pdf zum - Freunde der Herrenhäuser Gärten eV

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pdf zum - Freunde der Herrenhäuser Gärten eV
Informationen für Freunde der Herrenhäuser Gärten e.V.
Kleine und große Feste prägen den Kultursommer
Herrenhausen wird zur historischen Kulisse für die Festivals
Viele Wege führen zu den Royals
Hannover feiert das 300jährige Thronjubiläum mit England
KunstFestSpiele Herrenhausen 2014
Das Festival steht unter dem Motto „Verhältnisse“
Weltkulturerbe: ein steiniger Weg zum Ziel
In Herrenhausen haben nun die Experten das Wort
Ausgabe 01/2014
Liebe Freunde der Herrenhäuser Gärten,
Die Hannoveraner werden in diesem Jahr mit Spitzenereignissen
verwöhnt. Dabei wird Herrenhausen das herausgehobene kulturelle
und gesellschaftliche Forum für das 300jährige Thronjubiläum, die
KunstFestSpiele, die Chortage, den Feuerwerkswettbewerb und nicht
zuletzt für das beliebte Kleine Fest im Großen Garten sein. Wir, die
Freunde der Herrenhäuser Gärten, können uns vorrangig auf den 8. Juli
freuen, auf das Kleine Fest exklusiv für die Mitglieder des Vereins mit
ihren Familien und Freunden.
Sepp D. Heckmann
Vorsitzender des Vereins „Freunde der
Herrenhäuser Gärten“
Von Anbeginn wurde die Sommerakademie im Wilhelm-Busch- Museum
von den Freunden begeistert aufgenommen. Im nunmehr fünften Jahr
steht die magische Jahreszahl 14 im Fokus des Vortragsprogramms. Die
Themen skizzieren höchst unterschiedliche Bereiche in verschiedenen
Jahrhunderten. Eröffnet wird die Veranstaltungsreihe am 3. Juli mit einem
Vortrag von Prof. Wenchao Li. Der Inhaber der Leibniz-Stiftungsprofessur
wird über „Natur und Gärten bei Gottfried Wilhelm Leibniz“ sprechen.
Den abschließenden Vortrag hält Professor Axel Haverich von der
Medizinischen Hochschule Anfang September zum Thema Gärten und
Gesundheit (mehr zum Programm auf Seite 7).
Am 23. Juni, 18.00 Uhr, ist Mitgliederversammlung. Nach der dreijährigen
Amtsperiode steht in diesem Jahr wieder die Wahl des Vorstands an.
Wir hoffen auch diesmal auf eine rege Beteiligung der Mitglieder, auf
lebhafte Diskussionen. Aus erster Hand erhalten Sie Informationen über
die Aktivitäten des Vereins, über Projekte und Pläne. Oberbürgermeister
Stephan Schostok hat sein Kommen in Aussicht gestellt.
Sichtbares Zeichen für das Engagement der Freunde ist das hochwertige
Tor im Osten der Schlossmauer, das die Freunde dank einer kräftigen
finanziellen Spende stiften konnte. Es wird Anfang Mai aufgestellt. Schon
Ende März wurden in den Gärten zwei Maulbeerbäume gepflanzt, die
ebenfalls die Freunde gestiftet haben. Wir werden ausführlich in der
nächsten Ausgabe berichten.
Wir blicken einem spannenden Sommer in Herrenhausen entgegen. Allen Freunden wünsche ich abwechslungsreiche Tage in unseren
prächtigen Gärten.
Mit herzlichen Grüßen
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Herrenhausen-Research-Fellowship der Freunde
erstmals 2014 vergeben
Indische Gartenbau-Wissenschaftlerin ausgezeichnet
Die Freunde der Herrenhäuser Gärten haben in Kooperation mit dem Zentrum
für Gartenkunst und Landschaftsarchitektur (CGL) der Leibniz Universität Hannover 2013 erstmals das internationale „Herrenhausen-Research-Fellowship“
ausgeschrieben. Das zweimonatige Stipendium soll den wissenschaftlichen Austausch fördern. Von den Bewerbungen aus Großbritannien, Kolumbien, Indien
und Deutschland hat sich das Kuratorium der Freunde 2014 für die Bewerbung
aus Indien entschieden. Frau Dr. Holakere Putta Swamy Sumangala vom Indian
Institute of Horticultural Research in Bangalore im indischen Bundesstaat
Karnataka wird sich im Juli und August 2014 am CGL dem wissenschaftlichen
Austausch zwischen Deutschland und Indien widmen. Dabei wird sie sich
besonders mit Gustav Hermann Krumbiegel (1865-1956) beschäftigen. Nach
einer Lehre in den Königlichen Gärten in Dresden-Pillnitz kam Krumbiegel über
weitere Stationen in Deutschland 1888 nach England. Dort vertiefte er seine
gartenkulturellen Kenntnisse besonders in den Royal Botanic Gardens in Kew.
1888 ging er schließlich von England nach Indien, wo er bis zu seinem Tod 1956
außerordentlich aktiv war. In Baroda, Bangalore, Mysore und vielen anderen
Orten Indiens konnte er seine umfassenden gartenkulturellen Kenntnisse einsetzen und stieg so in kurzer Zeit zu einem sehr gefragten Fachmann auf. Seine
größten Leistungen vollbrachte er unter der Herrschaft von Sri Krishna Raja
Wodeyar IV (1884-1940) im indischen Fürstenstaat Mysore, der damals nicht
nur in der Gartenkultur als beispielhaft für ganz Indien galt.
Das Forschungsvorhaben von Dr. Sumangala ist für die Freunde und für das CGL
besonders aufschlussreich, könnte es doch ein verstärktes Interesse an Themen
des gartenkulturellen Austauschs zwischen Deutschland und Indien nach sich
ziehen. Anlässlich von Krumbiegels 150. Geburtstag im Jahr 2015 sind mehrere,
dem wissenschaftlichen Austausch dienende Projekte in Bangalore und Mysore sowie in Dresden und Hannover geplant. Diese Projekte wurden maßgeblich von Prof. Dr. Gert Gröning, Universität der Künste Berlin und Mitglied im
Beirat des CGL, initiiert. Dabei geht es u.a. um eine Publikation zum Schaffen
von Krumbiegel mit Beiträgen aus Indien und Deutschland, eine Tagung zum
indisch-deutschen Austausch auf dem Gebiet der Gartenkultur und eine Ausstellung zum Leben und Werk von Krumbiegel. Daran sind aktiv das Deutsche
Generalkonsulat in Bangalore, die Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen GmbH und das CGL der Leibniz Universität Hannover beteiligt.
Fellowship-Gewinnerin Dr. Holakere
Putta Swamy Sumangala im Gespräch mit
Kollegen
Die Wissenschaftlerin mit ihrer kleinen
Tochter
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Georg I. regierte von 1714 bis 1727
Georg II. regierte von 1727 bis 1760
Georg III. regierte von 1760 bis 1820
Viele Wege führen zu den Royals
Niedersachsen zelebriert das 300jährige Jubiläum der Personalunion
zwischen England und Hannover
Es bedurfte eines großen Verhandlungsgeschicks, einer nie versiegenden Geduld und bester
kultureller und diplomatischer Beziehungen, um die mit Kostbarkeiten reich bestückte Ausstellung „Hannovers Herrscher auf Englands Thron 1714 – 1837“ auf die Beine zu stellen. Vom
17. Mai bis zum 5. Oktober feiert das Land Niedersachsen das 300-jährige Jubiläum dieser
besonderen deutsch-britischen Verbindung. Über 120 Jahre lang saßen die Royals aus Hannover auf dem englischen Thron. In fünf Museen, Kirchen und Schlössern können die Besucher
in dieses Kapitel der europäischen Geschichte eintauchen. Sie erfahren, wie es zu diesem
Aufstieg der Welfen kam, wie sich die Kultur der Deutschen am britischen Hof niederschlug
und was von der Themse an die Leine kam.
Kunstschätze aus der ganzen Welt wie Gemälde, Medaillen, Möbel, wertvolle Urkunden und
Briefe formen das Bild des georgianischen Zeitalters. Aus insgesamt 19 internationalen
Museen, vor allem in Großbritannien und den USA, kommen herausragende Exponate, etwa
von der Royal Collection, der Sammlung der Queen, der British Library und dem Britischen
Museum in London. Der Prado in Madrid und das Metropolitan Museum in New York stellen
Glanzstücke aus der berühmten Kunst- und Antikensammlung des Grafen von Wallmoden zur
Verfügung. Sie werden erstmals seit 1818 wieder zusammengetragen.
DIE AUSSTELLUNGEN
Niedersächsisches Landesmuseum
Hannover
Das Silberservice von König Georg III.
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Den roten Faden durch die rund 2000 qm
große zentrale Ausstellung im Landesmuseum bilden die Biografien der fünf Herrscher
aus dem Welfengeschlecht: Georg I., Georg
II., Georg III., Georg IV. und Wilhelm IV.. Ihre
Amtsgeschäfte, privaten Lebensverhältnisse,
Vorlieben und kulturellen Interessen spiegeln
eine Epoche wieder, in der um Fragen wie
Freiheit und Gleichheit gestritten, um Macht
und Märkte gerungen wurde. Der Besucher
erhält einen Überblick über das Europa des
18. und frühen 19. Jahrhunderts und über die
außereuropäische Welt, über Kriege, Kunst
und Kolonialismus.
Auf politischer, gesellschaftlicher und
kultureller Ebene gab es zwischen England
und Hannover nachhaltige Wechselwirkungen, zum Beispiel die Gründung der
Göttinger Universität und das Wirken
Georg Friedrich Händels am Londoner Hof,
dessen Prachtentfaltung und Mode in Hannover begeistert aufgenommen wurden.
Bildnachweise: Historisches Museum Hannover
Georg IV. regierte von 1820 bis 1830
Wilhelm IV. regierte von 1830 bis 1837
Museum im Schloss Herrenhausen
Im Ostflügel beleuchtet die Ausstellung das
junge Kurfürstentum Hannover am Vorabend
und in den ersten Jahren der Personalunion. Sie berichtet von der Machtpolitik des
Kurfürsten Ernst August (1635-1698) und
seiner Ehe mit Sophie von der Pfalz, der
„Mutter“ der Personalunion. Im Westflügel
des Schlosses werden nach über 200 Jahren erstmals Highlights der bedeutenden
Sammlung von Antiken und Gemälden des
illegitimen Sohnes Georgs II., Johann Ludwig
von Wallmoden-Gimborn, präsentiert.
Historisches Museum Hannover
Der Staatswagen Nr. 1 steht im Mittelpunkt
der Ausstellung im Historischen Museum
Hannover. Die repräsentative Kutsche wurde
1782 für die Zeremonie des „opening of parliament“ in London gebaut. 1814, nach dem
Sieg über die napoleonischen Truppen und
der Erhebung Hannovers zum Königreich,
wurde sie auf das Festland gebracht. 1821
stand sie König Georg IV. bei seinem lang
ersehnten Besuch in Hannover zur Verfügung. Die Ausstellung porträtiert außerdem
das junge Königreich Hannover vor dem
Hintergrund der britischen Weltmacht. Sie
zeigt die Welfenherrscher und ihre Repräsentanten vor Ort, die um Verfassung und
Agrarreformen gerungen haben. Berichtet
wird über die Residenzstadt Hannover und
über die architektonischen Leistungen des
damaligen Hofbaumeister Laves.
Wilhelm Busch – Deutsches Museum
für Karikatur und Zeichenkunst
Die Hanoverians, wie die Engländer die
neue Dynastie bezeichneten, wurden von
Parlament und Bürgern argwöhnisch
betrachtet. Das Auftreten der „deutschen“
Könige und ihrer Entourage verhalfen
ihnen zu einer hohen Popularität bei den
englischen Karikaturisten. Durch Printshops, die über ganz London verteilt waren, erreichten sie eine breite Öffentlichkeit
und prägten die politische Meinung.
George Cruikshank, Royal Hobby‘s, or
The Hertfordshire Cockhorse!, 1819
Wilhelm Busch – Deutsches Museum
für Karikatur und Zeichenkunst
Die im Wilhelm-Busch-Museum gezeigten
Karikaturen kritisieren politische Entscheidungen und Entwicklungen, kommentieren Skandale und Intrigen, amüsieren mit
Klatsch und Tratsch über die Prominenz.
Residenzschloss in Celle
Der machtpolitische Aufstieg der Welfen wurde systematisch durch Heiraten,
Kriege und Feste vorangetrieben. In
den historischen Räumen des Residenzschlosses in Celle wird diese Entwicklung
beleuchtet. War das Herzogtum Braunschweig-Lüneburg nach dem Dreißigjährigen Krieg noch stark zersplittert, so war
es 65 Jahre später zu einer europäischen
Größe herangewachsen, deren Herrscher
die Königskrone Großbritanniens trugen.
Die Ausstellung gibt Einblick in die Vorgeschichte der Personalunion und das Leben
in dieser Zeit.
Königin Charlotte, Ehefrau von
Georg III., mit ihren beiden ältesten
Söhnen, um 1764-1769
The Royal Collection Her Majesty
Queen Elizabeth II
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DAS KULTURELLE RAHMENPROGRAMM
Die Ausstellungen im Niedersächsischen Landesmuseum in Hannover, im Museum im Schloss Herrenhausen,
im Historischen Museum Hannover, im Wilhelm Busch
– Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst
sowie im Residenzmuseum Schloss Celle und in der
Präsentation auf der Marienburg werden flankiert von
einem umfangreichen und hochwertigen Rahmenprogramm. Neben wissenschaftlichen Forschungsprojekten
Historische Kutschfahrt Georg I.
nach London
Einen besonderen Gag hat sich Hannoversch-Britische Gesellschaft e.V. ausgedacht: Mit Pferd und Kutsche wird die
historische Anreise Georg I. von Hannover nach London so originalgetreu
wie möglich realisiert. Die Reise wird
am 1. Mai am Celler Schloss starten und
über Hannover durch die alten Welfenlande nach London führen. Am Tage
der Ausstellungseröffnung, also am 16.
Mai, wird die königliche Kutsche am St.
James’s Palace, dem früheren Sitz der
britischen Monarchen, ankommen.
14! Deutsch-Britische Collagen
VolkswagenStiftung Schloss Herrenhausen
In der Veranstaltungsreihe der VolkswagenStiftung und des Landesmuseums
Hannover stehen die deutsch-britischen
Beziehungen in den 300 Jahren seit 1714
im Mittelpunkt. Historische Ereignisse, Bildende Künste, Musik und Literatur werden
hier miteinander verknüpft.
www.volkswagenstiftung.de
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und Tagungen lassen Konzerte, Opernaufführungen,
Lesungen und Sportevents die Zeit lebendig werden, als
die Royals aus Hannover kamen. Die Schauplätze sind
Kirchen, Theater und vielfach Herrenhausen.
Ausführliche Informationen über die Ausstellungen
und das Rahmenprogramm finden Sie im Internet unter
www.royals-aus-hannover.de
Der Weg zur Krone auf Schloss Marienburg
Vom 1. Mai bis 9. November 2014
„Der Weg zur Krone – Das Königreich Hannover und seine
Herrscher“ – so lautet das Motto der Ausstellung auf Schloss
Marienburg. Hier haben Besucher Einblicke vor allem in die
jüngere Welfengeschichte in der Zeit zwischen 1814 und
1866. Spektakuläres Highlight der einzigartigen Schau sind
die Insignien des Königreichs Hannover, die Königskrone
(Foto) mit Zepter und die Brautkrone.
Ausstellungsbesucher haben auch Zutritt zu den sonst
nicht zugänglichen Zimmern des Königinnenflügels.
Die Ausstellung kann nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden.
www.schloss-marienburg, de
Symposium über deutsche und englische
Gartenkultur zwischen 1714 und heute
„Hanover and England – a garden and personal union? German and British garden culture between 1714 and today“ war der Titel eines Symposiums, das Ende
Februar den Auftakt zu einer Reihe von Veranstaltungen anlässlich des 300-jährigen Jubiläums der Personalunion bildete. Organisiert wurde das vom niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur geförderte Symposium vom
Zentrum für Gartenkunst und Landschaftsarchitektur (CGL) der Leibniz Universität Hannover in Kooperation mit Prof. Dr. Marcus Köhler, Technische Universität
Dresden. Die Bedeutung der exzellent besetzten wissenschaftlichen Fachtagung
wurde durch die Grußworte des britischen Botschafters, Simon McDonald, und
Hannovers Oberbürgermeister Stefan Schostok unterstrichen.
Die Referenten und Referentinnen von englischen und deutschen Universitäten
beleuchteten vielfältige Facetten zu 300 Jahren gartenkultureller Wechselbeziehungen zwischen England und Deutschland. So sprach z.B. John Edmondson
(Royal Botanic Gardens, Kew) über das Wirken von Georg Dionys Ehret (17081770) als „botanical artist“ in England, der mit führenden Botanikern zusammen arbeitete und zahlreiche Pflanzenbücher illustrierte. Die Zusammenhänge
zwischen dem Berggarten in Herrenhausen und den Royal Botanic Gardens Kew
wurden kenntnisreich von Sophie von Schwerin beleuchtet. Und Marcus Köhler
sprach über die Bedeutung der England-Reisen von Friedrich Karl von Hardenberg (1744/45), Jobst Anton von Hinüber (1766/67) und Ernst Ludwig Julius
von Lenthe (1780), zu denen umfangreiche schriftliche Zeugnisse vorliegen.
Das Symposium führte mit dem öffentlichen Abendvortrag von Professor James
Hitchmough (Universität Sheffield) zum Thema „Landscape architecture in
21st century Britain – issues and challenges“ dann am Beispiel Englands in die
Gegenwartssituation der Landschaftsarchitektur. Joachim Wolschke-Bulmahn
Sommerakademie Herrenhausen 2014
Die Sommerakademie Herrenhausen hat sich über fünf Jahre zu einem Erfolgsmodell entwickelt. Jedes
Jahr werden bei den letzten Vorträgen im August zahlreiche Fragen an die Organisatoren gerichtet,
ob es denn im kommenden Jahr weitergehen werde. Selbstverständlich! Auch für den Sommer 2014
bereiten die Veranstalter, die Landeshauptstadt Hannover/Herrenhäuser Gärten, die Wilhelm-BuschGesellschaft, das Zentrum für Gartenkunst und Landschaftsarchitektur (CGL) der Leibniz Universität
Hannover und die Freunde der Herrenhäuser Gärten e.V. wieder ein attraktives Programm mit hochkarätigen Referenten und Referentinnen vor. Die Auswahl der Themen ist sehr individuell und ergibt
einen bunten Bilderbogen aus höchst unterschiedlichen Bereichen. Wie jedes Jahr finden die Veranstaltungen im Wilhelm Busch – Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst statt.
Eröffnet wird die wieder zehn Vorträge umfassende Sommerakademie 2014 am 3. Juli mit einem Vortrag
von Prof. Wenchao Li; der Inhaber der Leibniz-Stiftungsprofessur wird über „Natur und Gärten bei
Gottfried Wilhelm Leibniz“ sprechen. Vierzehn Tage später, am 17. Juli, folgt die bekannte Gartenschriftstellerin Renate Hücking mit Einblicken in die Gartenkultur der Goethe-Zeit. Zum Thema „Malmaison:
Liebe – Lust – Politik“ referiert die Direktorin des Wilhelm Busch Museums, Dr. Gisela Vetter-Liebenow, in
bekannt kurzweiliger Weise am 24. Juli. Einem ernsten Thema ist der Vortrag des Vorsitzenden des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., Rolf Wernstedt, am 31. Juli gewidmet. Anlässlich
des Gedenkjahres an den Beginn des 1. Weltkriegs 1914 wird er über Soldatenfriedhöfe und
Gedenken sprechen.
Der August wird, namentlich sehr passend, mit einem Vortrag über die „Gärten zur Zeit des
Augustus“ eröffnet – am 7. August durch die Geschäftsleiterin des CGL, Dr. Sabine Albersmeier.
Mit einem Vortrag über Hannover aus der Vogelperspektive im Jahre 1917 wird Ronald Clark,
Direktor der Herrenhäuser Gärten, am 21. August überraschen. Er stellt Hannover als „Großstadt im Grünen“ anhand einer einmaligen Fotoserie über einen Rundflug über die Stadt aus
dieser Zeit vor. Die Fotoserie stellt das Historische Museum zur Verfügung.
Die indische Gartenbauwissenschaftlerin Dr. Holakere Sumangala, in diesem Sommer
Herrenhausen-Research-Fellow der „Freunde“ (siehe Seite 3), wird eine Woche später am 28.
August über Botanische Gärten in Indien und das dortige langjährige Wirken des deutschstämmigen Gartenbauers, Botanikers und Landschaftsarchitekten Gustav Hermann Krumbiegel (1893-1956) referieren.
Als Referent für den Schlussvortrag am 4. September konnte Prof. Dr. Axel Haverich von der Medizinischen Hochschule Hannover gewonnen werden, der über die Wechselwirkung von Gärten und Gesundheit sprechen wird. Ein weiterer Höhepunkt könnte ein Vortrag des hannoverschen Oberbürgermeister
Stefan Schostok sein. Seine Bereitschaft hatte der Oberbürgermeister im Jahres- Gespräch mit dem
Vorstand der „Freunde“ erklärt, Termin und Thema sind zur Zeit noch in Absprache.
Das endgültige Programm der Sommerakademie Herrenhausen 2014 wird Ende April
gedruckt vorliegen. Es ist erhältlich in der Information der Herrenhäuser Gärten und im
Wilhelm Busch – Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst.
Im Vortrag von Dr. Gisela
Vetter-Liebenow zum Thema
„Malmaison : Liebe – Lust –Politik“ (24.7.) ist Napoleon eine
zentrale Figur. Das Gemälde
stammt aus 1803 und wurde
dem Katalog „Napoleon Genie
und Despot“ entnommen.
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Die Oper „George“ lässt im September
das Festival neu aufleben
Der Festspielkalender
Die KunstFestSpiele Herrenhausen 2014 finden
vom 6. Juni bis 1. Juli und im September statt.
Hier die Veranstaltungen in Kurzform:
6. Juni, 18.00 Uhr
Festrede
Eröffnung mit Dr. Martin Roth
Direktor des Victoria and Albert Museum, London
6. Juni, 20.00 Uhr
Musiktheater / szenisches Konzert
Mozart/ van Schoor: Requiem
8. Juni, 20.00 Uhr
Konzert
Levit & Friends: Schostakowitsch
9. Juni, 19.00 Uhr
Film / Konzert
Buster Keaton: The General / Riley: In C
10. Juni, 19.00 Uhr
VolkswagenStiftung: 26. Herrenhäuser Gespräch
Traumatische Verhältnisse – Soldaten im
Kriegseinsatz
11. Juni, 20.00 Uhr
Lesung
Simon Schwartz: Graphic Novels
13. und 15. Juni, 20.00 Uhr
Musiktheater nach Henry Purcell
Le Crcodile Trompeur / Dido and Aneas
15. Juni, 12.00 bis 20.00 Uhr
Performance
Quo vadis Europa I: Speakers‘ Corner
15. Juni, 19.00 Uhr
Musiktheater
Manos Tsangaris: Love & Diversity
17. Juni, 20.00 Uhr
Theater
Quo vadis Europa II: David’s formidable Speech
on Europe
19. Juni, 20.00 Uhr
Musiktheater
The Paper Cinema’s Odyssey
20. Juni, 19.30 Uhr
Raumkonzert
Schneller / Sanchez-Verdú: Dazwischen (UA)
22. Juni, 19.00 Uhr
Musiktheater
Monteverdi/Berio/Goebbels: Songs of War
27. Juni, 16.00 Uhr
Abschlusspräsentation der Akademie der Spiele
Pavillon der Sinne
28. Juni, 21.00 Uhr
Szenisches Raumkonzert
Mitterer: Labyrinth 14/3
29. Juni, 17.00 Uhr, und 1. Juli, 20.00 Uhr
Wandelkonzert
Mozart/Pärt/Gabrieli: Begehbare Sinfonie
19. September, 20.00 Uhr
Musiktheater
Schubert/Kentridge: Die Winterreise
25. bis 28. September, 20.00 Uhr
Oper
Kats-Chernin: George (UA)
Tickets erhalten Sie bei allen CTS-/Eventim-Vorverkaufsstellen und im Künstlerhaus Hannover.
Ausführliche Informationen über alle Veranstaltungen unter www.kunstfestspiele.de
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Spannende Verhältnisse
Hochkarätige Künstler schlagen bei den KunstFestSpielen 2014
eine Brücke vom Barock bis zur Gegenwart
Anfangs zögernd, dann mit zunehmendem Interesse hat das hannoversche
Publikum die KunstFestSpiele Herrenhausen aufgenommen. Nun schon zum
fünften Mal findet dieses Festival statt. Unter dem Motto „Verhältnisse“ bieten
international anerkannte Künstler im Juni und September ein genreübergreifendes Programm, das vom Barock bis zur Gegenwart reicht. Neben freund- und
feindschaftlichen Verhältnissen in Europa nehmen die KunstFestSpiele u.a. auch
Bezug auf die Feierlichkeiten zum 300- jährigen Bestehen der Personalunion
in Hannover. Einige Produktionen legen den Fokus auf britische Musiker und
Künstler. Hier Highlights aus dem Programm der KunstFestSpiele Herrenhausen
2014 – letztmalig unter der Intendanz von Dr. Elisabeth Schweeger. Sie wechselt
zum 1. September an die Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg.
WOLFGANG AMADEUS MOZART/ RICHARD VAN SCHOOR:
REQUIEM (UA) MUSIKTHEATER /SZENISCHES KONZERT
FR 6.6. 20:00 Galerie (Premiere), SA 7.6. 20:00 Galerie
„Requiem“ ist eine multimediale musikalisch-szenische Meditation über den Tod, über
Verzweiflung und Verheißung, über Mozart, der als junger Mensch starb, während er am
Auftrag eines Requiems arbeitete. Richard van Schoor greift Mozarts Fragment auf, hebt
kompositorisch aus ihm Stimmen hervor, führt sie mit neu geschriebenen zusammen.
Der Abend lädt ein zu einer Traumreise, die vom Abbruch, vom Sterben und von den
Momenten der Angst in Mozarts Komposition handelt. Die hohen Stimmen des Tölzer
Knabenchors und die besonderen Klangfarben der Countertenöre Valer Sabadus und
Terry Wey symbolisieren Hoffnung auf Erlösung.
Valer Sabadus (Sopran), Terry Wey (Alt), Daniel Johannsen (Tenor), TomásKrál (Bass),
Tölzer Knabenchor (Leitung: Ralf Ludewig), Markus Stein (Orgel), Philharmonisches
Orchester des Stadttheater Gießen (Leitung Michael Hofstetter),
SZENISCHE LEITUNG: Christof Nel, Martina Jochem
RAUMKONZEPT: Thomas Goerge
Eine Produktion der KunstFestSpiele Herrenhausen und des Stadttheater Gießen
LE CROCODILE TROMPEUR / DIDO AND AENEAS
MUSIKTHEATER NACH HENRY PURCELL
FR 13.6. 20:00, Orangerie, SA 14.6. 20:00, Orangerie
Mit der Gründung Roms opferte der Trojaner Aeneas seine Liebe zugunsten seiner Karriere. Ähnlich wie Purcell diese alte Geschichte vor mehr als dreihundert Jahren in seine
Zeit versetzte und zeitgenössisches Musiktheater schuf, so verfährt heute das berühmte
Théâtre des Bouffes du Nord mit Purcells „Dido und Aeneas“. Tragik vermischt sich mit
Komik, wenn sich Fürsten und Götter dem modernem Alltag stellen. Alle Darsteller sind
zugleich Musiker, die vor allem im Jazz geschult wurden. Im vermeintlich respektlosen
Umgang mit Stoff und Musik legt „Le Crocodile trompeur“ einen mythologischen Kern
frei – den Schmerz, verlassen zu werden.
* Das Ticket berechtigt am 14.6. gleichzeitig zum Besuch der Installation Peter Ablinger
„Portrait meiner Eltern“ in der Galerie.
PAPER CINEMA: THE PAPER CINEMA’S ODYSSEY FILMKONZERT
DO 19. Juni 2014, 20:00 Uhr, ORANGERIE
„Paper Cinema“ bietet Kino und Theater zugleich. Das Personal ihres Films bieten
ausgeschnittene Figuren aus Papier. Vor den Augen des Publikums werden sie von nur
zwei Spielern im Moment der Aufführung geschaffen, in präzisem Timing bewegt und
von einer Kamera an die Leinwand geworfen. Drei Musiker ergänzen dies Spiel mit der
Illusion um einen grandiosen Soundtrack, der auf wenigen Instrumenten und simplen
Haushaltsgegenständen die Klangwelt eines Orchesters entfesselt.
ELENA KATS-CHERNIN: GEORGE (UA) OPER
DO 25.9. 20:00 ORANGERIE (PREMIERE), FR 26.9. – SO 28.9. 20:00 ORANGERIE
Auch wenn der Titel der Oper einen royalen Hintergrund hinter dem englischen Namen
„George“ vermuten lässt – es verbirgt sich dahinter neben Georg I. der berühmte deutsche Komponist Georg Friedrich Händel. Zur richtigen Zeit in hannoversche Dienste
getreten, wurde er zum Herrscher über die Londoner Oper und zum Pop-Idol der Londoner Gesellschaft. Eine Episode aus dem Jahr 1719 liegt dem Libretto des Filmemachers
Axel Ranisch zugrunde. Von „George I“ erhält Händel den Auftrag zu einem Bühnenwerk. Das zu diesem Zweck veranstaltete Vorsingen mutet freilich bald an wie eine
Casting-Show, und zusehends überstürzen sich die Ereignisse. Elena Kats-Chernin, die
bei Helmut Lachenmann in Hannover studierte, ist eine der führenden Komponistinnen
Australiens. In jüngster Zeit schrieb sie für die Sydney Opera, die Komische Oper Berlin,
die Berliner Philharmoniker, die King’s Singers und das Ensemble Modern.
MITWIRKENDE Musiktheater-Ensemble, Jugendchor und Orchester des Theater für
Niedersachsen sowie Gastsolisten
INSZENIERUNG UND TEXT Axel Ranisch
IDEE, KONZEPT, PRODUKTION Danya Segal
MUSIKALISCHE LEITUNG Werner Seitzer
Eine Produktion von Danya Segal mit dem Theater für Niedersachsen im Rahmen
der Landesausstellung 2014 „Hannovers Herrscher auf Englands Thron 1714-1837“ in Kooperation mit den KunstFestSpielen Herrenhausen und den Niedersächsischen Musiktagen.
Levit & Friends, Schostakowitsch, © Felix Broede
Buster Keaton: General, © Buster Keaton
Das Bonbon für die Freunde: die „Begehbare Sinfonie“
Ein Wandelkonzert im Großen Garten mit Mozart, Pärt und Gabrieli
TERMIN: Dienstag, 1. Juli. 20:00 Uhr, Großer Garten
Auf Vorschlag der Veranstalter kann der Verein der Freunde der
Herrenhäuser Gärten seinen Mitgliedern einen besonderen Abend
während des Festivals anbieten. Unter dem Titel „Begehbare
Sinfonie“ erleben Sie ein Wandelkonzert im Großen Garten. Eine
Stunde vor Beginn der Veranstaltung können sich die Freunde
im Arne-Jacobsen-Foyer zu einem kleinen Umtrunk (auf eigene
Rechnung) treffen. Die Intendantin Frau Dr. Elisabeth Schweeger
wird die Runde begrüßen und auf das Erlebnis einstimmen. Dieses
Konzert gehört zu den besonderen Attraktionen des Festivals.
Ausgehend von der Vielstimmigkeit von Mozarts „Jupiter-Sinfonie“,
entstand die Idee zu diesem Konzert. Der Zuhörer wandelt zwischen den Stimmen und Instrumenten und erlebt die Sinfonie aus
veränderten Perspektiven. Die „Jupiter-Sinfonie“ wird ergänzt durch
Stücke des estnischen Komponisten Arvo Pärt (*1935) und des
Venezianers Giovanni Gabriele (1554-1612).
Wolfgang Amadeus Mozart: Sinfonie Nr. 41 C-Dur („Jupiter- Sinfonie“) / Arvo Pärt: Fratres / Giovanni Gabrieli: aus „Symphoniae
sacrae“ (Bearbeitung für Instrumente)
Niedersächsisches Staatsorchester Hannover
MUSIKALISCHE LEITUNG: Benjamin Reiners
DAUER ca. 60 Minuten / keine Pause
Bei Regen findet die Veranstaltung in der Galerie statt.
TICKET: 15,00 Euro plus 1,50 Euro Vorverkaufsgebühr und 1,10
Euro Ticketgebühr
Teilnehmerzahl: max. 50 Personen
Und hier exklusiv für die Vereinsmitglieder: Unter dem Stichwort
„Freunde“ gibt es im Künstlerhaus Hannover, Sophienstraße 2,
Tel. 0511- 1684-1222, ein Kontingent von 50 Karten.
Bis zum 15. Mai ist dieses Kontingent reserviert.
Treffpunkt:19.00 Uhr im Arne-Jacobsen-Foyer
Unter den Linden wird die „Begehbare Sinfonie“ aufgeführt
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Gestern und heute: ein reizvoller Vergleich
Die Sonnenuhr blieb an ihrer gewohnten Stelle – hier die Perspektive 1914 und heute
Weltkulturerbe: ein steiniger Weg zum Ziel
Die UNESCO legt strenge Maßstäbe an – In Herrenhausen sind die Experten gefragt.
Die Initiative der „Freunde der Herrenhäuser Gärten“, sich bei der UNESCO für Herrenhausen um den Titel „Weltkulturerbe“ zu bewerben, hat in der hannoverschen Öffentlichkeit
starke Beachtung gefunden. Um sich einen Überblick über die jetzige Situation zu verschaffen, lud das Kuratorium der „Freunde“ Spitzenvertreter der Stadt, des Landes und
ausgewiesene Experten Ende Januar zu einem Round Table in die Leibniz Universität ein.
Im Mittelpunkt der über dreistündigen Diskussion stand die Suche nach Alleinstellungsmerkmalen im Vergleich zur nationalen und internationalen Konkurrenz. Nach Ansicht der
Fachreferenten werden die Herrenhäuser Gärten allein die Kriterien der UNESCO nicht
erfüllen. Es bedarf zusätzlicher Argumente.
In diesem Zusammenhang unterstrich Prof. Dr. Li, Leibniz-Stiftungsprofessor an der Leibniz
Universität, die weltweite Bedeutung des Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz für
Herrenhausen. „Sein Name steht für Vergangenheit und Gegenwart, für Ortsverbundenheit und
Weltoffenheit.“ Die Leibniz-Forschung sei weltweit sehr gut vernetzt, von China bis zu den USA
arbeiteten 14 Leibniz-Gesellschaften zusammen. „Sie können als Lobby bei den jeweiligen nationalen UNESCO-Komitees Überzeugungsarbeit leisten“, schlug Li vor. Auch Dr. Georg Ruppelt, der
Direktor der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek, betonte: „Der Mann war und ist ein Glücksfall
für Hannover und Herrenhausen.“ Mit dem Namen Leibniz, dessen umfassender Schriftwechsel
zum Weltdokumentenerbe zählt und in der Leibniz Bibliothek verwahrt wird, verband Ruppelt
die Begriffe Kultur, Intelligenz, Philosophie, Toleranz und Internationalität.
Die Große Fontaine um die
Jahrhundertwende und heute
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Zuvor hatte Walter Hirche, der Präsident der deutschen UNESCO-Kommission, das Vorgehen der
UNESCO bis zur Titelvergabe und die einzelnen Bewerbungsstufen dargestellt. Mehrfach verwies
er auf die zunehmende Konkurrenz aus Asien und Afrika. „Die UNESCO entscheidet nicht nach
Proporz, sondern allein nach der Qualität der vorgestellten Projekte.“ Bei einer Bewerbung muss
Hannover folgende Instanzen durchlaufen: Die Stadt reicht den Antrag beim niedersächsischen
Ministerium für Kultur und Wissenschaft ein. Nach einer Prüfung wird die Bewerbung an die
Kultusministerkonferenz weitergeleitet, hier werden die Unterlagen aus allen Bundesländern
gesichtet, die Auswahl wird an das Auswärtige Amt geschickt. Erst von dort wird die Bewerbung
an das Weltbüro der UNESCO geleitet. Hirche: „Der Weg ist steinig, finanziell aufwändig und
ungemein zeitraubend.“ Bis eine Welterbe-Urkunde überreicht wird, können 18 Jahre vergehen.
Einige Erfahrung mit den UNESCO-Gremien brachten Jochen Martz, der Vorsitzende des Arbeitskreises historische Gärten, und Prof. Dr. Michael Rohde, Gartendirektor der Stiftung Preußische
Schlösser und Gärten, mit. Beide betonten die strikt geforderte Authentizität eines Projekts.
Auf der Postkarte aus 1907 überschatten riesige Bäume das Gartentheater. Die Bäume wurden neu gepflanzt und werden seither in Kastenform gehalten.
Bilder sagen mehr als tausend Worte. Hans-Heinrich Kirchhoff, Vereinsmitglied und begeisterter Herrenhausen-Liebhaber, verglich PostkartenMotive des Großen Gartens aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts mit seinen eigenen Fotos, bei denen er die Perspektive wie auf den alten
Bildern wählte. Was hat sich verändert? Was ist geblieben? Machen Sie sich selbst ein Bild. Hans-Heinrich Kirchhoff erhielt die Postkarten von
Hans-Jürgen Freund, der über eine umfangreiche Sammlung verfügt.
Martz, der selbst schon an Auswahlverfahren im Endstadium beteiligt war, befürchtete, dass
die Umwandlungen des Großen Gartens in den 30er und 50er Jahren den Erfolg infrage stellen
könnten. Michael Rohde sah in dem Wandel durchaus eine Chance: „Nicht Umwandlung, sondern
die Darstellung der Entwicklung als Teil der 300jährigen Geschichte könnte ein Pluspunkt sein.“
Prof. Dr. Joachim Wolschke-Bulmahn vom Zentrum für Gartenkunst und Landschaftsarchitektur der Leibniz Universität verwies auf die Veränderungen der vergangenen Jahrzehnte, unter
anderem Schlossneubau, Regenwaldhaus/Sealife und Neptunbrunnen. Zukünftige Eingriffe
müssten sehr sorgfältig auf ihre „Weltkulturerbe-Verträglichkeit“ geprüft werden. Er sieht ein
Alleinstellungsmerkmal für Herrenhausen darin, dass hier ein in Europa einmaliges Forschungszentrum für Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur entstanden ist. Er verwies auf die
Aussagen internationaler Koryphäen, die im Mai 2011 die Bedeutung von Herrenhausen diskutierten und befanden, dass Herrenhausen nicht nur durch seine Gärten besteche, deutlich
in die Waagschale falle das Erbe berühmter Geistesgrößen.
Das Fazit zog Oberbürgermeister Stefan Schostok. Herrenhausen müsse als Gesamtkomplex
wahrgenommen werden. “Wir müssen neue Orientierungsmerkmale finden“, meinte er. Wie
der OB sprach sich auch die hannoversche Kulturdezernentin Marlis Drevermann, die für
die Stadt die Federführung übernimmt, für eine rasche Planung aus. Das Pro und Contra
einer Bewerbung sollen nun Gutachter und eine Arbeitsgruppe definieren. Wenn es eine
Chance gibt, will Hannover sie nutzen. Die „Freunde“ werden die Stadt unterstützen.
Anne Winkel-Kirch
Mitgliederversammlung am 23. Juni
Informationen aus erster Hand erhalten
die Mitglieder des Vereins der Freunde der
Herrenhäuser Gärten e. V. auf ihrer Mitgliederversammlung am 23. Juni, 18.00 Uhr,
im Wilhelm-Busch-Museum. Ein Tagesordnungspunkt ist die Wahl des Vorstands, die
alle zwei Jahre ansteht.
Zuvor wird der Vereinsvorsitzende Sepp D.
Heckmann über die vielfältigen Aktivitäten
des Vereins berichten. Auf der Tagesordnung
stehen außerdem unter anderem die Berichte des Schatzmeisters und des Direktors
der Herrenhäuser Gärten, Ronald Clark. Der
Vorstand hofft auf ein hohes Interesse seiner
Mitglieder und auf eine lebhafte Diskussion.
Stephan Schostok, der Oberbürgermeister
von Hannover, hat seine Teilnahme an der
Mitgliederversammlung in Aussicht gestellt.
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1. Auf der Suche nach dem Garten
Eden. Science-fiction-Geschichten
für eine bessere Welt. Hg. von Horst
Heidtmann. Baden-Baden 1984.
Umschlag Titelbild: Carl Hoffmann,
Brandenburg.
2. Bob Shaw: Die grünen Inseln.
Science Fiction-Roman. 2. Aufl.
München 1979. Umschlagentwurf:
Creativ Shop, A. und A. Bachmann,
München. Umschlagillustration:
Jürgen F. Rogner, München.
Phantastische Gärten
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Schriftsteller und Cineasten haben in den vergangenen Jahrhunderten ihre
phantasievollen Visionen über die Gärten der Zukunft in höchst unterschiedlichen Szenarien publiziert. Hier eine Betrachtung von Dr. GEORG RUPPELT,
dem Direktor der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek.
Silent Running
„Lautlos im Weltraum“ treibt am Schluss des gleichnamigen Kultfilms von 1972 (Original:
„Silent Running“ mit bewegenden Liedern von Joan Baez) eine riesige mit künstlichem Licht
ausgestattete Kuppel daher, die ein abgeschlossenes Biotop schützt: Ein Garten Eden als
Flaschenpost in der Weite des Weltraumes, versehen mit einem Wasserfall und Teich, inmitten von allerlei Blumen und Bäumen, unter denen Häschen hoppeln und auf denen Vögel
singen. Betreut wird dieses Weltraum-Idyll von einem kleinen Roboter, der Huey heißt und
über gewisse menschliche Eigenschaften verfügt.
Hier der Inhalt dieses wunderbaren Films: Acht Jahre bereits treibt eine Flotte von Raumschiffen durch das Sonnensystem. Sie hat die Aufgabe, als extraterrestrische „Arche Noah“
die Fauna und vor allem die Flora der Erde unter gewaltigen Glaskuppeln zu erhalten. Auf
der Erde selbst ist nahezu die gesamte Natur zerstört worden. Bäume existieren nicht mehr,
die Menschheit ernährt sich von synthetischen Stoffen. Im Raumschiff Valley Forge betreuen vier Astronauten die angekoppelten Biotope. Einer der Astronauten, Freeman Lowell,
widmet sich dieser Aufgabe mit viel Engagement, ja mit Hingabe. Er isst auch das unter den
Kuppeln biologisch angebaute Gemüse und die Früchte aus den Gärten, während seine drei
Kameraden natürliches Essen verabscheuen.
Als die Raumschiffe aufgefordert werden, die Gartenkuppeln abzusprengen und sie mit den
eingelagerten Atombomben zu vernichten, um dann zur Erde zurückzukehren, ermordet
Lowell seine drei Kameraden, um die letzte verbliebene Kuppel zu retten. Als er von einer
Rettungsmission entdeckt wird, sprengt er die Kuppel mit einem der kleinen Roboter an
Bord ab und vernichtet die Valley Forge und damit sich selbst mit Hilfe der Atombomben.
Der abgesonderte Garten
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Auf der Erde spielt der wohl berühmteste aller Science Fiction-Filme, „Metropolis“, Teil
des UNESCO-Weltdokumentenerbes und seit Kurzem wieder in einer nahezu kompletten
Fassung verfügbar. Gesellschaftlich abgesondert sind darin die „Ewigen Gärten“, so heißen
sie in Thea von Harbous Roman „Metropolis“, der der Verfilmung von Fritz Langs Welterfolg
zugrunde lag. Diese „Ewigen Gärten“ sind für die meisten Menschen ebenso unzugänglich
wie der Weltraum. Sie gehören zum „Club der Söhne“, der im schönsten Haus von Metropolis residiert, in dem die männliche Jeunesse Dorée Sport treibt, feiert und sich von schönen
Dienerinnen verwöhnen lässt.
Abgesonderte Paradiese finden sich in dem 1930 beziehungsweise 1931 erschienenen
Roman „Das Automatenzeitalter“ von Ludwig Dexheimer, der ihn unter dem Pseudonym Ri
Tokko publizierte. Der Roman spielt im Jahr 2500 und schildert eine technische Entwicklung, die zum Teil in unserer Gegenwart schon Wirklichkeit geworden ist. Statt Treibhäusern werden im Jahr 2500 künstliche Oasen in der Sahara angelegt.
Gegen Ende des 20. Jahrhunderts hat Miquel de Palol mit dem 1133 Seiten umfassenden
Roman „Im Garten der sieben Dämmerungen“ ein Decamerone publiziert („Decamerone“ ist
die Sammlung von 100 Novellen von Giovanni Boccaccio, abgefasst wahrscheinlich zwischen 1349 und 1353). Der Roman spielt im Jahr 2024 in Barcelona, das unter den Auswirkungen eines europäischen Atomkrieges zu leiden hat. Die Einwohner der Stadt versuchen
auf jede mögliche Weise aus der Stadt zu fliehen; eine kleine Gruppe Privilegierter findet in
einem geschützten Schloss in den Pyrenäen Zuflucht. Dieses Schloss wird von Fels eingeschlossen, enthält jeden nur erdenklichen Luxus, kostbare Bibliotheken und Kunstschätze
und ist von einem magischen Garten umgeben. In sieben Tagen und sieben Nächten erzählen sich in dieser abgesonderten Zufluchtsstätte drei Frauen und sieben Männer verschiedene Geschichten, die dann kunstvoll ineinander verwoben werden.
Schon in Thomas Morus’ „Utopia“ von 1517 sind Gärten wichtig für die Gesellschaft: „Es
gibt kein Haus, das nicht, genau so wie es sein Vordertor zur Straße hat, eine Hinterpforte
zum Garten besitzt. Diese zweiflügeligen Türen … lassen einen Jeden ein: so gibt es keinerlei
Privatbereich. Denn sogar die Häuser wechseln sie alle zehn Jahre durch Auslosung… Die
Gärten schätzen sie außerordentlich. In ihnen ziehen sie Reben, Obst, Gemüse und Blumen
von solcher Pracht und Schönheit, dass ich niemals etwas Üppigeres und zugleich Geschmackvolleres gesehen habe. Dabei spornt ihren Eifer nicht nur die Freude an der Sache
selbst an, sondern auch der Wettstreit der Stadtteile untereinander in der Pflege der Gärten.
Und gewiss könnte man in der ganzen Stadt nicht leicht etwas anderes finden, das dem
Nutzen sowie dem Vergnügen der Bürger dienlicher wäre…“
Gärten der Lust
Ian Watson veröffentlichte 1980 mit „The Gardens of Delight“, deutsch „Die Gärten des
Meisters“, nicht nur einen seiner besten Romane, sondern auch einen bedeutenden Roman
des Genres. Im 24. Jahrhundert landet ein irdisches Raumschiff auf einem kleinen Planeten,
der von Einhörnern, fliegenden bzw. auf dem Trockenen lebenden Fischen, merkwürdigen
Maschinen, Teufeln und unbekleideten Menschen bewohnt ist. Die nach Jahrhunderte
langem Kälteschlaf erwachte Mannschaft wird einbezogen in ihr bis dahin nie begegnete
erotische Erlebnisse, lernt dann aber auch die dunkle Seite des Planeten kennen: die Hölle,
Julius von Voß: Ini. Ein Roman
aus dem 21sten Jahrhundert.
Eine Utopie der Goethe-Zeit.
Neu herausgegeben und
kommentiert von Ulrich Blode.
Oberhaid, 2008. Titelkupfer.
Das Bild stellt eine von
Walfischen [!] gezogene Reiseinsel dar.
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wo die Menschen gequält und gefoltert werden. Der gesamte Planet ist den Werken von
Bosch nachgebildet. Er ist ein Erzeugnis aus den Menschen und dem Erb- und Saatgut einer
früheren terranischen Expedition und einer offenbar durch einen Quanteneffekt ins
Dasein getretenen transzendentalen Lebensform.
Liebe und Gärten gehören einfach zusammen. Das kann man auch im 1810 erschienenen
Roman „Ini“ lesen, der oft als erster deutscher Science Fiction-Roman bezeichnet wurde
(was er nicht ist; er ist wohl der zweite). Der Held reist mit der schönen Ini durch Europa
und erlebt die Gartenstadt Madrit [!]: „Oft klang die kastilianische Guitarre, noch, wiewohl
sehr veredelt, im Gebrauch, in süßen Melodien herab, begleitet vom Sopran liebeathmender
Mädchen… Von den vielen Plätzen waren diejenigen, welche nicht zu Handelsmärkten
dienten, entweder mit Lustwäldchen von Cedern oder üppigen südlichen Fruchtbäumen
bepflanzt, oder in anmuthige Wiesenplane umgeschaffen, oder mit weiten klaren Wasserbecken geziert, auf denen bequeme Gondeln zu Freudenfahrten einluden. So glich Madrit
einem großen Garten…“
Gärten ohne Fauna und Flora
Nur noch künstliche Vögel, Käfer und Blätter gibt es „Im mechanischen Garten“ von Franz
Neugebauer von 1992. In der anrührenden Kurzgeschichte von Terry Bisson „Carls Gärtnerei“ versucht ein engagierter Gärtner die letzten und sehr teuren Reste von „echten“ Gärten
zu retten. Dies gelingt ihm freilich nicht in einer Welt von Laser-Bäumen, Pseudorasenflächen, Cyber-Sträuchern, fertilisaturierten Plastatwerken mit Blütenansätzen, Ulmen von
Microsoft und Holo-Pflanzen.
In der wohl pessimistischsten deutschsprachigen Dystopie, „Tuzub 37“ von Paul Gurk aus
dem Jahr 1935, werden die Reste der Natur, werden Tiere und Pflanzen von einer mechanisierten Menschenwelt, die „auf ihrem Fortschritt zur Menschenmaschine und endlich zur
Vollendung der Maschinenmaschine“ ist, in Zoo oder Garten ähnlichen Revieren gehalten.
Doch, wir wollen nicht mit derartigen Endzeit-Visionen schließen, sondern mit den Sätzen
aus der Genesis, die nicht nur die Literatur beeinflusst haben: „Dann legte Gott, der Herr,
in Eden, im Osten, einen Garten an und setzte dorthin den Menschen, den er geformt hatte.
Gott, der Herr, ließ aus dem Ackerboden allerlei Bäume wachsen, verlockend anzusehen
und mit köstlichen Früchten, in der Mitte des Gartens aber den Baum des Lebens und den
Baum der Erkenntnis von Gut und Böse.“
Georg Ruppelt: Blumen aus anderen Welten. Gärten der Science Fiction, In: Hubertus Fischer, Sigrid
Thielking, Joachim Wolschke-Bulmahn (Hrsg.): Reisen in Parks und Gärten. Umrisse einer Rezeptionsund Imaginationsgeschichte. München: Meidenbauer 2012. (CGL-Studies; 11.) S. 255-274.
Garten- und Kulturreisen
England, Malta und Marokko sind Volltreffer – Planungen für 2015 angelaufen
Mit seinen diesjährigen Reiseangeboten hat Schaper-Reisen ins Schwarze getroffen: Für Marokko war die Nachfrage größer als
das Kontingent. Malta ist nahezu ausgebucht. Und zweifellos angeregt durch das 300jährige Jubiläum zur Personalunion stehen
gleich zwei Touren nach England auf dem Programm, auch sie nahezu
komplett gebucht.
Interessant für die „Freunde“ sind daher die im kommenden Jahr
geplanten Reisen. Im Mai 2015 sollen die Traumgärten Oberitaliens
während der Magnolien- und Rhododendron-Blüte besucht werden. Für
Juni steht eine Garten- und Kulturreise nach Nordirland (Foto) auf dem
Programm. Und im September soll es nach Südafrika gehen. Besucht
werden wunderschöne öffentliche und private Gärten, die großartigen
Naturparks mit ihrem vielfältigen Tierbestand.
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Nähere Informationen bei Schaper-Reisen, Tel. 0511-511869,
Fax 0511-511873, e-mail: [email protected]
Tipps von den Profis
Wer ist in Sachen Gartengestaltung und Gartenpflege kompe5. Juni: Gehölze und Stauden in starker Gemeinschaft
tenter als die Profis der Herrenhäuser Gärten? Mit wenigen Aus- 19. Juni: Pflanzensammlungen des Berggartens – Blick hinter
nahmen führen sie Gartenliebhaber an jedem ersten und dritten
die Kulissen
Donnerstag des Monats durch den Berggarten. Beginn der rund
3. Juli: Zitrusgewächse – eine Lust an Duft und Geschmack
einstündigen Tour ist um 16.30 Uhr. Kosten: 5 Euro. Dank ihres
17. Juli: Stauden und Sommerblumen
Mitgliedsausweises haben die „Freunde“ freien Eintritt. Die Füh7. August: Duftende Pelargonien mit alter Herkunft
rungen finden ab vier Teilnehmern statt. Eine Voranmeldung ist
21. August: Kübelpflanzen und ihre Pflege
nur für Gruppen notwendig.Treffpunkt: an der Berggarten-Kasse. 4. September: Der Pflanzendoktor – Sprechstunde zu Pflanzen-
krankheiten
Die Themen spiegeln die Jahreszeiten wieder.
18. September: Reizvolle Pflanzenkombinationen im Spätsommer
17. April: Geophyten – Frühjahrsblüher und ihre Verwendung 2. Oktober: Stauden vermehren und pflanzen
im Garten
16. Oktober: Zeitgemäßer Winterschutz für Stauden und 15. Mai: Rhododendron und Begleitstauden
Gehölze
Pelargonien-Ausstellung
Pelargonien sind vorwiegend südafrikanische Pflanzen, die im England des 17. Jahrhunderts gern als Zierpflanzen Gärten und Häuser zierten. Im Schmuckhof des Berggartens sind die Pflanzen, die gern mit Geranien verwechselt werden, in einer Ausstellung zu bewundern. Von Ende Juni bis Oktober werden mehr als 60 historische Sorten
und Arten gezeigt, klassische und moderne Züchtungen, buntlaubig und rosenblütig.
Gartenlotsen – das Erfolgsmodell wird fortgesetzt
Rund 25 ehrenamtliche, ausgebildete Gartenlotsen sind
auch in dieser Sommersaison in kleinen Gruppen im Großen
Garten unterwegs und beantworten Besucherfragen.
Zu folgenden Zeiten:
• Karfreitag und Ostersamstag 15-17 Uhr
• Ostersonntag und -montag 11-17 Uhr
und ab dann:
• Freitags von 15 bis 17 Uhr
• Samstags von 15 bis 17 Uhr (außer vor dem Feuerwerkswettbewerb)
• Sonntags von 11 bis 17 Uhr
• im Juli machen die Gartenlotsen Pause
Weitere Gartenlotsen gesucht
Weitere Gartenlotsen sind herzlich willkommen: Kulturinteressierte können sich melden unter der Mailadresse
[email protected] oder unter der Rufnummer (0511) 5199417.
Alle Gartenlotsen arbeiten ehrenamtlich, und zwar an selbst
gewählten Terminen 2x2 Stunden pro Monat. Sie selbst, so
berichten sie, haben durch ihre Tätigkeit viel Neues über
die Gärten erfahren und Freude im Umgang mit den Gästen
Herrenhausens entwickelt. Darüber hinaus gibt es für die
Gartenlotsen-Gruppe exklusive Führungen durch Gärten,
Museen und Ausstellungen, die in Zusammenhang mit den
Herrenhäuser Gärten stehen.
Verschiedene Veranstalter offerieren Touren und szenische
Führungen durch den Großen Garten, den Berggarten und
durchs Museum im Schloss Herrenhausen. Für Mitglieder
des Vereins der Freunde der Herrenhäuser Gärten ist der
Garteneintritt frei. Ansonsten gelten die angegebenen Preise plus Garteneintritt. Folgende Veranstaltungen werden
angeboten:
Königliche Gartenpracht, Rundgang im Großen Garten,
ab 4 Teilnehmern, samstags und sonntags, 14 Uhr, Treffpunkt
Eingang Großer Garten, 5 Euro/Person, Anmeldung empfohlen unter Telefon (0511) 168-47743 (Hannover Marketing &
Tourismus)
Führung durch das Museum im Schloss Herrenhausen,
samstags und sonntags, 11 Uhr, 5 Euro/Person, Anmeldung
erforderlich unter Telefon (0511) 12345-111 oder 16847743 (Hannover Marketing & Tourismus)
Leibniz, Sophie und die Philosophie – Szenische Führung im
Großen Garten, 27. April, 25. Mai, 29. Juni, 27. Juli, 31. August,
14 Uhr, Treffpunkt Garten-Shop, 14 Euro/Person (Stattreisen
Hannover e.V.)
Sophies Garten – Szenische Führung im Großen Garten,
19. April, 3. und 10. Mai, 7. und 21. Juni, 2./16./30. August,
13. und 27. September, 14 Uhr, Treffpunkt Garten-Shop, 14
Euro/Person (Stattreisen Hannover e.V.)
Bergarten-Tour, jeden 4. Sonntag im Monat um 14.30 Uhr:
27. April, 25. Mai, 22. Juni, 27. Juli, 24. August, 28. September, 26. Oktober, Treffpunkt Kasse Berggarten, 7,50 Euro/
Person (Büro für Naturetainment)
Gartenzwerg-Tour, jeden 4. Sonntag im Monat um 11 Uhr:
27. April, 25. Mai, 22. Juni, 27. Juli, 28. September, 26. Oktober, Treffpunkt Kasse Berggarten, 7,50 Euro/Person (Büro
für Naturetainment)
Öffentliche Führungen in den Gärten
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Und wieder lockt das Kleine Fest
Das hochsommerliche Highlight für die Freunde
Die Karten für das „Kleine Fest im Großen Garten für die
Freunde“ sind heiß begehrt. Das zeigt sich alljährlich in der
Geschäftsstelle des Vereins, nachdem grünes Licht für die
Bestellungen gegeben wurde. Bis zum 9. April mussten die Tickets bestellt werden. Das Procedere ist beendet. Die Vorfreude auf ein hochsommerliches Vergnügen kann beginnen. Am
Dienstag, dem 8. Juli, einen Tag vor der öffentlichen Premiere,
wird Harald Böhlmann, der „Mann mit dem Zylinder“, die
Freunde der Herrenhäuser Gärten mit ihren Familien und
Freunden zu ihrer exklusiven Sonderveranstaltung begrüßen.
Die Modalitäten für den Kartenkauf entsprechen denen des
Vorjahres: Jedes Mitglied konnte bis vier Karten bestellen,
bei Partnermitgliedschaften konnten max. sechs Karten erworben werden. Zum Preis von 28,00 Euro für Erwachsene
und 16 Euro ermäßigt. Für Kinder bis 111 cm Körpergröße
ist der Eintritt frei.
Wenn das Wetter mitmacht, wird es wieder ein Fest der
Superlative – wie im vergangenen Jahr, als Herrenhausen
zur Traumkulisse für rund hundert Künstler und rund
3300 Besucher wurde. Für Jung und Alt wurde es ein unvergesslicher Abend.
Ein funkelnder Himmelszauber
24. Internationaler Feuerwerkswettbewerb
Wer beim Internationalen Feuerwerkswettbewerb dabei
sein möchte, muss sich mit seinem Kartenkauf beeilen.
Innerhalb kurzer Zeit sind diese funkelnden Ereignisse
ausverkauft. Top-Teams aus Tschechien, England, der
Schweiz, Japan und Griechenland sorgen in diesem Jahr
vor der einzigartigen Kulisse der Herrenhäuser Gärten für spektakuläre Choreographien. Vor dem Feuerwerk, das bei Einbruch der Dunkelheit beginnt, verkürzen Live-Musik, Kleinkunst und Theaterdarbietungen ab
18.30 Uhr die Wartezeit.
Termine und Teams 2014
17. Mai 2014 Tschechien – Flash Barrandov
31. Mai 2014 England – 1st Galaxy Fireworks
23. August 2014 Schweiz – Sugyp SA
06. September 2014 Japan – Marutamaya Co.
20. September 2014 Griechenland – Nanos Fireworks
Impressum
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Herausgeber: Verein „Freunde der Herrenhäuser Gärten e.V.“
Herrenhäuser Str. 4, 30419 Hannover
Tel. 0511-1684 75 83, Fax 0511-1684 73 74
E-Mail:
[email protected]
Internet:
www.freunde-der-herrenhaeuser-gaerten.com
Redaktion und Autoren: Anne Winkel-Kirch,
Georg Ruppelt, Joachim Wolschke-Bulmahn
Druckerei: Gödicke Druck
Bildnachweis:
Felix Broede, Fotolia, Herrenhäuser Gärten, Historisches
Museum Hannover, HMTG/Mahramzadeh, Buster Keaton,
Holakere Sumangala, The Royal Collection Her Majesty Queen
Elizabeth II, Schloss Marienburg, Wilhelm Busch – Museum für
Karikatur und Zeichenkunst
Die nächste Ausgabe „Aus den Gärten“ erscheint Ende November 2014.