Pressebrief Februar 2015 zum
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Pressebrief Februar 2015 zum
Schauspielhaus Bochum – Königsallee 15 – 44789 Bochum 16. Januar 2015 Sehr geehrte Damen und Herren, zu den nächsten Premieren am Schauspielhaus Bochum laden wir Sie herzlich ein. „Patriotische“ Demonstrationen gegen die „Islamisierung des Abendlandes“ auf der einen Seite, ein schockierender islamistischer Anschlag auf die westliche Pressefreiheit und die dahinterstehenden Menschen auf der anderen Seite – zwei Fakten, die fatal wie Schlüssel und Schloss zusammenzupassen scheinen und doch nur durch grobe Vereinfachung einen direkten Reim aufeinander machen. Gemeinsam ist ihnen der Faktor Angst. Was hat das mit dem sechzig Jahre alten Stück „Hexenjagd“ zu tun? Auch dieses Stück spielt in einem Klima der Angst. Arthur Miller verstand seine „Hexenjagd“, die er 1692 in der puritanischen Gemeinde Salem ansiedelte, wo sie auch historisch stattgefunden hat, als Parabel auf die Kommunistenverfolgung der Ära McCarthy. Die Regisseurin Daniela Löffner, Kurt-HübnerPreisträgerin des Jahres 2014, befragt Millers Stück in ihrer aktuellen Arbeit darüber, was es uns heute zur Entstehung eines Klimas der Angst erzählen kann. Welche Ängste führen dazu, dass man sich gegen alles Fremde wendet? Welche Mechanismen verleiten eine Gesellschaft, einseitig und manipulativ zu urteilen? Die Premiere ist am 28. Februar im Schauspielhaus. Am 25. Februar hat die neue Produktion von Regisseurin und Theatertherapeutin Sandra Anklam Premiere im Theater Unten. Bereits zum sechsten Mal findet die erfolgreiche Zusammenarbeit des Schauspielhauses mit der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Präventivmedizin des LWL-Universitätsklinikums Bochum statt. In diesem Jahr inszeniert Sandra Anklam mit Patienten und Mitarbeitern der Klinik Verena Meyers „Sin Sisters – In Betrachtung des Mondes“. Gibt es ein Leben ohne Sünde? Ist Krankheit Sünde? Wann bin ich ein guter Mensch? Diesen und anderen Fragen gehen die Figuren in „Sin Sisters“ nach und finden dabei verblüffende, verstörende und sehr eigenwillige Antworten. Vorschau März 2015: Heike M. Götze inszeniert Lot Vekemans „Gift“ mit Bettina Engelhardt und Dietmar Bär (Premiere am 14. März). Und im Rahmen unserer Zusammenarbeit mit dem Studiengang Schauspiel der Folkwang Universität der Künste setzt Henner Kallmeyer Erich Maria Remarques „Im Westen nichts Neues“ mit den Schauspielstudierenden in Szene (Premiere am 26. März). Weitere Infos zu den März-Premieren folgen im nächsten Pressebrief. Lassen Sie uns gern wissen, ob Sie zu unseren Premieren kommen. Wir würden uns freuen, Sie am jeweiligen Premierenabend begrüßen zu dürfen! Herzliche Grüße Anstalt des öffentlichen Rechts – Königsallee 15 – 44789 Bochum – www.schauspielhausbochum.de Christine Hoenmanns – Presse- und Öffentlichkeitsarbeit – Tel.: 0234 / 33 33 55 23 – Fax: 0234 / 33 33 54 37 – [email protected] Das Schauspielhaus Bochum ist Mitglied der Union des Théâtres de l’Europe (UTE) PREMIERE HEXENJAGD von Arthur Miller „Patriotische“ Demonstrationen gegen die „Islamisierung des Abendlandes“ auf der einen Seite, ein schockierender islamistischer Anschlag auf die westliche Pressefreiheit und die dahinterstehenden Menschen auf der anderen Seite – zwei Fakten, die fatal wie Schlüssel und Schloss zusammenzupassen scheinen und doch nur durch grobe Vereinfachung einen direkten Reim aufeinander machen. Gemeinsam ist ihnen der Faktor Angst. Was hat das mit dem sechzig Jahre alten Stück „Hexenjagd“ zu tun? Auch dieses Stück spielt in einem Klima der Angst. Mehrere junge Mädchen, die bei einer nächtlichen Aktion im Wald zu weit gegangen sind, kehren den Spieß um, als sie beschuldigt werden, und klagen plötzlich unbescholtene Bürger an. Das Gericht schenkt ihnen Gehör und es verdichtet sich das Gerücht der „Hexerei“ und des „Bündnisses mit dem Teufel“ in der Gemeinde. Über dem allgemeinen Klima der Bespitzelung geraten handfeste Interessen aus dem Blick: Besitzstreitigkeiten etwa, oder: dass eine junge Frau den Mann einer anderen will. Miller verstand seine „Hexenjagd“, die er 1692 in der puritanischen Gemeinde Salem ansiedelte, wo sie auch historisch stattgefunden hat, als Parabel auf die Kommunistenverfolgung der Ära McCarthy. Die Regisseurin Daniela Löffner, Kurt-Hübner-Preisträgerin des Jahres 2014, befragt sein Stück darüber, was es uns heute zur Entstehung eines Klimas der Angst erzählen kann. Welche Ängste führen dazu, dass man sich gegen alles Fremde wendet? Welche Mechanismen verleiten eine Gesellschaft, einseitig und manipulativ zu urteilen? Daniela Löffner, *1980, begann ihre Theaterkarriere am Theater Freiburg und Düsseldorfer Schauspielhaus und war Hausregisseurin am Staatstheater Braunschweig. Ihre Inszenierungen wurden bereits für den FAUST-Theaterpreis in der Kategorie „Regie Kinder- und Jugendtheater“ nominiert sowie zu den Autorentheatertagen Berlin und dem Festival Radikal Jung eingeladen. Regie: Daniela Löffner Bühne & Kostüme: Claudia Kalinski Musik: Cornelius Borgolte Dramaturgie: Kekke Schmidt Mit: Günter Alt (Thomas Putnam), Friederike Becht (Mary Warren), Torsten Flassig (Tituba), Sarah Grunert (Mercy Lewis), Jürgen Hartmann (John Proctor), Martin Horn (Parris), Katharina Linder (Elizabeth Proctor), Veronika Nickl (Ann Putnam), Pola Jane O'Mara (Betty Parris), Kristina Peters (Abigail Williams), Felix Rech (John Hale), Henrik Schubert (Ezekiel Cheever), Michael Schütz (Hathorne), Meinolf Steiner (Giles Corey), Klaus Weiss (Francis Nurse), Anke Zillich (Danforth), Ute Zehlen (Rebecca Nurse) Matinee am 22. Februar im Tanas, Eintritt frei Premiere am 28. Februar im Schauspielhaus Die nächsten Vorstellungen: 5., 12., 29. März 2015 PREMIERE CLUB IN DER PSYCHIATRIE: SIN SISTERS – IN BETRACHTUNG DES MONDES von Verena Meyer Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein! Hochmut, Zorn, Neid, Habgier, Trägheit, Wollust, Völlerei sind die Todsünden, die die Figuren in der Geschichte um- und häufig auch antreiben. Laster und Lüste, Scham und Schamlosigkeiten, Schuld und Unschuld: Gibt es ein Leben ohne Sünde? Ist Krankheit Sünde? Wann bin ich ein guter Mensch? Und ist Geiz nicht doch geil? Gibt es ein richtiges Leben im falschen? Wo liegt der Unterschied zwischen Müßiggang und Trägheit? Diesen und anderen Fragen gehen die Figuren in „Sin Sisters“ nach und finden dabei verblüffende, verstörende und sehr eigenwillige Antworten. Erneut erarbeitet Sandra Anklam gemeinsam mit Patienten und Mitarbeitern des LWL-Universitätsklinikums eine Inszenierung im Theater Unten, die im März auch in den Räumen des Klinikums zu sehen sein wird. Sandra Anklam,*1972, ist Diplom- und Theaterpädagogin und Drama- und Theatertherapeutin. Sie arbeitete von 2002 bis 2011 als Theaterpädagogin und Regisseurin am Jungen Schauspielhaus Bochum und entwickelte dort Inszenierungen mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Schwerpunkte ihrer Arbeit waren Kooperationsprojekte mit unterschiedlichen Institutionen („Club in der JVA“ an der JVA Bochum, „Club in der Psychiatrie“ in Zusammenarbeit mit der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Präventivmedizin des LWLUniversitätsklinikums Bochum) sowie intergenerative Projekte. Außerdem inszenierte sie am Schauspielhaus Bochum in Zusammenarbeit mit Martina van Boxen „Just do it!“, das 2010 Preisträger des Wettbewerbs Kinder zum Olymp! der Kulturstiftung der Länder war. Seit 2011 arbeitet sie als Theatertherapeutin am LWL-Klinikum für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik Herten mit regelmäßigen Inszenierungsprojekten für Patienten und Mitarbeiter. Außerdem unterrichtet sie bereits seit 2001 an diversen Hochschulen und Instituten in den Bereichen Theaterpädagogik, Drama- und Theatertherapie und Systemische Beratung. 2012 wurde sie mit dem Anti-StigmaPreis der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde ausgezeichnet. Sie veröffentlichte diverse Publikationen im Bereich Theaterpädagogik, Theatertherapie und systemische Beratung. Die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Präventivmedizin des LWL-Universitätsklinikums Bochum behandelt Menschen mit psychischen Erkrankungen wie zum Beispiel Depressionen, Psychosen, Persönlichkeitsstörungen, Demenzen oder Abhängigkeitserkrankungen. Sie erhalten dort professionelle Hilfe in Form von ambulanten, teilstationären und stationären Angeboten. Neben der Behandlung sind Prävention, Früherkennung sowie Forschung und Lehre wichtige Bestandteile der Arbeit. Regie: Sandra Anklam Ärztliche Leitung: Idun Uhl Bewegungstraining: Elena Leniger Mitarbeit: Isabel Gudd, Marisa Siemer Bühne: Dorothea Lütke Wöstmann Kostüme: Michelle Sembritzki Es spielen: 15 Patienten und Mitarbeiter der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Präventivmedizin des LWL-Universitätsklinikums Bochum Premiere am 25. Februar im Theater Unten Die weiteren Vorstellungen: 28. Februar, 1., 10. & 11. März Vorstellungen in der Psychiatrie: Am FR 27. & SA 28. März 2015 jeweils um 19:00 Uhr ist „Sin Sisters – In Betrachtung des Mondes“ auch in den Räumen des LWL-Universitätsklinikums zu sehen: LWL-Universitätsklinikum, Alexandrinenstr. 1-3, 44791 Bochum Der Vorverkauf für die dortigen Vorstellungen erfolgt ab 2. März 2015 ausschließlich im Klinikum selbst: Sekretariat für Forschung u. Lehre, Raum 4.31, MO-FR 8:30-15:30 Uhr oder Tel.: 0234 / 50 77 13 21 Verkauf an der Abendkasse im Klinikum ab eine Stunde vor Vorstellungsbeginn In Zusammenarbeit mit der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Präventivmedizin des LWLUniversitätsklinikums Bochum