Vom Läufer bis zum Schlepperfahrer
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Vom Läufer bis zum Schlepperfahrer
MITTELBADISCHE PRESSE www.bo.de Montag, 5. Mai 2014 AUS STADT UND LAND Kommunalwahl 2014 Freie Wähler informieren in Mösbach Achern-Mösbach (red/aci). Die Freien Wähler bieten am Dienstag, 6. Mai, um 20 Uhr eine öffentliche Informationsveranstaltung in der Sportgaststätte »Auszeit« an. Die Kandidaten für den Kreistag, den Gemeinderat und den Ortschaftsrat Mösbach werden sich vorstellen. Neben Themen der Stadt Achern werden auch wichtige Themen für Mösbach wie Baugebiet Bühli, Radwege, Kindergarten und demographische Herausforderungen in der Zukunft angesprochen werden. Veranstaltung der FWV in Kappelrodeck Kappelrodeck (red/aci). Die KOMMUNALWAH LE N Freie Wähler-Vereinigung Kappelrodeck/Waldulm lädt alle interessierten Bürgerinnen 25. Mai 2014 und Bürger zur ihrer nächsten Veranstaltung mit den Themen »Kappelrodeck und Waldulm sind gut aufgestellt – Unsere Vorstellungen über eine positive Weiterentwicklung in der Zukunft« sowie »Wir diskutieren mit den Mitbürgerinnen und Mitbürgern« sein. Das Treffen findet statt am Dienstag, 6. Mai, um 19.30 Uhr im Gasthaus Hirsch in Kappelrodeck. Kurz und bündig »Achern im Visier« ist ein Thema Achern (red/aci). Aktionen und Lesungen in Fautenbach zum Thema »Achern im Visier« stehen unter anderem auf der Tagesordnung der Ortschaftsratssitzung am Dienstag, 6. Mai, um 19.30 Uhr zur Sitzung des Ortschaftsrates Fautenbach im Sitzungszimmner der Ortsverwaltung. Weitere Themen sind Möglichkeiten der Baulandentwicklung in Fautenbach und die Mitwirkung an Baugenehmigungsverfahren. Jahrgang 1939 besichtigt Schuhmuseum Lauf (gl). Der Jahrgang 1939 besichtigt am Montag, 12. Mai, um 15 Uhr, das Schuhmuseum Stinus im Landhaus Illenau in Achern. Treffpunkt zur Abfahrt ist um 14.30 Uhr am Rathausplatz. Ludwig Kornmeier (links) und Bernd Mettenleiter wollen für die Grünen in den Kreistag einziehen. Foto: Bündnis 90/Grüne Grüne-Duo kandidiert für den Kreistag Aber keine Liste für den Acherner Gemeinderat Achern (red/aci). In Achern werden die Grünen auch dieses Mal nicht bei der Gemeinderatswahl kandidieren. Eine Liste kam letztmals in den 90er-Jahren zustande. Allerdings treten die Grünen im Wahlkreis III Achern für die Kreistagswahl an mit Ludwig Kornmeier auf dem ersten und Bernd Mettenleiter auf dem zweiten Listenplatz. KOM MUNALWAHL EN 25. Mai 2014 Der Heil- und Erziehungspfleger und Sozialwirt Ludwig Kornmeier ist seit 20 Jah- ren Mitglied des Kreistages. Er ist der Fraktionssprecher für die Finanzen und ordentliches Mitglied im Sozialausschuss. Als Hobby-Biobauer setzt er sich für den Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft und damit für eine Vielfalt in der Natur und artgerechte Tierhaltung ein, heißt es in einer Pressemitteilung. Für Artenvielfalt Auf Listenplatz 2 wurde Bernd Mettenleiter aus Achern gewählt. Der Vater von zwei Kindern ist Lehrer am Gymnasium Achern. Als Diplom-Biologe ist ihm unter anderem der Erhalt der Artenvielfalt und Verknüpfung der Naturschutzgebiete zwischen Taubergießen und Rastatt ein Anliegen. Zu Fuß, mit Rad oder Schlepper Ein erneuter Partnerschaftslauf führt am 2. August von Marmoutier nach Obersasbach Läufer, Walker, Biker und Schlepperfahrer: Alle sind willkommen beim Lauf zwischen den Partnergemeinden Marmoutier im Elsass und Obersasbach in Baden am 2. August. VON R OL A N D S PET H ER Sasbach-Obersasbach. »Laufend helfen. Laufend Licht ins Dunkel bringen«. Unter diesem Motto steht der ganz besondere Partnerschaftslauf über eine Strecke von 70 Kilometern, der neben dem sportlichen und partnerschaftlichen Akzent von »hiewe noch diewe« auch eine soziale Dimension hat. Denn der Erlös aus dem Lauf für jedermann, dessen Zieleinlauf auf der Haxenfete der Trachtenkapelle Obersasbach ist, kommt der Lebenshillfe Bühl, Achern, BadenBaden und damit behinderten Mitmenschen zugute. Flache Laufstrecke Der erste Partnerstadtlauf zwischen Obersasbach und Marmoutier war im August 2010. Die Idee stammte von Horst Lang aus Sasbach, der nahezu blind ist, mit Begeisterung vor allem lange Strecken läuft und mit dem Laufen anderen Menschen Mut machen und etwas Gutes tun möchte. Die Geburtsstunde für den Lauf schlug auf der Haxenfete 2008, als Horst Lang seinen Tischnachbarn fragte, wie weit es denn eigentlich nach Marmoutier sei. Nach erfolgter Kilometerangabe meinte Horst Lang mehr aus einer Laune heraus: »Da könnte man ja mal hin laufen«. Damit war die Lunte gelegt, der damalige Ortsvor- Der erste Partnerstadt-Lauf 2010 war ein voller Erfolg. Unser Foto zeigt die Läufer beim Überqueren der Rheinbrücke bei Freistett, vorne links Horst Lang. Archivfoto: Roland Spether steher Albert Doll und Angèle Kalck vom Freundeskreis in Marmoutier waren von der Idee begeistert und Horst Lang brachte seine Idee ins Laufen. Die erfahrenen Organisatoren Brigitte und Rudolf Mahlburg von »laufendhelfen.de« boten ihre Unterstützung an. Nun kommt es mit »laufendhelfen.de« zu einer Neuauflage, allerdings in umgekehrter Richtung und unter anderen Vorzeichen, denn Läufer, Walker, Radfahrer und OldtimerSchlepper nehmen an dem Lauf ohne Stoppuhr und sportlichem Ehrgeiz teil. Denn dieser soll die Partnergemeinden verbinden und ein Zeichen der Freundschaft setzen, die Organisatoren und Teilnehmer wollen auch ihre Solidarität für die behinderten Mitmenschen zum Ausdruck bringen. Wie Rudolf Mahlburg bei einem Pressegespräch betonte, biete die »Laufveranstaltung der etwas anderen Art« allen Interessierten die Möglichkeit, zu Fuß oder auf Rädern teilzunehmen. So könnten die einen die ganze Strecke laufen, walken oder mit dem Rad fahren, auch eine Kombination aus laufen und Rad fahren sei möglich. Denkbar wäre auch, dass Teilnehmer nur eine bestimmte Etappe mitlaufen oder unterwegs einsteigen. Seitens der Veranstalter werde das Ganze so geplant, dass die Teilnehmer ein Stück weit auch zusammen unterwegs seien. Mit dabei seien auch die Schlepper- und Oldtimerfreunde »Vor der Hornisgrinde« Obersasbach, die von Marmoutier aus vorfahren und die Verpflegungspunkte einrichten. OBERSASBACH Viktor Strack, Schulstraße 14, zum 74. Geburtstag. ÖNSBACH Christa Fritz, Wagshurster Straße 5, zum 72. Geburtstag. OTTENHÖFEN Willy Schneider, Am Sauerberg 6, zum 73. Geburtstag. SASBACH Manfred Schell, Nelkenstraße 7, zum 74. Geburtstag. LAUF Otto Zerr, Steinstraße 15a, zum 71. Geburtstag. Anmeldung Interessierte sollten sich bis zum 15. Mai unter der Adresse www.laufendhelfen.de anmelden. Hier finden sich auch nähere Informationen, eine Onlineanmeldung sowie ein detaillierter Zeit- und Streckenplan. Die Laufstrecke ist flach und ohne nennenswerte Steigung. Auf französischer Seite werden die Läufer untergeordnete und gering befahrene Straßen benutzen. In Freistett geht es über die Grenze und über Wirtschafts- und Radwege weiter nach Obersasbach. Verwirrungen einer Sommernacht Regie-Trio mit toller Premiere bei Shakespeare-Aufführung der Theater-AG des Lender-Gymnasiums Sasbach. Mit einem spektakulären Zauberwald als wichtigstem Schauplatz erspielte sich die Theater-AG des Lender-Gymnasiums mit Shakespeares »Sommernachtstraum« am Wochenende einen verdienten Erfolg in zwei sehr gut besuchten Aufführungen. In Athen herrscht der Aristokrat Theseus (Julia Zamaitat), sorgt für Ordnung, Sitte, Gerechtigkeit – doch im Wald nebenan herrschen diverse Fabelwesen, sorgen für Spuk, Schabernack, ja Chaos, Angstzustände, himmelschreiende Ungerechtigkeit. In beiden Sphären tummeln sich derweil drollig-biedere Handwerker, die in groteskem Eifer eine antike Tragödie einstudieren, »Pyramus und Thisbe« –: Den beiden Darstellern Josef Schorn und Kim Schöppe war in Sasbach der größte Beifall sicher. Vernunft umnebelt Vor lauter Verwirrspiel sind in Shakespeares farbigster Komödie Freund und Feind, Gut und Böse, Spiel und Gegenspiel nicht endgültig zu unterscheiden. Zwar fechten heldenhaft Lysander (Markus Pieper) und Demetrius (Léo Solleder) vorübergehend um dieselbe Dame Hermia (Melina Ulrich im Stil einer Primadonna), während die in vergeblicher Leidenschaft entbrannte Helena (Helena Limberger) verschiedenste Tonarten von Frust und Empörung zum Besten gibt. In Wahrheit aber hält die Fäden ein naturmagischer Hauptakteur, der schier undurchdring- liche Zauberwald, zusammen, in dessen Schlupflöchern und Ritzen die Waldfeen, Nymphen und der sadistische Kobold Puck (Melina Schmidt) ihr (Un)wesen treiben. Puck, dieser irrlichternde, akrobatisch-wendige Waldschrat arbeitet mit Säften, die jedem aus dem Schlaf Aufschreckenden dermaßen die Vernunft umnebeln, dass er sich ins nächst erblickte Wesen verlieben muss. Dabei erwischt es sogar des zornigen Elfenkönigs Oberon (Saskia Meier) zarte Gattin Titania (Céline Hansmann): Sie verliebt sich zärtlich-turtelnd ausgerechnet in den Handwerker Zettel, dem der böse Puck einen Eselskopf verpasst hat. Welche Anarchie! Aber mit der Morgendämmerung klären sich alle Ir- ARZ gratuliert ACHERN Barbara Schwörer, Sasbachrieder Straße 4A, zum 80. und Hans-Peter Dreher, Hauptstraße 100, zum 70. Geburtstag. STICHWORT KAPPELRODECK Bernd Marx, Schulstraße 10, zum 72. Geburtstag. die Athener Handwerker, die das Stück Pyramus und Thisbe auf der Hochzeitsfeier von Theseus und Hippolyta aufführen sollen, treffen sich und verteilen die Rollen. Foto: Roland Spether rungen der Sommernacht, sortieren sich die »richtigen« Paare und lassen sich Theseus & Hippolyta (Jana Weber) pompös trauen zu den Klängen von Mendelssohns Hochzeitsmarsch; den spielte prachtvoll ein kleines Orchester des Musikprofil-Kurses unter Dirigentin Ellen Krämer. Was war und ist der Zauberwald? Er ist der Wald hinter unseren Gedanken, unser Unterbewusstsein. Mit schäumenden Wassern, brodelnden Dämpfen, in magischen Grautönen, von gespenstischem Grün überglänzt – so malte ihn uns Bühnenbildner Eberhard Schreiber mit seiner kreativen AG; ein Raunen ging durch die Aula, als der zweite Vorhang diesen Wald freigab, ein fast senkrecht ansteigendes Massiv, vor dem zwei Nymphen über die ganze Bühnenbreite auf Schaukeln schwangen – fantastisch! Zu rühmen ist auch die intelligente ausdrucksreiche Arbeit für die Kostüme der großen Spielerschar, die Tanja Esser und Susanne Müller-Abels leisteten. Auch wenn der Theaterabend von über dreieinhalb Stunden Textkürzungen gut vertragen hätte, kann man den drei Debüt-Regisseuren Thomas Dresel, Adrian Keller und Manuela Kusch herzlich gratulieren zu tollen Ideen und ausgezeichneter Personenführung. Dass die Altsasbacher finanziell mithalfen, zeigt auch, wie die ganze Lenderfamilie Kunst und Kultur mitgestaltet. Der brausende Schlussbeifall bestätigte es. A LBRECHT ZIMMERMANN