Betreut Report 2011

Transcrição

Betreut Report 2011
Betreut Report 2011
Tierbetreuung in Deutschland
Besser Betreut GmbH
Rotherstraße 9
10245 Berlin
Danksagung
Danksagung
Die Besser Betreut GmbH dankt allen Familien und Tierbesitzern, die ihre Ansichten und
Erfahrungen so zahlreich mit uns geteilt und somit der vorliegenden Umfrage zum Erfolg
verholfen haben. Besonderer Dank geht auch an unsere Kooperationspartner, welche die
Umsetzung der Studie unterstützt haben. Allen voran danken wir dem Deutschen Tierschutzbund
e.V., der uns konzeptionell bei der Umsetzung der Studie und als Spendenpartner zur Seite stand.
Ebenso gilt ein herzlicher Dank den Webportalen VIVATIER, Stadthunde.com, Deine Tierwelt und
Tierforum.de. Sie trugen dazu bei, dass wir dem Deutschen Tierschutzbund e.V. eine Spende von
1.015 EUR überreichen konnten, denn für jeden ausgefüllten Fragebogen spendete die Besser
Betreut GmbH einen Euro an die Hilfsorganisation.
© Betreut Report 2011 - Tierbetreuung in Deutschland
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Inhalt
Inhaltsverzeichnis
Danksagung
Vorwort von Steffen Zoller
Untersuchungsgegenstand
Zusammenfassung der Ergebnisse
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Auswertung
Dein Haustier
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Die Deutschen und ihre Haustiere
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Die Deutschen und ihre vielen Haustiere
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Die Wahl des neuen Tieres
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Vereinbarkeit von Haustier und Beruf
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So teuer ist ein Haustier
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So viel Zeit braucht ein Haustier
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Beruf und Haustier - eine Herausforderung?
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Job oder Tier?
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Status Quo der Tierbetreuung
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Betreuungsengpässe überbrücken - aber wie?
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Veränderte Urlaubsplanung
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Der Tierbetreuer
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Wie oft wird ein Tierbetreuer gebraucht?
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Stundenlohn für den Tierbetreuer
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Was spricht gegen einen Tierbetreuer?
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Fazit
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Studiendesign
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Über die Besser Betreut GmbH
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© Betreut Report 2011 - Tierbetreuung in Deutschland
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Vorwort
Vorwort von Steffen Zoller,
Gründer und Geschäftsführer der Besser Betreut GmbH
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe TierliebhaberInnen und LeserInnen,
als Hundebesitzer weiß ich, dass wir mit dem Thema „die
Deutschen und ihre Haustiere“ beinahe Neuland betreten.
Immer wieder wird mir bewusst, dass wir Tierbesitzer
oft nur als Konsumenten wahrgenommen und befragt
werden. Deshalb findet der interessierte Leser zwar
Statistiken zur allgemeinen Anzahl von Haustieren in
Deutschland oder zu den durchschnittlichen Ausgaben eines
Tierbesitzers, aber keine tiefer gehenden Daten zu den
Problemen des Alltags. Es war mir persönlich ein großes
Bedürfnis, dass sich die Besser Betreut GmbH in ihrer großen
Tierstudie den Fragen stellt, die bisher noch nicht eingehend betrachtet wurden. Dazu zählen
die Vereinbarkeit von Beruf und Haustier, die Unterbringung zur Ferienzeit und die Auswirkungen
eines Haustieres auf die Urlaubs- und Karriereplanung.
Über 1.000 Nutzer haben an unserer Umfrage teilgenommen und ihre Erfahrungen sowie ihr
Wissen mit uns geteilt. Wir haben viele überraschende und spannende Ergebnisse aus dem
Betreut Report 2011 - Tierbetreuung in Deutschland gewonnen und möchten Ihnen diese nun
präsentieren. Unser Ziel ist es, Impulse zu geben, um ein vernachlässigtes Thema aus seinem
Schattendasein zu befreien. Denn Tierhalter sind mehr als nur Konsumenten.
Sie sind zum Beispiel engagierte Arbeitnehmer, die ihrem Haustier zuliebe auch
schon mal ein Jobangebot ablehnen und ihren Arbeitgeber überwiegend als
haustierunfreundlich einstufen. In Zeiten des Fachkräftemangels kann eine tierfreundliche
Arbeitnehmerkommunikation ein Wettbewerbsvorteil auf dem Bewerbermarkt darstellen. So
greifen immer mehr namhafte Unternehmen auf den Firmenservice der Besser Betreut GmbH
zurück und bieten ihren Mitarbeitern bewusst die Möglichkeit, für deren vierbeinige Mitbewohner eine optimale Betreuung zu finden.
© Betreut Report 2011 - Tierbetreuung in Deutschland
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Vorwort
Ich bin gespannt, welche Themen aus dieser Studie besonders enthusiastisch diskutiert werden
und freue mich auf einen angeregten Austausch.
Vielen Dank für Ihr Interesse.
Eine spannende Lektüre wünscht Ihnen
Steffen Zoller
Gründer und Geschäftsführer der Besser Betreut GmbH
© Betreut Report 2011 - Tierbetreuung in Deutschland
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Untersuchungsgegenstand
Untersuchungsgegenstand
Der große Betreut Report 2011 - Tierbetreuung in Deutschland beschäftigt sich mit Tierbesitzern
in Deutschland und den Herausforderungen, die ihnen im Alltag begegnen. Bisher gibt es
nur wenige Arbeitgeber, die zum Beispiel die Mitnahme eines Hundes an den Arbeitsplatz
erlauben. Daher versucht unsere Umfrage den tatsächlichen Bedarf einer solchen Möglichkeit zu
ermitteln und untersucht außerdem, ob ein Haustier Einfluss auf Karriereentscheidungen oder die
Urlaubsplanung hat. Weitere thematische Schwerpunkte bilden der Fremdbetreuungsbedarf und
die Kosten für externe Betreuung, ebenso wie die Wichtigkeit von Rasse und Herkunft des Tieres
für seinen Besitzer.
Es stehen die folgenen Themenbereiche im Mittelpunkt:
1. Dein Haustier – Wir erheben grundsätzliche Daten, wie die Anzahl und Art der im Haushalt
lebenden Tiere. Außerdem möchten wir wissen, wie das Tier zum Besitzer kam und ob bei der
Auswahl Rasse und Herkunft eine Rolle spielten.
2. Vereinbarkeit von Haustier und Beruf – Wir erfragen die praktische Umsetzbarkeit und wollen
erfahren, wie tierfreundlich Deutschlands Arbeitgeber sind. Außerdem eruieren wir die Kosten,
die ein Tier monatlich verursacht und fragen: Wer steht an erster Stelle – Tier oder Jobangebot?
3. Status Quo der Tierbetreuung – wann wird ein externer Betreuer benötigt und wie hoch ist
der durchschnittliche Stundenlohn? Weiterhin ziehen wir Rückschlüsse auf die durchschnittlichen
Betreuungskosten für den geliebten Vierbeiner und ob dieser Einfluss auf die Urlaubsplanung hat.
Antworten auf diese Fragen bekamen wir von 1.015 Nutzern vom 13. April 2011 bis zum
03. Mai 2011. 87% der Befragten sind weiblich, 13% männlich. Insgesamt ergab sich ein
Altersdurchschnitt von 35 Jahren. Im Folgenden finden Sie nun die Ergebnisse des großen Betreut
Reports 2011 zum Thema Tierbetreuung in Deutschland!
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Zusammenfassung der Ergebnisse
Zusammenfassung der Ergebnisse
Die Deutschen Arbeitgeber sind haustierunfreundlich
70% der Tierbesitzer halten ihren Arbeitgeber für tierunfreundlich.
68% der Befragten würden ihr Haustier gern mit zur Arbeit nehmen.
Immerhin 28% nehmen ihr Haustier regelmäßig mit zur Arbeit.
Haustiere haben deutlichen Einfluss auf die Jobwahl
29% der Arbeitnehmer haben aufgrund des Haustieres ein Jobangebot abgelehnt.
Haustiere beanspruchen vor allem Zeit, weniger Geld
Rund 80 EUR zahlen die Tierhalter monatlich für ihr Tier.
Mehr als 20 Stunden pro Woche befassen sich die Befragten mit der Haustierpflege.
Tiersitter sind gefragter denn je
10% der Befragten beschäftigen regelmäßig einen Tiersitter.
Nur ein Drittel verzichtet ganz auf den Einsatz von TierbetreuerInnen.
„Ich habe selbst genug Zeit“ ist der häufigste Grund dafür, keinen Tiersitter zu beschäftigen.
Es fehlt an Informationen und Vertrauen
15% der Tierbesitzer wissen nicht, wo sie ein alternatives Betreuungsangebot finden.
28% der Befragten würden Ihr Haustier keiner fremden Person anvertrauen.
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Auswertung
Dein Haustier
Dein Haustier
Fragebereiche
Welche Haustiere sind in Deutschland am weitesten verbreitet? Sind es tatsächlich Hund und
Katze oder laufen ihnen gar weniger zeitintensive Tiere wie Nager oder Reptilien den Rang ab?
Außerdem wurde erhoben, wie viele Tiere in den einzelnen Haushalten leben und woher sie
kommen. Spielen Stammbaum und Rasse eine Rolle bei der Auswahl? Inwieweit bereiten sich
Familien tatsächlich auf die Neuanschaffung vor?
Die Deutschen und ihre Haustiere
Jeder zweite Befragte ist stolzer Besitzer eines Hundes. Insgesamt haben 53% einen Hund und 32% eine Katze. Damit ist der Hund nach
wie vor der treueste Begleiter des Menschen und das favorisierte
Haustier. Es sind also vor allem die zeit- und pflegeintensiven Tiere,
die in den Haushalten der Befragten leben.
Immerhin jeder Zehnte nennt ein Nagetier sein eigen. Deutlich
seltener holen sich Familien Reptilien und Vögel in die eigenen vier
Wände.
85% der Befragten halten
besonders zeit- und
pflegeintensive Haustiere
Haustiere in Deutschland
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Dein Haustier
Die Deutschen und ihre vielen Haustiere
Die durchschnittliche Familie mit Tieren teilt den Haushalt mit 1-2 Schützlingen. Im Detail: 41% der
Befragten haben ein Haustier, 21% zwei und immerhin noch jede zehnte Familie lebt mit drei Tieren
in den eigenen vier Wänden.
Etwas turbulenter geht es bei 8% der Befragten zu: Diese haben mehr als 10 Haustiere. Dies sind
jedoch zumeist Fische oder andere Kleintiere.
Anzahl der Tiere pro Haushalt
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Die Wahl des neuen Tieres
Neben Art und Anzahl der Tiere interessiert auch die Quelle bei der Suche nach einem neuen
Schützling sowie die Frage, wie gut der zukünftige Besitzer wirklich auf sein neues Haustier
vorbereitet ist. Wie wichtig ist darüber hinaus der Stammbaum oder die Rasse?
Haustiere werden in 27%
der Fälle über das Internet
gefunden
Der Großteil der Befragten, 27%, sucht und findet sein neues
Haustier über das Internet. Hier dienen zahlreiche Tierforen
oder Anzeigenportale als hilfreiche Quelle. Ein Viertel lässt sich
bei der Vermittlung von Freunden oder Familie helfen und ein
Fünftel findet den neuen Vierbeiner im Tierheim.
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Dein Haustier
Hier findet sich das neue Tier
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Der überwiegende Teil der Familien weiß, worauf er sich einlässt, denn 90% beschäftigen sich
bereits vor der Anschaffung mit den Bedürfnissen und Belangen ihrer zukünftigen Haustiere. Dies
beinhaltet meist nicht nur Fragen zur artgerechten Haltung sondern auch zur Fütterung, zu besonderen Anforderungen etc. Für immerhin 10% der befragten Familien ist eine intensive Vorbereitung
auf das neue Tier nicht relevant.
Nur die wenigsten Tierhalter legen Wert auf ein reinrassiges Haustier oder auf einen Stammbaum:
Jeder Fünfte entscheidet nach protokollierter Herkunft.
Wen hole ich mir da ins Haus?
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Vereinbarkeit von Haustier und Beruf
Vereinbarkeit von Haustier und Beruf
Fragebereiche
Was kostet ein Tier an Zeit und Geld? Wie sieht sie aus, die praktische Umsetzbarkeit von Haustier
und Beruf? Wie tierfreundlich sind die Arbeitgeber in Deutschland? Was steht an erster Stelle – Tier
oder Jobangebot?
So teuer ist ein Haustier
Zwischen 50 EUR und 100 EUR geben Tierhalter im Schnitt pro Monat für Ihre vierbeinigen
Mitbewohner aus. Bei mehreren Haustieren oder exklusiven Vierbeinern wie Pferden kann es noch
teurer werden. Die häufiger vorkommenden Nagetiere sind allerdings weniger kostenintensiv. Hier
gibt der Halter monatlich 25 EUR bis 50 EUR aus.
Das kostet ein Haustier im Monat
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So viel Zeit braucht ein Haustier
Mehr als 24 Stunden
pro Woche beschäftigen sich
30% der Tierhalter mit ihren
Lieblingen.
Tierbesitzer in Deutschland verbringen viel Zeit mit ihrem Freund
auf vier Pfoten. Zwischen 10 und 15 Stunden pro Woche nehmen
sich immerhin 19% der Befragten Zeit für ausgiebiges Spielen
und Streicheleinheiten. 12% beschäftigen sich sogar mehr als 31
Stunden mit ihrem Haustier. Für Tierhalter mit Vollzeitjobs kann
dieser hohe Zeitaufwand ein echtes Problem darstellen.
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Vereinbarkeit von Haustier und Beruf
So viele Stunden beschäftigen sich Tierhalter pro Woche mit ihrem Haustier
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Beruf und Haustier – eine Herausforderung?
Vorweg: die Mehrheit der Tierhalter kann Haustier und Beruf gut miteinander vereinbaren. Schwierig
ist es jedoch vor allem für Hundebesitzer, neben dem Vollzeitjob genug Zeit zum Toben und Spielen
aufzubringen. Daher kennen 39% der Befragten durchaus auch die Schwierigkeiten, die ein anspruchsvoller Job und ein Haustier mit sich bringen können.
Für viele Hundebesitzer wäre es daher eine Erleichterung, den Hund mit zur Arbeit zu nehmen, sofern
der Arbeitsplatz dies zulässt. Auch kurze Wege zur Arbeit und genügend Zeit für einen Spaziergang in
der Mittagspause sind denkbare Lösungen.
Wie folgende Zahlen zeigen, ist der Bedarf an haustierfeundlichen Arbeitsplatzreglungen gewaltig:
68% der Tierbesitzer würden ihr Haustier gern mit zur Arbeit nehmen, wenn dies ihr Arbeitgeber
erlauben würde. Gerade für Hundebesitzer wäre dies eine Erleichterung in ihrem Alltag. So lassen
sich nicht nur Spaziergänge in die Pausen einbauen, auch der Hund hat genügend Abwechslung.
Besonders für die Büroatmosphäre kann der Vierbeiner eine echte Bereicherung sein.
Dies scheitert jedoch meist am Arbeitgeber:
Die überwiegende Mehrheit der Befragten hält ihren Arbeitgeber für nicht tierfreundlich. Ursachen
sind die unflexiblen Haustierreglungen am Arbeitsplatz oder die oft schlechte Vereinbarkeit von
Haustier und Beruf durch wenig flexible Pausenregelungen oder Arbeitszeiten. Organisationen wie
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Vereinbarkeit von Haustier und Beruf
der Deutsche Tierschutzbund e.V. machen auf diesen Zustand bereits seit einigen Jahren aufmerksam.
Auch die Meinung der Befragten ist eindeutig: 70% stimmten gegen ihren Arbeitgeber.
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Job oder Tier?
Wie aus den vorhergehenden Antworten ersichtlich, ist die Vereinbarkeit von Karriere und Haustier für viele Tierhalter nicht ganz leicht umzusetzen. Es fehlt an flexibleren Arbeitszeiten und
tierfreundlichen Lösungen an den
Haustier vor Job
meisten Arbeitsplätzen.
Wie weit geht aber die Tierliebe,
wenn eine Entscheidung zwischen
Haustier und Job gefragt ist?
Immerhin 29% der Befragten lehnten ein Jobangebot ab, weil dadurch
ihr tierischer Mitbewohner zu kurz
kommen würde. Dies sind vor
allem Hundebesitzer. Für 71%
hingegen ist das kein Thema. Sie
können ihr Haustier für mehrere
Stunden zu Hause lassen oder
sich über tierfreundliche Arbeits© Besser Betreut GmbH
bedingungen freuen.
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Status Quo der Kinderbetreuung
Status Quo der Tierbetreuung
Die Situation der Tierhalter in Deutschland wurde hiermit ausreichend beschrieben: Nur die wenigsten Arbeitnehmer können ihr Haustier, vor allem den Hund, mit zur Arbeit nehmen. Dennoch
braucht das Tier entsprechende Aufmerksamkeit und Zuwendung. Ein Tiersitter schafft Abhilfe.
Doch wie viele Familien greifen tatsächlich regelmäßig auf Hilfe bei der Tierbetreuung zurück?
Fragebereiche
Wie werden Betreuungsengpässe überbrückt? Hat sich die Urlaubsplanung mit der Anschaffung
eines Haustiers verändert? Wie oft beschäftigen Familien einen externen Betreuer für ihre Tiere?
Was kostet dieser sie im Monat und welchen Stundenlohn sind sie bereit zu zahlen? Was spricht
möglicherweise gegen die Anstellung eines Tiersitters?
Betreuungsengpässe überbrücken – aber wie?
Betreuungsengpässe sind Zeiträume, in denen Tierhalter selbst keine Zeit haben, sich um ihr
Haustier zu kümmern. Dies können unerwartete Überstunden oder Krankheit des Tieres sein,
ebenso wie Urlaub oder regelmäßige Trainingsabende im Verein.
In solchen Fällen nutzt jeder Achte der Befragten mit einem Tiersitter externe Betreuungsangebote für das eigene Haustier. Die Mehrheit der Familien, immerhin 83%, greift jedoch auf Hilfe
von Freunden und Familie zurück. Jobbezogene Lösungen wie Homeoffice oder bezahlter/
unbezahlter Urlaub werden kaum in Anspruch genommen.
Interessant ist: Es beschäftigen ebenso viele Familien einen Tiersitter für ihr Haustier wie
Kinderbetreuer für die Kinder. Dies zeigen die Ergebnisse des Betreut Reports 2011 zum Thema
Kinderbetreuung.
So werden Betreuungsengpässe überbrückt
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Status Quo der Kinderbetreuung
Veränderte Urlaubsplanung
Ein Haustier kann einschneidende Veränderungen in das
Leben seines Besitzers bringen. Es verändert sich nicht
67% der Tierhalter mussten
nur der Alltag, auch und vor allem müssen Urlaubs- und
ihre Urlaubsplanung
(Geschäfts-)Reisen neu geplant werden. Denn Reisen mit
zugunsten des Haustieres
Tieren sind kompliziert und müssen gut organisiert werden.
ändern.
Besonders bei Urlauben im Ausland sind Tiere aufgrund der
verschiedenen Einreisebestimmungen meist eher ein Hindernis.
Je nach Dauer der Reise findet sich nicht immer ein Tiersitter oder ein freiwilliges Familienmitglied
zur Betreuung des Tieres. 67% der Umfrageteilnehmer geben an, dass sich ihre Urlaubsplanung
wegen Hund, Katze oder Nagetier verändert hat.
Der Tierbetreuer
Wie oft wird ein Tierbetreuer gebraucht?
Tierbesitzer nehmen nur selten einen Betreuer in Anspruch. Die Mehrheit greift weniger als 2x
im Monat auf einen Haustiersitter zurück. 10% beschäftigen jedoch zumindest 1-2x in der Woche
externe Betreuer für die optimale Versorgung ihres Haustieres.
So regelmäßig werden Tierbetreuer beschäftigt
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Status Quo der Kinderbetreuung
Stundenlohn für den Tierbetreuer
Je nach Qualifikation, Regelmäßigkeit der Betreuung und spezifischen Aufgabenfeldern
unterscheidet sich der Stundenlohn der Tierbetreuer erheblich. Die Löhne unterscheiden sich auch
im privaten Bereich je nach Region. Die Wünsche an den Tiersitter sind ebenso unterschiedlich
wie dessen Bezahlung. Von regelmäßigen Spaziergängen über wöchentliches Toben oder
zuverlässiges Füttern bis hin zur Ganztagsbetreuung muss der Tierbetreuer ein breites
Aufgabenspektrum abdecken können.
71% der Befragten sind bereit, Betreuern einen Stundenlohn von 5 EUR zu zahlen. Weiteren 20%
sind 60 Minuten Tierbetreuung immerhin 10 EUR Wert.
Damit liegt der Stundenlohn deutlich unter dem Lohn für einen Babysitter. Laut dem Betreut Report
2011 zum Thema Kinderbetreuung zahlen Eltern für die Betreuung ihrer Kinder durchschnittlich
mindestens 7,70 EUR pro Stunde.
Was spricht gegen einen Tierbetreuer?
Die Ursachen für den Verzicht auf Tierbetreuer sind vielfältig. 36% geben jedoch an, selbst genug
Zeit für Ihr Haustier zu haben. Immerhin 28% möchten ihren Liebling keiner fremden Person
anvertrauen und 15% fehlt es an grundlegenden Informationen, wo man einen Tiersitter finden
kann.
Es fehlt also Vertrauen in der Betreuervermittlung allgemein sowie Information zu zuverlässigen
Quellen.
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© Betreut Report 2011 - Tierbetreuung in Deutschland
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Fazit
Fazit
Was lässt sich zusammenfassend über die Situation der Tierbetreuung in
Deutschland sagen?
Viele Tierbesitzer haben ihr Leben den Bedürfnissen ihres Haustieres angepasst. Sie verändern
ihre Urlaubsplanung, entscheiden anders in Bezug auf ihre berufliche Zukunft und organisieren
ihren Alltag rund um den geliebten Vierbeiner. Viele wünschen sich eine bessere Vereinbarkeit
von Haustier und Beruf - auch durch flexiblere Arbeitsplatzbedingungen für Tierbesitzer. Die
Mehrheit würde ihr Haustier mit zur Arbeit nehmen, sieht durch die hohe Tierunfreundlichkeit der
Arbeitgeber jedoch wenige Möglichkeiten zur Umsetzung. Zur Überbrückung von Betreuungsengpässen greifen nur wenige Tierhalter auf externe Betreuer zurück. Ursache hierfür ist das
mangelnde Vertrauen gegenüber externen Betreuern sowie unzureichende Informationen über
Vermittlungsstellen von Tiersittern.
Auch auf Arbeitgeberseite muss ein Umdenken erfolgen. Nach wie vor können nur wenige
Hundebesitzer ihren Schützling mit an den Arbeitsplatz nehmen. In vielen Büroräumen wäre dies
aber ohne weiteres umsetzbar. So kommt der Vierbeiner regelmäßig unter viele Menschen und
erhält die ersehnte Aufmerksamkeit. Anstatt allein in Wohnung oder Haus zu bleiben, hat Herrchen
oder Frauchen in der Mittagspause ausreichend Zeit für Spaziergänge und ist immer in der Nähe.
Auch für das Klima am Arbeitsplatz kann ein Hund eine echte Bereicherung sein. Er lockert nicht nur
die Stimmung, sondern sorgt für einen zusätzlichen Austausch der Mitarbeiter untereinander.
Ein weiterer Anknüpfungspunkt für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Haustier sind
Tierbetreuer. Die Problematik bei Familien, die gern Unterstützung von außen annehmen würden,
sind nicht die zusätzlichen Kosten. Viel mehr fehlt das Vertrauen in die Betreuer. „Ich möchte
mein Tier keinem Fremden anvertrauen“, so die Aussage von immerhin jedem Vierten. Die vielen
qualifizierten Betreuer sind meist langjährige Tierhalter oder Tierliebhaber, die aus verschiedenen
Gründen kein eigenes Haustier halten können. Hier muss ein anderes Bewusstsein für das Angebot
und die dahinter stehenden Anbieter entstehen.
Dennoch bleibt festzuhalten, dass die Zahl der Halter, die einen Tiersitter beschäftigen gleichauf
ist mit der Zahl der Familien, die auf private Kinderbetreuung zurückgreifen. Ebenso viele Eltern
beschäftigen einen Babysitter, wie Tierhalter einen Tiersitter. Die Akzeptanz und Nachfrage ist also
im Vergleich durchaus gegeben.
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Die Unzufriedenheit der Tierhalter und die hohe Priorisierung des Haustieres zeigen jedoch
deutliche Anknüpfungspunkte für Arbeitgeber ebenso wie für Anbieter und Vermittler von
Tierbetreuungsdienstleistungen.
Tierbesitzer haben zahlreiche Bedürfnisse, die über die Wahl und Beschaffung des richtigen Futters
weit hinausgehen. Viel mehr müssen sie in ihrer Rolle als verantwortungsbewusste Tierhalter mit
eigenen Bedürfnissen und Belangen wahrgenommen werden.
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Studiendesign
Studiendesign
Der durchschnittliche Teilnehmer ist weiblich und zwischen 35 und 54 Jahren alt. Sie ist Angestellte,
mit einem monatlichen Haushaltseinkommen von 1500 EUR und Besitzerin eines Hundes oder einer
Katze.
Die Befragung wurde über einen Zeitraum von 20 Tagen mittels eines standardisierten,
anonymisierten Online-Fragebogens durchgeführt. Ein Abbruch der Befragung war zu jederzeit
möglich. Vom 13.04. bis zum 03.05.2011 wurden vollständig ausgefüllte Fragebögen von insgesamt
1.015 Betreut-Nutzern mit Hautstieren generiert.
Soziodemografischer Vergleich
Betreut Report 2011
Statistisches Bundesamt
Demografische Daten der Befragten
Stichprobengröße (Haushalte) 101540 Mio.
Geschlecht 87% weiblich51% weiblich
Altersstatistik
unter 18 Jahren10%18%
18-24 Jahre16%7%
25-34 Jahre25%13%
35-54 Jahre38%17%
älter als 55 Jahre10%44%
Haushalts-Nettoeinkommen (mntl.)
1.587 Euro pro Kopf
1.363 Euro pro Kopf
Zahl an Tieren pro Haushalt1,7
Angestellte/r
Beamte/r
Freiberufler/in
in Elternzeit
Student/in
Schüler/in
40%
3%
4%
2%
7%
10%
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Auszubildende/r oder
Wehr-/Zivilpflichtiger
Selbstständig
Hausfrau
Arbeit suchend
Sonstige
3%
13%
6%
3%
9%
20
Über die Besser Betreut GmbH
Über die Besser Betreut GmbH
Die Besser Betreut GmbH bietet TÜV SÜD-geprüfte Lösungen in der Vermittlung und
Beratung von Familiendienstleistungen an, u.a. in den Bereichen Kinderbetreuung, Seniorenpflege,
Tierpflege sowie Haushalt und Garten. Das Unternehmen betreibt die größte Betreuer-Datenbank
im deutschsprachigen Bereich. Ein erfahrenes Team berät zudem kompetent zu Fragen rund um die
Themen Betreuung und Pflege.
Besser Betreut unterstützt darüber hinaus Unternehmen und Hochschulen bei der besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie durch den Firmenservice. Dies unterstreicht die aktive Teilnahme als
Mitglied im Unternehmensnetzwerk “Erfolgsfaktor Familie” des Bundesfamilienministeriums.
Seit 2007 unterstützt die Besser Betreut GmbH Familien in mehr als zehn europäischen Ländern.
Ausgezeichnet mit dem 2011 Red Herring 100 Europe Award gehört Besser Betreut zu den 100
innovativsten Unternehmen Europas.
Presseanfragen:
Stephanie Kannt
Presse und Redaktion
M: [email protected]
T: +49 30 / 29 36 38-928
F: +49 30 / 29 36 38-99
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Impressum
Firma: Straße: PLZ / Ort: E-Mail-Adresse: Internet: Telefon: Besser Betreut GmbH
Rotherstraße 9
10245 Berlin
[email protected]
http://www.betreut.de
+49 (30) 29 36 38 - 90
Geschäftsführer Steffen Zoller, Manuel Nothelfer
Eingetragen: Amtsgericht Berlin
Charlottenburg
HRB: 110588 B
Umsatzsteueridentifikationsnummer: DE258126229
Inhaltlich verantwortlich: Steffen Zoller
Weitere Materialien unter www.betreut.de/presse

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