Katheryna Frenkel

Ruhr-Universität Bochum
Germanistisches Institut
Seminar: Schreibwerkstatt
Dozentin: Susanne Knoche
6.07.08
Kateryna Frenkel
Filmrezension
Sinn und Sinnlichkeit
Jane Austens Romanvorlage „Sense and Sensibility“ wurde vom taiwanschen Regisseur
Ang Lee im Jahre 1995 unter dem Titel „Sinn und Sinnlichkeit“ verfilmt.
Der Film erzählt die Geschichte der Schwestern Elinor und Marianne Dashwood, die
nach dem Tod ihres Vaters gezwungen werden mit ihrer Mutter und ihrer jüngeren
Schwester das Anwesen Norland Park in der südenglischen Grafschaft zu verlassen und
sich eine neue Bleibe zu suchen. Während die Dashwood-Frauen sich eine neue
Grafschaft zum Leben suchen, wird ihr altes Zuhause von ihrem Halbbruder und dessen
kaltherziger Ehefrau übernommen. Mit den beschränkten finanziellen Mitteln, bleibt der
Familie Dashwood nichts anderes übrig, als in ein kleines Cottage, dass im Besitz des
Cousins der Mutter ist und der Grafschaft Sir John Middleton gehört, einzuziehen. Mit
schweren Herzens verlässt vor allem die ältere Schwester der Dashwood Familie ihr
altes zu Hause, da sie in der kurzen Zeit eine vertraute und enge Beziehung zum Bruder
ihrer Schwägerin, Edward Ferrars aufgebaut hat. Da für Edward Ferrars nur eine Frau
von gleich großem Vermögen in Frage kommt, scheint eine Verbindung der beiden
aussichtslos zu sein.
Im Barton Park, dem Landsitz John Middletons und dem neuen Zuhause der Dashwood
Familie, sind nicht nur sie stets gern gesehene Gäste, sondern auch Mrs. Jennings, die
Schwiegermuter Sir Johns. Für
Mrs. Jennigs, die sich sehr
bemüht, alle ledigen
Mädchen in ihrem Bekanntenkreis zu verheiraten, ist nun in erster Linie darauf aus, für
die Dashwood-Mädchen einen passenden Mann zu finden. Im Colonel Brandon, ,einem
Freund der Familie und einem Mann, der in seinem Leben schon einige
Schicksalsschläge hinnehmen musste, sieht sie nun die richtige Partie für Elinor. Dieser
verliebt sich aber auf dem ersten Blick in die jüngere der Dashwood-Mädchen, in
Marianne. Trotz des großen Altersunterschiedes, ist sie es, die seit langer Zeit sein
Interesse weckt. Diese erwidert in keiner Weise seine Gefühle und hat nur Augen für
den jüngeren und attraktiveren John Willoughby. Elinor erkennt die Gefühle des
Colonels und teilt mit ihm die Sehnsucht nach einer Person, die offenbar nicht
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erreichbar zu sein scheint. Als Willoughby ohne einer Erklärung abreist, ist Marianne
nicht nur enttäuscht, sondern scheint auch ihr stets frohes, fast kindliches Gemüt zu
verlieren. Auf Wunsch von Miss Jennigs werden Elinor und Marianne ins Stadthaus
nach London eingeladen. Dort kommt es zu einem dramatischen Wiedersehen von
Marianne und Willoughby auf einem Ball. Sie sieht in das erste mal seit ihrem Abschied
in Begleitung seiner vermögenden Braut. Völlig fassungslos und entsetzt muss sie mit
ansehen, wie dieser sie keines Blickes würdigt. Nach diesem Ereignis verschlechtert
sich ihr Gesundheitszustand zunehmend. Ihre Schwester Elinor, die sich nun nicht nur
mit der Tatsache auseinander setzten muss, dass der Mann ihres Herzens bereits mit
einer anderen,
mit der Miss Steele verlobt ist, sondern auch mit dem
Gesundheitszustand ihrer Schwester. Bevor Elinor und Marianne abreisen, übermittelt
Alinor Edward Ferrars die Botschaft, dass der Colonel ihn in seinem Versprechen, dass
er als junger Mann Miss Steele gegeben hat und zwar diese zu heiraten, ihm
ermöglichen möchte, indem er diesem eine Pfarrstelle auf dessen Grundbesitz
übergeben möchte. Edward, der sein Wort trotz der Konsequenzen enterbt zu werden,
nicht brechen will, nimmt das Angebot dankend an.
Der zunehmend schlechte Zustand Mariannes bewegt Elinor dazu auf dem Landsitz der
Tochter Miss Jennigs halt zu machen. Marinne, die sich dem Landsitz entfernt, um
alleine die Stelle aufzusuchen, an der sie Willoughby das erste mal begegnet ist, gerät
ins Unwetter und wird schwer krank. Ihr Zustand, der nicht nur ihrer Schwester,
sondern vor allem Colonel Brandon sehr viel Kummer bereitet, wird lebensgefährlich.
Colonel Brandon, der nicht tatenlos dasitzen kann, holt Mariannes Mutter zu ihr.
Marianne gelingt es sich wieder zu erholen. Nicht nur ihr Zustand, sondern auch ihre
Gefühle zu Colonel Brandon scheinen sich zu bessern.
In den folgenden Tagen teilt der Diener der Dashwood Familie ihnen mit, dass ein
gewisser Mr. Ferrars Lucy Steele geheiratet hat. Als einige Tage später Edward Ferrars
die Familie Dashwood aufsucht, erkennt er und klärt das Missverständnis, dass nicht er,
sondern sein jüngerer Bruder Miss Steele geheiratet hätte. Der Film endet mit einer
Doppelhochzeit. Marianne heiratet Colonel Brandon, Elinor wird Edwards Ehefrau.
Ang Lee ist eine herrlich romantische Verfilmung gelungen, die nicht nur mit ihren
Schauspielern, den Bildern und ihrer tragischer Komik überzeugt, sondern auch in
ihrem gelungenem Drehbuch. Unterstützt werden die Schauspieler durch faszinierende
Kulissen und Landschaften, die in dem Film stets eingesetzt werden. Es ist nicht nur ein
Kostümfilm, sondern gleichzeitig ein Blick in die Welt zweier unterschiedlicher
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Schwestern, die sich zwar nicht in ihrem Wesen, aber in ihrer Liebe gleichen. Visuell
eindrucksvoll, wird der Roman Janes Austens umgesetzt.
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