Güterfelde, Schenkenhorst, Sputendorf, Stahnsdorf
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Gütergotzer Landbote Gespräch mit Sören Kosanke • Seite 3 Wir in Brandenburg Nr. 77 / Juli 2009 Güterfelde, Schenkenhorst, Sputendorf, Stahnsdorf Begrüßung der alten Straßenbahn an der Schleuse Festliche Begrüßung einer alten Straßenbahn der Linie 96 während des Schleusenfestes am 19. Juni. Die Straßenbahn aus den 1930 iger Jahren, die seit 1999 ziemlich unbeachtet in Teltow an der Potsdamer Straße Ecke Elbestraße stand, fuhr einst von der Behrenstrasse in Berlin Mitte über Teltow und Stahnsdorf bis zur Endhaltestelle Machnower Schleuse. Jetzt steht sie dort, gut sichtbar, auf einem extra hergerichteten Gleisbett und dient den Heimatvereinen von Kleinmachnow, Teltow und Stahnsdorf als Informationszentrum. An den Wochenenden kann man auch einsteigen, auf den roten schmalen Sitzen Platz nehmen, sich über die Geschichte der Straßenbahn informieren und die alte Straßenbahnatmosphäre schnuppern. Auf dem Foto von links nach rechts: Der Bürgermeister von Kleinmachnow Michael Gruber, Sören Kosanke, Wirtschaftsförderer aus Teltow, Bernd Albers, Bürgermeister aus Stahnsdorf, Straßenbahnschaffner in Originaluniformen und musizierende Schülerinnen der Musikschule Kleinmachnow. 100 Jahre Südwestkirchhof Stahnsdorf - „Ein musikalischer Sommerabend“ am Samstag 29. August 2009 von 18 bis 22 Uhr - Lesung „Effi Briest“ mit Klaus Büstrin - Hänsel und Gretel Opernmusik - Filme - Lesungen und Konzerte an verschiedenen Orten - jede halbe Stunde Orgelmusik - Catering Seite 2 GÜTERGOTZER LANDBOTE Nr. 77 Politik, die vor Ort ankommt Die 16. Wahlperiode des Deutschen Bundestages erreicht die Schlussgerade. Deshalb möchte ich auf das Erreichte zurückblicken und Bilanz ziehen, wie sich die Politik der SPD in der Großen Koalition auf Brandenburg und unsere Region ausgewirkt hat. Zum Beispiel das Ganztagsschulprogramm, das die SPD bereits in der vorherigen Legislaturperiode auf den Weg gebracht und das sich vor Ort als großer Gewinn erweist. Von den insgesamt 4 Mrd. Euro, die die Koalition aus SPD und Grüne gegen massive Widerstände der Union beschlossen hatte, erhält Brandenburg 130 Mill. Euro. Das sind Mittel, von denen allein bis 2008 etwa 335 Schulen, erst kürzlich auch die Internationale Schule in Kleinmachnow, profitieren konnten. Auch mit der Einführung des Elterngeldes haben wir ein zentrales Wahlversprechen der SPD durchgesetzt. Es wurde in der letzten Legislaturperiode durch die damalige SPD-Ministerin Renate Schmidt entwickelt. Der Elterngeldbericht zeigt nun, dass das Elterngeld gut ankommt, auch bei Vätern. Der Anteil an Vätern, die Elterngeld beanspruchen, ist in Brandenburg mit am höchsten. Zahlreiche weitere Initiativen der SPD wirken sich positiv in Brandenburg aus. So der beschlossene Ausbau der Krippenplätze sowie der Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem 1. Geburtstag ab 2013. Allein für den Ausbau der Kinderbetreuungsangebote stellt der Bund bis zum Jahr 2013 rund 4 Mrd. Euro zur Verfügung, wovon Brandenburg allein 56 Millionen Euro erhält. Schließlich die Förderung von Mehrgenerationenhäusern, durch die allein in Potsdam-Mittelmark die Gemeinden Teltow und Nuthetal mit jeweils einem Mehrgenerationenhaus profitieren konnten. Aber auch im Verkehrsbereich haben wir gemeinsam für die Region viel erreicht. So beispielsweise, dass der Ausbau des Teltowkanals deutlich reduziert wird und sich nun auch beim Sacrow-Paretzer Kanal ein Kompromiss anbahnt. Damit hat sich das Bündnis der Vernunft bewährt. Auch die gemeinsame Initiative mit dem SPD-Landtagsabgeordneten Dr. Jens Klocksin für einen vom Bund geförderten Radweg am Teltowkanal, an dem sich neben Stahnsdorf auch die Gemeinden Teltow und Kleinmachnow beteiligen, ist ein deutliches Signal gegen den weiteren Ausbau des Teltowkanals und für eine touristische Nutzung der Teltowkanal-Aue. Jetzt müssen wir weiter gegen den überdimensionierten Ausbau der Schleuse Kleinmachnow kämpfen und uns für ein Gesamtkonzept eines bedarfsge- rechten Ausbaus der Wasserstraßen einsetzen. Gerade jetzt - in der Zeit der Wirtschafts- und Finanzmarktkrise – brauchen wir Geld für notwendige und nachhaltige Investitionen. Deshalb hat sich die SPD für ein kommunales Investitionspaket stark gemacht, von dem auch unsere Region massiv profitiert. Egal ob in Stahnsdorf, Kleinmachnow oder Teltow – die Sanierung von Kitas, Sporthallen und Schulen steht dabei im Mittelpunkt. 241 Millionen Euro werden allein in Brandenburg für bessere Betreuung und Ausbildung unsere Kinder und die Sicherung von Arbeitsplätzen im Handwerk bereitgestellt. Hier in unserer Region haben sich viele Zukunftsbranchen entwickelt. Darunter die Medizintechnik, die Erneuerbaren Energien oder auch die Kreativwirtschaft. Sie alle benötigen gute Rahmenbedingungen und gut ausgebildete Fachkräfte, um weiter wachsen zu können. Die Förderinstrumente für gewerbliche Ansiedlungen, aber auch die Gelder aus dem Pakt für Bildung und Forschung, werden die Entwicklung in diesen Branchen unterstützen. Diese Beispiele zeigen, wie sich die Arbeit im Deutschen Bundestag für die Gemeinden und Regionen ausgezahlt hat. Das gelingt am besten, wenn alle Akteure Hand in Hand zusammenarbeiten. Deshalb ist es für mich als Bundestagsabgeordnete wichtig, vor Ort zu sein, um zu erfahren, wo der Schuh drückt. Denn Politik heißt für mich: Nicht über die Menschen reden, sondern zuhören, für sie da sein und an der Lösung von Problemen dran bleiben. Diesen Politikstil werde ich beibehalten, damit sich diese Region weiter positiv entwickeln kann. Ihre Andrea Wicklein MdB Nr. 77 GÜTERGOTZER LANDBOTE Seite 3 Warum in die Ferne schweifen... Gespräch mit Sören Kosanke, Landtagskandidat der SPD Vor wenigen Wochen fand in Bergholz-Rehbrücke die Podiumsdiskussion zum Thema „Neue Impulse für die Innovationsfinanzierung“ statt. Ziel der Bemühungen ist es, Unternehmen und Innovatoren/Innovatorinnen der Region Berlin-Brandenburg zu unterstützen und zu fördern und Forschung, Entwicklung und Unternehmen miteinander zu vernetzen. Sören Kosanke, Landtagskandidat der SPD und Wirtschaftsförderer in Teltow, ist ein Mann, der sich mit regionaler Wirtschaft bestens auskennt. Er steht hier Rede und Antwort. Frage: Herr Kosanke, weltweit wird die Wirtschaft von der Krise geschüttelt. Ein Unternehmen nach dem anderen muss aufgeben. Wie steht unsere Region in diesen Zeiten da? Kosanke: Die Stimmung in der Region ist weiterhin gut. Glücklicherweise sind wir hier sehr gut aufgestellt. Im Vergleich zu den großen Konzernen, wie aktuell gerade Arcandor, sind die Firmen in der Region relativ kleinteilig, so dass es nicht zu einem großen Brancheneinbruch kommen kann. Viele Firmen haben sich außerdem Nischenplätze gesucht, so dass sie von der Krise verschont bleiben. Nur wer zu sehr festgelegt ist, für den kann es problematisch werden. Es herrscht keine Panik, nur erhöhte Wachsamkeit. Dafür sehe ich aber ein anderes großes Problem in naher Zukunft: die Krise nach der Krise. Frage: Was meinen Sie damit? Kosanke: Ich meine den demographischen Wandel. Wer heute Arbeitnehmer entlässt, wird in wenigen Jahren ganz große Schwierigkeiten haben. Schon heute fehlen gut ausgebildete Fachkräfte, das wird bald noch schlimmer werden. Frage: Woran liegt das? An der allgemeinen Überalterung der Gesellschaft? Kosanke: Leider liegt es auch daran, dass unsere jungen Menschen reihenweise „auswandern“. Viele Jugendliche gehen nach der Schule weg, nach Berlin, nach Leipzig, Hamburg, überallhin. Ursache dafür ist zum Teil, dass die meisten gar nicht wissen, welche tollen Chancen sich ihnen hier in der Region bieten. Viele haben keine Ahnung, welche innovativen und interessanten Jobs in den hiesigen Unternehmen angeboten werden. Das ist sehr traurig, und ich kämpfe darum, diese Situation so schnell wie möglich zu ändern. Ein erster Schritt war die Ausbildungsmesse, die im vergangenen Jahr zum ersten Mal mit großem Erfolg stattfand und in diesem Jahr mit noch größerer Beteiligung wiederholt wurde. Damit wird den Jugendlichen erst einmal gezeigt, welche Möglichkeiten sich ihnen hier darstellen, welche spannenden Jobs und großartigen Karrierechancen auf sie warten. Wir müssen unsere Jugendlichen unbedingt hier halten und ihnen neben Freizeit- und Ausbildungsmöglichkeiten auch sichere und interessante Arbeitsplätze anbieten. Foto: A.Enke Frage: Sie sind auch Vorsitzender der Jusos im Land Brandenburg. Welche Möglichkeiten bieten sich denn den Jugendlichen hier? Kosanke: Die Region hat eine Vielzahl an fantastischen Ausbildungs- und Arbeitsplätzen zu bieten, angefangen beim Kfz-Mechatroniker oder Landschaftsgärtner bis zum Diplom-Ingenieur für Sensortechnik oder der Chemikerin. Da könnte ich endlos aufzählen. Allein was es in den Gewerbegebieten wie Techno-Park, Greenpark oder Europarc für Möglichkeiten gibt! Frage: Apropos Europarc. Die Gemeinde Kleinmachnow, der Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf und der Europarc haben eine Vorstudie in Auftrag gegeben, die die Wirtschaftlichkeit einer SBahn-Verbindung zwischen Zehlendorf und Dreilinden geprüft hat. Auch die Friedhofsbahn soll wiederbelebt und die S-Bahn von Teltow nach Stahnsdorf verlängert werden. Was halten Sie von diesen Bemühungen? Kosanke: Die Region ist in den vergangenen Jahren unglaublich gewachsen und wird in der Zukunft noch weiter zunehmen. Es ist ein Unding, dass das Angebot im Öffentlichen Nahverkehr noch dem Stand der 80er Jahre entspricht und es wird höchste Zeit, dass Bus- und S-Bahnverkehr dem Bevölkerungszuwachs gerecht werden. Ich denke, ich spreche da im Namen vieler verärgerter Einwohner: Es kann nicht sein, dass man mit der S-Bahn in Teltow ankommt und der weiterführende Bus zwei Minuten vorher abfährt. Aus diesem Grund habe ich nicht nur in diesem Frühjahr eine Schienenkonferenz in die Wege geleitet, sondern wir sind dabei auch ein neues ÖPNV-Konzept zu erarbeiten, das schon ab diesem Herbst Schritt für Schritt umgesetzt werden soll. Kurzfristig erst einmal die Busverbindungen, längerfristig soll dann die S-Bahn kommen, was in meinen Augen der Ringschluss ist. Ich hoffe, dass Land und Bund endlich den Bedarf der Region erkennen und dementsprechend handeln. Frage: Das wäre ja auch im Sinne der Umwelt. Kosanke: Richtig. Wenn 55.000 Einwohner mit ihrem Wagen und Zweitwagen zur Arbeit fahren, entstehen eine Menge Lärm, Abgase und Schmutz. Die Region ist ein wunderschöner grüner Ort am Rande der Großstadt, dieses Grün und Erholungsgebiet darf nicht verloren gehen oder zubetoniert werden. Ich finde, der Erhalt dieser einmaligen, schönen Umwelt sollte bei allen wirtschaftlichen und sozialen Überlegungen mit an vorderster Stelle stehen. Gerade in einer solch prosperierenden Region ist es wichtig, das richtige Gleichgewicht zwischen Industrie und Natur, Bürgern und Unternehmern zu finden. Denn die Region wird weiter wachsen, und so wie wir heute entscheiden und handeln, so leben wir in der Zukunft. Sie ist unsere Zukunft, unser Zuhause und auch unser ganz persönliches Glück. Vielen Dank, Sören Kosanke! Impressum GÜTERGOTZER LANDBOTE Herausgeber: SPD-Ortsverein Güterfelde Waltraudstr. 20, 14532 Güterfelde Tel.: (03329) 63 214 e-mail:[email protected] www.spd-gueterfelde.de Redaktion: Peter Ernst, Gabriele Kallabis-Würzburg (verantwortlich), Axel Koch, Helga Mandla Anzeigen: Angelika Enke e-mail: [email protected] Tel.: (03329) 63 214 Druck: Druckerei Grabow, 14513 Teltow Seite 4 GÜTERGOTZER LANDBOTE Wohnungsgesellschaft Stahnsdorfs am Ende ? Oder: Das Dilemma eines Gesellschafters Wieder einmal liegt ein Jahresabschluss der Wohnungsgesellschaft vor und die Gesellschafter sind dazu aufgerufen, den Jahresabschluss festzustellen, Aufsichtsrat und Geschäftsführung zu entlasten sowie darüber zu beschliessen, dass der Verlust des Jahres 2008 mit in das nächste Geschäftsjahr genommen wird. Die Stahnsdorfer WoGeS ist eine GmbH, deren einziger Gesellschafter die Gemeinde Stahnsdorf ist. Im letzten Jahr war das Jahresergebnis negativ. Obwohl die Wohnungsmieten im Bereich der mietpreisgebundenen Wohnungen Stahnsdorfs vergleichsweise hoch sind und die Leerstandsquote unterdurchschnittlich, können die Mieteinnahmen die Kosten der Gesellschaft nicht decken, auch weil das Fremdkapitalanteil – Kredite, für die Zinsen und Tilgung zu zahlen sind sehr hoch ist. Nach den eigenen Berechnungen der Geschäftsführung droht 2016 – wenn alles so bleibt - die Zahlungsunfähigkeit der Gesellschaft. Auf dieser Grundlage müssen die Gemeindevertreter nun entscheiden, was zukünftig mit der Gesellschaft passieren soll und woher die vielen Millionen Euro zur Ablösung der Kredite kommen sollen. Schon jetzt übernimmt die Gemeinde einen Teil der Zinsen. Die Entscheidung ist die zwischen Teufel und Beelzebub. Wir alle wollen in unserem Ort bezahlbaren Wohnraum erhalten und auch für diejenigen Wohnungen haben, die sich nichts Eigenes leisten können. Aber funktioniert das mit unserer Wohnungsgesellschaft tatsächlich ? Aufgrund der exorbitant gestiegenen Nebenkosten haben immer mehr Menschen Schulden bei ihrer Wohnungsgesellschaft, weil sie die Nebenkostenabrechnung nicht bezahlen können. Die Aussenstände der Gesellschaft gegenüber den Mietern betragen ein Viertel der von der Gemeinde jährlich zugeschossenen Summe! Höhere Mieten sind nicht mehr erzielbar. Einen Lösungsplan für diese Probleme haben weder die Geschäftsführung noch der Aufsichtsrat entwickelt. Alljährlich wird vorgeschlagen: die Gemeinde Stahnsdorf zahlt dazu. Die Chance, sich mit finanzstärkeren Gesellschaften aus der Nachbarschaft zusammen zu tun wurde leider 2007/2008 vertan. Dies obwohl jeder, der mit Finanzen zu tun hat weiß, dass eine erfolgreiche Bewirtschaftung von Wohnraum immer schwieriger wird je kleiner die Gesellschaft ist – zumal wenn der Fremdkapitaleinsatz so hoch ist wie in Stahnsdorf. Im übrigen sind in Berlin Wohnungen auch noch deutlich billiger als bei uns. So bleibt hier guter Rat teuer und unsere WoGeS uns lieb und..... teuer. Ruth Barthels Gemeindevertreterin der Fraktion SPD/Grüne Vorsitzende des Ausschusses für Finanzen- Vergabe- Wirtschaftsund kommunale Zusammenarbeit. Demnächst neuer Mietspiegel Auf der Sitzung der Gemeindevertretung am 16. Juli wird eine Vereinbarung mit den Gemeinden Kleinmachnow und der Stadt Teltow zur Erarbeitung eines qualifizierten Mietspiegels geschlossen.Diese Vereinbarung wurde auf Grundlage eines Beschlusses der KAT (Kommunale Arbeitsgemeinschaft der Teltow) vom Januar 2008 übernommen.Teltow und Kleinmachnow haben diese Vereinbarung bereits im Mai und Juni unterzeichnet. Nr. 77 Ersterwähnung Güterfeldes vor 750 Jahren Für die Anerkennung der Ersterwähnung eines Ortes gibt es eindeutige Regeln. Für Güterfelde findet man im Staatsarchiv Potsdam in der Repositur 10 B Kloster Lehnin Nr.1 das Urkundenverzeichnis des Klosters Lehnin aus dem 15. Jahrhundert. Dort findet sich die Aussage: L VI. Markgraf Otto gewährt dem Kloster Lehnin das Dorf Gützergotz mit allen seinen Besitzungen. Das ist eine klare Angabe. Die in römischen Zahlen in ausgeschriebener Handschrift angegebene Jahreszahl wurde lange Zeit als 1258 gelesen. Nachdem Experten sich intensiver mit der korrekten Lesart befassten, gibt es heute aber keinen Zweifel mehr: die entscheidende Jahreszahl in dem Schenkungsdokument lautet eindeutig 1263. Mit diesen Fragen und der Geschichte des Ortes beschäftigt sich der Verein Gütergotz Kultur & Landschaft, der auch die Ausstellung zur 200 Jahr Feier des Güterfelder Schlosses gestaltet hatte. Die bevorstehende 750 Jahr Feier unseres Ortes, der in alten Karten als Ort von besonderer Bedeutung hervorgehoben ist, will unser Verein durch Beiträge über dessen interessante Geschichte unterstützen. Güterfelde, so der Wunsch der Initiatoren, soll vor den Toren von Stahnsdorf wieder zu einem wunderschönen märkischen Dorf werden, mit der alten Feldsteinkirche, den hübschen Bauernhäusern, dem Schloss und dem wunderschönen See, ganz so wie es schon Fontane liebte. Über Ideen und Anregungen von Gütergotzern und seinen Freunden würde unser Verein sich sehr freuen. Jeder ist zum Mitmachen aufgefordert. Peter Ernst geborener Gütergotzer Gründungsmitglied des Vereins „Gütergotz - Kultur& Landschaft“ heiko liesegang Geschäftsführer Potsdamer Landstr. 16 14532 Stahnsdorf/Schenkenhorst Telefon 01 72-3 88 31 98 Fax 033701-36 56 28 [email protected] www.baustoffe-liesegang.de Nr. 77 GÜTERGOTZER LANDBOTE Seite 5 Zerstörung und Schutz des Beethovenwaldes Obwohl die Bürgerinitiative Beethovenwäldchen mit über 600 Mitstreitern sich seit Jahren für den Erhalt des Beethovenwaldes an der Potsdamer Allee in Stahnsdorf gegen die Bebauungsabsichten der Eigentümer einsetzt, obwohl die Stahnsdorfer Bürger auf den Veranstaltungen am Wäldchen zahlreich aufgezeigt haben, dass sie dieses Waldstück erhalten möchten, obwohl sich in der Beteiligung zum Flächennutzungsplanvorentwurfsverfahren in Stahnsdorf viele Stimmen gegen die Bebauung des Waldes wehrten, obwohl die Menschen schlichtweg den Wert von Wald- und Grünflächen in der Gemeinde in Zeiten von Klimawandel und Umweltschutz erkannt haben, obwohl eine neue Mehrheit in der Gemeindevertretung den Ort nicht sinnlos bebauen lassen will, sondern sich den Erhalt von innerörtlichen Waldund Grünflächen zum Schwerpunkt setzt, ist jetzt ein Großteil des Beethovenwaldes vernichtet. Die Eigentümerfamilie Hoffmann unter wohlwollender Beobachtung des Immobilienmaklerbüros Dr.Richter &Till aus Kleinmachnow hat mit Kettensägen am Vortag der Gemeindevertretersitzung, in der ein Grünordnungsplan mit Veränderungssperre den Wald schützen sollte, versucht alles zu zerstören- die Bäume gefällt und jeglichen Grünnachwuchs geschnitten! Sie haben den gemeindlichen Willen zur Sozialbindung des Waldes ignoriert und sind massiv entgegen jeglicher ordnungsgemäßer Forstwirtschaft vorgegangen. Von der Potsdamer Allee nicht erkenntlich, weil dort bewaldete Flurstücke belassen wurden, haben viele Stahnsdorfer den angerichteten Schaden noch gar nicht bemerkt. Die Fläche dahinter sieht jedoch aus wie ein Schlachtfeld. Inmitten der Vegetationsperiode wurden die Bäume geschlagen, ungeachtet der Brutzeit der Vögel, die nach der Aktion ihre Nester nicht mehr fanden und deren Jungvögel am Boden verendeten. In der Jah- Foto: P. Ernst reszeit, in der sich die Schädlinge am Besten in dem im Wald nun seit Wochen am Boden liegenden Holz vermehren, um so den Befall der belassenen Bestandsbäume zu erreichen. Der Eigentümer hat den Wald lieber zerstört als eine Verhandlung zum Verkauf oder Flächentausch mit der Gemeinde anzustreben. Die Bürgerinitiative kritisiert dieses Vorgehen auf das Schärfste. Die Gemeindevertretung hat das Verhalten ebenso missbilligt und mit der Zustimmung zum Grünordnungsplan und der Veränderungssperre ein Zeichen gesetzt, dass man dieses Vorgehen nicht akzeptieren kann! Es ist nun wichtig, den entstandenen Schaden in der Folgezeit durch Festlegung von Neuanpflanzungen und Wiederaufforstungen zu beseitigen. Möglich war dieses Vorgehen aber nur, weil das Brandenburgische Lan- deswaldgesetz keine Schutzregelungen für kleine innerörtliche Waldstücke und Sanktionen für unsachgemäßes Verhalten von Waldbesitzern vorsieht und eine Kettensäge im Zweifelsfall immer schneller ist als eine Prüfung durch die Forstbehörde vor Ort! Vielleicht mahnen die gefallenen Bäume und der auf Jahre zerstörte Wald nun endlich auch unsere Landtagsabgeordneten (es ist ja Wahljahr) und die zuständigen Behörden, wie Forst und das Umweltministerium, entsprechende Rechts- und Handlungsgrundlagen zu erlassen. Die Zerstörung des Beethovenwaldes in Stahnsdorf kann sonst nämlich zum Paradebeispiel für andere bauwütige Waldbesitzer werden und schnell sind all die kleinen innerörtlichen Waldstücke in Privatbesitz in Gefahr, dasselbe Schicksal wie der Beethovenwald zu erleiden! BI Beethovenwäldchen Seite 6 GÜTERGOTZER LANDBOTE Nr. 77 Bürgerversammlung »Schutz gegen Wildschweine« von Axel Koch Die SPD Stahnsdorf hatte ins Gemeindezentrum eingeladen – und die Bürger kamen zahlreich. Heinrich Plückelmann vom SPD-Ortsverein begrüßte als fachkundiges Forum den Jagdpächter Hans Diwiszek, der seit 42 Jahren Jäger in der Region ist, den stellvertretenden Landrat Christian Stein und Herrn Steffen Weickert, als Hauptamtsleiter verantwortlich für das Ordnungsamt Stahnsdorf. Dietmar Otto, Fraktionsvorsitzender der SPD Stahnsdorf, gab zunächst den betroffenen Bürgern die Möglichkeit, von ihren Erfahrungen zu berichten. Beeindruckend war die Schilderung einer schwangeren Stahnsdorferin, die nach einem überraschenden Zusammentreffen mit einer Wildsau hinter einem Baum Schutz suchen musste. Oder der Bericht von Schulkindern, die sich auf dem Schulweg nach Begegnungen mit Wildschweinen nicht mehr sicher fühlen. Auch „Bürger Albers“, zugleich Bürgermeister im Ort, berichtete von seinen eigenen Erfahrungen. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Zuhörer die Wildschweine als Gefährdung ansehen und in der Ortslage nicht dulden wollen. Auch die Sicherheit der Kinder im Ort und der Jugendlichen, die ggf. nachts nach Hause kommen, wurde angesprochen. Ein Bürger allerdings sah in den Zecken die größere Gefahr. Der Jagdpächter Hans Diwiszek erklärte die zahlreichen Veränderungen seit der Wende, die zu einem enormen Anstieg der Wildschweine geführt haben. Er betonte die hohe Intelligenz dieser Tiere und den extrem gut ausgebildeten Hör- und vor allem Geruchssinn. Er hat mit seinen Jägern im Gebiet Stahnsdorf in den vergangenen 12 Monaten 40 Tiere erlegt. Jetzt hat er sich vorgenommen, alle Wildschweine abzuschießen, außer „führende Sauen“, also als Jagdziel nur noch die Bestandsreduzierung zu sehen. Den Bürgern rät er zu stabilen Zäunen, die 1,50 m hoch und in der Erde verankert sein müssen. Bei Begegnungen mit Wildschweinen ist Ruhe zu bewahren – die Tiere sind Fluchttiere und greifen nicht an, solange sie eine Möglichkeit zur Flucht sehen. Der Lebendfang mit Fallen bringt nicht die gewünschten Erfolgszahlen, ist für die Tiere eine Quälerei und wie das Beispiel in Kleinmachnow zeigte, auch sonst reichlich problematisch: Falsch verstandene Tierschützer zerstörten die Fallen und befreiten die Tiere. Trotzdem hat Stahnsdorf die Genehmigung des Lebendfangs beantragt. Die Bejagung auf Straßen, Wegen und Plätzen in der Gemeinde Stahnsdorf wurde bis Ende Oktober geneh- Einladung zum Konzert in der Kapelle des Südwestkirchhofs Stahnsdorf 13. September 2009 um 15 Uhr L. Maierhofer: GOSPELMESSE Mit Friedenstexten von Mutter Theresa, Oscar Romeo, Martin Luther King u.a. für Soli, Chor, Rezitation und Instrumente Jugendchor der Kantorei Kleinmachnow, Leitung: Karsten Seibt ferner Friedhofsführung für Kinder am 18.August und 13. September ,jeweils 14 Uhr Vortrag 5.September um 14 Uhr „Die Gartendenkmalpflege und der Südwestkirchhof“ Thorsten Volkmann, Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum migt. Wegen der hohen Gefahren durch Querschläger und auch verletztes Wild müssen die Jäger hier besonders umsichtig vorgehen. Deshalb ist es noch in keinem Fall zu einem Abschuss gekommen. Ähnlich ist dies mit eingefriedetem Privatland. Hier muss der Grundeigentümer die Genehmigung einholen und – wenn ein Tier auf dem Grundstück angetroffen wird – die Jäger oder das Ordnungsamt informieren. Die Einstellung eines Berufsjägers, die von Wir Vier gefordert wird, sei nicht möglich, erklärte Herr Stein: Das Stahnsdorfer Jagdgebiet ist verpachtet, da ist kein Raum für einen Berufsjäger. Vielmehr sollten Abschussprämien der Gemeinde die Bereitschaft der Freizeitjäger erhöhen, so Plückelmann. Dafür wolle sich die SPD im Finanzausschuss stark machen. Er formulierte folgende konkreten Verabredungen: - Ausnahmegenehmigungen für beschränkte Jagdhandlungen für die Privatgrundstücke können beim Ordnungsamt eingereicht werden. Sie werden als Sammelantrag an die Untere Jagdbehörde weitergereicht. Der stellv. Landrat sagt zu, dass diese Anträge möglichst innerhalb von 3 Wochen beantwortet werden sollen. - Der Jagdpächter Diwiszek ist in dringenden Fällen zu erreichen unter 0331/ 62 28 65. REISEBÜRO IN GÜTERFELDE SEESTR. 27 - 14532 STAHNSDORF [email protected] WWW.REISEBUERO-GUETERFELDE.DE TEL: 03329/61 51 00 Warum sollten Sie Ihren wohlverdienten Urlaub einer (Such-)Maschine anvertrauen? 13 Jahre REISEBÜRO IN GÜTERFELDE! … und damit länger als alle SonnenscheinTVs oder Internet-Dotcoms! Warum wohl? Montag – Donnerstag 10 – 13 und 15 – 19 Uhr Freitag 10 – 13 und 15 – 18 Uhr Samstag 10 – 13 Uhr Nr. 77 GÜTERGOTZER LANDBOTE Seite 7 Revierförster Bernd Krause im Ruhestand Mit einem lachenden und einem weinenden Auge wird Bernd Krause demnächst aus seiner Dienstwohnung, dem idyllisch im Wald gelegenen Forsthaus nahe Nudow, ausziehen, denn seit seinem 65. Geburtstag im Juni ist der Revierförster in den „wohlverdienten“ Ruhestand getreten. Jetzt möchte er zurück in „sein Güterfelde“, wo er aufgewachsen ist und seine Familie seit Generationen lebt. Der Großvater, aus West-Preußen kommend, hatte sich einst in Güterfelde niedergelassen, in der Großbeerenstraße ein um die Jahrhundertwende gebautes Haus gekauft, dort eine Fleischerei betrieben und mit Emma Pohl aus dem Dorf eine Familie gegründet. In dem Haus lebten die Großeltern von Bernd Krause, später die Eltern, der Bruder, er selber mit Familie und auch einige Mieter. Dadurch blieb es immer im Familienbesitz . Inzwischen wohnt mit Tochter Katrin und ihrer Familie bereits die vierte Generation in dem Haus. Da wundert es nicht, dass es Bernd Krause und seine Frau wieder in das alte Haus zieht. „Jetzt will ich wieder nach Hause“ meint er lachend, auch wenn er seinem Forsthaus mit dem wunderschön hergerichteten Grundstück, dem Teich mit den quakenden Fröschen und dem Blick in den grünen Wald rundum ein bisschen nachtrauern wird. Nach dem Schulbesuch in der damals von Reinhard Jänicke geleiteten Seeschule in Güterfelde ging er nach Luckenwalde zur Sportschule. Turnen und Ringen galt sein Hauptinteresse, aber nach zwei Jahren wurde ihm die intensive sportliche Betätigung zu anstrengend und er beendete seine Schullaufbahn dann doch lieber in Stahnsdorf. Foto: Kallabis 1961 begann er als Forstlehrling in Kunsterspring bei Neuruppin, einer bemerkenswert schönen Ausbildungsstätte mitten im Wald. Nach 1 ½ Jahren Tätigkeit als Waldarbeiter in Güterfelde ging er dann zum Studium nach Schwerin und kehrte als fertiger Forstingenieur mit seiner Frau Karin und dem kleinen Sohn zurück nach Güterfelde, erstmal in das alte Elternhaus in der Großbeerenstraße. Erst 1995 konnte er in seinen bis dahin vermieteten Dienstsitz, in das Forsthaus ziehen, das zuvor saniert und modernisiert wurde. Vierzig Jahre lang, von 1969 bis 2009, war Bernd Krause Revierförster, zuerst hieß es Revier Saarmund, ab1990 dann Revier Güterfelde. 1900 ha Wald mit einigen Verschiebungen im Laufe der Öfen • Kamine • Fliesen Energiesparendes & gesundes Wohnen Ofenbaumeister Großbeerenstraße 4 14532 Stahnsdorf Tel./Fax 03329 61 21 53 Funk 0173 23 28 654 Bäder, Küchen, Wohnräume Naturstein, Keramik, Putz www.kachelofen-kaminofen-meisterbetrieb.de Jahre, so groß war sein Arbeitsgebiet, von Saarmund bis an die Berliner Stadtgrenze. 150 Tausend Festmeterholz wurden in der Zeit geschlagen und 450 ha wiederaufgeforstet. Revierförster Krause ist ein Begriff in der Gegend und natürlich kennt er, nach so langer Zeit im Amt, jeden Baum und jeden Strauch und jeden Weg. Die Feier zum 65. Geburtstag war zugleich die Abschiedsfeier vom Berufsleben. Schön sei das Fest gewesen, so meint er gerührt, vor allem weil die Kollegen extra für ihn einen Baum pflanzten und als Abschiedsgeschenk eine selbstgebaute rustikale Bank aus Baumstämmen mit dem dazugehörigen Tisch aufstellten. Loslassen wird ihn der Wald aber nicht, denn er bleibt Jagdpächter von Nudow, Schenkenhorst und Phillippsthal. Einen direkten Nachfolger gibt es nicht. Die Reviere werden neu aufgeteilt und, um Personal einzusparen, auch stark vergrößert. Einerseits kann er das ja verstehen, andererseits findet er es aber schade, denn in einem 5000 ha großen Revier kann der Förster nicht mehr jede Ecke genau kennen und nicht mehr jeden Baum und jeden Weg und die Kontakte zu den Bürgern werden schwieriger. In seinem Revier kannte jeder den Revierförster Bernd Krause – glücklich war er in seinem Beruf. 40 Jahre verantwortlich für immer den gleichen Wald, das soll ihm mal einer nachmachen. Gabriele Kallabis-Würzburg Seite 8 GÜTERGOTZER LANDBOTE Nr. 77 Das neue staatliche Gymnasium in Stahnsdorf soll der Unterricht aufgenommen werden. Der Schulleiter plant, in Mathematik, Deutsch und Englisch Stunden in Form von Arbeitsgemeinschaften so anzubieten, dass auch Schüler mit Förderbedarf das Klassenziel erreichen können. Kunst, Musik und Sport werden ebenfalls gefördert. Das Gymnasium erhält ein modernes naturwissenschaftliches Fachkabinett, welches später mit in den Neubau an der Zille-Straße umzieht. Der Sport- und Informatikunterricht wird – so Herr Klatt - in Kooperation mit dem Kleinmachnower Weinberg-Gymnasium gehalten. Der Wechsel in den Neubau an der Zille-Straße soll bereits in zwei Jahren erfolgen. Ulrich Klatt, der bis zum 31. Juli noch stellvertretender Leiter des GrasowGymnasiums in Brandenburg/Havel ist, hat ein klares und überzeugendes pädagogisches Konzept vorgestellt. Er bringt als Schulmanager die Berufserfahrung und Souveränität mit, um ein Gymnasium erfolgreich zu führen und die Bildungsregion Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf weiter zu bereichern. Stahnsdorf selbst wird damit vom Aschenputtel, das keine weiterführende Schule hat, zu einem Leuchtturm in der Region. Fragen von Eltern beantwortet Herr Klatt unter 03381 / 702486. Heinrich Plückelmann, Vorsitzender der SPD Stahnsdorf Grundsteinlegung in Stahnsdorf Foto: A. Enke Erinnern wir uns: Noch im Mai 2008 versuchte die CDU Stahnsdorf mit ihrem ehemaligen Bürgermeister Enser, dem Landkreis ausschließlich das Grundstück an der Annastraße als Standort für das Gymnasium in Stahnsdorf anzubieten. Der Antrag fand keine Mehrheit. Es setzte sich auf Antrag der SPD die Vernunft durch, dem Kreis als weiteren möglichen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln auch aus Teltow und Kleinmachnow gut zu erreichenden Standort auch die Zille-Straße anzubieten und damit die Sportstätten des RSV einzubeziehen. Monate später, im März 2009, trifft nach intensiver Abwägung verschiedener Standorte in der Region der neue Landrat Wolfgang Blasig die Entscheidung, das Gymnasium in Stahnsdorf an der Heinrich-Zille-Straße zu bauen. Soweit die Entwicklungsgeschichte der Standortsuche. Wie sieht die Zukunft, der Start des neuen Gymnasiums aus? In einer Info-Veranstaltung der SPD-Ortsvereine der Region Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf am 26. Mai 2009 gab der zukünftige Direktor des neuen Gymnasiums, Dr. Ulrich Klatt, Auskunft zum Start des Gymnasiums, das nach den Sommerferien als Interimslösung in Räumen des Teltower Oberstufenzentrums den Unterricht aufnimmt. Die sehr zahlreich erschienenen Eltern hatten kein klares Bild von der neuen Schule und große Skepsis, ob sie ihre Kinder auf diese Schule schicken sollten. Diese Skepsis konnte Dr. Klatt in einer sehr überzeugenden Weise ausräumen. Zum Profil der Schule: Dr. Klatt hat die Vorstellung, dass die neue Schule eine stark allgemeinbildende Ausrichtung haben soll. Sein Ziel ist es, leistungsfähige junge Menschen zu erziehen, die sich auch durchsetzen, durchkämpfen können. Erst die aus Vertretern der Eltern, Schülern und Lehrern gebildete Schulkonferenz wird endgültig über das Profil beschließen. Daher haben die Eltern der ersten Schülerjahrgänge, so Herr Klatt, eine große Chance, das Profil der Schule mitzubestimmen. Zum Schulstart im September 2009: Mit drei siebten Klassen wird am Übergangsstandort an der Teltower Wartestraße der Schulstart erfolgen. Zwei davon werden Französisch als zweite Fremdsprache anbieten. Bei der dritten Klasse ist noch nicht entschieden, ob Französisch oder Spanisch gegeben wird. Latein ist kaum nachgefragt. Mit fünf Lehrern, die sich auf die neuen Stellen beworben haben, „Wir wollen fleißige Handwerker sein“ sangen die Zweitklässler der LindenhofSchule, als Bürgermeister Bernd Albers Bauplan, Kleingeld und Zeitung in das Fundament des neuen Hort- Mensagebäudes einbetonierte. 1,4 Mill Euro will die Gemeinde für den dringend notwendigen Erweiterungsbau ausgeben. Im kommenden Schuljahr wird die Lindenhof-Schule mit 12 Klassen so ausgelastet sein, dass keine Räume für dem Hort mehr zur Verfügung stünden.Deshalb werden im zweigeschossigen Neubau - geplante Fertigstellung nächsten März - dann 5 Räume für 90 Hortkinder reserviert. Hortleiterin Jutta Möser ist glücklich darüber, ebenso Schulleiterin Petra Bartl. Physiotherapie Krankengymnastik Gemeinschaftspraxis Jutta Gotzen und Dagmar Zwilling GbR Alle Kassen und Privat Verschiedene Kurse im Angebot Margueritenweg 18 (Blumensiedlung) 14532 Stahnsdorf Tel. 03329/612693 (auch Anrufbeantworter) Nr. 77 GÜTERGOTZER LANDBOTE Seite 9 Ein „TreibHaus“ voller Kunst Foto: Kallabis In dem alten verwunschenen Haus am Zehlendorfer Damm in Kleinmachnow, dem Haus mit der verwitterten Klinkerfassade, den grünen Fensterläden und dem romantischen Efeubewuchs hatte die regionale Künstlertruppe „Art Event“ im Juni für dieses Jahr Halt gemacht. In Anlehnung an die letzten Bewohner des Hauses, die Gärtnerfamilie Schöwel, hatten sich die 14 beteiligten Künstler auf das Arbeitsthe- ma „TreibHaus“ geeinigt. Wie ein Blitz sei ArtEvent, so Anke Mühlig, die Organisatorin, ein helles aufflackerndes Licht, das wieder verschwindet. Nach diesem Motto hat die Gruppe bereits neun Veranstaltungen durchgeführt, immer nur acht Tage und immer wieder an anderen ungewöhnlichen Orten. Faszinierend ist dabei, wie unterschiedlich die Künstler die Themen angehen und die Atmosphäre der jewei- ligen Orte in ihre Werke aufnehmen. Die Kreativität, Begeisterung und gute Stimmung der Künstler springt über auf die Besucher, man bedauert, dass das Event nur acht Tage dauert. Aber immerhin, einen Impuls hat die Veranstaltung, die von der Gemeinde Kleinmachnow erstmals mit 4000 Euro unterstützt wurde, doch gegeben. Das so wunderbar mit Leben erfüllte, bisher leer stehende Haus, soll zukünftig für Kultur genutzt werden. Hoffentlich, so die Künstler, wird es behutsam saniert und behält seinen Charakter und seinen Charme und wird nicht zu einem perfekten Künstlerhaus umgebaut. Das Schicksal des Stahnsdorfer „Armenhauses“, das ArtEvent im vergangenen Jahr so erfolgreich bespielt hatte und für das sie sich anschließend auch eine kulturelle Nutzung wünschten, haben sie nicht in guter Erinnerung. Heute wird dort Werkzeug verkauft und nicht Kunst und Kultur präsentiert. Es sieht so aus, als ob Kleinmachnow mit dem „TreibHaus“ mehr Glück hat. Gabriele Kallabis-Würzburg Nur bei 1234: Topmodische Gleitsichtbrille für € 50*. Zufriedenheitsgarantie. Sonst Umtausch oder Geld zurück. *Nur bei Fielmann: die Nulltarif-Versicherung der HanseMerkur. € 50,– Prämie pro Jahr. Topmodische Gleitsichtbrille aus der Nulltarif-Collection sofort. Alle zwei Jahre eine neue. Drei Jahre Garantie. Jederzeit Ersatz bei Bruch, Beschädigung oder Sehstärkenveränderung. Mit Zufriedenheitsgarantie. Sonst Umtausch oder Geld zurück. Brille: Fielmann. Internationale Brillenmode. Über 600 x in Europa. Auch in Ihrer Nähe: Potsdam, Brandenburger Straße 47a. 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Die Bürgerinitiative sah sich der Forderung nach einem Eilantrag ausgesetzt, um das Vorhaben zu beschleunigen. Dabei ist der Vorwurf der Verzögerung völlig unberechtigt. Das Land bzw. der Vorhabensträger hatte mit dem Planfeststellungsbeschluss schon Anfang 2008 Baurecht erworben. Rund 15 Jahre nach Beginn der Planung und nach fast 10jähriger Planfeststellung sowie über ein Jahr nach Bekanntmachung des Planfeststellungsbeschlusses ist nicht absehbar, ob und wann mit den eigentlichen Baumaßnahmen begonnen werden soll. Diese enorm lange und äußerst schleppende Planung spricht für sich und ist allein durch die zuständigen Behörden zu verantworten. Auch jetzt steht der Beginn der eigentlichen Baumaßnahme offensichtlich immer noch in den Sternen. Noch im Herbst letzten Jahres hieß es seitens des zuständigen Ministeriums, es solle erst das Klageverfahren abgewartet werden. Im Januar hieß es, die Baumaßnahmen würden kurzfristig beginnen. Diese Aussage wurde dann Ende Januar wieder relativiert: Möglicher weise sei mit einem Beginn der Baumaßnahmen zum Jahresende 2009 zu rechnen. Die Fertigstellung der L40 neu ist jetzt für 2011 geplant. Eine ausführliche, 48 Seiten umfassende Klagebegründung wurde gemäß Vereinbarung mit dem Verwaltungsgericht Potsdam von den Anwälten der BI inzwischen eingereicht Das Verwaltungsgericht Potsdam hat trotz Einreichung der Klage, bereits im Mai 2008, bisher noch keinen Termin anberaumt und auf Nachfrage nicht einmal in Aussicht gestellt. Solange der Planfeststellungsbeschluss nicht bestandskräftig ist, erfolgen etwaige Baumaßnahmen auf eigenes Risiko der zuständigen Behörden. Sollte die Klage der Bürgerinitiativmitglieder erfolgreich sein, müssten die eingeleiteten Baumaßnahmen wieder insgesamt zurückgebaut werden. Für dieses Risiko ist der Verfahrensträger und der Terminstand bei den Verwaltungsgerichten, nicht aber die Bürgerinitiative verantwortlich. Die BI ist weiterhin aktiv: Inzwischen ein ergänzendes Gutachten vor, welches u. a. belegt, dass bei der Planung mit naturschutzfachlichen Belangen – insbesondere bei der Bewertung des Moores „Harten Fenn“ – äußerst fehlerhaft umgegangen wurde. Die nächtliche Lärmbelastung für die Anwohner ist trotz der inzwischen eingeführten Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h zwischen 22 und 6 Uhr nach wie vor erheblich, weil sich nämlich kaum jemand danach richtet. Insgesamt kann die jetzige Situation kein Dauerzustand werden. Bleibt zu hoffen, dass bald weitere Maßnahme den Straßenverkehr begrenzen und vor allem, dass bald eine richterliche Entscheidung Klarheit schafft. Dr. Volker Scheps - Güterfelde Na, wie alt wird Stahnsdorfs Einheitslinde? von Sabine Lieb - Stahnsdorf Richtig , 20 Jahre ist es her, dass sie aus dem Samen gekrochen kam. Dutzende von Einreise-Visa-Stempel im westdeutschen Pass zeigen, wie schwierig und aufwendig es war, von Westberlin nach Ostberlin zu gelangen, als die Berliner Mauer noch stand. Als vor 20 Jahren diese Mauer fiel, war es soviel einfacher, die Freunde und Verwandten im zuvor anderen Teil Berlins zu treffen. Eines Tages war es dann soweit und man durfte sogar wieder, durch das Brandenburger Tor spazierend, in den vormals anderen Teil der Stadt gelangen. An jenem besonderen Tag, bis also Westberliner Bürger durch das Brandenburger Tor gehend, auf die Straße Unter den Linden gelangen konnten, wurden kleine Silberlinden Setzlinge unter dem geschichtsträchtigen Tor verteilt. Im Vorgarten einer Stahnsdorfer Familie in der Luisenstr. 62 steht nun diese Linde als prächtiger junger Baum. Die Mutter dieser Stahnsdorfer Familie ist in West.Berlin, ihre Eltern jedoch in Kleinmachnow und Dresen geboren worden. Endlich ist somit vor 20 Jahren zusammengekommen, was solange schon zusammengehörte. Nr. 77 Antrag auf LKW-Durchfahrverbot Die Fraktion SPD/Grüne hat in der Gemeindevertretung Stahnsdorf einen Antrag zum LKW - Durchfahrverbot für Güterfelde gestellt. Der Antrag lautete wie folgt: Die Gemeindevertretung Stahnsdorf beauftragt den Bürgermeister beim Landkreis Potsdam - Mittelmark das entsprechende Teileinziehungsverfahren der Verbindungsstraße von der Landestraße L 40 über den Kreisverkehr Ortslage Güterfelde bis zur Landesstraße L76, verlaufend über die Flurstücke ……in der Gemarkung Güterfelde, zu beantragen. Verboten werden soll die Benutzung durch Fahrzeuge, deren tatsächliches Gewicht einschließlich Ladung 7,5 t überschreitet. Anliegern soll die Durchfahrt gewährt werden Auf der Sitzung der Gemeindevertretung Stahnsdorf Nr. GV/02/2009 vom 02.04.2009 stellt Herr Martensen einen Antrag auf namentliche Abstimmung. GÜTERGOTZER LANDBOTE Lösungsvorschlag für Lkw - Umleitung Seitdem die neue Landesstraße zwischen Schönefeld und Potsdam bis Margraffshof fertig gestellt ist, fließt ein den Ort und die Bewohner stark belastender LKW-Verkehr durch Güterfelde. Im Ausschuss für Umwelt und Verbraucherschutz, Ordnung und Verkehr des Kreistages Potsdam-Mittelmark wurde unlängst der Vorschlag favorisiert, diesen Lkw - Verkehr ab Verteiler Großbeeren durch Wegweiser über die autobahnähnlich ausgebaute Bundesstraße B 101 auf den südlichen Autobahnring A 10 zu leiten. Das wäre keine Verdrängung des Problems in den Landkreis Teltow Fläming, sondern sinnvollerweise die Verschiebung des Verkehrs von einer Landesstraße auf die leistungsfähigere Bundesstraße und Autobahn. Es bleibt zu hoffen, daß dieser Vorschlag Zustimmung und baldige Umsetzung erfährt. Der vom Straßenbauamt abgelehnte Antrag der Gemeinde auf Durchfahrverbot für LKW durch Güterfelde dürfte noch nicht das letzte Wort sein. Peter Ernst sachkundiger Bürger im Kreistag Das Moor muss erhalten bleiben! Gisela Herrmann, Kämpferin für Natur, lässt nicht locker. Die Petition, über die wir im letzten Gütergotzer berichteten, hat sie inzwischen mit 252 Unterschriften dem Petitionsausschuss des Landtages übergeben. Sie und die Mitunterzeichner fordern darin die erneute Überprüfung der umweltverträgliche- Abstimmungsergebnis zur geänderten DS nach namentlicher Abstimmung: Ja-Stimmen: 14 Nein- Stimmen: 6 Enthaltungen: 3 BM Bernd Albers: Enthaltung 1. Barthels, Ruth - Ja 2. Burhenne, Michael – Ja 3. Dr. Lührs, Gebhard - Ja 4. Dr.Schilling, Gunnar - Ja 5. Engelmann-Hübner, Britta - Ja 6. Enke, Angelika - Ja 7. Enser, Gerhard – Nein 8. Ernst, Peter - Ja 9. Grunwaldt, Michael - Enth. 10. Huckshold, Dietrich - Nein 11. Jänicke, Karsten - Ja 12. Koch, Beate – Ja 13. Kuck-Schellhammer, Silke - Ja 14. Maelzer, Gerold - Ja 15. Martensen, Claus-Peter - Nein 16. Mushack, Harald - Ja 17. Otto, Dietmar - Ja 18. Schwarz, Regina - Ja 19. Staacke, Karin - Enth. 20. Steingräber, Karin - Nein 21. Weiß, Peter - Nein 22. Wüstenhagen, Günter - Nein Seite 11 ren und auch kostengünstigeren großen Südumfahrung und damit den Schutz des Moores. Dieses sei durch den Bau der jetzt geplanten Nordumfahrung – L40 - äußerst gefährdet. Die bisherige Antwort des Ausschus- Öffnungszeiten: Dienstag–Freitag 9.00–18.00 Uhr Sonnabend 9.00–14.00 Uhr Montag geschlossen ses ist für sie natürlich nicht befriedigend. „Anfrage wird bearbeitet – Nachfrage sinnlos“. Sie bleibt weiterhin aktiv nach dem Motto „ wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, aber der große Zeh noch rausguckt, muss man noch daran ziehen!“ So hat sie um Unterstützung bei Politikern gebeten: einen eindringlichen Brief an Franz Müntefering geschrieben, Kontakt zum Landtagsabgeordneten Jens Klocksin aufgenommen und mit der Bundestagsabgeordneten Andrea Wicklein ein sehr intensives Gespräch geführt. Sie glaubt fest daran, dass, wenn alle an einem Strang ziehen, auch ein gutes Ergebnis erreicht werden kann. So müsse es doch möglich sein, zeitnah den LKW-Verkehr aus Güterfelde heraus zu halten und auf die vorhandene Autobahn zu lenken, auch wenn die Verwaltungen natürlich erstmal erklären, dass dies nicht ginge. (kal) Mühlenweg 6 14532 Güterfelde Tel.: 0 3329/611956 Seite 12 GÜTERGOTZER LANDBOTE Fachliche Diskussion bei der Straßenbahnaktion Foto: Kallabis Den spektakulären Transport der historischen Eisenbahn mittels Riesenkran und Tieflader von Teltow zur Machnower Schleuse ließen sich die Bundestagsabgeordnete Andrea Wicklein und der Landtagskandidat Sören Kosanke vom Fachmann erklären. Beeindruckt waren sie von der präzisen Arbeit des THW Potsdam mit Unterstützung der Ortsverbände Steglitz-Zehlendorf, TempelhofSchöneberg und Neukölln sowie Mitgliedern der örtlichen Feuerwehr. Eine am Kran schwebende Straßenbahn hoch über Straßenniveau sieht man ja schließlich auch nicht alle Tage. Von zehn bis dreizehn Uhr dauerte die ganze Aktion, für die zahlreichen Zuschauer äußerst spannend und die Beteiligten waren glücklich, dass diese ungewöhnliche Aufgabe so hervorragend geklappt hat. Nr. 77 Stahnsdorfer Heimatverein von Güterfelder Unterstützung überrascht Der Leser des Gütergotzer Landboten wurde unlängst über die unglücklichen Manipulationen mit dem gemeindeeigenen Armenhaus in Stahnsdorf informiert, von dem sich der Stahnsdorfer Heimatverein eine lang überfällige Lösung seines Raumproblems erhoffte. Nun kommt ohne Vorankündigung oder Abstimmung ein Vorschlag des Güterfelder Ortsvorstehers für 100 000 € den Fachwerkschuppen neben dem vorletzten Standort der Schule am Dorfplatz neben der Kirche als Heimatstube bzw.Heimatmuseum umoder auszubauen. Unbestritten ist allerdings der Handlungsbedarf für dieses Gebäude und vor allen Dingen für die Lehmscheune - letztes Gebäude in der Seestraße vor der Badestelle. Der Heimatverein wird sich demnächst mit diesen Vorschlägen beschäftigen. Peter Ernst Heimatverein Stahnsdorf stellv. Vorsitzender Blumengeschäft Sieberg GmbH ÃÃÃÃÃÃÃÃÃ Naturheilpraxis Regina Schwarz Heilpraktikerin Craniosacrale Therapie Hot Stone-Massagen/Medical Taping Bioresonanz und Magnetfeld Potsdamer Allee 78-80 -14532 Stahnsdorf - 03329 / 69 82 42 [email protected] Am Upstall 10 14532 Stahnsdorf Tel./Fax 03329/62044 Mo. – Fr. 8°°-18°° Sonnabend 8°° - 13°° Sonntag 10°° - 12°° Nr. 77 GÜTERGOTZER LANDBOTE Seite 13 Leinenzwang im Bauausschuss Oder warum man zuerst nachdenken sollte, bevor man einen Antrag einbringt von Gabriele Kallabis-Würzburg Manche Menschen lieben Katzen, manche Menschen lieben Hunde und manche Menschen weder noch, stattdessen ärgern sie sich über Hundehaufen, in die sie ständig treten, oder über Hunde die, kaum dem Auto entstiegen, wie wild in der Gegend rumrasen und Menschen belästigen. Einzige Disziplinierung von Hund und Hundehalter ist nach Ansicht etlicher Gemeindevertreter der absolute Leinenzwang in ganz Stahnsdorf. Der CDU-Gemeindevertreter ClausPeter Martensen hatte die Initiative ergriffen und ganz kurzfristig ohne groß nachzudenken einen entsprechenden Antrag in der Gemeindevertretung eingebracht. Die Verwaltung möge doch bitte schön dafür sorgen, dass alle Hunde im Stahnsdorfer Territorium nur an der Leine Gassi gehen dürften. Hundebesitzer und –freunde fanden das dann doch etwas zu hart, gründeten flugs eine Pro-Hunde Initiative und sammelten über 500 Unterschriften – Anleinen ja, wo notwendig, aber ansonsten lasst unseren Hunden in Stahnsdorfs grüner Umgebung freien Lauf. Des Bürgers Unmut will man ja nicht ignorieren, also kam das Thema im Bauausschuss wieder auf die Tagesordnung. Zur Beruhigung der Hundebesitzer sollten diverse Hundeauslaufgebiete vorgestellt werden. Erfreulicherweise beteiligten sich alle Gemeindevertreter ausführlich und temperamentvoll an der Diskussion und der Vorsitzende Herr Martensen, der die Leine ja erst ins Rollen gebracht hatte, konnte einem leid tun, weil ihm die ganze Angelegenheit zu entgleiten drohte. Gottlob hatte die Verwaltung das Problem juristisch und finanziell aufbereitet. Erste beruhigende Aussage: ohne ausreichende Diskussion in den Gremien kann ein Leinenzwang sowieso nicht beschlossen werden und zuerst müssen Hundeauslaufgebiete eingerichtet werden. Zweite beruhigende Erklärung: die Verwaltung hat ein Planungsbüro eingeschaltet. Da das Büro gleichzeitig den Flächennutzungsplan bearbeitet, wird die Spesenabrechnung wohl nicht so hoch sein. Immerhin weiß man jetzt, sieben Auslaufgebiete können zur Verfügung gestellt werden – ein bisschen Kosten würden allerdings entstehen für : eine Einfriedung von 1.20 bis 1.50 m Höhe (gemeint sind wohl Zäune), Bänke zum Ausruhen nach der Hundejagd, Wieder ein Straßenfest im Jägersteg – nach 70 Jahren Foto: P. Ernst Es brauchte 70 Jahre und drei Wechsel der Staatsform, bis diesmal drei junge weibliche „Neusiedlerinnen“ die Initiative ergriffen und alle Anwohner von Jägersteg und Alter Trift zu einem geselligen Beisammensein einluden. Man konnte seine neuen Nachbarn, deren Autos man ja schon kannte, von Angesicht erleben und entspannt plaudern. Es hat wohl allen gut gefallen, so dass eine Wiederholung der erfolgreichen 1. Veranstaltung nicht ausgeschlossen ist. Peter Ernst – der am längsten im Jägersteg wohnt Paperkörbe, Hundekot-Tüten-Automaten, Autoabstellplätze - aber was tut man nicht alles für Hund und Herrchen bzw. Frauchen. Im Publikum wurden auch noch Würstchenbuden oder Eisstände zur Tourismusförderung angeregt. Dietmar Otto von der SPD wagte den kühnen Vorschlag, ob man nicht alles beim Alten belassen könne, wenn die Hundebesitzer für den Notfall ihre Leine in der Tasche hätten – und die Bürgermeisterin aus Schenkenhorst, Frau Steingräber, hatte keine Lust mehr zu diskutieren und wollte auch nicht als Schildbürgerin der Stahnsdorfer Gemeindevertretung dastehen – das wäre eigentlich ein gutes Ende gewesen, aber manche Gemeindevertreter mussten dann doch noch einen letzten Satz sagen. Nach fast einer Stunde intensiven Gedankenaustausches zogen die Hundefreunde friedlich von dannen. Gemeindevertreter und Verwaltung wollen sich noch mal alles überlegen, die Paragrafen der Brandenburger Hundehalterverordnung genauestens studieren und dann im nächsten Bauausschuss weiterdiskutieren. Mal sehen, ob es wieder so anregend sein wird. Die Bürger wollen jedenfalls wachsam bleiben. Seite 14 GÜTERGOTZER LANDBOTE Nr. 77 Der „Buschfunk“ kommt aus Güterfelde Wenn man sich mit Lena-Marie Grunwald und Marie-Theres Gohr über Musik und den Erfolg ihrer Band unterhält, spürt man schnell die Begeisterung und das Engagement, mit dem die Güterfelder Band „Buschfunk“ in den letzten Jahren weit über den Ort hinaus bekannt wurde. Die 7-köpfige Gruppe trat u.a. bei dem Musikfestival „Fête de la Musique“ in Potsdam, beim Sommerfest der Heinrich-Zille-Schule in Stahnsdorf, beim Dorffest in Sputendorf, bei der Clab-Neueröffnung und vielen privaten Feiern auf. „Unsere Events sind langfristig geplant und gut vorbereitet“ meint Lena-Marie (Klarinette), die alle Termine koordiniert. Dass die Band auch bei vielen kirchlichen Festen den musikalischen Mittelpunkt bildet, hat seinen guten Grund, denn schließlich haben sich die jungen Leute während ihrer Konfirmationszeit kennen gelernt und ihre musikalischen Talente unter Anleitung von Martin Behm von der Musikschule „Bertheau & Morgenstern“ kontinuierlich entwickelt. Ein großer Förderer ist der Güterfelder Pfarrer Herr Kulla, der die Gruppe zu Auftritten in Gottesdiensten z.B. zu der diesjährigen Konfirmation einlädt. Darüber hinaus stellt er den Gemeindesaal für die wöchentlichen Proben zur Verfügung. „Der Saal ist für Proben besonders gut geeignet, denn er hat eine hervorragende Akustik“ schwärmt die Sängerin Marie-Theres. Das Repertoire ist vielseitig. Neben Kirchenliedern wird eine bunte Mischung aus Unterhaltungsmusik präsentiert: Pop und Rock, Soul, Jazz, Blues und Country mit Hits wie „Teenagerliebe - Die Ärzte“, „Nur ein Wort – Wir sind Helden“, „Rock and Roll“ und „This is the Life – Amy MacDonald“ gehören dazu. In den Proben entscheidet die Gruppe über die neu einzustudierenden Stücke. Dann zeigen auch Conrad Bucholz und Stefan Koß am Schlagzeug, Per-Magnus Pursche am Klavier, Julian Scheps an der E-Gitarre und Gesang und Friedrich Breitsprecher am Bass und ebenfalls Gesang ihr Können. „Wir haben Spaß daran, den bekannten Liedern auch eine eigene Note zu geben“ ist die einhellige Meinung der Musiker, die bereits eine Demo-CD eingespielt haben. Mit den Jahren ist zwischen den ehemaligen Konfirmanden eine feste Freundschaft entstanden. Sie wollen weitermachen, auch wenn einige ihr Studium weit entfernt aufnehmen müssen. „Die Band wird neue Talente integrieren und wir werden mit zusätzlichen Songs unser Publikum überraschen“ versichert die Gruppe. Die nächsten Auftritte sind fest geplant und können demnächst über eine ei- gene Internetseite (www.myspace. com/buschfunkband) angeklickt werden. Ein Erfolgsrezept der jungen Buschfunker ist ihr Spaß an der Musik und ihre gute Laune, die sich schnell auf ihr Publikum überträgt. Mit ihrer offenen, charmanten und lebensfrohen Art werden sie mit noch vielen erfolgreichen Auftritten ihr Publikum begeistern. G. Kallabis Foto: kallabis Antiquitäten & Trödel GbR An- und Verkauf, Auflösungen • • • • • • • Auflösungen und Entrümpelungen von Häusern, Wohnungen, Keller, Dachböden, Garagen und Grundstücken Besichtigungstermin nach Vereinbarung, Angebot auch vor Ort, unverbindlich und kostenfrei verwertbare Gegenstände werden verrechnet wir arbeiten für Nachlassverwalter, soziale Einrichtungen, Sozial- und Arbeitsamt (Direktabrechnung), Wohnungsbaugesellschaften bzw. -genossenschaften kurzfristige Termine und Diskretion sind garantiert persönliche Dokumente werden ausgehändigt oder direkt vernichtet weitere Unterstützung: z.B. 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Ein über 100qm großer Saal bietet Möglichkeiten für unterschiedlichste Nutzungen - auch anderen Generationen wird er zur Verfügung stehen. Das umfangreiche und interessante Angebot kann man im Internet nachlesen unter:www.clab-stahnsdorf.de Am 25.04.2009 wurde der Neubau des ClaB feierlich eingeweiht. Voller Neugier inspizierten meine Söhne die neuen Räume des ClaB´s. Besondere Aufmerksamkeit erfuhr hierbei bei meinem Ältesten der Computerraum und der große Flatscreen in der Chilllounge. Mein kleiner Sohn bastelte begeistert ein Blumengesteck im neuen Bastelraum und versuchte sich beim Töpfern gegenüber im Töpferkabinett. Auch für mich war es interessant, denn an gleicher Stelle habe ich mich als Kind auch jede Woche an Ton versucht. Damals natürlich nicht in so praktisch ausgestatteten Räumen. Pünktlich zum Eröffnungsfest strahlte die Sonne und das Baumhaus im ClaB-Garten stand in voller Blüte. Die Kinder tobten ausgelassen über Hüpfburg und Rutschgerüst und zum Abschluss lauschten wir den wirklich tollen Klängen der Jugendband „Buschfunk“. Es war ein gelungenes Fest – passend zum wirklich gelungenen neuen ClaB-Bau. Die neuen, sinnvoll aufgeteilten und gestalteten Räumlichkeiten laden dazu ein, Freizeit im ClaB zu verbringen. Aber auch die beste Ausstattung ist nur von Nutzen, wenn es engagierte Menschen gibt, die hier mit Freude Angebote für Kinder und Jugendliche schaffen, und es viele junge Menschen annehmen. Ich habe viele schöne Erinnerungen an meine ClaB-Zeit und hoffe, dass nun auch meine Jungs diese guten Erfahrungen machen werden. Dem Team vom ClaB wünsche ich viel Erfolg bei Ihrer Arbeit, immer viele interessierte Kinder und Jugendliche im Club und dass der Spaß nie zu kurz kommt. Britta Engelmann-Hübner Gemeindevertreterin Arbeitsgemeinschaft mit: Fokus auf die Jugend In Vorbereitung auf eine Jugendveranstaltung der JUSOS im März, in der junge Leute aufgefordert wurden ihre Probleme und Wünsche zu äußern, haben wir viel recherchiert. Die ganze Thematik Jugendarbeit wurde hierbei recht komplex sichtbar. Als dann noch die Diskussion mit den Jugendlichen entsprechende Erkenntnisse ergab, wurde uns klar, dass dringender Handlungsbedarf besteht, damit die junge Generation in unserer Gemeinde mehr Beachtung erhält. Da die Jugendproblematik ein Thema ist, dass über alle Fraktionsgrenzen aufgegriffen werden sollte, haben wir im Folgenden eine Arbeitsgruppe dazu gebildet. Diese AG braucht unbedingt viele Unterstützer, damit die Ideen vielfältig angegangen werden können. Vor allem wünschen wir uns Jugendliche, die mitarbeiten, damit eben ihre Wünsche aufgegriffen werden können. Anfängliche Arbeitsrunden und Gespräche haben erste Ideen geboren, die wir nun tatkräftig zusammen umsetzen wollen. Als dringlichstes Ziel sollten kurzfristig im gesamten Ort, also auch in den Ortsteilen Treffpunkte für Jugendliche geschaffen werden. Es geht nicht darum, teure Objekte als Jugendclub auszubauen, denn den haben wir ja im Club an der Bäke ( ClaB ), sondern an mehreren Stellen in der Gemeinde Bänke, Müllbehälter und Aschenbecher aufzustellen, wo junge Leute sich einfach zusammensetzen können. Vielleicht kann es auch eine Tischtennisplatte oder eine Sprayerwand sein, die dabeistehen. In der Gemeinde und der Region gibt es viele Institutionen, die erfolgreich Jugendarbeit betreiben. Wenn es gelingt, diese Angebote für Jugendliche noch mehr zu öffnen und aus ihrer Sicht noch attraktiver zu machen, wäre das ein großer Schritt in die richtige Richtung. Hierfür sind wir aktiv in den Vorbereitungen zu einer Jugendfreizeitmesse in der Region. Motto der Veranstaltung soll sein: „Jugend trifft Jugend“. Wer Ideen hat oder Beiträge leisten möchte, ist herzlich willkommen. Unser Aufruf richtet sich an alle: bestehende Jugendinstitutionen, Sportvereine, SchulAG´s, Jugendbands, die kirchlichen Jugendgruppen, Jugendtheatergruppen, Schülerzeitungen… einfach alle die in diesem Bereich tätig sind und Lust haben mit uns eine solche Veranstaltung auf die Beine zu stellen. Ansprechpartner: Kontakt - AG Jugendarbeit Frau Britta Engelmann-Hübner [email protected] Kontakt - Jusos Herr Simon Schneider [email protected] Und natürlich kann sich auch gern jeder weiterhin mit seinen Problemen an die AG Jugendarbeit wenden, wir geben unser Bestes, um Lösungen zu finden! AG Jugendarbeit Seite 16 GÜTERGOTZER LANDBOTE Mit einer ordnungsgemäßen Übergabe wäre so etwas nicht passiert ! von Dietmar Otto Der Streit um die S-Bahn-Freihaltetrasse wird unter anderem deshalb so heftig geführt, weil auch dazu eine ordentliche Übergabe zwischen dem früheren Bürgermeister Enser (CDU) und seinem Nachfolger Albers (BfB) unterblieben ist. Die Gemeindeverwaltung hat in den letzten zwei Jahren versäumt, Gutachten und weitere Planungen zur Freihaltetrasse zur erstellen oder in Auftrag zu geben und den neuen Bürgermeister damit unverschuldet in eine „rechtliche Notlage“ gebracht. Bei einer ordnungsgemäßen Übergabe wäre Herrn Albers das Problem von Anfang an bekannt gewesen und er hätte sich – wie in anderen Fällen auch – dem Thema frühzeitig widmen können. Nun ist der Unmut bei den Gegnern der Freihaltetrasse groß; ihre Anwälte beschimpfen Bürgermeister und Gemeindevertreter; die beschlossene Veränderungssperre musste – wegen der zweijährigen Untätigkeit der Verwaltung - wieder zurückgenommen werden Bekanntlich hatte Herr Enser vom damaligen Vorsitzenden der Gemeindevertretung zum Ende seiner Amtszeit einen langen Urlaub genehmigt bekommen, den kein anderer Mitarbeiter der Verwaltung so erhalten hätte. Vor Urlaubsantritt hatte Herr Enser sein Büro leer geräumt, sämtliche Akten und Unterlagen aus seinem Büro entfernt und alle Dateien seines Computers gelöscht. In der Gemeindevertretersitzung am 18. September 2008 sprach der damalige Vorsitzende der Gemeindevertretung von möglichem straf- oder disziplinarrechtlich relevantem Verhalten. Die von der SPD-Fraktion beantragte Einleitung eines Untersuchungsausschusses wurde von den Fraktionen der CDU, WirVier sowie einer Mehrheit von BfB abgelehnt. Bis heute ist u.a. folgende Fragestellung nicht geklärt: In der Gemeindeverwaltung darf ein Mitarbeiter bei seinem Ausscheiden rechtmäßig nur private Dateien auf seinem Computer löschen. Wenn Herr Enser sich rechtmäßig verhalten hat und trotzdem auf seinem Computer sämtliche Dateien gelöscht worden sind, dann bedeutet dies logischerweise, dass sich auf seinem Computer ausschließlich private Dateien befanden. Kann man dies glauben? Als die Gemeindeverwaltung im Zusammenhang mit der Vermarktung des Gewerbegebietes Unterlagen suchte, rief sie bei Herrn Enser zu Hause an und erhielt von diesem anschließend die Dateien zugesandt. Warum Herr Enser die mit der Freihaltetrasse verbundene Problematik mit den betroffenen Bürgern nicht diskutierte, seinen Nachfolger über die Problemlage nicht unterrichtete, wird sein Geheimnis bleiben. Bürgermeister Albers und die Gemeindevertreter müssen nun versuchen gemeinsam mit den Befürwortern und Gegnern der Freihaltetrasse eine für alle akzeptable Lösung zu finden. Zur Not auch ohne Unterlagen. Dietmar Otto ist Gemeindevertreter in Stahnsdorf Nr. 77 Presseerklärung SPD will Einbeziehung der Bürger auch in Haushaltsfragen Die SPD Stahnsdorf spricht sich für die Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger auch in Haushaltsfragen aus. Daher soll zu Beginn des Jahres 2010 ein Bürgerhaushalt für Stahnsdorf aufgestellt werden. Damit wirken die Bürger bei der Aufstellung des Haushalts und dem Haushaltsverfahren mit. Sie erhalten die Gelegenheit, Vorschläge zur Verwendung der Haushaltsmittel zu unterbreiten. Im Haushaltsverfahren ist dann Rechenschaft über den Umgang mit den Vorschlägen der Bürger abzulegen. Der Prozess beruht auf einem eigenständigen Diskussionsprozess, der mittels Internet oder Versammlungen bzw. Treffen geführt wird. Eine schriftliche Befragung allein ist kein Bürgerhaushalt. „Diese neue Form der Bürgerbeteiligung und die damit verbundene Transparenz wird dazu führen, dass sich die Stahnsdorferinnen und Stahnsdorfer verstärkt einmischen und damit die örtlichen Angelegenheiten ihrer Gemeinde stärker selbst gestalten und prägen“, so der SPDOrtsvereinsvorsitzende Heinrich Plückelmann. „Mit dem Instrument des Bürgerhaushalts gehen wir neue Wege in Stahnsdorf. Die dann im nächsten Jahr mögliche Bürgerbeteiligung wird verstärkt frischen, demokratischen Wind bringen“, so der SPDFraktionsvorsitzende Dietmar Otto. Stahnsdorf, den 30. Juni 2009 Nr. 77 GÜTERGOTZER LANDBOTE Verschenkte Möglichkeiten und falsche Prioritäten Der Streit um eine mögliche Tram-Anbindung zwischen der Landeshauptstadt Potsdam und dem S-Bahnhof Teltow zeigt es wieder überdeutlich. Während sich die Region Teltow/ Kleinmachnow/Stahnsdorf bereits eine Spitzenposition in der Ansiedelung von Wirtschafts-u. Forschungsunternehmen mit innovativen Charakter erkämpft hat, liegt die Verkehrsinfrastruktur weit hinter den Erfordernissen zurück. Betrachtet man den Zeitraum zwischen 1906- 1961 muss man feststellen, dass diese Region mit öffentlichen Nahverkehrsmitteln weitaus besser an die Metropolen Berlin und Potsdam angeschlossen war, als heutzutage. Bereits damals entstand eine Schienenanbindung zwischen Berlin und Stahnsdorf. Damit wurde der Grundstein gelegt für eine leistungsfähige Erweiterung der Bahnanbindung. Dem Zeitgeist unserer Vorväter lag der Gedanke zugrunde, die umliegenden Gemeinden in die gut ausgebauten Verkehrsinfrastrukturen der Großstädte einzubinden und sukzessive zu entwickeln. In den letzten 10 Jahren stieg die Einwohnerzahl dieser Region um ca. 34% auf nunmehr 55.000. Teltower S-Bahn im 10 Minuten-Takt Statt im 20-Minuten-Rythmus, soll die S-Bahn ab August im 10 Minuten- Takt fahren. Berufspendler und Ausflügler sollen durch die attraktive Verbindung nach Berlin motiviert werden, vom Auto auf die S-Bahn umzusteigen, so Verkehrsminister Dellmann.In 24 Minuten von Teltow zum Potsdamer Platz, das sei mit dem Auto nicht zuschaffen. Noch besser wäre es, wenn endlich auch die Bedürfnisse der Stahnsdorfer in Punkto Schienenanbindung realisiert würden. Teltow/Kleinmachnow/Stahnsdorf nimmt damit den 5. Platz im Bevölkerungswachstum des Landes Brandenburg ein. Renommierte Unternehmen prognostizieren der Region weitere Wachstumschancen, sowohl in Bereichen der Wirtschaft und Wissenschaft, als auch im Bevölkerungszuzug. In einer modernen Gesellschaft prägen Mobilität und Erreichbarkeit unsere Entscheidungen. Dies kann und wird nicht nur durch den motorisierten Individualverkehr erreicht werden. Öffentlicher Nahverkehr und dazu gehört der schienengebundene Nahverkehr sind unabdingbar, um die Standortbedingungen weiter zu verbessern. Sie sind modern und zeitgemäß. Sie sind schnell und komfortabel. Sie sind umweltbewusst und preiswert. Falsche Prioritäten, Zagheit und mangelnde Weitsicht führen immer wieder zu Entscheidungen, welche für die Zukunft schwer zu korrigierende Folgen haben werden. Lasst uns in dieser Region endlich mit einer Stimme reden. Lasst uns mutig sein. Lasst uns innovativ sein. Lasst uns endlich eine Region sein, die anderen Umlandgemeinden nicht nachsteht. Silke Kuck-Schellhammer Seite 17 Ehrenamtler ausgezeichnet Bürgerinnen und Bürger aus Stahnsdorf und den Dörfern, die sich in ehrenamtlicher Tätigkeit verdient gemacht haben, wurden im Mai von Bürgermeister Albers für ihr Engagement ausgezeichnet. Dabei erhielten sie für ein Jahr die Ehrenamtskarte, mit der sie Vergünstigungen in verschiedenen Einrichtungen und bei Kursen und Veranstaltungen des Landkreises erhalten. Zu den Ausgezeichneten zählen: Jürgen Böhm – Heimatverein Ingrid Gondkovsky – AWO Güterfelde Birgit Gürtler - Soziokultureller Verein „EINS A“ Olaf Ihlefeldt – Förderverein Süd-West Kirchhof Dorit Kleinke – Volkssolidarität Gerhard Kleinke – Verkehrswacht Michael Kortz – Freiwillige Feuerwehr Reinhold Krause „Bürgerhaus Sputendorf e.V.“ Konrad Kübler „Partnerschaft KüngösGüterfelde e.V“ Erhard Nickel – Heimatmuseum Schenkenhorst Renate Ressel – Volkssolidarität Eberhard Trodler - Soziokultureller Verein EINS A, Rumänien „Hilfe“ Gemeindevertreterin Alte Schule - zeitweiliges Wöchnerinnenheim ohne Miete Nun haben Hausbesetzer auch um Güterfelde keinen Bogen mehr gemacht. Unbemerkt quartierten sich vor einiger Zeit fast 50 Fledermäuse zur Aufzucht ihres Nachwuchses in dem großen Dachboden unseres ehemaligen Schulgebäudes in der Potsdamer Straße ein. Mehr oder weniger zufällig wurden sie Ein- bzw. Ausflug entdeckt. Im Sommer wie im Winter halten sich Fledermäuse an dunklen, ungestörten Orten auf. Da diese Tiere unter gesetzlichem Schutz stehen und sehr störungsempfindlich sind, kann die ehemalige Seeschule wegen des unvermeitbaren Lärms nicht eingerüstet werden. Deshalb gibt es einen Terminaufschub für die anstehende Einrüstung . Beim Verkauf des Hauses war die notwendige Fassadenrenovierung verlangt worden. Jetzt kann der Fledermaus- Nachwuchs ungestört oben unter dem Dach aufwachsen. Nach dem Abzug in die Winterquartiere können die geplanten Arbeiten dann durchgeführt werden. Peter Ernst Seite 18 Geburtstage Der Gütergotzer Landbote und die AWO gratulieren allen Geburtstagskindern der Monate Juli, August und September 2009 und wünschen allen ein gesundes und glückliches neues Jahr. Güterfelde Juli Erika Scherzberg am 5. zum 87. Gertrud Scharner am 8. zum 95. Brigitte Schmid am 11. zum 76. Gisela Wittstock am 12. zum 71. Elisabeth Rewitz am 16. zum 84. Lucie Richter am 16. zum 83. Gertrud Mehlhase am 17. zum 91. Ursula Sawallisch am 18. zum 75. Dorothea Becher am 19. zum 81. Annemarie Kiekebusch am 20. z. 75. Günter Müller am 24. zum 74. Max Vester am 26. zum 73. Annemarie Rohrbach am 29. zum 77 August Rudi Scholz am 1. zum 76. Eva Gehlert am 5. zum 79. Harri Kalläne am 10. zum 76. Siegfried Meißner am 11. zum 70. Hans Rohrbach am 11. zum 71. Elsbeth Schwill am 11. zum 88. Werner Wüstenhagen am 13. z. 72. Gerda Krause am 14. zum 72. Karl Hoffmann am 15. zum 103. Ingeburg Kudell am 15. zum 84. Helmut Pflaum am 15. zum 70. Erich Strauß am 19. zum 74. Ingrid Hampel am 20. zum 72. Inge Schmidt am 20. zum 74. Günter Bethke am 21. zum 73. Lieselotte Müller am 22. zum 83. Christine Esser am 24. zum 86. Kurt Voigt am 24. zum 74. Amanda Wegmann am 27. z. 82. Inge Schmidt am 28. zum 77. Gertrud Rehfeldt am 30. zum 83. Goswin-Günter Hess am 30. z. 80. September Kurt Schich am 1. zum 92. Manfred Kudell am 2. zum 85. Klaus Schmidt am 9. zum 74. Lucie Schmidt am 9. zum 77. Frieda Bock am 10. zum 89. Horst Liefeldt am 11. zum 82. Hildegard Müller am 11. zum 71. Elisabeth Kühn am 13. zum 85. Thea Haubrich am 20. zum 83. Margit Pätzold am 20. zum 70. Günter Höpner am 21. zum 77. Irma Müller am 23. zum 90. Horst Breitung am 25. zum 73. Gisela Palesch am 26. zum 80. Irmgard Angeli am 26. zum 84. Heinrich Preuß am 27. zum 82 Lisa Gothe am 28. zum 70. GÜTERGOTZER LANDBOTE Herzlichen Glückwunsch Wolfgang und Margit Pätzold zur Goldene Hochzeit am 28. August 2009 Nr. 77 Nachwuchs in Güterfelde Karl Angeli am 28. zum 89. Werner Gusek am 28. zum 88. Ingeborg Stahlberg am 28. zum 81. Schenkenhorst Juli Ursula Eichelbaum am 3. zum 74. Alwin Falkenthal am 4. zum 86. Elfriede Pietzner am 21. zum 74. Emma Rübisch am 23. zum 73. Elisabeth Liebenow am 30. z. 90. August Brigitte Hinz am 6. zum 76. Rudi Kautz am 7. zum 75. Herbert Parsiegla am 9. zum 75. Lilli Brüggemann am 10. zum 82. Kurt Marquardt am 14. zum 73. Helga Janek am 28. zum 81. Werner Kube am 29. zum 72. Renate Kautz am 30. zum 74. Fredi Jürgen am 31. zum 71. September Erhard Neitzel am 7. zum 73. Käthe Schulze am 18. zum 87. August Szameitat am 29. zum 90. Gerda Goerz am 30. zum 88. Sputendorf Juli Bruno Nadolni am 5. zum 78. Gertrud Pätzold am 17. zum 75. Heinz Reiche am 19. zum 87. Gerhard Steinbacher am 20. z. 73. Edeltraud Alisch am 24. zum 73. August Ernst Kosmol am 4. zum 71. Helga Jaeschke am 11. zum 74. Helene Franke am 14. zum 82. Brigitte Voss am 21. zum 72. September Ursula Neuling am 11. zum 73. Gertrud Loll am 20. zum 88. Christel Keller am 28. zum 75. Am 9. März ist die Einwohnerzahl von Güterfelde sprunghaft angestiegen. Die glücklichen Eltern stellten den Gratulanten stolz ihre Drillinge Valerie, Vanity und Vicki vor. Bürgermeister Bernd Albers überreichte einen Gutschein für Windeln, die stellvertretende Gemeindevorsteherin Angelika Enke einen von der SPD-Güterfelde gestifteten Gutschein für Babykleidung und der Ortsbeirat Güterfelde hat beschlossen drei Sparbücher zu übergeben. Elfriede und Harry Pietzner aus Sputendorf zur Goldenen Hochzeit am 22. August 2009 Herzlichen Glückwunsch Dorffest in Sputendorf Dass sich die Nachbarn und gute Freunde in Sputendorf einmal im Jahr zu einem Sommerfest im Garten des Bürgerhauses, d.h. der alten Schule treffen, und gemeinsam feiern hat schon Tradition und möchte von keinem vermisst werden. Obwohl gelegentlich dichte dunkle Wolken am Himmel hingen, die Stimmung war wieder bestens, bei der Pflanzen-Tombola, beim selbst gebackenen Kuchen oder auch am Grill, den Bürgermeister Schöttler bediente,beim Kinderschmincken, bei den vielen Spielen und auch bei der Kegelbahn, für Groß und Klein Abends spielte dann die Güterfelder Band „Buschfunk“ zum Tanz auf. Nr. 77 GÜTERGOTZER LANDBOTE Seite 19 Der letzte S-Bahn-Zug nach Stahnsdorf Unter dem Titel „Friedhofsbahnende 08/61“ erschien im Januar 2009 in der Berliner Eisenbahnchronik diese Geschichte über die Fahrt der letzten S-Bahnzüge Richtung Stahnsdorf, während in Berlin die Mauer gebaut wurde. Der Autor Hansjörg Zureck ist ausgewiesener Fachmann der Eisenbahngeschichte. Erwin Kramer war Minister für Verkehrswesen der DDR (1954-1970) und Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn(1950-1970). Als Mitglied der SED mit einer lupenreinen KPD – Vergangenheit war er Mitglied des ZK der SED und ausgezeichnet mit allen nur möglichen Orden der DDR. Wir danken dem Autor, Herrn Zureck für die freundliche Genehmigung zum Abdruck. Ein Sommerabend im Südwesten Berlins, ein Samstagabend im Sommer, ein Abend wie jeder andere. Es geht auf Mitternacht. Nur noch alle 20 Minuten fährt ein S-Bahnzug der Stadtoder Wannseebahn auf dem Bahnhof ein. „Berlin-Wannsee“. Endstation für die Wannseebahnzüge, Durchgangsbahnhof für die Stadtbahnzüge nach Potsdam, „Heimathafen“ für die Pendelzüge nach Stahnsdorf. An solchen Abenden gelten die spät in die Nacht hinein fahrenden Züge volkstümlich als „Lumpensammler“. Sie bringen bezechte Passagiere aus der Innenstadt, nicht nur solche, aber doch merkbar mehr als an anderen Tagen. Einige Fahrgäste schlafen tief und fest -ein Risiko besonderer Art: Wer jetzt über die Stadtgrenze nach Potsdam fährt und kein Zonenbürger ist, dem geht es spätestens auf dem Bahnhof Griebnitzsee an den Kragen. Seit 9 Jahren besteht für die Bürger von Berlin (West) ein Einreiseverbot. Große Schilder am Bahnhofseingang verweisen darauf, daß Wannsee der letzte Bahnhof im Westen ist. Man möge schlafende Zeitgenossen in den Zügen hier wecken. Aufmerksame Mitfahrer tun dies. Das Eisenbahnpersonal kümmert sich überhaupt nicht um die Insassen. Die Züge, die, von der Stadt her kommen bringen noch einige Spätreisende mit, oftmals Angeheiterte wie schon gesagt. Der nach Potsdam ausfahrende Zug ist nur mehr spärlich besetzt. Um 0.30 Uhr wird der Zug nach Stahnsdorf auf dem Gleis 2 bereitgestellt Es ist - ungewöhnlich im Berliner S-Bahnbetrieb - ein sogenannter Viertelzug der Baureihe 165, bestehend aus Motor- und Steuerwagen. Vor 6 Jahren hat man die hier eingesetzten Uralt-Züge der Baureihe 169 abgezogen, weil nach dem Einreiseverbot (s.o.) die Stichbahn - die legendäre „Friedhofsbahn“- zur Bedeutungslosigkeit verkommen ist. Außer an Totengedenktagen (zu solchen Terminen hängt man schon mal zwei Wagen mehr an) reichen die zwei Wagen für den Bedarf völlig aus, insbesondere zu dieser späten Stunde. Wer hier einsteigt, weiß genau, wohin er reisen will und besitzt mit Sicherheit alle notwendigen Papiere zum Entree in den „Arbeiter- und Bauernstaat“. Somit sehen Zugbegleiter und Triebwagenführer mit einem Blick: Fünf oder sechs Passagiere, mehr nicht. Mit diesem Umlauf endet der 20-Minuten-Turnus. Jetzt gilt ein „ausgedünnter“ Fahrplan - der nächste Zug nach Stahnsdorf fährt erst in 40 Minuten ab. Immerhin gibt es an den Wochenenden einen praktisch durchgehenden Nachtverkehr. Die Fahrt bis zum Fahrtziel dauert ganze sieben Minuten. Am Haltepunkt Dreilinden ist eine Haltezeit von zwei Minuten vorgesehen. Das hat sich seit zwei Jahren geändert, vorher waren es sechs Minuten. Aber die Grenzund Transportpolizisten haben es sich zur Gewohnheit gemacht, auf dem Abschnitt Dreilinden – Stahnsdorf und in der Gegenrichtung im fahrenden Zug zu kontrollieren. Das führt dazu, daß zu dieser späten Stunde oft mehr „Organe“ als Reisende mitfahren. Seit sieben Jahren hat man übrigens sowohl im Bahnhofsgebäude von Dreilinden wie in Stahnsdorf für die „Grenzer“ großzügige Räumlichkeiten geschaffen. Normalerweise ist die Grenzstation um diese Zeit schwach besetzt. Deshalb fällt die ungewöhnlich hohe Zahl von Uniformierten am Bahnsteig auf. Aber - so denken sich die Eisenbahner – vielleicht ist gerade mal wieder eine Übung, so etwas kommt vor. Und bringt dann meistens den Betriebsablauf durcheinander. Um 0.41 Uhr rollt der Zug pünktlich am Gleis 1 (SW-Gleis) ein. Umlauf 1 wartet am Gleis 2 auf Ausfahrt und verläßt um 0.43 Uhr den Bahnhof, diesmal praktisch nur noch von Polizisten besetzt. Der Diensthabende in Stahnsdorf hat auch jetzt noch alle Hände voll zu tun: Er ist Aufsicht, Stellwerker und Fahrkartenverkäufer in einer Person. Personal ist knapp bei der Reichsbahn. Er hat das Ausfahrtsignal für den eben abgefahrenen Zug gestellt. Damit ist die Signalbedienung bis Dreilinden erledigt, hinter Dreilinden ist das Stellwerk in Wannsee zuständig. Nun hat er Pause, denn Umlauf 2 startet erst um1.23 Uhr. Was dem Eisenbahner natürlich auffällt, ist die sichtbar stärkere Präsenz von „Bewachern“, und das am Wochenende, das hier allgemein als „Saure-Gurken-Zeit“ gilt. Aus den Gesprächen, die er mithört, kann er nur schließen, daß die hierher beorderten Leute auch nicht recht wissen, was eigentlich los ist. Als die Uhr auf Mitternacht zeigt, hält auf dem Bahnhofsvorplatz ein PKW, ein EMW, eine volkstümlich so bezeichnete „Bonzenschaukel“. Zwei Eisenbahner und ein Zivilist steigen aus. Dem Stationsvorsteher werden die Knie weich: Zwei verdammt hohe Dienstgrade, viel Gold auf den Schultern, Reichsbahnrat und -oberrat! Da knickt ein kleiner Reichsbahn-Obersekretär selbstverständlich sogleich ein. „Um ein Uhr öffnen und unbedingt beachten! Verstanden?“Der Eisenbahner hat verstanden.Der Zivilist wendet sich noch an den Boß der PolizistenSchar, die plötzlich in Habacht-Stellung verharrt, und dann ist der ganze Spuk vorbei. Der Bahnhofschef öffnet das Kuvert und nimmt unwillkürlich Haltung an. Da schreibt doch der Verkehrsminister, tatsächlich der Minister direkt an ihn, den kleinen Eisenbahner, den Bahnhofsvorstand von Stahnsdorf: „Hiermit befehle ich …“ In dieser Nacht erhielten alle Bahnhofsvorsteher im Umland von Berlin, in deren Bereich S-Bahnzüge zur Rückfahrt nach Berlin kehren, den gleichlautenden „Befehl“. Das gilt für Teltow, für Potsdam, für Mahlow und viele andere mehr. In den Archiven, welche die Dokumente jener Nacht bewahren, ist dieser Befehl nur noch in der Fassung für den Bahnhofsvorsteher von Falkensee erhalten. Es ist die Nacht des Erwin Kramer! (Fortsetzung folgt) Seite 20 GÜTERGOTZER LANDBOTE Neptun-Fest am Haussee in Güterfelde voraussichtlich am 2. August ab 13 Uhr an der Badestelle e Nr. 77 PFLANZENHOF STAHNSDORF Pflanzen und Floristik der Saison Englische Rosen, Stauden, Sträucher, Gehölze Accessoires für Haus und Garten Di - Fr 10 -18 Uhr · Sa 10 -14 Uhr · So 10 -12 Uhr Ruhlsdorfer Str. 14/16 · 14532 Stahnsdorf · 03329- 69 69 28 antik! 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