2 - im Steffenshammer
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2 - im Steffenshammer
Ausgabe 1.2013 Steffenshammer Historische Schmiedetechnik zum Anfassen ÜBER DEN TELLERRAND GESCHAUT: Die Bergischen Drei. Nicht „alltäglicher” Besuch. Seite 3 RÜCKBLICK: Acht Tonnen schwere Hammerwelle gestern an ihren Platz gehievt. Seite 5 KINDERSEITE: Steffenshammer für Kids. Kindgerechte Erklärungen rund um Schmiedetechnik vor Ort. Mit freundlicher Unterstützung von: Seite 7 Steffenshammer e.V. Remscheid - Clemenshammer 3/5 - 42855 Remscheid - www.steffenshammer.de Unter anderem muss der Schornstein am Hammergebäude repariert und unsere Wiese hinter dem Hammer trocken gelegt werden. Als Bau- und Bodendenkmal müssen hier entsprechende Vorschriften beachtet werden. ” „Vom Eise befreit ….“ hat die Saisonvorbereitung längst begonnen. Nach dem Winterschlaf gilt es unserer Hammeranlage „Steffenshammer“ wieder Leben einzuhauchen, damit die Hammerklänge im Seit nunmehr fünf Jahren tätig, nicht ohne Stolz behauptend, Fuß gefasst und einiges bewegt zu haben, eröffnet sich jetzt die Chance, unter Federführung der Bergischen Entwicklungsagentur einen Blick über den Tellerrand zu wagen, indem wir uns an einer gemeinsamen Idee „der Bergischen Drei“ beteiligen, das Städtedreieck touristisch stärker zu vermarkten. Hiermit ergibt sich meines Erachtens die Chance, unsere Region professionell mit all ihren vielfältigen Angeboten gezielt zu präsentieren. Ein Wunsch, der mich persönlich schon seit vielen Jahren bewegt, zu einer Zeit, da es unseren Förderverein noch gar nicht gab. Wir brauchen uns in diesem unserem Bergischen Land vor niemandem zu verstecken und sollten diese echte Chance nutzen, auf uns aufmerksam zu machen und uns zu etablieren. ” Gelpetal wieder zu hören sind und die historische Schmiedetechnik bestaunt werden kann. Sie sind alle herzlich eingeladen, uns auf diesem Weg auch weiterhin erfolgreich zu unterstützen. KLEINE HAMMERKUNDE AUF „BERGESCHE AAT“, TEIL 2 Von Günther Schmidt Termine 2013 14 – 22 Uhr 11 – 18 Uhr 08. September – Samstag 11 – 18 Uhr 26. Oktober – Samstag 18 – 24 Uhr 01. Dezember – Samstag 11 – 18 Uhr 2 Das Iishuus oder der Fluotkasten ist ein rechteckiger (früher hölzerner, heute steinerner) Wasserbehälter durch den das Wasser durch die Schuotränn, eine schräge schüssige Zufuhrrinne auf die Truffeln (die Schaufeln des Wasserrades) fällt. Das Iishuus hat beim Einlauf auf ´s Rad eine Huod (hüöden, hüten), einen Rechen der im Winter das Eis abhält. Dieses Eishaus befindet sich in der Höff- oder Hüöfmur. Sie besteht aus großen Steinen und Erde und muß den großen Druck des Teiches aushalten. Und mit dieser Höff- oder Hüöfmur befassen wir uns u.a. im Teil 3 unserer kleinen Hammerkunde. Impressum Verantwortlich für den Inhalt: Steffenshammer e.V. Jeder 3. Samstag im Monat von April bis Oktober 2013 20. April – Samstag 14 – 18 Uhr Anschmieden 22. Juni – Samstag 23. Juni – Sonntag Schöttrahmen füllen die Schöttbreder. Zum Heben und Senken des Schötts dient der Schöttbuom,die Schöttstang oder der Schötthalm samt Schöttkolf oder Wehrschraube. Die im Obergraben befindliche Überlaufschleuse wird auch Fluotschött genannt. Sie lenkt das Wasser durch den Fluotgrawen in den Bachlauf. ” ” Nachdem wir im vorletzten Heft den Hammerteich bis zum Einlauf in die Gelpe mit historischen Mundartworten beschrieben haben, wollen wir in diesem Teil 2 viele Dinge, die sich rund um das Schmiedewesen abspielen, mit historischen Worten betrachten: Unseren Gästen führen wir regelmäßig an den Schmiedetagen das beeindruckende Schauspiel des Wasserradanlaufens vor. Diese Kraft des Wassers, diese Wucht der sich entwickelnden 12 PS hinterlässt beim Betrachter bleibenden Eindruck. Das vom Wasserrad hochgeworfene Wasser des Untergrabens heißt „der Quall“. Das abgelassene Wasser sammelt sich im Klär- oder Vorteich, um von hier aus in den nächsten Obergraben geleitet zu werden. Hier am Steffenshammer ist das etwas anders, denn als letzter Betrieb an der Gelpe, leitet er sein Wasser direkt wieder der Gelpe und dann dem Morsbach zu. Durch den Hammerteich läuft die „Grongkrenn“ (Grundrinne) und zwar vom Grongkschött oder Grongkhuolt, dem Grundwehr aus. Dieser Grongktappen oder Grongkstoppen (Grundzapfen oder Grundstopfen) als Grundrinnenverschluß, liegt an der tiefsten Teichstelle. Im Wassergraben am Iishuus ist das Schött (Schleusenschieber oder die Schütze) angebracht, wodurch das Wasser auf das Wasserrad stürzt. Den Förderverein für historische Schmiedetechnik Ansprechpartner: Karl-Michel-Straße 48 Hammerfest Tag des offenen Denkmals Nacht der Kultur Adventsschmieden Lutz Kleuser 42857 Remscheid E-Mail: [email protected] Telefon: 0160 - 97 79 53 37 Gestaltung und Druck: Studio 45, D. Schmidt Was verbirgt sich hinter dieser Überschrift? Unter Federführung der Bergischen Entwicklungsagentur, vertreten durch den Bergisches Land Tourismus Marketing e.V., wollen Vereine und ehrenamtliche Aktive die Region Remscheid, Solingen, Wuppertal und ihre touristischen Angebote unter einer gemeinsamen regionalen Marke und einem schlagkräftigen Marketing vermarkten. Führungen und Touren zu den Themen Industriekultur, Landschaft und Geschichte stehen dabei im Mittelpunkt. Das Projekt wird vom Land NRW unter dem Titel „Projekt Ehrenamt: Gastgeber“ gefördert. Im Wettbewerb der Regionen um Gäste kann auch das Bergische Städtedreieck mit seinem vielseitigen Angebot auf Sicht nur bestehen, wenn wir gemeinsam auftreten, unsere Kräfte bündeln und ein funktionsfähiges Netzwerk schaffen. Ziel ist es, die vielen attraktiven Sehenswürdigkeiten und Touren zu einem Programm zusammenzuführen, das Touristen einlädt, länger als nur einen Nachmittag im Städtedreieck zu verweilen. Dabei sollen auch neue Ideen und Kooperationen entwickelt und umgesetzt werden. Der Steffenshammer e.V. – Förderverein für historische Schmiedetechnik ist ein Baustein dieser neu gegründeten Initiative. Der Anfang ist gemacht. Der ins Leben gerufene Arbeitskreis hat bereits vier Mal getagt, und am 22.11.2012 hatte die Bergische Entwicklungsagentur ins Historischen Zentrum Wuppertal zu einem Netzwerktreffen eingeladen, zu dem sich ca 80 Gäste eingefunden hatten und bei dem schon die ersten ordentlichen Fäden gesponnen und neue Kontakte geknüpft wurden. Unsere Region verfügt über umfangreiches Potenzial, um dieses ehrgeizige und vielversprechende Projekt erfolgreich im Wettbewerb zu etablieren. Es liegt jetzt an allen beteiligten Vereinen und ehrenamtlich Tätigen, entsprechenden Input zu leisten und das Projekt mit Leben zu erfüllen. Der Steffenshammer e.V. ist dabei! Über die weitere Entwicklung werden wir Sie über unsere Web-Seite und unsere Hammerzeitung informieren. Verfolgen Sie diese Aktivitäten, wir denken: es lohnt sich! Nicht „alltäglicher” Besuch am Steffenshammer Gildentreffen 3.8.-5.8.2012 am Steffenshammer in Remscheid – geben. Gerüstet mit Zelten bauten wir uns für zwei Nächte unser kleines Lager auf. Voller Begeisterung tauschte man sich über aktuelle Erfahrungsbericht von Tobias Beitzel Geschehnisse aus und konnte zeitgleich die gemütliche Atmosphäre Schön war es mal wieder.... genießen, die das alte Hammerwerk bereit hielt. Die Gilde “Defenders of Grayskull” traf sich nun zum dritten Mal zu einem Man grillte trotz typisch bergischem Wetter – Regen – und versüßte gemeinsamen Wochenende, um ein wenig “Echtzeit” miteinander zu sich den Abend, bei gemütlicher Musik am Feuer, mit Marshmallows am Stock. Bei einer Führung durch Herrn Dieter Orth, wurde uns ermöglicht, verbringen. in das Innere des Hammers zu schauen. Dabei waren wir nicht nur von Die Bezeichnung Gilde ergibt sich aus dem Zusammenhang mit einem den Hämmern beeindruckt, sondern auch von dem historischen Wissen, Online-Mehrspieler-Computerspiel namens “World of Warcraft”. welches uns Herr Orth vermittelt hat. Dabei erstellt man sich einen Helden, mit dem man dann mit seinen Aka’Magosh! (orcisch: ein Segen für Dich und die Deinen) Mitstreitern Abendteuer durchlebt. Da man lediglich einen Computer mit Internetanschluss benötigt, um dieses Spiel erleben zu können, erstreckt sich der Gildenstamm über ganz Deutschland, Österreich, Luxemburg und die Schweiz. Der Name der Gilde, die 2006 gegründet wurde, entspringt einer Action-Figuren Reihe aus den 80ern “He-man and the Masters of the Universe”. Der Ein oder Andere, der in den 80er Jahren geboren wurde, weiß bestimmt, worum es geht. In dieser Serie ist das sagenumwobene Schloss Grayskull der Dreh- und Angelpunkt der Geschichte. Wer auch immer Schloss Grayskull erobert, soll der Meister des Universums sein. Einmal jährlich trifft man sich, um das „Kriegshandwerk“ niederzulegen. Deshalb konnte es keinen besseren Treffpunkt als den Steffenshammer 3 RÜCKBLICK Nach Erscheinen der letzten Ausgabe unserer Hammerzeitung haben sich zum Thema „Neue Hammerwelle“ einige Zeitzeugen bei uns gemeldet, die teilweise hautnah und maßgeblich an dieser Aktion beteiligt waren und deren Informationen wir hier gerne weitergeben. Ein Bericht des Remscheider General Anzeigers vom 24.Juni 1983 gibt sehr anschaulich Auskunft über das Ereignis. (Aufgrund des Alters reichte die Qualität nicht mehr aus, den Artikel im Original abzubilden. Er wird jedoch im Originaltext wiedergegeben). ADTCHRONIK REMSCHEIDER ST Freitag, 24. Juni 1983 ffnung auf die merwelle durch die Mauerö erforderlich, um die Ham war t rbei tera lime Mil mon er zu wuchten. Welle mit dem daran fertig provisorisch montierten Lag ammers wurde die schwere Über das Dach des Steffensh Stelle gehievt. tierten Wasserrad an Ort und ammerwelle H e er w h sc en n n o T t ch A gehievt gestern an ihren Platz m praktisch seine Seele beka Historischer Hammer wieder installiWelle waren provisorisch nner der Remscheider a eine Mä etw die nur ern erte gest dau n es tete und leis Millimeterarbeit des gewaltigen Au- ert, und ker Ort Len an le der Wel h die auc bis und de, Montagefirma Spiess mer welle in den Stun ein Ham e und neu ug die tenz ten Ket hiev Ein Sie lag. tokrans der Fa.Vöpel: zum Heimatmu- Stelle mer. Damit bekam der gen im Innern des Steffenlwa Rol g gan Ein am historischen Steffensham halfen, das wuchtige mer in Clemenshammer seum gehörende alte Ham Seele zurück. Witzelte einer der zahl- shammers millimetergenau in e um sein ch nstr ktis Mo pra n al kan pet g Gel nta Mo zum gen. die Aktion verfolgten: „Ab die richtige Position zu brin reichen Schaulustigen, die …“ den wer iert duz pro dder hier wie Auch Stifter Gustav Die welle herzurichdie n Stelle ihn zur Hammer Soh er em dies an sein 6 mit 174 füh der aus seit Den erichs, berichtete selbst der in ten (der RGA Aktion an Ort und Stelle bestehenden Hammer wie hig rlich darüber). nsfä ktio fun n eite eit. freute sich: „Erst sah es e, sow olgt nun verf es allen Einzelh war tern Ges jetzin hat die zu machen und ihn so der zu In dem städtischen Lager an der ja düster aus, aber dan en eben, die gen Generation präsentier Tat Ludwig-straße, wo die Mühlen- Achse doch Antrieb geg der arbeiten vorantet ngs uch ieru gew taur aus Res können, ist allerdings in le Wel ngsar- bauer die selbst, so das Ziel der Restaurieru hatten, wurde da zutreiben“. Die Achse ündung und zugerichtet die Arbeit der ichs nen der Ton Die e 8,2 lobt und beiten. Eine Initialz e derichs 8,20 Meter lang aden und zum Mühlenbauer, sei ja wirklich dazu hatten Gustav Die eben, schwere Stück verl geg n Soh sein Und . transportiert. wunderbar geworden“. sen ßlich Steffenshammer anlä 9 197 e Jahr im sie die man dort als n, nge hru mer Erfa Die s ihre Bevor der Steffensham n Hammerdes 100jährigen Bestehens “ wieder auf, beim Ausbau der alte beit uke „Ar Kla e Fa. sein r der abe , nte ens kon hatte, Unternehm n, muß auch noch neue welle gewonnen den Baumstamm für eine en. man sich nun natürlich zunutze nehmen kan für das Wasserrad hatt auf et Zul ift gest der le den Hammerwel hen, als es darum ging, mac das werden. So lange t um chte ei geri dab her n Es handelt sich wurde Zentimetere um n in die richtige Positio Kra e Kambala-Holz mit isch das kan afri man nen schwere Monstrum besonders robuste gen und die Welle so an will Wasserschlauch kühl und Das über acht Ton . Für im Freien verbrin gen zu gezo er rte amm lage ensh Zeit m ge Steff Kambala-Holz. Lan en zu befestigen, daß eine halten, damit die Sonne es Zentimeter in den muß nun provisorisch Seil mes den Stam des lberad woh sser Wa der wuchtige Stamm bleibende Stück mit dem slos in die Öffnung feucht dörrt. ung reib sie ist. ig or fert bev auf m, werden, bis der Zul hütet am Heimat-museu äuers geschwenkt nicht aus H. W. Kubow bewässert n zwei des alten Gem sich vor einigen Woche nte. Die Lager für die kon den wer , hten Mühlenbauer daran mac Die Zeitzeugen verfügen über weitere Informationen zu diesem Ereignis. Wir bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht auf alle Details eingehen können. Wenn es aufgrund verkürzter Darstellung zu Missverständnissen gekommen sein sollte, bitten wir dies zu 4 entschuldigen und hoffen, mit dieser Veröffentlichung Klarheit schaffen zu können. Wir möchten dies auch zum Anlass nehmen, Sie zu ermuntern, Geschichten und Erlebnisse „rund um den Steffenshammer“ an uns weiterzuleiten. ” … er die Schmiedegeschichte der letzten 250 Jahre im Bergischen Land repräsentiert, … er das Wasser des Baches Gelpe als Energiequelle nutzt, mit dem ein Wasserrad angetrieben wird und … er eine lange Tradition der Nutzung der Wasserkraft für Hammerwerke in unserer Region widerspiegelt. Die EWR GmbH hat Ende 2012 eine eigene Wasserkraftanlage gebaut. Diese neue Wasserkraftanlage an der Eschbachtalsperre leistet einen wirtschaftlich sinnvollen Beitrag dazu, Wasser im Bergischen Land noch intensiver als bisher als regenerative Energiequelle zu nutzen. Dadurch schonen wir die Umwelt, also unser zu Hause, weil wir hier zu Hause sind! Deshalb unterstützt auch die EWR den Förderverein Steffenshammer e.V.. ” ICH FINDE DEN STEFFENSHAMMER GUT, WEIL ... Unser Beitrag wird in die Reparaturrücklage eingestellt, so dass die interessierten Besucher auch künftig immer das Hämmern des alten Schmiedehammers im Gelpetal hören und von der historischen Schmie-detechnik bleibende Eindrücke mitnehmen können. Fotoshooting bei eisiger Kälte im Steffenshammer Die Remscheider Bauer & Böcker GmbH & Co. KG ließ am alten Schmiedehammer neue LED Arbeits- und Taschenleuchten in Szene setzen. Zugegeben, es braucht schon ein bisschen Fantasie, sich das dunkle Hammergebäude als Foto-Location für moderne Arbeits- und Taschenlampen vorzustellen. Doch bereits nach ein paar Minuten ist der Zauber der vielen verrosteten Werkzeuge und antiken Gerätschaften spürbar und reizt den Betrachter, Alt und Neu miteinander harmonisch in Einklang zu bringen. „Für uns ist das Shooting eine gute Möglichkeit, eine Brücke zwischen der früheren Arbeitsweise und der modernen Technik zu schlagen. Diese Kombination schließt sich nicht aus, denn beispielsweise sind am Steffenshammer heutzutage einzelne Wartungsarbeiten nur mit modernem Werkzeug und guter Beleuchtung durchführbar“, erzählt der Vorstandsvorsitzende des Fördervereins Steffenshammer e.V., Lutz Kleuser. Die neuen LED-Leuchten im Steffenshammer in Szene zu setzen, war bei eisigen Temperaturen und dürftigen Lichtverhältnissen zunächst gar nicht so einfach. Professionelle Hilfe erhielt die Firma Bauer & Böcker GmbH & Co. KG von der Burscheider Fotografin, Nicole Haase. Sie kletterte auf jahrhundertealte Balken, improvisierte und nahm jedes noch so kleine Detail in Augenschein, so dass selbst Spinnenweben zum „Special Effect“ wurden. „Ich sehe meine Aufgabe darin, eigentlich bekannte Dinge auf eine unkonventionelle Weise in Szene zu setzen. Ohne elektrische Hilfsmittel zu arbeiten, das Spiel mit dem natürlichen Licht oder dem bloßen Feuerschein, machte für mich einen besonderen Reiz aus“, schwärmt Haase. Der Kontrast zwischen den glänzenden Edelstahllampen und dem verrosteten Handwerkzeug unserer Vorfahren könnte wohl nicht eindrucksvoller dargestellt werden als am letzten funktionsfähigen Schmiedekotten der Region. „Bei allem Neuen was wir anstreben, vergessen wir nie unsere Wurzeln. In dieser Umgebung erinnere ich mich besonders stark an die Anfänge unseres Unternehmens, als mein Großvater vor mehr als 80 Jahren seine berufliche Existenz gründete. Mit vielen Ideen und wenig Mitteln hat er den Grundstein für unser heutiges Wirken gelegt. Lange Zeit arbeiteten wir mit Maschinen, wie sie heute im Steffenshammer zu finden sind“, erzählt Inga Bauer, Geschäftsführerin der Firma Bauer & Böcker in Remscheid. 5 Erhalt, Wartung und Pflege des denkmalgeschützten Steffenshammer Seit nunmehr vier Jahren bietet unser Förderverein Besichtigungen, Schmiedevorführungen sowie größere und kleinere Veranstaltungen in dem industriehistorischen Ensemble am Eingang zum Gelpetal an. Wir können bisher eine sehr erfreuliche Erfahrung machen: Der Steffenshammer erfreut sich großen Interesses bei einem breiten Publikum. Die Darstellungen zu den Arbeits- und Lebensbedingungen in den Anfängen der Remscheider Industrialisierung und die historische Schmiedetechnik stoßen auf großes Interesse und lösen vielfach Erstaunen, Begeisterung und Faszination aus. Damit dies möglich ist und bleibt, ist eine regelmäßige aufwendige und fachkompetente Arbeit im Hintergrund erforderlich. Hierzu zählen insbesondere Wartungs- und Pflege- arbeiten aber auch kleinere und größere Reparaturen. Immerhin liegen die Ursprünge des Industriedenkmals ja bereits im 18.Jahrhundert, genau genommen im Jahr 1746. Wir müssen darauf achten, den „Körper“ nicht über Gebühr zu strapazieren und ihm regelmäßige Aufmerksamkeit zu schenken. Vielleicht kann hier sogar der Vergleich zum menschlichen Körper und Organismus gezogen werden. Bei Reparaturen und dem Austausch von Teilen ist darüber hinaus darauf zu achten, die Ursprünglichkeit unter Denkmalschutzaspekten zu erhalten. Ein nicht immer leichtes Unterfangen und teilweise auch kostenintensiv. Nicht alles, was benötigt wird, ist unter diesen Aspekten so ohne Weiteres „von der Stange“ zu erwerben. Hier ist Erfahrung, handwerkliches Geschick und Tüftlereigenschaft gefragt. Gleiches gilt auch für den Baukörper des Hammers und das unmittelbare Umfeld. Auch hier soll der ursprüngliche Charakter möglichst authentisch aufrechterhalten werden. Es müssen entsprechende Baumaterialien verwendet werden. Nach der Übernahme des Steffenshammer von der Stadt Remscheid sind unzählige Arbeitsstunden in die Wartung und Instandhaltung geflossen. Um Ihnen dies etwas genauer aufzuzeigen, haben wir die Arbeiten in eine chronologische Reihenfolge gesetzt. Alles begann am 15.10.2008. Ein kleiner Trupp der Firma Friedrich Halbach Schmiedetechnik begann auch unter Hilfe von Dieter Orth, der die Hammeranlage bestens aus seiner Zeit als Technischer Leiter des Deutschen Werkzeugmuseums kannte, mit den ersten Reparaturarbeiten. Zunächst machte man eine Bestandsaufnahme, welche Anlagen zuerst gewartet werden mussten. Es wurden Riemen gekürzt, Schmiedewerkzeuge ausgebaut, nachgearbeitet und wieder eingebaut. Die Hämmer wurden geschmiert, gefettet und ausgerichtet. Diverse Schutzeinrichtungen z.B. vom Nassschleifstein und der Antriebsriemen wurden so befestigt, dass ein sicheres Begehen der Anlage von unseren Besuchern gewährleistet werden konnte. Im November 2008 nach den ersten ca. 100 Arbeitsstunden konnte man wieder Hammerklänge aus dem Steffenshammer wahrnehmen. 6 So groß die Freude über die ersten Schläge der Hämmer auch waren, folgte schnell die Ernüchterung. Unangenehme Lagergeräusche an der Hauptantriebswelle (auch Transmission genannt) machten größere Sorgen. Also musste man Antriebsräder und Wellenlager ausbauen, nacharbeiten und wieder montieren. Wie schon anfangs im Bericht erwähnt konnten keine Ersatzteile von der Stange beschafft werden, sondern Improvisation war gefordert. Aber auch dieses Problem konnte bewältigt werden. Es folgten noch Reparaturen und Verbesserungen am großen Schwanzhammer, am Nassschleifstein und in der Feueresse. In der Feueresse musste der alte Einsatz gegen einen Neuen ausgetauscht werden. So verging das Jahr 2009 wie im Fluge mit vielen Arbeitsstunden (ca. 250h) aber endlich auch mit schönen Festen und vielen Besuchern. Ende 2009 konnte man auf eine erste schöne Hammersaison zurückblicken und spätestens da wussten wir, dass sich der ganze Aufwand gelohnt hatte. Steffenshammer für Kids Das Biegen Zum Biegen eines Schmiedestückes brauche ich Dir wohl nicht viel zu erklären. Man benutzt dafür meistens das Rundhorn. Der Rest ist Übungssache. Das Strecken So nennt man das, wenn man ein Schmiedestück dünner und länger machen will. Dafür gibt es zwei unterschiedliche Methoden: a) b) Methode a) – Du setzt einen Kreuzschlaghammer auf das Werkstück und schlägst mit einem Schmiedehammer auf die Bahn des Kreuzschlaghammers. Dadurch entstehen nebeneinander viele Kerben und Grate auf dem Schmiedestück. Anschließend schlägst Du mit dem Schmiedehammer auf die nach oben stehenden Grate zwischen den Kerben, bis alles wieder glatt ist. Das Schmiedestück ist nun dünner und länger geworden. Für diese Methode benötigt man natürlich zwei Personen: Der Schmied hält das glühende Werkstück in der Zange und setzt den Kreuzschlaghammer an, der Helfer schlägt auf den Kreuzschlaghammer. Methode b) – Du legst das Schmiedestück auf das Rundhorn und schlägst mit einem Schmiedehammer auf das Werkstück, wodurch wieder eine Reihe von Graten und Kerben entstehen. Dann geht es weiter wie bei Methode a). Das Absetzen Das Stauchen Das Schlichten Beim Absetzen wird eine Stufe in das Werkstück geschmiedet. Man benutzt dafür meistens den “Absetzhammer” und schlägt mit einem Schmiedehammer auf den Absetzhammer. (2 Personen) Darunter versteht man, daß das Schmiedestück an einer bestimmten Stelle dicker gemacht wird. Das geht so: Du machst das Werkstück glühend. Anschließend kühlst Du die Stellen, die nicht dicker werden sollen wieder ab (Wasser). Dann stellst Du das Schmiedestück senkrecht hin und schlägst mit dem Schmiedehammer von oben darauf, bis die glühende Stelle dick genug ist. Bei einigen Ambossen gibt es für genau diese Arbeiten noch einen kleinen Anbau, den man dann “Stauchamboss” nennt (siehe Bild 18) Beim Schlichten wird eine Oberfläche gleichmäßig glatt gemacht. Man setzt dafür einen “Schlichthammer” auf das Werkstück und schlägt mit einem Schmiedehammer auf den Schlichthammer. Dann zieht man das Werkstück ein paar Zentimeter weiter, schlägt wieder mit dem Schmiedehammer auf den Schlichthammer, und so weiter. (zwei Personen) 2 Sudoku In dem Sudoku müssen die Zahlen 1 bis 3 eingetragen werden. In den Zeilen, in den Spalten und in den 4 Bereichen ist jede Zahl nur einmal vorhanden. Viel Spaß beim Rätseln! 1 2 2 3 3 7 ” ich schon als Kind in meiner Heimat mit Hämmern in Berührung gekommen bin. In Leipzig aufgewachsen, fuhren wir mit der Familie häufiger ins Erzgebirge nach Annaberg - Buchholz, wo wir auf eine größere Hammeranlage, den Frohnauer Hammer mit drei Hämmern stießen. Dort wurden Werkzeuge für landwirtschaftliche Betriebe geschmiedet, aber zeitweise auch Münzen geprägt. Ich war schon damals von dieser Kulisse fasziniert. Als ich vor 25 Jahren nach Remscheid kam, führte uns unser Weg auch ins Gelpetal, und wir standen plötzlich vor dem Steffenshammer, der allerdings damals nicht in besonders gutem Zustand war. Dennoch wurden Kindheitserinnerungen wach. Wir sollten unserer Geschichte verbunden bleiben und derartige Stätten, die darüber Zeugnis ablegen auch bewahren und pflegen. Seit langem habe ich beruflich mit Tourismus zu tun, auch deshalb liegt es mir am Herzen, Objekte von kultureller, historischer und industrieller Bedeutung in unserer Region für ein interessiertes Publikum zu erhalten und öffentlich zu machen. ” ICH FINDE DEN STEFFENSHAMMER GUT, WEIL ... Es gibt Vieles zu entdecken im Bergischen Land, der Steffenshammer gehört sicherlich dazu! Deshalb bin ich gerne bereit, die Aktivitäten des Fördervereins zu unterstützen. FÖRDERER und Freunde des Steffenshammer DTP SER UCK · DR E VIC Der „Steffenshammer e.V.-Förderverein für historische Schmiedetechnik” dankt Freunden und Förderern für ihr Engagement und die finanzielle Unterstützung. Mitgliederwerbung 8 www.steffenshammer.de Unser Ziel ist es, dieses Industriedenkmal aus dem Jahr 1746 funktionsfähig zu erhalten und der interessierten Öffentlichkeit für Besichtigungen und Schmiedevorführungen zur Verfügung zu stellen. Es ist uns ein aufrichtiges Anliegen, Remscheids industrielle Vergangenheit und das Wissen über Entstehung und Entwicklung der Werkzeugherstellung an nachfolgende Generationen weiterzugeben. BEITRITTSERKLÄRUNG Unsere Beitrittserklärung finden Sie als Beigabe in dieser Zeitung oder als Download auf unserer Internetpräsenz www. steffenshammer.de (Downloads und Links) oder rufen Sie uns an: Wir freuen uns jederzeit über Ihr Engagement, Ihre finanzielle Unterstützung und Mitarbeit! DIETER ORTH (Für Führungen und Besichtigungen) Tel. 0179 229 131 2 LUTZ KLEUSER Tel. 0160 977 953 37