VA Brazilution - Stereo Deluxe

Transcrição

VA Brazilution - Stereo Deluxe
V.A. Brazilution
música electrónica com sabor do Brasil edição 5.4
präsentiert von Marcelo dos Santos Paraíba aka Marcelinho
Brazilution, die erfolgreiche Compilation-Serie von Brazilectro Erfinder Arndt Kielstrøpp,
wechselt mit der vierten Edition vom großen Ministry of Sound zum kleinen-aber-feinen
Label Stereo Deluxe. Von akustischen Perlen bis zu deepen Clubsounds, von äußerst raren
Tracks der Musikgeschichte (besonders Arthur Verocai) bis zu den Hits von heute, von den
Stars des Genres (Joyce, Marcos Valle, Bebel Gilberto) bis zu den großen
Neuentdeckungen (Apollo Nove, Cibelle, Sabrina Malheiros): Die aktuelle Edition bietet ein
Panoptikum quicklebendiger Songs und ein Füllhorn überraschender Sounds. Die Edition
5.4 haucht mit kenntnisreicher Zusammenstellung, faszinierendem Spannungsbogen und
großer Liebe zur Musik dem verloren geglaubten Brazil-Genre neues Leben ein. Drei
exklusive Produktionen von Ian Pooley, Janice und Concorde à L’Orange verleihen dem
Soundpaket zusätzliche Würze. Wie beim Vorgänger ist auch diese Doppel-CD mit 25
Tracks und gewohnt stilvoller Ausstattung in die ruhige Sol Side (CD1) und die tanzbare
Luna Side (CD2: im DJ Mix von Arndt Kielstrøpp) unterteilt.
Die SOL SIDE
betont die jazzig-entspannte Seite und bietet eine Mischung aus
Bossanova Klassikern, cool-funkigen Brazil-Nummern und aktuellen smoothen Latin Tracks.
Die vielbeschworene Leichtigkeit des brasilianischen Lebensgefühls perlt aus jedem Takt,
während die unnachahmlichen Stimmen Brasiliens jeden Song versüßen.
Gleich der Opener Apollo Nove kündigt den bevorstehenden, knapp 2-stündigen Hörgenuss
mit seinen spacigen Sounds an, die auch mal ins Hawaianische abdriften. Apollo Nove ist
einer der umtriebigsten und aufregendsten jungen Produzenten Brasiliens. Auf sein Konto
geht u.a. das Debüt-Album der jungen Sängerin Cibelle (s.u.). Sein Song “Inexplicata”
stammt von seinem Debütalbum "Res Inexplicata Volans" (Lateinisch für Unbekanntes
Flugobjekt). Ausgehend vom Downbeat entwickelt er darauf einen Synthesizer-basierten
Sound, in den er Ambient-, Drum&Bass- und NuJazz-Elemente einstreut. Apollo Nove soll
über 60 alte Synthesizer, Keyboards und Effektgeräte besitzen und bietet hier an der Seite
von Sänger Céu schrägen Vintage-Sound mit einer guten Prise Humor!
Die 1948 in Copacabana geborene Diva Joyce gilt als eine der wenigen großen weiblichen
Akustikgitarristen und hat seit Mitte der 1960er Jahre in diversen Konstellationen an die 25
Alben veröffentlicht. Der Song “Rio Bahia” stammt vom gleichnamigen Album (von BBC 2
gepriesen als “a thing of rare beauty”), das als Liebeserklärung an Rio de Janeiro und
Salvador de Bahia gilt. Klassischer Bossanova mit einer ausgeprägten Neigung zum Jazz
kennzeichnen auch das hier vorliegende Duett mit Sänger Dori Caymmi, unterstützt von
luftig-leichten Spielereien des Jazzpianisten Kenny Werner.
Funky-perkussiv schließt sich “Nao Tem Nada Nao” des heute 63-jährigen Altmeisters
Marcos Valle an, das von seinem hochgelobten 1973er Album ”Previsao de Tempo”
stammt. Spätestens seit seinem Klassiker-Album “Samba ‘68” gilt Valle als einer der ganz
Großen des Genres. Mitte der 90er Jahre wurde er von der europäischen Clubszene
entdeckt und prägte u.a. den Sound von Drum’n’Bossa. Sein aktuelles Alben “Jet-Samba”
erschien im März 2006 auf dem Edel-Label Emarcy Records und spielt einmal mehr clever
mit den unter Rare Groove-Fans typischen Kriterien: Sinnliches Easy Listening mit organisch
klingenden Elektronik-Zutaten.
Auch der nächste Song von Jungstar Otto betritt wieder neues Terrain und startet elegischmelancholisch, aber mit beschwingtem Groove. Benilton Bezerra Jr., Professor für
Psychologie an der Universität von Rio beschreibt seine Musik mit den Worten: “wie ein
Maler, der die Farbe nicht am Ende der Leinwand enden lässt, sondern alles um ihn herum
in Farbe taucht." Und so trifft auch sein Song “Bob” direkt in Seele und Bauch, um dort ein
nachhaltiges Kribbeln zu hinterlassen.
Wie sanftes Plantschen in der Badewanne beginnt “Esplendor”, der Song von Ex-Model und
Neu-Londonerin Cibelle Cavalli, die seit ihrem 2003er Debütalbum “Cibelle” besonders in
UK mit Lob überschüttet wurde (“She’s the bossa”) und als größte Entdeckung seit Bebel
Gilberto gilt. Die einstige Muse, Sängerin und Wegbegleiterin von Suba schenkt uns mit
“Esplendor” ein schwebendes Stückchen typisch brasilianischer Popmusik mit einer
bezaubernden Portion Tristeza. Genaues Hinhören lohnt sich bis zum Ende des Songs, wo
ein Sing-A-Long Break mit einem wunderbar zarten Gitarrenakkord endet.
Im Anschluss finden sich die prächtige Ballade “Vivente” der holländischen Band Zuco 103
um die brasilianische Singer/Songwriterin Lilian Vieira, der funky Bossa der britischen Band
Jazzinho um die portugiesische Sängerin Guida da Palma, die in “Velejo” mit
wunderschönen Jazz und Soul Harmonien glänzen, der Jazz-Fusion Track “Jogo do Amor”
von Janice und die ebenso perlende wie dezent groovende Nummer “Aqua” von Nina &
Chris, die wie viele ihrer brasilianischen Landsleute auf dem Qualitätslabel Far Out
veröffentlichen. Den Abschluss der Sol Side bildet der sanfte Bossa “All Around” von
Weltstar Bebel Gilberto, den sie zusammen mit dem japanischen Gitarrenmeister Masaharu
Shimizu aufgenommen hat und der einen wie in einen watteweichen Kokon hüllt.
Zuvor bietet die Edition 5.4 aber noch ein äußerst abwechslungsreiches Intermezzo. Zu den
ganz großen Highlights zählt Arthur Verocai, der sich mit seinem wunderschönen 1972er SoulCrossover “Na Boco de Sol” in unsere Herzen spielt. Der unvergleichliche Song mit seinen
Blaxploitation Harmonien stammt von seinem 1972er Debütalbum “Arthur Verocai” das als
Originalpressung heute Preise bis zu 500 US Dollar erzielt. Aufgenommen unter den
Bedingungen der brasilianischen Militärdiktatur, forderte das Album die musikalischen
Konventionen seiner Zeit heraus und machte ausschweifenden Gebrauch von bildhafter
Sprache, um der strengen Zensur zu entgehen. Dennoch wurde das Meisterwerk, das u.a. mit
20-köpfigem Streichorchester eingespielt wurde, kein kommerzieller Erfolg. Verocai widmete
sich wieder der Produzenten- und Werbetätigkeit für andere Künstler und veröffentlichte erst
2002 sein zweites Album “Saudade Demais”.
Eine weitere brasilianische Legende ist der in New York lebende Singer/Songwriter und Musiker
Vinicius Cantuaria, der schon mit Künstlern wie Laurie Anderson, David Byrne, Brian Eno, Bill
Frisell und Arto Lindsay zusammengearbeitet hat. Auf seinem 2005er Album “Silva” überzeugt
er mit einer mitreißenden Mischung aus Bossa Nova, Jazz und Electronica. Der Song
“Saudades de Você” (”Longing For You”) macht hier allerdings eine Ausnahme und verneigt
sich respektvoll vor den frühen Tagen des Bossa Nova, einer Zeit, in der fast jede Zeile von
Liebe, Lächeln und den Blüten im Frühling sang. Umso überraschender folgt dann das NirvanaCover “Come As You Are” von Roberto Coelho, das noch einmal richtig Laune macht und den
Hörer in freudiger Erwartung zu CD2 greifen lässt.
Auf der LUNA SIDE
bietet Arndt Kielstrøpp eine tanzbare Mischung aus
Uptempo Bossa, Club Samba und verführerischem Latin House. Ein liebevolles Detail ganz zu
Anfang: Bossa Futura erleichtern mit ihrem Titel “Sol Y Luna” den Übergang von der Sol Side
zur Luna Side. Der britische Gitarrist Mark Wood und seine kolumbianische Frau Annamaria
überzeugen neben spacigen Effekten, Latin Percussions und sexy Vocals vor allem auch mit
jazzigen Posaune- und Gitarrensolos.
Natürlich sind mit Ian Pooley (exklusiv mit dem treibend-perkussiven Track “Maestra” und
überraschendem Elektro-Disco-Break), Thievery Corporation, Boozoo Bajou und Bah
Samba (mit ihrer wunderschönen perkussiv-geprägten Hymne “Portuguese Love”) wieder die
ganz großen Namen vertreten, zu denen man eigentlich nicht mehr viel sagen muss und die der
Compilation dennoch großen Glanz verleihen.
Zu den Höhepunkten zählen auch die Italiener Paolo Fedreghini & Marco Bianchi, die seit
ihrem 2005er Debütalbum “Several People” und ihrem Retro-Jazz auf butterweichen
Housebeats ganz hoch gehandelt werden. Ihr Sound liegt irgendwo zwischen der Eleganz der
Hipster-Metropole Mailand und der Sonne der Adriastrände und entwickelt vom ersten Moment
an jenen demonstrativen Jazz-Schwung, der einen mitreißt und nicht mehr loslässt. Eine Patina
aus Melancholie und Träumerei überzieht ihren Song „Spread Your Love“, der gleichzeitig
mächtig im Tanzbein juckt... Eine ganz andere Form des Grooves regiert im exklusiven Titel
des deutschen Bandprojekts Concorde à L’Orange, die in „A Bela e a Fera“ eine Melange aus
French House und Latin Percussion mit dezenten Brazil-Zitaten zu einem lässigen
Tanzvergnügen machen.
Miriam Aïda, Tochter einer Schwedin und eines Marokkaners studierte Gesang am Jazz
Institute Malmö und gewann dabei zum ersten Mal Einblick in die Welt des Bossa Nova. Es war
Liebe auf den ersten Blick, denn Miriam war sich danach sicher, dass sie sich dieser Form
brasilianischer Musik widmen würde. 1999 gründete sie mit weiteren schwedischen Musikern
die Band A Bossa Electrica und versucht seitdem mit Hilfe der Electronica eine zeitgemäße
Entsprechung auf die Klassiker des Bossa zu finden. Ihr Song „Skindo Lele“ vom 2004er
Debütalbum „Eletrificaçao“ klingt wie ein gefühlvoller Sommertraum: leicht versonnen und ein
wenig melancholisch. Der Sumo Rebounce Mix macht daraus eine Nummer, die in jedem Club
für Stimmung sorgt.
Ein Bonbon der besonderen Art erwartet uns im Mittelteil der zweiten CD, wo ein Earth, Wind
& Fire Klassiker zwei der aufregendsten jungen brasilianischen Sängerinnen eingerahmt wird.
Der bravouröse Auftakt des mutig zusammengestellten Trios gelingt der seit 1989 in Italien
lebenden Rosalia de Souza, die bei ihrer Samba „Canto de Ossanha“ (von ihrem 2003er
Debütalbum „Garota Moderna“ = „Modern Girl“) die Handschrift von Produzent Nicola Conte
durchscheinen lässt. Ihre Stimme scheint die ganze Süße des Zuckerhuts einzuschmelzen und
wird hier von Easy Listening Orgel und Vibraphon-Solo getragen. Sein besonderes
musikalisches Gespür beweist Mastermind Arndt Kielstropp mit dem Earth, Wind & Fire Titel
„Brazilian Rhyme“, das auf dem 1977er Album „All’n’All“ als Interlude und Live-Version zu hören
war. Der Instrumentalsong erlaubt inmitten der kompakt produzierten Clubtracks eine kleine
Verschnaufpause, vereint Klischee und Klasse und erlaubt unbeschwerten Hörgenuss mit
einem breiten Grinsen. Sabrina Malheiros entstammt einer großen Musikerfamilie: Seit 30
Jahren zupft Vater Alex als Chef der legendären Combo Azymuth den Bass. Die Tochter
profitierte auf ihrem 2005er Debütalbum „Equilibria“ von dieser besonderen Verbindung, denn
Papa brachte gleich einige Studiokumpels mit, die eine qualititativ hochwertige Produktion
garantierten. Wie das Album beweist, ist Sabrina Samba und Bossa gleichermaßen zugetan. Ihr
Song „Estaçao Verao“ ist eine wunderschöne Bossa, die in der Bearbeitung Kenny Dope
dezent das Grooven gelernt hat.
Der Titel „Jazz Room“ führt den unbedarften Hörer zum Abschluss der Doppel-CD leicht in die
Irre, denn zumindest im ‚Spiritual South Remix’ ist der Track eine mehr als coole Nummer für
den Dancefloor. Das Paul Murphy & Marc Woolford Project bietet einen hypnotischen
Clubsound, der große Lust macht, das Listening-Sofa zu verlassen und sich auf den Weg in den
nächsten Club zu machen. Mission erfolgreich erfüllt!
Die Edition 5.4 wird präsentiert von Marcelinho, der mit der Band seines Freundes Novinho
einen Titel (als Bonus Track auf CD1) beisteuert. Das 5-minütige akustisches Gitarrenstück
„Mãe“ klingt melancholisch und trotzdem beschwingt und featured Marcelinho an Percussions
TM
und mit Additional Vocals. Während der FIFA WM 2006 wird der Fußballstar von Hertha BSC
Berlin die Compilation als kultureller Botschafter seines Landes mit einigen Live Gigs promoten.
Tracklisting
Sol Side
1. Apollo Nove feat. Céu – Inexplicata
2. Joyce with Dori Caymmi – Rio – Bahia
3. Marcos Valle – Nao Tem Nada Nao
4. Otto feat. Bebel Gilberto – Bob (Edu K Remix)
5. Cibelle – Esplendor
6. Zuco 103 – Vivente
7. Jazzinho – Velejou
8. Janice – Jogo do Amor *
9. Chris & Nina – Aqua
10. Arthur Verocai - Na Boca do Sol
11. Vinicius Cantuaria – Saudades de Voce
12. Roberto Coelho – Come as you Are
13. Bebel Gilberto – All Around (Telefon Tel Aviv Mix)
Bonus Track
Novinho feat. Marcelinho – Mãe *
Luna Side
1. Bossa Futura - Sol y Luna
2. Bah Samba – Portuguese Love (phil asher’s restless soul mix)
3. A Bossa Electrica - Skindo Lele (sumo rebounce mix)
4. Paolo Fedreghini & Marco Bianchi - Spread Your Love
5. Rosalia de Sousa - Canto de Ossanha
6. Earth, Wind & Fire – Brazillian Rhyme
7. Sabrina Malheiros - Estacao Verao" (kenny dope original twist)
8. Concorde à L'Orange - A Bela e a Fera *
9. Thievery Corporation - The Heart is a lonely Hunter (roots dub)
10. Boozoo Bajou - Killer (original)
11. Ian Pooley – Maestral *
12. Paul Murphy & Marc Woolford Project - Jazz Room (spiritual south rmx)
* exclusive Tracks