläuse ab. Daraus entwickelt sich nun im Körper des Schädlings (=Wirtes) ein neuer Nützling. Man nennt dies Parasitierung.
Schlupfwespen.
Florfliege
Florfliegenei
Florfliegen sind ebenfalls sehr effektiv im biologischen Pflanzen­
schutz. Sie werden entweder gezielt ausgebracht oder treten
spontan­überall dort auf, wo sie genug Nahrung in Form von
Blattläusen finden. Eine Florfliegenlarve frisst während ihrer
Entwicklung an die 700 Läuse. Dabei ergreift sie mit ihren starken­
Greifzangen ihre Beute und saugt sie aus. Die kleinen gestielten­
Florfliegeneier werden oft übersehen, sind aber ein sicheres
Anzeichen­für die Anwesenheit dieser Nützlinge.
Florfliege.
Florfliegenlarve.
Parasitierte Läuse
Ausgesaugte Läuse
Schwebefliegenlarve
Räuberische Gallmückenlarve
Schwebfliegenei
Dieses Bild zeigt das Ineinandergreifen verschiedener Blattlausgegenspieler; auch die unscheinbaren, orangefarbenen Larven der Räuberischen Gallmücke
sind oft an der Bekämpfung der Schädlinge mitbeteiligt.
35
36
Die Grenzen des
­ökologischen
Pflanzenschutzes
Nicht alle der getesteten Mittel sind gleich gut
für den Einsatz sowohl im Privatgarten als auch
auf Schauflächen geeignet. Einerseits sind nicht
alle Mittel für den Haus– und Kleingartenbereich
erhältlich. ­Andererseits unterliegt das Ausbringen mancher Präparate auch gewissen Einschränkungen.
37
Spritzmittelbelag nach Schwefel-Ausbringung.
Netzschwefel ist auch als Kleinpackung erhältlich, es zeigen sich jedoch sehr starke Spritzmittelbeläge auf den Pflanzen - und das nicht
nur unmittelbar nach der Ausbringung son-
dern über einen längeren Zeitraum. Dies ist
vor allem in Schauanlagen eine inakzeptable­
optische Beeinträchtigung.
Rückstände des Huminsäureproduktes auf Blatt und Blüte.
Eine Applikation von Huminsäureprodukten
über das Blatt und über die Blüte bringt unschöne braune Beläge. Diese beeinträchtigen
die ­Pflanze zwar nicht und lassen sich nach
einiger Zeit wieder abwaschen, wirken aber
dennoch störend. Huminsäureprodukte sind
38
in Österreich für den Gebrauch im Privatgarten schwer erhältlich. Sie haben als Bodenverbesserer und ­Wachstumsförderer in gärtnerischen und ­landwirtschaftlichen Kulturen ihre
Berechtigung.
Einige Mittel dürfen nicht bei direkter Sonneneinstrahlung ausgebracht werden.
Einige Rosensorten reagieren sehr empfindlich
auf bestimmte Mittel. Im Bild links zu sehen:
Blattnekrosen aufgrund von Kupferspritzungen,
die eventuell auch bei zu starker Sonneneinstrahlung durchgeführt wurden. Auch im Bild
rechts sind die Auswirkungen von Behandlungen mit darauf folgendem Sonnenschein zu
sehen. Speziell ölhaltige Produkte sollten sehr
zeitig in der Früh und nie bei Sonne ausgebracht werden!
Rosensorten sind unterschiedlich empfindlich
gegenüber Krankheiten. Das wurde besonders
in dem Nebeneinander verschiedener Sorten
deutlich (Bild: Donaulände Tulln). Wo manche
Sorten noch vollständig belaubt waren und
durchwegs gesund wirkten, waren andere
Sorten schon relativ stark geschwächt.
Sortenunterschiede in Tulln.
Ökologische Pflege bedeutet sehr konsequente
und arbeitsintensive Behandlung der Flächen.
Diese erfolgt vorzugsweise sehr zeitig in der
Früh, damit die Bestände gut abtrocknen können und die Gefahr von Blattverbrennungen
durch zu starke Sonneneinstrahlung ausgeschlossen werden kann. Die Regelmäßigkeit
ist bei dieser Methode äußerst wichtig!
Regelmäßige Behandlung ist eine Voraussetzung in der ökologischen
Pflege.
39
40
Pflegeempfehlung
für Schauanlagen und
Privatgärten
Für die praktische Umsetzung bietet dieses
Kapitel Pflegeanleitungen für die ökologische
Rosenpflege. Die Empfehlungen orientieren
sich an den Ergebnissen der durchgeführten
­Rosenpflegeversuche.
41
Pflegeempfehlung für Schauanlagen
Frühjahr
• Bodenanalyse und ph-Wert-Messung
• organische Düngung (abgestimmt auf den Nährstoffgehalt des
Bodens)
• Bodenbelebung durch Kompost
• Rosenbestände ab Mitte April alle 7 bis 14 Tage behandeln:
Myco-Sin1 + Equisetum plus1
Cueva1 + Algenextrakt1
Misana flüssig1 + Trifolio S forte1
(1-2x kann auch Netzschwefel in die Behandlungsfolge
­eingebaut werden)
Sommer
• Regelmäßige Behandlung der Rosenbestände mit Pflanzenstärkungsmitteln (siehe oben) beibehalten
• organische Düngung (Anfang Juni bis spätestens Mitte Juli)
• Schnittmaßnahmen einbauen für eine bessere Durchlüftung
• Kontrolle auf Schädlingsbefall!
• Behandlung bei Raupenbefall: Xentari1
Behandlung bei Befall von Blattläusen und Spinnmilben:
Neudosan1 oder Neem Azal T/S1
Herbst
• Kalium-Gabe (Anfang September)
• Abgefallenes Laub entfernen und entsorgen (erkrankte Teile
nicht auf den Komposthaufen geben)
Die empfohlenen Produkte leiten sich aus den im Forschungsprojekt verwendeten Mitteln ab und stellen somit nur
1
eine mögliche Auswahl dar; alternative Produkte sind der Tabelle auf Seite 45 zu entnehmen.
42
Pflegeempfehlung für Privatgärten
Frühjahr
• organische Düngung (z.B. mit Kompost)
• Rosenbestände am Mitte April alle 7 bis 14 Tage
stärken­(entweder eine dieser Kombinationen oder alle
alternierend):­
Myco-Sin1 + Schachtelhalmextrakt1
Kupferpräparat1 + Algenextrakt1
Milsana flüssig1 + Trifolio S forte1
• Generell: Kontrolle auf Schädlingsbefall!
• Behandlung bei Befall von Blattläusen oder Spinnmilben:
Neudosan oder Florfliegenlarven
Sommer
• Generell: Kontrolle auf Schädlingsbefall! Darauf achten,
dass die Pflanzen gut abtrocknen können!
• Behandlung bei Befall von Blattläusen oder Spinnmilben:
Neudosan1 oder Florfliegenlarven
Herbst
• Abgefallens Laub entfernen und entsorgen (erkrankte Teile
nicht auf den Komposthaufen geben)
Die empfohlenen Produkte leiten sich aus den im Forschungsprojekt verwendeten Mitteln ab und stellen somit nur
1
eine mögliche Auswahl dar; alternative Produkte sind der Tabelle auf Seite 45 zu entnehmen.
43
Biologischer Pflanzenschutz bei Rosen
im Privatgarten
Wie können Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner
den biologischen Pflanzen­schutz bei den eigenen
Rosen umsetzen und dabei die höchstmögliche
Pflegequalität erreichen?
1. Sortenwahl: Katalogbilder verführen Hobby­
gärtnerinnen und Hobbygärtner stärker
zum Kauf einer bestimmten Rosensorte
als P
­ lanerinnen und Planer im öffentlichen
Grün. Dadurch ist die Gefahr der Verwendung von anfälligen Sorten ungleich höher
als bei kommunalen Flächen. Gerade die
Wahl der Rosen­sorte bestimmt aber das
Ausmaß und die Intensität der notwendigen
Pflegemaß­nahmen. Deshalb ist es von großer
Wichtigkeit, sich ausreichend Informationen
beim Kauf der Pflanzen oder auch schon
davor einzuholen. Rosenschaugärten wie das
Badener­Rosarium­bieten ganzjährig eine
Demonstration der wichtigsten und schönsten
Rosensorten.
2. Standort: Oftmals wird eine Rose vorrangig
aus optischen Gründen (um z.B. eine Hausmauer aufzuwerten) an einen bestimmten
Platz gesetzt. Auf eine gute Luftbewegung
wird dabei nicht soviel Wert gelegt. Da
jedoch­gerade das Abtrocknen der Pflanzen
ein wichtiger­Faktor ist, um das Entstehen
und die Verbreitung von Pilzkrankheiten zu
unterbinden, sollte auch darauf Augenmerk
gelegt werden. Ebenso sollte man um den Zu-
44
stand des Bodens Bescheid wissen: Ist es ein
­„schwerer“ Boden, der schnell vernässt oder
ist der Boden eher sandig und trocken? Beide
Extreme wären für Rosen nicht optimal. Ein
guter Rosenboden enthält sowohl Humus als
auch Lehm und Sand, also von allem etwas.
3. Düngung: Am besten alle Hauptnährstoffe
zuführen. Sandige Böden werden öfter (in
kleinen Mengen) gedüngt als lehmige. Kein
Dünger mehr ab Ende Juni!
4. Bewässerung: In regenarmen Zeiten am
besten­einmal pro Woche am Morgen den
Boden gut einwässern.
5. Schnitt: Die Rosen gelegentlich zu schneiden­
wirkt sich positiv auf die Pflanzengesundhei­t
aus, da die Blätter wieder schneller abtrocknen können bzw. auch befallenes Laub (mit
darauf befindlichen Pilzsporen) entfernt
wird. Wichtig ist immer, abgefallene oder
abgeschnittene Blätter einzusammeln und zu
entsorgen.
6. Pflanzenstärkung: Ab Beginn des Rosenwachstums sollte regelmäßig (wenn möglich
wöchentlich) mit pflanzenstärkenden Mitteln
behandelt werden.
7. Pflanzenschutz: Nur bei Überhandnehmen
von Schädlingen kann mit sanften Mitteln
korrigiert werden.
Anhang
Die Empfehlungen der auf Seite 12 angeführten Pflanzenstärkungsmitteln lässt
sich auf die Ergebnisse der über 4 Jahre
durchgeführten Rosenversuche (siehe ab
Seite 22) zurückführen. Die folgende Tabelle
nimmt Bezug auf die Inhaltsstoffe dieser
Pflanzenstärkungsmittel
Kategorie
Organische Präparate
(Pflanzenextrakte, Fettsäuren, u.a.)
im Versuch
verwendetes Präparat
Equisetum Plus
Mittel und damit der Einteilung dieser in
Kategorien. Sie bietet einen Überblick über
Produkte mit ähnlicher Wirkungsweise und
dient somit als Hilfestellung für die Praktikerin und den Praktiker, die bzw. der auf
der Suche nach vergleichbaren Mitteln ist.
vergleichbare Mittel aus diesem Bereich
Pflanzenfreund Pilzbekämpfungsmittel, Schachtelhalmpulver, Schachtelhalmextrakt Compositum, Bio-Spritzmittel gegen Echten Mehltau
HF-Pilzvorsorge
Milsana® flüssig
Algenpräparate
Steinhauers Mehlt. 0,5%
VitiSan
Myco-Sin®
Oscorna Bio-S, PS Myco-Sin, Schachtelhalm mit Bodenverbesserer
Neudo®-Vital
Fungisan RosenSpray, Neudo-Vital Rosen-Spritzmittel
Alginure® Bio-schutz
Bio Nordalgen Extrakt, Frutogard, ProFence, Naturen Pilzspritzmittel, BioSpritzmittel gegen Falschen Mehltau
Die Aufstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
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„Natur im Garten“ … was ist das?
Seit 1999 gibt es die niederösterreichische
Aktion „Natur im Garten“. Das Ziel der
Aktion­ist es, die ökologische Gestaltung und
Pflege von Gärten und Grünräumen und
eine bunte Vielfalt zu fördern. Drei Kernkriterien bilden dabei im Naturgarten die
Grundlage: der Verzicht auf Pestizide, der
Verzicht auf chemisch-synthetische Dünger
und der Verzicht auf Torf.
Das Angebot von „Natur im Garten“
für private Gärten und den öffentlichen
Grünraum reicht von Beratungen am NÖ
Garten­telefon und in den Regionen über die
ORF-Show „Natur im Garten“, Broschüren,
Schaugärten,­Partnerbetriebe, das Magazin
„Natur im Garten“ und Bücher bis hin zu
einem umfangreichen Aus- und Weiter­
bildungsangebot im Rahmen der „Natur im
Garten Akademie“.
Die naturnah gestalteten und gepflegten
Schaugärten von „Natur im Garten“ lassen­
einen die eindrucksvolle Gartenvielfalt
­hautnah erleben: Von privaten Haus- und
­Familiengärten über historische Garten­
anlagen und üppige Nutzgärten, dem
Rosarium­in Baden bis hin zur GARTEN
TULLN, der einzigartigen ökologischen
­Gartenschau mit über 60 Mustergärten.
Information
NÖ Gartentelefon +43 (0)2742/74333
Die Anlaufstelle für alle Gartenfragen:
Beim NÖ Gartentelefon erhalten Sie die richtigen Antworten!
Hier können Sie sich auch für Beratungen oder Seminare anmelden
und zahlreiche ­Publikationen von „Natur im Garten“ bestellen.
[email protected]
„Natur im Garten“ in Ihrer Region
„Natur im Garten BeraterInnen“ sind in Ihrer Region für Sie als
­Ansprechpartner vor Ort da und bieten Vorträge und Workshops
zu Naturgartenthemen.
Waldviertel: Weitraer Straße 20a, 3910 Zwettl, Tel. 02822/ 53769-711
Weinviertel: Amtsgasse 9/2, 2020 Hollabrunn, Tel. 02952/ 4344-814
NÖ-Mitte: Grenzgasse 10/EG, 3100 St. Pölten, Tel. 02742/ 22633-55
Mostviertel, Raum Amstetten: Graben 40a, 3300 Amstetten, Tel. 07472/ 61486-621
Mostviertel, Raum Pöchlarn: Regensburgerstraße 18, 3380 Pöchlarn, Tel. 02757/8520
NÖ-Süd: Bahngasse 46, 2700 Wr. Neustadt, Tel. 02622/ 26950-414
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Angebot für Gemeinden
Ihre Grünraum-Servicestelle am
NÖ Gartentelefon +43 (0)2742/74333
Hier erfahren Sie kostenlos alles zum
Thema­Gestaltung und Pflege des
Gemeinde­grüns.
• Telefonische Beratung
• Diagnose von Schädlingen und Krank-­
heiten an Pflanzen (über Fotos oder
durch Proben)
• Bestellannahme für Publikationen
• Anmeldung für Veranstaltungen
Aus- und Weiterbildung
Die „Natur im Garten Akademie“veran­
staltet jährlich Aus-, Fort- und Weiter­
bildungen­für MitarbeiterInnen und Verantwortliche des öffentlichen Grünraums:
• Zertifizierter Lehrgang zum/zur
Grünraumpfleger/in
• NÖ Grünraumtag
• Fachtag ökologische Pflege
• Verschiedene Fachtagungen zu Themen­ bereichen des öffentlichen Grünraums
• Ständig Weiterbildungsangebote zur
Grünraumbewirtschaftung in der „Natur
im Garten Akademie“ auf der GARTEN
TULLN
Gestaltungsberatung
Beratung für naturnahe und pflegeleichte
Neu- oder Umgestaltungen aller öffentlichen
Grünräume:
• 3 geförderte Beratungseinheiten in Ihrer
Gemeinde (Selbstbehalt E 70,-/Einheit)
Pflegeberatung
Nutzen Sie die Möglichkeit einer kosten­
losen Erstberatung zu den Themen:
• Ökologisierung der Pflege,
Kommunikation
• Reduzierung des Pflegeaufwandes
• Beratung gemäß dem neuen Pflanzen schutzgesetz
• Anmeldungen unter +43 (0)2742/74333
bzw. [email protected]
Die Angebote gelten auch für Schulen,
Kindergärten, Spielplätze, Krankenhäuser, Pflegeheime etc.
Auszeichnungen für Gemeinden
„Natur im Garten“ begleitet auch
Gemeinden­dabei, den Grünraum ökologisch
und attraktiv zu gestalten und zu bewirtschaften. Die Aktion bietet Auszeichnungen,
um die Gemeinde öffentlichkeitswirksam
als umweltfreundlichen und naturnahen
Ort zu präsentieren.
„Natur im Garten Akademie“
Am Wasserpark 1, 3430 Tulln
Tel. 02272/68188-55
E-Mail [email protected]
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DI Sabine Pleininger
DI Sabine Pleininger studierte Landwirtschaft an der
Universität­für Bodenkultur in Wien und ist seit 16 Jahren bei
der Fa. biohelp GmbH beschäftigt. Die Schwerpunkte ihrer
Tätigkeit sind die Beratung von Objekten und Schauanlagen
zum biologischen Pflanzenschutz und Nützlingseinsatz, die
Abteilungsleitung home&garden und Imkerei in der Fa. biohelp
sowie Studien- und Projektbetreuungen (u.a. Beobachtungsstudie
auf der GARTEN TULLN, Forschungsprojekt zur ökologischen
Rosenpflege).
Literaturquellen: • Weber, Gerhard: Rosen für naturnahe Gärten. Österreichischer
Agrarverlag, Leopoldsdorf 2005. ISBN 978-3704020956
Bildquellen: • Umschlag: Joachim Brocks
• Sabine Pleininger, biohelp GmbH: Seite 8 beide, 9 unten, 16 alle, 17 oben und Mitte,
18 alle, 19 alle, 20 alle, 21, 24 beide, 25 oben, 26, 34 alle, 35 alle, 38 alle, 39 alle, 42,
43, 45
• biohelp GmbH: 17 unten
• Natur im Garten/Alexander Haiden: Seite 5, 6/7, 10/11, 22/23, 25 unten, 27, 30, 31,
36/37, 40/41
• Fiona Kiss: Seite 14/15, 32/33 großes Bild
• Joachim Brocks: Seite 9 oben, 33 klein oben und unten, 44
Impressum: Medieninhaber: Land Niederösterreich, Gruppe Raumordnung,
­ mwelt und Verkehr, Abteilung Umweltwirtschaft und Raumordnungs­förderung,
U
3109 St. Pölten, Landhausplatz 1. Diese Broschüre ist eine Gemeinschaftsproduktion der Stadtgemeinde Baden Abt. Stadtgärten und der Aktion „Natur im Garten“.
Redaktion: Julia Hambrusch, Joachim Brocks. Layout: Grundformen Mediendesign.
Druck: Paul Gerin GmbH & CO KG, Wolkersdorf . April 2012
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Ökologischer
Pflanzenschutz bei Rosen
Ökologischer
Pflanzenschutz bei Rosen
Praxisratgeber
Ein buntes Blütenmeer und betörende Dufterlebnisse: das bietet eine abwechslungsreiche und vielfältige
Rosenbepflanzung. Naturnahes Gärtnern und Rosen
sind dabei kein Widerspruch!
An Schaugartenanlagen oder Pflanzflächen im öffentlichen Grünraum werden neben ökologischen
Pflegeansprüchen auch besondere optische Ansprüche
gestellt, die es zu erfüllen gilt. Lösungen bieten die
richtige Sortenwahl, optimale Standort- und Pflegebedingungen sowie Maßnahmen zum ökologischen
Pflanzenschutz.
Dieser Praxisratgeber stellt die wichtigsten Schädlinge und Krankheiten an Rosen vor, fasst die
Erfahrungen in der Pflege und dem ökologischen
Pflanzenschutz bei Rosen aus einem vierjährigen
Forschungsprojekt zusammen und bietet daraus
resultierend Pflegeempfehlungen für die praktische
Umsetzung.
www.naturimgarten.at
www.naturimgarten.at

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