Dahab - herberthass.de

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Dahab - herberthass.de
Dahab
Es ist schon ein etwas seltsames Gefühl, wenn man mittags in der eigentlich besten Reisezeit
durch eine leere Hotelanlage wandert. Ins Grübeln fällt man dann, wenn man Tage später in
dem Supermarkt steht, in dem drei Monate zuvor eine Bombe explodiert ist. Die Spuren davon
waren zwar längst beseitigt, aber die wohl beabsichtigte Wirkung nicht. Leere Betten, leere
Strände und ebenso leere Tauchbasen. Na ja, nicht völlig leer natürlich, aber in jedem Fall mit
extrem wenig Gästen. So waren Edmund und ich die beiden einzigen Taucher der Hoteleigenen
Basis, die wir auch noch gleich zu Beginn, trotz Vorbuchung, erstmal vertrösten mussten.
Denn erstmal standen Bootsausflüge mit den Sinai-Divers auf dem Programm. Und auch hier
herrschte ziemliche Dürre. Was uns wahrlich nicht aufregen konnte. Denn mit zwei recht
sympathischen, weiblichen Tauchguides allein auf einem Tauchschiff ist auch nicht zu
verachten. Neben wirklich streßfreien
und gemütlichem Tauchen auch beste
Bedingungen fürs Filmen. Und gleich
beim ersten Tauchgang schwebt dann
auch noch ein stattlicher Adlerrochen
vor die Linse. Auffallend, bis in etwa
10 Meter Tiefe, waren die vielen
Mördermuschelschalen.
Ein
Werk
einheimischer Beduinen, wie man uns
sagte. Nach zwei erfrischenden Tagen
auf See ging es dann zurück zu der
Orca Basis, wo man uns mehr oder
weniger sehnsüchtig erwartete und,
trotz der frischen Bootstauchgänge,
gleich mal einen Checktauchgang
verlangte.
Überraschenderweise zeigte sich dabei, dass das Hoteleigene Hausriff ein hervorragender
Tauchplatz ist und das nicht nur für Nachttauchgänge. Besonders Haarsterne, die schon im
hellen umherwanderten, und Rotfeuerfische waren auch keineswegs Kamerascheu. Gleich am
Nachmittag fand die Tauchausrüstung Platz auf einem kleinen Pick Up.
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Ziel war das Blue Hole, nicht viel mehr als 3 Kilometer nördlich vom Hotel gelegen. Und der
Pick Up wurde wirklich gebraucht, weil die Straßen unbefestigte Schotterpisten waren. Im
Gegensatz zu unseren bisherigen Dahab Erfahrungen zeigte sich die Umgebung des Blue Hole
recht belebt, von ganzen Gruppen von Tauchern und Schnorchlern. Stellt sich die Frage, wie es
hier wohl aussieht, wenn in Dahab die Normalität des Tourismus wieder eingekehrt ist.
Das Blue Hole von Dahab
Ein wirklich zutraulicher Rotfeuerfisch
Das Blue Hole selbst ist eine Trichterförmige Öffnung im Riff, wobei die tiefste Stelle des
Durchbruchs zum Meer gerade mal 8 Meter beträgt. Ganz anders sieht es aber im linken Teil
des Holes aus, dort wo sich in 50 Meter Tiefe der so genannte Archway befindet. Dieser
gewaltige etwa 25 Meter lange Torbogen hat seine Wurzeln in gut 100 Meter Tiefe.
Und genau diese Stelle ist ein beliebter Treffpunkt extremer Apnoe Taucher. Und einige von
denen schaffen es tatsächlich im Blue Hole abzutauchen, durch den Archway hindurch und auf
der Außenseite des Blue Holes wieder hinauf. Eine Strecke von etwa 130 Metern.
Gleich am Nachmittag fand die Tauchausrüstung Platz auf einem kleinen Pick Up. Ziel war das
Blue Hole, nicht viel mehr als 3 Kilometer nördlich vom Hotel gelegen. Und der Pick Up wurde
wirklich gebraucht, weil die Straßen unbefestigte Schotterpisten waren. Im Gegensatz zu
unseren bisherigen Dahab Erfahrungen zeigte sich die Umgebung des Blue Hole recht belebt,
von ganzen Gruppen von Tauchern und Schnorchlern. Stellt sich die Frage, wie es hier wohl
aussieht, wenn in Dahab die Normalität des Tourismus wieder eingekehrt ist.
Das Blue Hole selbst ist eine Trichterförmige Öffnung im Riff, wobei die tiefste Stelle des
Durchbruchs zum Meer gerade mal 8 Meter beträgt. Ganz anders sieht es aber im linken Teil
des Holes aus, dort wo sich in 50 Meter Tiefe der so genannte Archway befindet. Dieser
gewaltige etwa 25 Meter lange Torbogen hat seine Wurzeln in gut 100 Meter Tiefe.
Und genau diese Stelle ist ein beliebter Treffpunkt extremer Apnoe Taucher. Und einige von
denen schaffen es tatsächlich im Blue Hole abzutauchen, durch den Archway hindurch und auf
der Außenseite des Blue Holes wieder hinauf. Eine Strecke von etwa 130 Metern.
Etwas weiter nördlich vom Blue Hole, besser gesagt etwa 400 schwitzige Schritte in voller
Ausrüstung, liegt der Tauchplatz "Bells". Den Namen trägt er, weil bei dem Einstieg über eine
enge Felsspalte die Flaschen regelmäßig gegen den Felsen stoßen. Und die Aluflaschen haben
dabei einen wirklich schönen Klang.
Ist man erstmal im Wasser, geht es über eine Kaminartige Rinne in die Tiefe und dann nach
rechts an einer mächtigen Steilwand entlang, die teilweise sehr schön von roten und rosa
Weichkorallen bewachsen ist. Praktischerweise kommt man über das Blue Hole zurück, was
einen weiteren Fußmarsch erspart.
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Ein weiteres Highlight von Dahab ist der "Canyon". Der Tauchplatz liegt auf dem halben Weg
zwischen Blue Hole und unserem Hotel. Der Einstieg ist etwas ungemütlich, da man recht
lange durch Flachwasser waten und dann erstmal durch eine etwa 3 Meter Tiefe Bucht
heraustauchen muß. Wirklich schön wird der Platz dann durch den schmalen Riß im Fels des
Riffs. Beginnend in 20 Meter Tiefe erreicht man in 30 Meter Tiefe den Grund und taucht durch
einen teilweise überdachten und urtümlich felsigen Canyon. Zum Ende hin wird dieser dann zu
einem echten Tunnel von etwa 15 Meter Länge.
Im Tunnel schwebte dann der größte Juwelenbarsch, den ich je gesehen habe. Und die
Bierdeckelgroße Wunde in seiner Seite, zeigte, dass auch sein Leben nicht ganz ungefährlich
ist.
Die Steilwand von "Bells"
Eine Spanische Tänzerin bei Tag
Der Tauchplatz „Bells“ trägt seinen Namen wegen des felsigen Einstiegs. Praktisch jeder
Taucher schafft es dort mit der Flasche gegen Felsen zu stoßen, was diesen einen
glockenartigen Ton entlockt.
Zurück an Land bietet sich noch ein Anblick, der nachdenklich macht und zeigt welche Kräfte in
der Erde wohnen. Denn blickt man an den Steilwänden der Küste hinauf sieht man dort
versteinerte Korallenstöcke. Korallen an einer gut 30 Meter hohen Felswand, die einmal unter
Wasser gelegen haben musste.....
(c) Herbert Haß
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