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STAATSPREIS FÜR VORBILDLICHE WALDBEWIRTSCHAFTUNG 2013 1 VORWORT Sehr geehrte Damen und Herren, heuer feiern wir das Jahr der Nachhaltigkeit. Genau vor 300 Jahren hat der sächsische Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz erstmals den Begriff der Nachhaltigkeit geprägt. Die Idee, künftig nicht mehr Holz zu nutzen als auch wieder nachwächst, war buchstäblich aus der Not heraus geboren. Holz war zur Mangelware geworden und die drohende Holznot stellte die damalige Gesellschaft vor große Herausforderungen. Die nachhaltige Bewirtschaftung unserer Wälder wurde letztendlich zum ehernen Gesetz der deutschen Forstwirtschaft – auch in Bayern. Generationen von Waldbesitzern und Forstleuten ist es zu verdanken, dass Bayern heute das Wald- und Holzland Nummer 1 in Deutschland ist. Heute geht der Begriff der Nachhaltigkeit aber weit über die Rohstoffsicherung hinaus, denn unsere Gesellschaft und ihre Interessen sind komplexer und anspruchsvoller geworden. Unter Nachhaltigkeit verstehen wir heute, dass wir möglichst ausgewogen die ökologischen, ökonomischen und sozialen Erwartungen erfüllen, welche die Menschen an den Wald stellen. Ich bin überzeugt, dass Vorbilder am besten zeigen können, dass wir hier auf einem guten Weg sind. Vierzehn solcher Vorbilder werden dieses Jahr mit dem Staatspreis für vorbildliche Waldbewirtschaftung von der Bayerischen Staatsregierung ausgezeichnet. Der Preis wird seit 1997 bereits zum neunten Mal verliehen. Die vorbildhafte Leistung der Preisträger soll unseren 700 000 bayerischen Waldbesitzern ein Ansporn sein. Im Namen der Bayerischen Staatsregierung gratuliere ich allen Preisträgern ganz herzlich und danke ihnen für das große und jahrzehntelange Engagement in ihren Wälder. Mein Dank gilt aber auch den vielen anderen unprämierten Waldbesitzern, deren nachhaltige Waldbewirtschaftung von unschätzbarem Wert für die ganze Gesellschaft ist. Sie alle geben der Nachhaltigkeit ein Gesicht. München, im Dezember 2013 Helmut Brunner Bayerischer Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 3 STAATSPREIS FÜR VORBILDLICHE WALDBEWIRTSCHAFTUNG 2013 STAATSPREIS 2013 FÜR VORBILDLICHE WALDBEWIRTSCHAFTUNG Alle zwei Jahre verleiht das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Der Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten verleiht Landwirtschaft und Forsten den Staatspreis für vorbildliche Wald den Preisträgern persönlich die Urkunde zusammen mit der Staats- bewirtschaftung. Es würdigt damit vorbildliche Leistungen priva- medaille in einem Festakt. Darüber hinaus werden die Preisträger und ter und körperschaftlicher Waldbesitzer und Forstwirtschaftlicher ihre besonderen Leistungen in dieser Broschüre ausführlich beschrie- Zusammenschlüsse. ben und dokumentiert. Gemeinden, Berufsverbände, Forstwirtschaftliche Vereinigungen so- Die Preisträger, die seit 1997 alle zwei Jahre ausgezeichnet werden, re- wie die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten schlagen be- präsentieren ein breites Spektrum des privaten und körperschaftlichen sonders engagierte, verantwortungsbewusste und vorausschauende Waldbesitzes. Jagdgenossenschaften, Rechtlervereinigungen oder Stif- Waldbesitzer aus ganz Bayern als Preisträger vor. tungs- und Stadtwälder finden sich darunter genauso wie kleine Nebenerwerbslandwirte oder adlige Großgrundbesitzer aus allen sieben Eine unabhängige Jury wählt maximal 14 Preisträger abhängig vom Regierungsbezirken Bayerns. festgelegten Thema und den folgenden Kriterien aus: Mehr Informationen über den Staatspreis für vorbildliche Waldbe ■■ standortgemäße Baumartenzusammensetzung wirtschaftung und seine bisherigen Preisträger finden Sie auf der ■■ naturnahe wirtschaftliche Waldbautechnik Homepage der Bayerischen Forstverwaltung unter überbetriebliches Engagement, www.forst.bayern.de in der Rubrik „Für den Waldbesitzer“. ■■ zum Beispiel Mitwirkung in Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen ■■ besondere Aktivitäten im Bereich Holzwerbung, Kundenbetreuung und -pflege, Sammel vermarktung und Beschreitung neuer Wege ■■ innovative Betriebsführung 2 staatspreis_2011_preistraeger.indd 1 17.10.2013 10:22:37 7 DIE PREISTRÄGER 2013 IM ÜBERBLICK OBERBAYERN 12 Andreas Wach, Icking – 14Josef Holzner, Bad Endorf Irschenhausen NIEDERBAYERN 16 Stadt Eggenfelden 18Kirchenstiftungs wald Kößlarn OBERPFALZ 20 Karl Brandl, Hohenwarth 22 Stadt Dietfurt a. d. Altmühl OBERFRANKEN 24Bürgerspitalstiftung Bamberg 26 Hans Pezold, Marktleugast MITTELFRANKEN 28Betriebsverband Weigenheim 30Haiko Winkler von Mohrenfels, Hemhofen UNTERFRANKEN 32 Bürgerwald 34Forstbetriebsgemein Gerolzhofen-Dingols schaft Fränkische hausen Rhön und Grabfeld e. V., Bad Neustadt a. d. Saale SCHWABEN 36 Stadt Donauwörth 38Gesellschaft Erben Freiherr von Gise, Immenstadt DIE PREISTRÄGER 2013 ANDREAS WACH WALD KANN AUCH AUF DEM KONTO WACHSEN AUF HALBER STRECKE ZWISCHEN ICKING UND IRSCHENHAUSEN STEHT RECHTS NEBEN DER STRASSE INMIT TEN EINER WIESE EINE FEINGLIEDRIGE HOLZSTELE. VOR EINEM PANORAMA MEHRERER HINTEREINANDER GESTAFFELTER WALDRÜCKEN RAGT SIE HOCH AUF IN DEN HIMMEL. EIN KÜNSTLER SCHUF SIE GEMEINSAM MIT HANS WACH, EINEM VIELFÄLTIG ENGAGIERTEN LANDWIRT MIT KUNSTSINN UND EINER GROSSEN LIEBE FÜR DEN WALD. SEIN SOHN ANDREAS IST IHM EIN WÜRDIGER NACHFOLGER AUF DEM STAT TLICHEN HOF, DER SEIT DEM FRÜHEN 17. JAHRHUNDERT IN FAMILIENBESITZ IST. WALDUMBAU MIT LEIDENSCHAFT PREISTRÄGER ANDREAS WACH BETRIEB 41 HEKTAR WALD, 35 HEKTAR LANDWIRTSCHAFT BAUMARTEN ALTBESTAND: 95 % FICHTE, 5 % BUCHE, VEREINZELT KIEFER, BERGAHORN, ESCHE, TANNE. JUNGDURCHFORSTUNG: 30 % BUCHE, 30 % TANNE, 30 % FICHTE, 10 % BERGAHORN, ESCHE, KIRSCHE, EICHE. JUNGWUCHS: 40 % BUCHE, 40 % FICHTE, 10 % TANNE, 10 % EDELBÄUME. AMTSBEREICH AMT FÜR ERNÄHRUNG, LANDWIRTSCHAFT UND FORSTEN MIESBACH LANDKREIS BAD TÖLZ – WOLFRATSHAUSEN NATURRAUM SCHWÄBISCH-BAYERISCHE JUNGMORÄNE UND MOLASSEVORBERGE Im Jahr 1990 übergab Hans Wach den Hof an seinen gerade volljährig gewordenen Sohn Andreas. Um seiner neuen Verantwortung für die Hans Wach reiste viel. Schon in den frühen 1970-er Jahren kam er über 40 Hektar Waldfläche gerecht zu werden, besuchte er die Baye dabei in die Schweiz. Und dort fand er Wälder, wie er sie vorher noch rische Waldbauernschule und nahm an vielen „Holzkirchner Waldbau nicht gesehen hatte. Mischwälder mit mehreren Baumgenerationen tagen“ teil. Von Anfang an hat Andreas Wach den Waldbesitz der Fami- nebeneinander auf derselben Fläche, sogenannte Plenterwälder. lie ganz im Geiste seines Vaters bewirtschaftet. Die plenterartigen Struk- Zuhause in seinem Wald hingegen standen vor allem Fichten und die turen zu sichern und fortzuentwickeln erfordert stetig wiederkehrende auch fast nur in einer Altersklasse. Das wollte er ändern und begann zu Pflegeeingriffe. Um stabile Einzelbäume zu bekommen, muss man„alle pflanzen: Tannen, Eichen, dazwischen Kirschen oder Ahorne. Er legte fünf Jahre raus und ran“, bekräftigt Wach. Das ist aufwändig, doch der einen ziemlich „freien Waldbaustil“ an den Tag, kommentiert sein Sohn Einsatz zahlt sich aus. Die Pflegeeingriffe werfen im Regelfall Gewinn Andreas heute die väterliche Waldstrategie. Die Setzlinge kamen in ab. „Ich kenne keinen Wirtschaftsbereich, in dem ökonomischer Nut- die Erde, dann wurde der Wald eingezäunt. Auch Irmgard Wach – zen und ökologische Entwicklung so harmonisieren“, unterstreicht der die Ehefrau – ließ sich von der Begeisterung für die Arbeit im Wald staatliche Revierleiter, den Wach immer wieder zu Rate zieht. anstecken. Beide kamen sie gut voran und die Nachbarn staunten nicht schlecht. Waldumbau war seinerzeit noch kaum ein Thema in Rentable Forstwirtschaft ist für Andreas Wach wichtig. Immerhin Forstkreisen. stammt ein erklecklicher Teil des Familieneinkommens aus der Waldwirtschaft. Neben der Grünlandwirtschaft, der Pferdepension und dem Gehalt von Ehefrau Antonia, die als Juristin arbeitet. 12 GESPRÄCHE FÜR TRAGFÄHIGE ENTSCHEIDUNGEN Dauerwald erfordert Können. Das hat Andreas Wach. Deshalb besuchte er regelmäßig die Waldbauernschule in Kelheim und nimmt bis heute an den Fortbildungen des Miesbacher Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und der Wolfratshauser Waldbesitzervereinigung teil. Vor größeren Entscheidungen holt er sich Rat bei seinem zuständigen Revierförster des Amts, dessen „feines Gespür für die Waldentwicklung“ er ausgesprochen schätzt. Die jagdlichen Verhältnisse passen mittlerweile und bereiten keine wesentlichen Probleme mehr. Wach ist selbst Jäger. Die alljährlichen Waldbegänge mit Waldbesitzern und Jägern haben sich zu einem hilfreichen Instrument entwickelt. Zäune findet man im Wald von Andreas Wach keine mehr. VERLÄSSLICHE PARTNERSCHAFTEN SIND ALLES Die täglichen Arbeiten in seinem Wald erledigt Wach selber. Den Holzeinschlag und die Vermarktung des Stammholzes überträgt er vertrauensvoll der sehr engagierten Waldbesitzervereinigung Wolfratshausen. Mit dem Brennholz befeuert er die hauseigene Hackschnitzelanlage. Die Kontinuität bewährter Partnerschaften und die Wertschöpfung für die Region ist ihm das Wichtigste. Andreas Wach hat die Vision seines Vaters von der Zukunft des Waldes konsequent umgesetzt und weiterentwickelt. Dieses Engagement zahlt sich heute bereits aus. Was die nächste Generation mit dem Wald vorhat, steht noch in den Sternen. Doch es wäre schon erstaunlich, wenn es auf diesem einladenden Hof vor den Toren Münchens nicht weiterginge. GRÜNDE FÜR DIE AUSZEICHNUNG FRÜHZEITIGER WALDUMBAU VON FICHTENDOMINIERTEN BESTÄNDEN IN PLENTERARTIGE MISCHWÄLDER. DURCH KONSEQUENTE PFLEGE SEIT DEN 1970ER JAHREN NIMMT DER ERWÜNSCHTE DAUERWALD VIELERORTS BEREITS DEUTLICHE FORMEN AN. EIN GUTES BEISPIEL DAFÜR, DASS WALDUMBAU DURCH KONSEQUENTE PFLEGE BEIDES IST: WIRTSCHAFTLICH INTERESSANT UND NATURVERTRÄGLICH. SCHÖN ANZUSEHEN IST ER AUSSERDEM. KONTAKT ANDREAS WACH, TELEFON 0163/7526852 Oben Wo einst nur Fichten standen, wächst heute ein artenreicher Mischwald heran. Mitte (v. l. n. r.) Antonia und Andreas Wach mit Tochter Josephine, Revierleiter Robert Nörr Unten Im Haus von Andreas Wach hängt der Wald, wie sein Vater ihn malte. 13 JOSEF HOLZNER MILCH- UND WALDWIRTSCHAFT, DAS PASST IM CHIEMGAU, AM NORDOSTUFER DES SIMSSEES, LIEGT DAS KLEINE DORF THALKIRCHEN. GANZ IN DER NÄHE DES KURORTS BAD ENDORF. VON HIER IST EINE INITIATIVE AUSGEGANGEN, DIE IMMER MEHR NACHAHMER FINDET UND GUT FÜR DEN WALD IST. JOSEF HOLZNER, VOLLBLUTLANDWIRT UND JAGDVORSTEHER DER ÖRTLICHEN JAGDGENOSSENSCHAFT HIRNSBERG, WAR EINER DER ERSTEN IN BAYERN, DER DIE EIGENBEWIRTSCHAFTUNG DER JAGD DURCHSETZTE. PREISTRÄGER JOSEF HOLZNER BETRIEB 18 HEKTAR LANDWIRTSCHAFT, 13,5 HEKTAR FORSTWIRTSCHAFT, 1 HEKTAR STREUWIESEN BAUMARTEN ALTBESTAND: 75 % FICHTE, 10 % TANNE, 5 % BUCHE, 6 % BERG-AHORN UND ESCHE, 4 % ERLE, BIRKE UND SONSTIGE BAUMARTEN VERJÜNGUNG: 50 % FICHTE, 20 % WEISSTANNE, 10 % ROTBUCHE, 15 % BERGAHORN, 5 % STIELEICHE, ERLE UND SONSTIGE BAUMARTEN AMTSBEREICH AMT FÜR ERNÄHRUNG, LANDWIRTSCHAFT UND FORSTEN ROSENHEIM LANDKREIS ROSENHEIM NATURRAUM WESTLICHER CHIEMGAU WALD VOR WILD MIT GESCHICK IN SCHWIERIGEM GELÄNDE Standhaft trat Josef Holzner für seine Überzeugung ein. Leicht war das Ausgerüstet mit Motorsägen, Schlepper, Rückewagen und Seilwinde am Anfang nicht. Aber die von seinem Vater ererbte Liebe zum Wald pflegt er gemeinsam mit seinem Sohn seinen Waldbesitz. Keine ein- gab ihm die nötige Kraft, sich durchzusetzen: Im Bereich seiner Jagd- fache Sache: In den anmoorigen Beständen im Simsseemoos leiden genossenschaft werden die Reviere nicht mehr verpachtet. Stattdes- die Eschen zunehmend am Eschentriebsterben und lassen mehr Licht sen werden jährliche Begehungsscheine an Jäger vergeben, die ihrer auf den Boden fallen. Dadurch droht Verkrautung, die die Naturver- Aufgabe im Sinne des Waldbesitzes nachgehen. Sechs Reviere sind es jüngung gefährdet. Eine Herausforderung sind auch die schlecht er- in seinem Gebiet und der Wettbewerb der Jäger untereinander för- schließbaren Steilhänge am Ratzingerberg und an der Simsseeleite. dert das Engagement. Sie sind teilweise rutschgefährdet, da sich der Schotter aus den Alpen über den abschüssigen, lehmig-tonigen Untergrund schiebt. Unzäh- Auf diese Weise erreichte Holzner als erster im Landkreis Rosenheim auf großer Fläche eine günstige Verjüngungssituation. „Ein waldangepasster Wildbestand ist reines Geld“, rechnet Holzner vor. Das braucht er auch, denn der Wald trägt mit rund 20 Prozent zum Familienein kommen bei. Außerdem hat er einen beträchtlichen Eigenbedarf an Holz, zuletzt etwa für den Neubau des modernen Laufstalls für sein Milchvieh. Und natürlich deckt er auch seinen Brennholzbedarf aus dem eigenen Wald. Aber bei all dem denkt Josef Holzner nicht nur an sich. Seit 1993 unterstützt er als aktives Mitglied der überörtlichen „Arbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften“ Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer im westlichen Chiemgau in ihrem Bemühen, gleichfalls von einer „geschenkten“ Naturverjüngung im Wald zu profitieren. 14 lige größere und kleinere Gräben haben sich teils tief in die Hänge geschnitten. Die Walderschließung und -bewirtschaftung erfordert auf diesen labilen Hängen Fingerspitzengefühl. Inzwischen hat Holzner seine Bestände geschickt mit Rückewegen- und -gassen erschlossen. Dies ermöglicht ihm, die Naturverjüngung kleinflächig mit gezielten Eingriffen zu steuern. Nachdem bereits sein Vater Gründungsmitglied der örtlichen Waldbesitzervereinigung (WBV) war, sorgte Josef Holzner mehrere Jahre lang als WBV-Holzvermittler für die Zusammenstellung und Bündelung der angebotenen, mengenmäßig zum Teil sehr kleinen Sortimente an Scheit-, Stamm- und Industrieholz. Noch gibt es im Wald von Josef Holzner Stellen mit zu vielen Fichten, die zum Waldumbau anstehen. Aber es ist unübersehbar: In intensivem Austausch mit dem staatlichen Revierleiter wandelt Holzner seine Bestände in klimatolerante und stabile Mischwälder, in denen neben einem angemessenen Laubholzanteil besonders auch die Tanne wieder eine Zukunft hat. TRADITION VERPFLICHTET Seit dem 30-jährigen Krieg ist Holzners Hof nachgewiesen. Trotz einiger Namenswechsel ist er immer in Familienhand geblieben und heute für die regionalen Verhältnisse ein mittelgroßer Betrieb. Während die durchschnittliche Privatwaldfläche in der Region rund vier Hektar beträgt, umfasst der Besitz Holzners über 13 Hektar. Seit GRÜNDE FÜR DIE AUSZEICHNUNG ALS ENGAGIERTER JAGDVORSTEHER DER JAGDGENOSSEN SCHAFT HIRNSBERG, AKTIVES MITGLIED DER ARBEITS GEMEINSCHAFT DER JAGDGENOSSENSCHAFTEN SOWIE HOLZVERMITTLER DER ÖRTLICHEN WBV TRUG JOSEF HOLZNER ENTSCHEIDEND DAZU BEI, DASS SICH ÜBER SEINE EIGENEN WALDFLÄCHEN HINAUS IN DER GESAMTEN REGION ZU NEHMEND KLIMATOLERANTE MISCHBESTÄNDE ENTWICKELN. KONTAKT JOSEF HOLZNER, TELEFON 08053/1408 Generationen haben seine Vorfahren und er immer wieder Wald dazugekauft. So entwickelt Josef Holzner konsequent weiter, was Links die Vorfahren begonnen haben. Sein jüngster Sohn Martin wird die Die Steilhänge am „Ratzingerberg“ fordern großes Geschick bei der Tradition fortsetzen, das steht fest. Auch für ihn ist der Wald in jeder Waldbewirtschaftung. Beziehung ein zu wertvolles Gut, als dass man es vernachlässigen könnte. Mitte Solch ein Baum macht einem Waldbesitzer Freude. Rechts (v. l. n. r.) Jäger Hans Soyer, Sepp Holzner, Annelies Holzner, Elisabeth Soyer von der WBV Rosenheim, Martin Holzner, Revierförster Ullrich Guggenberger 15 STADT EGGENFELDEN EIN BÜRGERWALD SETZT MASSSTÄBE VERMUTLICH AUS DANKBARKEIT FÜR DIE TEILNAHME AN DER SCHLACHT BEI MÜHLDORF IM JAHR 1322 ÜBERLIESS DER WIT TELSBACHER HERZOG HEINRICH XIV. DEN EGGENFELDERN DEN „HERZOGEN WALD“ ZUR NUTZNIESSUNG FÜR ARM UND REICH. DIE SCHENKUNG AUS DEM JAHR 1335 IST ALLERDINGS MIT DER AUFLAGE VERBUNDEN, HOLZ AUS DEM WALD FÜR DEN STRASSENBAU BEREITZUSTELLEN. DAS LIEGT LANGE ZURÜCK, ABER EGGENFELDEN WEISS SEHR GUT, WAS ES AN SEINER SCHENKUNG HAT. PREISTRÄGER STADT EGGENFELDEN BETRIEB 69 HEKTAR BAUMARTEN ALTBESTÄNDE: 71 % FICHTE, 5 % TANNE, 3 % KIEFER, 2 % LÄRCHE, 7 % EICHE, 4 % BUCHE, 4 % EDELLAUBHOLZ, 4 % SONSTIGES LAUBHOLZ JUNGWUCHS: 40 % TANNE, 20 % FICHTE, 25 % EDELLAUBHOLZ, 10 % EICHE, 5 % SONSTIGES LAUBHOLZ AMTSBEREICH AMT FÜR ERNÄHRUNG, LANDWIRTSCHAFT UND FORSTEN PFARRKIRCHEN LANDKREIS ROTTAL-INN NATURRAUM NIEDERBAYERISCHES TERTIÄRES HÜGELLAND ZUR FREUDE FÜR KINDER UND ERWACHSENE Die Bewirtschaftung ihres Waldes hat die Stadt vertraglich dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Pfarrkirchen übertragen. Was einmal der „Herzogen Wald“ war, ist heute der Eggenfeldener „Bür- Der zuständige Revierleiter bringt gemeinsam mit zwei erfahrenen gerwald“. Und den Bürgerinnen und Bürgern soll er auch dienen. Zur Nebenerwerbslandwirten die drei Säulen Holzertrag, Erholungswert Erholung, zur Freizeitgestaltung, zum Sport. „Da ist so ein schöner Lauf und Naturschutz unter einen Hut. Bürgermeister Werner Schiessl ist drinnen im Wald. Das ist schon angenehm, den Wald so direkt vor mit der Betreuung durch das Amt überaus zufrieden: „Wir schätzen die der Tür zu haben“, findet Stadträtin Renate Hebertinger. Heute sieht Arbeit der Fachleute sehr. Wir zahlen gutes Geld für gute Arbeit, was man Menschen im Wald joggen. Andere reiten auf eigens dafür ausge uns günstiger kommt, als die Aufgabe an einen privaten Dienstleister wiesenen Wegen oder genießen beim Radfahren die Waldluft. zu vergeben.“ Um die Kinder kümmert sich die Stadt besonders. Im Lehrplan der dritten Grundschulklassen sind die „Robin-Hood-Spiele“ ein fester und beliebter Bestandteil. Dann verwandelt sich der Bürgerwald zum „Sherwood Forest“. Während die Kinder bei den Spielen die Legende aufleben lassen, lösen sie eine Fülle kleiner Aufgaben. Dadurch werden sie mit dem Wald, den Pflanzen und den Gewohnheiten der Tiere vertraut. 16 FÜR EINE ENTFESSELTE NATURPRODUKTIVITÄT Die Erholungsfunktion des Waldes steht in Eggenfelden an erster Stelle. Das heißt aber nicht, dass die anderen Waldfunktionen vernachlässigt werden. Ein gezielter Naturverjüngungsbetrieb hat in den vergangenen Jahrzehnten viel erreicht. Vivian und Wiebke, Kyrill und Emma hießen die Stürme, die zwischen 1990 und 2008 vor allem den Fichtenbeständen stark zusetzten. Die Massenvermehrung des Borkenkäfers in den Sturmhölzern trug das Ihre zum Rückgang der Fichte bei. Auf den Schadflächen wurden konsequent Mischbaumarten wie Buchen und Tannen, Stieleichen und Hainbuchen eingebracht. Zum Glück gibt es im Stadtwald eine Jagdpächterin, die für einen gedeihlichen Ausgleich zwischen Wald und Wild sorgt. Die Zeiten, in denen es noch Zäune brauchte, um die Mischbauarten zu schützen, sind vorbei. Seit 1992 wird die Naturverjüngung nur noch punktuell mit Buche ergänzt. Das freut den Revierleiter. Aus Naturschutzgründen und zur Steigerung des Erholungswerts bleiben einzelne starke Bäume möglichst lange stehen. Altholzinseln bleiben erhalten, Höhlenbäume werden geschützt. Totholz darf im Wald verrotten und damit Vögeln, Ameisen, Hornissen, Fledermäusen und Amphibien über eine lange Periode gute Lebensräume bieten. JE WENIGER WALD, DESTO WERTVOLLER IST ER GRÜNDE FÜR DIE AUSZEICHNUNG DER STADT EGGENFELDEN IST ES GELUNGEN, DIE VIEL FÄLTIGEN ANSPRÜCHE AN EINEN WALD ZU VEREINEN. N ATURSCHUTZ UND ERHOLUNGSFUNKTION STEHEN GLEICHRANGIG NEBEN DER VERSORGUNG DER HEIMISCHEN WIRTSCHAFT MIT HOLZ. DER ÜBERWIEGEND MIT NATUR VERJÜNGUNG BETRIEBENE WALDUMBAU FÜHRT ZU EINEM STABILEN GEMISCHTEN WALDBESTAND. KONTAKT WERNER SCHIESSL, TELEFON 08721/708-32 Die fruchtbaren Lösslehmböden rund um Eggenfelden begünstigen eine intensive landwirtschaftliche Nutzung. Es gibt nur einen Landkreis in Deutschland, in dem prozentual mehr Menschen in der Land- Links (v. l. n. r.) Wolfgang Madl vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Pfarr wirtschaft beschäftigt sind als hier. Dafür liegt der Waldflächenanteil kirchen (AELF), Stadtrat Thomas Kinzkofer, Stadträtin Renate Hebertinger, Bürger- mit 25 Prozent deutlich unter dem bayerischen Landesdurchschnitt. meister Werner Schießl, Revierleiter Michael Reichenwallner und Bereichsleiter Der Wald ist daher doppelt wertvoll. Und er ist entsprechend produk- Josef Kiefl vom AELF Pfarrkirchen tiv. Der Bürgerwald Eggenfeldens ist ein ausgezeichnetes Beispiel für die Summe der Waldfunktionen, die ein stadtnaher Wald auf sich vereint, wenn man ihn richtig bewirtschaftet. Mitte Die Verantwortlichen für den Stadtwald verstehen sich auf Lichtregie. Rechts Eine Holzskulptur schmückt die Stadthalle. Sie wurde während des alljährlichen Eggenfelder Kunstworkshops geschaffen. 17 KIRCHENSTIFTUNGSWALD KÖSSLARN WENN EINER FÜR DEN ANDEREN EINSTEHT AUF HALBEM WEG ZWISCHEN MÜHLDORF UND PASSAU LIEGT, GESCHÜTZT IN EINER SENKE, KÖSSLARN. EIN SCHMUCKER ORT, IN DESSEN MIT TE DIE SPÄTGOTISCHE WALLFAHRTSKIRCHE „HEILIGE DREIFALTIGKEIT“ THRONT. IHREM UNTERHALT DIENEN DIE ERTRÄGE AUS DEM KIRCHENWALD. DER HAT TE IN DEN VERGANGENEN JAHRZEHNTEN VIEL ZU LEIDEN. DOCH DIE WALDV ERANT WORTLICHEN IN KÖSSLARN GABEN NICHT AUF. GOT T SEI DANK. PREISTRÄGER KIRCHENSTIFTUNGSWALD KÖSSLARN BETRIEB 95 HEKTAR BAUMARTEN 45 % FICHTE, 15 % TANNE, 9 % KIEFER, 1 % DOUGLASIE, 15 % EICHE, 5 % BUCHE, 5 % EDELLAUBHÖLZER, 5 % SONSTIGE LAUBHÖLZER AMTSBEREICH AMT FÜR ERNÄHRUNG, LANDWIRTSCHAFT UND FORSTEN PASSAU-ROTTHALMÜNSTER LANDKREIS PASSAU NATURRAUM NIEDERBAYERISCHES TERTIÄRES HÜGELLAND EINSATZ FÜR EINE BESONDERE KIRCHE TROTZ KATASTROPHEN UNVERZAGT VORWÄRTSGEWANDT 1364 fand der Graf von Ortenburg vor seinem scheuenden Pferd nahe Wiederholte Schneebrüche, Borkenkäfer und die Stürme „Wiebke“, dem Kößlhof ein geschnitztes Marienbild. Zu dessen Schutz ließ er „Lothar“ und „Kyrill“ setzten dem Kirchenwald in den vergangenen eine Bretterhütte errichten. Noch im selben Jahr trug man den tod- Jahrzehnten stark zu. Besonders die Fichte wurde in den nadelholz kranken Kößlbauer zur Madonna und er wurde gesund. Das Wunder reichen Beständen massiv geschädigt. Erhebliche Kahlflächen blieben löste eine Wallfahrtsbewegung von bis dahin unbekanntem Ausmaß zurück. Doch jede Medaille hat zwei Seiten: Die Katastrophenflächen aus. Der kleine Weiler mauserte sich rasch zu einem Dorf und erhielt boten die Chance, Mischbaumarten einzubringen und natürliche das Marktrecht. Waldgemeinschaften wiederzubegründen. Die Kößlarner pflanzten vor allem Eichen und Buchen, aber auch Bergahorne, Kirschen, Ulmen 1462 stiftete der Landesherr, Herzog Ludwig der Reiche von Landshut, und Roterlen. Leider blieb dem ganzen Aufwand der Erfolg weitgehend für die inzwischen entstandene Kirche einen kleinen Teil seines um- versagt. Wegen der hohen Wilddichte in der Region konnten selbst fangreichen Waldbesitzes. In den Jahren 1907 und 1928 wurden wei- Wildschutzzäune einen massiven Verbiss der jungen Bäumchen nicht tere Flächen hinzugekauft. Heute umfasst der Kirchenwald 95 Hektar. verhindern. Auch ein Jagdpachtvertrag nach dem „Rosenheimer Die Erträge, so will es die Stiftungssatzung, dienen ausschließlich dem Modell“ mit vereinbartem Wildschadensersatz brachte nicht den Erhalt des Kirchengebäudes. Mit dem Wald muss also gut gewirtschaf- erhofften Durchbruch. Die Enttäuschung war groß. tet werden. Und das war in der jüngeren Vergangenheit nicht einfach. Dennoch resignierte die Kirchenverwaltung nicht. Sie gab die Jagd 2005 an einen neuen Jagdpächter, der bereit war, die Abschusszahlen deutlich zu erhöhen. Mit sehr positiven Folgen für die Waldverjüngung. „Früher suchten wir unverbissene Pflanzen, heute verbissene“, freut sich Waldpfleger Willi Lindner gemeinsam mit dem Stiftungs vorstand, Pfarrer Gottfried Werndle. 18 Für die weitere Entwicklung der neuen Waldgeneration hin zu dauerwaldartigen Strukturen gibt es zwei Grundsätze: Konsequente Pflege des vorhandenen Jungwuchses und regelmäßige Durchforstungen der älteren Bestände nach dem Motto „früh, mäßig, oft“. Dank der guten Böden liegt der Zuwachs bei über 10 Festmeter pro Jahr und Hektar. Mittlerweile wirft der Wald wieder Geld für die Kirchenkasse ab. Das ist auch der Verdienst von Gerhard Benra, dem Geschäftsführer der Waldbesitzervereinigung Vilshofen-Griesbach (WBV). Er findet die passenden Unternehmer für die größeren Waldarbeiten und regionale Käufer für die geernteten Stämme. Bei regelmäßigen Führungen stellt die Kirchenstiftung ihre Waldentwicklungsarbeit anderen Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern aus der Region vor. „Alles ein Geschenk der Natur“, kommentiert Lindner die üppige Verjüngung. „Nachhaltige Waldbewirtschaftung ist Teil des göttlichen Schöpfungsauftrags“, ergänzt Pfarrer Werndle. FREUNDSCHAFT MACHT VIEL MÖGLICH Inmitten des Kirchenwaldes steht das „Waldschlösschen“, ein einfacher Bauwagen. Immer wenn die Kößlarner Waldaktivisten etwas zu beraten haben, sitzen sie hier zusammen. „Das macht Spaß mit dieser Mannschaft“, freut sich WBV-Mann Benra. Ihre Freundschaft gilt ihnen etwas. So motivieren sie sich gegenseitig. Zusammen haben sie den Stiftungswald durch eine schwere Zeit gebracht und ihr unbeirrbares Engagement trägt reiche Früchte. GRÜNDE FÜR DIE AUSZEICHNUNG NACH KATASTROPHENSCHÄDEN ERFOLGTE ÜBER DIE LETZTEN JAHRZEHNTE EIN ENTSCHIEDENER UMBAU VOM NADELWALD HIN ZU EINEM ZUKUNFTSSICHEREN MISCHWALD MIT HOHEM TANNEN- UND LAUBHOLZANTEIL. KONSEQUENTE JAGD UND AKTIVE AUFKLÄRUNGSARBEIT HABEN WESENTLICHEN ANTEIL AM ERFOLG DER WALDENTWICKLUNGSARBEIT. KONTAKT WILLI LINDNER, TELEFON 08536/876 Oben Blick auf Kößlarn mit der Kirche, für deren Erhalt die Kirchenstiftung einstmals ins Leben gerufen wurde. Mitte (v. l. n. r.) Gerhard Benra, Geschäftsführer der Waldbesitzervereinigung Vilshofen-Griesbach w. V., Waldbetreuer Elmar Thumbach, Willi Lindner, Vorstand der Kirchenverwaltung und 2. Bürgermeister von Kößlarn, Förstersohn Martin Obermeier mit Jagdhund Charly, Andreas Obermeier, Beratungsförster am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Passau-Rotthalmünster, Pfarrer Gottfried Werndle Unten Seit wenigen Jahren erst wird der Kößlarner Kirchenwald konsequent bejagt. Die Ergebnisse sprechen für sich. 19 KARL BRANDL WALDGESTALTER AUS LEIDENSCHAFT HIER GIBT ES VIEL WALD. DAS PRÄGT DIE „WALDLER“, WIE SICH DIE MENSCHEN IN DER REGION NENNEN UND SEHEN. SO AUCH KARL BRANDL. ALS UNTERNEHMER ENGAGIERTE ER SICH ZEIT SEINES LEBENS IN VIELEN BEREICHEN. DOCH WAS IHM AM MEISTEN HEIMAT GAB UND IMMER NOCH GIBT, DAS IST SEIN WALD: ER SCHENKT IHM ZEIT, IMMER. ER SCHENKT IHM ZUVERSICHT, WENN ES SEIN MUSS. DAFÜR IST ER DANKBAR. DESHALB MÖCHTE ER, WAS ER ERERBT HAT, IN BESTER VERFASSUNG WEITERGEBEN. DAS WIRD IHM WOHL GELINGEN. ENTSCHIEDENHEIT ZAHLT SICH AUS PREISTRÄGER KARL BRANDL BETRIEB 160 HEKTAR WALD, 10 HEKTAR LANDWIRTSCHAFT (VERPACHTET), ELEKTRO- UND BAUGESCHÄFT (AN DEN SOHN ÜBERGEBEN) BAUMARTEN 45 % FICHTE, 30 % TANNE, 15 % BUCHE, 10 % EDELLAUBHOLZ UND SONSTIGES LAUBHOLZ AMTSBEREICH AMT FÜR ERNÄHRUNG, LANDWIRTSCHAFT UND FORSTEN CHAM LANDKREIS CHAM NATURRAUM INNERER BAYERISCHER WALD Grund für ihn, die Hände in den Schoß zu legen. Seine Waldentwicklungsstrategie sieht vielmehr vor, zügig weitere Flächen in Angriff zu Kürzlich hat Karl Brandl sein Elektro- und Baugeschäft in Hohenwarth nehmen. Für künftig noch mehr Plenterwald. Ein „Musterwald“ war be- bei Bad Kötzting seinem Sohn Karl-Heinrich übergeben. Gelegent- reits das erklärte Ziel der Großeltern. Seines ist es allemal. Bei der Um- lich trifft man den Senior noch im Unternehmen an. Weit öfter jedoch setzung spielt die Natur bereitwillig mit. Nach Einschätzung des Re- begegnet man ihm im Wald. „Zu sehen, wie Strukturen, die vor vie- vierleiters sind „die Mischbaumarten Fichte, Tanne und Buche in der len Jahren angelegt wurden, heute Gestalt annehmen, beglückt mich Region überall vorhanden“. Aber Edellaubhölzer wie Bergahorn, Spitz- sehr“, gesteht er. ahorn, Bergulme und Winterlinde findet man außer in Brandls Wald fast nirgendwo. Er pflanzt sie zur Naturverjüngung hinzu, weil ihm ein ar- Karl Brandl ist ein Mann mit Entschlussfreude. Er ist darin seinem Groß- tenreicher Wald einfach gut gefällt. vater ähnlich, der seinerzeit Reichtagsabgeordneter für die Bayerische Volkspartei in Berlin war. Im Jahr 2000 ließ sich Brandl zum Beispiel von NATURNAHE WIRTSCHAFT FÜR STABILE BESTÄNDE Diplomanden der Fachhochschule Weihenstephan einen Walderschließungsplan erstellen. Vom Ergebnis überzeugt, krempelte er sofort sein Wo immer es sich anbietet, tut er auch etwas für den Naturschutz. gesamtes Wegenetz um: „Was sein muss, muss sein!“ Der zuständige Totholz ist daher keine Seltenheit und zur entsprechenden Jahreszeit Revierleiter unterstützte ihn nach Kräften mit fachlichem Rat bei Pla- brummen die Bienen. Neuen Ideen gegenüber ist Brandl aufgeschlos- nung und Umsetzung, mit Fördergeld und auch moralisch. Manch ei- sen. Als das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Cham ner verdächtigte ihn damals, in seinem Wald blind zu wüten. „Traditi- beispielsweise eine„Kalkaktion“ zur Entsäuerung der Böden anbot, war onsbewusst ist, wer zu Veränderungen bereit ist“, kommentiert Brandl er sofort dabei. Solche Initiativen – zusätzlich zur regelmäßigen Durch- heute gelassen. forstung und gezielten Pflege – zahlen sich aus. Brandls Waldflächen sind weder für Schädlingsbefall noch für Windwurf besonders anfällig. Der 160 Hektar große Wald erstreckt sich in einem Stück über einen ausladenden Bergrücken am Nordhang des Kaitersbergs. Vielerorts weist er Die Holzernte erfolgt vorzugsweise über einzelstammweise Nutzung. plenterartige Strukturen auf. 20 Hektar stehen geradezu vorbildlich da Die Vermarktung vertraut Brandl der Waldbesitzervereinigung Lamer und weitere 25 Hektar befinden sich in einem dynamischen Entwick- Winkel an. Den Ertrag investiert er wieder in seinen Wald. Und er kauft lungsstadium. Das ist beachtlich. Doch ist das bislang Erreichte kein Flächen dazu: „Die Fläche weiter zu arrondieren, das reizt mich schon.“ 20 JAGD OHNE ABSCHUSSPLAN, ES GEHT Zum Wald gehört für Brandl auch das Wild. Um seinen Beitrag zu leisten, dass beides gut zusammengeht, kandidierte der leidenschaftliche Jäger als Vorstand der Hegegemeinschaft Hohenwarth. Eine erste Aktion war die Beteiligung am Pilotprojekt„Jagd ohne Abschlussplan“ von 2001 bis 2009. „Das hat bestens funktioniert, die Motivation war groß“, sagt Brandl. In seiner Eigenjagd findet er immer den richtigen Mittelweg. Inseln mit üppiger Tannen-Naturverjüngung und auch anderen Hölzern, von denen manch ein Waldbesitzer nur träumt, bestätigen das. Als Unternehmer setzte sich Brandl für die Wirtschaft der Region ein. Da hat er einiges geleistet. Sein Herz jedoch schlägt für den Wald. Das war schon immer so. Die Erfüllung, die ihm der Wald über Jahre hinweg geschenkt hat, hat ihm Brandl in anderer Form wiedergegeben. In Form von wunderschön gestalteten Naturräumen. Seine Kinder und Kindeskinder werden es ihm danken. GRÜNDE FÜR DIE AUSZEICHNUNG DER BETRIEB WIRD NACH DEM LEITBILD TRADITIONELLER, BESONDERS NATURNAHER UND SCHONENDER FORSTWIRTSCHAFT GEFÜHRT. VORHANDENE PLENTERBESTÄNDE WERDEN ERHALTEN UND GEZIELT GEFÖRDERT. IN GEEIGNETEN BESTÄNDEN WERDEN ZUDEM DAUERWALDSTRUKTUREN GESCHAFFEN. DURCH KONSEQUENTE BEJAGUNG ERHÖHEN SICH IN DER VERJÜNGUNG DIE TANNEN- UND LAUBHOLZANTEILE STETIG. KONTAKT KARL BRANDL, TELEFON 09946/263 Oben Stattlicher Laub-Nadelholz-Mischwald in mehreren Generationen. Mitte (v. l. n. r.) Wolfgang Koller, 1. Vorsitzender der Waldbesitzervereinigung Lamer Winkel, Karl Brandl mit seinen Enkeln Johann und Maximilian, Revierleiter Renso Eck, und Bereichsleiter Walter Schubach vom Amt für Ernährung, Landwirt schaft und Forsten Cham, Sohn Karl-Heinrich Brandl, Josef Schmid, Geschäftsführer der Waldbesitzervereinigung Lamer Winkel, Tochter Angelika und Schwieger tochter Andrea Unten Die Tradition der „Leichenbrettl“ ist im Bayerischen Wald bis heute lebendig. 21 DIETFURT WELTLÄUFIGKEIT BEFLÜGELT IN DIETFURT IM ALTMÜHLTAL GIBT ES SACHEN, DIE ES SONST NIRGENDS GIBT. EINEN CHINESENFASCHING ZUM BEISPIEL. UND IM WALD FREMDLÄNDISCHE BÄUME, DIE VON NEUBÜRGERN AUS 35 VERSCHIEDENEN HERKUNFTSNATIONEN GEPFLANZT WURDEN. IN DER STADT IST MAN GESPANNT, WIE SICH DIESES „FREMDLÄNDER-ARBORETUM“ UNTER DEN HIESIGEN BODENUND KLIMAVERHÄLTNISSEN ENT WICKELN WIRD. FÜR DIE BE TEILIGTEN IST DAS JEDENFALLS EINE SCHÖNE GEMEINSAME ER FAHRUNG NACHHALTIGER VÖLKERVERSTÄNDIGUNG. PREISTRÄGER STADT DIETFURT AN DER ALTMÜHL BETRIEB 327 HEKTAR BAUMARTEN 1987: 31 % FICHTE, 59 % KIEFER, 10 % BUCHE 2008: 28 % FICHTE, 40 % KIEFER, 1 % DOUGLASIE, 23 % BUCHE, 4 % EICHE, 3 % EDELLAUBHOLZ, 1 % SONSTIGES LAUBHOLZ AMTSBEREICH AMT FÜR ERNÄHRUNG, LANDWIRTSCHAFT UND FORSTEN NEUMARKT I. D. OPF. LANDKREIS NEUMARKT I. D. OPF. NATURRAUM SÜDLICHE FRANKENALB UND SÜDLICHER OBERPFÄLZER JURA „BAYRISCH-CHINA“ Seit Jahrzehnten bewirtschaftet die Stadt den Wald Hand in Hand mit der Bayerischen Forstverwaltung. Der Flächenzuwachs Anfang der Dietfurt liegt an der Altmühl inmitten des Städtedreiecks Nürnberg, 1970er Jahre setzte die Kommune unter Zugzwang, da die Aufteilung Ingolstadt und Regensburg und nennt sich selbst gerne die Sieben ehemaliger Allmende teilweise zu arg kleinen, schwer zu bewirtschaf- täler-Stadt. Das Altmühltal im Südwesten und Osten, die Weiße und tenden Waldstücken geführt hatte. die Breitenbrunner Laber, die ehemals hier fließende Donau, das Mühlbacher Trockental und ein weiterer kleiner Taleinschnitt treffen in der Die Walderschließung ist in vollem Gange. Auch der Waldumbau hin zu Dietfurter Senke zusammen. Die Stadt hat sich aber auch als „Bayrisch Buchen-Mischbeständen, die dem trockenen Klima in der Region bes- China“ einen Namen gemacht. Hier gibt es am „unsinnigen Donners- ser angepasst sind. Dank neuer Rückewege und -gassen können nun tag“ keinen Trachtenumzug, sondern einen „Chinesenfasching“, des- auch gezielte Einzelbaumeinschläge durchgeführt werden. In Steil- sen Ruf sich bis nach China herumgesprochen hat. Zurück geht das hanglagen kommt sogar die Seilkrantechnik zum Einsatz. Die Naturver- alles auf einen früheren Eichstätter Fürstbischof. Als er auf fragwürdiger Rechtsgrundlage Steuern eintreiben wollte, fand er die Stadt „eingeigelt wie die Chinesen“ vor und resignierte. ALLE ZIEHEN AN EINEM STRANG Während des Ersten Weltkriegs kaufte Dietfurt 1915 den mitten im Talbecken gelegenen Wolfsberg. Dieser Waldbestand sollte den Bauund Brennholzbedarf der Stadt decken. Zu den ursprünglich rund 100 Hektar kam 1972 im Zuge der Eingemeindungen weiterer Streubesitz hinzu. Die Stadt ist heute mit 327 Hektar einer der größten Waldbesitzer in der Region. Ein Großteil der Fläche steht unter Natur- oder Landschaftsschutz. Das verpflichtet. Da sind sich Stadtrat und Bürgermeister einig. 22 jüngung auch von seltenen Baumarten wie Vogelkirsche, Bergulme, Elsund Mehlbeere wird zielstrebig gefördert. Im Eigenjagdrevier braucht es dafür keine Zäune mehr. Douglasien-, Eiben-, Walnuss- und Schwarzkieferpflanzungen mehren die Vielfalt. Specht- und Biotopbäume werden ebenso geschützt wie sonnige Felsen für wärmeliebende Tiere. Mit den angrenzenden Privatwaldbesitzern pflegt die Stadt einen regen Austausch. Die Bewirtschaftung des Stadtwalds wirkt so weit über dessen Grenzen hinaus. Im Jahr 2008 stellte ein amtliches Gutachten anerkennend fest: „Die Wirtschaftsweise der vergangenen Jahre kann als vorbildlich gesehen werden.“ STADT UND WALD IM EINKLANG Naturnahe Forstwirtschaft erfordert Einsatz, Phantasie und Können. Aber die Natur hilft auch. „Wir nehmen an, was die Natur anbietet, und steuern das im Grunde nur mit Licht“, erklärt der staatliche Revierförster. Und der Bürgermeister trägt den Aufwand für Naturschutz und Waldumbau engagiert mit. „Wenn es auf null rausgeht, können wir zufrieden sein“, untertreibt er das Betriebsergebnis. Wirklich nachhaltig wird die Waldbewirtschaftung aber erst, wenn auch die Menschen mit dabei sind. Deshalb hat die Stadt im Internationalen Jahr der Wälder 2011 die erwähnte Pflanzaktion„Wald der Nationen“ gestartet und im Folgejahr einen Lehrpfad „Vita Holz“ erstellt. 2013 folgte ein Park mit den„Bäumen des Jahres“. Das geerntete Holz fließt vorwie- GRÜNDE FÜR DIE AUSZEICHNUNG WEGEN DER VIELFÄLTIGEN BEDEUTUNG FÜR MENSCH UND NATURHAUSHALT ARBEITET DIE STADT DIETFURT MIT NACHDRUCK DARAN, IHREN WALD AN DEN KLIMAWANDEL ANZUPASSEN UND WALDVERTRÄGLICHE WILDBESTÄNDE ZU ERREICHEN. DA DIE MENSCHEN IN DER KOMMUNE EINBEZOGEN WERDEN, WIRKT DAS BEISPIEL DER NACHHALTIGKEIT ÜBER DEN WALD HINAUS. KONTAKT FRANZ STEPHAN, TELEFON 08464/640064 gend in regionale Wirtschaftskreisläufe. Geeignete Sortimente gehen an örtliche Sägewerke. Brennholz wird direkt am Waldweg an die Bürgerinnen und Bürger verkauft und die Kinder sitzen dank des eigenen Links (v. l. n. r.) Oliver Kuhn, Revierleiter am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Hackschnitzel-Heizwerks in einer warmen Schule. Stadt und Wald, das Neumarkt i. d. Opf. (AELF), Georg Jäger, Pächter des Eigenjagdrevieres Wolfsberg, gehört hier im besten Sinne des Wortes zusammen. Michael Roßkopf, Bereichsleiter Forsten am AELF, Andreas Schmid, Bauhofmit arbeiter, Franz Stephan, Erster Bürgermeister von Dietfurt a. d. Altmühl, Otto Grill, Land- und forstwirtschaftlicher Unternehmer, Georg Rösch, Bauhofmitarbeiter Mitte Blick vom „Wolfsberg“ auf Dietfurt. Rechts Unter den Altbäumen wächst die nächste Waldgeneration schon heran. 23 BÜRGERSPITALSTIFTUNG BAMBERG IMMER EINEN SCHRITT VORAUS FREIFRAU ELISABETH VON PÜNZENDORF MACHTE DEN ANFANG. SIE ÜBERLIESS IM JAHRE 1279 IHRE GÜTER MIT ZUSTIMMUNG IHRER ERBEN DEM DAMALIGEN KATHARINENSPITAL IN BAMBERG, DER HEUTIGEN BÜRGERSPITALSTIFTUNG, DIE SICH DER ALTENPFLEGE WIDMET. MANCHMAL HEILIGT DER GUTE ZWECK WIRKLICH DIE MIT TEL. SEIT DAMALS WURDE DAS VERMÖGEN IN EHREN GEHALTEN, NACHHALTIG GEPFLEGT UND MASSVOLL GEMEHRT. PREISTRÄGER BÜRGERSPITALSTIFTUNG BAMBERG BETRIEB 980 HEKTAR WALD BAUMARTEN 31 % KIEFER, 15 % FICHTE, 6 % LÄRCHE, 2 % SONSTIGES NADELHOLZ, 25 % BUCHE, 18 % EICHE, 3 % SONSTIGES LAUBHOLZ AMTSBEREICHE ÄMTER FÜR ERNÄHRUNG, LANDWIRTSCHAFT UND FORSTEN BAMBERG UND SCHWEINFURT LANDKREISE BAMBERG UND HASSBERGE NATURRAUM NÖRDLICHER STEIGERWALD, REGNITZSENKE INNOVATIVE FORSTWIRTSCHAFT MEHR WERT DURCH KÖNNEN, WISSEN UND ENTSCHLOSSENHEIT Heute verfügt die Stiftung über Liegenschaften in Bamberg, über eine Kämmerer Bertram Felix ist an einer langfristigen „Waldvermögensbil- kleine Teichwirtschaft und 980 Hektar Wald. 660 Hektar im Landkreis dung“ gelegen. Durch eine gute Struktur- und Vorratspflege und eine Bamberg, der Rest westlich davon im Landkreis Hassberge. Mit be- deutliche Erhöhung der Wertleistung in den Beständen. Aus diesem merkenswerter Konsequenz hatte man in Bamberg über Jahrhun- Grund liegt die Nutzung knapp unter dem Zuwachs. Die verbesserte derte hinweg den Blick nach vorne gerichtet. Dank der Weitsicht der Holzqualität steigert die Erträge. Daher kann der Forstbetrieb Wald- früheren Generationen besteht der Wald nahezu ausnahmslos aus flächen zur Arrondierung zukaufen, ohne dass der Stiftungszweck zu Laub-Nadel-Mischbeständen. kurz kommt. Im Jahr 1985 übernahm Klaus Schulz die Leitung der städtischen Forst- „Für eine konsequente Einzelbaumbewirtschaftung müssen die Mit- verwaltung. Gleichzeitig beschloss der Stadtrat eine Abkehr von der be- arbeiter ihr Handwerk wirklich verstehen“, fordert Klaus Schulz. Seine stehenden Altersklassenwirtschaft hin zu einem naturgemäßen Dauer- Leute wissen, was sie tun. Notwendige Gerätschaften sind vorhanden. wald. Neben der Verbesserung der Bestandsstabilität halfen die neuen Alles geht hier Hand in Hand. Was auch immer ansteht, der Forstbe- Waldbauvorgaben insbesondere auch, die Bewirtschaftungskosten trieb macht es selber. Von den Arbeiten im Wald bis zum Verkauf des zu senken. Der Waldbeauftragte und gleichzeitig Kämmerer der Stadt Holzes, das bevorzugt an die kleinen Sägewerke der Region geht. Das Bamberg, Bertram Felix, lobt Schulz unter anderem auch deshalb als Brennholz wird überwiegend örtlichen Selbstwerbern überlassen. Aber „einen der renommiertesten Förster in der Gegend“. Heute verjüngt sich auch modernste Technik kommt zum Einsatz: Holz übers Internet or- der Spitalwald flächendeckend natürlich. Die Naturverjüngung wird dern, mit dem GPS-Gerät die markierten Stämme im Wald finden, auf- behutsam durch gruppenweise Pflanzung weiterer erwünschter Bau- laden und ins Sägewerk fahren. marten ergänzt. Die Feinerschließung mit Rückegassen wurde modernisiert. Die verbliebenen reinen Nadelholzbestände wurden in den letzten 28 Jahren konsequent durchforstet und mit Laubholz und Tanne unterbaut. Punktuell wurden Edellaubhölzer und Douglasien ergänzt. 24 In zwei der drei Eigenjagdreviere wird die Jagd in eigener Regie ausgeübt. Auf den verpachteten Teilflächen nimmt die städtische Forstverwaltung die Jagdpächter in die Pflicht. Wenn es ihnen nicht gelingt, waldverträgliche Wilddichten herzustellen, müssen sie für notwendige Waldschutzkosten aufkommen, die beispielsweise durch Wildschutzzäune entstehen, oder sie müssen eingetretene Wildschäden ersetzen. „Da sind wir konsequent“, lässt Schulz keinen Zweifel aufkommen. BÜRGER, WALD UND WELT An die Waldbewirtschaftung in Naturschutzgebieten wird ein besonders hoher Maßstab angelegt. Entsprechend werden die ökologisch wertvollsten Waldbestände gar nicht genutzt. Horst- und Höhlenbäume bleiben genauso wie Totholz unangetastet. Seltene Pflanzen und Tiere wie beispielsweise verschiedene Orchideenarten oder wie die Wildkatze, der Schwarzstorch und der Uhu haben hier ihre Heimat. Die regional bedeutsamsten Amphibienvorkommen gibt es in den Teichflächen der Bürgerspitalstiftung. Die Hochschule Weihenstephan organisiert regelmäßig Ausbildungsveranstaltungen. Es gibt Fortbildungen für private Waldbesitzer. Schulen und Kindergärten haben ihre festen Termine im Wald. All dies trägt die vorbildliche Waldbewirtschaftung hinaus in die Welt. GRÜNDE FÜR DIE AUSZEICHNUNG DIE LAUB-NADEL-MISCHBESTÄNDE, DIE AUS EINEM SEIT JAHRZEHNTEN SORGSAMEN WALDBAU HERVORGEGANGEN SIND, WURDEN AUF VORBILDLICHE WEISE ZU EINER ÖKOLOGISCH, WIRTSCHAFTLICH UND SOZIAL NACHHALTIGEN DAUERWALDWIRTSCHAFT WEITERENTWICKELT. DER IM WALDGESETZ VERANKERTE GRUNDSATZ „WALD VOR WILD“ WIRD DABEI KONSEQUENT BEACHTET UND UMGESETZT. KONTAKT KLAUS SCHULZ, TELEFON 0951/62291 Oben (v. l. n. r.) Revierleiter Dieter Bierlein, Forstwirt Ludwig Barthelmes, Holzvermarkter Johannes Hölzel von der der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Oberfranken, Betriebsleiter Klaus Schulz, die Forstwirte Leonhard Hümmer und Bertram Liebert, Kämmerer Bertram Felix, Forstwirt Karl Schreiner, Revierleiter Uwe Reissenweber vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bamberg, Auszubildender Jonas Linzmayer Mitte 220 jähriger Buchen-Eichen-Altbestand, ein wertvoller Lebensraum. Unten Lärchen-Schnittholz zum Bau von Drückjagdständen. 25 HANS PEZOLD WIE DIE JUNGFRAU ZUM KINDE HANS PEZOLD HAT TE EIGENTLICH ANDERE PLÄNE. NACH EINER BANKLEHRE STUDIERTE ER IN ZWICKAU BETRIEBSWIRTSCHAFTSLEHRE. ALS SEIN VATER 1997 ÜBERRASCHEND STARB, EREILTE IHN DER RUF IN DIE HEIMAT. TROTZ DER VORZÜGE DES STADT LEBENS BRAUCHTE ES NICHT ALLZU VIELE ÜBERREDUNGSKÜNSTE. ER KEHRTE AUFS LAND ZURÜCK UND KÜMMERT SICH SEITHER UM DIE ELTERLICHE LANDWIRTSCHAFT. ER HAT DIESEN SCHRIT T NOCH KEINEN AUGENBLICK BEREUT. UND DABEI SPIELT SEIN WALDBESITZ EINE NICHT ZU UNTERSCHÄTZENDE ROLLE. PREISTRÄGER HANS PEZOLD BETRIEB 120 HEKTAR LANDWIRTSCHAFT, 2 HEKTAR TEICHWIRTSCHAFT, 44 HEKTAR WALD BAUMARTEN 70 % FICHTE, 15 % KIEFER UND LÄRCHE, 5 % BUCHE UND EICHE, 5 % BERGAHORN, 5 % BIRKE UND VOGELBEERE AMTSBEREICH AMT FÜR ERNÄHRUNG, LANDWIRTSCHAFT UND FORSTEN KULMBACH LANDKREIS KULMBACH NATURRAUM MÜNCHBERGER GNEISMASSE VERANTWORTUNG AUS TRADITION PIONIERGEIST IN DEN GENEN Nahe Marktleugast im Frankenwald liegt das Dorf Steinbach. Mit ihm Hans Pezold ist immer offen für Neues. Darin ist er ganz der Sohn sei- ist der erstmals im Jahr 1681 nachgewiesene Name Pezold fest ver- nes Vaters, der sich seinerzeit nicht damit hatte abfinden wollen, dass bunden. Zum Beispiel als fürstbischöfliche Jägermeister, als Förster, sich sein Restholz in Konkurrenz zum Öl praktisch nicht mehr verwer- als Gutsverwalter und als Grundbesitzer. Hans Pezold gehört innerhalb ten ließ. Als noch kein Mensch an so etwas dachte, produzierte er Hack- der weit verzweigten Familie der zehnten Generation derjenigen Linie schnitzel für den Garten- und Landschaftsbau und, um in der Kulm- an, die heute das ehemalige „Gut Steinbach“ bewirtschaftet. Und einer bacher Spinnerei die tschechische Braunkohle zu ersetzen. Selbst eine seiner beiden Söhne wird ihm wohl nachfolgen. Reise nach Schweden war ihm nicht zu weit, um Anregungen für die Verbesserung der Waldhygiene zu sammeln. Er brachte in seine von Hans Pezold ist ein Mann mit ausgeprägtem Realitätssinn. Dank seines Betriebswirtschaftsstudiums versteht er etwas von Ökonomie und hat einen guten Blick für die Entwicklungen auf den Märkten. Er hält sich über das Internet auf dem Laufenden. Viel dazulernen musste er, als er nach dem Tod des Vaters plötzlich für 120 Hektar Landwirtschaft, zwei Hektar Fischteiche und 44 Hektar Wald in der Verantwortung stand. Das gelang ihm sehr schnell und offenbar auch sehr erfolgreich. Für seine Braugerste beispielsweise, die er einer Kulmbacher Brauerei liefert, hat er bereits zahlreiche Auszeichnungen bekommen. Aber Pezold fühlt sich auch für die dörfliche Gemeinschaft verantwortlich, als Vorsitzender der Feuerwehr oder als Initiator eines Forstwirtschaftswegs, der vielen zugutekommt. Nachbarschaftliche Hilfe ist ihm eine Selbstverständlichkeit. 26 Fichten dominierten und lange streugenutzten Altersklassenwälder erste Laubhölzer wie Eiche, Buche und Ahorn ein. Diesen vom Vater begonnenen Waldumbau setzt Hans Pezold nun in intensiver Zusammenarbeit mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) fort. Dabei hat er, wie es seine Mutter ausdrückt, „ein besseres Händchen für den Wald als der Vater.“ Er durchforstet die Jungbestände, die seinerzeit sein Vater begründet hat. Das erhöht die Stabilität und verbessert die Qualität der zumeist gemischten Bestände. Inzwischen ist sein waldbauliches Ziel klar erkennbar: Ein gemischter und im Alter gestufter Wald. Er macht das alles in Eigen regie. Nur für Rückearbeiten nimmt er Hilfe aus der Dorfgemeinschaft an. Vom zuständigen Förster am AELF Kulmbach lässt er sich gerne beraten, fachlich und hinsichtlich der Fördermöglichkeiten. Gemeinsam mit seiner Frau und unterstützt von einem Freund bejagt er das eigene Revier. Und sie erlegen deutlich mehr Wild als die umliegenden Reviere. Da muss er bei den Jagdnachbarn noch Überzeugungsarbeit leisten. DAS WALDSTERBEN HAT EIN ENDE Der Frankenwald war einmal Tannenland, bis Luftverunreinigungen und „saurer Regen“ dieser sensiblen Baumart in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts fast den Garaus gemacht hätten. Die Ein- GRÜNDE FÜR DIE AUSZEICHNUNG HANS PEZOLD FÜHRT EINEN TRADITIONELLEN BETRIEB MIT LANDWIRTSCHAFT UND 44 HEKTAR WALD NACH DEM PLÖTZLICHEN TOD SEINES VATERS MIT NEUEN IDEEN ERFOLGREICH FORT. VORAUSSCHAUENDES, UMSICHTIGES HANDELN UND SEIN BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHES GESCHICK ZEICHNEN IHN BEI DER PFLEGE DES WALDES UND DER EINBRINGUNG ZUKUNFTSFÄHIGER MISCHBAUMARTEN AUS. KONTAKT HANS PEZOLD, TELEFON 09255/323 führung des Katalysators in den Autos und die Verbesserung der lufthygienischen Situation nach der Wende halfen der Tanne. Sie hat sich zwischenzeitlich deutlich erholt und Pezold widmet ihr seine beson- Links Auf Zäune kann Hans Petzold auf seinen Wiederaufforstungsflächen dere Aufmerksamkeit. „Aber, eigentlich leben wir ja vom Boden“, gibt noch nicht ganz verzichten. er zu bedenken. Auch den will er verbessern. Die Laubstreu setzt sich Mitte (v. l. n. r.) schneller um als die abgefallenen Nadeln. Das reichert die Böden bes- Hans Pezold, Anja Pezold mit Sohn Josef, Jägerfreund Heinrich Rauh, Mutter Anne- ser an und fördert die Nährstoffversorgung der Bäume. Hans Petzold, ein rundum erfolgreicher Landwirt aus Freude an der Sache. Ein besseres Vorbild kann sich die Umgebung gar nicht wünschen. lies Pezold, Sohn Johann Pezold und Michael Schneider, Bereichsleiter Forsten am AELF Kulmbach Rechts Umgeben von hochgewachsenen Fichten steht ein stattlicher Tannensamenbaum. 27 BETRIEBSVERBAND WEIGENHEIM EINE URALTE TRADITION WEIGENHEIM LIEGT AUF DER FRÄNKISCHEN PLAT TE AM WESTLICHEN RAND DES SÜDLICHEN STEIGERWALDS. WÄHREND DAS AUFGRUND SEINER LÖSSBÖDEN FRUCHTBARE ACKERLAND UND DIE WEINBERGE EINZELN BEWIRTSCHAFTET WERDEN, WIRD DER WALD SEIT MENSCHENGEDENKEN GEMEINSCHAFTLICH GEN UTZT. DIE WEIGENHEIMER NUTZUNGSRECHTLER SIND EIN MUSTERBEISPIEL, WIE GUT DIESE ART DER WALDBEWIRTSCHAFTUNG FUNKTIONIEREN KANN. GEMEINSINN ZÄHLT PREISTRÄGER BETRIEBSVERBAND WEIGENHEIM ( RECHTLERGEMEINSCHAFT) BETRIEB 309 HEKTAR WALDFLÄCHE (122 HEKTAR HOCHWALD UND 187 HEKTAR GEMEINSCHAFTLICH BEWIRTSCHAFTETER MITTELWALD) BAUMARTEN HOCHWALD: 65 % EICHE, 15 % EDELLAUBHOLZ, 10 % SONST. LAUBHOLZ, 10 % NADELHOLZ MITTELWALD: 65 % EICHE, 20 % SONST. LAUBHOLZ, 15 % EDELLAUBHOLZ AMTSBEREICH AMT FÜR ERNÄHRUNG, LANDWIRTSCHAFT UND FORSTEN UFFENHEIM LANDKREIS NEUSTADT AN DER AISCH – BAD WINDSHEIM NATURRAUM SÜDLICHER STEIGERWALD Eine Besonderheit ist jedoch der Eichenmittelwald der Rechtlergemeinschaft. Gleichzeitig ist er ein herausragendes Beispiel für eine jahrhun- Gemeindeeigentum mit Nutzungsrechten zu belasten ist nach heuti- dertealte nachhaltige Waldbewirtschaftung. Seit jeher haben ihn die ger Gesetzeslage gar nicht mehr möglich. Die historischen Nutzungs- Rechtler vor allem für die Energieholzgewinnung genutzt. Auch in Zei- rechte haben aber Bestand. In Weigenheim sind es 63 Rechtler, die die ten, in denen die Mittelwälder andernorts wegen des geringen Brenn- so genannte Allmende als gemeinschaftliches Eigentum bewirtschaf- holzwertes in Hochwälder überführt wurden. Einmal im Jahr werden ten. Dabei handelt es sich ausschließlich um ortsansässige Landwirte. die Parzellen verlost, auf welchen jeder Rechtler sein Holz einschla- Ihre Richtschnur ist die Bayerische Gemeindeordnung. gen darf. Ausgemessen werden sie dann in traditioneller Weise mit der „Gertstange“. Jährlich werden gut sechseinhalb Hektar „auf den Stock“ GEPFLEGTER HOCHWALD UND AKTIVE MITTELWALDBEWIRT- gesetzt. Auf diese Weise dauert es 28 Jahre bis man einmal rum ist, das SCHAFTUNG heißt bis dieselbe Fläche erneut eingeschlagen wird. Die Arbeiten erfolgen im Winter. Bis zum 1. März muss das Holz aus dem Wald sein. Die Rechtler nutzen gemeinsam 122 Hektar Hochwald und 187 Hek- „Im Sommer ist die Holzabfuhr verboten“, stellt der Rechtlervorstand tar Mittelwald. Über den Hochwald muss man nicht viele Worte verlie Karl May unmissverständlich klar. Der Landwirt und Nebenerwerbs ren. Er ist in einem sehr guten Pflegezustand und bestens erschlossen. winzer engagiert sich seit Jahrzehnten für die Betriebsgemeinschaft. Bestockt ist er mit einem dem Standort angepassten laubholzreichen Und Richard Ittner, der Naturschutzbeauftragte im Vorstand, wacht dar- Mischwald, an dem die Eiche einen Flächenanteil von rund zwei Drit- über, dass die Tiere und Pflanzen dieses artenreichen Biotops geschont tel hat. Eine weitere Steigerung des Laubholzanteils aus Gründen des werden. Neben zahlreichen seltenen Orchideen, Insekten- und Vogel- Klimawandels ist erklärtes Ziel der Rechtler. arten kommen dort auch das „Gschlamperte Mädle“ und der „Saubere Bub“ vor. So heißen in Weigenheim die Pracht- und die Kartäusernelken. Über die gesamte Mittelwaldfläche verteilen sich pro Hektar rund 60 ältere Bäume, die zu Stammholz heranwachsen. Immer wieder lassen die Rechtler auch so genannte „Laßreitel“ stehen, Jungbäume, die später in die Oberschicht des Mittelwaldes wachsen sollen. Der hohe Anteil an seltenen Baumarten wie Elsbeere, Speierling, Wildbirne oder Wildapfel wird durch Anpflanzungen gezielt vermehrt. Die Eigenjagd garantiert waldverträgliche Wildbestände. 28 IN JEDER HINSICHT NACHHALTIG Die Mittelwaldbewirtschaftung im Betriebsverband Weigenheim vereint die drei Säulen der Nachhaltigkeit auf ideale Weise: die ökonomische Nachhaltigkeit durch kontinuierliche Nutzungsmöglichkeiten von Brenn- und Bauholz, die ökologische Nachhaltigkeit durch einen großen Artenreichtum und die soziale Nachhaltigkeit in Form eines intensiven dörflichen Miteinanders. Bürgermeister Reinhard Kloha sieht in der Tradition der gemeinsamen Rechteausübung auch einen nicht zu unterschätzenden kulturellen Wert. Der Wald gibt der Landschaft auf der Fränkischen Platte ein abwechslungsreiches Erscheinungsbild. Für Bürgermeister Kloha ein Standortvorteil im Tourismus. „Die Gäste kommen ja nicht nur wegen des Frankenweins in unsere Gegend“, gibt er zu bedenken. Dem Chef des Uffenheimer Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten macht die Zusammenarbeit mit den Weigenheimer Rechtlern große Freude: „Dieser Mittelwaldbetrieb ist etwas ganz Besonderes.“ Das sieht auch Prof. Reinhard Mosandl vom Waldbaulehrstuhl der Technischen Universität München so. Immer wieder einmal verlegt er seine Forschungs- und Lehraktivitäten in diesen Wald. GRÜNDE FÜR DIE AUSZEICHNUNG AKTIVER MITTELWALDBETRIEB, DER SEIT GENERATIONEN ÖKONOMISCHE, ÖKOLOGISCHE, SOZIALE UND KULTURELLE NACHHALTIGKEIT VEREINT. SEIT ÜBER 15 JAHREN IST ER LEHRUND FORSCHUNGSSTÄTTE DES WALDBAULEHRSTUHLS DER TECHNISCHEN UNIVERSITÄT MÜNCHEN. VERANTWORTUNGSBEWUSSTE JAGDPÄCHTER SICHERN ANGEPASSTE WILD BESTÄNDE. KONTAKT KARL MAY, TELEFON 09842/951213 Oben Blick in die aktive Mittelwaldwirtschaft: Der Stockhieb hat gerade stattgefunden. Mitte (v. l. n. r.) vorne: 2. Vorstand Thomas Weidt, 1. Vorstand Karl May, Bürgermeister Reinhard Kloha, die Vorstandsmitglieder Friedrich May, Kurt Schmidt, Richard Stäck, Richard Ittner und Ottmar Kellermann Treppe von oben nach unten: Revierleiter Roland Belian, Abteilungsleiter Ludwig Saule und Behördenleiter Dr. Ludwig Albrecht vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Uffenheim Unten Mittelwälder sind Heimat seltener Insekten: Die ‚Spanische Flagge’ ist ein besonders prächtiges Beispiel für den Einfallsreichtum der Natur. 29 HAIKO WINKLER VON MOHRENFELS ÖKOPIONIER MIT WEITBLICK DAS LANDGUT SCHLOSS HEMHOFEN STEHT FÜR EIN WAHRHAFT NATURNAHES WIRTSCHAFTEN. HAIKO WINKLER VON MOHRENFELS ZEIGT MIT SEINEM LAND- UND FORST WIRTSCHAFTLICHEN BIO-BETRIEB, DASS SICH DAS AUCH LOHNEN KANN. MIT IMMER NEUEN IDEEN UND DEM MUT AUCH MAL ZU SCHEITERN TREIBT DER INNOVATIVE UNTERNEHMER SEIT ÜBER ZWEI JAHRZEHNTEN DEN WALDUMBAU VORAN. UNTER TEILS SCHWIERIGEN BEDINGUNGEN, ABER MIT BEACHTLICHEN ERGEBNISSEN. PREISTRÄGER HAIKO WINKLER VON MOHRENFELS BETRIEB 80 HEKTAR FORSTWIRTSCHAFT, 15 HEKTAR LANDWIRTSCHAFT, 17,3 HEKTAR TEICHWIRTSCHAFT (30 WEIHER) BAUMARTEN 60 % KIEFER, 20 % STIELEICHE, 10 % ROTERLE, 5 % ESCHE, 5 % FLATTERULME, 10 % SONSTIGE (HAINBUCHE, BERGAHORN, WEISSTANNE, DOUGLASIE, LÄRCHE, STROBE, WINTERLINDE, SCHWARZNUSS, WALNUSS, BIRKE, ASPE) AMTSBEREICH AMT FÜR ERNÄHRUNG, LANDWIRTSCHAFT UND FORSTEN FÜRTH LANDKREIS ERLANGEN-HÖCHSTADT NATURRAUM AISCHGRUND LANGER ATEM FÜR EINE GUTEE IDEE besserung des Waldzustands während der letzten beiden Jahrzehnte hat auch die Qualität des Grundwassers nachhaltig verbessert. Das ist Zwischen den Ausläufern des Steigerwaldes und der Fränkischen nicht zuletzt für die Teichwirtschaft gut. Schweiz liegt am Rande des Aischgrunds das „Reichs-Freye-Ritterguth Hemhofen“. Es befindet sich seit 1722 im Besitz der ehemaligen Nürn- Die restlichen 20 Hektar im „Bucher Wäldchen“ sind von einem Eichen- berger Patrizierfamilie von Mohrenfels. Tradition hin oder her, Haiko wald mit hohen Anteilen an Erlen, Eschen und Ulmen bewachsen. Sie Winkler von Mohrenfels ist fest in der Gegenwart verwurzelt. Im Jahr sind Heimat etlicher seltener Tierarten und wurden deshalb als Flora- 1983 stellte er als einer der ersten in der Region seine Land-, Teich- und Fauna-Habitat-Gebiet nach den Europäischen Naturschutzrichtlinien Forstwirtschaft komplett auf ökologische Wirtschaftsweise um. Wie der ausgewiesen. Die Waldarbeit wird durch die vorkommenden Boden- Biobetrieb heute dasteht, das ist sein Werk. verhältnisse erschwert. „Die Böden sind meist so feucht, dass man sofort bis zur Achse einsinkt“, erklärt der staatliche Beratungsförster. Das Auf 15 Hektar Fläche baut er fünfzig verschiedene Salat- und Gemüsesorten an. Dazu Brot- und Futtergetreide für seine rund 250 Mastschweine. Hinzu kommen rund 30 Weiher, in denen Aischgründer Karpfen, Schleien, Hechte und Zander heranwachsen. Das gesamte An gebot verkauft er im Ballungsraum zwischen Nürnberg, Erlangen und Bamberg im Direktvertrieb. Die beliebte „Öko-Kiste“, die es mittlerweile auch in anderen Landesteilen gibt, ist seine Erfindung. Was das Landgut nicht selbst erzeugt, wird dazugekauft. Vollsortiment muss schon sein. EXPERIMENTIERFELD WALD Die 80 Hektar Wald teilen sich in zwei Reviere auf und liegen in einem Natura-2000-Gebiet. Dabei könnten die beiden Reviere unterschiedlicher nicht sein: Der 60 Hektar große „Markwald“ ist ein Kiefernwald mit beigemischten Erlen und Eichen. Die rege Naturverjüngung, die durch Pflanzungen ergänzt wird, erhöht den Laubholzanteil stetig. Zu den jagdlichen Rahmenbedingungen für das Gelingen der Naturverjüngung trägt Rudolf Bögerl, der Pächter der Eigenjagd, viel bei. Die Ver30 relativ warme Klima in der Gegend begünstigt auch Waldschädlinge, die besonders den Eichen zusetzen. Allen Widrigkeiten zum Trotz bewirtschaftet Winkler von Mohrenfels umsichtig auch dieses beinahe dschungelartig anmutende Wäldchen. Vielerorts wachsen Raritäten heran. Über die Schwarznuss etwa freut er sich besonders. KOMPETENTE LEUTE SIND DAS A UND O Mit Tobias Kübler hat der Gutsbesitzer den rechten Mann gefunden. Der Ökolandwirtschaftsmeister kümmert sich nicht nur um die Landund Teichwirtschaft, sondern auch um den Forst. Kleinere Arbeiten erledigt er tagtäglich selbst. Für größere Holzeinschläge beauftragt er Unternehmer und Selbstwerber aus der Region. Das eingeschlagene Holz vermarktet die Waldbesitzervereinigung Erlangen-Höchstadt. Auf Bestellung liefert der Forstbetrieb auch Mondphasenholz. Vor allem an den örtlichen Schreiner, der immer wieder Nachfrage hat. Beraten lässt sich Betriebsleiter Kübler regelmäßig vom zuständigen Revierförster am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Fürth. Beide haben erst kürzlich einen Diplomanden gewonnen, der Energiekonzept für den Gutsbetrieb ausgearbeitet hat. Eigentümer Winkler weiß nun, dass er sein Landgut komplett energieautark betreiben kann. Das gefällt dem überzeugten Ökologen natürlich sehr. Er prüft schon die Zahlen und denkt über die nächsten Weichenstellungen nach. Das Landgut Schloss Hemhofen ist heute ein weithin bekannter Ort GRÜNDE FÜR DIE AUSZEICHNUNG NATURSCHUTZ HAT FÜR HAIKO WINKLER VON MOHRENFELS EINEN HOHEN STELLENWERT, OHNE DASS DIE WIRTSCHAFTLICHKEIT DARUNTER LEIDEN MUSS. EXPERIMENTIERFREUDIG ZEIGT ER, WIE SICH WALDUMBAU AUCH UNTER SCHWIERIGSTEN BEDINGUNGEN LOHNT. DIE EIGENJAGDFLÄCHEN WERDEN KONSEQUENT BEJAGT, SODASS DIE NATURVERJÜNGUNG DORT BESTENS AUFWÄCHST. KONTAKT TOBIAS KÜBLER, TELEFON 0152/26823966 für alternatives Wirtschaften. Das kann man eindrucksvoll alljährlich im Herbst beim Hoffest erleben. Inzwischen ist Tochter Hannah in die Links (v. l. n. r.) Fußstapfen ihres Vaters getreten. Die promovierte Marketingexpertin Revierleiter Stefan Stirnweiß, Jagdpächter Rudolf Bögerl, Haiko Winkler von will den Betrieb zu einem Erlebnisort ausbauen. Dabei wird der Wald Mohrenfels, Betriebsleiter Tobias Kübler, Bereichsleiter Forsten Dr. Peter Pröbstle eine gewichtige Rolle spielen, das steht fest. und Wachtelhündin Lola Mitte Karpfenweiher prägen das Landschaftsbild des Aischgrundes. Rechts Seltene Baumarten wie die Schwarznuss machen Winkler von Mohrenfels besondere Freude. 31 DER GEMEINSAME BÜRGERWALD GEROLZHOFEN-DINGOLSHAUSEN WERTVOLLES GUT FÜR N ATUR UND G EMEINWOHL URSPRÜNGLICH WAREN ES VIER GEMEINDEN, DIE SICH DEN „NUTZ“ TEILTEN. SO HEISST DER GEMEINSAME BÜRGERWALD NOCH HEUTE. NACH EINER BEWEGTEN GESCHICHTE SIND HEUTE ZWEI GEMEINDEN GEBLIEBEN: GEROLZHOFEN UND DINGOLSHAUSEN. EINE SOLCHE KONSTRUKTION GIBT ES NUR EINMAL IN BAYERN. KAUM WENIGER AUSSERGEWÖHNLICH IST, WAS DIE BÜRGER DARAUS MACHEN. EINE LANGE GESCHICHTE PREISTRÄGER GEMEINSAMER BÜRGERWALD GEROLZHOFENDINGOLSHAUSEN BETRIEB 798 HEKTAR, DAVON RUND 500 HEKTAR BODENSCHUTZWALD UND RUND 100 HEKTAR ERHOLUNGSWALD II BAUMARTEN 45 % BUCHE, 14 % EICHE, 9 % EDELLAUBHOLZ, 9 % SONSTIGES LAUBHOLZ, 11 % FICHTE, 6 % KIEFER, 5 % LÄRCHE, 1 % DOUGLASIE UND TANNE AMTSBEREICH AMT FÜR ERNÄHRUNG, LANDWIRTSCHAFT UND FORSTEN SCHWEINFURT LANDKREIS SCHWEINFURT NATURRAUM STEIGERWALD wird über die Forstbetriebsgemeinschaft Main-Steigerwald vermarktet. Das Laubstammholz wird hauptsächlich an regionale Sägewerke Seinen Ursprung verdankt der gemeinsame Bürgerwald über 1200 verkauft, die auch mal Sonderwünsche wie beispielsweise nach Mond- Jahre alten Nutzungsrechten örtlicher Anwesen, die noch heute im phasenholz erfüllt bekommen. Wirtschaftlich trägt sich der Wald heute. Grundbuch verbrieft sind. Um ihren schwer verschuldeten Heimat orten zu helfen, begannen die Rechtler ab 1815 auf ihre Rechte zu Den Jagdbetrieb organisiert Revierleiter Conrad selbst. Er hat die Situa- verzichten. Die Bewirtschaftung und der Ertrag gingen schrittweise tion im Griff. Die Naturverjüngung läuft im Wesentlichen ohne Schutz- auf die Gemeinden über. Im Jahr 1856 wurde dann ein 5-köpfiger in- maßnahmen. Nur um die Tannen muss er sich stellenweise noch ei- terkommunaler Waldpflegeausschuss gebildet, der den „Nutz“ seither gens kümmern. An den Hängen des Steigerwalds sind 63 Prozent der autonom verwaltet. Waldflächen als Bodenschutzwald ausgewiesen. Auch das spricht für eine Dauerwaldwirtschaft mit permanenter Verjüngung und gegen 1862 gab sich der Ausschuss mit der „Instruction“ eine Geschäftsordnung, die heute noch die Grundlage der Waldpflege bildet. Der Ausschuss trägt die Verantwortung für das Personal, die strategische Ausrichtung und den Etat. Der Bürgerwald umfasst 798 Hektar, die „außermärkisch“ – also außerhalb der Gemeindegrenzen – am Anstieg des Steigerwaldes liegen. Von den insgesamt 479 Rechtsanteilen gehören der Stadt Gerolzhofen heute 401 Anteile. Die Nachbargemeinde Dingolshausen hat 78 Anteile. KLARE ZIELE SICHERN DEN NACHHALTIGEN ERFOLG Die Betriebsausführung liegt seit 18 Jahren in den Händen des kommunalen Revierleiters Volker Conrad. Er wird fachlich vom örtlich zuständigen Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Schweinfurt unterstützt. Mit den Waldarbeiten betraut er eigene Forstwirte, Maschinenring-Mitarbeiter und regionale Forstunternehmen. Jedes Jahr gehen rund 1700 Ster Brennholz an die Bürgerinnen und Bürger als ehemalige Rechtler, zu einem Vorzugspreis. Weiteres Energieholz 32 den Altersklassenwald. Ein nachhaltig bewirtschafteter Wald hat zudem einen deutlich höheren CO2-Speichereffekt. Seit 1983 sank der Nadelholzanteil im Bürgerwald von 39 auf 22 Prozent. Dies erhöht die Widerstandsfähigkeit der Bestände gegen Borkenkäfer, Trockenheit und Windwurf. Der Bürgerwald liegt in der Natura-2000-Gebietskulisse. Erhebliche Flächen stehen im Vertragsnaturschutzprogramm. Besondere Pflege genießen Gruppen hochwertiger älterer Douglasien, Lärchen und Alttannen. Ebenso die Biotopbäume, Feuchtbiotope und der Totholzvorrat. Durch ein „Trittsteinkonzept“ wird die regionale Vernetzung von Lebensräumen vorangetrieben. Die Mopsfledermaus, der Ästige Stachelbart und Käfer wie der Eremit sind nicht die einzigen Seltenheiten, die von diesem ökologischen Engagement profitieren. EIN ECHTER BÜRGERWALD Anlässlich einer Ausstellung über den Bürgerwald im Alten Rathaus von Gerolzhofen wurde 2010 eine umfangreiche Broschüre zur Geschichte und Gegenwart des „Nutzes“ erstellt. Werner Ach, dem Vorsitzenden des Waldpflegeausschusses, ist auch sehr am Erholungswert und am nachhaltigen Gemeinwohleffekt des Bürgerwaldes gelegen. Der „Nutz“ ist Ausbildungsbetrieb. Immer wieder sind Hochschulpraktikantinnen und -praktikanten im Wald tätig. Aufgrund des langen gemeinsamen Schicksals ist die Bürgerschaft nicht nur wirtschaftlich mit GRÜNDE FÜR DIE AUSZEICHNUNG EINE TRADITIONSREICHE, SEIT 1825 DURCH EIN FORSTEINRICHTUNGSWERK UNTERSTÜTZTE FORSTWIRTSCHAFT WIRD KONSEQUENT IN EINE DAUERWALDWIRTSCHAFT UMGEBAUT. DIE EINBRINGUNG VON MISCHBAUMARTEN HAT DIE ANFÄLLIGKEIT DER BESTÄNDE GEGEN SCHADEREIGNISSE WIE BORKENKÄFERBEFALL ODER WINDWURF DEUTLICH RE DUZIERT. IM BEREICH DER ÖKOLOGIE STICHT BESONDERS DAS BEMÜHEN UM DIE VERNETZUNG VON WALDLEBENSR ÄUMEN HERAUS. DIE POSITIVEN GEMEINWOHLEFFEKTE BEI DER WALDBEWIRTSCHAFTUNG WERDEN NACHHALTIG GEFÖRDERT. KONTAKT WERNER ACH, TELEFON 09382/8702 ihrem Wald innig verbunden. Waldfeste oder das Ritual des alle drei Jahre stattfindenden „Waldgrenzbegangs“ halten die Tradition lebendig und sichern dem „Nutz“ eine gemeinschaftlich getragene Zukunft. Links Das Holz aus dem Bürgerwald wird überwiegend in der Region verarbeitet. Die Weinberghütte ist ein schönes Beispiel für modernen Holzbau. Mitte (v. l. n. r.) Praktikant Daniel Walter, Franz Eder vom Schweinfurter Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, die Ausschussmitglieder Hubert Zink und Ludwig Sendner, Ausschussvorsitzender Werner Ach, Ausschussmitglied Norbert Götz, Revierleiter Volker Conrad sowie Quanto und Basco Rechts Die alte Buche weiß ihre Wege zu finden, sich fest im Boden zu verankern. 33 FORSTBETRIEBSGEMEINSCHAFT FRÄNKISCHE RHÖN UND GRABFELD E. V. PROFIS WEIT ÜBER DEN H OLZVERKAUF HINAUS FORSTBETRIEBSGEMEINSCHAFTEN SIND NICHT MEHR DAS, WAS SIE EINMAL WAREN. ZUMINDEST GILT DAS FÜR DIE FORSTBETRIEBSGEMEINSCHAFT FRÄNKISCHE RHÖN UND GRABFELD E.V. (FBG). DER HOLZVERKAUF ALS DAS URSPRÜNGLICHE METIER DER ZUSAMMENSCHLÜSSE SPIELT ZWAR NACH WIE VOR EINE GROSSE ROLLE. DOCH ÜBERNIMMT DIE FBG IMMER HÄUFIGER AUCH BERATENDE UND GESTALTENDE AUFGABEN. MIT GROSSEM ENGAGEMENT UND GUTEM ERFOLG. PREISTRÄGER FORSTBETRIEBSGEMEINSCHAFT FRÄNKISCHE RHÖN UND GRABFELD E. V. BETRIEB 18.692 HEKTAR MITGLIEDSFLÄCHE; DAVON 13.081 HEKTAR KOMMUNALWALD UND 5.611 HEKTAR PRIVATWALD BAUMARTEN 53 % EICHE UND BUCHE, 33 % KIEFER, 14 % FICHTE AMTSBEREICH AMT FÜR ERNÄHRUNG, LANDWIRTSCHAFT UND FORSTEN BAD NEUSTADT A. D. SAALE LANDKREISE RHÖN-GRABFELD UND BAD KISSINGEN NATURRAUM RHÖN UND FRÄNKISCHE PLATTE INDIVIDUELLE WALDPFLEGEVERTRÄGE SIND DIE ZUKUNFT Bis heute hat sie mit ihren Mitgliedern 56 individuell maßgeschneiderte Waldpflegeverträge abgeschlossen, die im Dreijahresrhythmus Die Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Fränkische Rhön und Grabfeld e. V. aktualisiert und fortgeschrieben werden. Der Aufgabenkatalog reicht ist mit über 770 Mitgliedern der zweitgrößte Forstzusammenschluss dabei von einzelnen Dienstleistungen bis hin zur Komplettbetreuung. in Unterfranken. Zwei Drittel der Mitgliedsfläche von knapp 18 700 „Die Waldpflegeverträge sind definitiv eine Waldbewirtschaftungsform Hektar ist Kommunalwald, das verbleibende Drittel setzt sich auch mit Zukunft“, lobt der Chef des örtlichen AELF. privaten Waldeigentümern und rund 60 altrechtlichen Waldkörperschaften zusammen. Drei Viertel der Mitgliedsfläche liegen im Land- SOLIDARITÄT ZÄHLT kreis Rhön-Grabfeld, der Rest im Landkreis Bad Kissingen. Die FBG beschäftigt aktuell sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, hauptsäch- „Die Mitgliederstruktur von Kommunen, altrechtlichen Waldkörper- lich auf Teilzeitbasis. schaften bis hin zu kleineren Privatwaldbesitzern und die Vielzahl der bisher abgeschlossenen Waldpflegeverträge ermöglichen der FBG, mit Die Anforderungen an eine vorbildliche Waldwirtschaft sind im Vereins- eigenem Personal zu arbeiten“, erklärt Geschäftsführer Jörg Mäckler. gebiet der FBG besonders vielfältig: Einem Mosaik an Böden und Wäl- Und das ist dringend nötig. Für die altrechtlichen Waldkörperschaften dern steht eine sehr zersplitterte Besitzerschaft gegenüber. Die tradi- etwa fiel mit der Forstreform im Jahr 2005 die staatliche Beförsterung tionelle „reale Erbteilung“ hat jede Menge kleinster Flächen hinterlas- weg. Das hinterließ Beratungslücken. Diese Lücken hat die FBG ge- sen, die einzeln praktisch nicht zu bewirtschaften sind. Da ist es gut, schlossen. Sie stellte für diesen Zweck extra eine Försterin ein.„Viele wa- wenn jemand besitzübergreifende Zusammenarbeit organisiert. Des- ren dafür und mit Revierleiterin Ute Kerschbaum landete der Vorstand halb hat die FBG von der Holzvermarktung ausgehend ihr Angebots- einen Volltreffer. Fachlich versiert und ausgesprochen kommunikativ“, spektrum für ihre Mitglieder erweitert. Unterstützt vom Forstlichen Be- begeistert sich der FGB-Berater des AELF. Über die Waldbewirtschaf- rater des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bad Neustadt tung hinaus unterstützt die FBG die altrechtlichen Waldkörperschaften a. d. Saale (AELF) ist sie in die Beratung und treuhänderische Waldbe- in juristischen Spezialfragen. Schließlich versteht sich die FBG als Inter- wirtschaftung eingestiegen. essensvertretung dieser Waldkörperschaften auf der politischen Bühne. 34 EIN GUTES ARBEITSKLIMA MACHT VIELES MÖGLICH Die FBG macht aber auch mit neuen Geschäftsideen von sich reden. Treibende Kraft ist dabei der 1. Vorsitzende Udo Baumann, im Hauptberuf Bürgermeister von Bischofsheim a.d.Rhön. Zusammen mit der Gemeinde Sandberg hat er die Biomasse Kreuzberg GbR gegründet. Die Einrichtung eines Naturfriedhofs steht kurz vor der Entscheidung. Und die nächste Idee wartet schon. Die Mitglieder halten ihrer Forstbetriebsgemeinschaft immer wieder ein hervorragendes Arbeitsklima zugute, das die Zusammenarbeit sehr fördert. Das trifft auch auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu. „Es war nie eine Frage, ob ich nach der Geburt meiner Tochter in Elternzeit gehen kann“, sagt FBG-Försterin Ute Kerschbaum. „Unser Team steht da voll hinter mir und springt für mich ein.“ GRÜNDE FÜR DIE AUSZEICHNUNG DIE FBG SETZT SICH MIT EINEM BREITEN DIENSTLEISTUNGSSPEKTRUM WEIT ÜBER DAS ÜBLICHE MASS FÜR IHRE MITGLIEDER EIN. DIE INDIVIDUELL ZUGESCHNITTENEN WALDPFLEGEVERTRÄGE UND DAS ENTSCHIEDENE ENGAGEMENT FÜR DIE ALTRECHTLICHEN WALDKORPORATIONEN SIND ZUKUNFTSWEISEND FÜR EINE NACHHALTIGE WALDBEWIRTSCHAFTUNG IM UNTERFRÄNKISCHEN REALTEILUNGSGEBIET. KONTAKT UDO BAUMANN, TELEFON 09772/9101-22 Oben (v. l. n. r.) Försterin Ute Kerschbaum mit Tochter Mona, Geschäftsführer Jörg Mäckler, Forstlicher Berater Erwin Kruczek, 1. Vorsitzender Bürgermeister Udo Baumann, Behördenleiter Klaus Klingert vom AELF Bad Neustadt a. d. Saale Mitte Dem Mischwald gehört die Zukunft. Unten Einnahmen und Ausgaben: viele Waldkorporationen erledigen ihre Buchführung bis heute handschriftlich. 35 STADT DONAUWÖRTH HOFFNUNGSTRÄGER EICHE HIER WERDEN HUBSCHRAUBER GEBAUT, DIE WELT WEIT GESCHÄTZT SIND. GUT FÜR DIE STADTKASSE. DASS DIE STADT JÄHRL ICH EINEN FÜNFSTELLIGEN BETRAG IN IHREN WALD INVESTIERT, IST DENNOCH ALLES ANDERE ALS SELBST VERSTÄNDLICH. ABER SIE HEGT AUCH EINEN BESONDEREN SCHATZ: URALTE EICHEN, DEREN VORFAHREN BIS IN DIE ZEIT DES EICHENURWALDS ZURÜCKREICHEN. UND SIE BEHERBERGEN NOCH HEUTE MIT DEM GEBÄNDERTEN RINDENSCHWARZKÄFER EINE ECHTE „URWALDRELIKTART“. KEIN GESCHÄFT WIE JEDES ANDERE PREISTRÄGER STADT DONAUWÖRTH BETRIEB 1050 HEKTAR (STADTWALD 921 HEKTAR, SPITALWALD 129 HEKTAR) BAUMARTEN 28 % BUCHE, 20 % EICHE, 19 % EDELLAUBHOLZ, 13 % SONSTIGES LAUBHOLZ, 18 % FICHTE, 2 % LÄRCHE UND DOUGLASIE AMTSBEREICH AMT FÜR ERNÄHRUNG, LANDWIRTSCHAFT UND FORSTEN NÖRDLINGEN (AELF) LANDKREIS DONAU-RIES NATURRAUM SCHWÄBISCHE RIESALB Eine jahrhundertelange Mittelwaldwirtschaft und großflächige Sturmschäden prägen die heutige Waldbewirtschaftung. Der Stadtwald wird Donauwörth trägt die Verantwortung für 921 Hektar Stadtwald und noch längere Zeit ein Aufbaubetrieb bleiben. Erst wenn die Pflegeein- 129 Hektar Spitalwald. Ersterer geht auf eine Schenkung Kaiser Karls griffe in den großflächigen Windwurfaufforstungen nicht mehr defizi- IV. im Jahre 1348 für den Bau und Unterhalt von Festungsanlagen zu- tär und der Altersklassenaufbau ausgeglichen sind, wird der Stadtwald rück. Den Spitalwald betreut die Stadt im Auftrag einer Stiftung, die mit dem Spitalwald gleichziehen und wieder Überschüsse abwerfen mit den Erträgen aus Immobilien, landwirtschaftlichen Flächen und dem Wald ein Alten- und Pflegeheim betreibt. FASZINIERENDE NATUR FÜR JUNG UND ALT Für Oberbürgermeister Armin Neudert ist der Stadtwald„ein echtes Ju- Ein Revierleiter, ein Büroangestellter, ein Forstwirtschaftsmeister, zwei wel“. Raimund Brechenmacher, der Waldreferent des Stadtrates, sieht Forstwirte und ein Auszubildender – das ist die Städtische Forstver die Bedeutung des Waldes für die städtische Wasserversorgung im Vordergrund. Ihm ist Nachhaltigkeit daher das wichtigste. Auch für Stadtkämmerin Gertrud Hammer ist der Wald „kein Geschäft wie jedes andere“. An die Bewirtschaftung von Kommunalwäldern legt das Waldgesetz einen besonders hohen Maßstab. Aber der gilt hier sowieso. Denn der Stadtwald ist für die Kommune eine Herausforderung. PROBLEMERBE MIT GROSSEM POTENTIAL Der Wald liegt im Auswurfbereich des Nördlinger Rieskraters. Da sind die Bodenverhältnisse schwierig. Denn aus diesen Auswurfmassen sind dichte, teils zur Staunässe neigende Böden entstanden. Allerdings sind sie auch sehr basenreich. „Sie haben ein Potenzial ohne Ende“, begeistert sich der städtische Revierleiter Michael Fürst. 36 waltung. Gemeinsam müssen sie drei große Herausforderungen meistern: den Umbau nicht standortgerechter Bestände, die Verbes serung des Altersklassenaufbaus und die Pflege und Durchforstung der jungen Bestände. Ziel der Stadtverwaltung ist es, den Eichenanteil auf 35 bis 40 Prozent zu erhöhen. Das ist ehrgeizig. Für den Revierleiter aber die einzige Chance, das Betriebsrisiko zu mindern. Die Buche nämlich leidet unter den häufiger werdenden sommerlichen Trockenperioden. Die Stürme in den Jahren 1990 und 1999 dezimierten den Fichtenanteil von einst 70 Prozent auf nunmehr 18 Prozent. Und im letzten Sommer kam noch einmal ein beträchtlicher Prozentsatz hinzu. Deutlicher können die Zeichen nicht sein, dass flach wurzelnde Monokulturen hier nicht funktionieren. Aber die Medaille hat auch eine andere Seite: In den Waldungen leben 13 nachgewiesene Fledermausarten, darunter Seltenheiten wie die Bechsteinfledermaus oder der Kleine Abendsegler. Es gibt 1200 kartierte Alt- und Biotopbäume, darunter einige äußerst imposante, rund 300 Jahre alte Eichen. Ihr Leben begann zu Zeiten der Schlacht am nahen Schellenberg während des Spanischen Erbfolgekriegs. Und, Donauwörth ist Preisträgerin des European Energy Award 2010. Auch das zeigt: Die Forstverwaltung nimmt ihre ökologische Verantwortung ernst. Schließlich ist da noch die soziale Nachhaltigkeit. Auf fast 500 Hektar Erholungswald finden sich ein überregionaler Wanderweg, die Loipe GRÜNDE FÜR DIE AUSZEICHNUNG MIT GROSSEM FINANZIELLEM UND PERSÖNLICHEM ENGAGEMENT ARBEITEN STADT UND REVIERLEITUNG ZUSAMMEN, UM DAS ÖKOLOGISCH WERTVOLLE ERBE IN EINE GUTE ZUKUNFT ZU FÜHREN. SIE PRAKTIZIEREN EINEN STANDORTGERECHTEN, NATURNAHEN WALDBAU UND WIDMEN SICH DABEI BESONDERS DER BAUMART EICHE. DIE NUTZUNG DER STÄDTISCHEN WÄLDER ALS ERHOLUNGS- UND BILDUNGSRAUM FÜR DIE ÖRTLICHE BEVÖLKERUNG HAT EINEN HOHEN STELLENWERT BEI ALLEN BEWIRTSCHAFTUNGSMASSNAHMEN. KONTAKT MICHAEL FÜRST, TELEFON 0906/789-810 „Edelweißweg“ und der städtische „Friedwald“. Die städtische Forst verwaltung bietet laufend waldpädagogische Aktivitäten an. Es gibt ein „grünes Klassenzimmer“ und den beliebten Waldkindergarten Links (v. l. n. r.) Peter Laube, Bereichsleiter Forsten am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und „Waldbären e. V.“. Und um all das kümmert sich hier niemand ledig- Forsten Nördlingen (AELF), Stadtkämmerin Gertrud Hammer, Raimund Brechen- lich aus Pflicht und Schuldigkeit, sondern alle mit Engagement und macher, Oberbürgermeister Armin Neudert, Stadtförster Michael Fürst und großer Motivation. Revierleiterin Maria Fürst vom AELF Mitte Benedict hat immer eine Menge Spaß im „Waldbären-Kindergarten“. Rechts Die Stürme der vergangenen Jahrzehnte haben den Fichtenbestand im Stadtwald stark in Mitleidenschaft gezogen. Zuletzt in diesem Sommer. 37 GESELLSCHAFT DER ERBEN FREIHERR VON GISE: WENN SICH EIGENNUTZ MIT GEMEINSINN PAART MAN KANN EINEN WALD IM ERBFALL EINFACH AUFTEILEN. ABER BALD HAT DANN NIEMAND MEHR ET WAS DAVON, WEIL DIE BEWIRTSCHAFTUNGSEINHEITEN ZU KLEIN WERDEN. DOCH WAS TUN? DIE DREI SCHWESTERN VON GISE HIELTEN DEN ERERBTEN BESITZ ZUSAMMEN. SIE GRÜNDETEN DIE „ERBEN FREIHERR VON GISE GBR” UND ÜBERTRUGEN DIE ARBEIT IM WALD DER FORSTBETRIEBSGEMEINSCHAFT OBERALLGÄU. MIT DIESER VEREINBARTEN SIE EINE BEWIRTSCHAFTUNGSSTRATEGIE. WERTERHALT NÄMLICH. HEUTE SIEHT MAN, DIE ENTSCHEIDUNGEN HABEN SICH BEWÄHRT. PREISTRÄGER GESELLSCHAFT DER ERBEN FREIHERR VON GISE (GBR) BETRIEB 15 HEKTAR WALD 10 HEKTAR LANDWIRTSCHAFTLICHE FLÄCHE (VERPACHTET) BAUMARTEN ALTHOLZ: 70 % FICHTE, 10 % BUCHE, 10 % BERGAHORN, 10 % ESCHE VERJÜNGUNG: 50 % FICHTE, 15 % BUCHE, 15 % BERGAHORN, 15 % ESCHE, 5 % SONSTIGE (TANNE, LÄRCHE, DOUGLASIE, EICHE, EIBE) AMTSBEREICH AMT FÜR ERNÄHRUNG, LANDWIRTSCHAFT UND FORSTEN KEMPTEN LANDKREIS OBERALLGÄU NATURRAUM VORALPINES MOOR- UND HÜGELLAND, ILLERVORBERGE DEM WALD ZU LIEBE KEINE ERBTEILUNG PROFESSIONELLE BEWIRTSCHAFTUNG IST ALLES Das„Dreikönigsgut“ hat eine lange wechselvolle Geschichte hinter sich. Der ehemalige Landwirt Georg Riesenegger ist die „Waldseele” im Es ist nach der gleichnamigen Gaststätte benannt, die Anfang des 19. Hause Gise. Er kennt den von Gise‘schen Forst schon seit vielen Jahr- Jahrhunderts ein Immenstädter Wirt am Alpsee im schönen Oberall- zehnten. Heute kümmert er sich noch um das Brennholz und geht gäu betrieben hatte. Der Waldbesitz hat eine wechselvolle Geschichte mit Leidenschaft der Jagd nach. Dies nicht zuletzt, weil ihm ein intak- hinter sich. Er gehörte schon dem Haus Königsegg-Rothenfels, den ter Wald und dessen natürliche Verjüngung am Herzen liegen. Dass Wittelsbachern und dem bayerischen Staat, ehe Ludwig Freiherr von die Jägerkollegen das genauso sehen, macht ihn froh: „Probleme mit Gise im Jahr 1861 die Flächen kaufte. dem Wild haben wir keine.” Heute gehört das Anwesen mit seinen 10 Hektar Landwirtschaft und 15 Früher planten die jeweiligen Gutsverwalter mit den Eigentümern Hektar Wald Verena, Jutta und Ingrid von Gise. Als die drei Schwestern Forstbetriebsarbeiten meist selbst. Als vor Jahren größere Durchfors- 1945 das Erbe antraten, entschieden sie sich zu einem ungewöhnlichen tungen anstanden, nahm Waldwart Riesenegger Kontakt zur Forstbe- Schritt: Sie verpachteten die Landwirtschaft und bildeten – damals triebsgemeinschaft Oberallgäu (FBG) auf. 1997 schloss die Erbenge- noch gemeinsam mit ihrer Mutter – für den Waldbesitz eine Erbenge- meinschaft einen Waldpflegevertrag mit der FBG ab. Darin übertrug meinschaft. Aus dieser wurde später die Gesellschaft des bürgerlichen sie der Forstbetriebsgemeinschaft das komplette Waldmanagement. Rechts (GbR) „Erben Freiherr von Gise”. „Der Wald sollte zusammenge- „Das war einer der ersten Verträge dieser Art in der Region und ein zu- halten werden, damit sein Wert bestmöglich erhalten bleibt”, erklärt kunftsweisendes Signal”, kommentiert der Forstbereichsleiter des Amts Dr. Max Hagenauer. Er ist der Ehemann einer der Schwestern und Be- für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Kempten. vollmächtigter der GbR. Der Gise‘sche Wald steht überwiegend auf steilen, mehrfach von tiefen Tobeln durchzogenen Hanglagen. Er ist in weiten Teilen als Schutzwald und Bodenschutzwald ausgewiesen, was seine Bewirtschaftung nicht eben erleichtert. Aber aufgrund der Qualität seiner Böden hat er durchaus Potential und einen hohen Zuwachs. 38 Deshalb hat die FBG die Walderschließung mit einem angepassten Rückewegenetz vorangetrieben und – wo machbar – die Waldnachbarn einbezogen. Mit GbR-Bevollmächtigtem Hagenauer ist eine Bewirtschaftungsstrategie vereinbart, die konsequent auf einzelstammweise Nutzung und Naturverjüngung setzt. Mischbaumarten wie die Lärche oder Douglasie, aber auch die Tanne werden teilweise künstlich eingebracht. „Gerade die Tanne gehört neben der Fichte und der Buche unbedingt in die Region”, erklärt Tobias Schäfer, der stellvertretende Geschäftsführer der FBG. Der örtliche AELF-Förster ist mit dem bisherigen Ergebnis sehr zufrieden. Sein fachkundiges Urteil:„Der Wald, so wie er heute dasteht, hat beste Zukunftsaussichten.” IN VERANTWORTUNG FÜR DIE EINZIGARTIGE KULTUR LANDSCHAFT 200 bis 300 Festmeter Holz werden im Jahr aus dem Gise’schen Wald an regionale Sägewerke verkauft. Das Brennholz nutzen die Eigentümer großenteils selber. Insgesamt verschafft der Wald der Familie – in der nächsten Generation werden es vier Erbinnen und ein Erbe sein – ein kleines, feines Zubrot zu ihrem Einkommen. Mit ihrer im besten Sinne konservativen Einstellung übernehmen die Gises Verantwortung weit über die Familie hinaus. Nicht zuletzt auch für den Erhalt der einzigartigen Immenstädter und Oberallgäuer Kulturlandschaft rund um den Kleinen und Großen Alpsee. GRÜNDE FÜR DIE AUSZEICHNUNG DIE ERBENGEMEINSCHAFT HAT DURCH DIE GRÜNDUNG DER GBR DIE INSTITUTIONELLEN VORAUSSETZUNGEN FÜR EINE VERANTWORTLICHE UND VORAUSSCHAUENDE WALDPFLEGE GESCHAFFEN, DIE MIT VON DER FORSTBETRIEBSGEMEINSCHAFT OBERALLGÄU DURCHGEFÜHRT WIRD. DADURCH ENTSTAND EIN GUT ERSCHLOSSENER, WERTVOLLER UND FÜR BESUCHER OFFENER WALD, DER AUCH SEINE SCHUTZFUNK TIONEN FÜR DIE ALLGEMEINHEIT VOLL ERFÜLLT. KONTAKT: DR. MAX HAGENAUER, TELEFON 08323/1554 Oben Blick über den Großen Alpsee auf Immenstadt. Der bewaldete Bergrücken links der Stadt gehört zum Gise‘schen Waldbesitz. Mitte (v. l. n. r.) Christian Schneider und Dr. Ullrich Sauter vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kempten i. Allgäu, Tobias Schäfer von der Forstbetriebsge meinschaft Oberallgäu, Dr. Max Hagenauer und Waldwart Georg Riesenegger Unten Auf einer Schadensfläche wurden Weißtannen gepflanzt: Sie gehören zur ursprünglichen Baumartenmischung der Region. 39 Herausgeber Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ludwigstraße 2, 80539 München www.stmelf.bayern.de, www.forst.bayern.de [email protected] Stand: Dezember 2013 Text Recherche und Dokumentation: Institut für Wirtschaftsgestaltung (IfW), Servicebüro Textbearbeitung: Referat Forstliche Forschung, Waldpädagogik Fotos IfW Servicebüro Thilo Mössner (Titelbild) Dr. Ludwig Albrecht (S. 29 unten) Redaktion Referat Forstliche Forschung, Waldpädagogik Layout BAYERN DIREKT ist Ihr direkter Draht zur Bayerischen Mano Wittmann, Complizenwerk, München Staatsregierung. Unter Telefon 089 12 22 20 oder per E-Mail unter [email protected] erhalten Sie Informations- Druck material und Broschüren, Auskunft zu aktuellen Themen KKW-Druck GmbH, Heisinger Straße 17, 87437 Kempten i. Allgäu und Internetquellen so wie Hinweise zu Behörden, zu ständigen Stellen und Ansprechpartnern bei der Papier Bayerischen Staatsregierung. ClaroBulk, PEFC-zertifiziert Aufbruch Bayern ist die Zukunftsinitiative der Bayerischen Den Staatspreis für vorbildliche Waldbewirtschaftung sowie eine Staatsregierung. Schwerpunkte sind Familie, Bildung, In- Übersicht der bisherigen Preisträger finden Sie auch auf der Homepage novation, Energie und ländlicher Raum. Für Ihre Zukunft: der Bayerischen Forstverwaltung unter www.forst.bayern.de www.aufbruch.bayern.de 42