Der unkomplizierte akute Harnwegsinfekt Gibt es Alternativen zum
Transcrição
Der unkomplizierte akute Harnwegsinfekt Gibt es Alternativen zum
Der unkomplizierte akute Harnwegsinfekt Gibt es Alternativen zum Einsatz von Antibiotika ? Dr.med. H.-Jürgen Träger FA für Allgemeinmedizin Naturheilverfahren, Sportmedizin Integrative Medizin Badearzt, therapeutische Lokalanästhesie Reisemedizin, Männermedizin Komplementäre Krebstherapie Oberer Graben 60 97980 Bad Mergentheim [email protected] Epidemiologie der HWI Sehr häufige Infektion: - Zweithäufigste Infektion weltweit - Hälfte aller Frauen weltweit haben im Laufe ihres Lebens eine HWI - Bei 30% rezidivieren diese Infektionen - häufigste nosokomiale Infektion - F/M: 10/1, Zunahme der Inzidenz mit steigendem Alter. - Bei Männern treten HWI erst im höheren Alter (über 50 J.) auf. - dritthäufigste Infektion auf Intensivstationen Alter Prävalenz Verhältnis (m:w) neonatal 1% 1,5:1 Vorschule 2–3 % 1:10 Schule 1–2 % 1:30 Erwachsene 2,5 % 1:50 Alter zuhause 20–30 % 1:10 bis 1:2 Pflegeheim 30 % 1:1 Harnwegsinfektionen • USA: - 7 Millionen Fälle von akuten HWI jährlich - jährliche Kosten: 1 Billion US-Dollar Diagnostik Eine Diagnosestellung allein aufgrund klinischer Kriterien ist mit einer Fehlerquote von bis zu einem Drittel behaftet Anamnese Körperliche Untersuchung Urinstix/ Urinsediment: Bakterien, Leukozyten Urinkultur Sonografie (CT- bzw. MRT Abdomen) URINBEFUNDE BEIM HWI Leukozyturie ggf. Nitrit pos. ggf. Erythrozyturie ggf. Proteinurie Bakteriurie Indikationen zur Urinkultur A. Asymptomatische Patienten Leukozyturie, Hämaturie oder positiver Nitrit-Test bei Patienten mit spezifischen Risikofaktoren (Z.n. Nierentransplantation, VUR); nach Antibiotikatherapie bei Schwangeren, Männern, Pyelonephritis und komplizierten Harnwegsinfektionen B. Symptomatische Patienten alle Patienten mit klinischem V.a. Harnwegsinfektion, außer bei Frauen mit unkompl. Zystitis. Anzeichen einer rezidivierenden Harnwegsinfektion bei ambulanten Patienten. Anzeichen einer Harnwegsinfektion mit disponierenden Faktoren z.B. komplizierte Harnwegsinfektionen bei ambulanten Patienten. Anzeichen jeder Art von einer nosokomialen Harnwegsinfektion. Fortbestehen der Symptome unter/nach Antibiotikatherapie, Fieber oder Sepsis unklarer Genese C. Gezielte Suche bei speziellen klinischen Indikationen vor und nach interventionellen Eingriffen an den Harnwegen in Schwangerschaft, bei Immunsuppression, bei neurogenen Harnblasenentleerungsstörungen; bei unklaren Abdominalbeschwerden oder Flankenschmerzen Ätiologie der HWI Die bakterielle Besiedlung erfolgt zum überwiegenden Teil aufsteigend aus der Urethra, eine hämatogene oder lymphogene Genese spielt eine untergeordnete Rolle. Einteilung der HWI Unkomplizierte Harnwegsinfektionen - normale Nierenfunktion - normal funktionierender Harntrakt Komplizierte Harnwegsinfektionen - Urodynamik infolge anatomischer o. funktioneller Anomalien gestört - Vorliegen von Nierenfunktionsstörungen - Grunderkrankungen, die HWI begünstigen Unkomplizierte Harnwegsinfektion Normale Nierenfunktion, normal funktionierender Harntrakt Definition unkomplizierter Harnwegsinfektionen Eine klinisch symptomatische Harnwegsinfektion wird von einer asymptomatischen Bakteriurie unterschieden. Der Begriff „asymptomatische Harnwegsinfektion“ sollte nicht verwendet werden. Prävalenz der asymptomatischen Bakteriurie Population Gesunde prämenopausale Frauen Schwangere Prävalenz 1,0 - 5,0 % 1,9 – 9,5 % Postmenopausale Frauen Diabetiker, weiblich 2,8 – 8,6 % 9,0 – 27 % Pflegeheimbewohnerinnen Patientinnen mit Rückenmarksverletzung Dauerkatheterträgerinnen 15,0 – 50 % 23,0 – 89 % 100 % Symptome beim HWI Zystitis Pyelonephritis Pollakisurie Dysurie: erschwerte willkürliche Blasenentleerung Algurie: schmerzhafte Miktion Strangurie: schmerzhaften Harndrang bei stark eingeschränkter Miktion retrosymphysäre Schmerzen Makrohämaturie Zusätzliche Symptome: AZ↓ Fieber, Schüttelfrost Flankenschmerzen Pyurie Leukozytose CRP-Anstieg Übelkeit Erbrechen Atypische Symptome eines Harnwegsinfektes in Pädiatrie und Geriatrie Änderungen des Allgemeinzustandes, unklares Fieber, Bauchschmerzen, Kontinenzprobleme Nykturie Prädisponierende Faktoren Bei Frauen: anatomische Nähe zur Genital-Anal-Region sexuelle Aktivität (Honeymoon-Zystitis) Schwangerschaft Geburt Menopause Bei Männern: meist Obstruktion (Prostataadenom, Harnröhren-verengung, Phimose) Bei Kindern: Harnabflussstörung und obstruktive Fehlbildungen VUR Urethraabgangstenose Harnröhrenklappe Phimose Neuromuskuläre funktionelle Obstruktion Harnwegsinfektionen und Östrogenmangel CAVE: Harnwegsinfekte bei Männern HWI bei Männern gelten in der Regel als kompliziert, da häufig eine organische Ursache vorliegt, z.B. eine subvesikale Obstruktion (Prostatahyperplasie, Harnröhrenklappen) Aktuelle S3-Leitlinie empfiehlt Antibiotika Bleibt eine unkomplizierte Harnwegsinfektion auf die Harnblase begrenzt, so ist auch bei rezidivierenden Episoden nicht mit gravierenden Komplikationen zu rechnen ( Konsens 12/12. ) Bei der Therapie geht es im Wesentlichen darum, die klinischen Symptome rascher zum Abklingen zu bringen ( Konsens 11/12) Bei der akuten unkomplizierten Zystitis sollte eine antibiotische Therapie empfohlen werden ( Konsens 10/12) Häufige Erreger von Harnwegsinfektionen 1. Akuter, unkomplizierter HWI: Escherichia coli 70 - 90% Proteus mirabilis Klebsiella spp. Staphylococcus saprophyticus Enterokokken 2. Komplizierte od. nosokomiale HWI: Escherichia coli 30% Proteus spp. Morganella morganii Providencia spp. Klebsiella spp. Enterobacter spp. Pseudomonas aeruginosa 5-10 % Enterococcus faecalis 5-10% Corynebacterium urealyticum Escherichia coli Bakterielle Virulenzfaktoren Vermehrte Adhärenz wird von Fimbrien oder Pili vermittelt. Typ 1-Pili Diese Bakterien können an spezifischen Zuckersequenzen des Epithels haften → verantwortlich für die Bindung am Urothel Typ 2 Pili Diese Bakterien können an GlykolipidRezeptoren der Epithelien haften → ermöglicht die Infektion Die meisten HWI entstehen durch E. coli mit Typ1- und Typ 2-Pili. Warum Alternativen bei unkomplizierten Harnweginfektionen? Antibiotikaresistenz ist die Summe des gesamten Antibiotikaverbrauches Antibiotikaverbrauch 2010 10.500 Tonnen in EU 52% 48% Humanmedizin Tiermedizin 20 % Krankenhausbehandlung 80 % ambulante Therapie DAK - Antibiotika-Report 2014 Eine Wunderwaffe wird stumpf: Folgen der Über- und Fehlversorgung Zentrales Ergebnis der Studie: Vier von zehn Menschen denken, dass Antibiotika auch gegen Viren wirken. Deshalb fragen viele bei einer Erkältung nach einem Rezept. Laut Forsa-Umfrage hat ein Drittel der Befragten in den letzten zwölf Monaten mindestens einmal ein Antibiotikum verschrieben bekommen. Die Frauen führen mit 40% die Statistik an, bei den Männern sind es 28%. Mit dem Alter steigt auch die Häufigkeit der Verordnungen: 44 Prozent der DAK-Versicherten zwischen 85 und 90 Jahren nahmen 2013 Antibiotika ein. Bei den über 90-Jährigen ist es fast jeder Zweite (46 Prozent).Bedenklich ist, dass die Versicherten der Generation 60 plus häufig Wirkstoffe verordnet bekommen, die als Reserveantibiotika gelten. Ein Viertel der Verschreibungen entfiel auf die Wirkstoffgruppe der Fluorchinolone DAK - Antibiotika-Report 2014 Eine Wunderwaffe wird stumpf: Folgen der Über- und Fehlversorgung 2013 haben 45 Prozent der unter 15-Jährigen Antibiotika verschrieben bekommen Zwischen 400.000 und 600.000 Menschen (Zahlen des Bundesgesundheitsministeriums) ziehen sich jedes Jahr eine nosokomiale Infektion im Krankenhaus zu. 7.500 bis 15.000 Patienten sterben daran. Von einer Million Versicherten, die 2013 stationär behandelt wurden, trugen 19.663 einen resistenten Keim in sich – so die Analyse der Diagnosedaten. Im Jahr 2010 waren es laut Angaben der Kliniken nur 14.942 Versicherte Die Folgen des hohen Antibiotikaverbrauchs in der Nutztierhaltung zeigen sich im Fleisch. Die Stiftung Warentest hat im Rahmen einer Untersuchung in elf von 20 Hähnchenschenkeln aus dem Supermarkt ESBL-bildende Bakterien gefunden, fünf Proben waren mit MRSA belastet (test 10/2013) Multiresistente Bakterienstämme Multidrug-Resistant Tuberculosis (MDR-TB Penicillin-resistente Pneumokokken Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA)-Stämme Vancomycin / Glykopeptid-resistente Enterokokken (VRE, GRE) NDM-1 Stämme Vancomycin-resistente Staphylococcus aureus (VRSA)-Stämme Vancomycin-intermediär-sensible Staphylococcus aureus (VISA)-Stämme Extended-Spectrum β-Lactamase produzierende Erreger (ESBL) Mehrfach-resistente gram-negative Bakterien Pseudomonas aeruginosa Campylobacter Salmonell sp. enterohämolyt. E.coli 60% der Schweine und 50% der Landwirte sind MRSA-Träger ESBL - Extended-Spectrum-Beta-Lactamase ESBL breiten sich weltweit aus (E.coli und Klebsiellla pneumoniae > 5% in D) Beide Arten besiedeln den Darm und können dort die Resistenzen einfach untereinander austauschen. Befallen sie hingegen die Atem- oder Harnwege, kommt es zu Infektionen Oft nur noch Carbapeneme, Fosfomycin und Tigecyclin wirksam Enterohämorrhagische Escherichia coli (EHEC) Resistenzlage Deutschland E. coli (ARESC-Studie) Antibiotika beim unkompliziertem HWI Substanz Tagesdosierung Therapiedauer Fosfomycintrometanol (Monuril) 1 x 3000 mg 1Tag Pivmecillinam ( a.H. ) 2 x 200 mg 7 Tage Nitrofurantoin 4 x 50 mg 7 Tage Nitrofurantoin retard 2 x 100 mg 5 Tage Ciprofloxacin 2 x 250 mg 3 Tage Ciprofloxacin retard 2 x 500 mg 3 Tage Levofloxzin 1 x 250 mg 3 Tage Norfloxazin 2 x 400 mg 3 Tage Ofloxazin 2 x 200 mg 3 Tage Amoxicillin/Clavulansäure 2 x 875/125 mg 3 Tage Cefuroxim Axetil 1 x 400 mg 3 Tage Cefpodiximproxetil 2 x 100 mg 3 Tage Cotrimoxazol ( TMP/SMZ) 2 x 160/800 mg 3 Tage Trimethoprim 2 x 200 mg 5 Tage Mikrobiom – ein neues Organ? Mikrobiom – ein neues Organ? Tiefgreifende Verzahnung des Mikrobioms mit menschlichem Immunsystem Human microbiome project seit 2007 ( www.hmpdacc.org) und Metagenomics of the human intestinal tract ( www.metahit.eu ) Stabile adulte Mikrobiom entsteht während der ersten beiden Lebensjahre 1000-4000 Bakterienarten aus den 4 dominierenden Stämmen grampositive Firmicutes (z.B. Rumonococcus-, Lactobacillus- und Clostridiumaarten) und Actinobacteria sowie gramnegative Proteobacteria und Bacteroidetes (z.B. Prevotella) bilden die bakterielle Mikrobiotika Eine große bakterielle Diversivität ist Ausdruck einer gesunden Mikroflora = Eubiose Eine Antibiotikabehandlung kann 6 – 40 Bakterienspezies für immer aus der Darmflora eliminieren Dysbiose. Bis zur vollständigen Regeneration der Darmflora nach Antibiose können bis zu 4 Jahre vergehen Dysbiose bei vielen Erkrankungen: Adipositas, CED, antibiotika ( V.a. Clostridien) assoziierte Diarrhoe, Allergien, Asthma, Autoimmunerkrankungen, Karzinomen und neuropsychiatrische Erkrankungen Fäkaltransplantation mit eubiotischer Mikrobiotia kann o.g. Erkrankungen günstig beeinflussen und evtl. heilen Residente Flora der Harnblase Mikroorganismen Häufigkeit Durchschn ittswert Mikroorganismen Häufigkeit Durchsch ittswert Fakultativ anaerobe Bakterien Fakultativ anaerobe Bakterien Corynebacterium sp. 90,9% 10² Koagulase neg.Staphylokok. 83,3% 10¹ Koagulase neg.Staphylokokk. 90.9% 10¹ Corynebacterium sp. 75,0% 10³ Enterococcus sp. 36,4% 10¹ Candida sp. 33,3% 10² Micrococcus sp. 18,2% 10¹ Bacillus sp. 16,7% 10² Staphylococcus aureus 18,2% 10² Staphylococcus aureus 16,7% 10¹ Enterobacteriaceae (Klebsiella spez.) 18,2% 10¹ Micrococcus sp. 16,7% 10¹ Escherichia coli 16,7% 10¹ Streptococcus sp. 9,1% 10² Streptococcus sp. 8,3% 10¹ Candida sp. 9,1% 10¹ Propionibacterium sp. 72,7% 10³ Enterococcus faecalis 8,3% 10¹ Nicht clostridien anaerobe Bakterien Peptococcus niger Eubacterium sp. 72,7% 54,5% 10³ 10⁴ Peptococcus niger 75,5% 10² Propionibacterium sp. 58,3% 10⁴ Peptostreptococcus sp. 45,5% 10³ Peptostreptococcus sp. 41,7% 10² Bacteroides sp. 18,2% 10¹ Bacteroides sp. 16,7% 10⁴ Asymptomatische Bakteriurie Therapie-Empfehlungen der EAU (Guidelines 2010) Therapie für: - Schwangere Frauen - Vor schleimhauttraumatisierenden Interventionen im Harntrakt Keine Therapie für: - Nicht schwangere Frauen - Frauen mit Diabetes mellitus - Ältere Personen, zu Hause lebend - Ältere Personen, in Heimen lebend - Patienten mit Dauerkatheter Bei Männern und Kindern immer urologische Abklärung Nichtmedikamentöse Therapie des HWI Ausreichende Trinkmenge: mindestens 2l täglich Vollständige, regelmäßige Entleerung der Blase Nach dem Toilettengang die Genital- und Analregion immer von vorn nach hinten reinigen, um Schmierinfektionen zu vermeiden Miktion vor und nach Geschlechtsverkehr Keine übertriebene Genitalhygiene, cave Intimsprays, Scheidenspülungen Vermeiden von Spermiziden und Scheidendiaphragmen Wärmeapplikation bei Schmerzen: feucht-warmes Handtuch auf Unterleib und darüber Wärmflasche legen; körperliche Schonung, Obstipation behandeln, Unterkühlung vermeiden: Wer zu wiederkehrenden Infekten neigt, der sollte Unterkühlung in jeglicher Form vermeiden: nach dem Schwimmen den nassen Badeanzug gegen einen trockenen tauschen, nur auf warmem Untergrund sitzen, sich möglichst mit einem Kissen behelfen, kalten Füßen mit Strümpfen vorbeugen und Belüftungen von unten, zum Beispiel in Büroräumen, abdecken. Nichtmedikamentöse Therapie des HWI Je rascher Flüssigkeit in großen Mengen aufgenommen wird, desto schwächer fällt die Blasenreizung aus. Flüssigkeit verdünnt die Konzentration an Harnsäure und anderen sauren Substanzen im Urin, die auf der Schleimhaut brennen und schmerzen; mit z. B. Natron wird Harn zusätzlich alkalisiert. Innerhalb der ersten 3 Stunden bei ersten Anzeichen einer Blasenreizung ca. 3 Liter Flüssigkeit portionsweise trinken (pro Stunde einen Liter in 4–5 Portionen). Die erste Tasse und dann die jeder vollen Stunde vermengen mit 1 TL Natron. Am besten zimmerwarmes Wasser – je weniger Kontakt der gereizten Schleimhaut zu Fremdsubstanzen aus Tee oder Saft, desto weniger Schmerzen. Wärmen der Urethra mit einer Wärmflasche zwischen die Beine geklemmt: Wasserlassen wird dann nicht mehr heiß, sondern kühl wahrgenommen. Ansteigende Fußbäder 1 Fußwanne, Eimer o.ä. mit ausreichend Platz für beide Füße Wasser mit 32-35° eingießen und nach Gewöhnungszeit zusätzlich heißes Wasser zugeben bis Fußbadewasser eine Temperatur von 40-42° erreicht hat und bei dieser Temperatur durch fortwährendes Nachschütten heißen Wassers 15 Minuten verbleiben! Danach die Füße grob abtrocknen, Baumwollsocken anziehen und sofort ins Bett legen 2x pro Tag sinnvoll; Unterstützung durch Leber-und Nierenwickel mit Ingwer Fußbad wirkt über Fußreflexzonen und ist abwehrsteigernd Angenehmer Nebeneffekt: die (krampfartigen) Schmerzen im Bereich der Blase bilden sich bereits währrend der Durchführung des ansteigenden Fußbades spürbar zurück. TIP: Zusatz von basischem Badesalz: z.B. NaturePower Badesalz: 1Eßlöffel pro Fußbad; auch Thymian-,Rosmarin- o.Beifußzusatz Nierenwickel mit Ingwer Anwendung gemahlener Ingwer bio mit wenig heißem Wasser übergiessen -es muss ein dünnflüssiger Brei aus Ingwer entstehen -in diesem wird ein Baumwolltuch getränkt und anschließend ausgewrungen -das Tuch so warm wie erträglich auflegen -bei empfindlicher Haut ganz besonders auf Ingwer aus biologischem Anbau achten Auf das feuchte Tuch kommt möglichst ein gleich großes Moltontuch und anschließend eine warme Wolldecke. Es ist sinnvoll, sich Wärmflaschen an die Seiten zu legen und den Nierenbereich mit einem Kissen auszupolstern Einwirkzeit 20-30 Minuten, in Rückenlage ruhend Vor der Anwendung die Blase entleeren, da Behandlung ausleitend Akupressur In der Mitte zwischen der höchsten Erhebung des Innenknöchels und der Achillessehne liegt der Punkt Niere 3 – seine Massage beeinflusst Ihre Beckenregion und hilft u.a. bei einer Blasenreizung. Daneben aktiviert die Massage einer gedachten Linie zwischen Nabel und Schambein die Punkte Konzeptionsgefäß 2 bis Konzeptionsgefäß 8 und damit indirekt Ihre Beckenorgane – besonders Konzeptionsgefäß 4, der vom Nabel 4 Querfinger abwärts liegt, lindert Beschwerden. Prävention durch Harnansäuerung Der natürliche Schutz unseres Körpers vor E. coli Bakterien in der Blase ist ein leicht saurer Urin. So ähnlich wie der Säureschutzmantel der Haut schützt sich auch unsere Blase normalerweise durch einen leicht sauren Urin vor Bakterien Die natürliche Aminosäure L-Methionin unterstützt das körpereigene Schutz-Prinzip: Der pH-Wert wird in einen Bereich unterhalb von pH 6 erniedrigt. Die Folge: die Erreger der Blasenentzündung können sich schlechter vermehren Methionin pro 100g Dosierung akut: 3xtgl.1000mg Rezidivprophylaxe: 1,5-3g tgl. CAVE: Homocystein, Hyperuricämie, Niereninsuffizienz, Calciumoxalatsteine Selten: renal-tubuläre Azidose, Methionin-Adenosyltransferasemangel Paranüsse 1000mg Sesamkörner 586mg Lachs 626mg Rindfleisch 554mg Hähnchenbrust 552mg Sojabohnen 547mg Homöopathie beim Harnwegsinfekt Aconitum D6 oder Cantharis D6: schneidende Schmerzen und Harndrang: initial stündlich 1 Tablette im Mund zergehen lassen Apis D6: stechende Schmerzen mit Verschlechterung bei Wärme Sarsaparilla D6: Beschwerden durch Kälte ausgelöst und kälteempfindlich Belladonna D6: plötzliches Auftreten mit erhöhter Temperatur Dulcamara D6: Brennen mit zusätzlich heftigem Harndrang, Ursache Durchnässung Capsicum D6: permanenter Harndrang, ständiges Brennen Staphisagria D6 o. Arnica montana D6: Zystitis durch Katheter o. operative Eingriffe Schüssler–Salze beim akuten Harnwegsinfekt Schüssler-Salz Nr. 3: Ferrum Phosphoricum – antiphlogistische Wirkung: akut alle 30 Mnuten 1 Tablette Schüssler-Salz Nr. 8: Natrium Chloratum – Ausschwemmung von Toxinen und Regeneration der entzündeten Blasenschleimhaut: alle 2 Stunden 1 Tablette Schüssler-Salz Nr. 12: Calcium Sulfuricum – putrider Urin, Unterstützung der Bakterienausschwemmung: ideal am späten Abend 2 Tabletten Schüssler-Salz Nr. 9: Natrium Phosphoricum – wirkt basisch, d.h. entsäuernd, auch in Prophylaxe: spätabends 2-3 Tabletten im Mund zergehen lassen Schüssler-Salz Nr. 16: Lithium Chloratum – immunmodulierend, verstärkte Wirkung von Nr. 3 und 8: alle 2h 1 Tablette Vitamin D und HWI Vitamin D - Mangel führt allgemein zu einer gewissen Immunschwäche mit Infektanfälligkeit Cathelicidine sind antimikrobielle Proteine, die u.a. in der Blasenschleimhaut durch Stimulation von Vitamin D produziert werden. Cathelicidine führen über den Einbau in die Zellwand grampositiver Bakterien bzw. Zellmembran anderer Bakterien zur Apoptose Mannose Viele Bakterien (wie Escherichia coli und Klebsiella) wehren sich gegen das Ausspülen: sie heften sich an der Blasenwand an und nutzen dabei einen bestimmten Oberflächenbestandteil der Schleimhaut, den Zucker D-Mannose. Durch hohe Mannosezufuhr, gelangt Mannose mit dem Harn in die Blase und blockiert dort die Anheftung der Bakterien. Sie werden samt der Mannose ausgeschieden. Mannose kann man bei akuter und auch chronischer Zystitis verwenden Aquaretika bei Erkrankungen der Harnwege Arzneidroge Indikation Bemerkungen Fertigarzneimttel Liebstöckelwurzel Levistici radix Harnwegsinfekt Urolithiasis Kontraindiziert bei Nephritis und Niereninsuffizienz Tagesdosis 4-8g Droge Nicht erhältlich, nur in Kombi: Canephrn-Drg.ᴿ: 3x2, Ki: 3x1 Nephroselect-Liqu.ᴿ:2-3x1TL-EL Orthosiphonblätter Orthosiphonis folium Harnwegsinfekt Urolithiasis aus asiat. Volksmedizin Syn.:javan./indischer Nierentee Tagesdosis 6-12g Droge Caritoᴿmono: 3x2 Kps. Repha Orphon Teeᴿ: 2-3x 1Tasse Petersilienkraut, -wurzel Petroselini herba, -radix Harnwegsinfekt Nierengries Kontraindiziert bei Nephritis und in Schwangerschaft, tonussteigernd Tagesdosis 6g Droge Nicht erhältlich, nur in Kombi: Asparagus-Pᴿ: 3x4Tbl. v.d.E. Queckenwurzelstock Graminis rhizoma Harnwegsinfekt Ackerunkraut, Wirksamkeit in klin. Studie bestätigt(antimikrobiell) Tagesdosis 6-9g Droge Acorusᴿ: 3x 50-60Tr. Schachtelhalmkraut Equiseti herba Harnwegsinfekt Urolithiasis Antioxidativ, bindegewebsfestigend, hepatoprotektiv Tagesdosis 6g Droge Nieronᴿ: 3x2Kps. ab 12.Lj. Prodiuretᴿ: 3x1Kps. Wacholderbeeren Juniperi fructus Harnwegsinfekt Spasmolytisch, motilitäts- und sekretionsfördernd; 2-10g Droge Kontraindikation bei Nephritis RolecaᴿWacholderOPTIPLUS: 1x1 zur Hauptmahlzeit Aquaretika bei Erkrankungen der Harnwege Arzneidroge Indikation Bemerkungen Fertigarzneimttel Birkenblätter Betulae folium Harnwegsinfekt Auf Mindestgehalt an 1,5% Gesamtflavonoide mit Tagesdosis von mind.200mg achten Aar diuᴿ : 3-4x 1Drg. mit 250ccm H20 v.d.Mahlzeiten Urorenalᴿ: 3x1 BT Brennnesselkraut,-blätter Urticae herba,-folium Harnwegsinfekt Urolithiasis Frischpflanzenpresssaft bevorzugt Mittlere Tagesdosis 8-12g Droge Natu-lindᴿ: 2x1 Schönberger Heilpflanzensaft Brennnessel: 3x1 Btl.auf 150ml Gartenbohnenhülsen, samenfrei Phaseoli fructus sine semine Harnwegsinfekt Mittlere Tagesdosis 5-15g Kein Antidiabetikum Nicht erhältlich Teezubereitung möglich: 1 Eßl. Bohnenschalentee auf 150ml Goldrutenkraut ( v.a. echtes!) Solidaginis (virgaureae) herba Harnwegsinfekt Urolithiasis Reizblase „Echte“Goldrute wirksamer u. klinisch besser geprüft Tagesdosis 6-12g Drroge Cystinol longᴿ: 3-4x1 Kps. n.d.E. Solidago Steinerᴿ:3-5x1 Tbl. Solidagoren monoᴿ: 3x1Kps. Hauhechelwurzel Ononidis radix Harnwegsinfekt Urolithiasis Zusätzlich Hemmung der 5Lipoxygenase(Leukotriene ) Tagesdosis 6-12g Nicht erhältlich; nur in Kombination: Aqualibraᴿ:3x1-2 Nephroselect Liqu.ᴿ: 2-3x1TL-EL Johannisbeerblätter,schwarze Ribis nigri folium Harnwegsinfekt Plausible Wirkung durch hohen Flavonoidgehalt, in vitro getestet, Nicht erhältlich, wegen guten Geschmacks in Blase-Nieren-Tees Harnwegsdesinfizienzien Arzneidroge Bärentraubenblätter Uvae ursi folium Bergenienblätter Bergeniae folium Indikation Bemerkungen Fertigarzneimittel Harnwegsinfekt Tagesdosis 10g Droge mit Arbutin gehalt mind.6%; frgl.mutagene Wirkung von Arbutinmetabolit Hydrochinon, max. 1Woche Arctuvanᴿ: 3x3-4Drg. ab 12.Lj. Cystinol akutᴿ: 3x2 Drg. Uvalysat Bürgerᴿ:4x2-3Drg. Von Kommission E nicht bearbeitet, bei Arbutinin von 1012% Wirkung plausibel Tagesdosis 9g Droge Nicht erhältlich In Alpenregion als Tschagorischer Tee Harnwegsinfekt Birnenblätter Piri communis folium Harnwegsinfekt Keine positive Monographie v. Kommission E aber bei 2-5% Arbutin plausible Wirrkung Tagesdosis 10g Droge Nicht erhältlich In Volksmedizin als getrocknete ungespritzte Blätter Brunnenkressekraut Nasturtii herba Harnwegsinfekt Keine postive Monographie v. Kommission E aber durch hohen Gehalt an Senfölglykosiden Wirkung plausiibel Tagesdosis 4-6g Droge Schönenberger naturreiner Heilpflanzensaft Brunnenkresseᴿ: 3x20ml n.d.E. Harnwegsdesinfizienzien Arzneidroge Indikation Bemerkungen Fertigarzneimittel Buccoblätter Barosmae folium Harnwegsinfekt Keine positive Monographie v. Kommission E, bei schwacher antibakterieller Wirkung in Nieren,Blasentee(Geschmack!) Nur in Kombination in BuccoNestmannᴿ:3x20 Tr. – seit Sept. 2014 aus Handel Gewürzsumachwurzelrinde Rois aromaticae radicis cortex Harnwegsinfekt Keine positive Monographie v. Kommission E; bakteriostatische und antiphlogistische Wirkung durch Gallussäurederivate experimentell nachgewiesen Nur als Kombinationspartner GranuFink feminaᴿ: 3x1-2Kps. v.d.E. Incontinuria SRᴿ: 3x20-25Tr. Kinder:3x 10-15Tr. Kapuzinerkressekraut Trapoaeoli maji herba Harnwegsinfekt Bakteriostatische Wirkung durch hohen Glucosinolatgehalt, kaum genutzt, max. 4-6Wochen, von Kommission E in Kombination empfohlen Nur als Kombinationspartner Angocin Antiinfektᴿ: 3-4x4-5 Tbl. Nephroselect Mᴿ: 2-3x 1TL-El Meerrettichwurzel Armoraciae rusticanae radix Harnwegsinfekt Bakteriostatische Wirkung durch hohen Glucosinolatgehalt, kaum genutzt, max. 4-6Wochen wegen schleimhautreizender NW Nur als Kombinationspartner Angocin Antiinfektᴿ: 3-4x4-5 Tbl Harnwegsdesinfizienzien Arzneidroge Indikation Bemerkungen Fertigarzneimittel Preiselbeerblätter Vitis idaeae folium Harnwegsinfekt Keine positive Monographie v. Kommission E, Arbutingehalt v0n 2-5% plausible Wirkung Volksmedizin in Teemischungen Nicht erhältlich Alpinamedᴿ:Extrakt aus Preiselbeerfrüchten, reich an Proanthocyanidinen Sandelholz, weißes Santali albi lignum Harnwegsinfekt Tagesdosis 10-20g; max. 6 Wochen:Nierentoxizität Rotes Sandelholz: Negativmonographie Nicht erhältlich Individuelle Rezeptur Tausendgüldenkraut Centaurium erythraea Harnwegsinfekt Eigtl. als Bitterstoffdroge bei NUD Nicht erhältlich Aber spasmolytische, aquaret., Nur in Kombination:Canephronᴿ antiphlogist u. antibakterielle Wirkung Tagesdosis 6g Droge Cranberries Vaccinium macrocarbon Harnwegsinfekt v.a.Prophylaxe Neben antibakterieller Wirkung durch Proanthocyanide wird Anheften von E.coli u.a. mit Fimbrien ans Blasenepithel verhindert Saft: 300-750ml täglich Kapseln mit Trockenextrakt: 2x400-500mg täglich Cranberry-Kps. Kräuterhaus St.Bernhardᴿ Antiinfektiöse Naturstoffe phenolische Verbindungen ( u.a. Flavonoide, Phenolsäuren,Gerbstoffe) terpenoide Verbindungen in ätherischen Ölen Glucosinolate ( Senfölglykoside) Alliine bzw. daraus gebildete Alliinderivate Saponine Fettsäuren Vorkommen und Stoffwechsel der Senföle Kreuzblütler ( Brassicaceae ) Glucosinate: sekundäre Pflanzenstoffe zum Schutz der Pflanze vor Frassschäden oder als Abwehr gegen Mikroorganismen Glucosinate Enzym Myrosinase (β-Thioglucosidase) hydrolisiert unter Mithilfe des Coenzyms Ascorbinsäure die Glucosinate („ Prodrug“) in die biologisch aktiven Spaltprodukte. Wirkung von Isothiocyanaten der Meerrettichwurzel und Kapuzinerkresse Bakteriostatisch (Benzylsenföl in hohen Dosierungen auch bakterizid): Isothiocyanate beeinträchtigen durch die Reaktion mit Sulfhydrylgruppen von Proteinen (Enzyme) den Zellstoffwechsel von Bakterien. Virustatisch: Benzylsenföl inhibiert die Virussynthese und stört den Stoffwechsel der infizierten Wirtszelle Antimykotisch (in vitro Benzylsenföl fungistatisch): Isothiocyanate beeinträchtigen durch die Reaktion mit Sulfhydrylgruppen von Proteinen (Enzyme) den Stoffwechsel von Pilzen Immunstimulierend: Die unspezifische Immunstimulation wird vermutlich durch eine Benzylsenföl-bedingte Leukozytose verursacht. Auch für die Inhaltsstoffe der Meerrettichwurzel wird eine immunstimulierende Wirkung vermutet. Weiterhin inaktivieren Senföle aus Meerrettich hämolysierende Bakterientoxine bei Staphylokokken und Streptokokken. Erregerspektrum, bei dem Senföle von Kapuzinerkresse und Meerrettich wirksam sind Benzylsenföl (Kapuzinerkresse): Grampositive Bakterien: Entero- und Staphylokokken Gramnegative Bakterien: Escherichia coli, Haemophilus influenzae, Proteus mirabilis, Acinetobacter, Enterobacter spp. Viren: Influenzaviren, Hühnerpockenviren, Enzephalitis-Viren, Newscastle-Viren, Rickettsien Hefen/Pilze: Candida Allylsenföl und 2-Phenylethylsenföl (Meerrettich): Gramnegative Bakterien, insbesondere Pseudomonas aeruginosa und Klebsiella pneumoniae (besonders Allylsenföl) grampositive Bakterien wie Streptokokken (besonders 2-Phenylethylsenföl) Viren: vermutlich wie bei Benzylsenföl, es liegen aber keine Untersuchungen vor. Hefen/Pilze: Fadenpilze, Sprosspilze, Schimmelpilze, Hefen Kombinierte Gabe (80 mg Meerrettichwurzel, 200 mg Kapuzinerkresse): Besonders starke Wirkung: Haemophilus influenzae, Moraxella catarrhalis Ausgeprägte Wirkung (gramnegativ): Escherichia coli, Pseudomonas aeruginosa (Hinweis: Ausgeprägte Wirkung gegen Pseudomonas aeruginosa wurde in dieser Studie nur bei kombinierter Gabe von Meerrettich und Kapuzinerkresse geprüft!) Ausgeprägte Wirkung (grampositiv): Staphylococcus aureus (MSSA und MRSA), Staphylococcus pyogenes Weniger empfindlich: Enterokokken (besonders E. faecium, K. pneumoniae) Bakterielles Versteckspiel Terpene aus Coleus forkoli Steigende Urinmengen Follikel kehren mit Bakterien an Oberfläche zurück Erhöhte cAMP-Bildung des Blasenendothels Bakterienaus scheidung mit Urin Vesikelwanderung aus Zellinnerem an Oberfläche zur Volumenvergrößerung Nach Miktio sinkende cAMP-Spiegel und Vesikelrückzug nach Innen Bakterien schlüpfen beim Einziehen in die Vesikel und gelangen ins Zellinnere Fehlende Wirkung von Antibiotika Bishop., B., et al., Cyclic AMP Regulated exocytosis of E. coli from infected bladder epithelial cells. Nature Medicine, 4/2007. Bärentraubenblätter (Arctostaphylus uva-ursi) Inhaltsstoffe: Hydrochinonglykoside (mind. 6%) mit Hauptbestandteilen Arbutin u. Methylarbutin. Indikation: Entzündliche Erkrankungen der ableitenden Harnwege, Zystitis Wirkung auf Harnwege Antibakteriell: E.coli, Staph. aureus, Strept.species Antimykotisch: Candida albicans Antiadhäsiv gegen E.coli Arbutin wirkt nur im leicht alkalischen Urin bei pH7-8; therapiebegleitend Natriumcarbonat empfehlenswert Wegen Hepatotoxizität v. Arbutin max. Behandlungsdauer 1 Woche u. max. 5x im Jahr. Kontraindiziert während Schwangerschaft und Stillzeit; Kinder <12 Jahre. GI-Nebenwirkungen durch Gerbstoffe Phytoaromatherapie beim Harnwegsinfekt Rp. Oleum aethereoleum von Bergamotte, Sandelholz, Wacholder, Lavendel, Teebaum und Eukalyptus je 10 gtt. M.f. sol. D.S. 5 Tropfen auf einen Löffel erwärmtes Olivenöl geben und als Kompresse auf Unterbauch legen Echtes Goldrutenkraut – Solidago virgaurea herba Wirkstoffe: Flavonoide, Saponine, ätherische Öle, Bitterstoffe, Polycarbonsäure, Mon- und Sesquiterpene Indikation: Harnwegsinfekte, v.a. Zystitis, Reizblase Diurese Ausspülen von Nierengries, - konkrementen Wirkung auf Harnwege Spasmolytisch Aquaretisch Antiphlogistisch und antioxidativ antibakteriell Kontraindikation: renal bzw. kardial bedingte Ödeme gute Kombination mit Birkenblättern Cranberries (Vaccinium macrocarpon) Durch die Inhibition der Adhäsion von Typ-1- und P-Fimbrien tragenden uropathogenen Erregern wie E. coli an das Urothel wird eine Kolonisation und nachfolgende Infektion des Harntrakts behindert. Dieser infektionshemmende Effekt wird durch die in Cranberry-Produkten enthaltenen Anthocyanidine und Proanthocyanidine vermittelt Cranberries verringern die Adhäsion von Bakterien an uroepithelialen Zellen. Cochrane review: Auswertung 24 Studien mit 4473 Teilnehmern: kein gesicherter präventiver Effekt, Wirksamkeit von Cranberries war nicht signifikant verschieden gegenüber Antibiotika für Frauen (RR 1,31; 95%-KI 0,85–2,02)und Kinder (RR 0,69; 95%-KI 0,32–1,51) Studie von Bonetta et al.(2011) zeigte demgegenüber eine relevante und signifikante Senkung der Infektrate durch einen hochdosierten Extrakt (200 mg täglich mit 30% Procyanidinen) in magensaftresistenten Tabletten Review von Wang (2012): Frauen im jüngeren Alter und mit rekurrierenden HWIs profitieren eher, und der Saft scheint wirkungsvoller als feste orale Formen zu sein. Eine mehrmals täglich eingenommene Dosis scheint gegenüber einer Einmalgabe vorteilhaft zu sein Tausendgüldenkraut – Centaurium erythraea Inhaltsstoffe: Bitterstoffe, Flavonoide, Xanthone und Phenolcarbonsäuren Indikationen: Appetitlosigkeit dyspeptische Beschwerden, Verdauungsschwäche, Völlegefühl, Blähungen, Durchfälle (durch Verdauungsschwäche): Tonikum Entzündungen von Mund und Rachen (äußerlich, traditionell) Harnblasen- und urologischen Beschwerden (Austreiben von Nierensteinen, traditionell) Wirkung auf Harnwege 1. Spasmolytisch 2. Aquaretisch durch Förderung der Harnbildung 3. Antibiotisch ( Studien bei E.coli u. Staph.aureus-Infektionen 4. Antiphlogistisch Rosmarin – Rosmarinus officinalis Inhaltsstoffe: Flavone, Terpene ( Campher, 1-8 Cineol, α-Pinen), Luteolin Indikation: Dyspeptische Beschwerden Äußerlich bei Muskel- und Gelenkbeschwerden Harnwegserkrankungen, HWI Wirkung auf Harnwege 1. antibakteriell, antimykotisch, antiviral 2. Spasmolytisch 3. Aquaretisch 4. Antiphlogistisch, antioxidativ 5. Analgetisch Liebstöckel – Levisticum officinale Inhaltsstoffe: Ätherische Öle (v.a. Phthalide), Cumarin, Gerbstoff, Harz, Vitamin C. Der Vitamin CGehalt der frischen Pflanze pro 100 g Frischgewicht beträgt 240 mg Indikation: Untere Harnwegsinfekte, Zystitis Dyspeptische Beschwerden („NUD“) Flatulenz und Meteorismus Atemwegsinfekte mit Bronchitis Menstruationsbeschwerden Wirkung auf die Harnwege 1. Aquaretisch durch Förderung der Harnbildung 2. Antibiotisch 3. Spasmolytisch, vasodilatierend 4. Schwach antiphlogistisch Canephron® N kann dank seiner einzigartigen pflanzlichen Dreier-kombination sowohl im Akutfall als auch zur Prophylaxe eingesetzt werden. Vitamin C Infusionen bei akutem HWI Vitamin C Funktionen im menschlichen Organismus 1. Immunstimulation (Stimulierung von Leukozyten, Immunglobuline A,G und M, Komplement-System, Interferon- und Prostaglandin-Synthese) 2. Antiphlogistische Wirkung, v.a. Anti-Oxidant zur Neutralisierung freier Radikale 2. Antimikrobielle Wirkung bei parenteraler Hochdosis ( >7,5g Ascorbinsäure) Tag 1 500 ml phys. NaCl-Lsg. + 15-22,5g Vitamin C + 600mg Tationil Tag 2 500 ml phys. NaCl-Lsg. + 15-22,5g Vitamin C + 600mg Tationil Tag 3 500 ml phys. NaCl-Lsg. + 15-22,5g Vitamin C + 600mg Tationil Tag 4 500 ml phys. NaCl-Lsg. + 15-22,5g Vitamin C + 600mg Tationil Tag 5 500 ml phys. NaCl-Lsg. + 15-22,5g Vitamin C + 600mg Tationil Infusionsschema zur Therapie bei akuten Harnwegsinfektionen und Vermeidung von Rezidiven Bewährte Teerezepturen beim Harnwegsinfekt Blasen-und Nierentee zur Durchspülungstherapie ( klinisch geprüft ) Rp: Betulae folium conc. (Birkenblätter) Solidaginis virgaurea conc. (echtes Goldrutenkraut) Orthosiphonis folium conc. (Orthosiphonblätter) Uvae ursi folium conc. (Bärentraubenblätter) Ribis nigri folium conc. (Schwarze Johannisbeerblätter) 20g 20g 20g 20g 20g D.S. 1EL bzw. 1-2TL Teemischung mit 150ml kochendem Wasser Übergießen, nach 5-max. 8 Minuten abgießen 3-5x täglich 1-2 Tassen Studie: Lenau H. et al Therapiewoche 1984: 34. 6054-59 Bewährte Teerezepturen beim Harnwegsinfekt Blasen- und Nierentee, auch zur Langzeittherapie geeignet Rp: Equiseti herba conc. (Schachtelhalmkraut) Urticae herba conc. (Brennnesselkraut) Ononidis radix conc. (Hauhechelwurzel) Matricariae flos. Tot. (Kamillenblüten) Menthae piperitae folium conc. (Pfefferminzblätter) 30,0g 30,0g 30,0g 5,0g 5,0g D.S. 1EL bzw. 1-2TL Teemischung mit 150ml kochendem Wasser Übergießen und nach 10 Minuten ziehen abseihen 3-5x täglich 1 Tasse lauwarm trinken Vielen Dank für Ihre geschätzte Aufmerksamkeit und Ihr Interesse Vielen Dank für Ihre geschätzte Aufmerksamkeit und Ihr Interesse