Ein kurzer Rückblick auf die Entwicklung der Firma Schaller

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Ein kurzer Rückblick auf die Entwicklung der Firma Schaller
Ein kurzer Rückblick auf die Entwicklung der Firma Schaller
Das damals im fränkischen Ort Feucht ansässige Familienunternehmen Schaller beschäftigt sich auch
schon Ende der 50er Jahre mit der eigenen Entwicklung von Verstärkern, da zu dieser Zeit immer
mehr Gruppen und Bands wie Pilze aus dem Boden schossen, die sich der neuen modernen Rock’N
Roll-Musik und später der Beat-Musk verschrieben hatten. Damit setzte auch eine rassant steigende
Nachfrage nach elektrischen Verstärkeranlagen für Mikrofon und Gitarre ein. An diesem
zukunftsträchtigen Geschäft wollte natürlich auch die Firma Schaller profitieren.
So stellt Schaller 1961 den ersten Kassettten-Mischverstärker „V 35“ für Musiker vor der wenig später
in Serie geht. Parallel dazu wird das legendäre Echo-Hallgerät „Echo-Sound“ der interessierten
Musikerwelt vorgestellt. Damit steht eine Geräte-Kombination zur Verfügung, die in etwa mit dem
schon auf dem Markt angebotenen ‚EMINENT + ECHOCORD SUPER’ von Dynacord oder dem ‚M 40
+ NG 51’ von Echolette zu vergleichen sind.
Dem allgemeinenTrend nach der Fertigung von leistungsfähigen Combos folgend, wird ab 1963 auch
der erste Schaller-Kofferverstärker „KV 40“ angeboten. Dieser Combo beinhaltet eine überarbeitete
Schaltung des V 35 wo noch ein elektronsiches Tremolo hinzukommt. Zur Vervollständigung wird
auch noch das Echo-Sound mit eingebaut. Mit dieser für damalige Verhältnisse schon sehr üppigen
technischen Ausstattung ist der „KV 40“ der einzige Combo auf dem Markt und lässt kaum noch
Wünsche offen.
Als „KV 50“ erscheint der gleiche Combo mit nur geringfügig erhöhten Ausgangsleistung.
Einen kleinen einfachen Combo für Anfänger gibt es als „KV 18“.
Ab 1967 wird dann auch bei Schaller die Aera der neuen modernen Halbleiter eingeläutet und man
verabschiedet sich recht schnell von den Röhrenschaltungen.
So wird der „KV 50“ modernisiert, wobei nur noch die Leistungsendstufe mit Röhren bestückt ist.
Auch das „Echo-Sound“ unterzieht sich einer Ratikalkur und erscheint dann als volltransistoriertes
Gerät im neuen Gewand als „Echo Sound Studio“.
Ab 1968 werden dann auch die Verstärker mitTransistor-Endstufen ausgerüstet.
Es werden folgende Combos gebaut: „KV 25“ , „KV 40“ „KV 80“ und „Bassmaster 100“.
Als Kassettenverstärker kommen die Modelle „ V 100“, „KV 100“ „ GS 1000“ auf den Markt.
Zu den Verstärkern wird Schaller auch vor allem durch seine Zusatzgeräte bekannt, die als
sogenannte ‚Bodentreter’ für die verschiedenen Effekte wie Tremolo, Vibrato, Wah-Wah etc. von
Gitarristen verwendet wurden.
Das Zusatzgerät „Rotor Sound“ war ein elektronischer Simulator für die Erzeugung des beliebten
Leslie-Effekts, konnte aber aufgrund der damaligen technischen Möglichkeiten eher schlecht als recht
die Wünsche der Benutzer dieses eigenwilligen Gerätes erfüllen.
Als weiteres Zusatzgerät wurde noch das „Reverb Unit“ gefertigt, welches für die künstliche
Verhallung von Gesang, Orgel oder Gitarre verwendbar war. Die qualitative Umsetzung des
Nachhalleffekts war bei Musikern schon damals umstritten.
Ab Anfang der 70er Jahre werden dann keine neuen Verstärkermodelle mehr entwickelt, da die kleine
Firma Schaller dem immer mehr wachsenden Druck der deutschen und internationalen Konkurrenz
nicht mehr gewachsen ist. Trotz Neuorientierung der Preis- und Marketingstrategie besteht nur noch
eine sehr geringe Nachfrage und die sinkenden Verkaufszahlen lassen eine kostendeckende
Produktion nicht mehr zu.
Fazit: Die Produkte der Firma Schaller wurden aufgrund ihres insgesamt gesehenen nur geringen
Marktanteils in Deutschalnd ( < 5%) auch nur eher als sogenannte Nieschenprodukte angesehen und
auch nur sehr selten von ‚qualitätsbewußten und anspruchsvollen’ Musikern gekauft und verwendet.
Für die Vollständigkeit der hier aufgeführetn Geräte kann keine Garantie übernommen werden.
Zusätzliche Informationen zu dieses kurzen Rückblick nehme ich jederzeit dankend an.
©2005 Ausarbeitung dieser Informationen by Hans Ohms - www.el-me-se.de