Beratung von übergewichtigen Schwangeren kann
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Beratung von übergewichtigen Schwangeren kann
Pressemitteilung Pressemitteilung Herausgegeben von Project EarlyNutrition Ludwig-Maximilians-Universität München Dr. von Haunersches Kinderspital http://www.project-earlynutrition.eu/ Herausgegeben am Donnerstag, 02. Oktober 2014 Für sofortige Publikation „Beratung von übergewichtigen Schwangeren kann helfen, Kinder vor späterem Übergewicht zu schützen“ In einer Studie mit mehr als 2.000 adipösen schwangeren Frauen haben Wissenschaftler um Professorin Jodie Dodd von der Universität Adelaide in Australien herausgefunden, dass einfache Interventionen verhindern können, dass Kinder mit einem zu hohen Geburtsgewicht zur Welt kommen. Diese Erkenntnis ist deshalb wichtig, da vorangehende Studien gezeigt haben, dass Neugeborene mit einem hohen Geburtsgewicht ein erhöhtes Risiko haben, im späteren Kindes- oder Erwachsenenalter an Adipositas zu erkranken. Foto: Shutterstock/ Daniel M. Nagy Die ca. 1000 übergewichtigen schwangeren Frauen der Interventionsgruppe erhielten Ratschläge, wie sie ihre Essgewohnheiten ändern können. Dies beinhaltete unter anderem den täglichen Anteil von Obst und Gemüse zu erhöhen während gleichzeitig die Aufnahme von Nahrungsmitteln mit hohem Anteil an raffinierten Kohlenhydraten und gesättigten Fettsäuren zu verringern ist. Die Frauen wurden zudem ermutigt, ihre körperliche Aktivität zu erhöhen - in erster Linie durch Spazierengehen sowie durch weitere Aktivitäten des täglichen Lebens, wie beispielsweise Treppen zu steigen statt Aufzug zu fahren. Professorin Jodie Dodd fasst die Untersuchungsergebnisse wie folgt zusammen: “Schwangere Frauen, die Ratschläge zu ihren Lebensgewohnheiten erhielten, hatten eine um 18% geringere Wahrscheinlichkeit, ein Neugeborenes mit hohem Geburtsgewicht zur Welt zu bringen, als Frauen, welche die Standardversorgung erhielten.“ Photo: Shutterstock/ Kokhanchikov Foto: Shutterstock/ Kokhanchikov Da Adipositas sowohl im Kindes- als auch im Erwachsenenalter ein hohes Gesundheitsrisiko birgt, ist die Reduzierung eines zu hohen Geburtsgewichts eine vielversprechende präventive Maßnahme, um der Entstehung von Übergewicht und Adipositas entgegen zu wirken. Diese Studie ist Teil des von der Europäischen Union geförderten Projekts “EarlyNutrition” (http://www.project-earlynutrition.eu/), das weltweit größte Projekt zur Erforschung von Auswirkungen der frühkindlichen Programmierung auf die Gesundheit im weiteren Lebensverlauf. 36 Forscherteams aus 13 Ländern Europas, den Vereinigten Staaten und Australien arbeiten gemeinsam an der Fragestellung, wie sich die metabolische Programmierung durch frühkindliche Ernährung und Lifestyle-Faktoren auf die Entstehung von Übergewicht und damit verwandte Erkrankungen auswirken. Der Begriff metabolische Programmierung bezieht sich auf die Erkenntnis, dass Ernährung und Lebensstil während der Schwangerschaft und frühen Kindheit eine Reihe verschiedener Körperfunktionen beeinflussen können. Diese verursachen Veränderungen im Körper, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen, im Laufe des Lebens übergewichtig zu werden und an assoziierten Erkrankungen zu leiden. Die Ergebnisse dieser Studie sind – zusammen mit anderen Forschungsergebnissen des Projekts EarlyNutrition– in einer Doppelausgabe von Annals of Nutrition and Metabolism – The Power of Programming 2014 erschienen (http://www.karger.com/Journal/Issue/261913). --Ende-Über die LIMIT-Studie LIMIT: Limiting weight gain in overweight and obese women during pregnancy to improve health outcomes (Gewichtszunahme in der Schwangerschaft bei übergewichtigen und adipösen Frauen vermeiden um gesundheitliche Auswirkungen zu verbessern): In dieser randomisierten Studie wurde in übergewichtigen oder adipösen Schwangeren getestet, ob durch ein Beratungsprogramm zur Verbesserung von Ernährung und Lebensgewohnheiten während der Schwangerschaft die Gewichtszunahme reduziert werden kann um dadurch die Gesundheit der werdenden Mutter, des Fötus‘ und des Neugeborenen zu verbessern (http://www.adelaide.edu.au/arch/research/clinical_trials/limit.html). Das Abstrakt des bei Annals of Nutrition and Metabolism erschienenen Artikels kann hier eingesehen werden: http://www.karger.com/Article/FullText/365018 Weitere Informationen zur LIMIT-Studie können auch hier nachgelesen werden: http://www.bmj.com/content/348/bmj.g1285.long Die Ergebnisse des Projekts EarlyNutritionDie Ergebnisse dieses und anderer internationaler Forschungsprojekte werden über die Early Nutrition eAcademy (ENeA) für alle Personen, die im Gesundheitswesen tätig sind in praktischen Lerneinheiten und Anwendungen zur Verfügung gestellt. ENeA, www.early-nutrition.org/ENeA ist eine kostenlose, CMEakkreditierte E-Learning-Plattform für Ärzte, Krankenschwestern, Hebammen, Ernährungswissenschaftler und andere im Gesundheitswesen tätigen Personen weltweit. Momentan nehmen über 4.000 Personen aus 131 Ländern an ENeA teil. Koordinator des Projekts: Pressekontakt: Professor Berthold Koletzko, MD PhD Ludwig-Maximilians-Universität München Dr. von Haunersches Kinderspital Abteilung Stoffwechsel & Ernährung Lindwurmstrasse 4, D-80337 München Mirella Gutser [email protected] +49 89 4400 52832