raus bist du – noch lange nicht
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raus bist du – noch lange nicht
01 2009 Sommersemester staufenbiel Karrieremagazin .. DAS MAGAZIN FUR IHRE KARRIEREPLANUNG RAUS BIST DU – NOCH LANGE NICHT Karrierefalle Internet – die Fallstricke und wie Sie Ihnen entgehen Fußballstrategien Noten für Dozenten Medizintechnik Kicker-Weisheiten für Job-Einsteiger Was Studenten und Dozenten von Evaluation halten Die Branche mit Innovationskraft im Porträt staufenbiel.de Jetzt anmelden und JOBS und KARRIEREINFOS per E-Mail erhalten KM_SS_09_Cover.indd 1 24.03.09 16:13 Staufenbiel Karrieremagazin 01 2009 EDITORIAL DER PERSONALER SURFT MIT SCHAUFENSTER TRAINEE Zahlen, Fakten, Insider-Infos – Das Poster zum Herausnehmen WUSSTEN SIE SCHON... Eckhard Cordes, *1950 TRAINEE-GEHÄLTER © Metro Group studierte Betriebswirtschaftslehre 1976 Trainee bei der Daimler-Benz AG seit 11.2007 Vorstandsvorsitzender der Metro AG ... dass knapp ein Viertel aller Trainee-Programme in Deutschland zwingend einen Auslandsaufenthalt vorsehen? Quelle: Kienbaum Trainee-Studie 2002/2003 ... dass 72 Prozent der Unternehmen in Deutschland Trainee-Programme anbieten? Quelle: Kienbaum Trainee-Studie 2002/2003 ... dass die Margarine-Union 1948 das erste Unternehmen war, das in Deutschland Trainee-Programme einführte? ... dass nach Schätzungen von Experten eine Trainee-Ausbildung pro Person und Jahr zwischen 75 000 und 100 000 Euro kostet? ... dass ungefähr 80 Prozent der Trainees in den Unternehmen bleiben? BERÜHMTE TRAINEES Quelle: personalmarkt.de 2008, (Jahresgehälter, Medianwerte) NACH UNTERNEHMENSGRÖSSE NACH BRANCHEN Unternehmen <100 Mitarbeiter 30 122 Euro Unternehmen 101-1 000 Mitarbeiter 36 000 Euro Durchschnittliches Trainee-Gehalt 39 122 Euro Michael Frenzel, *1947 Pharma 40 586 Euro 40 346 Euro Autoindustrie 45 120 Euro Banken 41 693 Euro © TUI AG S.C.A Matthias Graf von Krockow, *1949 studierte Betriebswirtschaft mit dem Schwerpunkt Bankbetriebslehre Trainee bei der Chase Manhattan Bank in Frankfurt seit 1998 persönlich haftender Gesellschafter des Bankhauses Sal. Oppenheim Unternehmen >1 000 Mitarbeiter NACH FACHRICHTUNGEN © Sal. Oppenheim. jr. & Cie. studierte Rechtswissenschaften 1980 Eintritt in die Sparkassenorganisation als Trainee seit 07.2002 Vorstandsvorsitzender der TUI AG Wirtschaftswissenschaftler 36 900 Euro Naturwissenschaftler 39 800 Euro Ingenieure 41 580 Euro Informatiker 39.735 Euro EINSTIEGSWEGE Medien, Presse 31 200 Euro Bau 36 850 Euro Werbung und PR 24 600 Euro WIE SUCHEN UNTERNEHMEN TRAINEES? Quelle: staufenbiel JobTrends 2008, Basis: 513 Unternehmensangaben (Mehrfachnennung möglich) Quelle: Kienbaum Trainee-Studie 2002/2003 Hochschulmessen Thomas-Bernd Quaas, *1952 Praktika 88 % Anzeigen in Hochschulzeitschriften Direkteinstieg Training-on-the-job Diplomarbeiten 15 % Werner Wenning, *1946 Empfehlungen Tageszeitungen 50 % © Bayer AG Lehre zum Industriekaufmann bei der Bayer AG einjähriges Trainee-Programm bei der Bayer AG seit 04.2002 Vorstandsvorsitzender der Bayer AG Internet-Jobbörsen 57 % © Beiersdorf AG studierte Betriebswirtschaftslehre 1979 Trainee bei der Beiersdorf AG seit 05.2005 Vorstandsvorsitzender der Beiersdorf AG Andere Mittel Einarbeitung/Trainee-Programm 0% Assistentenposition Ein rundes Programm Amanda Shepherd, 26 Jahre, LLB English & German Laws (Honors), Trainee im Bereich Vertrieb/Filialleitung bei Kaufland; Studium: Jura (Liverpool und Münster) Klaus Sollmann, 28 Jahre, Master of Science in Mechanical Engineering and Applied Mechanics, Trainee im Trainee-Programm StartUp Cross bei Volkswagen; Studium: Maschinenbau (Braunschweig und Rhode Island) Mein Trainee-Programm im Vertrieb begann in einer großen Filiale in Dresden. In 15 Monaten sollte ich als Hausleiter in einem solchen Markt eingesetzt werden. In den ersten Monaten lernte ich alle Abläufe eines Marktes kennen und arbeitete an vielen Projekten mit. Dabei organisierte ich ein Center-Fest, plante eine Sonderflächenwerbevermarktung und bereitete die Eröffnung einer neuen Filiale vor. Für die Neueröffnung habe ich gemeinsam mit dem Hausleiter vor Ort alles organisiert, um den Markt für die Kunden vorzubereiten. Besonders interessant war es, die neuen Mitarbeiter einzustellen und einzuarbeiten. Meine Erwartungen an das Trainee-Programm wurden zu 100 Prozent erfüllt. Besonders wichtig waren mein Pate und mein Mentor, die mir immer Feedback gaben und mich unterstützten. So konnte ich vor allem meine Soft Skills weiter ausbauen. Aktiv zuhören, kommunizieren, unterstützen und leiten – der persönliche Umgang mit den Mitarbeitern ist das A und O für eine gute Zusammenarbeit. 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % INSIDER-INFOS: MEIN EINSTIEG ALS TRAINEE Ab nach Südamerika Das A und O Katharina Schnellen, 26 Jahre, Master of Commerce in Business, International Management Trainee bei TUI; Studium: Tourismus-, Event und Hospitality Management (Dortmund und Sydney) Durch Praktika und meine Diplomarbeit in der Konzernforschung habe ich erste Erfahrungen mit meinem Arbeitgeber machen dürfen. Die positiven Eindrücke von Trainees, die ich in dieser Zeit kennenlernte, bestärkten mich darin, ein Trainee-Programm als Karriereeinstieg zu wählen. Mir war wichtig, das Unternehmen bereichsübergreifend kennenzulernen und ein Netzwerk aufbauen zu können. Seit Herbst 2008 bin ich als Trainee tätig. Das 18-monatige Programm habe ich mit einem Projekt in meinem Zielbereich begonnen, der zentralen Instandhaltung in Hannover. Das Trainee-Programm sieht weitere Projekte in den Geschäftsbereichen entlang der Prozesskette vor, zum Beispiel in der Forschung und Entwicklung oder der Produktion. Demnächst gehe ich für drei Monate ins Ausland. Seminare, Vorträge und Treffen mit Mitgliedern des Managements runden das Programm ab, das meine Erwartungen voll erfüllt. Vor einem Jahr bin ich als Trainee eingestiegen. Das Programm dauert 18 Monate und war für mich nach dem Studium die optimale Lösung, um zu entdecken, in welche Richtung meine berufliche Karriere gehen soll. Bisher habe ich Abteilungen in Hannover, auf Mallorca und auf Gran Canaria durchlaufen. Zurzeit arbeite ich im Produktmanagement Karibik & Lateinamerika an meinem bisher spannendsten Projekt. In Kooperation mit einem anderen Veranstalter planen wir, Rundreisen in Südamerika anzubieten. Dabei treibe ich die operative Umsetzung voran und werde dafür auch nach Südamerika reisen. Mein Wissen aus dem Studium ist eine gute Basis für meine Arbeit. Marktanalysen zu erstellen oder Rentabilitäten von Produkten errechnen, gehört zu den Kernaufgaben in einem touristischen Unternehmen. Außerdem ist es wichtig, sich schnell in neuen Situationen zurechtzufinden, da Trainees alle drei Monate den Bereich wechseln. Aber genau das macht das Programm so attraktiv. staufenbiel.de 01 2009 Sommersemester Die Spatzen twittern ununterbrochen von den Dächern. Der Microblogging-Dienst Twitter hat es in Hörsäle, Unternehmen, das Weiße Haus und die Downing Street geschafft. 140 Zeichen müssen den Usern reichen, um sich über Ereignisse, Katastrophen und Belanglosigkeiten auszutauschen. Wie bei anderen Blogs kann jedoch allzu unbekümmertes Zwitschern zu virtuellen Karriereunfällen führen. Genau wie unbedachte Äußerungen, peinliche Fotos oder Videos im Internet. Für Bewerber ärgerlich: Big Google führt genauestens Buch über solche Fettnäpfchen und listet sie dem Personaler fein säuberlich auf, der seinen Kandidaten im Netz auf den Zahn fühlt. Eine fleckige Internet-Weste ist also nicht gerade förderlich für den Erfolg im Beruf. Aber auch eine Informationsdiät bringt Bewerber nicht weiter. Das sagt zumindest Klaus Eck. Der Buchautor ist Experte in Sachen Online-Image. Er rät Jobeinsteigern, ihre Web-Reputation zu managen und sich so ein Profil zu geben. Dann kann aus der Karrierefalle eine Erfolgschance Internet werden (lesen Sie den Artikel dazu auf Seite 32). Wer Roberto Blanco googelt, findet – es war nicht anders zu erwarten – Treffer zu seinem Schlager „Ein bisschen Spaß muss sein“. Untrennbar ist er mit Blancos Namen verbunden. Trotz dieser Popularität hat es der Evergreen nicht in die „Karrieremagazin“-Hitparade (Seite 18) geschafft. Auch „Fußball ist unser Leben, denn König Fußball regiert die Welt“ ist nicht dabei. Aber was der Fußball für Job-Weisheiten parat hält, das lesen Sie in dieser Ausgabe (ab Seite 22). Spaß macht Ihnen hoffentlich auch das neue Design des „Karrieremagazin“. Die Rubrik „Kompakt“ mit Kurzmeldungen und Leserfrage am Anfang des Heftes ist ebenfalls neu. So können wir noch aktueller für Sie berichten. Die Rubrik „Thema“ bietet nun mit einer Doppelseite das Wichtigste zum jeweiligen Thema auf einen Blick. Dieses Mal geht es um Trainee-Programme (ab Seite 25). Sie möchten uns Anregungen geben oder haben Fragen? Dann schreiben Sie an [email protected]. Karrieremagazin LIEBE LESERINNEN UND LESER staufenbiel Karrieremagazin .. DAS MAGAZIN FUR IHRE KARRIEREPLANUNG RAUS BIST DU – NOCH LANGE NICHT Karrierefalle Internet – die Fallstricke und wie Sie Ihnen entgehen Fußballstrategien Noten für Dozenten Medizintechnik Kicker-Weisheiten für Job-Einsteiger Was Studenten und Dozenten von Evaluation halten Die Branche mit Innovationskraft im Porträt staufenbiel.de Jetzt anmelden und JOBS und KARRIEREINFOS per E-Mail erhalten Viel Spaß beim Lesen! Stefanie Zimmermann, Chefredakteurin IMPRESSUM Staufenbiel Karrieremagazin · Gegründet 2001 · 9. Jahrgang · Auflage: 130 000 Exemplare Das Staufenbiel Karrieremagazin berichtet für Studierende, Absolventen und Young Professionals aktuell über Wissenswertes aus den Bereichen Studium, Job und Karriere. Es erscheint mit einer Auflage von 130 000 Exemplaren bundesweit viermal jährlich. Die nächste Ausgabe ist im Juni erhältlich. Staufenbiel Karrieremagazin ist unabhängig und wird an Hochschulen und im Umfeld sowie auf Fach- und Hochschulmessen kostenfrei verbreitet. Es kann von Dozenten, Studenteninitiativen und Hochschuleinrichtungen kostenfrei im Abonnement bezogen werden. Sales Director: Holger Fäßler, Telefon: 0221/91 26 63 33, E-Mail: [email protected] Anzeigenmarketing: Bert Alkema, Christiane Fuchs, Isabelle Fütterer, Klaus Knoblauch, Anne Moog, Nina Schell, Thorsten Volpers Client Support: Maria Gorki, Natascha Wiedenfeld Finanz- und Rechnungswesen: Britta Janshen Marketing/Distribution: Jana Kleine, Melanie Perrone Design: Yvonne Bäumgen, Simon Pietsch Leitung Grafik und Produktion: Simon Pietsch Titelfoto: © Kathrin Windhorst/photocase.com Druck: KonradinHeckel Copyright 2009 by Staufenbiel Media GmbH Herausgegeben von Staufenbiel Media GmbH Postfach 10 35 43, 50475 Köln, Tel.: +49 (0)221/91 26 63 0, Fax: +49 (0)221/91 26 63 9 E-Mail: [email protected], Internet: www.staufenbiel.de ISSN 1860-7667 Chefredakteurin (V.i.S.d.P.): Stefanie Zimmermann (SZ) Redaktion: Rebekka Baus (RB), Claudia Feuerer (ClF), Eva Flick (EF), Thomas Friedenberger (TF), Heinz Peter Krieger (HK), Sascha Reimann (SR), Silvija Subasic (SU) Lektorat: Claudia Feuerer, Silvija Subasic Herausgeberin: Birgit Giesen Redaktion und Verlag sind stets bemüht, sowohl redaktionelle Beiträge als auch Anzeigen daraufhin zu prüfen, dass Formulierungen nicht gegen geltendes Recht, insbesondere gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz verstoßen. Sollte im Einzelfall eine Formulierung von der Rechtsprechung als diskriminierend bewertet werden, weisen wir bereits jetzt darauf hin, dass wir uns von jeder Art der Diskriminierung distanzieren und dies jedenfalls nicht die Ansicht der Redaktion darstellt. Soweit in redaktionellen Beiträgen und in Beiträgen von Kunden ausschließlich oder überwiegend die maskuline Form verwendet wird, erfolgt dies lediglich aus Gründen der Lesbarkeit und stellt in keinem Fall eine Wertung gegenüber weiblichen Personen dar. Entsprechend ist mit dem staufenbiel.de KM_SS_09.indd Abs1:3 Gebrauch des Begriffs „Young Professionals“ keine Diskriminierung hinsichtlich des Alters intendiert, sondern es soll lediglich die Gruppe der Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger angesprochen werden. Sofern Sie sich durch Inhalte dieser Publikation benachteiligt fühlen, bitten wir Sie, sich mit unserer Beauftragten für Gleichbehandlung, Frau Rebekka Baus, [email protected], in Verbindung zu setzen. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in OnlineDienste und Internet sowie Vervielfältigung auf Datenträgern wie CD-ROM, DVD-ROM etc. dürfen nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlages erfolgen. Die einzige Ausnahme ist das Fotokopieren mit Quellennachweis durch CareerServices und Hochschulteams, Hochschulmitarbeiter und studentische Vereine zum Zweck der Berufsberatung. Die Inhalte der Artikel geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. Die Informationen in dieser Publikation sind sorgfältig recherchiert und geprüft worden, dennoch kann keinerlei Garantie übernommen werden. Eine Haftung für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen. Staufenbiel Karrieremagazin wird von Staufenbiel Media als Teil der Group GTI herausgegeben. GTI ist Europas führender Karriere-Verlag für Nachwuchsakademiker. 3 25.03.09 11:46 01 2009 Staufenbiel Karrieremagazin TITEL 32 © KSMEDIANET INHALT Fußballstrategien Noten für Dozenten ab 38 Kicker-Weisheiten für Job-Einsteiger Was Studenten und Dozenten von Evaluationen halten ab 22 TITEL Raus bist du – noch lange nicht CAMPUS Tanzender Riese 32 Karrierefalle Internet – die Fallstricke und wie Sie ihnen entgehen Der Jungstar Richard Sukuta-Pasu von Bayer Leverkusen im Porträt Alles zu Trainee-Programmen ab 25 Betreuter Aufstieg 25 06 EINSTIEG Schaufenster Trainee „Das Eingangstor“ Hinterm Tellerrand geht’s weiter 42 Macht Spaß, bietet Abwechslung und treibt die Karriere voran: Studieren im Ausland 28 Interview mit dem Trainee-Experten Norbert Thom Gut geplant ist halb gewonnen 44 Im Sauseschritt durchs Studium: Tipps für Bachelor-Studenten von den Career Services 09 Die Killerfrage 12 Medizintechnik: Eine Branche mit Innovationskraft Zehn Songs Noten für Dozenten ab 38 Evaluationen 1: Sympathie nach Noten 38 Evaluationen 2: Nominiert ist ... 40 08 Bachelor-Absolventen machen Karriere Technik bis der Arzt kommt 26 Die Info-Doppelseite zum Thema Trainee – zum Herausnehmen Das „Karrieremagazin“ fragte Studenten, wie sie ihre Karriere planen Nicht das Etikett zählt 36 Führungskraft in Etappen 18 Die Top Ten der Lieder zu Karriere und Arbeit 30 Gehälter: Wenn’s ums Geld geht, sind gute Informationen Bares wert Nie mehr Zeilen suchen 46 Visual Reading entdecken: Schneller lesen und besser erinnern „Die Hochschulen schaffen das nicht“ © RTL_Dr. House Studierst du nur oder planst du schon? „Ein Wundermittel“ Volker Gehmlich über den Sinn des Punktesystems ECTS THEMA KOMPAKT Karrierekalender, Leserfrage, Web-Schau 24 48 Andreas Keller von der GEW im Interview über Änderungen bei der Studienplatzvergabe RUBRIKEN Fußballstrategien ab 22 Fußball ist kein Gummitwist 22 Karrierefragebogen Kicken in die nächste Runde – was Fußball Jobeinsteiger lehrt Medizintechnik Ein Branchenporträt 4 KM_SS_09.indd Abs1:4 50 Die Leiter an der richtigen Wand: Fragen an Jochen Kienbaum 12 Impressum 2 staufenbiel.de 25.03.09 11:46 0904xx_Staufenbiel_Karrieremag_A4+ 05.03.2009 14:15 Uhr Seite 1 www.postbank.de/karriere Ihr Praktikum = Ihr Mehrwert Erleben Sie Banking live. Mit rund 14 Millionen Privatkunden sind wir einer der größten Finanzdienstleister Deutschlands. Mehr als 20.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter engagieren sich für unseren Erfolg: mit Professionalität und Überzeugung. Wir suchen Sie: hoch motiviert, leistungsbereit und offen für positiven Wandel. Wenn Sie künftig Ihre Qualifikation in unser Unternehmen einbringen wollen, möchten wir Sie gerne kennenlernen. Überzeugen Sie uns durch Ihre aussagefähige Online-Bewerbung unter www.postbank.de/karriere. Wir freuen uns auf Sie. 01 2009 Staufenbiel Karrieremagazin KOMPAKT Meldungen WEB-SCHAUKASTEN INTERVIEW: BEATLES MASTER Ganz neu: Vodcasts Webflimmern auf staufenbiel.de: Was wichtig im Bewerbungsprozess ist, das zeigen unsere neuen Videopodcasts. Die kurzen Filme sind das Ergebnis einer Projektarbeit mit Studenten der Hochschule Fresenius in Köln. Hier können Sie sie anschauen: www.staufenbiel.de/vodcasts „NICHT NUR MUSIK“ Karriere-Specials Trends, Nutzwert und Orientierungshilfe per E-Update: Die neuen Staufenbiel Karriere-Specials geben Ihnen einen schnellen Überblick über Perspektiven, Gehälter und Jobeinstieg im eigenen Fachgebiet oder in der Wunschbranche. Mit monatlich wechselnden Themenschwerpunkten, zu finden unter: www.staufenbiel.de/karriere-specials Die Beatles studieren, ist das eine spaßige Angelegenheit für echte Fans oder handelt es sich um ein seriöses Studienfach? Pop-Musik-Studien sind schon seit Jahren als ein ernsthaftes akademisches Studienfeld anerkannt. Daher ist es nur richtig, dass Studenten nun die Möglichkeit haben, sich dort zu spezialisieren, wo es noch der akademischen Auseinandersetzung bedarf. Es sollen sich also rund 20 Studenten von diesem Herbst an akademisch mit den Liedern der Beatles auseinandersetzen? Es geht um weit mehr. Der Name des Kurses sagt eigentlich schon alles: “The Beatles Popular Music and Society”. Es stehen also nicht nur die Musik der Beatles auf dem Stundenplan, sondern auch die Musikindustrie an sich, der Einfluss der Gesellschaft und der Geschichte Liverpools auf die Beatles. Die Studienkosten liegen ja immerhin zwischen 3 500 und 3 900 Pfund. Welche Karrierechancen tun sich da auf – ist der Beatles-Master ein „ticket to ride“? Alle britischen MAs sind eine Qualitätsgarantie. Die Absolventen sind Spezialisten in ihrem Studiengebiet und gelten als recherchestark. So auch die Studenten mit Beatles-Master – schon allein deshalb werden sie für künftige Arbeitgeber attraktiv sein. SU Demnächst akademische Studienobjekte: Die Beatles © EMI Staufenbiel Career Club Melden Sie sich kostenlos im Career Club an und profitieren Sie von den exklusiven Angeboten wie kostenfreiem Bewerbungs-Check, AC-Training oder Karriereberatung. Unter allen Neuanmeldungen von Lesern dieser Publikation verlosen wir zusätzlich 15 individuelle Karriereberatungen. Alle Angebote auf einen Klick unter http://karrieremagazin.career-club.de Einen Master in Beatles-Kunde können Pop-Fans nun an der Hope Universität in Liverpool machen. Studienleiter Mike Brocken im Interview über die Ernsthaftigkeit der Studien und Karrierechancen für die Absolventen. ZAHLENSPIELE DIE UNI-WELT IN ZAHLEN Student je Professor an Hochschulen im Jahr 2006 in Nordrhein-Westfalen: >> 26,9 Ausgaben je Student in Euro im Jahr 2005 in den Vereinigten Staaten: >> 19 000 Euro Student je Professor an Hochschulen im Jahr 2006 im Saarland: >> 11,1 Ausgaben je Student in Euro im Jahr 2005 in Deutschland: >> 10 400 Euro Quelle: IW 2008 Kosten für die gesamte Lebenshaltung eines Studierenden während des Studiums im Fach Philosophie (Studienende 2006): >> 67 600 Euro Kosten für die gesamte Lebenshaltung eines Studierenden während des Studiums im Fach Pharmazie (Studienende 2006): >> 47 100 Euro Quelle: OECD 2008 Zahl der BWL-Studenten in Deutschland im Wintersemester 2006/07: >> 136 241 Zahl der Jura-Studenten in Deutschland im Wintersemester 2006/07: >> 78 406 Quelle: Destatis 2008 Quelle: Studentenwerke 2007 6 KM_SS_09.indd Abs1:6 staufenbiel.de 25.03.09 11:47 Staufenbiel Karrieremagazin 01 2009 Meldungen KOMPAKT LESERFRAGE KARRIERE KURIOS 7.38 UHR IN DER FRÜH © SXC.HU_ZVON © PHOTOCASE_TM „Guten Mittag, liebe Zuhörer. Guten Morgen, liebe Studenten.“ So lautete früher einmal die Begrüßungsformel des Moderators eines Mittagsmagazins im Radio. Gar nicht witzig – und heutzutage auch nicht mehr wahr. Das ergab die Umfrage eines Online-Netzwerks unter 150 000 Studenten an mehr als 500 Hochschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. OB SICH NICHT NOCH WAS BESSERES FINDET Im Durchschnitt stehen Studierende danach um 7.38 Uhr auf. Der Anteil der Studenten, die bis mittags nicht aus den Federn kamen, lag bei nur 0,4 Prozent. Die Ergebnisse wurden mit Unterstützung der Arbeitsgruppe Arbeitsund Organisationspsychologie der Universität Marburg ausgewertet. Und selbst wenn manch einer bei der Auskunft geflunkert hat: Sobald der erste Tag im Job begonnen hat, klingelt bei vielen der Wecker deutlich früher als 7.38 Uhr. Man soll so manchen Berater oder Banker schon um diese Zeit am Check-in-Schalter am Flughafen gesehen haben, wie sie sich an ihrem Kaffeebecher festhielten. TF Sie haben Fragen zur Karriereplanung, Bewerbung oder Arbeitsrecht? Unsere Experten sind für Sie da. Schicken Sie Ihre Frage an: [email protected] – und vielleicht lesen Sie schon im nächsten Heft die Antwort darauf. DIE FRAGE: Ich habe bereits einen neuen Arbeitsvertrag zum nächsten Monat unterschrieben. Jetzt habe ich aber ein noch attraktiveres Angebot von einem anderen Unternehmen erhalten und würde dies gerne annehmen. Was muss ich tun, damit ich den besseren Job antreten kann? Im unterschriebenen Arbeitsvertrag steht nichts von einer Strafe, die Kündigungsfrist beträgt zwei Wochen während der Probezeit. DIE ANTWORT: Prüfen Sie, ob eine Kündigung vor Arbeitsbeginn ausdrücklich ausgeschlossen ist. Falls „ja“ gilt: Sie können die schriftliche Kündigung am ersten Tag übergeben. Sie müssen die Arbeit aber für die Dauer der Kündigungsfrist antreten. Keinesfalls sollten Sie eigenmächtig der Arbeit fernbleiben, da hierdurch eventuell ein Schadensersatzanspruch des Arbeitgebers entstehen kann. Zusätzlich riskieren Sie Schadensersatzforderungen für Kosten einer Neuausschreibung und Bewerberauswahl. Falls „nein“ gilt: Sie können die Kündigung bereits vor Beginn des Vertrages schriftlich einreichen, wenn es auf Ihre konkrete Person, Ihre Fähigkeiten oder Ihr Spezialwissen für die Stelle nicht ankommt. Achten Sie unbedingt darauf, dass Sie einen Nachweis haben, wann die Kündigung dem Arbeitgeber zugegangen ist. Meine Empfehlung: Suchen Sie ein klärendes Gespräch mit dem Arbeitgeber und vereinbaren Sie schriftlich, dass Sie den Arbeitsvertrag einvernehmlich als gegenstandslos ansehen. Vielleicht besteht ja später noch mal Gelegenheit zu oder Interesse an einer Zusammenarbeit. Sträubt sich der Arbeitgeber, empfehle ich die Inanspruchnahme anwaltlicher Hilfe. Dort kann auch geprüft werden, ob noch gesonderte tarifvertragliche Vorschriften Anwendung finden. UNSER EXPERTE Guido-Friedrich Weiler, Fachanwalt für Arbeitsrecht aus Hennef, beantwortet für das „Karrieremagazin“ Fragen zum Arbeitsrecht. Frank B., München Die Antwort kann nur allgemein gegeben werden und nicht alle Besonderheiten eines Einzelfalles berücksichtigen. Ein abschließender Rechtsrat ist damit in keinem Fall verbunden. KARRIEREKALENDER SOMMERSEMESTER 2009 April Mai Juni 20.-24.04. Hannovermesse, hannovermesse.de 27.-29.04. Career Fair Summacum, Mannheim, summacum.com 30.04. meet@fh-aachen, iqb.de 05.-07.05. Konaktiva Darmstadt, konaktiva.tu-darmstadt.de 12.-13.05. Careers in Europe, Berlin, careersineurope.com 19.-20.05. Akademika, Nürnberg, akademika.de 03.06. staufenbiel.de KM_SS_09.indd Abs1:7 CampusMeetsCompanies, Halle, campusmeetscompanies.de 04.-09.06. Recruiting Days, Bonn, staufenbiel.de\recruitingdays 10.06. JURAcon, Frankfurt, iqb.de 7 25.03.09 11:47 01 2009 Staufenbiel Karrieremagazin EINSTIEG Umfrage Astrid-Silke Wagner, 24, studiert Germanistik, Anglistik und Klassische Literaturwissenschaft (Magister) im 4. Semester an der Universität Köln. David May, 25, studiert Informatik (Master) im 9. Semester an der HeinBoris Kauhl, 24, studiert Geografi e (Diplom) im 6. Semester an der Uni- rich-Heine-Universität Düsseldorf. versität Köln. „Ich möchte in verschiedene Bereiche schnuppern, besonders in der Medienbranche. Informationen suche ich im Internet und wenn es geht, greife ich auf Vitamin B zurück.“ „Spezialisieren möchte ich mich in Städtebau im Bereich Einzelhandel und Dienstleistung. Außerdem plane ich ein Auslandssemester, um auch Auslandserfahrungen zu sammeln.“ „Ich habe seit zwei Jahren einen Nebenjob, um Praxiserfahrung zu sammeln. Ab und zu schaue ich mal bei Jobbörsen im Internet vorbei, was es für Jobs und Angebote gibt.“ STUDIERST DU NUR ODER PLANST DU SCHON? Das „Karrieremagazin“ fragte Studenten, wie sie ihre Karriereplanung angehen. Die Antwort: Der Student von heute hat die Zukunft im Blick, probiert sich aber auch aus. Praktika, Nebenjobs und Auslandserfahrungen gehören dazu. Hanna Berger, 24, studiert Medien- und Kulturwissenschaften (Bachelor) im 1. Semester an der Universität Köln. „Nach meiner Ausbildung beim WDR wollte ich unbedingt studieren gehen. Mit einem Master in der Tasche werde ich bessere Karrierechancen auf dem Arbeitsmarkt haben. Mein Ziel ist es, Führungsqualitäten zu erwerben, um später meine eigene Abteilung zu leiten.“ INTERNET Weitere Antworten finden Sie unter: www.staufenbiel.de/umfrage 8 KM_SS_09.indd Abs1:8 Alexander Sopart, 23, studiert BWL (Diplom) im 7. Semester an der Heinrich-Heine-Univer- Klaus-Marius Bastian, 21, studiert Medizin im 5. Semester an der Heinrich-Heine-Universität sität Düsseldorf. Düsseldorf. „Ich habe schon einige Praktika und Nebenjobs gemacht. Überlegen tue ich schon, was ich später machen möchte, aber der Arbeitsmarkt macht es einem derzeit nicht einfach. Es gibt einfach zu viele BWL-Studenten. Deshalb halte ich mir offen, was meine spätere Richtung angeht. Zurzeit stehen daher erst meine Prüfungen im Vordergrund.“ „Ich möchte in meiner Assistenzarztzeit in der Kinderheilkunde tätig sein. Nach meinem Studium will ich schauen, ob ich im Krankenhaus bleibe oder in Richtung Wirtschaft gehe. Später in einem Pharmakonzern zu arbeiten, würde mich interessieren. Die Jobaussichten sehen sehr gut aus, da angehende Mediziner durch den Ärztemangel profitieren.“ Umfrage: Silvija Subasic staufenbiel.de 25.03.09 11:47 Staufenbiel Karrieremagazin 01 2009 ©PHOTOCASE_ROLLEYES Bachelor EINSTIEG NICHT DAS ETIKETT ZÄHLT Sie sind jung, flexibel und motiviert. Während ihre Kommilitonen noch in der Uni pauken, können Bachelor-Absolventen Praxiserfahrung sammeln und im Unternehmen durchstarten. S eit 15 Monaten hat Vincent Ahrens seinen Bachelor-Abschluss in der Tasche. Praktisch genauso lange arbeitet er nun auch schon beim Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen KPMG. „Ich bin über das hauseigene Advisory-Trainee-Programm eingestiegen, das sich sowohl an Bachelor- als auch an Master-Absolventen richtet“, sagt der 22-Jährige, der seinen Bachelor in International Business absolviert hat. „Mein Team hat mich sehr nett aufgenommen und ich habe schon eine Menge gelernt“, sagt Ahrens, der mittlerweile bereits vom Associate zum Senior Associate befördert wurde. Die Tatsache, dass er gut im Arbeitsleben angekommen ist, hält den Nachwuchs-Berater aber nicht davon ab, noch mal an die Uni zurückzukehren: „Ich möchte ein Master-Studium absolvieren, um mich fachlich und persönlich weiterzuentwickeln. Dabei werde ich auch von meinem Arbeitgeber unterstützt“, sagt er. Bachelors auf dem Vormarsch Inzwischen hat die 1999 in Bologna unterzeichnete Studienreform voll durchgeschlagen: Längst sind die Schnellstudenten mit dem neuen Bachelor-Abschluss auf dem Vormarsch. Bislang, so sagt eine aktuelle Statistik der Hochschulrektorenkonferenz staufenbiel.de KM_SS_09.indd Abs1:9 (HRK), sind 75 Prozent aller Studiengänge auf die neuen Abschlüsse umgestellt. Jeder Dritte studiert bereits nach dem neuen System. Zwischen 2000 und 2007 haben insgesamt knapp 58 000 Bachelors den neuen Abschluss gemacht. Noch ist der Absolventenanteil mit rund 14 Prozent zwar nicht sehr hoch, aber spätestens im nächsten Jahr könnte sich das ändern, wenn die Absolventen der seit 2005 rasant angewachsenen Bachelor-Studiengänge auf den Arbeitsmarkt strömen. Stärken bewusst machen Laut einer Studie des Berliner Trendence Instituts, bei der examensnahe Studierende der Wirtschaftswissenschaften befragt wurden, entscheidet sich mittlerweile ein Drittel nach dem BachelorAbschluss für den direkten Berufseinstieg. Genauso viele, nämlich 33,1 Prozent, wollen ein Vollzeit-MasterStudium anhängen und 16,6 Prozent wählen den Berufseinstieg mit begleitendem Master- oder MBA-Studium. Die Entscheidung für den VollzeitMaster fällen vor allem Bachelors, die das Gefühl haben, noch nicht genug gelernt zu haben und sich weiter spezialisieren wollen. Andere haben Angst, dass das Schnellstudium sie noch nicht gut genug auf den Arbeitsmarkt vorbereitet hat. >>> 9 25.03.09 11:47 01 2009 Staufenbiel Karrieremagazin EINSTIEG Bachelor „LASSEN SIE SICH NICHT VERUNSICHERN“ Im Interview erläutert Franziska Pankow, Referatsleiterin für Bildungspolitik und Hochschulen beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK), wie die Wirtschaft mit den reformierten Studienabschlüssen Bachelor und Master umgeht und welche Kompetenzen Unternehmen fordern. Was tun Sie gegen diese Verunsicherung? Zusammen mit der Hochschulrektorenkonferenz haben wir eine Veranstaltungsreihe in den verschiedenen Regionen in den Kammern ins Leben gerufen, die vor allem die kleineren und mittleren Unternehmen über die neuen Abschlüsse informieren soll. Das geht von ganz grundsätzlichen Informationen wie „Was ist ein Bachelor?“ bis hin zu „Wie kann mein Unternehmen davon profitieren?“ Wo sind die Chancen besonders gut? Vor allem von Firmen, in denen Fachkräftemangel herrscht, werden Bachelor-Absolventen oft direkt nach ihrem Abschluss vom Fleck weg eingekauft. Die Einstiegsoptionen sind vor allem für Ingenieure und Naturwissenschaftler sehr gut. So wie Vincent Ahrens macht es rund ein Viertel der Bachelors: Nach dem Studium starten sie direkt in die Arbeitswelt, um dort Geld zu verdienen und Praxiserfahrung zu sammeln. Viele Arbeitgeber ziehen mit: Ihre anfänglichen Bedenken gegenüber den reformierten Studiengängen scheinen 10 KM_SS_09.indd Abs1:10 Was sollten Bachelor-Absolventen für den Berufsstart mitbringen? Wir stellen immer wieder fest, dass die Wirtschaft nicht nur Wert auf Fachwissen legt. Soziale und persönliche Kompetenzen sind heute wichtiger denn je. Als wichtigste Kompetenz wird Teamfähigkeit gesehen. Aber auch Selbständigkeit, Einsatzbereitschaft und Kommunikationsfähigkeit sind unverzichtbar. Häufig wird bemängelt, dass die Absolventen zu wenig Praxiserfahrung haben... Praxisbezug ist für die Unternehmen enorm wichtig. Denn wie sollen die Studenten sonst einen Bezug zur Arbeitswelt bekommen, wenn nicht durch praktische Erfahrungen? Die Integration von Praktika in das Studium ist deshalb ein Muss. Daher darf die BolognaReform auf keinen Fall dazu führen, dass man das Praxissemester zugunsten einer sechssemestrigen Struktur wegfallen lässt, wie es leider derzeit viele Hochschulen machen. Wichtig ist nämlich nicht nur, dass die Studenten schnell studieren, sondern vor allem, was sie später können. Besonders in den natur- und ingenieurwissenschaftlichen Berufen zeigt sich die weichende Skepsis: Der schnell verfügbare Nachwuchs ist öfter willkommen, was nicht zuletzt auf den großen Mangel in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) zurückzuführen ist. Im Gegenzug dazu fordern die Unternehmen, dass die Hochschulen ihre Studenten gut auf den frühen Einstieg in die Arbeitswelt vorbereiten. „Einige Studiengänge sind im Zuge der Hochschulreform lediglich umetikettiert und in die neuen Strukturen gepresst worden. Dabei ist es vor allem wichtig, neue didaktische Inhalte zu finden und das Studium mehr auf die Bedürfnisse der Studierenden abzustimmen“, sagt Mathias Winde, Programmleiter Hochschulreform des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft. Teamfähigkeit ist laut einer Umfrage des Deutschen Was raten Sie Bachelor-Studenten, die kurz vor ihrem Abschluss stehen? Sie sollten sich vor allem nicht verunsichern lassen. Oft wird Bachelor-Absolventen vermittelt, dass sie noch nicht richtig fertig ausgebildet seien. Das stimmt aber so nicht. Daher sollten sie sich ihre Stärken bewusst machen, denn auch sie haben viel gelernt und geleistet. zu weichen. Besonders international tätige Unternehmen unterstützen die Bachelor-Einsteiger. Das zeigt auch die Staufenbiel JobTrends-Studie 2008: Danach ist die Beliebtheit der neuen Abschlüsse bei den Unternehmen von 50 Prozent im Jahr 2007 auf ganze 76 Prozent im Jahr 2008 gestiegen. © FOTOLIA__YURI ARCURS Immer mehr Studiengänge sind inzwischen auf die neuen Abschlüsse umgestellt. Wie reagiert die Wirtschaft darauf? Die Wirtschaft steht den neuen Abschlüssen grundsätzlich sehr aufgeschlossen gegenüber, denn wir haben eine Reform des Studiums ja schon lange gefordert. Allerdings haben noch nicht so viele Unternehmen konkrete Erfahrungen mit Bachelor- und Masterabsolventen gemacht, da ja erst knapp über zehn Prozent von ihnen auf dem Arbeitsmarkt angekommen sind. Daher sind vor allem die kleineren und mittleren Unternehmen, die mit den Abschlüssen noch nicht so vertraut sind wie die großen, international tätigen Firmen, noch immer ein wenig verunsichert. MINT-Mangel staufenbiel.de 25.03.09 11:47 Staufenbiel Karrieremagazin 01 2009 Bachelor EINSTIEG INSIDER-SICHT Industrie- und Handelskammertags (DIHK) die wichtigste Kompetenz, die Hochschulabsolventen beim Berufseinstieg mitbringen sollten. Fast ebenso wichtig seien Selbstständigkeit, Einsatzbereitschaft und Kommunikationsfähigkeit. Guter Einstieg Neben dem Direkteinstieg bieten viele Unternehmen, allen voran die großen Unternehmensberatungen, Einstiegsprogramme an, die speziell auf die Neu-Absolventen zugeschnitten sind. Das können, ähnlich wie bei Vincent Ahrens, Trainee-Programme sein, die den Bachelor mit Hilfe von Training on the Job und Mentorenprogrammen in der Praxis unterstützen. In sogenannten Pre-Master-Programmen läuft der Einstieg meist so ab: Im Unternehmen sammeln Bachelor-Einsteiger on the Job praktische Erfahrung. In einer folgenden Master-Phase absolvieren sie staufenbiel.de KM_SS_09.indd Abs1:11 ihr Studium an einer selbst gewählten oder vom Unternehmen vermittelten Hochschule. Daneben können sie studienbegleitend Jobs oder Praktika absolvieren. Viele Master-Studenten werden von den Firmen auch mit einem Studienkredit gefördert. Oft ist das jedoch mit der Verpflichtung verbunden, nach dem Studium wieder ins Unternehmen zurückzukehren. Denn mit solchen Programmen investieren die Unternehmen nicht nur in die Zukunft der Absolventen, sondern auch in die eigene: Sie bilden die Berufseinsteiger perfekt nach ihren betrieblichen Bedürfnissen aus und binden sie gleichzeitig an sich. Bachelor oder Master? In Forschung und Entwicklung, wo der Beruf viel wissenschaftlich-technisches Fachwissen erfordert, das nur im weiterführenden Studium gelehrt wird, werden meist Master-Absolventen eingesetzt. Meist ist in naturwissenschaftlichen Einsatzgebieten auch der Doktortitel erwünscht. „In allen anderen Bereichen sind Bachelor- und Master-Absolventen aber mittlerweile gleichgestellt“, sagt Mathias Winde vom Stifterverband für die deutsche Wissenschaft und wehrt sich damit gegen die häufige Behauptung, „dass die meisten Unternehmen Bachelors eher in handlungsbezogenen Bereichen wie Marketing, Vertrieb oder der Produktion einsetzten. „Letztendlich kommt es den Unternehmen beim Einsatz der Nachwuchskräfte nicht mehr auf ihr Etikett, also den Abschluss an, sondern darauf, was er im Job leistet.“ Auch der Unterschied zwischen dem Verdienst eines Bachelors und dem eines Masters ist nicht so groß wie oft erwartet: Eine aktuelle Kienbaum-Studie zeigt, dass ein Bache- Elke Miltrup-Altunok ist Managerin Human Resources bei Kraft Foods Deutschland. Hier leitet sie die Personalentwicklung. Unsicherheit nehmen Im Zuge der europaweiten Umstrukturierung der Hochschulabschlüsse ist es sehr wichtig, Bachelor-Absolventen ein Stück ihrer Unsicherheit hinsichtlich der Wertigkeit ihres Abschlusses zu nehmen. Das können Unternehmen tun, indem sie klare Karriere- und Entwicklungsperspektiven aufzeigen. Wir beschäftigen uns bereits seit längerem intensiv mit dem Thema und sind davon überzeugt, dass Entwicklungsprogramme mit den richtigen On- und Off-the-Job-Maßnahmen es motivierten Bachelorabsolventen ermöglichen, bereits innerhalb kurzer Zeit erste Managementverantwortung zu übernehmen. Der weitere Karriereverlauf sollte sich dann an der individuellen Leistung und dem Potenzial, nicht am Abschluss orientieren. Das signalisiert, dass Bachelor-Absolventen im Unternehmen willkommen sind und als vollwertige Akademiker angesehen werden. lor-Absolvent durchschnittlich 39 000 Euro verdient, ein Master-Absolvent dagegen nur rund 4 000 Euro mehr. Viele Personaler betonen: Ob jemand auf der Karriereleiter aufsteigt, hängt vor allem mit seiner Persönlichkeit, seinen Leistungen und Fähigkeiten zusammen und nicht mit dem Abschluss. Das kann auch Vincent Ahrens bestätigen: „Die überwiegende Mehrheit meiner Trainee-Kollegen hat bereits einen Master-Abschluss oder ein Diplom erworben. Ich bin jedoch weder in Bezug auf die Position noch auf meine Aufgaben benachteiligt.“ Rebekka Baus 11 25.03.09 11:47 01 2009 Staufenbiel Karrieremagazin EINSTIEG Medizintechnik TECHNIK BIS DER ARZT KOMMT Branchenporträt: In der Medizintechnik geht es nicht nur um Produkte. Der Industriezweig setzt sich mit hoher Innovationskraft immer auch für die Gesundheit von Menschen ein. E mergency Room, Grey’s Anatomy und Dr. House. Arztserien sind der Dauerbrenner im Fernsehen. Die Helden: Ärzte – meist gut aussehend, mit attraktiven Assistenten an ihrer Seite. Selbst in den kniffligsten Situationen behalten sie den Überblick und meistern jeden Fall, und sei er noch so kompliziert. Doch was wären die Halbgötter in Weiß ohne die Medizintechnik? Denn eigentlich sind es doch die Ingenieure und Informatiker im Hintergrund, die den Ärzten mit neuesten technischen Errungenschaften zum Erfolg und ihren Patienten zu bester Gesundheit verhelfen. Für Hochschulabsolventen, die kein Blut sehen können, aber trotzdem am medizinischen Fortschritt beteiligt sein wollen, ist der Einstieg bei einem Hersteller für medizinische Produkte und Leistungen eine gute Möglichkeit. Wer etwa in der Entwicklung medizinischer Geräte tätig ist, leistet auch ohne direkten Patientenbezug einen wichtigen Beitrag. Neben der Forschung und Entwicklung >>> © RTL_Dr. House TV-Glanz für den beliebten Serienarzt Dr. House: Ganz so glamourös ist der Einstieg in die Medizintechnik zwar nicht, dafür aber umso sinnerfüllter. 12 KM_SS_09.indd Abs1:12 staufenbiel.de 25.03.09 11:47 E20001-F70-P260 Siemens Healthcare ist weltweit einer der größten Anbieter im Gesundheitswesen. Der Sektor steht für innovative Produkte und Komplettlösungen sowie für ein umfangreiches Angebot von Dienst- und Beratungsleistungen. Abgedeckt wird das gesamte Spektrum von bildgebenden Systemen für Diagnose und Therapie, über die Molekularmedizin und die Audiologie bis hin zu IT-Lösungen. Siemens Healthcare beschäftigt weltweit mehr als 48.000 Mitarbeiter und ist in über 130 Ländern präsent. Für unseren Standort in Erlangen suchen wir: Studenten (m/w) Einsatz als Praktikant, Werkstudent oder im Rahmen der Abschlussarbeit Ihre Aufgaben: Sie wollen parallel zum Studium Praxiserfahrungen sammeln und erste Kontakte in die Berufswelt der Technik knüpfen? Dann nutzen Sie bei uns die Möglichkeiten, Ihre theoretischen Kenntnisse aus dem Studium in die Praxis einzubringen und bei spannenden Projekten mitzuwirken. Es warten verschiedenste, vielseitige und interessante Aufgaben auf Sie! Ihr Profil: Wenn Sie Elektrotechnik, Informatik, Physik oder Maschinenbau studieren, dann sind Sie bei uns genau richtig. Wir freuen uns, mit Ihnen aus neuen Ideen effiziente Lösungen zu entwickeln – und diese erfolgreich umzusetzen. Wenn Sie den Wunsch haben, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln, die Bereitschaft und Fähigkeit haben, innerhalb eines Teams Aufgaben zu übernehmen und Sie die gesetzten Ziele dabei engagiert verfolgen, dann sollten Sie sich mit uns in Verbindung setzen. Wir freuen uns auf Sie! Interessiert? Dann bewerben Sie sich online unter www.siemens.de/career/jobboerse und senden Sie uns Ihre aussagekräftige Bewerbung, die Ihr persönliches Anschreiben, Ihren Lebenslauf sowie Ihre relevanten Zeugnisse enthält. Falls Sie Fragen zu diesem Stellenangebot haben, wenden Sie sich bitte an unser Recruiting-Team unter der Telefonnummer 09131-84-8448. Siemens AG - Healthcare Sector Healthcare Sector www.siemens.de/career 01 2009 Staufenbiel Karrieremagazin EINSTIEG Medizintechnik MEDIZINTECHNOLOGIE IN DEUTSCHLAND – EINE BEDEUTENDE BRANCHE „Die Medizintechnik ist die ideale Heimat für Fachleute verschiedener Disziplinen.“ 12 000 Unternehmen, davon 1 250 mit mehr als 20 Beschäftigten 170 000 Arbeitsplätze + 29 000 im Einzelhandel für medizinische und orthopädische Güter + 7 000 Gesundheitstechniker finden Ingenieure interessante Aufgaben in der Produktion, Qualitätssicherung, Installation und Wartung. Und sie sind es auch, die das Krankenhauspersonal schulen. Aber nicht nur Ingenieure sind gefragt. „Die Medizintechnik ist die ideale Heimat für Fachleute verschiedener Disziplinen“, sagt Tobias Weiler, Leiter des Fachverbands Medizintechnik beim deutschen Industrieverband für optische, medizinische und mechatronische Technologien e.V. (Spectaris). Neben Ingenieuren sind zum Beispiel Wirtschaftswissenschaftler und Informatiker bei den Unternehmen der vorwiegend mittelständisch geprägten Branche gefragt. „Typische Einsatzfelder für Wirtschaftswissenschaftler sind unter anderem das Marketing, der Vertrieb, Controlling oder Logistik“, sagt Karin Lorenz, zuständig für Personalmarketing und TraineeProgramme beim Medizin- und Hygieneprodukteunternehmen Hartmann in Heidenheim. Informatiker sind hingegen gefragt, wenn es um die Vernetzung von Daten oder die Einbettung von Systemen geht. Und für Juristen mit Schwerpunkt Medizinrecht, gibt es attraktive Jobs in Kanzleien. Sie werden von den Unternehmen zu Rate gezogen, wenn es darum geht, neue Produkte oder Leistungen zuzulassen. 14 KM_SS_09.indd Abs1:14 Liebe zum Detail Egal aus welcher Fachrichtung man kommt, alle Mitarbeiter der Branche haben eines gemeinsam: Die Begeisterung für neue Technologien und medizinische Verknüpfungen. „Wichtig ist außerdem die Nähe zu technischen und medizinischen Fragestellungen“, sagt Tobias Weiler. Denn in der Medizintechnik geht es nicht nur um Produkte, die vom Band laufen. Vielmehr geht es darum, durch neueste Entwicklungen Leben zu retten, Menschen zu heilen oder ihre Lebensqualität zu verbessern. Sei es durch Geräte für Diagnostik oder Chirurgie oder durch Implantate, Prothesen und Verbandsmittel. Im Detail sind es zum Beispiel Neuroprothesen, optische Technologien und nanotechnologisch geprägte Verfahren, die den Reiz für viele Nachwuchskräfte ausmachen. Gefragt sind unter anderem Experten mit Grundlagen der Optik, Mechanik und Elektronik. >>> AUS MEINER SICHT EINEN BEITRAG LEISTEN Diplom-Betriebswirtin Dominique Echtner, Jahrgang 1977, ist Sales Representative (Vertriebsmitarbeiterin) im Bereich Extracorporeal Therapies Cardio Vascular bei Medtronic in Meerbusch bei Düsseldorf. Sie studierte BWL mit Schwerpunkt Marketing. Als Sales Representative gleicht kein Tag dem anderen. Täglich warten neue Herausforderungen, etwa bei Kundenbesuchen im Krankenhaus oder bei Produkteinführungen im OP. Da muss man flexibel auf neue Situationen reagieren, komplexe Zusammenhänge verstehen und Projekte mit Technikern, Ärzten und Schwestern koordinieren. Meine Laufbahn startete ich als Marketing Assistant im Innendienst und wechselte nach 1,5 Jahren in den Außendienst. An meiner Tätigkeit fasziniert mich besonders die internationale Ausrichtung und der Gedanke, dass durch Medizintechnikprodukte die Leben der Patienten verlängert und verbessert werden. Es ist ein schönes Gefühl zu wissen, dass man tagtäglich einen Beitrag dazu leistet. Dies spürt man auch im Umgang mit den Kollegen und unseren Kunden, den Krankenhäusern, Patienten und Ärzten. Außerdem wird eine selbstbestimmte, kreative und zielorientierte Arbeitsweise geschätzt, die mir persönlich sehr entgegenkommt. Mein Beispiel zeigt, dass nicht nur Bewerber aus medizinischen und technischen Studienrichtungen gute Chancen in der Medizintechnik haben. staufenbiel.de 25.03.09 11:47 Auch wenn wir die Mittel dazu hätten ... wir beschneiden keine Kompetenzen. Freie Hand? Haben Sie bei uns in fast jeder Hinsicht – außer beim Aufschneiden. Denn in der HARTMANN GRUPPE schätzen wir echte Talente, engagierte Menschen wie Sie, die wirklich etwas bewegen können. Und unser Vertrauen macht sich bezahlt. Schließlich sind wir mit der Kompetenz unserer weltweit mehr als 9.000 Mitarbeiter zu einem der international führenden Anbieter von Medizin- und Hygieneprodukten geworden. Nutzen auch Sie die Möglichkeit, sich in unser hoch technologisiertes Umfeld einzubringen und sich gezielt weiterzuentwickeln. Wenn Sie in Zukunft ausgezeichnet abschneiden wollen, ist HARTMANN für Sie mehr als nur ein gutes Pflaster. Überzeugen Sie sich selbst: karriere.hartmann.info PAUL HARTMANN AG · Paul-Hartmann-Straße 12 · 89522 Heidenheim 01 2009 Staufenbiel Karrieremagazin EINSTIEG Medizintechnik Damit nicht an den Bedürfnissen der Patienten und Ärzte vorbeientwickelt wird, arbeiten Ingenieure und Informatiker stets mit Krankenhausdirektoren und Ärzten zusammen. Wichtig ist hierbei die Fähigkeit, ein Produkt ganzheitlich zu sehen. International arbeiten Wer an eine internationale Karriere denkt, ist in der Medizintechnikbranche ebenfalls richtig. Nicht umsonst ist und bleibt die deutsche Medizintechnik laut Tobias Weiler ein Exportschlager. Für Nachwuchskräfte, die es ins Ausland zieht, bietet die Branche ein spannendes Umfeld. „Vor allem im Marketing, der Produktentwicklung oder im Einkauf ist ein hoher Internationalisierungsgrad vorhanden, und in großen Unternehmen gibt es immer mehr Chancen, für längere Zeit im Ausland zu arbeiten“, erklärt Personalerin Lorenz. Auch die Mittelständler agieren international. Allerdings haben sie oft keine Filialen im Ausland. Stattdessen arbeiten sie mit Händlern oder Zulieferern aus anderen Ländern zusammen. Produktion im Wert v. 17,4 Mrd. Euro davon Exportumsatz Inlandumsatz 11,2 Mrd. Euro 6,2 Mrd. Euro Sichere Jobs Wie Unternehmen anderer Branchen leiden auch die Medizintechnikunternehmen unter Fachkräftemangel. „Viele Unternehmen versuchen dem entgegenzuwirken, indem sie mit universitären Einrichtungen, Studiengängen oder Studenteninitiativen der Hochschulen kooperieren und so schon frühzeitig mit Studenten in Kontakt treten“ erklärt Personalerin Karin Lorenz von Hartmann. Umgekehrt sollten auch Nachwuchskräfte mit Interesse an der Medizintechnik frühzeitig Kontakt zu Unternehmen der Branche knüpfen. Eine gute Gelegenheit bietet sich auf Messen oder durch Praktika. Neben der großen sozialen Verantwortung und den einzigartigen Entwicklungsleistungen hat die Branche einen weiteren Vorteil: Da die Medizintechnik weniger von konjunkturellen Bedingungen abhängt als viele andere Branchen, können ihr Krisen wie die Finanzkrise wenig anhaben. So gelten die Jobs in der Branche als relativ sicher. Laut einer Umfrage des Bundesverbands Medizintechnologie (BVMed) haben 2008 55 Prozent der Medizintechnikunternehmen neue Arbeitsplätze geschaffen. Bei knapp 30 Prozent der befragten Unternehmen blieb die Mitarbeiterzahl stabil. Für Experte Tobias Weiler liegt die konjunkturelle Unabhängigkeit unter anderem an der demografi chen s Entwicklung. Auch der Bundesverband Medizintechnologie blickt positiv in die Zukunft. Bedarf wird weiter steigen Im Branchenbericht MedTech 2008 heißt es: „Die Medizintechnologiebranche ist ein weltweiter Wachstumsmarkt. Der medizintechnische Fortschritt, die demografische Entwicklung mit immer mehr älteren Menschen und der erweiterte Gesundheitsbegriff werden dafür sorgen, dass dies auch so bleibt. Der Bedarf an Gesundheitsleistungen wird weiter steigen. Patienten sind immer mehr bereit, in ihre Gesundheit zu investieren.“ Zu schaffen machen der Branche unter anderem der Preisdruck und die gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise. Neue Herausforderungen warten also auf die Medizintechniker. Kirsten Gregus IM NÄCHSTEN HEFT: Branchenporträt Finanzdienstleistungen © RTL_Dr. House EINSTIEGSGEHÄLTER IN DER MEDIZINTECHNIK 16 KM_SS_09.indd Abs1:16 1 2 nach Firmengröße Q1 Median klein < 101 MA mittel 101- 1000 MA groß > 1001 MA 34 201 € 40 167 € 41 987 € 38 950 € 44 400 € 47 541 € 3 Q3 € 41 906 € 50 709 € 54 779 € 1 unteres Quartal, 25% verdienen weniger; 250 % verdienen mehr, 50 % verdienen weniger; 3oberes Quartal, 25 % verdienen mehr Quelle: www.personalmarkt.de staufenbiel.de 25.03.09 11:47 Every 5 seconds we improve a life. You could help make it every 4 seconds. Be the difference Are you looking for a challenge as well as a career? What bigger challenge can there be than making real, tangible improvements in people’s lives and health? Everyone at Medtronic is committed to doing just that. That´s why we have created a company that nurtures talent, encourages individuality and supports innovation. When the best people are allowed to deliver their best, we all benefit - the individual, the company and most importantly patients everywhere. www.medtronic.de Der richtige Titel für Ihre Karriere. >>> Infos und Download unter staufenbiel.de/mba KM_SS_09.indd Abs1:17 25.03.09 11:47 01 2009 Staufenbiel Karrieremagazin mief EINSTIEG Zehn Songs Nine to five manic monday LOVE smoke on the water My Boss ich brauch mehr Geld mfg is in the air love is in the air smoke on the water Maach ens blau smoke on the water Dann heirat doch Dein Büro love is in the air songs Sing mir das Lied vom Job: In den Top Ten der Karriere-Hits geht es wie immer im Leben um Geld, Liebe, Fleiß und Faulenzen. Maach ens blau – Bläck Fööss „Maach ens blau“ – mach mal blau: Diesem gut gemeinten Ratschlag der Kölner Bläck Fööss folgen immer weniger Arbeitnehmer. 2008 verzeichnete das Bundesgesundheitsministerium nur noch einen durchschnittlichen Krankenstand von 3,4 Prozent der Sollarbeitszeit oder 7,5 Arbeitstagen pro Arbeitnehmer. Das ist, trotz eines leichten Anstiegs gegenüber 2007, der zweitniedrigste Krankenstand in den Betrieben seit Einführung der Lohnfortzahlung 1970, als die Quote noch bei 5,5 Prozent lag. Ausgestorben ist das Blaumachen aber noch lange nicht. Der eine benötigt eine kreative Auszeit auf dem heimischen Sofa, andere widmen sich der Wohnungsrenovierung oder einem Nebenjob, den man sich besser gar nicht erst genehmigen lässt. Familienfeiern, FußballWeltmeisterschaften und karnevalistische Kneipenmarathons (oder deren Folgen) sind ebenfalls beliebte Anlässe. Und selbst Abgeordnete auf ihren Parlamentssessel zu locken, ist bisweilen so schwierig, wie brasilianische Fußballprofis zur Rückkehr aus dem Winterurlaub zu motivieren. Der parlamentarische Geschäftsführer der nordrheinwestfälischen CDU-Fraktion wies seine Schützlinge deshalb an, abwesende Sitznachbarn per Handy ins hohe Haus zu komplimentieren. Wem solche Maßnahmen nicht reichen, kann auf die rettenden Dienste von Detekteien zurückgreifen, die sich auf die (O-Ton eines Anbieters) „zielgerichtete Observation des Blaumachers durch Wirtschaftsdetektive“ spezialisiert haben. Bei so viel Eifer möchte man allerdings auch die hauptberuflichen Schnüffler bitten: „Maach ens blau, et koss doch nit de Welt // Mer kann doch nit bloß immer arbeide jon...“. Heinz Peter Krieger 18 KM_SS_09.indd Abs1:18 Dann heirat' doch Dein Büro – Katja Ebstein Warum ich mich aufrege? Warum, willst du wissen? Ich habe dir doch 'ne Aktennotiz geschrieben. Die schreibe ich immer, wenn ich dich treffen will. Dich, meinen Freund. Ja, eine Aktennotiz. Die ist wichtig, die liest du garantiert. „Erwarte dich pünktlich um 20 Uhr am 3. August zu Hause“, stand darin. Komisch – irgendwie hab ich in letzter Zeit einen Ohrwurm im Kopf: „Dann heirat' doch Dein Büro“, trallalla, „du liebst es doch sowieso“, trallalla. 1980 sang Katja Ebstein mit orange gefärbter Betonfrisur: „Wenn ich dich mal brauche, red' ich dich erst gar nicht an. Ich schreib 'ne Aktennotiz: Hast du mal Zeit für mich, wenn ja, dann wann? Mensch heirat' doch dein Büro“, trallalla. Ach Katja, du hattest recht, und du hattest damals noch nichts gehört von diesen überaus wichtigen Dingen wie „Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben“, wie es so schön heißt. Katja ist eben ein Klassiker und gilt damals wie heute. „Stell dir ein Bett dort hinein und schlaf mit Akten und Computern ein.“ Und wo wir schon mal bei Klassikern sind: „Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich das Herz zum Herzen findet. Der Wahn ist kurz, die Reu’ ist lang“, so in Schillers Glocke. „Und deswegen, mein Schatz, ziehe ich aus. Dann heirat doch dein Büro!“ Eva Flick staufenbiel.de 25.03.09 11:47 Staufenbiel Karrieremagazin 01 2009 Zehn Songs EINSTIEG Kaffeeholen. Seit der letzten Betriebsfeier tauschen sie zweideutige Zoten aus, die Lage gerät außer Kontrolle. Und immer dieses schwachsinnige Liedchen: „Love is in the air“ singen sie und bewegen sich dazu wie Seeelefanten. „I don‘t know if I‘m being foolish.“ Ich schon. Sascha Reimann MfG – Fanta 4 Smoke on the water – Deep Purple Rauchwolken, überall Rauch. Feuer? Nein! Es ist vielmehr eine feine Sache, morgens früh, am besten noch vor dem ersten Kaffee, im Büro von einem Kollegen angesprochen zu werden – so mit einem wirklich tiefen „Ausatmer“ zunächst: „Du, weißt Du (puh...), wo das Kopier(puh...) -papier ist?“ Ein tiefes Puh folgt. Überall Rauch. Es riecht. Nein, es stinkt. Und zwar nach einer Mischung aus kaltem Qualm, übervollen Aschenbechern und dichtem Partydunst am Morgen danach. Igittigitt. Beim Kopierpapier suchenden Kollegen riecht aber längst nicht nur der Atem so. Nein, Haare, Hemd, Pulli, Schal, Mantel, Wollmütze – alles riecht, als hätte man es mit großer Sorgfalt mehrmals durch einen Mega-Aschenbecher gezogen und danach wochenlang mit dem Inhalt des Aschenbechers in einer gut abgeschlossenen Riesen-Mülltüte aufbewahrt. Nur um jetzt mit diesen Klamotten ins Büro zu fahren und den Kollegen zu zeigen, was man vom Gesundheitswahn im Allgemeinen und von Raucherbein im Speziellen so hält. Und wenn die „Wirkung“ etwas nachlässt und man sich irgendwie schon ein klein wenig an den Gestank gewöhnt hat, dann geht der Kollege garantiert und zielsicher zur Pause, äh, genauer gesagt, zur Zigarettenpause, um den Vorrat an „Duftstoffen“ in Haaren, Hemd, Pulli, Schal, Mantel und Wollmütze wieder aufzufüllen. P.S.: Der Autor dieser Zeilen hat früher selbst einmal geraucht, aber niemals einen Tonträger mit „Smoke on the water“ besessen. Thomas Friedenberger 180 CPs gesammelt, das BA-Zeugnis in der Hand. Und jetzt? „Die Welt liegt uns zu Füßen, denn wir stehn drauf!“ 4every1 gibt es irgendeinen Job. The most FAQ ist aber: Wo? Bei der Jobsuche ist VWL-Know-how FTW. Da lohnt sich die Suche in NYC/USA, London/GB oder FfM/D. BTW, bes. KMUs suchen z. Z. neue CEOs. Daher asap den CV zur HR schicken. Foto oder nicht, das weiß das AGG. Dann schnellstens aufs AC vorbereiten. I. Ü. sind EDV-Profis fast immer gefragt. Ohne PC-Skills geht heute fast nichts mehr, und das nicht nur im ITK-Bereich. Infos im Web updaten, programmieren mit LaTeX, traden mit XETRA etc. pp. Als int. Arbeitgeber absolut in sind z. B. die UNO, die EU und die EZB. Politik bietet viele Chancen, auch in D: Für die CDU, SPD, B90/G o. Ä. in den BT. Oder BND, AA, BMZ, gtz, ded usw. Da öffnen sich ungeahnte Möglichkeiten. Sonst gerne irgendwas mit Medien. Auch da Arbeitgeber allüberall, bspw. im TV: ARD, ZDF, TRT, HSE uva. Keine Angst vor dem Vorstellungsgespräch: „Bevor wir fallen, fallen wir lieber auf!“ Darum: Kreativität beweisen! Viel Erfolg & MfG! >>> Claudia Feuerer INTERNET Lust auf Musik bekommen? Gewinnen Sie einen von 25 Gutscheinen im Wert von 5 Euro von Musicload.de unter www.staufenbiel.de/songs Love is in the air – John Paul Young Jetzt werfen sie sich wieder zuckersüße Blicke zu. Gleich werden sie unter einem lächerlichen Vorwand verschwinden, um brünstig von der Liebe zu singen, die die Lüfte schwängert. Mussten die beiden den Sinn ihres Daseins ausgerechnet in unserem Gemeinschaftsbüro finden? Angefangen hat es, als „huhu, ich bin die Doro“ das traute Einverständnis störte, mit dem „Rölfchen“ und ich uns ignorieren. Sie, eine Virtuosin der Puderdose, hält ihr Auftreten für elegant, ihre Stimme für geschmeidig. Die Nähte ihrer Kostümchen belastet sie mutig bis an die Grenzen der Physik. Ihr Parfüm verschenkt Tante Ilse literweise. Er hat schon vor Jahren aufgegeben, seinen „Bauchansatz“ zu verbergen. Die Ruinen seiner Haarpracht glänzen so lebensbejahend wie das Gelb seiner Zähne. Er weiß: Die wahre Jugend kommt von innen. Als sich ihre Augen zum ersten Mal trafen, erschraken sie zutiefst. Es folgten lange, total interessierte Gespräche. Volle Zustimmung, echtes Verständnis. Trautes Raunen, neckisches Stubsen beim gemeinsamen staufenbiel.de KM_SS_09.indd Abs1:19 19 25.03.09 11:47 01 2009 Staufenbiel Karrieremagazin EINSTIEG Zehn Songs Manic Monday – The Bangles „It‘s just another manic Monday“ sangen die Bangles 1986 der Menschheit aus der Seele. Schließlich nervt der Monday Blues immer wieder zu Wochenanfang. Quasi mitten in der Nacht müssen sich dann Millionen von Sonntagsverehrern auf den beschwerlichen Weg zur Arbeit machen. Deshalb gibt es auch kaum Montagsfreunde. Selbst der Fanclub des Feldhockeyspielers Jan-Marco Montag verzeichnet nur wenige Mitglieder. Kein Wunder bei dem Namen. Auch Robinson Crusoe nannte in einem Akt der Solidarität mit der arbeitenden Bevölkerung seinen wilden Gefährten Freitag – Montag klingt auch einfach nicht gut. Ostermontag, Rosenmontag (hier kommt es natürlich auf den geeigneten Wohnsitz an) und Pfingstmontag: Nur ein freier Montag ist ein schöner Montag. Denn Hand aufs Herz, wer will schon an einem Montag arbeiten? Friseure und Museumsbedienstete jedenfalls nicht. Auch Klein- und Handwerksbetriebe im Mittelalter führten den Relaxten Monday ein, an dem sie nur mit halber Kraft bei der Sache waren. Bis Georg der Bärtige von Sachsen ihnen 1520 einen Strich durch die Rechnung machte und dem montägigen Müßiggang Einhalt gebot. Heute ist noch aus Protest gegen diese Maßnahme üblich, Montagsmodelle herzustellen, die nicht richtig funktionieren. Irgendwie muss man sich ja wehren. Aber der Montag schlug zurück. Weil er unbedingt Erster sein wollte, haben sich das Deutsche Institut der Normung (DIN) und auch die Vereinten Nationen (UNO) seiner angenommen. Per DIN-Norm 1355 und UNO-Beschluss ISO 8601 wurde der Montag zum ersten Tag der Woche erklärt. Das hat seinem Image nicht gutgetan. Stefanie Zimmermann Nine to five – The Kinks Früher war alles anders. Der Arbeitstag begann pünktlich um neun und um fünf ließen alle die Stifte fallen, um den Abend im Schoß der Familie zu verbringen. Manch einer hat davon vielleicht schon einmal gehört. Und heute? Heute bestimmen flexible Arbeitszeitmodelle das Leben der arbeitenden Bevölkerung. Vertrauensarbeitszeit statt Stempeluhr. Teilzeit statt Vollzeit. Jobsharing und Projektarbeitszeit. Einen Nine-to-five-Job will niemand mehr haben. Das ist nur etwas für Langweiler, das wussten auch The Kinks schon und sangen: „Stuck in the office from nine until five // Life is so incredibly dull.“ Aber dagegen lässt sich etwas tun. Wer etwas auf sich hält, hechtet morgens ohne Frühstück ins Büro. Wofür gibt es schließlich „coffee to go“? Mittagspause? Keine Zeit! Abendessen? Gerne im Büro. Wie gut, dass es Pizza-Taxis gibt. Wer früh geht, erntet missbilligende Blicke seiner Kollegen. Tricks wie „das Sacko überm Stuhl hängen lassen, damit die Kollegen denken, man kommt gleich wieder“ sind gängig. Und der abendliche Anruf zu Hause, dass es mal wieder später wird, ist längst Routine. Gerne prahlt der Rund-um-die-Uhr-Arbeiter damit, was für wichtige Aufgaben er erledigt und wie unentbehrlich er im Büro ist. Er hat schließlich nicht studiert, um zu Hause auf dem Sofa zu versauern. Viel lieber redet er sich die langen Arbeitszeiten bei schlechter 20 KM_SS_09.indd Abs1:20 Bezahlung schön. Schließlich lebt man doch, um zu arbeiten. WorkLife-Balance, wer braucht das schon? Kirsten Gregus Hey Boss, ich brauch‘ mehr Geld – Gunter Gabriel Ohne Moos ist nix los – das weiß jeder. Höchste Zeit also, den Chef nach einer Gehaltserhöhung zu fragen. „Ich will ja keine Schlösser bauen, nur eben dass es reicht, denn gerade so ein Mann wie ich, der hat’s nicht immer leicht“, singt Gunter Gabriel, deutscher Country-Sänger und Liedschreiber. Jetzt ist aber Schluss mit der falschen Bescheidenheit. Der Plasmafernseher im Schaufenster flüstert schließlich immer lauter: „Kauf mich!“ Wie wäre es also mit der nächsten Betriebsfeier, um dem Leiden ein Ende zu setzen? Denn bekanntlich gehen die Worte leichter von der Zunge, wenn sie durch zwei oder drei Bier gelockert ist. Den Chef erspäht, geht es langsamen Schrittes auf ihn zu. Ein riesiger Bissen des fast-so-teuer-wie-der-Plasmafernseher-Hummers gleitet seine Kehle hinunter. Im Stakkato des Schluckaufs geht es dann aber unter: „Hey Boss, ich brauch‘ mehr Geld!“ Tage vergehen. Mittlerweile keimt die Hoffnung wieder auf, dass der Chef selbst auf einen zukommen wird. Er wird wissen, dass jahrelange und treue Mitarbeiter eine Gehaltserhöhung verdienen. Denn schließlich: „Ich bin doch einer, der die Firma stützt und der sie hält, der nie auf krank macht oder so, der sich noch richtig quält.“ Doch tief in seinem Inneren weiß auch ein Optimist, dass kein Weg am Büro des Chefs vorbeiführt. So wird eines Tages der Sturm auf die Bastion mit dem Ruf erfolgen: „Auch wenn’s Ihn‘ nicht gefällt: Hey Boss, ich brauch‘ mehr Geld!“ Silvija Subasic staufenbiel.de 25.03.09 11:47 Staufenbiel Karrieremagazin 01 2009 Zehn Songs EINSTIEG Mief – Die Doofen The Typewriter – Leroy Anderson Nimm mich jetzt, auch wenn ich stinke... Auf dem Weg zur Arbeit fängt es an: Der Typ gegenüber strahlt schon von Weitem aus: „Seifenschaum, Eau de Toilette, Haarshampoo und Zahnpasta, hab‘ ich heute grad nicht da...“ Schnell raus aus der U-Bahn. Noch mal tief die abgasgeschwängerte Luft inhalieren – dann wartet auch schon das Großraumbüro. Und hier geht es erst richtig los: Kollege X ist krank und schnieft und jammert abwechselnd unüberhörbar vor sich hin. Auch Kollegin Y ächzt schon verdächtig. Der Virenaustausch funktioniert prima – auch das ein Tribut an den ständigen Frischluftkampf. Denn der startet hier schon ganz früh am Morgen: Fenster auf, Fenster zu – während die einen im Mief vor Sauerstoffmangel fast einschlafen, klappern die anderen beim geringsten Luftzug mit den Zähnen. Wer allerdings meint, nach ein paar Stunden hätte man sich an den Büromief gewöhnt, der hat nicht einkalkuliert, dass die lieben Kollegen auch gerne mal eine komplette Mahlzeit in der Büroküche zubereiten. „Rotkohl, das ist bestimmt Rotkohl!“ Gerne genommen auch Fisch in Kombination mit herrlich duftendem Pommesfett. Da schmeckt das Butterbrot noch mal so gut. Und dann gibt es da auch den Kollegen, dem man gerne ein schönes Deo empfehlen oder gar ein Mundspray überreichen würde – und das nicht aus reiner Herzensgüte. Eine spontane Internetrecherche hat ergeben: „Nasenschützer“ gibt es bislang nur für Sportler und Mediziner. Fürs Büro müsste so etwas noch erfunden werden. Buntgehäkelt oder in edler Lederausstattung und natürlich mit Brillenbefestigungslasche. Rebekka Baus Hämmern, Hauen, Hacken: Für Leroy Anderson klang das Tipp, Tipp, Tipp wohl wie Musik in den Ohren. Sein Meisterwerk „The Typewriter“ von 1950 ist eine Hommage an die gute, alte Schreibmaschine und ein Manifest für das Tippen an sich. Zwar hat die Schreibmaschine lange ausgedient, aber heutzutage muss sich die Tippgemeinschaft mit der Computer-Tastatur in den Wahnsinn treiben lassen. Das Tippverhalten mancher Schreibtischtäter ist sogar äußerst unsozial. Die BüroXanthippe etwa züchtet ihre Fingernägel extra lang, damit sie den Geräuschpegel in unzumutbare Höhen treiben kann. Vor allem Zweifingersystemler sind dafür bekannt, dass sie ihre Emotionen gerne einmal am Keyboard auslassen. Bei dem kleinsten Anflug von Ärger prügeln sie mit beiden Zeigefingern auf ihr Instrument ein – damit auch jeder mitbekommt, dass er einen Buchstaben quer sitzen hat. Dabei steht es doch im Duden: Tippen heißt „leicht berühren“. Zehnfingersystem Wer beherrscht, dagegen könnte das seine Tastatur sanft streicheln und ihr fast schon virtuos melodische Töne entlocken. Doch Großraumbüros führen eindrucksvoll vor, wie der Chor der Hacker aus dem Takt geraten kann. Ach, das Erbe Peter Mitterhofers – er hat die Schreibmaschine erfunden – lastet schwer auf denen, die nur ihr eigenes Getippe gerne hören. Aber Rache ist süß. Öfter mal den quietschenden Filzstift übers Blatt sausen lassen. Stefanie Zimmermann staufenbiel.de KM_SS_09.indd Abs1:21 21 25.03.09 11:47 01 2009 Staufenbiel Karrieremagazin EINSTIEG Fußballstrategien FUSSBALL IST KEIN GUMMITWIST Der Ball ist rund und am Ende zählt das Ergebnis. Fans wussten es schon immer: Vom Fußball kann das Leben noch einiges lernen. Dieser unerschöpfliche Quell tiefer Weisheiten liefert auch für den Berufseinstieg Steilvorlagen. D as Stadion kocht. Nachspielzeit. Was nicht mehr zu hoffen war, passiert: Elfmeter. Die Chance auf den Sieg. Alles blickt auf den jungen Schützen. Er hatte sich den Ball gepackt, sofort. Er weiß, was von ihm abhängt. Jetzt holt er Luft, läuft an. Er schießt und... Im Fußball geht es nicht nur um Können. Ein Profi muss es auch umsetzen, selbst wenn alles davon abhängt, das Spiel, die Meisterschaft, die Karriere. Mehr noch, er muss sich selbst die Gelegenheit schaffen, seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Was Berufseinsteiger vom Fußball lernen können, ist simpel: Wichtig ist auf dem Platz. Oder im Büro. In Sport und Beruf zählt Leistung. Spiele gewinnen im Kopf Am Talent sollte es natürlich auch nicht fehlen. Das mache zwar nur 30 Prozent des Erfolges aus, sagt ManagementTrainerin Sabine Asgodom, der Rest sei harte Arbeit. „Aber ohne Talent reicht es nur für die Kreisklasse“, so die gelernte Fußballschiedsrichterin. Das größte Talent nützt jedoch nichts, wenn man es im Ernstfall nicht abrufen kann. 22 KM_SS_09.indd Abs1:22 „Es gibt Spieler, die im Training weltmeisterliche Leistungen zeigen und im Spiel – wenn man keine Fehler machen darf – einknicken“, sagt Ernst Middendorp. Der „Jahrhunderttrainer“ von Arminia Bielefeld weiß, dass Talent mehr ist als Dribbelkünste, Schusstechnik oder taktisches Verständnis. Für den heutigen Sport- und Personalberater zählt zum Talent auch die mentale Stärke, sich durchzusetzen. „Als Trainer habe ich Spieler teilweise bewusst unter Druck gesetzt. Wer dagegengehalten hat, von dem wusste ich, dass er auch in einem Entscheidungsspiel im Westfalenstadion bestehen kann.“ Erfolg braucht Selbstbewusstsein. „Aber Selbstbewusstsein braucht auch Erfolg“, sagt Middendorp. Einsteiger müssen sich daher die Gelegenheit verschaffen, erfolgreich zu sein. Anders als Lukas Podolski solle man also nicht zu früh zu einem Elite-Verein wechseln, wo die Konkurrenz hoch und die Einsatzchancen gering sind, so der Fußballexperte. Ein besseres Beispiel sei die Karriere von Miroslav Klose. Durch die Spielpraxis und Erfolge bei kleineren, ambitionierten Vereinen habe er sich die Lobby und das Selbst- vertrauen aufgebaut, die es braucht, um in der Champions-League bestehen zu können. Fehler machen erlaubt Mittelstürmer oder Ausputzer, Berater oder Controller. Erst wer herausfindet, wo die eigenen Talente liegen, kann richtig erfolgreich sein. Das geht am besten durch Ausprobieren. „Nachwuchskräfte sollten also Initiative zeigen und beweisen, was sie können“, sagt Asgodom. Sich freilaufen, den Ball fordern, einfach mal abziehen. „Das kann auch mal danebengehen, aber dann weiß man wenigstens Bescheid. Für den Chef ist das ein geringeres Problem als ein Neuling, der nichts sagt und nichts tut.“ Nichts falsch machen zu wollen, ist im Beruf wie im Sport der größte Fehler. „Es ist das Privileg der Jugend, Fehler zu machen – wenn man bereit ist, daraus zu lernen“, sagt Asgodom. „Das ist der Unterschied zwischen Fußball und Gummitwist.“ Beim Hüpfspiel geht es darum, sich zu perfektionieren. Ein Fehltritt bedeutet das Aus. Fußball hingegen lehrt, dass ein Spieler zum siegreichen Team gehören staufenbiel.de 25.03.09 11:47 Staufenbiel Karrieremagazin 01 2009 Fußballstrategien EINSTIEG darf, auch wenn er selbst Fehler gemacht hat. „Man muss sogar Fehler machen, damit der Ball einmal ins Tor geht“, sagt Asgodom. Die Mannschaft ist der Star Loyalität ist laut Asgodom die wichtigste Eigenschaft eines Einsteigers, sei es gegenüber den Mitspielern oder gegenüber dem Vorgesetzten. Dabei geht es nicht um Speichelleckerei, sondern darum, Verunsicherung abzubauen. „Ja“, sagt Asgodom, „auch der Vorgesetzte braucht Bestätigung, dass er den Richtigen eingestellt hat, dass der Neue die Leistung erbringt, für die er geholt wurde.“ Einsteiger sollten daher regelmäßig Bericht erstatten darüber, was sie tun und erreichen. Nachfragen bedeutet auch, die Kompetenz des Gefragten anzuerkennen. Solche Loyalitätsbotschaften sind wichtiges Feedback und helfen dem Youngster, sein Talent in die Tat umzusetzen. Denn nur wenn der Trainer seinem Spieler etwas zutraut, stellt er ihn auf und lässt ihn auch mal einen Elfmeter schießen. „Natürlich nicht gleich einen spiel- oder saisonentscheidenden Elfer“, schränkt Management-Berater Özdemir ein. Die Gefahr wäre zu groß, dass ein Fehlschuss zu Verunsicherung führt. „Es ist aber wichtig, dass junge Spieler immer wieder Elfer schießen und an den Erfahrungen wachsen.“ Danach ist davor Nicht aufgeben – das gilt auch bei der Bewerbung. Um hier den Kopf frei zu halten, müssten Bewerber aus der Bittstellerhaltung herauskommen, sagt Asgodom. Denn schließlich sind sie es, die etwas anzubieten haben. „Wichtig ist, dass man authentisch ist. Manchmal bedeutet das, seine Angst ein Stück weit zuzulassen“, ergänzt Özdemir. Bewerber könnten ruhig zugeben, wenn sie nervös sind, weil der Job ihnen viel bedeutet. Das klappt oft besser, als seine Nervosität krampfhaft verbergen zu wollen. „Niemand ist perfekt.“ Auch im Fußball gewinnt man nicht immer. „Es ist wichtig, sich von Niederlagen nicht frustrieren zu lassen“, sagt Middendorp. Umgekehrt dürfe man auch bei Erfolgen nicht abheben und die sachliche Klarheit verlieren. „In beiden Fällen ist eine Distanz zu den Ergebnissen entscheidend“, so der erfahrene Coach. Und das Wissen, dass das nächste Spiel kommt – die nächste Chance, es besser zu machen. Sascha Reimann INTERNET „Jede Mannschaft ist schlagbar“ – Management-Berater Reinhard K. Sprenger im Interview über Fußballstrategien im Job. Im Internet unter www.staufenbiel.de/fussball © Fotolia_Phoenixpix Für die fußballbegeisterte Beraterin ist Zusammenspiel die entscheidende Gemeinsamkeit zwischen Fußball und Business. „Das Schlimmste, was ein Neuer machen kann, ist, sich einfach an seinen Platz zu setzen und sich mit seiner Arbeit einzuigeln.“ Erfolg setzt nicht nur Leistung voraus, sondern auch Integration, sagt der Management-Coach und gelernte Fußballtrainer Hüseyin Özdemir. Denn weder im Fußball noch im Unternehmen gewinnt oder verliert man alleine. „Es ist wichtig, seine Stimme im Team zu finden, nicht nur über den Kampf, auch außerhalb des Feldes“, so Özdemir, der selbst Fußballer und Präsident eines Vereins war. Seine taktische Vorgabe für Neulinge: Ambitionen zeigen, aber auch Respekt: „Neulinge können von den Älteren viel lernen – und umgekehrt.“ Um seinen Platz in einem gewachsenen Team zu finden, ist es ratsam, sich als Neuling zu outen, ergänzt Asgodom. Denn nichts ist schlimmer, als ein naseweiser Einsteiger, der Dinge sagt wie: „An der Uni hab ich das anders gelernt“ oder „in meinem früheren Unternehmen haben wir das aber so und so gemacht.“ Der Trainer bestimmt das Team staufenbiel.de KM_SS_09.indd Abs1:23 23 25.03.09 11:47 01 2009 Staufenbiel Karrieremagazin EINSTIEG Fußballstrategien TANZENDER © KSMEDIANET RIESE D as Spiel ist eigentlich schon vorbei, als Richard Sukuta-Pasu in der 83. Minute auf den Rasen läuft. 1:3 liegt Bayer Leverkusen gegen Stuttgart zurück, die Niederlage ist Körperbetontes Spiel: Sukuta-Pasu nicht mehr zu verhindern. kämpft sich nach oben Auch nicht für den bulligen Nachwuchsstürmer mit der Rückennummer 51. Die Fans nennen ihn Richy. Ihr Vertrauen hat er schon mal: „Das wird mal ein ganz Großer“, sagen sie. Dass es gegen Stuttgart nichts Zählbares gab, nehmen sie ihm nicht übel. „Der ist ja erst 18.“ Komischer Traumberuf Der Wuppertaler mit dem einnehmenden Lachen steht am Beginn einer vielleicht außergewöhnlichen Karriere. Meister und Pokalsieger war er schon mit den Junioren. Jetzt die erste Profisaison. Bei den Großen. „Das Schönste ist, wenn man auf dem Platz steht. Ein unbeschreibliches Gefühl“, sagt der Sohn kongolesischer Eltern und sein Blick streift den Horizont hinter den parkenden Autos mit Bayer-04-Aufklebern. Profistürmer zu sein, das war sein Traum von klein an. Seinen Sport, sein Talent zum Beruf machen. „Anfangs war das schon komisch. Aber auf dem Platz denkt man nicht darüber nach. Man spielt Fußball.“ Noch kommt Richy häufiger bei der zweiten Mannschaft zum Einsatz. Er soll sich ausprobieren, reifen, ohne Eile. Empowerment nennen das die Coaches. Nicht nur für Sporttrainer lautet die entscheidende Frage, wie man Nachwuchstalente, Spieler, Mitarbeiter dazu bringt, Höchstleistung zu erbringen. Auch unter Druck. Auch vor 30 000 Zuschauern, wenn die Knie weich werden. Damit hat Richy kein Problem. „Ich bin von Natur ein positiver Typ. Druck macht mich stärker.“ Aus seinem Mund klingt das selbstverständlich, nicht wie eine hun24 KM_SS_09.indd Abs1:24 Gerade einmal volljährig, U19-Europameister und jetzt Berufsfußballer. Was Karriereberater predigen, hat Talent Richard Sukuta-Pasu längst verinnerlicht. dertfach wiederholte Phrase aus dem Motivationsseminar fürs mittlere Management. Richys Zuversicht ist ansteckend. In seinem schwarzen Kapuzenpulli und der grauen Trainingshose wirkt er völlig entspannt. „Es ist wichtig, dass man immer weitermacht. Die Arbeit wird mich ans Ziel führen.“ Dass Fußball eine Charakterfrage ist, weiß auch Emil Becks, genannt Bubi. Der 84-Jährige, einst Bayers erster Profi-Fußballer, hat schon viele junge Spieler kommen und gehen sehen. Seit 60 Jahren ist er im Verein, hat zahlreiche Jugendmannschaften betreut. Ihm gefällt Richys körperbetontes Spiel: „Ein Riese ist das. Auch vom Typ her.“ Spielen wie die Stars Richy mag Musik, tanzt gerne zu Reggaeton und House. Neben dem Fußball absolviert er eine Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann. Irgendwann wird er spielen wie seine Vorbilder: Pelé, Drogba, Torres. „Die haben Auge, Torriecher, Schnelligkeit, Technik. Und sie setzen es um!“ So wie er selbst im U19-EM-Finale gegen Italien: Am Ende der Verlängerung steht es immer noch unentschieden. Nachspielzeit, ein langer Torwartabschlag, der Ball landet vor seinen Füßen. „Mir blieb gar nichts anderes übrig als zu schießen – und dann ging er halt rein.“ Die Erinnerung fühlt sich gut an, Richy strahlt es aus. „Mein Ziel ist es, weiter, besser Fußball zu spielen. Ich bin noch jung und lerne noch. Irgendwann wird es klappen.“ Das 2:4 gegen Stuttgart war sein bisher längster Bundesliga-Einsatz. Ein Wunder hat dabei von Richy niemand erwartet. Noch nicht. Sascha Reimann staufenbiel.de 25.03.09 11:47 Staufenbiel Karrieremagazin 01 2009 Trainee THEMA BETREUTER AUFSTIEG Viele Studenten träumen von einem Berufseinstieg als Trainee. Hier kommen eine unternehmensweite Ausbildung, persönliche Betreuung und ein schnell wachsendes Netzwerk zusammen. Kein Wunder, dass Trainee-Programme als Karrieregarant gelten. D er Direkteinstieg ins Berufsleben gleicht oft einem Sprung ins kalte Wasser. Klar, dass viele Absolventen einen anderen Weg anstreben: Einblicke in verschiedene Unternehmensbereiche, Fortbildungen und Betreuung durch Mentoren sind das Mittel ihrer Wahl. Genau diese Kombination zeichnet Trainee-Programme aus. Trainees lernen in sechs bis 24 Monaten das Unternehmen in verschiedenen Fachbereichen kennen. In dieser Zeit durchlaufen die Einsteiger drei bis fünf Abteilungen und arbeiten dort an Projekten mit. Dabei wird ihnen zunehmend Verantwortung übertragen. Laurentiu Hauser, Trainee in der Verwaltung International bei Kaufland, schwärmt von den Traineeprojekten, an denen bis zu zehn Trainees gemeinsam arbeiten: „Die Projekte sind von uns Trainees getragen, wir werden aber ständig von Führungskräften betreut. Dabei lernen wir die Arbeit und unsere Kollegen sehr gut kennen.“ Mitbestimmung möglich Die Programme sind mal mehr, mal weniger standardisiert. Bei manchen Unternehmen sind die einzelnen Etappen schon vorgegeben, bei anderen kann der Trainee sein Programm individuell mitgestalten. Oft kann auch ein Auslandsaufenthalt eingeplant werden. Markus Horndasch, Trainee bei der Bayerischen Landesbank, hat eine Station in London eingelegt: „Eine wertvolle Erfahrung“, wie er sagt. Wie individuell ein Programm ablaufen kann, weiß auch Helge Teuchert, Trainee bei der Hannover Rückverstaufenbiel.de KM_SS_09.indd Abs1:25 sicherung: „Wir haben nicht von Anfang an bestimmt, welche Bereiche ich durchlaufen werde. Das entwickelt sich erst im Laufe meines Trainees. Entweder fragt ein Abteilungsleiter an, oder die HR-Abteilung schlägt eine Station vor.“ Dabei haben die Personalentscheider oft eine Position im Hinterkopf, die sie in Zukunft besetzen möchten. Künftige Führungskraft In den Programmen bilden die Unternehmen oft künftige Führungskräfte aus. Die Einsatzbereiche sind darum breit gefächert und können von den Trainees teilweise mitbestimmt werden. So können sie verschiedene Bereiche kennenlernen und sich im Unternehmen orientieren. Das war einer der Gründe für Markus Horndasch, diesen Einstieg zu wählen: „Das Unternehmenspuzzle setzt sich so langsam zu einem Gesamtbild zusammen.“ Gute Betreuung Fast immer sind auch begleitende Weiterbildungen eingeplant. In Seminaren wie „Personalführung“, „Erfolgreich verhandeln“ oder „Einführung in das Versicherungssystem“ bauen die Trainees fachliche und persönliche Kompetenzen aus. Zusätzlich haben viele Trainees einen Mentor oder Paten, der ihnen als Ansprechpartner zur Seite steht. „Mein Mentor steht mir immer zur Verfügung, bei fachlichen und sonstigen Fragen. Darum haben wir extra ein kleines Budget, um auch mal außerhalb der Kantine essen zu gehen“, erläutert Helge Teuchert. Wissen, was kommt Mit dem Konzept aus Betreuung, Fortbildungen und Stationen in verschiedenen Abteilungen lernen Trainees in kurzer Zeit die Philosophie, Arbeitsabläufe und Mitarbeiter des Unternehmens kennen. Gerade dadurch, dass Trainees unterschiedliche Bereiche durchlaufen, müssen sie abteilungsübergreifend denken und handeln. Neben umfassendem Firmenwissen entwickelt sich so ganz schnell ein gutes Netzwerk. Die Übernahmechancen sind sehr gut. Laurentiu Hauser sieht den Vorteil beim Trainee: „Ich weiß, was auf mich zukommt und mit wem ich arbeite.“ Claudia Feuerer 25 25.03.09 11:47 Karrieremagazin 25.03.09 11:47 studierte Betriebswirtschaft mit d S h k B kb i b l h Matthias Graf von Krockow, *1949 studierte Rechtswissenschaften 1980 Eintritt in die Sparkassenorganisation als Trainee seit 07.2002 Vorstandsvorsitzender der TUI AG Michael Frenzel, *1947 studierte Betriebswirtschaftslehre 1976 Trainee bei der Daimler-Benz AG seit 11.2007 Vorstandsvorsitzender der Metro AG Eckhard Cordes, *1950 BERÜHMTE TRAINEES © Metro Group 30 122 Euro 41 580 Euro Ingenieure 39 735 Euro 39 800 Euro Naturwissenschaftler Informatiker 36 900 Euro 40 346 Euro Wirtschaftswissenschaftler NACH FACHRICHTUNGEN Unternehmen >1 000 Mitarbeiter Durchschnittliches Trainee-Gehalt 39 122 Euro Unternehmen 101-1 000 Mitarbeiter 36 000 Euro Unternehmen <100 Mitarbeiter Bau 36 850 Euro Pharma 40 586 Euro NACH BRANCHEN Werbung und PR 24 600 Euro Banken 41 693 Euro Medien, Presse 31 200 Euro Autoindustrie 45 120 Euro ... dass knapp ein Viertel aller Trainee-Programme in Deutschland zwingend einen Auslandsaufenthalt vorsehen? Quelle: Kienbaum Trainee-Studie 2002/2003 ... dass 72 Prozent der Unternehmen in Deutschland Trainee-Programme anbieten? Quelle: Kienbaum Trainee-Studie 2002/2003 Quelle: personalmarkt.de 2008, (Jahresgehälter, Medianwerte) NACH UNTERNEHMENSGRÖSSE TRAINEE-GEHÄLTER ... dass die Margarine-Union 1948 das erste Unternehmen war, das in Deutschland Trainee-Programme einführte? ... dass nach Schätzungen von Experten eine Trainee-Ausbildung pro Person und Jahr zwischen 75 000 und 100 000 Euro kostet? ... dass ungefähr 80 Prozent der Trainees in den Unternehmen bleiben? WUSSTEN SIE SCHON... Zahlen, Fakten, Insider-Infos – Das Poster zum Herausnehmen TRAINEE SCHAUFENSTER © TUI AG & Cie. S.C.A KM_SS_09.indd Abs1:26 Mein Trainee-Programm im Vertrieb begann in einer großen Filiale in Dresden. In 15 Monaten sollte ich als Hausleiter in einem solchen Markt eingesetzt werden. In den ersten Monaten lernte ich alle Abläufe eines Marktes kennen und arbeitete an vielen Projekten mit. Dabei organisierte ich ein Center-Fest, plante eine Sonderflächenwerbevermarktung und bereitete die Eröffnung einer neuen Filiale vor. Für die Neueröffnung habe ich gemeinsam mit dem Hausleiter vor Ort alles organisiert, um den Markt für die Kunden vorzubereiten. Besonders interessant war es, die neuen Mitarbeiter einzustellen und einzuarbeiten. Meine Erwartungen an das Trainee-Programm wurden zu 100 Prozent erfüllt. Besonders wichtig waren mein Pate und mein Mentor, die mir immer Feedback gaben und mich unterstützten. So konnte ich vor allem meine Soft Skills weiter ausbauen. Aktiv zuhören, kommunizieren, unterstützen und leiten – der persönliche Umgang mit den Mitarbeitern ist das A und O für eine gute Zusammenarbeit. 0% 20 % Andere Mittel Tageszeitungen Empfehlungen Diplomarbeiten 40 % Anzeigen in Hochschulzeitschriften Praktika Internet-Jobbörsen Hochschulmessen Durch Praktika und meine Diplomarbeit in der Konzernforschung habe ich erste Erfahrungen mit meinem Arbeitgeber machen dürfen. Die positiven Eindrücke von Trainees, die ich in dieser Zeit kennenlernte, bestärkten mich darin, ein Trainee-Programm als Karriereeinstieg zu wählen. Mir war wichtig, das Unternehmen bereichsübergreifend kennenzulernen und ein Netzwerk aufbauen zu können. Seit Herbst 2008 bin ich als Trainee tätig. Das 18-monatige Programm habe ich mit einem Projekt in meinem Zielbereich begonnen, der zentralen Instandhaltung in Hannover. Das Trainee-Programm sieht weitere Projekte in den Geschäftsbereichen entlang der Prozesskette vor, zum Beispiel in der Forschung und Entwicklung oder der Produktion. Demnächst gehe ich für drei Monate ins Ausland. Seminare, Vorträge und Treffen mit Mitgliedern des Managements runden das Programm ab, das meine Erwartungen voll erfüllt. Klaus Sollmann, 28 Jahre, Master of Science in Mechanical Engineering and Applied Mechanics, Trainee im Trainee-Programm StartUp Cross bei Volkswagen; Studium: Maschinenbau (Braunschweig und Rhode Island) Amanda Shepherd, 26 Jahre, LLB English & German Laws (Honors), Trainee im Bereich Vertrieb/Filialleitung bei Kaufland; Studium: Jura (Liverpool und Münster) Assistentenposition 15 % Training-on-the-job Ein rundes Programm Einarbeitung/Trainee-Programm 50 % Direkteinstieg 88 % 57 % Werbung und PR 24 600 Euro 60 % 80 % 100 % WIE SUCHEN UNTERNEHMEN TRAINEES? Quelle: Kienbaum Trainee-Studie 2002/2003 36 850 Euro staufenbiel.de Vor einem Jahr bin ich als Trainee eingestiegen. Das Programm dauert 18 Monate und war für mich nach dem Studium die optimale Lösung, um zu entdecken, in welche Richtung meine berufliche Karriere gehen soll. Bisher habe ich Abteilungen in Hannover, auf Mallorca und auf Gran Canaria durchlaufen. Zurzeit arbeite ich im Produktmanagement Karibik & Lateinamerika an meinem bisher spannendsten Projekt. In Kooperation mit einem anderen Veranstalter planen wir, Rundreisen in Südamerika anzubieten. Dabei treibe ich die operative Umsetzung voran und werde dafür auch nach Südamerika reisen. Mein Wissen aus dem Studium ist eine gute Basis für meine Arbeit. Marktanalysen zu erstellen oder Rentabilitäten von Produkten errechnen, gehört zu den Kernaufgaben in einem touristischen Unternehmen. Außerdem ist es wichtig, sich schnell in neuen Situationen zurechtzufinden, da Trainees alle drei Monate den Bereich wechseln. Aber genau das macht das Programm so attraktiv. Katharina Schnellen, 26 Jahre, Master of Commerce in Business, International Management Trainee bei TUI; Studium: Tourismus-, Event und Hospitality Management (Dortmund und Sydney) INSIDER-INFOS: MEIN EINSTIEG ALS TRAINEE Ab nach Südamerika 39.735 Euro 41 580 Euro Quelle: staufenbiel JobTrends 2008, Basis: 513 Unternehmensangaben (Mehrfachnennung möglich) EINSTIEGSWEGE Informatiker Ingenieure Das A und O Lehre zum Industriekaufmann bei der Bayer AG einjähriges Trainee-Programm bei der Bayer AG seit 04.2002 Vorstandsvorsitzender der Bayer AG Werner Wenning, *1946 studierte Betriebswirtschaftslehre 1979 Trainee bei der Beiersdorf AG seit 05.2005 Vorstandsvorsitzender der Beiersdorf AG Thomas-Bernd Quaas, *1952 studierte Betriebswirtschaft mit dem Schwerpunkt Bankbetriebslehre Trainee bei der Chase Manhattan Bank in Frankfurt seit 1998 persönlich haftender Gesellschafter des Bankhauses Sal. Oppenheim Matthias Graf von Krockow, 1949 S.C. © Sal. Oppenheim. jr. & Cie. © Beiersdorf AG © Bayer AG KM_SS_09.indd Abs1:27 25.03.09 11:47 01 2009 Staufenbiel Karrieremagazin THEMA Trainee „DAS EINGANGSTOR“ Norbert Thom, 62, Professor an der Universität Bern und Direktor des Instituts für Organisation und Personal (IOP), über Trainee-Programme und was Trainees und Unternehmen davon haben. Norbert Thom: Trainee-Programme haben sich verändert Trainee-Programme kosten viel Zeit und Geld. Weshalb bieten Unternehmen sie an? Thom: Tatsächlich sind Trainee-Programme für die Unternehmen mit einem großen Aufwand verbunden, organisatorisch und finanziell. Hauptmotiv, dass sie diesen Aufwand betreiben, ist der Wettbewerb um die besten Talente. In einem Trainee-Programm können die Arbeitgeber den Nachwuchs beobachten und sehen seine Stärken und Schwächen on the Job, ganz anders als in einer anonymen Bewerberlawine. Praxis lernt man eben nur in der Praxis. Wie lange dauert ein Trainee-Programm? Thom: Es gibt eine große Bandbreite von sechs bis 36 Monaten. Am häufigsten sind aber Programme mit einer Dauer von circa 18 Monaten. Kürzer sind die Programme oft im Bankensektor mit 14 Monaten und im IT-Bereich mit nur knapp acht Monaten im Durchschnitt. Ist mit dem Start des Programms der weitere Weg der Nachwuchskraft vorgezeichnet? Thom: Nein, überhaupt nicht. Ein Trainee-Programm ist das Eingangstor zur Karriere, aber keineswegs automatisch bis zum Vorstandsposten. Trainee-Programme sind ja nicht standardisiert, 28 KM_SS_09.indd Abs1:28 sondern werden firmenspezifisch gestaltet und auch firmenintern variiert. Und auch die Trainees selbst merken in der Praxis zum Beispiel oft: „Ich bin ja viel mehr ein Marketing- oder Vertriebstyp, als ich dachte.“ Hat sich die Struktur der Programme in den vergangenen Jahren verändert? Thom: Seit rund zehn Jahren durchlaufen Trainees nicht mehr nur klassisch verschiedene Abteilungen. Stattdessen werden sie häufiger in Projektteams eingesetzt. Das ist auch sinnvoll, weil die Unternehmen heute eher abteilungsübergreifend arbeiten und solche Projekte zielorientiert angelegt sind. Trainees können hier zeigen, ob sie mit Zeit- und Kostenlimits oder anderen Vorgaben zurechtkommen. Wegen dieser Entwicklung sinkt auch die Zahl der Stationen, die Trainees durchlaufen. Viele Absolventen versprechen sich von einem Trainee-Programm eine gute Betreuung durch Unternehmen. Sind Trainees dort wirklich so gut aufgehoben? Thom: In den einzelnen Abteilungen oder Projekten werden sie von den dortigen Führungskräften betreut. In einem guten Programm muss es aber auf jeden Fall einen Gesamtverantwortlichen geben, der bei Problemen reagieren kann und das Programm, wenn nötig, neu steuert. Zu den häufi gsten Problemen im Verlauf eines Trainee-Programms gehört, dass die einzelnen Führungskräfte neben der Facharbeit zu wenig Zeit für die Betreuung haben und sie eher die Ziele des eigenen Bereichs im Auge haben als die Ausbildung. Wie verhindern Unternehmen, dass die Trainees nach Abschluss des Programms abwandern? Thom: Das Unternehmen muss dem ehemaligen Trainee Perspektiven über das Programm hinaus geben und ihm zeigen, dass es Chancen für eine weitere Entwicklung gibt. Das kann durch Weiterbildungen, Verantwortung in neuen interessanten Projekten oder spannende Auslandseinsätze geschehen. So sollte ein Trainee-Programm auch von beiden Seiten verstanden werden: nicht als Abschluss, sondern als Grundbaustein einer lebenslangen Entwicklung. Interview: Heinz Peter Krieger HINTERGRUND „Trainee-Programme sind heute wichtiger denn je“, das ist ein Ergebnis der Studie „Trainee-Programme für Absolventen der Wirtschaftswissenschaften in Deutschland“. Das IOP veröffentlichte die Studie in Kooperation mit Staufenbiel im vergangenen Jahr. Wer sich weiter informieren möchte, findet die Studie unter: www.staufenbiel.de/trainee-studie. staufenbiel.de 25.03.09 11:47 Wenn Sales Ihre Richtung ist – starten Sie bei Hays. Hochschule erfolgreich abgeschlossen, und nun suchen Sie eine berufliche Herausforderung? Haben Sie dabei schon mal in Richtung Sales gedacht? Dann bewerben Sie sich bei Hays, dem weltweit führenden Personaldienstleister, der sich auf die Rekrutierung von Spezialisten konzentriert. Als Account Manager helfen Sie uns, hochrangige Experten für internationale Topunternehmen zu finden. Wichtig ist uns, dass Sie Dinge aktiv anpacken, mit anspruchsvollen Kunden zielgerecht kommunizieren, sich schnell einarbeiten und Ihren Spielraum eigenverantwortlich nutzen. Wenn Sie diese Ansprüche erfüllen, stehen Ihnen bei uns alle Karrierewege offen. Denn Management- und Führungspositionen besetzen wir aus den eigenen Reihen. Könnte das Ihre Richtung sein? Informieren und bewerben Sie sich jetzt auf www.hayscareer.net Specialist Recruitment hays.de Aufstiegschancen beim Top-Arbeitgeber. Infos unter www.VR-KarriereStart.de Wir bieten Ihnen: • anspruchsvolle Tätigkeitsprofile zur Entwicklung Ihrer Potenziale • vielfältige Aufstiegschancen bei individueller Förderung • frühzeitig Möglichkeiten zur Übernahme von Verantwortung Nutzen Sie Ihre Chancen! www.VR-KarriereStart.de Wir machen den Weg frei. Die Volksbanken Raiffeisenbanken arbeiten im FinanzVerbund mit DZ BANK, WGZ BANK, Bausparkasse Schwäbisch Hall, DG HYP Deutsche Genossenschafts-Hypothekenbank, easyCredit, Münchener Hypothekenbank, R+V Versicherung, Union Investment, VR LEASING, WL BANK. KM_SS_09.indd Abs1:29 25.03.09 11:47 01 2009 Staufenbiel Karrieremagazin „Was wollen Sie denn eigentlich bei uns verdienen?“ Bei dieser Frage geraten viele Bewerber erst einmal ins Schwitzen. Doch es gibt Hilfe. © ISTOCKPHOTO_ 123FOTO THEMA Trainee DIE KILLERFRAGE I mmer noch gilt: Trainees verdienen beim Start weniger Geld als Direkteinsteiger, haben aber gute Karriereaussichten – mit der Option für die obersten Ebenen im Unternehmen. Die gezahlten Gehälter halten sich aber auf attraktivem Niveau, wie die aktuelle Auswertung der Hamburger Vergütungsberatung Personalmarkt „Trainee-Gehälter 2008“ zeigt. Demnach verdienen Trainees im Gesamtdurchschnitt – über alle Firmengrößen und Branchen hinweg betrachtet – 39 122 Euro im Jahr (Medianwert). Im Vorjahr lag dieser Wert bei 36 860 Euro. Leicht über dem Gesamtdurchschnitt 2008 liegen Trainees mit Universitätsdiplom, leicht darunter FH-Absolventen. Am besten bezahlt werden Trainees von Automobilunternehmen und Zulieferern (45 120 Euro; Vorjahr: 41 570 Euro), gefolgt von den Banken (41 693 Euro; Vorjahr: 39 680 Euro) und den Pharmafirmen (40 586 Euro; Vorjahr: 38 968 Euro). Was aber gehört zu einer guten Vorbereitung auf das Gehaltsgespräch für eine Trainee-Stelle? „Wappnen Sie sich 30 KM_SS_09.indd Abs1:30 für die Gehaltsverhandlung, indem Sie die marktüblichen Einstiegsgehälter der einzelnen Branchen recherchieren. Informationen gibt es in den Medien, im Internet oder bei professionellen Gehaltsberatern“, sagt Heike Friedrichsen von Personalmarkt. Das Unternehmen analysiert regelmäßig die Einstiegsgehälter. Grundlage sind Firmenangaben und individuelle Gehaltsanalysen. „Wappnen Sie sich für die Gehaltsverhandlung, indem sie die marktüblichen Einstiegsgehälter der einzelnen Branchen recherchieren!“ kicken. Heike Friedrichsen empfiehlt hier: „Sie haben eine Bandbreite, etwa zwischen 35 000 und 40 000 Euro, genannt. Dann nennt der Personalverantwortliche seine Vorstellung. Liegt sie an Ihrer Untergrenze, können Sie erwidern: ‚Ich hatte schon gehofft, dass Sie mir etwas im oberen Bereich, zumindest aber in der Mitte anbieten.’ Sie können aber auch folgenden Vorschlag machen: ‚Das ist natürlich in Ordnung, aber doch an der unteren Grenze – wie sieht es mit einer späteren Anpassung aus?’ Die Strategie dahinter: Sie setzen auf die künftige Entwicklung Ihres Gehalts. Wenn Ihr Gegenüber Ihnen einen Betrag nennt, der niedriger als Ihre Untergrenze liegt, haken Sie nach: ‚Ich weiß von anderen Unternehmen in der Branche, die deutlich mehr zahlen. Woher kommen diese Unterschiede?’“ Hat man sich vorher über die marktüblichen Gehälter in der Branche informiert, ist man schon in einer guten Position. Konkrete Spanne nennen Keine Kleinkariertheit Und was schreibe ich, wenn die Nennung von Gehaltsvorstellungen in einer Stellenanzeige ausdrücklich erwartet wird? Heike Friedrichsen: „Nennen Sie möglichst eine konkrete Spanne, also: Ich möchte zwischen 35 000 und 40 000 Euro verdienen. Eine alternative Formulierung wäre: Mein Gehaltswunsch liegt bei 38 000 Euro, die genaue Ausgestaltung würde ich gerne persönlich mit Ihnen besprechen.“ Und dann gibt es ja auch noch die Killerfrage im Bewebungsgespräch, bei der viele Bewerber erst einmal ins Schwitzen geraten: „Was wollen Sie denn eigentlich bei uns verdienen?“ Denn schließlich kann man sich selbst mit zu hohen oder auch deutlich zu niedrigen Vorstellungen schnell aus dem Rennen Heike Friedrichsen warnt aber vor allen Arten von Erpressungsversuchen mit Äußerungen wie „Wenn Sie mir dieses Gehalt nicht zahlen, gehe ich zur Konkurrenz“. Die Gehaltsexpertin weiß, dass dies schnell nach hinten losgehen kann. „Vor allem dann, wenn Sie gar kein Angebot von der Konkurrenz haben.“ Vorsicht auch vor Kleinkariertheit: „50 Euro mehr kann jeder sicher gut brauchen, Sie sollten aber nicht um jeden Preis darum kämpfen.“ Thomas Friedenberger staufenbiel.de 25.03.09 11:47 Manche kommen mit Ellenbogen Wirtschaftswissenschaften Kulturwissenschaften Angewandte Sozialwissenschaften Informations- und Kommunikationswissenschaften Architektur Technology and Resources Management in the Tropics nach oben. Andere mit Köpfchen. Career Club • Bewerbungs-Check, AC-Training, Potenzial-Analysen u.v.m. kostenlos • Maßgeschneiderte Jobs und Recruiting-Events • Jetzt kostenlos registrieren Bauingenieurwesen und Umwelttechnik Fahrzeugsysteme und Produktion Informations-, Medien und Elektrotechnik Anlagen, Energie- und Maschinensysteme Informatik und Ingenieurwissenschaften Vielfalt ist unser Programm. Sie haben die Wahl! Mit über 65 Bachelor- und Masterstudiengängen ist die Fachhochschule Köln die größte Hochschule für angewandte Wissenschaften in Deutschland. Wir bieten ein praxisnahes Studium in den Bereichen der Ingenieur-, Geistes-, Gesellschafts-, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften sowie der Informatik. Die enge Verbindung zur Wirtschaft, anwendungsorientierte sowie fächerübergreifende Lehre und eine kurze Studiendauer: Das ist unser Markenzeichen. >>> Infos und Anmeldung unter staufenbiel.de/careerclub Infos: Zentrale Studienberatung Telefon: 0221/8275-3407; -3480 E-Mail: [email protected] www.fh-koeln.de 8JTTFOQSBYJTOBI4QBBN4UVEJVN KM_SS_09.indd Abs1:31 25.03.09 11:47 01 2009 Staufenbiel Karrieremagazin © ISTOCKPHOTO_ LUISPORTUGAL TITEL Karrierefalle Internet RAUS I ch trink Ouzo – was machst du so?“, das ist keine Frage des Geschmacks, sondern eine Gruppe in einem Social Media Netzwerk. Dort erhält Studentin Christina Albert (Name von der Redaktion geändert) als Mitglied dieser Gruppe so wertvolle Hinweise wie „Ouzo – einmal zahlen, zweimal voll sein“. Die 24-Jährige studiert Wirtschaftswissenschaften. Lebenslustig strahlt sie dem Besucher ihres Profils auf StudiVZ entgegen – freizügig im Bikini. Würde sich die Lebefrau um einen Job bewerben, wäre ihr potenzieller Chef darüber wohl wenig amüsiert. Foren, Blogs oder eigene Webseiten offenbaren mehr als einem User lieb sein kann. Sie verraten seine Vorlieben, was er kürzlich ersteigert oder verkauft hat. Jeder kann sich ein Bild von ihm machen. Das kann zum Problem werden, 32 KM_SS_09.indd Abs1:32 wenn man einen Job sucht. Denn der Personaler surft mit und entdeckt vielleicht Fotos oder gar Videos von der letzten wilden Partynacht. So kann die Karriere beendet sein, bevor sie überhaupt angefangen hat. Die gute Nachricht ist: Studenten und Absolventen können heute schon aktiv für ihren guten Ruf arbeiten, wenn sie ein paar Grundsätze beherzigen und die Möglichkeiten des World Wide Web für sich nutzen. Online Reputation Management ist das neue Zauberwort. Einfacher formuliert geht es darum, seinen guten Ruf im Netz zu verteidigen. Kleine Sünden bestraft das Internet sofort. Und große erst recht. Das musste auch die Amerikanerin Jessica Zenner erleben. Sie zog in ihrem privaten Blog „Inexcusable Behavior“ über ihre Kollegen her. Ihre Chefin bekam dabei auch ihr Fett weg. Zenner beleidigte sie als altbacken und haarig. Obwohl sie ihren Arbeitgeber im Blog verschwieg und ein Pseudonym benutzte, ließ der Rausschmiss nicht lange auf sich warten. Kein Einzelfall – zumindest in den USA. Auch eine Fluggesellschaft kündigte einer Stewardess wegen unzüchtiger Fotos in ihrem Blog. Sie hatte ein Fotoshooting in einem leeren Flugzeug abgehalten und diese sexy Fotos in Fluguniform dann veröffentlicht. Mitgehört Dass Online-Offenbarungen auch Karrierekiller sein können, nimmt aber offenbar den Deutschen nicht die Lust daran, sich im Internet zu inszenieren. Jeder fünfte Surfer gibt Privates über sich im Netz preis, das hat eine Umfrage des IT-Branchenverbandes Bitkom ergeben. Besonders auskunftsfreudig sind die 14- bis 29-Jährigen. Von ihnen veröffentlicht jeder zweite private Informationen im Internet. Doch in wessen Hände die Daten hinterher geraten, darauf hat der Surfer wenig Einfluss. Immer hört, liest und schaut jemand mit, wenn Nutzer Online-Striptease machen. Das wusste schon Scott McNealy, Mitgründer von staufenbiel.de 25.03.09 11:47 Staufenbiel Karrieremagazin 01 2009 Karrierefalle Internet TITEL BIST DU – NOCH LANGE NICHT Sun Microsystems, als er verkündete: „Sie haben jetzt schon Null Privatsphäre. Gewöhnen Sie sich dran.“ Das war Ende der 90er. Die Situation ist seitdem nicht besser geworden. Wer also im Internet unterwegs ist, der sollte auf der Hut sein, was er für Spuren hinterlässt. Denn das Web hat ein Elefantengedächtnis. Das Löschen negativer Einträge ist fast unmöglich. Kaum sind Daten online, hat sie meist schon jemand heruntergeladen, eine Suchmaschine sie erfasst oder ein Archiv sie abgespeichert. Zigfache Kopien der ersten Version finden sich nach kurzer Zeit schon überall. Hartnäckig tischen Suchmaschinen einem das wieder auf, was man lieber vergessen würde. Virtuelle Zügellosigkeiten wie verbale Attacken und Partyfotos können das Karriereaus bedeuten – doch es geht auch anders. Manager, steht ebenfalls fest: „Ich gehe davon aus, dass fast jeder Personaler googelt.“ Auch Personalberater sind Kandidaten im Internet auf der Spur. Eine Studie des Bundesverbands Deutscher Unternehmensberater (BDU) kam zu dem Ergebnis, dass jeder dritte Personalberater das Internet nutzt, um Kandidaten zu überprüfen. Lothar Kornherr, stellvertretender Vorsitzender des BDU-Fachverbandes Personalberatung glaubt, dass Personalberater öfter Bewerber googeln als Personaler. „Der Druck für Personaler ist nicht ganz so hoch“, erklärt Kornherr. Der Unterschied: Personaler erhalten meist komplette Bewerbungsunterlagen. Der Personalberater muss dagegen zunächst potenzielle Kandidaten motivieren. Der erste Anhaltspunkt ist da meist die Vita. „Wir haben ja erst einmal keine Bewerber, sondern Interessenten“, stellt der BDU-Mann fest. Nur Gesprächsgrundlage Personaler googeln Das kann für Jobsuchende eine Katastrophe sein. Denn es ist kein Geheimnis, dass Personaler Bewerber googeln. „Dass es gemacht wird, ist völlig unstrittig“, bestätigt auch Reputations-Expertin Sybille Hauf vom Dienstleister Webreputation. Dafür benötigen Personaler noch nicht einmal einen Anbieter, das können sie selbst. Für Klaus Eck (siehe Interview Seite 35), Buchautor und selbst Online Reputation staufenbiel.de KM_SS_09.indd Abs1:33 Hat Kornherr einen Kandidaten im Visier, dann stellt er auch schon einmal OnlineNachforschungen an. Vor allem wenn ihm etwas spanisch vorkommt. Ein 28 Jahre alter promovierter Mathematiker mit zwei Jahren Auslandseinsatz und Ehrenämtern, das würde ihn zur Tastatur greifen lassen. Ob Genie oder nicht, das sagt ihm dann das Internet. „Wenn ich fündig werde, bohre ich natürlich weiter“, so der BDU-Experte. Er relativiert aber auch: „Diese Funde sind selten entscheidend, sie runden das Bild nur ab.“ Seiner Ansicht nach wäre der ein schlechter Personalberater, der eine Entscheidung primär auf der Basis seiner Internet-Recherche fällt. „Sie liefert allenfalls eine Gesprächsgrundlage“, sagt Kornherr. So kann es dann tatsächlich einmal passieren, dass einem Kandidaten Partybilder vor die Nase gehalten werden. Das bedeutet aber lange nicht, dass man aus dem Rennen ist. Nichts wird schließlich so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Kleinere Jugendsünden wie Privatvideos oder hitzige Kommentare bedeuten nicht gleich das Aus für die Karriere oder die Bewerbung. So gibt es viel Verständnis für Schnappschüsse von ausgelassenen Studenten in Feierlaune. Das richtige Maß ist aber auch hier entscheidend, Exzesse kommen nicht so gut an. Wer sich vor laufender Videokamera im Vollrausch präsentiert, muss sich nicht wundern. „Man sollte halt gucken, dass nicht die wildesten Bilder auf der eigenen Homepage prangen“, lacht Kornherr. Der Personalberater hat allerdings auch bei der Online-Selbstinszenierung klare K.-o.-Kriterien für eine Bewerbung. „Fremdenfeindliche Äußerungen, Tierquälerei und Pornografie zum Beispiel, da hört für mich alles auf. Mit so jemandem möchte ich nicht sprechen.“ >>> 33 25.03.09 11:47 01 2009 Staufenbiel Karrieremagazin © sxc.hu_NewArt_pic © photocase_Jelka TITEL Karrierefalle Internet Peinliche Fotos im Internet: Immer surft jemand mit Bitter ist dies umso mehr, wenn es sich um unwahre Inhalte handelt, die andere gestreut haben, etwa die rachsüchtige Ex oder der skrupellose Erzfeind. Für Sybille Hauf steht deshalb fest: „Aus all dem lässt sich eine ganz klare Empfehlung ableiten. Ich muss selber steuern, was über mich im Internet steht.“ Das heißt also aktiv Online Reputation Management betreiben. „Damit sorgt man dafür, dass die positiven statt der negativen Informationen gefunden werden“, beschreibt Klaus Eck das Prinzip. Angriff ist also die beste Verteidigung: Wer ein sauberes Online-Image hat, sollte vorsorgen, damit das auch so bleibt. „Wenn Sie nichts getan haben, müssen Sie damit rechnen, dass Sie sich nicht verteidigen können“, weiß Autor Klaus Eck. Er fordert deshalb Studenten und Absolventen zum Handeln auf. Eine Informationsdiät bringe Karrierewillige heutzutage nicht weiter. Sie können sich dem Sog des Internets kaum mehr entziehen. Es lässt sich kaum noch verhindern, dass Informationen über die eigene Person den Weg ins Internet finden. Nicht eingeladen Bestandsaufnahme: Am Anfang des Online Reputation Managements steht das EgoGoogeln. Lange verpönt als Akt der Eitelkeit gehört es heute zum Rüstzeug für den guten digitalen Ruf. „Es gibt tatsächlich Bewerber, die noch nie ihren Namen gegoogelt haben“, sagt Hauf. „Wenn ich aber Pilot werden will, dann muss ich das zwingend machen.“ Da Personaler wenig Zeit haben, sind die ersten zehn Treffer der Suchmaschine entscheidend, die nächsten zehn auch noch wichtig. Diese Hits sollten den eigenen Namen ins beste Licht rücken. Ist der Netzeindruck gar zu negativ, dann bekommen es die Bewerber nicht mit. „Sie werden gar nicht erst zum Vorstellungsgespräch eingeladen“, weiß Eck. Wer Unrühmliches über sich findet, sollte zuerst die Urheber freundlich bitten, die Inhalte zu entfernen. Auch die Betreiber der Webseiten können helfen. Auf den meisten 34 KM_SS_09.indd Abs1:34 Seiten gibt es inzwischen Buttons: „Inhalt beanstanden“. Wenn aber der Verursacher nichts Gutes im Sinn hat, kann es schon einmal schwierig werden, die Inhalte entfernen zu lassen. Dann heißt es aussitzen oder einen Dienstleister beauftragen. „Allerdings kann man nicht alles löschen“, relativiert Eck. Image reparieren Die weiße Online-Weste ist dem ein oder anderen schon einmal Bares wert. So überwachen und polieren zahlreiche Anbieter den digitalen Ruf Einzelner, aber auch von Unternehmen, ihren Produkt- und Markennamen. In den Vereinigten Staaten gibt es schon mehrere 100 solcher Dienste. Treten dabei Defizite zutage, setzen die Experte alles daran, das Image zu reparieren – mit geeigneten Online-PR-Instrumenten. Gebranntes Kind scheut das Internet – vor allem diejenigen, an denen der OnlineFaux-pax schon klebt, nehmen den besonderen Reparatur-Service in Anspruch. „Ja, die meisten Kunden kommen erst, wenn etwas schiefgegangen ist“, bestätigt Hauf von Webreputation. Selbst inszenieren Wer bei der Bestandsaufnahme im Internet feststellt, dass er noch ein unbeschriebenes Blatt ist, sollte die virtuelle Welt für eine gezielte Selbstdarstellung nutzen. Denn das Internet ist im Grunde mehr noch Karrierechance denn Falle. Eck formuliert das so: „Wer Karriere machen will, sollte das Internet als Chance begreifen, um zu zeigen, was er staufenbiel.de 25.03.09 11:47 Staufenbiel Karrieremagazin 01 2009 Karrierefalle Internet TITEL „KEINE PRIVATSPHÄRE IM INTERNET“ ist.“ Für die gezielte Vorbereitung einer Bewerbung heißt das, sich positiv in Szene zu setzen. Online-PR in eigener Sache braucht eine kompetente Kommunikation. Personalberater Kornherr rät dazu, die guten Dinge zu veröffentlichen. „Leitet man eine Gruppe, ist in der freiwilligen Feuerwehr oder an einem Forschungsprojekt beteiligt, so ist es sicher geschickt, dies auch im Netz publik zu machen.“ Auf der eigenen Homepage oder in Social Media Netzwerken. Auch Autor Eck zählt beim modernen Online Reputation Management auf Plattformen wie Xing, Linkedin oder Twitter. Aber es gibt für Bewerber auch andere Wege, ihr Web-Image aufzupolieren. Mit qualifizierten Statements oder Kommentaren in den einschlägigen Unternehmens-Blogs oder Foren können sie ihren Namen schon einmal ins Gespräch bringen. „Keine Angst vor Unternehmen“, fordert Eck. Er empfiehlt Einsteigern: „Machen Sie auf sich aufmerksam, aber respektieren Sie Ihren Status, nämlich dass Sie noch lernen.“ Auch wenn ein positives Image wichtig für die Karriere ist, sollten Kandidaten der Versuchung widerstehen, allzu sehr auf den schönen Schein zu setzen. Ein digitales Make-up verdeckt Schönheitsfehler nämlich nur selten. Authentizität statt Schönfärberei, heißt also die Devise. „Nirgendwo wird so viel gelogen wie im Internet“, weiß auch Lothar Kornherr. Deshalb kann der Web-Ruf noch so glänzend sein, täuschen lassen sich Personaler nur selten. Wenn der verstaufenbiel.de KM_SS_09.indd Abs1:35 Der Buchautor Klaus Eck („Karrierefalle Internet“) über Reputation, Tretminen und Privatsphäre im Internet. Der 44-Jährige ist selbständiger Kommunikationsberater. Herr Eck, Sie reden dem Online Reputation Management das Wort. Ist das nicht nur ein kompliziertes Wort für Ego-Googeln? Nein. Ego-Googlen ist nur ein erster Schritt. Vielen ist das aber immer noch fremd. Sie sind überrascht, wenn sie sich selbst googeln, dass andere schon etwas über sie geschrieben haben oder Bilder von ihnen veröffentlich haben. Ego-Googeln ist also der Startpunkt, um festzustellen, wie der Status Quo aussieht, eigentlich also Online Reputation Management auf niedrigem Niveau. Und dann beginnt erst die eigentliche Arbeit? Ja, Online Reputation Management sorgt dafür, dass die positiven Einträge und nicht die negativen Einträge gefunden werden. Das heißt aber nicht, dass jemand, der seinen Ruf im Internet schützen möchte, bei jeder Gelegenheit erwähnen sollte, wie toll er ist. Es geht auch darum, glaubwürdig zu erscheinen. Deshalb sind Einträge Dritter, zum Beispiel von Journalisten, immer glaubwürdiger als die eigenen Versuche der Lobhudelei. Abgehört, fotografiert oder gefilmt: Sie schreiben in Ihrem Buch, dass es in der Zeit des Internets keine Geheimnisse mehr gibt, die sich langfristig wirklich verbergen lassen. Ist das nicht sehr negativ gedacht? Nein, eher realistisch. Ich gehe so weit zu sagen, dass es gar keine Privatsphäre im Internet gibt. Es sind immer noch andere Menschen mit von der Partie, wenn User sich austauschen. Und das sind nicht nur die Freunde, mit denen sie sich eigentlich über die schönen Partyfotos freuen wollten. Deshalb müssen Sie vorsichtig sein, wenn Sie mit Ihrem eigenem Namen unterwegs sind. Immer mehr Personaler gehen dazu über, sich im Web ein Bild von Bewerbern zu machen. So steht es zumindest überall zu lesen... Ja, und es stimmt. Es ist kein Medienhype. Personalverantwortliche googeln. Das wird auch so bleiben und heutige Studenten ihr ganzes Arbeitsleben lang begleiten. So einfach ist das. Wann ist der richtige Zeitpunkt, sich aktiv um seine Online-Reputation zu kümmern? Als Absolvent ist es fast zu spät. Bereits Studenten müssen sich um ihren guten Online-Ruf bemühen. Wenn sie Praktika suchen, dann sollten sie schon erste Kontakte knüpfen und das Gespräch mit Unternehmen suchen. Recruiting Blogs von Unternehmen sind da zum Beispiel ein gutes Mittel. Hier können sich Studenten mit intelligenten Beiträgen schon im Vorfeld ins Gespräch bringen. Der Beitrag kann es sogar unter die ersten Treffer bei Google schaffen. meintliche Superkandidat zum Bewerbungsgespräch geladen wird, löst sich der Online-Bluff oft schnell in Wohlgefallen auf. „Es geht hier ja nicht nur um Bauchgefühl, sondern auch um die richtige Auswahl- und Interviewtechnik“, erklärt der BDU-Experte. Da nützt der Online-Heiligenschein dann wenig. Stefanie Zimmermann INTERNET Kein unbeschriebenes Blatt: Ein Student wagt für uns ein Experiment und begibt sich auf die Spur seiner digitalen Identität. Zu lesen unter www.staufenbiel.de/karrierefalle 35 25.03.09 11:47 01 2009 Staufenbiel Karrieremagazin CAMPUS Credit Points „EIN WUNDERMITTEL“ Volker Gehmlich, Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Fachhochschule Osnabrück und Bologna-Experte des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), über die Vorteile und die Tücken von Credit Points (CPs). Das European Credit Transfer and Accumulation System (ECTS) soll Leistungen vergleichbarer machen und damit Studenten einen Hochschulwechsel vereinfachen. Trotzdem gibt es viel Kritik. Ist das Punktesystem überhaupt der richtige Ansatz? Gehmlich: Ja, das ECTS könnte ein Wundermittel sein, wenn die Philosophie verstanden würde. Momentan geht in Deutschland aber eine ganz wichtige Funktion des ECTS unter: Eigentlich soll das System die Studenten schützen. Bei Arbeitnehmern ist genau geregelt, wie viele Stunden sie pro Woche arbeiten, für Studenten gab es früher aber keine Regelung. Die Credit Points sollen die Arbeitsbelastung der Studenten regeln und verbessern. Die Kultusministerkonferenz hat den Arbeitsaufwand auf 30 Credit Points pro Semester festgesetzt. Warum klagen so viele Studenten dennoch über Stress und Zeitdruck? Gehmlich: Manche Hochschulen teilen ihr Studium noch immer nicht so auf, dass ein Semester 30 Credit Points entspricht. Darum überschneiden sich teilweise noch Veranstaltungen. So ist nicht gewährleistet, dass das Semester überhaupt zeitlich zu schaffen und das Studium in der Regelstudienzeit machbar ist. Manchmal wurden Studiengänge auch einfach in den Bachelor-Rahmen eingepresst und nicht verändert. Da haben die Zuständigen gerechnet, dass diese und jene Veranstaltung soundso viel Arbeitsaufwand braucht. Das Ergebnis sind Kurse, für die es zum Beispiel 1,75 CPs gibt. 36 KM_SS_09.indd Abs1:36 lich sind? Dann kann ein Professor auch drei in vier Credit Points umwandeln. Führt das nicht die ersehnte Vergleichbarkeit ad absurdum? Volker Gehmlich: ECTS soll Studenten schützen Zum Schluss bleibt ein Punkt aber ein Punkt. Können Professoren Einfluss auf die Credit Points nehmen? Gehmlich: Natürlich, das sind ja nur relative Größen. Möglicherweise sind die Vorkenntnisse der Studenten unterschiedlich – so brauchen sie auch mehr oder weniger Arbeitszeit, um die Credits einer Veranstaltung zu erreichen. Wie wirkt sich das auf die Anerkennung der Credit Points aus? Gehmlich: In den Bologna-Ländern verläuft der Prozess der Anerkennung unterschiedlich. In Deutschland sind die jeweiligen Fachvertreter dafür zuständig. Von diesem Zeitpunkt an ist das Verfahren nicht mehr transparent. Die Professoren berufen sich oft auf genaue Vorgaben. Überspitzt gesagt: Wenn der Gliederungspunkt 3.8.5 nicht erfüllt ist, erteilt der Professor nicht die Anerkennung. Wichtiger wäre aber die Frage, wie der Student zu seinem Ergebnis kommt. Welchen Input hat der Student geleistet? Sind die erreichten Lernergebnisse vergleichbar, auch wenn die Bezeichnungen der Module unterschied- Gehmlich: Die Unterschiede zwischen den geforderten Arbeitsleistungen sind nötig, damit die Dozenten miteinander diskutieren. An unserer Hochschule hat das auch zu neuen Strukturen geführt: Nun gibt es Fachgruppen, in denen die Dozenten miteinander über Inhalte und Arbeitsbelastungen diskutieren. Das bringt auch den Dozenten etwas. Früher war oft unbekannt, was ein Kollege in der Veranstaltung im Detail bearbeitet. Nun gibt es viel mehr Kommunikation. Schließlich darf man eins nicht vergessen: Die Einführung des ECTS ist auch ein Lernprozess und Lernen braucht Zeit. Was raten Sie Studenten, damit sie problemlos die Hochschule wechseln können? Gehmlich: Nehmen Sie Kontakt mit der Hochschule auf und holen Sie sich dort Beratung. Zu den wichtigsten Informationen zählt das Modulhandbuch. Wenn Sie alle Informationen gesammelt haben, vergleichen Sie alles mit den Ansprüchen in Ihrer Hochschule. Anschließend sollten Sie sich Rat bei einem Professor in Ihrem Fachbereich oder für einen Auslandsaufenthalt im internationalen Büro holen. Vermeiden Sie auf jeden Fall einen Blindflug. Claudia Feuerer staufenbiel.de 25.03.09 11:47 © 2009 KPMG AG Wir tschaf tsprüfungsgesellschaf t, eine Konzerngesellschaf t der KPMG Europe LLP und Mitglied des KPMG-Netzwerks unabhängiger Mitgliedsfirmen, die KPMG International, einer Genossenschaf t schweizerischen Rechts, angeschlossen sind. Alle Rechte vorbehalten. Anschnallen! KPMG’s World Tour Mit KPMG in 10 Tagen um die Welt! Wir laden zehn Studenten ein, sich mit KPMG im September 2009 auf eine unvergessliche Reise um die Welt zu begeben. Besuchen Sie mit uns drei Weltstädte auf drei verschiedenen Kontinenten. In einem internationalen Umfeld gewähren wir Ihnen Einblicke in unsere Geschäftsbereiche Audit, Tax und Advisory. Schauen Sie unseren Kollegen über die Schulter und lernen Sie dabei die interessante Arbeit bei drei Mandanten kennen. Mehr Informationen sowie das Anmeldeformular zu KPMG’s World Tour finden Sie unter: www.kpmg.de/careers 01 2009 Staufenbiel Karrieremagazin CAMPUS Evaluationen SYMPATHIE NACH NOTEN Für die einen konstruktive Kritik, für die anderen Polemik: Evaluationen sollen eigentlich die Qualität der Lehre sichern. Das Karrieremagazin hat Studenten und Dozenten gefragt, was sie von der Sache halten. Hier die Sicht der Studenten. W enn Studenten ihre Dozenten und Professoren bewerten, dann geht es eigentlich darum, Schwachstellen des Hochschulsystems zu verringern. Dazu zählen hohe Abbrecherquoten, lange Studienzeiten und das Gefühl, nicht gut beraten zu sein. Eigentlich wäre das eine feine Sache, doch die Methode hat in der Praxis so ihre Tücken. Nicht aussagekräftig „Nur durch Kreuzchen Setzen kann man keine aussagekräftigen Ergebnisse erzielen“, sagt Studentin Vera Schade von der Fachschaft Mathematik an der Technischen Universität Dresden, konkreter seien Kommentare in Textform, bloß bequeme sich der Großteil der Studenten dazu nicht. Ein anderer strittiger Punkt ist die Veröffentlichung der Evaluationsergebnisse. Denn an manchen Hochschulen werden sie den Studenten einfach vorenthalten. Das kritisiert auch Jurastudentin Natalie Griedl, Mitglied der European Law Students‘ Association (ELSA) in Passau: „Bis jetzt habe ich noch nicht erlebt, dass die Evaluationsergebnisse veröffentlich werden.“ Dabei müssten die Ergebnisse der einzelnen Lehrveranstaltungen publik gemacht oder diskutiert werden, weiß Sven Thielemeyer, Student an der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin: „Bei uns gibt es sogenannte Evaluationsbücher, die in der Bibliothek von jedem einsehbar sind. Studenten können sich so über Dozenten und ihre Seminare informieren.“ Keine Bedenken Diese Unterschiede machen deutlich: Die Modelle sind bundesweit nicht einheitlich, obwohl in den Hochschulgesetzen Evaluationsstandards vorgeschrieben sind. So werden an manchen Unis klassische Papierbögen an Studenten verteilt, an anderen wiederum sind Online-Abfragen eine Möglichkeit der Bewertung. Einzige Gemeinsamkeit: Die Bewertungen sind anonym. Das ideale Werkzeug also für Rache für die schlechte Note im letzten Semester? 38 KM_SS_09.indd Abs1:38 Thielemeyer sagt dazu: „Wenn ich negative Kritik zu äußern habe, dann tue ich das auch. Doch bis jetzt habe ich die Evaluation nicht als Möglichkeit der Rache gesehen.“ Er ergänzt: „Dozenten müssen auch einsehen, dass an negativer Kritik etwas dran sein kann.“ Von den Kriterien Note, Freundlichkeit und Beliebtheit lassen sich Studenten offenbar schon verleiten. „Sympathie spielt auf jeden Fall eine Rolle“, bestätigt Vera Schade. „Wenn mir ein Dozent das Gefühl gibt, sich mit Fragen an ihn wenden zu können, gebe ich ihm auch eine bessere Bewertung“, erläutert sie. Schließlich sei das nur menschlich, bekräftigt Sven Thielemeyer. Eine ganz andere Art der Evaluation sind Bewertungsplattformen wie Meinprof.de. Über 330 000 Bewertungen wurden bereits auf Meinprof.de abgegeben. Natalie Griedl machte erst damit Bekanntschaft, als sie in einem Seminar von ihrem Dozenten darauf aufmerksam gemacht wurde und prompt eine Bewertung abgab. Dennoch sieht sie das Online-Angebot kritisch. „Ich kann nicht verstehen, dass man die dort geäußerte Kritik als relevanten Bewertungsmaßstab heranzieht.“ Und Schade ist sich sicher: „Danach würde ich mich bei der Wahl meiner Vorlesungen fürs nächste Semester nicht richten.“ Silvija Subasic INTERNET „Nicht gegen das System“ – Alexander Pannhorst, Mitgründer der Bewertungsplattform, im Interview unter www.staufenbiel.de/evaluation. staufenbiel.de 25.03.09 11:47 NGSU B R E BEW S SCHLUi S2009 a 22. M Infos unter Gut kalkuliert! Ein BWL-Studium an der EBS lohnt sich. Weiterew.ebs.edu ww Die EBS steht für akademische Exzellenz, Unternehmensgeist und ■ Master in Finance (M.Sc.) kulturelle Vielfalt. Das Studium bietet integrierte Auslandsaufenthalte ■ Master in Management (M.Sc.) ■ Master in Real Estate (M.Sc.) starkem Bezug zur Praxis. Die EBS ist die Top-Plattform für exzellente ■ Master in Business & Law (M.Sc.) Berufsaussichten. Nutzen Sie Ihre Chance! ■ Master of Business Administration (MBA) EBS – We develop leaders. Informationen über Studienfinanzierungsmodelle und Stipendien finden Sie auf unserer Website. an einer von 150 Partnerhochschulen, hervorragende Kontakte zur Wirtschaft und vermittelt wissenschaftlich fundiertes Know-How mit www.ebs.edu lll#YZjihX]Z"W^aYjc\#YZ 9^Zkaa^\cZjZ6giojhijY^ZgZc# HijY^ZgZcd]cZoZ^igVjWZcYZcCZWZc_dW#HijY^ZgZc jciZg[VX]`jcY^\Zg7ZigZjjc\#9^Z>YZZ`a^c\iZ^c[VX]# 9^ZJbhZiojc\^hiZhVjX]/b^iYZg9ZjihX]Zc7^aYjc\# ;^cVco^ZgijcY\Z[gYZgi# L^gW^ZiZcZ^cZkaa^\cZjZjcY^ccdkVi^kZ@dbW^cVi^dc VjhÃcVco^ZaaZg;gYZgjc\jcYhijY^ZcjciZghiioZcYZb <j^YVcXZ"Egd\gVbb¶kdcEg^kViVcaZ\ZgcWZgHijY^Zc" [dcYhZgb\a^X]i#Hdl^gYZ^co^Za\Zg^X]iZiZhHijY^jb lZhZcia^X]kZgZ^c[VX]i#JcYYVhjcVW]~c\^\kdcYZg ]Zji^\ZcÃcVco^ZaaZcH^ijVi^dc# ;V^gjcYg^h^`dadh# 6cYZghVahWZ^Z^cZb@gZY^iZg[da\iY^ZGX`oV]ajc\YZg ;gYZgjc\VW]~c\^\kdcYZg=]ZYZhojZglVgiZcYZc oj`c[i^\Zc:^c`dbbZch#9ZccYVh^hi[V^gjcYg^h^`dadh [gYZcHijY^ZgZcYZc#LZ^iZgZ>c[dhVj[jchZgZg=dbZeV\Z# Jetzt bewerben unter www.deutsche-bildung.de Deutsche Bildung Partnerschaftlich fördern. KM_SS_09.indd Abs1:39 25.03.09 11:47 01 2009 Staufenbiel Karrieremagazin CAMPUS Evaluationen NOMINIERT IST... D © fotolia_Wellford Tiller ozenten haben es nicht einfach seit der Einführung der Evaluation der Lehre. Natürlich loben Studenten ihre Professoren und Dozenten, doch sie spenden lange nicht nur Beifall. Dabei kann keiner so recht beurteilen, ob die vorgetragene Kritik gerechtfertigt ist und wie aussagekräftig die Bewertungen sind. „Wie soll ein Student über den Stoff in einem Seminar inhaltlich urteilen können, den er sich erst noch aneignen muss?“, fragt Harm Knolle, Professor für Informatik an der Fachhochschule Schmalkalden, denn auch kritisch nach. Weitere Faktoren wie Teilnehmerzahl und die Art der Bewertung sind ausschlaggebend für das spätere Ergebnis der Evaluation. Zwar ist die Teilnahme an der Benotung der Lehrenden Pflicht, da sie aber anonym im Internet abläuft, machen viele Studenten erst gar nicht mit. So sind herkömmliche Papierbögen, die direkt in 40 KM_SS_09.indd Abs1:40 Die Sicht der Dozenten: Studenten werden benotet, Dozenten evaluiert. Eigentlich fair, könnte man meinen. Doch wie stehen Dozenten wirklich zur Evaluation? den Seminaren ausgeteilt und anschließend wieder eingesammelt werden, meist erfolgreicher als die Online-Bewertung. Vorlesungen und Seminare, die überfüllt sind, schneiden tendenziell schlechter ab als kleinere Gruppen. „Von aussagekräftigen Ergebnissen kann hier nicht die Rede sein“, sagt Knolle. positive Kritik geben kann, nehmen die Profs inzwischen gelassener. Die Bewertungen seien zum Teil nachvollziehbar, räumt Knolle ein. „Es darf aber auch nicht vergessen werden, dass gelegentlich Frust abgelassen wird, was sicher viel mit der Veranstaltung selbst zu tun hat.“ Bewertungsplattformen Frust ablassen Sind Evaluationen in jedem Fall sinnvolle Dozenten ist die moderne Art der Ma- Qualitätskontrolle, lässt sich über Benöverkritik nicht unbedingt ein Dorn wertungsplattformen wie Meinprof.de im Auge. Wolfgang König, Professor streiten. Dort stellen Studenten ihre für Wirtschaftsinformatik an der Uni- Dozenten und ihre Leistung an den Onversität in Frankfurt am Main, sagt: line-Pranger. Seit ihrem Bestehen löst „Ich bin der Evaluation gegenüber po- das Internet-Angebot immer wieder sitiv eingestellt. Seit zehn Jahren füh- heftige Diskussionen bei Datenschütren wir sie an unserer Universität be- zern und Ärger bei Betroffenen aus. reits durch.“ Und Informatik-Professor Der Grund sind die zahlreichen negaKnolle meint, dass diese Art der Qua- tiven Kritiken, die für jeden öffentlich litätssicherung Impulse für die Lehre zugänglich sind und manchmal über gibt. „So können auch eher ruhigere das Ziel hinausschießen. König, der bereits nominiert ist, wie er selbst „Evaluation gibt Impulse für die Lehre“ sagt, hält solche Plattformen für grundsätzlich sinnvoll, auch wenn er Studenten ihre Meinung äußern.“ Die Studenten maulen nicht immer nur seine Einträge nicht verfolgt. Ob die über den Prof, sondern vor allem auch Urteile der Studenten auch gerechtüber das Seminar an sich. Häufigster fertigt sind, kann keiner beurteilen. Kritikpunkt ist nämlich der Stoff der Denn wer weiß schon, ob der Student Veranstaltung, der den persönlichen tatsächlich an dem Seminar teilgenomVorstellungen nicht entspricht. „Das men hat. liegt unter anderem daran, dass viele Silvija Subasic nicht mitkommen. Fächer, in denen INTERNET bereits Vorkenntnisse bestehen und „Jetzt bewerten wir“ – wie drei Dozenten ihre Studenten keine Nacharbeit nötig ist, werden in puncto Fairness, Interesse und Mitarbeit beurteilen, erfahrungsgemäß besser bewertet“, lesen sie bei uns im Internet: sagt Harm Knolle. Dass es nicht nur www.staufenbiel.de\evaluation2 staufenbiel.de 25.03.09 11:48 Wir veröffentlichen Ihre Abschlussarbeit kostenlos als Fachbuch und eBook! Kostenlose Buchveröffentlichung eBook-Vertrieb über diplom.de und Vertrieb über den Buchhandel 100 namhafte Online-Partner Mit ISBN und VLB-Meldung Ihre Arbeit als Fachbuch – werden Sie Attraktives Autorenhonorar Buchautor beim Diplomica Verlag! 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Heute arbeitet der 25-Jährige als Senior Process Associate in Budapest und ist inzwischen Experte in Sachen ungarischer Mentalität. Die kann einem schon einmal Langmut abverlangen. „Ansonsten gibt es jedoch auch viele Bereiche, in denen die ungarische Mentalität der deutschen entspricht. Zum Beispiel der Versuch, Dinge zu registrieren und mit Zahlen zu ordnen“, erklärt Gabriel. Immer mehr Studenten folgen dem Ruf in die weite Welt, denn wer Karriere machen will, muss über den deutschen Tellerrand blicken. Immerhin 42 Prozent aller deutschen Studierenden im Erststudium wollen während ihres Studiums eine Zeit im Ausland verbringen. Von allen Studierenden im Wintersemester 2006/2007 haben auch bereits 23 Prozent diesen Vorsatz in die Tat umgesetzt, sei es für ein Auslandssemester, Praktikum oder eine Sprachreise. So weit, so gut. Allerdings heißt das auch, dass viel zu viele in Deutschland bleiben. Mit Auslandserfahrung und Sprachkenntnissen können sie bei der Bewerbung nicht punkten. 42 KM_SS_09.indd Abs1:42 Besonders wenig mobil waren in der Vergangenheit die Ingenieure: Gerade einmal 16 Prozent von ihnen verbrachten eine Zeit im Ausland. Dabei träumen doch die europäischen Bildungsminister schon seit 1999 den Traum von einem grenzenlosen Europa, in dem ein Studium, das in München begann, übergangslos in Rom vollendet werden kann. Bereits nächstes Jahr sollte dieser Traum laut Bologna-Erklärung europäische Realität sein. Problem: straffes Studium Mit der Umstrukturierung von Diplom- in Bachelor- und Master-Studiengänge wurde ein wesentlicher Schritt in eine einheitliche Hochschulausbildung getan. Doch ist es gerade das stark gestraffte Bachelor-Studium, was die Studenten von einem Auslandssemester abschreckt. Sie befürchten vielfach, ihr Studium auf diese Weise in die Länge zu ziehen. „80 Prozent der neu angelegten Studiengänge sind auf drei Jahre ausgelegt“, berichtet Siegbert Wuttig, Leiter der Gruppe EUProgramme und Bologna-Prozess beim DAAD. „Dadurch ist vielfach nicht so viel Zeit wie früher für ein Auslandsstudium.“ Nun sei es Sache der Hochschulen, sogenannte Mobilitätsfenster zu schaffen, also Zeiten, in denen ein Auslandssemester in die Tat umgesetzt werden kann. Auch wenn das Studium dann ein Semester länger dauert, bei der anschließenden Bewerbung kann staufenbiel.de 25.03.09 11:48 Staufenbiel Karrieremagazin 01 2009 Ausland CAMPUS GEHT’S WEITER d erungen in Stellenanzeigen sind hoch. War Auslandserfahrung der Auslandsaufenthalt sogar der entscheidende Pluspunkt sein. Für Sprach- und Literaturwissenschaftler und auch für Wirtschaftswissenschaftler ist die Erfahrung im Ausland schon fast eine Bedingung. Bewerber dieser Fächer können sich oft nur noch durch die Wahl eines besonders exotischen Landes profilieren. Die beliebtesten Zielländer sind nach wie vor innerhalb Europas: Immerhin 15 Prozent aller deutschen Studenten entscheiden sich für die Niederlande, 15 Prozent für Großbritannien, 13 Prozent für Österreich. Für elf Prozent sind die USA das Ziel. Trotz EU-Erweiterung und zahlreicher GoEast-Initiativen bilden die Länder OstEuropas das Schlusslicht in der Studentengunst. Wichtig bei der Bewerbung Wie entscheidend die Zusatzqualifikationen Auslandserfahrung und Englischkenntnisse als Einstellungskriterium geworden sind, zeigt die aktuelle Staufenbiel JobTrends-Studie 2008. Dort rangieren Englischkenntnisse an vorderster Front mit 91 Prozent, nur knapp geschlagen von dem Aspekt Praktika mit 92 Prozent. Auslandsaufenthalte stehen an dritter Stelle mit 72 Prozent. Wer einige Zeit im Ausland verbracht hat, kann nicht nur in sprachlicher und kultureller Hinsicht im späteren Berufsleben auftrumpfen. Vielmehr hat er Eigeninitiative bewiesen, Flexibilität und Durchsetzungskraft. Soft Skills, die gefragt sind. Das bestätigt auch BWL-Student Tobistaufenbiel.de KM_SS_09.indd Abs1:43 as Beuers, der gerade ein Semester in Shanghai studiert. „In den vergangenen Monaten habe ich gelernt, flexibel mit immer wechselnden Gegebenheiten umzugehen“, sagt er. Als Beispiel nennt er die Registrierung bei den örtlichen Behörden. „Ich musste mich dreimal bei der Polizei melden, bis ich nach vier Wochen schließlich meine Aufenthaltserlaubnis erhielt“, berichtet er. Wer wie Tobias Beuers während des Studiums einmal ins Ausland möchte, hat viele Möglichkeiten: Das ErasmusProgramm ist eine der einfachsten Arten, ein Auslandssemester auf die Beine zu stellen. Immerhin 90 Prozent aller Hochschulen sind an dem Programm beteiligt. Mit dem Angebot fördert die EU den Aufenthalt an einer Gasthochschule in mittlerweile 31 Ländern, wobei Aufenthalte zwischen drei und zwölf Monaten möglich sind. Die Stipendiaten müssen keine Studiengebühren bezahlen und erhalten außerdem einen Mobilitätszuschuss von maximal 200 Euro im Monat. Ein weiterer Vorteil dieses Programms ist die Tatsache, dass erbrachte Studienleistungen mit Sicherheit an der heimischen Uni anerkannt werden. Weitere Möglichkeiten der Finanzierung: Praktika, Auslandsbafög oder Ferienjobs. Sparen können Reiselustige auch mit der Wahl des Zieles. Im Osten Europas ist es günstiger als im Rest Europas. Da heißt es dann Ostseestrand statt Costa Dorada. Eva Flick „NIE EIN NACHTEIL“ Gabriele Schlee, Leiterin Personalauswahl und -beratung bei Lufthansa, über Auslandsaufenthalte und wie entscheidend sie bei der Bewerbung sind. Fehlende Auslandserfahrung, bedeutet das heutzutage gleich das Aus für eine Bewerbung? Nein, im Vordergrund steht immer erst die fachliche und persönliche Eignung eines Bewerbers. Ein Auslandsaufenthalt oder erste berufliche Erfahrungen, die im Ausland erworben wurden, sind aber natürlich von Vorteil. Unser Markt und unsere Kunden sind sehr international. Erfahrung im Umgang mit anderen Kulturen, mit sprachlichen Herausforderungen und der Selbständigkeit, die im Ausland unter Beweis gestellt werden muss, helfen natürlich enorm, sich in diesem Umfeld zurechtzufinden. Ferne Länder, Sprachkurs oder Studium: Wie sollte Auslandserfahrung am besten erworben werden? Jede Erfahrung, die im Ausland erworben wird, ist hilfreich. Natürlich ist ein mehrmonatiger Arbeitsaufenthalt in Peking wesentlich nachhaltiger für den Aufbau des persönlichen Erfahrungsschatzes als ein zweiwöchiger Sprachaufenthalt auf Malta. Besonders interessant sind Erfahrungen in Süd-Amerika und Asien. Diese Kulturen unterscheiden sich deutlich von der deutschen. Gerade im Falle Asien kommt hinzu, dass wir in Zukunft noch wesentlich intensiver mit diesen aufstrebenden Märkten, wie etwa in China, zu tun haben werden. Wenn nun aber doch die Zeit für den Aufenthalt im Ausland gefehlt hat... Wir stellen natürlich auch neue Mitarbeiter ohne Auslandserfahrung ein, wo sie nicht ausdrücklich benötigt wird. Im Wettbewerb mit anderen Bewerbern ist sie aber sicher nie ein Nachteil. INTERNET Nach Ungarn oder Shanghai? David Gabriel und Tobias Beuers berichten im Interview über ihre Auslandserfahrungen. Zu finden unter www.staufenbiel.de\ausland_interviews 43 25.03.09 11:48 01 2009 Staufenbiel Karrieremagazin CAMPUS Career Services GUT GEPLANT IST HALB GEWONNEN Das enge Korsett des Bachelor-Studiums lässt kaum Zeit zum Verschnaufen. Künftige Arbeitgeber verlangen aber dennoch Praxis- und Auslandserfahrung. Und dann auch noch die Frage: Master oder nicht? Die Experten der Career Services wissen weiter. Katja Glaeske ist im Team des Career Service der Technischen Universität Berlin zuständig für das Programm Erasmus-Auslandspraktika und die Online-Stellenbörse. Andrea Hartenfeller ist die Leiterin des Career Center der Goethe Universität Frankfurt und zuständig für Personalberatung & Vertrieb. Michael Borchardt ist Geschäftsführer des Career Centers der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. In der Ferne studieren Das Lernen geht weiter Keine unnötige Aufregung Längst hat sich herumgesprochen, wie wichtig Auslandserfahrungen für den erfolgreichen Start ins Berufsleben sind. Die Organisation und Finanzierung stellen die ersten großen Herausforderungen des Vorhabens dar. Dies gilt besonders für die stark strukturierten Bachelor-Studiengänge. Rechtzeitige Planung ist deshalb das A und O. Fangen Sie möglichst schon im ersten Semester damit an. Der Plan sollte schließlich nicht daran scheitern, dass eine Antragsfrist verpasst wurde. Beratung und Unterstützung gibt es bei den Hochschulen über den Career Service oder das Akademische Auslandsamt. Den zahlenmäßig größten Beitrag zur studentischen Mobilität leistet das europaweite Erasmus-Programm, das Zuschüsse für Studienaufenthalte an Partnerhochschulen und/oder Auslandspraktika bietet. Mit der Teilnahme an diesem Programm ist neben der (Teil-) Finanzierung auch die wichtige Frage der Anerkennung der im Ausland erbrachten Leistungen gelöst. Grundsätzlich gilt, dass sich das Auslands-Plus im Lebenslauf auszahlt, selbst wenn es zu einer Verlängerung des Studiums führen sollte. Wer dies nicht in Kauf nehmen will oder kann, für den kommt auch ein Kurs an einer multilateralen Sommerschule infrage. Vom Hörsaal ins Büro: Das klappt umso entspannter, je mehr BachelorStudenten schon während ihres Studiums in die Praxis schnuppern. Ein Praktikum ist Pflicht, und eine Tätigkeit als Werkstudent kann ebenfalls helfen, den Praxisschock zu verhindern. Die Kontakte aus dem Praktikum können auch beim Berufseinstieg helfen. Hier kommt es nicht nur auf das Fachwissen, sondern auch auf soziale Kompetenzen an. So manche Trennung in der Probezeit ist auf Probleme in der Integration ins Team zurückzuführen. Wer neu ist, muss erst einmal seinen Platz finden. Anfangs eher zu beobachten ist förderlicher als zu kommentieren oder gar direkt zu verbessern. Es geht nicht darum, in der ersten Zeit nur Mäuschen zu spielen. Dennoch braucht es Zeit, um auch die ungeschriebenen Regeln eines Teams kennenzulernen. Wer schreibt das Protokoll im Meeting? Wer kocht Kaffee? Nicht nur die Vorgesetzten sind Ansprechpartner, das Verhalten der Kollegen gibt zusätzlich gute Hinweise. Und nicht verzagen, wenn am Anfang noch nicht alles rund läuft: Das ist völlig normal. Die Zeit des Lernens ist beim Berufseinstieg lange nicht vorbei. Wer zum Weiterlernen bereit ist, kann den Einstieg ganz unverkrampft angehen. Beim Jobeinstieg sollten Studierende und Absolventen gut analysieren, was sie eigentlich wollen, welche Qualifikationen im Wunscharbeitsfeld verlangt werden und wie die eigene Persönlichkeit, die erworbenen Schlüsselqualifi kationen und die Studieninhalte mit den Anforderungen des Arbeitsmarktes übereinstimmen. Hier kann sich für Bachelor-Absolventen je nach beruflichen Zielen die Frage stellen, ob es sinnvoll ist, noch einen Master draufzusetzen. Je praxisorientierter die gewünschte Beschäftigung, desto wichtiger ist es, Erfahrung in dem jeweiligen Berufsfeld zu sammeln. Der Einstieg sollte dann möglichst durch Praktika vorbereitet werden. Wer jedoch einen Job ansteuert, der ein dezidiertes Fachwissen verlangt, der sollte eher an eine Vertiefung durch ein Masterstudium denken. Berufsberatung, Coaching, Informations- und Vermittlungsangebote können Bachelor-Absolventen den Einstieg in den Beruf erleichtern. Sie sollten aber in jedem Fall unnötige Aufregung beim Jobeinstieg vermeiden. In Zeiten der wirtschaftlichen Rezession ist es wichtiger denn je, Bewerbungsaktivitäten als einen Job zu betrachten – konzentriert, mit der nötigen Sorgfalt und mit Engagement, aber ohne in Panik zu verfallen. 44 KM_SS_09.indd 44 staufenbiel.de 25.03.09 11:48 Die Würzburger medien- Join the Best Master of Science (MSc) in Management akademie ist ein junges Dienstleistungsunternehmen für die Aus- und Weiterbildung der bedeutenden Medienhäuser in Main- Franken. Wir wollen den Medienstandort Würzburg überregional stärken und attraktive berufliche Entwicklungsangebote schaffen. Daher bieten wir die Ausund Weiterbildung für und gemeinsam mit unseren Medienhäusern an. Diese WHU www.whu.edu /msc Excellence in Research and Teaching Renowned Academics Seven Specializations Innovative Teaching Methods Integrated Study Abroad Double Degrees beschäftigen zusammen bilden in neun Berufen der Medienbranche aus. Darüber hinaus gehören TraineeProgramme, Volontariate und Praktika zu unserem Angebot. 150 Partner Universities 150 Partner Companies Alumni Association with 1,600 Members Im Rahmen unseres zweijährigen Trainee-Programms haben Sie die außergewöhnliche Chance mehrere innovative Unternehmen der Medienbranche kennen zu lernen. Sie können sich mit den kompletten Produktportfolio von vier auch international tätigen Medienhäusern vertraut machen, eigenständige Projekte durchführen und begleitende Trainings absolvieren. Dabei werden Sie von unseren erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut, um Ihre Talente individuell zu fördern. Somit stellen Sie Ihr Know-how auf eine breite Basis für eine zukunftsorientierte Karriere im Mediengeschäft. nahezu 3000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Our Network: bietet ein abwechslungsreiches Trainee-Programm mit interessanten Karriereperspektiven: Am 1. Oktober 2009 starten wir unser diesjähriges Trainee-Programm für Hochschulabsolventen/innen (Uni/FH/BA) der Fachrichtungen Betriebswirtschaft Medien Informatik/Wirtschaftsinformatik sowie gerne auch für Absolventen/innen anderer Fachrichtungen, die Spaß an unserer Arbeit haben WÜRZBURGER medienakademie GmbH Fichtestraße 9, 97074 Würzburg www.wuerzburgermedienakademie.de Member of . WHU – Otto Beisheim School of Management Burgplatz 2, 56179 Vallendar, Germany Viktoria Thuir, Tel. +49 261 6509-521 [email protected], www.whu.edu Masters Architecture* Economics Banking and Finance Economia e Politiche Internazionali* Finance Management Public Management and Policy Communication Communication for Cultural Heritage Communication, Management & Health Gestione dei Media* Public Communication Technologies for Human Communication Lingua, letteratura e civiltà italiana* Communication and Economics Università della Svizzera italiana, USI Corporate Communication Financial Communication International Tourism Marketing Informatics international, interdisciplinary, innovative DURCHHÄNGEN? DURCHSTARTEN! Applied Informatics Dependable Distributed Systems Embedded Systems Design Intelligent Systems Software Design * In Italian. All other programmes are held in English. cation Appli line Dead 009 t2 July 1s KM_SS_09.indd 45 Information Università della Svizzera italiana, USI Study Advisory Service Via Buffi 13, CH-6900 Lugano Tel. +41 (0)58 666 47 95 [email protected] www.master.unisi.ch 27. - 29. April 2009 Universität Mannheim, Schloss, Ostflügel Für Studierende und Absolventen der Universität Mannheim www.career.uni-mannheim.de 25.03.09 11:48 01 2009 Staufenbiel Karrieremagazin CAMPUS Visual Reading D NIE MEHR ass Sie lesen können, haben Sie mit dem Beginn der Lektüre dieses Artikels schon bewiesen. Warum also lesen lernen? Welchen Mehrwert bringt eine bessere Lesetechnik für Ihr Studium? Jeder kann durch einfache Übungen seine Lesegeschwindigkeit und damit vor allem sein Textverständnis verbessern. Um eine Verbesserung feststellen zu können, müssen Lernwillige zunächst ihren Standpunkt bestimmen. Dazu dient Übung 1. Die Einheit, in der die Lesegeschwindigkeit gemessen wird, ist Wörter pro Minute (wpm). Die durchschnittliche Lesegeschwindigkeit liegt bei rund 160-240 wpm. Sie liegen darüber? Herzlichen Glückwunsch. Damit gehören Sie zu etwa zehn Prozent der Bundesbürger. Aber auch wenn Sie bisher im Durchschnitt sind, ist das kein unabänderliches Schicksal. Eine ganz einfache Methode sorgt dafür, dass Sie in Kürze um ein Drittel schneller lesen als zuvor. Untersuchungen im Leselabor ergaben, dass das Auge ein Drittel der Lesezeit für das Suchen der neuen Zeile benötigt. Das bedeutet: Wer drei Stunden gelesen hat, hat eine Stunde allein damit verbracht, die Zeile zu suchen. Um diesem Problem entgegenzutreten, sollte eine Lesehilfe zum Einsatz kommen. Dies kann ein Stift oder ein Finger sein. Langweilig fürs Gehirn ZEILEN SUCHEN Lesen. Buchautor Christian Zeit ist kostbar. Auch beim vor. Eine Methode, mit Grüning stellt Visual Reading nnen, sondern das der Leser nicht nur Zeit gewi verstehen und erinnern. Gelesene auch viel besser 46 KM_SS_09.indd 46 Oft wird eingewendet, dass diese Eigenschaft nach der Grundschule abgelegt wurde. Doch Ihr Finger schleicht nun nicht mehr im Schneckentempo über den Text. Die Bewegung gleicht eher einem schnellen Wischen. Lesen Sie jetzt einige Minuten mit der Lesehilfe, um sich daran zu gewöhnen. Die Lesehilfe hat noch einen weiteren Vorteil: Sie verstärkt die Konzentration auf den Text. Da wir beim Lesen nur wenig mehr als ein Drittel der maximalen „Hirnverarbeitungsgeschwindigkeit“ (40 neuronale Bit pro Sek. von staufenbiel.de 25.03.09 11:48 Staufenbiel Karrieremagazin 01 2009 Visual Reading CAMPUS 126) nutzen, wird schnell klar, warum die Gedanken während des Lesens oft abschweifen. Nicht, weil der Text zu schwer oder komplex ist, sondern weil unser Gehirn zu wenig Informationen bekommt und ihm daher langweilig ist. Nutzen Leser nicht die 126 Bit pro Sekunde, werden die freien Ressourcen anderweitig verwendet – für die Planung der Abendgestaltung oder um sich mit Selbstzweifeln zu plagen. Wer schneller liest, nutzt auch mehr der möglichen Kapazität, und störende Einflüs se lassen sich so minimieren. Das erklärt auch, warum es wenig nutzt, eine Textstelle, die einem schwierig erscheint, nochmals und deutlich langsamer zu lesen: Das Gehirn bekommt noch weniger Informationen und kann noch weniger die Zusammenhänge im Text erkennen und zusammenfügen. Besser Erinnern Ein weiterer wichtiger Punkt für ein gutes Erinnern an den gelesenen Text ist der sogenannte Primacy- (Englisch für früher) und Recency-Effekt (Englisch für später). Bei einem Versuch wurde drei Gruppen ein identischer Text gegeben. Die erste Gruppe las länger als zwei Stunden am Stück, die zweite Gruppe las genau zwei Stunden und die dritte Gruppe las jeweils eine halbe Stunde, pausierte dann kurz und las dann weiter. Anschließend wurden alle Gruppen über das Gelesene aus genau zwei Stunden befragt. Die erste Gruppe wusste viel vom Anfang, nichts vom Ende – sie hatte länger als zwei Stunden gelesen. Die zweite Gruppe wusste viel vom Anfang und viel vom Ende. Diesen Effekt nennt man Primacy-/Recency-Effekt. Die dritte Gruppe konnte sich durch die Pausen diesen Effekt gleich viermal zu Nutze machen und wusste vom gesamten Text deutlich mehr. Das Wiederholen in eigenen Worten ist auch eine gute Technik, um sich große Textmengen zu erschließen. Dadurch wird eine weitere Fähigkeit staufenbiel.de KM_SS_09.indd 47 ÜBUN ÜB UNG GEN Übun Üb ungg 1: 1 Sta tart rtpu p nk n t be best stim imme menn Nehm menn Sie eein in Buch zuur Ha Hand nd (mö möglichhst oohn hnee viele Abbilddun unge genn, kei ein Sach Sa chbu buch ch). ). Zäh ä leen Si Siee zu zunä näch chst st in fünf Zeeililen en aallllee Wö Wört rter er und teilen di dies ese Zahl durc du rchh fü fünf nf. Si Siee erhalten einen Mitte telw lwer ertt füür di diee Wö Wört r er pro Zeile. Sttop oppe pen Si Siee nu nunn bei no be norm rmal a err Les eseg egeschwindigkeeit einne Minuute Les e ez ezeit. Abschhließßen end zä zähllen e Siee di d e ge gelese sene n n Zeilen, mu mult l iplizieren sie mit de d m Mi M ttelwert – jetzt haben Sie Ihre akt ktuelle Lesegeschwindigk gkei e t. Übung 2: Eri rinn nner erung verbessern Lesen Sie zeehn Minuten in Ihrem Übungsbuch. Machenn Siee ddabei nach jedem Absatz eine ei ne kkur urze ze PPau a se und wiederholen Sie das Gele Ge lese le s ne im m Geiste in eigenen Worten. Übungg 3: SSch Übun chlü lüüss ssel elwö el w rter finden Wäähllen Sie iinn Ihhreem Tr T aiini ning ngsbuch eine ng belilieb be e igee Se Seit itee. Lessen Siee ein inen en AAbs bsatzz bs und verssuc uche henn Sie, ihn h auff ein Sch c lüslüü selworrt zu zu rred eduzieereen. Sucheen Si S e sich c nun eiine n nneu euee Se Seit itee un u d ei eineen ne neue uenn ue Absatz und vver erfa fahr hren en Sie hhie i r eb eben enso so. Zeitliche Be Besc schr hrän änku kung ng:: ze zehn hn M Min inut uten en trainiert: Das Finden von Schlüsselwörtern. Ein gutes Schlüsselwort lässt den Leser an den Rest des Absatzes oder gar an den ganzen Text erinnern. Wenn Sie sich Notizen zu einem ausführlichen Text machen, benutzen Sie lediglich Schlüsselwörter. So entschlacken Sie die Aufzeichnungen und erkennen schneller, welche Punkte wesentlich sind. Ein guter Leser liest einen wichtigen Text nicht nur einmal, sondern mehrmals. Wenn Sie schneller lesen als zuvor, kostet Sie dies auch keine wertvolle Zeit, sondern erhöht das Verständnis und die Erinnerung. Ebenso wichtig ist, dass der Leser – wenn er einen Text markiert – dies durchdacht tut. So sollten keine ganzen Sätze oder INTERNET Weitere Übungen unter: www.staufenbiel.de/visualreading Abschnitte markiert werden, sondern nur Schlüsselwörter. Sollte das passende Schlüsselwort nicht im Text vorkommen, notiert man sich ein eigenes neben den Text. Nun wiederholen Sie Übung 1. Lesen Sie diesmal mit Lesehilfe und erleben Sie, wie Sie bereits schneller geworden sind und dadurch mehr verstehen. ÜBER DEN AUTOR Christian Grüning veröffentlichte in seinem Verlag Grüning die Bücher „Visual Reading – Garantiert schneller lesen und mehr verstehen“ und „Garantiert erfolgreich lernen – Wie Sie Ihre Lern- und Lesefähigkeit steigern“. 47 25.03.09 11:48 01 2009 Staufenbiel Karrieremagazin CAMPUS Studienplatzvergabe „DIE HOCHSCHULEN SCHAFFEN DAS NICHT“ Andreas Keller, Leiter des Vorstandsbereichs Hochschule und Forschung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), spricht im Interview über Pro und Contra des neuen Verfahrens zur Studienplatzvergabe. Wesentlichen auf einen einheitlichen Zulassungstermin abzielt. Einigen Hochschulen geht aber schon diese Regelung zu weit. Noch jedes Semester haben Studienanfänger an die Hochschule gefunden. Warum ist ein neues Zugangssystem nötig? Keller: Genau das ist die Frage. Eigentlich brauchen wir kein neues System. Die Zentralstelle zur Vergabe von Studienplätzen (ZVS) schafft es bei den Studiengängen, für die sie zuständig ist, die knappen Plätze zu verteilen. Die Hochschulen schaffen das nicht. Andreas Keller: Da hilft auch keine Tauschbörse Was muss sich an dem bestehenden System verbessern? Keller: Heute fällt in fast allen Studiengängen die Entscheidung, ob ein Bewerber zugelassen wird, an der einzelnen Hochschule, also dezentral – auch in Fächern mit einem hohen Bewerberüberhang. Aus Angst, keinen Studienplatz zu bekommen, bewerben sich Studieninteressierte an vielen Hochschulen gleichzeitig. Bekommt ein Anwärter mehrere Zusagen, erfahren die anderen Hochschulen aber nicht, dass der Student nicht bei ihnen anfangen wird. So bleiben Studienplätze unbesetzt, Semester für Semester. Das muss sich ändern. Welche Lösung sehen Sie für ein gutes Zugangsverfahren? Keller: Wir brauchen in Studiengängen, in denen die Studienplätze besonders knapp sind, weiterhin ein zentrales Vergabeverfahren. Das schließt nicht aus, dass die Hochschulen über die Zulassung der Studierenden entscheiden. Sie brauchen aber eine zentrale Stelle, die für sie die Vergabe der 48 KM_SS_09.indd 48 Studienplätze und ein effektives Nachrückverfahren organisiert. Im Notfall verhelfen doch immer noch Tauschbörsen zum Wunschstudium. Keller: Privat organisierte Tauschbörsen gibt es schon lange. Sie können allen Bewerbern, die einen Studienplatz bekommen haben, zu ihrem Wunschort verhelfen. Dort wird aber nur nachkorrigiert. So kann es nicht bleiben. Wer keinen Studienplatz bekommen hat, dem hilft auch eine Tauschbörse nicht, sondern nur ein staatlich organisiertes, zentrales Vergabeverfahren. Bundesbildungsministerin Annette Schavan hat „Eckpunkte für die Hochschulzulassung“ vorgelegt. Die klingen nach einem Wiedererstarken der ZVS durch die Hintertür. Keller: Das sehe ich genau andersrum. Die Eckpunkte der Ministerin sind ein Versuch, die ZVS zu zerschlagen. An die Stelle eines zentralen Vergabeverfahrens soll eine freiwillige Vereinbarung der Hochschulen treten, die im Der Beschluss steht, dass sich Studienanwärter ab dem Wintersemester 2011/12 über eine zentrale Stelle an bis zu zwölf Hochschulen bewerben können. Können so nicht alle Plätze besetzt werden? Keller: Nein. Da die Ministerin auf eine gesetzliche Regelung verzichten möchte, werden sich viele Hochschulen an dem neuen System erst gar nicht beteiligen. Außerdem brauchen wir nicht erst im Wintersemester 2011/12, sondern heute eine Lösung. Denn obwohl viele Studienbewerber abgewiesen werden, bleiben jedes Semester bis zu 20 Prozent der Plätze unbesetzt. Tausende junge Menschen werden ihrer Zukunftschancen beraubt. Warum wehren sich einige Hochschulen gegen einen Schritt, der den Studienzugang verbessern soll? Keller: Offiziell rechnen die Hochschulen mit mehr Bürokratie. Vielen Universitäten ist es auch gar nicht so unrecht, dass nicht alle Studienplätze besetzt werden können. Zum einen sind viele überlastet. Deshalb müssen Bund und Länder die Hochschulen endlich ausbauen. Zum anderen wollen sich einige Hochschulen ganz auf die Forschung konzentrieren. Darum ist ein Bundesgesetz nötig, das alle Hochschulen zur Teilnahme an einer zentralen Studienplatzvergabe verpflichtet. Interview: Claudia Feuerer staufenbiel.de 25.03.09 11:48 Karrierechancen auf 2 359.678 km PERSONALMESSEN IQB ist einer der führenden Anbieter von Recruiting-Events und OnlineServices für junge Akademiker. Wir veranstalten jährlich bis zu 35 Personalmessen in Deutschland sowie in Luxemburg. Hamburg Mit nur einem detaillierten Bewerbungsprofil können Sie alle unsere Services optimal für Ihre Karriere nutzen und sind darüber hinaus bei bis zu 600 potentiellen Arbeitgebern präsent. Braunschweig / Wolfenbüttel Osnabrück IHR ONLINE-PROFIL Münster Duisburg Düsseldorf Köln Aachen Idstein HS Fresenius Luxemburg Trier Berlin Wolfsburg Hannover Kassel Dresden Gießen-Friedberg Fulda Chemnitz Frankfurt Wiesbaden / Rüsselsheim Darmstadt Mannheim JOBPORTALE Recherchieren Sie selbst in 16 JobPortalen gezielt nach exklusiven Jobangeboten aus Ihrer Region und dem ganzen Bundesgebiet oder präsentieren Sie sich den Unternehmen selbst mit Ihrem aussagekräftigen Bewerbungsprofil. Karlsruhe Stuttgart Tübingen München Konstanz Unsere Recruiting-Events: www.iqb.de 91_2009_I_Karrieremagazin_Staufenbiel.indd 1 16.03.2009 16:34:42 Uhr 01 2009 Staufenbiel Karrieremagazin KARRIEREFRAGEBOGEN Jochen Kienbaum „FÜR EINE Dieses Mal im Karriere-Fragebogen: Jochen Kienbaum. Der 63-Jährige ist Vorsitzender der Geschäftsführung der Personalund Managementberatung Kienbaum Consultants International. Feuerwehrmann, Lokomotivführer oder Arzt, das sind die Traumjobs vieler Kinder: Was wollten Sie in jungen Jahren einmal werden? Bereits im Alter von zehn Jahren habe ich Mitschülern gegenüber geäußert, ich wolle Manager werden. Der für dieses Alter sicherlich etwas exotische Berufswunsch war natürlich von meinem Elternhaus geprägt. Mein Vater war schließlich als Unternehmer, Berater und Politiker sehr erfolgreich. Mit welcher Entscheidung haben Sie am meisten für Ihre Karriere getan? Mit der Entscheidung, unseren Beratungsansatz um Personalbeziehungsweise Human-Resources-Themen zu erweitern. Damit verfügen wir heute über ein einzigartiges Profil am Markt. Haben Sie sich auch einmal gegen Ihre Karriere entschieden? Nein. Karriere und Privatleben ergänzen sich gut. Was bedeutet beruflicher Erfolg für Sie? In erster Linie Spaß am Erfolg. Als Unternehmer denke ich dabei natürlich nicht nur an mich, son- 50 KM_SS_09.indd 50 GEMEINSAME SACHE BEGEISTERN“ dern an das Unternehmen und die Mitarbeiter. Es gehört zu meinen Kernaufgaben, Bedingungen zu schaffen, in denen die Mitarbeiter Spaß an ihren Aufgaben und den Resultaten haben. Was sind die wichtigsten Voraussetzungen, um Karriere zu machen? Man braucht zunächst klare Ziele, Biss und Durchhaltevermögen. Später kommt eine Befähigung, andere zu motivieren und zu begeistern, hinzu. Außerdem darf man niemals aufhören, sich und seine Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Wie gehen Sie mit Rückschlägen um? Ich bewahre Ruhe, was nicht heißt, untätig zu werden. Ruhe Wessen Karriere hat Sie am meiszu bewahren heißt für mich, Ab- ten beeindruckt? stand zu gewinnen, die Perspek- Um nur ein Beispiel zu nennen: tive wechseln zu können. Je grö- Peter Löscher, der Vorstandsvorßer die Herausforderung, desto sitzende von Siemens, der vor eiruhiger werde ich. Das ist wichtig, niger Zeit auch drei Jahre als Consultant bei denn nur so Kienbaum kommt man „Man darf niemals aufhören, sich arbeitete. im Team zu und seine Fähigkeiten weiterzuentDas ist ein einer guten wickeln. “ Manager von und neuen internationaLösung. lem Format, der bei Siemens eine Welche Charaktereigenschaften Mammutaufgabe sehr erfolgreich haben Ihnen auf dem Weg nach bewältigt. Dabei ist er niemals abgehoben, sondern immer ein oben geholfen? Ich bin der Meinung, dass inter- bescheidener und sympathischer nationales und sachorientiertes Mensch geblieben. Denken, Lernbereitschaft und meine Gabe, Menschen für eine Wann denken Sie überhaupt nicht gemeinsame Sache begeistern an Ihre Karriere? zu können, meine bisherigen Als Unternehmer denke ich nicht an „Karriere“, sondern an das Wegbegleiter waren. Unternehmen. Doch auch davon gönne ich mir Auszeiten – wenn ich meinen Hobbys Handball, Golf, Radfahren und Kunst nachgehe. Ich halte das für wichtig, damit man den Kopf freibekommt. Welches Zitat fällt Ihnen zum Thema Karriere ein? „Bevor man eine Leiter besteigt, sollte man sich vergewissern, ob sie an der richtigen Wand lehnt.“ Wie lautet Ihr persönlicher Karriere-Tipp für junge Akademiker? Studierende sollten frühzeitig und reichhaltig Auslandserfahrung sammeln und Sprachen lernen. Nur wer sich intensiv mit fremden Kulturen auseinandersetzt, gewinnt die Kompetenzen, auf die es später ankommt. Außerdem sollte man bei aller Fokussierung auf die Inhalte des eigenen Studiums den Blick über den Tellerrand nicht vergessen. INTERNET In jedem Heft: Unser Frage-Antwort-Spiel mit Persönlichkeiten. Alle Karriere-Fragebogen finden Sie auch im Netz unter www.staufenbiel.de/karrierefragebogen. staufenbiel.de 25.03.09 11:48 Wollen Sie an der Lösung der Energiefragen mitwirken? Kommen Sie ins AREVA-Team! Wir bieten unseren Kunden zuverlässige technologische Lösungen für CO2-freie Energieerzeugung sowie die Stromübertragung und -verteilung. 75.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit arbeiten tagtäglich für die klimafreundliche Energie von morgen. Allein in diesem Jahr suchen wir weltweit 10.000 Talente, die an einer der großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts mitwirken wollen. Hochschulabsolventinnen und -absolventen der folgenden Fachrichtungen mit und ohne Berufserfahrung haben beste Chancen bei AREVA: > > > > Maschinenbau Verfahrenstechnik Elektrotechnik Informatik > > > > Physik Chemie Werkstoff-/Materialwissenschaften Bauingenieurwesen Ihre zukünftige Herausforderung finden Sie unter: www.areva-np.com/karriere KM_SS_09.indd 51 25.03.09 11:48 ALDI 0000 Imageanzeigen IT_allg_A4.qxd:ALDI HR Anzeige 03.03.2009 16:00 Uhr Seite 1 Ideen-Team. Das andere Wort für IT. Unsere IT ist Ihre Chance. Hier laufen die virtuellen Drähte unseres Unternehmens zusammen, das ganzjährig Kunden in über 4.000 Filialen in 10 Ländern mit Gütern des täglichen Bedarfs versorgt. Kreativität ist gefragt, Einfallsreichtum und Problemlösungskompetenz. Vergessen Sie Standardlösungen. Ihre Herausforderungen sind individuell auf ALDI SÜD zugeschnittene Applikationen und neueste Technologien. Sie studieren Wirtschaftsinformatik und haben große Pläne? Willkommen im Ideen-Team. 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