Vererbungslehre und Rattengenetik - Ratten-Bubu
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Vererbungslehre und Rattengenetik - Ratten-Bubu
Vererbungslehre und Rattengenetik Mendelsche Regeln: Quelle Wikipedia: „Regel 1: Uniformitätsregel Diese Regel (auch Reziprozitätsregel genannt) gilt, wenn zwei Individuen („Eltern-“ oder Parentalgeneration P genannt) gekreuzt werden, die sich in einem Merkmal unterscheiden, für das sie beide jeweils homozygot (reinerbig) sind: Die Nachkommen der ersten Generation („Tochter“ oder erste Filialgeneration F1 genannt) sind dann uniform, d. h. bezogen auf das untersuchte Merkmal untereinander gleich. Dies gilt für den Phänotyp (äußeres Erscheinungsbild) wie den Genotyp (Erbausstattung), welcher bei allen heterozygot (mischerbig) ist. Dabei ist es egal, welches der beiden Merkmale von der Mutter und welches vom Vater vererbt wird (reziproke Kreuzung).“ Wichtig ist das ihr folgende Begriffe nun erstmal die Begriffe homozygot, heterozygot, Phänotyp und Genotyp euch notiert mit der Beschreibung. Aber nun erstmal weiter mit dieser Regel: „Für die Ausprägung des Merkmals tritt eine von zwei Möglichkeiten ein. • • Beim dominant-rezessiven Erbgang haben alle Mitglieder der F1-Generation die gleiche Ausprägung wie einer der Eltern. Beispiel: Bei Erbsen ist die rote Blütenfarbe dominant gegenüber der weißen, welche daher als rezessiv bezeichnet wird. Wenn reinerbige rotblühende und reinerbige weißblühende Individuen gekreuzt werden, haben alle Mitglieder der F1-Generation eine Erbanlage (ein Gen) für weiß (von einem Elternteil) und eine Erbanlage für rot (vom anderen Elternteil) vererbt bekommen, sie sind heterozygot. Trotzdem sind sie alle rotblühend, eben weil rot gegenüber weiß dominant ist. Die verschiedenen Formen einer Erbanlage (im Beispiel die Genformen für „rot“ und „weiß“) werden auch als Allele bezeichnet. Beim intermediären Erbgang haben alle Mitglieder der F1-Generation eine Mischform der elterlichen Merkmale. Ein Beispiel ist die Blütenfarbe von Mirabilis jalapa: Wenn rot- und weißblütige Exemplare gekreuzt werden, so haben alle Nachkommen rosafarbene Blüten. Ausnahmen von der 1. Regel können auftreten, wenn sich das Gen für ein untersuchtes Merkmal auf einem Geschlechtschromosom (Gonosom) befindet. Dann kann es sein, dass die F1-Generation nicht uniform ist.“ Wichtig für die Rattenzucht isst der dominant-rezessive Erbgang. „Regel 2: Spaltungsregel Diese Regel (auch Segregationsregel genannt) gilt, wenn zwei Individuen gekreuzt werden, die beide gleichartig heterozygot sind, also z. B. zwei Pflanzen, die für die Blütenfarbe beide die beiden Erbanlagen „weiß“ und „rot“ haben. Das kann etwa die F1-Generation des vorherigen Abschnitts sein. In Beschreibungen der mendelschen Regeln werden die Nachkommen einer solchen HeterozygotenKreuzung daher meist als Enkel oder zweite Filialgeneration, F2, bezeichnet. Diese Nachkommen sind untereinander nicht mehr uniform, sie spalten sich bezüglich der Merkmalsausprägung auf. Dabei kommen die Merkmale der P-Generation (siehe vorheriger Abschnitt) wieder zum Vorschein: • • Handelt es sich um eine dominant-rezessive Vererbung, so sind ein Viertel der F2-Individuen reinerbig mit zwei rezessiven Erbanlagen und zeigen eine entsprechende Merkmalsausprägung (z. B. weiße Erbsenblüten). Die anderen drei Viertel zeigen eine Ausprägung wie reinerbige Individuen mit zwei dominanten Erbanlagen. (Verhältnis von 3:1). Diese drei Viertel setzen sich zusammen aus reinerbigen (ein Viertel) und mischerbigen (zwei Viertel) Individuen. Bei intermediärer Vererbung weist je ein Viertel der Nachkommen eine der beiden reinerbigen Varianten und die Hälfte der Individuen die Mischform der 1. Generation auf (Verhältnis von 1:2:1).“ Dieser Part erklärt die Vererbung, bei Tieren (und auch Pflanzen) die heterozygot sind. Die meisten Ratten haben im Genotyp wesentlich mehr, als beim Phänotyp. Ihr werdet in Zukunft positiv als auch negativ überrascht werden, da sich vieles über viele Generationen hält und ggf. gar nicht mehr im Stammbaum ist. „Regel 3: Unabhängigkeitsregel/Neukombinationsregel Diese Regel beschreibt das Vererbungsverhalten von zwei Merkmalen (z. B. Samenfarbe und Samenform) bei der Kreuzung reinerbiger Individuen und deren Nachkommen. Diese zwei Merkmale werden getrennt voneinander vererbt, wobei ab der F2-Generation („Enkel“) neue, reinerbige Kombinationen auftreten können (siehe Abbildung 3). Diese Regel gilt allerdings nur dann, wenn sich die für die Merkmale verantwortlichen Gene auf verschiedenen Chromosomen befinden oder wenn sie auf dem gleichen Chromosom so weit voneinander entfernt liegen, dass sie während der Meiose durch Crossing over regelmäßig getrennt voneinander vererbt werden (polygene Erbgänge). Befinden sich Gene auf dem gleichen Chromosom nahe beieinander, so werden sie in Kopplungsgruppen vererbt.“ Bei den Ratten liegen fast alle Genen auf verschiedenen Loci (Orte), weswegen die Ratte idR mehr als 1-2 Farben „tragen“ kann (so nennen wir Züchter die Eigenschaft, wenn die Ratten noch Farben im Genotyp haben, aber nicht im Phänotyp). Rattengenetik Basic Originalversion von Andrea P. (Celtic Rats Rattery) mit einigen Anpassungen von Nicola B. (Bubu’s Rattery) Ab hier muss das Prinzip der Mendelschen Regeln verstanden worden sein. Erstmal müssen wir verstehen, wie welche Mutation wirkt. Wer etwas züchten möchte, muss den Hintergrund verstehen. Als Züchter sollte man gezielt Farben/Zeichnungen verpaaren, allerdings ohne das Risiko unnötig zu erhöhen. Farben nach Loci sortiert: -Agouti (A) Das Gen der Gelbverteilung im Fell der Ratte. Agoutis haben ein gelbes Band an jedem Haar (Bänderung genannt), auf ca. ¾ der Höhe. So bekommen sie eine Farbmischung aus braunen und schwarzen Haaren. AA und Aa sind davon betroffen (Agouti) aa sind Non-Agouti, und nicht davon betroffen (solid) -Brown (B) Dieses Gen unterbindet die richtige Ausfärbung vom Eumelanin im Fell. bb Tiere sind in einem warmen dunklen braunen Ton gefärbt, wir bezeichnen die Farbe als Chocolate (in Deutschland nur äußerst selten bis nicht zu finden!). Leider werden viele schwarze Tiere im Laufe der Zeit braun, da das Eumelanin im steigenden Alter schlechter ausgebildet wird. Durch eine Aufhellung auf Black z.B. durch PED oder RED kann ebenfalls ein ähnlicher brauner Ton erreicht werden. Bei BB und Bb wird das Eumelanin richtig ausgebildet. -Albino (C) Albinos haben eine Störung der Melaninproduktion, dadurch gelangt die Farbe nicht mehr bis an ihre „Endposition“ und das Fell ist weiß und die Augen rot Bei CC und Cc bleibt die Fellfarbe vollständig erhalten Bei cc verblasst die Fellfarbe komplett Es gibt weitere Gene die auf diesem Locus liegen z.B. ch, dadurch entsteht Siamese (helle Ratte mit dunklen Punkten (Points genannt) an den kühleren Stellen des Körpers (Nase, Ohren, Füße und Schwanzansatz). Mehr über Siamese: Durch chch verschwinden die gelben Pigmente und schwarz wird verdünnt zu einem sehr hellen, fast weißen Beige. Das Gen sorgt auch dafür, dass die Farbe von der Körpertemperatur abhängig ist. Je kühler, desto dunkler werden die Points – je wärmer, desto mehr gehen sie in beige über. Siamesen gibt es in verschiedenen Farben (die Farbe kommt jedoch nur an den Points zum Vorschein) Durch eine weitere Verdünnung mit Albino zu chc verdünnen wir die Farbe bis die von beige zu weiß wird, die Punkte werden ebenfalls heller und meistens auch kleiner. Diese Farbe nennen wir Himalayan (oder auf deutsch Himalaja). -Grey (G) Der Grey-Locus führt zu einer Verdünnung des Pigmentes, weswegen das Fell „hell“grau wirkt. GG – Keine Verdünnung Gg – kann zu schlechten schwarz führen gg – Farbe wird verdünnt Wir nennen die Farbe English Blue. Kaum eine Farbe hat mehr Bezeichnungen als diese (z.B. Slate Blue, American Blue, Powder Blue) (Im englischen Standard ist English Blue bezeichnet als dd und im amerikanischen Standard als gg, das Gen ist das Gleiche) -Mink (M) Das Fell der Ratte erscheint in einem schönen Schokobraun. Einige Gene sind nur in Kombination mit dem Mink Gen sichtbar, auch wenn sie bei anderen Farben „unsichtbar“ vorhanden sein können. Dazu gehören Pearl und Merle (beide dominant). -Russian Blue (RB) Durch diese Mutation wird das Pigment in größeren Mengen vererbt, als es normal der Fall wäre, aber nur an schwarzen Haaren. So ist mehr Pigment, in jedem Haar, aber das Fell ist heller – in einem dunkelgrauen Ton. Tiere mit RBRB sind schwarz, Tiere mit rbrb haben das aufgehellte Fell. Die Farbe nennen wir Russian Blue. -Graphite Genaue Mutation ist mir unbekannt, wirkt aber farblich exakt wie Russian Blue – Vorsicht Verwechselungsgefahr! -PED (P) & RED (R) (selber Locus) Sorgen für rote Augen bei einigen Fellfarben. Bei RED ist die Augenfarbe Ruby (Rubinrot) oder Dark Ruby (sehr dunkles, fast schwarzes Rot, das im Licht rötlich erscheint) und bei PED ist die Augenfarbe Pink (sehr helles, leicht rosa aussehendes Rot) Fellmutationen sind: -Velveteen: leichte Wellung des Fells und der Vibrissen -Rex: wie Velveteen nur mit meist stärkerer Wellung -Satin: glänzendes Fell, bei Ratten leider fast immer verbunden mit schlechter Fellqualität -Harley: langhaarige Ratten, ebenfalls mit meist schlechter Fellqualität, vor allem in Kombination mit Satin -Fuzz Nacktrattenform, das Fell (schlechte Qualität) wächst leicht und fällt gleich wieder aus, an einigen Stellen ist teilweise etwas Fell, größtenteils ist die Ratte aber nackt Körpermutationen -Dumbo. seitlich angesetzte, rundlichere Ohren -> Kindchenschema -Tailless: schwanzlose Ratte (stumpy = mit leichtem Stumpf und rumpy = komplett ohne Schwanzansatz) -Dwarf: Kleinwüchsige Ratte, die Wachstumsgene fehlen, oft mindestens 2/3 kleiner als eine normale Ratte Vererbung Es gibt in der Rattengenetik nur zwei „Bereiche“ auf denen die ganze Genetik basiert. Einmal die Agouti Basis (Agouti Based) und dann die schwarze Basis (Black Based bzw. Non-Agouti Based oder solid genannt). Das Agouti Gen ist dominant und kann daher auch nur dann weiter vererbt werden, wenn in einer Verpaarung mindestens ein Elterntier dieses Gen hat. Durch die Bänderung der Haare (siehe oben) kann man Agouti sehr schön von solid unterscheiden. Ein Tier das diese Bänderung nicht hat, also kein Agouti ist kann es auch nicht weiter vererben. Agouti kann in Kombination mit allen anderen Farben auftreten, diese sind rezessiv. Die rezessiven Gene können im Gegensatz dazu auch über Generationen unbemerkt weiter gegeben werden (man nennt dies das „tragen“ des Gens). Dominante Gene können nicht getragen werden. In der Rattengenetik vererbt sicht fast alles rezessiv. Was die Sache leicht zu merken macht. Rezessive Gene die nicht vererbt wurden, schreiben wir im Gen-Code GROß, und welche die sich vererbt haben klein. Im Genetik-Code kann man alle Gene angeben: Aa-BB-CC-DD-RR-RBRB-PP(in dem Fall ist es eine Agouti Ratte die solid trägt). Zudem werden rezessive Gene immer klein geschrieben wenn sie homozygoth auftreten und Dominante Gene werden GROß geschrieben wenn sie reinerbig vorkommen. Für die Grundlagen kreuzen wir nur reinerbige Agouti & Black Ratten: AA * aa Dies machen wir nun wie in Mathe: wir Multiplizieren jeden Buchstaben mit dem anderen: A*a, A*a, a*A,a*A. Auch hier gilt das Vertauschungsgesetz (das heißt es ist das Gleiche ob hinterer Aa oder aA dort steht, die übliche Schreibweise wäre dann Aa), und auch Schreibfaule müssen dies später nicht mehr so ausschreiben ;o). Alle Ratten sind Aa - Agouti, aber nicht mehr reinerbig - d.h. sie tragen solid. Wer mit Mathe nichts Anfangen kann, kann dies auch per Tabelle. Als erstes trägt man die Eltern-Tiere ein: A A a a In dem Fall ist die Agouti Ratte waagerecht eingetragen und die Schwarze senkrecht. Nun zieht man nur noch die Buchstaben zusammen (je einen von oben und einen von links in das jeweilige Feld): A A a Aa Aa a Aa Aa Soweit ganz leicht oder? :) - Wir sehen auch hier: Alle Ratten sind Agouti und tragen solid. So, nun gehen wir ein Schritt weiter: Wir verpaaren 2 Tiere aus der Kreuzung von vorher: Aa * Aa, so rechnen wir wieder: A*A,a*A, A*a, a*a Was sehen wir nun? 2x taucht A*a auf, 1x A*A und 1x a*a. Was passiert nun? alle AA Ratten sind Agouti, und auch "reinerbig" dafür sind, d.h. sie werden keine schwarzen Nachkommen haben. Allerdings taucht 1x auch Aa auf - heißt das das sie zwar Agouti sind, aber Solid tragen. Optisch sind somit 75% (mathematisch) Agouti, unterschieden kann man die reinerbigen von den Mischerbigen (Trägertiere) äußerlich nicht (nur durch Nachzuchten oder einen DNA Test). Die letzten 25% sind schwarz. Nun noch mal die tabellarische Rechenweise: A a A a Bei beiden habe ich wieder eine Agouti, die solid trägt eingetragen. Nun ziehen wir wieder die Buchstaben zusammen: A a A AA Aa a Aa aa Hier sehen wir wieder: wir kommen wieder auf dasselbe Ergebnis, wie oben. Immer noch alles klar? Super! Ab nun weißt du alles Wichtige damit du weißt was fällt in deinen Würfen - zumindest hast du nun das Grundwissen! In der Rattenzucht ist man allerdings bemüht, mehr als nur schwarze Ratten zu züchten. Nun verändern wir aber andere Gene, als das Agouti-Gen. Hier gilt: Wir verpaaren keine Äpfel mit Birnen. Ab nun ziehen wir ein 2. Gen dazu - Red Eyed Dilute (Abgekürzt: RED). Dieses Gen ist häufig verbreitet. Es ist für Beige und für Fawn farbene Ratten zuständig (es bewirkt dort die roten Augen). Für die Berechnungen bezeichnet man es als "R". Also da es am leichtesten ist: Wir verpaaren eine schwarze(aa) mit einer Beigen(aa rr) Ratte. Als erstes stolpern wir nun darüber, das die schwarze ja keine "R" 's im Code hat. Diese fügt man Großgeschrieben hinzu - denn die Ratte trägt weder RED noch ist sie es und nicht vorhandene rezessive Gene werden groß geschrieben. aa RR * aa rr haben wir dann. Das können wir wieder ausrechnen: a*a, a*a, a*a, a*a, und das mit dem "R" auch: R*r, R*r, r*R, r*R. Wir sehen das alles das Selbe ist: aa Rr. Da sich fast alle Gene rezessiv vererben, wissen wir: Die Ratten sind schwarz - tragen aber RED. So das Selbe wieder in der Tabelle: a a R R a a r r Oben habe ich die schwarze Ratte eingetragen, mit den aufgefüllten "R" 's und senkrecht die Beige Ratte. Jetzt machen wir wieder das Selbe, wie immer, aber ohne Äpfel und Birnen zu vermischen(also nur gleicher Buchstabe mit gleichem Buchstaben) a a R R a aa aa a aa aa r Rr Rr r Rr Rr Nun ergeben sich Blöcke die man erst mal lesen lernen muss: Oben links die aa's und unten rechts die Rr's packen wir immer paarweise zusammen, also 4x aa Rr. Das bedeutet alle Nachkommen sind schwarz und tragen RED. Nun kreuzen wir wieder 2 Tiere aus dieser Verpaarung - beide sind schwarz und tragen RED. aa Rr * aa Rr, und wir errechnen: a*a, a*a, a*a, a*a und R*R, R*r, r*R, r*r. Was sehen wir daraus: aa RR, aa Rr, aa Rr und aa rr. Das heißt: 75% sind optisch schwarz, - davon tragen aber 50% RED. Die letzten 25% sind beige(aa rr).Nun das Selbe in Tabellenform: a a R r a aa aa a aa aa R RR Rr r Rr rr Wir packen wieder die Gruppen zusammen: aa RR, aa Rr, aa Rr, aa rr - dasselbe Ergebnis wie gerade. So geht es mit jedem Gen, prinzipiell ist das die Genetik der Ratten. Natürlich gibt es Farben die bis zu 3 verschiedene Gene haben z.B. Platinum (aa dd mm). Basic Farben Um ausrechnen zu können was aus einer Verpaarung an Nachkommen dabei ist muss das Prinzip verinnerlicht werden, nicht nur mit dem RED Gen sondern auch mit Anderen wie Mink, PED, English Blue, Russian Blue, usw. Hier nochmal zum üben: a a RB RB a a rb rb a a RB RB a aa a aa rb RBrb rb RBrb Alle Black, die Russian Blue tragen a a RB rb a a rb rb a a RB rb a aa a aa rb RBrb rb rbrb 50% Black; 50% Russian Blue Aber dies sind nur die einfachen Farben - es gibt auch noch Komibinierte: So setzen sich manche Farben aus 2 verschiedenen zusammen. Zum Beispiel Platinum aus English Blue und Mink: (wir verpaaren mal wieder mit einer Black)aa GG MM * aa gg mm = aa Gg Mm a a m m g g a a M M G G a a m m g g a aa a aa M Mm M Mm G Gg G Gg Wir erhalten Blacks, die Mink und English Blue tragen. Nun verpaaren wir eine Platinum mit einer Black die Mink und English Blue trägt: aa Gg Mm * aa gg mm = a*a G*g M*m (Black was Mink und English Blue trägt); a*a g*g M*m (English Blue welches Mink trägt); a*a G*g m*m (Mink welches English Blue trägt); a*a m*m g*g (Platinum) a a m m g g a a m M G g a a m m g g a aa aa a aa aa m mm mm M Mm Mm G Gg Gg g gg gg Was passiert nun? Als erstes sehen wir das nur Blacks fallen die Mink und English Blue tragen(aa Gg Mm) a a m M g G a aa aa a aa aa m mm Mm m mm Mm g gg Gg g gg Gg Dann sehen wir Minks die English Blue tragen a a m M g G a aa aa a aa aa m mm Mm m mm Mm g gg Gg g gg Gg Nun sehen wir English Blues die Mink tragen: a a m M g G a aa aa a aa aa m mm Mm m mm Mm g gg Gg g gg Gg Und noch Platinums: a a m M g G a aa aa a aa aa m mm Mm m mm Mm g gg Gg g gg Gg Soviel ist eigentlich zu verstehen. Dazu möchte ich nun noch gezielt auf den dominant vererbbaren Pearl-Locus (Pe) eingehen. Der Pearl-Locus vererbt sich dominant, wird allerdings nur sichtbar in Verbindung mit Mink. Sprich eine Ratte muss aa mm Pepe sein, damit sie Pearl, bzw Silvermink ist. Jedoch kann es zu Komplikationen kommen, wenn man zwei Pearl bzw Silvermink Ratten miteinander verpaart. Das Gen bringt einen Teil des Wurfes noch im Mutterleib zum absterben. Sprich man darf nur eine Pearl bzw Silvermink pro Verpaarung haben. Da das Gen bei anderen Farben ebenfalls vorhanden sein kann ohne, dass man es sieht sollte nur mit einer Mink Ratte verpaart werden die das Pearl Gen sicher nicht hat (teilweise ist es selbst auf Mink schwer zu erkennen) wenn man nicht ganz sicher ist, dass das Tier mit der anderen Farbe das Gen definitiv nicht trägt. Das Absterben der Welpen im Mutterleib kann auch zum Tod der Mutter durch innerliche Vergiftung führen, dies merkt man aber meist erst wenn es schon zu spät ist. Basic Zeichnungen Die Zeichnungen sind schon etwas komplizierter, als die Farben. Die dominante Form ist Self (H/H). Jedoch ergibt sich durch jedes andere Zeichen eine neue Zeichnung. Es ist so ähnlich wie mit den Farben zu verrechnen. Am leichtesten geht es über eine Tabelle. Als Beispiel verpaaren wir nun eine Berkshire (H/h) mit einer Self Ratte. Vater\Mutter H h H H So tragen wir jedes Zeichen in eine der Kammern ein und ziehen jeweils das Zeichen, welches sich dort "trifft" in die Kammer in der Mitte, genau wie bei den Farben. Vater\Mutter H h und das für alle Kammern: H HH H Vater\Mutter H h H HH Hh H HH Hh Nun muss man nur noch einfach ablesen und vergleichen. Die Zeichnungen haben folgende Bezeichnungen: Name der Zeichnung Bezeichnung Self H/H Berkshire H/h Hooded h/h Variberk H/h’ Varigated H’/h' Bareback h/h’ Capped h’/h' BEW, Patched, h'/h' Masked Downunder (dominant) DU/du Husky Ro/ro Basic Shades Bei Ratten gibt es nicht nur Zeichnungen und Farben. Es gibt auch Schattierungen. Damit sind gemeint im Einzelnen: Merle, Siamese, Himalayan, Burmese und Silvering. Hierzu gibt es nicht sehr viel zu sagen. Merle vererbt sich dominant, ist allerdings nicht bei jeder Farbe zu sehen. Merle ist nur bei Mink (am deutlichsten) und Pearl zu sehen. Merle wird im Genetik-Code als Me/Me bzw Me/me angegeben. Dies ist genauso zu errechen wie bei den Zeichnungen. Siamesen haben die Abkürzung c(h) / c(h), wenn sie Seal(standart) Point sind. Wenn nicht, kommen jeweils die Angaben der Pointfarbe hinzu (später mehr dazu). Siamese wird also wieder rezessiv vererbt. Siamesen werden immer Beige geboren und werden dann erst heller und bekommen ihre Points (zwischen der 5 und 7 Lebenswoche). Siamesen können verschieden farbige Points haben (je nach ihrer Grundfarbe), zu den Farben zählen z.B.: Seal Point, Agouti Point, Mink Point, Eng. Blue Point, Russian Blue Point, Russian Silver Point und alles in Verbindung mit Agouti. Siamese ist theoretisch bei allen Fellfarben möglich, jedoch gibt es einige Farben noch sehr selten oder gar nicht. Die Augen sind meistens Ruby/Dark Ruby. Mittlerweile gibt es auch Züchtungen mit schwarzen Augen (Black Eyed Siamese (BES) genannt). Himalayan haben die Abkürzung c(h) /c. Sprich wenn man eine Siamese mit einer Albino verpaart fällt 100% Himalayan. Auch Himalayan "vererbt" sich rezessiv bzw. bei Himalayan vererbt sich entweder Siam oder Albino, es kann nicht als eigenständiges Gen vererbt werden. Himalayan haben zu Siamesen den Unterschied, dass die Fellfarbe weiß ist - bis auf die Points. Sie können genau wie Siamesen verschiedene Pointfarben haben. Mittlerweile gibt es auch Züchtungen mit schwarzen Augen. Die Burmesen haben schon einen braunen Körper mit noch dunkleren Points. Die Abkürzung ist: c(b) / c, bzw für den Sable Burmesen c(b)/c(b). Bei ihnen kann im Gegensatz zu Siamesen (bei denen der Körper immer Beige ist) der Körper je nach Grundfarbe unterschiedlich gefärbt sein und wird zu den Points hin dunkler. Als letztes kommt das Silvering. Es vererbt sich rezessiv und die Abkürzung ist si/si. Es bewirkt, dass zwischen den einzelnen Haaren zusätzlich komplett weiße Haare sind. Manchmal ändert sich die Farbbezeichnung wenn eine Ratte Silvered ist. Z.B. ist eine Black silvered wird dann oft Silver Grey genannt. Basic Fell Bei Ratten gibt es mittlerweile einige Felltypen, daher gehe ich nun auch auf diese ein: Rex (RE/re): Rex vererbt sich dominant. Wenn man 2 Rexe zusammensetzt kommt es auch zu Double Rex oder wie bei uns genannt Patchwork. Patchwork ist eine Qualzucht und Nacktrattenform, mit kaum oder sehr kurzem Fell da die Haare zum abbrechen neigen. Patchwork (RE/RE): Auch Double Rex genannt, siehe oben Fuzz (fz/fz): Vererbt sich rezessiv, ist eine Nacktrattenform und somit eine Qualzucht Sphinx (sp/sp?): Absolut nackte Ratten, vererbt sich auch rezessiv - Ich möchte an der Stelle hinweisen das diese Züchtung in Deutschland unter das Tierschutzgesetz fällt und verboten ist, da dem Tier sogar die Vibrissen (Barthaare) und Wimpern weggezüchtet wurden. Velveteen (Ve/ve): Auch ein Faktor der das Fell wellt, allerdings nicht so stark wie das Rex. Velveteen vererbt sich dominant. Velveteen kann man mit Rex verpaaren, allerdings sind die Resultate sehr unterschiedlich. Velveteen mit Velveteen verpaart ergibt eine Art Patchwork. Satin (sat/sat): Ein schöner Glanzeffekt im Fell wird durch das Gen hervorgerufen. Vererbt sich rezessiv. Das Fell hat oft leider eine sehr schlechte Qualität, vor allem in Kombination mit Harley. Langhaar/Long Hair/Harley (lh/lh): Harley sind Ratten mit langem Fell. Harley vererbt sich rezessiv. Auch hier ist die Fellqualität meist nicht gut, vor allem in Kombination mit Satin. Farbliste Non- Agouti: Black - aa Chocolate - aa bb Albino - aa cc English Blue - aa dd oder aa gg (je nach Standard), Andere Namen: Britisch Blue, German Blue, American Blue, Slate Blue, Powder Blue, Sky Blue Mink - aa mm Mock Mink - aa momo Champagner - aa pp Beige - aa rr Andere Namen: Buff Russian Blue - aa rbrb Graphite - aa grgr Platinum - aa dd mm Silver Blue - aa dd pp Andere Namen: Pink Eyed Blue Platinum RED based - aa dd (mm) rr Russian Silver - aa dd rbrb Havanna - aa mm rr Russian Dove - aa mm rbrb Blue Beige - aa rr rbrb Russian Pearl - aa mm rbrb Pepe Platinum Pearl - aa dd mm Pepe Pearl - aa mm Pe/pe Agouti: Agouti - A/Chocolate Agouti - A/- bb Albino - A/- cc English Blue Agouti- A/- dd Andere Namen: Britisch Blue Agouti, German Blue Agouti, American Blue Agouti, Slate Blue Agouti, Powder Blue Agouti, Sky Blue Agouti Mink Agouti- A/- mm Andere Namen: Cinnamon Mock Mink Agouti - A/- momo Silver Fawn - A/- pp Andere Namen: Amber Fawn - A/- rr Andere Namen: Topaz Russian Blue Agouti - A/- rbrb Graphite Agouti- A/- grgr Platinum Agouti - A/- dd mm Platinum Agouti (RED based) - A/- dd (mm) rr Russian Silver Agouti - A/- dd rbrb Havanna Agouti - A/- mm rr Russian Dove Agouti- A/- mm rbrb Russian Pearl Agouti- A/- mm Pepe rbrb Platinum Pearl Agouti - A/- dd mm Pepe Shades: Silvered - si/si Merle - me/me Seal Point Siam - aa chch Agouti Point Siam A/- chch English Blue Point Siam - aa dd chch English Blue Agouti Point Siam - A/- dd chch Mink Point Siam - aa mm chch Mink Agouti Point Siam - A/- chch Russian Blue Point Siam - aa rbrb chch Russian Blue Agouti Point Siam - A/- rbrb chch Russian Silver Point Siam - aa dd rbrb chch Russian Silver Agouti Point Siam - A/- dd rbrb chch Seal Point Himalayan - aa chc Agouti Point Himalayan - A/- chc English Blue Point Himalayan - aa dd chc English Blue Agouti Point Himalayan - A/- dd chc Mink Point Himalayan - aa mm chc Mink Agouti Point Himalayan - A/- chc Russian Blue Point Himalayan - aa rbrb chc Russian Blue Agouti Point Himalayan - A/- rbrb chc Russian Silver Point Himalayan - aa dd rbrb chc Russian Silver Agouti Point Himalayan - A/- dd rbrb chc Black Eyed: Black Eyed Seal Point Siam - aa chch Be/Black Eyed Agouti Point Siam A/- chch Be/..... Burmesen: Burmese - aa Bubu chch Wheaten Burmese - A/- chch Bubu, andere Namen Burmese Agouti Blue Burmese - aa chch dd Bubu Russian Blue Burmese - aa chch rbrb Bubu Sable Burmese - aa BuBu chc Blue Sable Burmese - aa chc dd BuBu Risikoverpaarungen High White Risk (Hohes Weiß Risiko) Hinter den Begriff verstecken sich viele Verpaarungen und eine dadurch entstehende Krankheit. Gefährdete Verpaarungen: Alle an denen zwei Tiere mit einer High White (HW) Zeichnung beteiligt sind. Als sichere Zeichnungen gelten nur Self, Berkshire und „sauberes“ Hooded (also ein relativ breiter, gleichmäßiger Hooded Streifen ohne Unterbrechungen bis einschließlich Schwanz und ohne Punkte oder Ausläufe zu den Seiten hin). Alle anderen Zeichnungen miteinander verpaart sind Risikoverpaarungen. Auch Blessen und Headspots sowie Odd Eye gehören zu den HW Faktoren und sollten nicht miteinander verpaart werden. Was kann passieren?: Das Risiko dieser Verpaarungen besteht in einer Krankheit die Megakolon (MC) genannt wird. Diese bewirkt, dass die Rattenwelpen meist in einem Alter von 4-6 Wochen qualvoll sterben, weil sie keinen Kot mehr absetzen können und der Darm sich bis zum Platzen weiter füllt und spannt. Sie ist nicht heilbar und wenn man es bemerkt bleibt meist nur noch das Einschläfern. Bis es so weit ist haben die Babys aber sicher schon sehr starke Schmerzen. Lethalverpaarungen: Es gibt zwei dominante die zu den Lethalfaktoren gehören, das heißt verpaart man zwei Tiere mit dem gleichen dieser Gene führt dies zum Absterben einige Welpen im Mutterleib und zwar sterben die Welpen bei denen das Gen reinerbig vorkommen würde. Dies kann zur Folge haben, dass die Mutter durch innere Vergiftungen stirbt, wenn ihr Organismus die kleinen Körper nicht richtig abbauen kann. Wenn man es bemerkt ist es meistens schon zu spät. Die beiden Gene sind: Downunder und Pearl, es sollten also niemals zwei Downunder Ratten oder zwei Pearl Ratten miteinander verpaart werden. Da man Pearl nur auf Mink sehen kann sollte im Zweifelsfall immer mit einer sicheren Mink Ratte verpaart werden. Patchwork (auch Double Rex genannt): Ist eine Nacktrattenform und Qualzucht und entsteht wenn man zwei Rexratten oder zwei Velveteen Ratten miteinander verpaart. © Celtic Rats mit einigen Änderungen/Ergänzungen von Bubu’s Rattery