++ Forum Dokumentation +++++++++++++ Kataloge u.ä.

Transcrição

++ Forum Dokumentation +++++++++++++ Kataloge u.ä.
Technische Dokumentation Online Mai 2001
Seite 1 von 1
Inhalt:
Forum Dokumentation
Kataloge und katalogähnliche Dokumentationserstellung
Unter der Lupe: Braun Aromaster compact KF 22, 26, 32 und 36
Wissen @ the Fingertips
Vom Dokument zum Wissen
Normen: CD - Europäisches Recht der Technik
Sprach-Labor: Statistische Methoden in der Textlinguistik
Smiley & Co
Buchbesprechung: FrameMaker 6
Softwarebesprechung: Adobe FrameMaker+SGML 6.0
Softwarebesprechung: Microsoft Project 2000
Softwarebesprechung: Microsoft Visio 2000 - Enterprise Edition
Softwarebesprechung: Microsoft Visio 2000 - Professional Edition
© ADOLPH Verlag GmbH '99 - Letztes Update 15.05.2001
15.05.01
Technische Dokumentation Online Mai 2001
Seite 1 von 2
++ Forum
Dokumentation +++++++++++++
Kataloge u.ä.
Liebe Leser,
mittlerweile sind wir fündig geworden bei unserer Suche nach
einem Projektgeber betreffend Datenbank gestützter Erstellung
von Katalogen. In einem ersten Artikel, den wir mit »Kataloge
und katalogähnliche Dokumentationserstellung« überschrieben
haben, können Sie etwas darüber nachlesen.
Wir hoffen, mit unserer Arbeit auch einen Umdenkungsprozess
eingeleitet zu haben, bei dem jeder, der im Bereich der
Technischen Dokumentation Dokumente erstellt, sich fragen
muss, ob sich seine eigene Produktionsweise nicht noch etwas
rationeller gestalten lässt. Dabei sollte uns allen klar
sein, dass sich für die von uns vorgestellte Methode nicht
nur "reinrassige" Kataloge eignen, sondern auch
katalogähnliche Dokumente. Unter katalogähnlichen Dokumenten
verstehen wir Dokumente, die zwar auch sich wiederholende
Lay-outs auf den Folgeseiten haben, aber eben nicht nur. Es
können durchaus wechselnde Lay-outs sein. Letztlich misst
sich die Frage der rationellen Fertigung bei einer Datenbank
gestützten Produktionsweise daran, wie katalogähnlich das
Dokument zum Schluss ist.
Es würde uns freuen, wenn Sie mit uns hierrüber in eine
Diskussion treten würden. Und wie immer sind wir auch
telefonisch für Sie erreichbar unter 07151 - 609353.
Ihr
Forum
Dokumentation
Haben Sie Fragen, wir antworten umgehend. Dazu benötigen wir allerdings einige Angaben
zu Ihrer Person.
15.05.01
Technische Dokumentation Online Mai 2001
Seite 2 von 2
Name,Vorname*
Titel
Firma
Telefon
Fax
E-Mail*
Abo-Id-Nr.
*obligatorisch
Formular abschicken
Formular zurücksetzen
15.05.01
Technische Dokumentation Online Mai 2001
Inhalt:
Autor
Seite 1 von 3
Kataloge und katalogähnliche
Dokumentationserstellung
Digital-Druckmaschinen sind aus dem Workflow außerhalb
der Technischen Dokumentation nicht mehr wegzudenken.
Ihr Einsparungspotenzial ist enorm und somit erhebt sich die
Frage, ob wir auch innerhalb der Technischen Dokumentation
noch Möglichkeiten sehen, kostengünstiger zu produzieren sei es in der Redaktion oder beim Anfertigen und Umsetzen
der Lay-outs.
Durch den Einsatz von Digital-Druckmaschinen entfallen z.
B. die Kosten für die Produktion von Druckfilmen. Dadurch
erspart sich die Druckerei unter anderem auch die Rüstzeiten
für die Montage der Druckplatten und nicht zu vergessen, das
Anfertigen der Druckplatten selbst kostete ebenfalls Zeit und
Material. Letztendlich ermöglichen uns DigitalDruckmaschinen in der Art wie die Quickmaster von
Heidelberger Druckmaschinen Auflagengrößen ab 100 Stück
aufwärts, vierfarbig gedruckt bei sechs Seiten zu Preisen um
vielleicht DM 650,00. Da erhebt sich sehr wohl die Frage, ob
bei der heutigen Produktionsstruktur von Technischer
Dokumentation, bei der in der Regel die Kosten aus den
Arbeitszeiten resultieren und der Materialaufwand zu
vernachlässigen ist, ähnlich gespart werden kann wie beim
Druck.
Die Antwort ist ein klares Ja. Betrachten wir uns dazu die Art
der Tätigkeiten, die ein Technischer Redakteur verrichtet. Im
wesentlichen handelt es sich dabei um folgende Schritte
l
l
l
l
l
Recherche der Daten
Grob- und anschließende Feingliederung der
Dokumentationsstruktur
Niederschreiben der Texte - Festlegen/ Anfertigen von
Bildern und Grafiken
Lay-out-Entwurf
Einladen der Texte, Bilder und Grafiken.
Die ersten drei Positionen lassen - sofern der Technischer
Redakteur seine Arbeit professionell durchführt - wenig
Spielraum für Rationalisierungsmaßnahmen. Er muss in jedem
Fall recherchieren, um die Kenntnis für Funktion und
Handhabung des Produkts zu gewinnen, er muss dann die
Rechercheergebnisse strukturieren, beziehungsweise gliedern
und schließlich die gewonnenen Erkenntnisse schriftlich
fixieren und illustrieren.
Hingegen verlangen die letzten beiden Positionen den Einsatz
von geballter Technik. Herkömmlich werden Lay-out
Programme wie FrameMaker, PageMaker oder Corel
15.05.01
Technische Dokumentation Online Mai 2001
Seite 2 von 3
Ventura Publisher eingesetzt, wobei das Einladen der Texte,
Bilder und Grafiken in der Regel manuell (durch Anklicken)
erfolgt.
Natürlich stellt es einen Unterschied dar, ob eine
Dokumentation aus 10 Textblöcken und 10 Bildern besteht
oder aus dem zehnfachen des zuvor genannten. Schließlich
kommen Korrekturläufe hinzu, nicht nur bei den Texten
sondern möglicherweise auch bei den Bildern. Und dann
beginnt die Arbeit des Einladens wieder von neuem. In dem
Maße, wie eine Dokumentationszusammenstellung sich
wiederholende Tätigkeiten erfordert, liegt der natürliche
Schluss nahe, das gewisse Teilaufgaben automatisiert werden
könnten. An dieser Stelle angekommen, sollten wir alle
nachdenken, ob wir uns von der herkömmlichen
Produktionsmethode (mittels eines der bekanntesten Lay-outProgramme) abwenden sollten, hin zu einer Datenbank
gestützten Produktion.
Natürlich hängt der Rationalisierungerfolg gerade auch von
der Dokumentationsart ab, die wir fertigen wollen. Datenbank
gestützte Technische Dokumentationen eignen sich für
Kataloge aller Art und katalogähnliche Dokumente. Letztere
können zum Beispiel Montageanleitungen sein. Häufig ist hier
der Aufbau 2-spaltig, auf der linken Spalte das Bild auf der
rechten der Text. Und nach dem ersten Bild kommt das
zweite mit dem entsprechenden Text in der rechten Spalte,
und dann das dritte usw. Zweifellos ein sehr systematischer
Aufbau mit katalogähnlichem Charakter und dadurch
prädestiniert, alle Bild- und Textdaten in einer Datenbank
vorzuhalten.
Wenn das alles so einfach erscheint, warum ist diese
Produktionsmethode dann nicht verbreiteter? Die Antwort ist
simpel. Es gab in der Vergangenheit kein
Datenbankprogramm, mit dem man ein vernünftiges Lay-out
in Sachen Kataloge und anderen erstellen konnte. So war man
gezwungen, eine Datenbank mit einem Lay-out Programm
über ein so genanntes Brückenprogramm (bridge Programm)
zu verbinden. Diese Lösung ist zeitaufwändig, erfordert einen
hohen Programmieraufwand und ist damit sehr
kostenintensiv. In aller Regel war eine Kosten-NutzenRelation nicht gegeben. Mit der Version 5 von FileMaker hat
sich das grundlegend geändert. Jetzt können nicht nur
katalogartig gestaltete Seiten generiert werden, sondern
durch die mit der Datenbank verbundenen
Programmiermöglichkeiten ist ein hoher
Automatisierungsgrad auch und gerade bei der Eingabe
redundanter Daten zu erreichen.
Unsere eigenen Versuche, Kataloge für elektronische
Bauelemente Datenbank gestützt zu erstellen, brachte eine
Reduzierung des Eingabevolumens um über 50 Prozent.
15.05.01
Technische Dokumentation Online Mai 2001
Seite 3 von 3
Daten, die nicht manuell eingegeben sondern vom System
berechnet werden, haben auch den Vorteil, immer richtig zu
sein. Fehleingaben sind bei derartigen Daten nicht mehr
möglich.
Harald B. Adolph
15.05.01
Technische Dokumentation Online Mai 2001
Inhalt:
Abweichungen vom
Gewohnten
Nicht automatisierte
Bedienschritte
Fazit
Autor
Seite 1 von 5
Unter der Lupe
Gebrauchsanleitung für die Kaffeemaschinen
Aromaster compact KF 22, 26, 32 und 36 der Firma
Braun
Einfache Kaffeemaschinen sind weit verbreitet, die Bedienung
einer Kaffeemaschine dürfte den meisten Nutzern in
Grundzügen bekannt sein. Die Gebrauchsanleitung für eine
Kaffeemaschine muss somit vor allem Abweichungen vom
Gewohnten vermitteln und nicht automatisierte, weil selten
vorkommende Bedienschritte anleiten.
Bei der vorliegenden Gebrauchsanleitung der Firma Braun für
die Kaffeemaschinen Aromaster compact KF 22, 26, 32 und
36 handelt es sich um ein Faltblatt, gefalzt auf
Postkartenformat. Es enthält Anleitungstexte in 14 Sprachen,
eine Seite mit den dazugehörigen Abbildungen, Hinweise zur
Garantie, eine Garantiekarte und Kundendienstadressen.
Abweichungen vom Gewohnten
Die in der Gebrauchsanleitung beschriebenen
Kaffeemaschinen unterscheiden sich offenbar nur
unwesentlich von anderen handelsüblichen Kaffeemaschinen:
Bei den Versionen KF 26 und 36 gibt es einen
Warmhalteschalter – eine Besonderheit, über die nicht alle
Kaffeemaschinen verfügen. Auch die Verankerung des
Filterträgers kann von Maschine zu Maschine variieren.
Letzteres wird relevant, wenn es darum geht, eine Filtertüte
einzusetzen und Kaffeepulver einzufüllen, und wenn der
Filterträger zwecks Reinigung ausgebaut werden soll.
Sehen wir uns also die Anleitung zu diesen
Handlungsschritten an. Zunächst die Warmhaltefunktion:
Dass und wie Kaffee warm gehalten werden kann, ist aus der
Anleitung nur am Rande zu entnehmen. Aus der
Gesamtabbildung der Maschine (siehe Bild 1) in Kombination
mit der in den Text eingefügten Bildlegende (siehe Bild 2) ist
zu entnehmen, dass es eine Warmhalteplatte gibt (B), wie sie
bei Kaffeemaschinen allgemein üblich ist. Darüber hinaus
entdeckt man in der Abbildung aber auch noch einen Schalter
G, der in der Bildlegende als „Warmhalteschalter für kleine
Mengen (min…3)“ bezeichnet wird.
15.05.01
Technische Dokumentation Online Mai 2001
Seite 2 von 5
Bild 1: Wie viele Schalter gibt es an der Maschine?
Bild 2: Die Bildlegende zur Gesamtabbildung
Die Funktion des Schalters G ist weiter nirgendwo
beschrieben. So bleibt sie unklar: Was bedeutet „min…3“?
Nur für 3 Minuten? Mindestens 3 Tassen? Im letzteren Fall
fragt sich, ob 3 Tassen und mehr noch als kleine Mengen zu
bezeichnen sind. Und wie verhält sich der Warmhalteschalter
zur Warmhalteplatte? Schaltet man die Platte damit aus? Oder
reduziert man die Temperatur der Platte? Wird der Schalter G
erst gedrückt, wenn der Kaffee bereits fertig ist und nur noch
warm gehalten werden soll? Oder wird er (gewollt oder weil
es nicht anders geht) zusammen mit Schalter A (Ein-/AusSchalter) gedrückt? Fragen über Fragen …
Hinzu kommt, dass aus der Gesamtabbildung nicht so recht
zu ersehen ist, wie viele Schalter denn nun eigentlich an der
Maschine zu finden sind. Zwei Schalter A und ein Schalter G
sind vergrößert abgebildet. An der Maschine selbst ist aber
insgesamt nur ein Schalter zu erkennen. Nun hat der Käufer
der Maschine ja seine Maschine vor sich und kann sehen,
welche Schalter sich an seiner Maschine befinden. Dennoch:
Widersprüche zwischen Abbildung und Gerät sollten
vermieden werden.
Die Verankerung des Filterträgers ist, wie oben bemerkt, in
zwei Fällen von Belang. Wie Kaffeepulver eingefüllt wird, ist
in der Anleitung abgebildet (siehe Bild 3) und im Text so
beschrieben: „Filterpapier (1x4) einsetzen und Kaffeemehl
(nicht zu fein gemahlen) einfüllen. Kaffeemehlmenge je nach
Geschmack.“
15.05.01
Technische Dokumentation Online Mai 2001
Seite 3 von 5
Bild 3: Kein Problem: den Filterträger ausschwenken
Im Text wird kein Wort darüber verloren, wie man an den
Filterträger herankommt. Dies ist nur aus der Abbildung
ersichtlich. Und der Doppelpfeil im unteren Bildteil macht
ganz deutlich, dass der Filterträger einfach ausgeschwenkt
wird. Klar zu erkennen ist auch, dass der Filterträger an einer
„Griffleiste“ angefasst wird.
Nebenbei bemerkt: Ein weiteres Detail der Abbildung irritiert
etwas, und zwar die Position und Größe der beiden
abgebildeten Hände. Offenbar sind zwei Personen beteiligt,
denn beide Hände sind rechte Hände und sie sind
unterschiedlich groß. Aber dies nur nebenbei, es wird beim
Verstehen der Abbildung nicht stören.
Zur Reinigung muss der Filterträger aus der Maschine
ausgebaut werden. Dies ist wieder in einer Abbildung
wiedergegeben (siehe Bild 4). Im Text steht lediglich, dass
der Filterträger spülmaschinengeeignet ist; darüber, wie er
ausgebaut wird, schweigt sich der Autor aus.
Bild 4: Wie ist der Filterträger an der Kaffeemaschine befestigt?
Gerade bei dieser Abbildung wirkt sich nachteilig aus, dass
die Abbildungen sehr klein sind. Drei winzige Einfach- und
Doppel-Pfeilchen und eine dünne gestrichelte Linie sollen
etwas darstellen, was hier schlicht nicht mehr zu erkennen ist.
Angedeutet sind ferner Elemente der Kaffeemaschine und des
Filterträgers, auf die diese Pfeile zeigen. Aber worum handelt
15.05.01
Technische Dokumentation Online Mai 2001
Seite 4 von 5
es sich? Der Nutzer der Kaffeemaschine wird in diesem Punkt
allein zurechtkommen müssen, die Gebrauchsanleitung hilft
beim Ausbau des Filterträgers kaum weiter. Sie zeigt
lediglich, dass der Ausbau überhaupt möglich ist.
Nicht automatisierte Bedienschritte
Die Kaffeezubereitung und auch das Reinigen der Maschine
und ihrer Teile gehören zu den Handgriffen, die Kaffeetrinker
regelmäßig ausführen. Seltener kommt es vor, dass eine
Maschine entkalkt werden muss, dies ist also ein Punkt, an
dem die Gebrauchsanleitung für eine solch einfache, allseits
bekannte Maschine gelesen wird.
Zum Thema „Entkalken“ ist keine Abbildung zu finden. Die
textliche Anleitung nimmt zwar einigen Raum ein (siehe Bild
5), die zentrale Aussage besteht aber in einem Verweis auf die
Anleitung, die der Hersteller des Entkalkers gibt. Die übrigen
Hinweise im Kapitel sind klar und eindeutig formuliert, so
dass der Nutzer, vorausgesetzt, die dem Entkalker beigefügte
Anleitung ist verständlich, in die Lage versetzt wird, die
Maschine zu entkalken.
Bild 5: Entkalken – der Entkalker-Hersteller wird wissen, wie es geht
Nicht automatisiert ist auch der Umgang mit
Funktionsstörungen aller Art. Was tun, wenn beispielsweise
Kaffeepulver im Kaffee landet, der Kaffee merkwürdig
schmeckt, ohne dass es am Wasser oder am Kaffeepulver
liegt, oder wenn die Warmhalteplatte nicht wärmt? Zu
möglichen Fehlern, ihren Ursachen und ihrer Behebung ist in
der Anleitung leider keine Information zu finden, außer dem
Hinweis, dass bestimmte Reparaturen nur Fachkräfte
ausführen sollen. In diesem Punkt besteht Ergänzungsbedarf.
Fazit
15.05.01
Technische Dokumentation Online Mai 2001
Seite 5 von 5
Angesichts weit verbreiteter (und meist nicht durch die
Lektüre von Gebrauchsanleitungen erworbener)
Vorkenntnisse beim Bedienen einer Kaffeemaschine ist das
Risiko von Fehlbedienungen gering. Deshalb ist zu vermuten,
dass auch die Kaffeemaschinen Aromaster compact KF 22,
26, 32 und 36 der Firma Braun trotz einiger Mängel in der
Gebrauchsanleitung richtig bedient werden. Aber was es mit
dem Warmhalteschalter auf sich hat, wüsste man ja doch
gerne …
Ulrike Grüne
Stuttgart
15.05.01
Technische Dokumentation Online Mai 2001
Inhalt:
Seite 1 von 4
Wissen at the Fingertips
Vollautomatische Informationslogistik im Web
Vorwort
Serviceanleitungen im
Web
Ziele
Neues
Produktionsverfahren
Zusammenfassung
Steigerung der
Produktivität und der
Flexibilität
Autor
Unter dem Titel “Wissen @the Fingertips“ startet Coextant
eine zwanglose Serie von Anwendungsbeispielen zur
Publikation von Dokumenten im Web mit dem Produktpaket
“Domino.Doc + Hyper.Net“.
Grundlegende Gedanken und Überlegungen zu Dokumentund Wissens-Management werden hier nicht wiederholt. Es
werden nur realisierte oder geplante Lösungen präsentiert,
nicht genannt werden jedoch die Unternehmen, die diese
Lösungen schon umgesetzt haben. Der Grund ist schlicht und
einfach, die Unternehmen wollen den Wettbewerbsvorteil
durch die beschriebene Anwendung nicht offen legen. Eine
überaus verständliche Haltung.
Im Mittelpunkt aller Projekte steht die Erhöhung der
Produktivität und die Flexibilität der Prozesse “rund um die eService-Handbücher“.
“Das Zusammenwirken aller Faktoren nutzen und die
Produktivität durch e-Dokumente – natürlich world-wide –
flexibel erhöhen“.
Das ist in Kurzform das wirtschaftliche Ziel und der Zweck
des Wissensmanagements. Die Diskussion zum
Wissensmanagement über das “ob, wann, wie, warum und
überhaupt“ wird den ewig zögerlichen Mitmenschen und den
Bedenkenträgern überlassen.
Serviceanleitungen im Web
In diesem Bericht stehen die Produktion und die Verteilung
von Service-Handbüchern im Fokus. Ein Unternehmen der
Elektrobranche besitzt eine Produktpalette von ca. 500
Modellen, die sich in ca. 60 Hauptgruppen gliedern. Jedes
Jahr bringt das Unternehmen 10 – 15 neue Modelle, teilweise
als Varianten oder als absolute Neuheiten auf den Markt. Die
Lebens- und Gebrauchsdauer pro Gerät liegt bei ca. 6 Jahren.
Jede der weltweiten Kundendienststellen benötigt pro
Grundmodell mindestens ein Service-Handbuch, in diesem
werden Produktaufbau, Wartung, Reparaturhinweise,
technische Daten, Ersatzteile, Ersatzteilpreise u.ä.
beschrieben. Wichtige Änderungen, ohne die es in der
Realität nicht geht, müssen ebenfalls mit einem “Technischem
Rundbrief“ an alle Kundendienststellen verteilt werden. Dazu
kommen die Sprachversionen, selbstverständlich für alle
wichtigen Weltsprachen.
15.05.01
Technische Dokumentation Online Mai 2001
Seite 2 von 4
In der technischen Redaktion des Unternehmens werden
diese Anleitungen “produziert“. Es ist ohne Diskussion
wichtig, dass diese Anleitungen mit der ersten
Produktlieferung auf dem regionalen Markt in der
Servicestation vorzuliegen haben. Das bisherige Verfahren
wird nicht beschrieben, denn das Wissen der Insider ist groß
genug, alle die vielen Probleme und Herausforderungen der
bisherigen Produktionskette für diese Anleitungen, zu
verstehen. Ganze Regalreihen von Ordnern – natürlich in der
Firmenfarbe - stehen an den Wänden, auch eine Reihe von
Schränken mit Mikrofilmen und CDs sind Symbole der
bestehenden Technik.
Ziele
Die Produktions- und Verteilungskette ist lückenlos,
umfassend und voll automatisch zu gestalten. Die Lösung
muss in das bestehende Notes-Umfeld eingefügt werden. Für
die Benutzer im Unternehmen oder die Leser bei fremden
Servicestellen, ohne Notes, muss die Publikation mit einem
Browser zugänglich sein. Die im Unternehmen
vorherrschenden “Lean-Gedanken“: Kosten senken, keine
Liegezeit, keine Zeitverschwendung, einfache und schlanke
Prozesse usw. müssen sich in den Abläufen spiegeln.
Neues Produktionsverfahren
In einem ersten Arbeitsgang formuliert ein technischer
Redakteur, gelegentlich unterstützt von einem Mitarbeiter
der Produkt-Entwicklung, die Serviceanweisungen. Alle
Servicemöglichkeiten des Produktes werden erläutert, die
richtigen Ersatzteile benannt, Stromführungspläne erklärt,
Skizzen zur Reparatur eingefügt und alles in einer leicht
verständlichen und didaktischen richtigen Form. Der ServiceTechniker z.B. vor Ort bei dem Kunden oder in einer
Werkstatt muss die Vorgänge präzise, schnell und rationell
erkennen und anwenden können.
Diese methodischen Schritte dokumentiert der Redakteur mit
dem ihm vertrauten Textsystem ( z.B. MS-Office, Lotus
SmartSuite o.ä.). Schwierige Serviceaufgaben werden nicht
nur im Text beschrieben, sondern mit Bildern, Graphiken
oder Tabellen unterstützt. Die Anweisung wird in der
Schriftart, Farbe und Logo dem Firmenbild entsprechend
gestaltet. Im Anschluss wird diese Anweisung durch die
Qualitätssicherung überprüft und durch den technischen
Redakteur frei gegeben. Eine Übersetzung in die notwendigen
Sprachversionen beginnt jetzt.
Diese Prozesse sind mit dem bisherigen Ablauf auch heute
fast identisch, denn die Hauptaufgabe ist und bleibt eine
geistige Leistung des Redakteurs, wenn er Abläufe und
Anweisungen klar und verständlich beschreibt. Ab dem
15.05.01
Technische Dokumentation Online Mai 2001
Seite 3 von 4
Freigabeschritt beginnen weitere Arbeitsgänge, die aber jetzt,
gegenüber dem angetroffenen Zustand, vollautomatisch
ablaufen:
Das Original des Handbuches lagert als Dokument nicht mehr
in einem Filesystem des Redakteurs, sondern es wird in dem
DMS Lotus Domino.Doc eingelagert. Alle Funktionen des
DMS werden genutzt. An anderen Stellen werden oder sind
alle Funktionen und Möglichkeiten des Domino.Doc
beschrieben, hier wird auf diese Funktionen nicht mehr
eingegangen.
Bildhaft ausgesprochen, wird die Serviceanleitung – ein
Dokument - in einem “Hochregal für e-Dokumente“
eingelagert, damit ist die Aufgabe der
Dokumentenproduktion beendet. Die Steuerung des
Hochregallagers erkennt, dass ein neues “Lagergut“, also ein
Dokument, eingetroffen ist. Ein Zusatzauftrag lautet, dieses
Dokument in “Hypertext“ zu konvertieren und in das
Regionallager “Domino“ zur Publikation zu überführen.
Dieser Auftrag wird durch das Werkzeug “Hyper.Ink CLP“
von Coextant vollautomatisch übernommen. In kurzer Zeit ist
das Dokument konvertiert, ein Inhaltsverzeichnis aufgebaut,
ein Stichwortverzeichnis und ein Glossar angelegt. Diese
Dokumente werden nun automatisch als “e-ServiceHandbuch“ publiziert und stehen weltweit im Intra- oder
Internet allen Servicetechnikern per Browser zur
Verfügung.
Alle bisherigen Produktions-Arbeitsgänge: Drucken,
sortieren, binden, mikroverfilmen, CD-brennen, versenden,
empfangen, der Kundendienstwerkstatt übergeben usw.
entfallen, das für ca. 80 Mappen, ca. 80 CDs oder
Mikrofilme. Im Falle einer Änderung wird das Original durch
den Autor aus dem “Hochregal“ ausgelagert, die neuen
Merkmale im Text, Graphik, Bild oder Tabelle umgesetzt
und wieder in das Regal eingelagert. Die Lagersteuerung
erkennt die Änderung, konvertiert - jedoch nur die
Änderungsmerkmale – in Hypertext und fügt diese Änderung
genau in das richtige Dokument und an die richtige Position
des Dokuments ein. Das ist dann schon alles!
15.05.01
Technische Dokumentation Online Mai 2001
Seite 4 von 4
Der Änderungsprozess nimmt nur wenige Minuten
Produktionszeit in Anspruch.
Zusammenfassung
Es existiert nur ein Original im “Hochregallager für e-ServiceHandbücher“ und sichert die Redundanz-Freiheit der
Anleitungen. Durch die Publikationsdatenbank sind alle
Servicetechniker “just-in-time“ informiert. Alle Informationen
sind ohne Suchaufwand via Index auffindbar und immer
aktuell. Alle Servicetechniker weltweit haben Zugang zu einer
Hypertext basierten "digitalen Bibliothek für ServiceHandbücher" mit einer unbegrenzten Öffnungszeit. Die
Lieferbereitschaft für Serviceinformationen erreicht nahezu
100%, das Wissen “rund um den Service“ ist immer
griffbereit.
Damit das Wissen der Service-Techniker, also der Praktiker,
in diese Handbücher einfließt, werden monatlich eingereichte
Verbesserungsvorschläge im Web veröffentlicht und prämiert.
Ein Anreiz Wissen einzufangen, zu teilen und lebendig
halten. Eine wichtige Größe im Wissensmanagement.
Steigerung der Produktivität und der Flexibilität
Die Produktionskosten pro Serviceanleitung und pro
Änderungsvorgang sind erheblich reduziert. Im Ergebnis
steigt die Produktivität. Die Reduzierung der Kosten liegt
klar auf der Hand und braucht keine Überzeugung mehr.
Zusätzlich gibt es eine Reihe von nicht messbaren Vorteilen:
Immer die richtigen und aktuellen Servicehandbücher, der
Suchaufwand nach einer Serviceanleitung pro Servicefall
reduziert sich ebenfalls. Auch in der Servicestelle steigt die
Produktivität, denn das Wissen der Handbücher steht, “just@-the-fingertips“, "just-in-time" und fast zum “Nulltarif“ per
Browser world-wide zur Verfügung.
Manfred Dohr
Coextant Systems GmbH
Schönbergstr. 45
73760 Ostfildern/Stuttgart
Tel. 0711-45 10 00 -0
Homepage: http://www.coextant.de
15.05.01
Technische Dokumentation Online Mai 2001
Inhalt:
Seite 1 von 7
Vom Dokument zum Wissen
Vorwort
DMS als "schwarze
Löcher"
Das Content-ScalingProblem
Vollautomatisierte
Aufbereitung und
Verteilung von Contents
Vom Content- zum
Wissensmanagement
Autor
In zahllosen Dokumenten eines Unternehmens ist
umfangreiches und wertvolles Organisationswissen enthalten.
Mit dem Einsatz von Dokument-Management-Systemen
(DMS) wird versucht - Prozesse "rund um diese Dokumente"
effizienter zu gestalten und das enthaltene Wissen verfügbar
zu machen. Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen muss
neben dem reinen "Management" der Dokumente jedoch eine
geeignete Transformation der Informationen stattfinden - die
einen direkten, bedarfsgerechten und kontext-sensitiven
Online-Zugriff ermöglicht. Wenn hierfür keine geeigneten
Lösungen implementiert werden - scheitern DokumentManagement-Systeme in der Praxis häufig am ContentScaling-Problem (CSP).
DMS als "schwarze Löcher"
Viele DMS entstanden in der Vergangenheit auf der Basis
von Archivierungssystemen. Im Zentrum stand hierbei das
Scannen von Papier-Dokumenten und deren den gesetzlichen
und betrieblichen Anforderungen gerechte elektronische
Ablage. Erweitert wurde dieser Ansatz sodann durch die
Möglichkeit - auch bereits in elektronischer Form vorliegende
Files zu archivieren - und verbundene Prozesse mittels
computergestützter Workflows effizient auszuführen. Ältere
Systeme (Filenet etc.) haben sich von reinen Archivssystemen
zu leistungsstarken Dokument-Management- und
Workflowsystemen entwickelt - während neue Systeme wie
Lotus Domino.Doc auf bestehenden weitverbreiteten
Plattformen und deren umfänglichen Diensten aufsetzen und
das Dokument-Management in den Mittelpunkt stellen.
Leistungsstarke Archivfunktionen können "als AddOn" über
eine Schnittstelle angekoppelt werden. Alle DMS basieren
heute jedoch auf dem Paradigma - sämtliche Dokumente
anstatt im Filesystem oder proprietären Systemen direkt im
DMS zu speichern - um Workflows, Zugriffe,
Archivierungsanforderungen, Informationsrecherchen u.a.m.
optimal abzudecken. Um jedoch eine Nutzung der
Informationen durch die eigentlichen
"Konsumenten" (Anwender innerhalb und außerhalb des
Unternehmens) wirklich zu ermöglichen - ist dieser Ansatz
"zu kurz gesprungen". Er führt vielmehr dazu - dass im DMS
gespeicherte Informationen über kurz oder lang mehr oder
weniger wie in einem "schwarzen Loch" verschwinden - und
außer für die Autoren - durch die eigentlichen Nutzer (die
Adressaten) der Informationen nicht oder nur sehr
unzureichend und mit hohem Aufwand nutzbar sind. Im
allgemeinen werden deswegen bestehende Informationen
15.05.01
Technische Dokumentation Online Mai 2001
Seite 2 von 7
heute mit zusätzlichem Aufwand nochmals auf
unterschiedliche Weise eigens für Online-Systeme (WebSites,
Online-Datenbanken ...) aufbereitet. Dies führt zu diversen
Problemen auf Kostenseite, bei der Datenaktualität,
Konsistenz u.a.m. und mit diesen häufig zu einem Scheitern
der Projekte. Neben effizienten Abläufen und
ordnungsgemäßer Ablage oder Archivierung ist doch der
einzige und wichtigste Zweck der Erstellung eines
Dokumentes - dessen Informationen für die gegenwärtigen
und künftigen Konsumenten optimal nutzbar zu machen.
Wofür sonst werden Rundschreiben, Handbücher,
Produktbroschüren, ISO 9000 Richtlinien - um nur einige
Beispiele zu nennen - geschrieben ?
Das Content-Scaling-Problem
Wenn der Aufwand für die Aufbereitung und Verteilung
(Online, CD ROM, Papier) von Dokumenten bzw. deren
Inhalten mit zunehmendem Volumen (Menge der
Information, Anzahl der Dokumente, Anzahl der Empfänger,
...) steigt - liegt ein klassisches Content-Scaling-Problem vor.
Der Kostenanstieg kann im besten Falle linear verlaufen - in
der Praxis ist er jedoch häufig exponentiell. Das CSP führt
häufig zum Scheitern von DMS - Projekten - und bedingt im
Zeitalter des "Cyberspace" zunehmend massive
Wettbewerbsnachteile.
15.05.01
Technische Dokumentation Online Mai 2001
Seite 3 von 7
Nachfolgend einige markante Beispiele für das CSP:
l
l
l
Dokumente werden als "File-Attachment" elektronisch
bereitgestellt. Die Konsumenten greifen also auf MSOffice, Lotus SmartSuite (...) Formate zu. Auf
Konsumentenseite führt dies zu vielfältigen Problemen.
Stellen wir uns vor - ein Nutzer sucht nach
Informationen zu dem Begriff "DMS". Die
entsprechende Recherche wird ihm eine Trefferliste von
sagen wir 20 Dokumenten liefern. Nehmen wir nun an diese enthält 5 Powerpoint Slides, 5 Word Dokumente,
5 1-2-3 Spreadsheets und 5 WordPro Dokumente. Der
Anwender muss jedes einzelne File "downloaden" und
in die entsprechende Applikation laden - um zu prüfen
ob es die gewünschte Information enthält. Schon das
alleine ist ein langwieriger Prozess. Vor allem benötigt
der Anwender auch die entsprechende hochkomplexe
und umfangreiche Anwendungssoftware (in unserem
Falle MS-Office und Lotus SmartSuite). Und wenn er
die entsprechende Systemplattform hat (in unserem
Beispiel Windows 3.2) auf welcher diese Anwendungen
laufen muss er auch noch die "richtige" Version
besitzen - da die Formate der Hersteller selten
"abwärtskompatibel" sind. Diese Voraussetzungen sind
häufig nicht gegeben - und selbst wenn dies der Fall ist
- kostet diese Art der Recherche eine Menge Zeit und
Geld.
Um dieses Problem zu beheben - werden häufig
manuell plattformneutrale "Transformationen" aus den
Dokumenten erzeugt .- wie etwa "PDFs" (portable data
format). Manche DMS liefern diese auch automatisch
als sog. "Renditions". Zwar können nun die
Informationen plattform-übergreifend genutzt werden jedoch eine effiziente Online-Nutzung ist nach wie vor
nicht möglich (wer liest schon 10 oder 100 Seiten
"PDF" sequentiell am Bildschirm). Es handelt sich um
eine Art "elektronisches" Papier - das Ausdrucke in
bester Qualität liefert - aber nichts sonst. Wenn sich in
einer 100 seitigen Broschüre der "Text auf S. 99"
ändert - muss ein kompletter "Upload" beim
Informationshersteller und ein kompletter "Download"
bei allen Konsumenten gemacht werden. Ein direkter
Zugriff auf "S. 99", eine Online-Nutzung der
Information, Recherchieren "entlang von Hyperlinks",
Volltextsuche mit bildschirmseiten-bezogenen
"Trefferlisten" u.v.m. sind nicht möglich.
Bei beiden Verfahren ist zudem der Aufwand nicht zu
unterschätzen - der nach jeder Änderung des
Originaldokumentes (z.B. im DMS) in Form von
"Aktualisierung" der Files in den Online-Systemen
entsteht. Häufig kommt es hier zudem zu Konsistenzund Aktualitätsproblemen.
15.05.01
Technische Dokumentation Online Mai 2001
l
l
Seite 4 von 7
Um diese Probleme zu umgehen - wählen manche
Unternehmen den umgekehrten Ansatz: Informationen
werden unmittelbar in "Verteilersystemen" (Notes,
Exchange, ISO-9000 Anwendungen,
Rundschreibenanwendungen, WebSite-Anwendungen,
...) erfasst. Die Möglichkeit des Zugriffs alleine mit
einem Browser vorausgesetzt - können Konsumenten
zwar jetzt komfortabel zugreifen - jedoch entsteht
nunmehr auf Autorenseite ein erhebliches CSP. Um
vernünftige Ausdrucke zu erhalten (Papier wird uns
auch im Cyberspace-Zeitalter noch einige Zeit
begleiten) - müssen die Informationen aus dem
Verteilersystem z.B. in Textsysteme kopiert und dort
nachformatiert und bearbeitet werden. Verteilersysteme
beherrschen nämlich keine Silbentrennung, keine
ausreichenden Kopf-Fußzeilen Funktionen, keine
hinreichenden Formatierungsmöglichkeiten u.v.m.
Auch arbeiten die Autoren sehr ineffizient: Wenn ein
neuer Gliederungspunkt eingefügt werden soll - müssen
alle anderen Gliederungspunkte "von Hand"
umnummeriert werden. Anstatt einer Anwendung für
alle "Dokumentationen" (z.B. Word, WordPro ...)
müssen beliebig viele spezielle Anwendungen für
unterschiedliche Zwecke beherrscht werden
(Anwendung für ISO 9000, für Rundschreiben, für
Produkthandbücher ...). Und in fast allen Fällen müssen
"Links" von Hand gepflegt und aktualisiert werden. Im
"worst case" sieht man sogar bisweilen Autoren - die
ihre Infos in "native HTML" pflegen - wobei dann die
Vermengung von Inhalt und Logik zu zusätzlichen
Nachteilen führt.
Und mit der Zukunftssicherheit sieht es in diesen Fällen
gänzlich miserabel aus: Wenn aus welchen Gründen
immer Systemplattformen in einem Unternehmen
gewechselt werden müssen, steht man vor dem
Problem, wie man das riesige zum Teil enorm wichtige
Wissen aus diesen verschiedenen Systemen wieder
"herausbekommt". Da in diesen Systemen
Strukturinformationen gar nicht gespeichert werden (!),
kann die Gesamtheit der Informationen auch mit
Exportfiltern nicht extrahiert werden. Zudem sind die
Filter der Verteilsysteme zumeist nicht ausreichend
leistungsstark.
Die Liste dieser wenigen Beispiele für das CSP könnte
beliebig fortgesetzt werden. Es wird jedoch bereits an diesen
Beispielen ersichtlich, dass eine Lösung dieses Problems ganz
anders geartet sein muss.
Vollautomatisierte Aufbereitung und Verteilung
von Contents
Um bei der Implementation von DMS nicht "zu kurz zu
15.05.01
Technische Dokumentation Online Mai 2001
Seite 5 von 7
springen" und die Informationen auch und vor allem für deren
Nutzer optimal zugänglich zu machen - müssen die heute
üblichen Ansätze um eine "Content-Develop- und
Deployment" Komponente erweitert werden. Es müssen
"skalierbare" Lösungen implementiert werden - bei denen die
Verteilkosten bei steigendem Contentvolumen konstant
bleiben. Dazu müssen geeignete Verteilformate ("Hypertext"
für Online-Systeme) maschinell erzeugt werden. Im Kern
muss der erforderliche Ansatz folgende Kriterien erfüllen:
1. Autoren erstellen und pflegen ihre Dokumente mit den
gewohnten "Autorentools" (MS Office, Lotus
Smartsuite, ...). Diese Werkzeuge unterstützen mit
ihren Formaten und Edit-Funktionen die Arbeit der
Autoren optimal. Der Autor kann sich auf seine
eigentliche Arbeit - die Strukturierung und Erstellung
des Inhaltes seiner Dokumente konzentrieren.
2. Die Prozesse "rund um das Dokument" (Nutzung
spezieller Vorlagen, Reviews, Freigabe, Versionierung,
Archivierung, Workflows, ...) werden von einem DMS
gesteuert. Damit lässt sich zusätzliche Effizienz auf
Autorenseite gewinnen.
3. Bei Eintritt bestimmter "Ereignisse" (z.B. Freigabe
eines neuen oder geänderten Dokumentes im DMS)
muss nun - und das ist entscheidend - eine automatische
Transformation in Verteilerformate stattfinden und das
Ergebnis dieses Vorganges in eigenen Datenbanken für
Konsumenten bereitgestellt werden. Diese
Verteilerformate ermöglichen es den Nutzern (Lesern)
der Information - auf diese alleine mit einem Browser
(und sozusagen dem "Vorwärts-/Rückwärtsknopf)
einfach und schnell zuzugreifen. Je nach hinterlegter
"Publikationsvorgabe" wird z.B. echter "Hypertext",
evtl. kombiniert mit PDF und/oder Sourcefiles
(gescannte Anlagen) erstellt.
Die Online-Aufbereitung muss vollautomatisch vom System
durchgeführt werden und u.a. folgendes bewerkstelligen:
l
l
l
l
l
l
l
l
Erzeugen eines Inhaltsverzeichnisses (Navigation)
Erzeugen eines Index
Erzeugen von "Sichten" nach bestimmten
"Metainformationen"
"Aufsplitten" des Files/Dokumentes in viele kleine
"bildschirm-gerechte" Informationseinheiten
Erstellen und Aktualisieren von Hyperlinks
Bildschirmgerechte Umsetzung von Fußnoten,
Glossaren, Querverweisen ("PopUps")
Aktualisierung bei Revisionen im Original
Übernahme der Originalformatierungen inkl. Bilder,
Tabellen, Objekte u.a.
Diese Lösungsarchitektur bietet eine Vielzahl von Vorteilen
15.05.01
Technische Dokumentation Online Mai 2001
Seite 6 von 7
und eliminiert das CSP:
l
l
l
l
l
l
Autoren arbeiten in den für sie optimal geeigneten
Systemen
Der Schulungsaufwand auf Autoren- und
Konsumentenseite (auch ein CSP!) ist minimal
DMS können - wie heute üblich - eingesetzt und
integriert werden
Konsumenten können alleine mit einem Browser (oder
z.B. Notesclient) online auf riesige - sehr fein
strukturierte Informationsmengen zugreifen.
Die Aufbereitung für die Online-Bereitstellung erfolgt
komplett systemgesteuert. Das gilt auch für die
Aktualisierung von bestehenden Informationen. OnlineContents sind soz. "realtime"-aktuell und immer
konsistent. Selbst "Links" werden vom System
verwaltet. Dies führt u.a. zu hohen
Kosteneinsparungen.
Die Architektur dieser Lösung passt sich bestehenden
Infrastrukturen komplett an und ist aufgrund der
Aufteilung in die einzelnen Komponenten in hohem
Maße zukunftssicher, skalierbar und
plattformenabhängig. Insbesondere der wertvollste Teil
des "Gesamten" - nämlich die eigentliche Information ist in einem Format einer Autorenapplikation (MS
Office, Lotus SmartSuite ...) gespeichert - das
sicherstellt - dass die Information auch noch in vielen
Jahren - wenn sich Anforderungen oder Systeme
ändern (XML !) - erhalten bleibt. Die Information ist
nämlich komplett mit allen Strukturinformationen
gespeichert und die genannten Systeme stellen heute
bereits leistungsfähige Austauschformate zur
Verfügung.
15.05.01
Technische Dokumentation Online Mai 2001
Seite 7 von 7
Vom Content- zum Wissensmanagement
Eine in Hypertext transformierte und elektronisch
bereitgestellte Information ist eine ideale Basis für ein
unternehmensweites Wissensmanagement. Denn nunmehr
liegen alle relevanten dokument-spezifischen Informationen in
plattformneutraler - direkt online und alleine per Browser
nutzbarer Form vor. Recherchen liefern anstatt ganzer
Attachments "Bildschirmseiten" mit Informationseinheiten die wiederum zu weiteren logisch verwandten Themen via
"Links" oder "Navigationsmenüs" verweisen.
Wissensmanagementsysteme - die etwa reale Abfragen
systematisch speichern und "optimieren" (sozusagen
"selbstlernende Abfragesystem") - und damit einen Fundus
von "Zugangswissen" aufbauen und bereitstellen - können auf
dieser Lösung ideal aufbauen - da Wissen sozusagen sehr fein
"granuliert" dargeboten und logisch verknüpft wird. Da der
Zugriff einfach und ohne viel Technik (nur Browser), auf
immer aktuelle Informationen stattfindet - sind auch gute
Voraussetzungen für eine hohe Akzeptanz auf Nutzerseite
gegeben - vielleicht eines der wichtigsten Kriterien für
Content- und Wissensmanagement.
Paul Caspers
Vorstand der
Coextant Systems GmbH
Schönbergstr. 45
73760 Ostfildern
Tel: 0711 / 45 1000-0
Internet: http://www.coextant.de
15.05.01
Technische Dokumentation Online Mai 2001
Seite 1 von 1
Normen
Europäisches Recht der Technik
EG-Richtlinien, Bekanntmachungen, Normen
Beuth Verlag GmbH , Berlin
Bestellnummer Einzelplatz: 14164
Bestellnummer Netzwerk: 14523
Die CD »Europäisches Recht der Technik« resultiert aus der
Harmonisierung von Technik und Recht als Grundlage für das
Wirtschaftsleben in Europa. Die CD ist eine Sammlung von
Rechtsquellen. Gedacht ist es als Nachschlagewerk. Alle
Texte sind nach der Sektoren geordnet. Die Rechtstexte sind
in konsolidierter Fassung enthalten, d. h. alle Änderungen
wurden kontinuierlich eingearbeitet.
Folgende Regelungsbereiche werden durch dieses Werk
erfasst: Abfallrecht, Arbeitsschutz, Arzneimittel,
Bauprodukte, Biotechnik, Druckbehälter, Elektrische
Betriebsmittel, Gefährliche Stoffe, Medizinprodukte,
Metrologie, Öffentliches Beschaffungswesen,
Qualitätssicherung, Schutzausrüstungen, Sicherheit von
Maschinen, Spielzeug, Konsumgüter, Strahlenschutz,
Telekommunikation und Informationstechnik, Umweltschutz,
Verbraucherschutz und Zertifizierungsstellen.
Die Texte auf der CD liegen in gescannter Form vor und
können ausgedruckt werden. Ein Suchen innerhalb der Texte
nach eigenen Stichwörtern ist nicht möglich.
Wichtig zu wissen:
Preis des Grundwerkes: 522,- DEM / 266,89 EUR
"Der Kauf des Grundwerkes bewirkt ein Abonnement für
mindestens ein Jahr. Updates erscheinen 3 bis 4mal jährlich.
Preis je Lieferung 174,- DEM / 88,96 EUR (unverbindliche
Preisempfehlung)"
15.05.01
Technische Dokumentation Online Mai 2001
Inhalt:
Seite 1 von 11
Statistische Methoden in der Textlinguistik
1. Motive der Textstatistik
Motive der Textstatistik
"Wo Sinn ist", meint Wittgenstein (1960, 339 = SS 98), "muß
Aufgaben der Textstatistik vollkommene Ordnung sein", auch noch "im vagsten Satze".
Das könnte man dann auch für den Signifikanten annehmen.
Daher rührt das linguistische Motiv der Textstatistik: gibt es
Anwendungsbereiche in
quantitative Eigenschaften der Ordnung von Texten? Ein
Beispielen
zweites, verwandtes Motiv sucht Anwendungsbereiche der
Mathematik jenseits der Natur in Erzeugnissen menschlichen
Statistische Methoden und
Geistes. Ein drittes Motiv dient konkreten Anwendungen wie
wissenschaftliche
Autorenerkennung, Stilanalysen, Textoptimierung (z.B. durch
Theoriebildung
Verständlichkeitsmessung) und Fremdsprachenlernen (z.B.
durch Grundwortschatzbestimmung und Textauswahl). Alle
Ausblick: Sprache und
drei Beweggründe setzen auch Untersuchungen über
Text
statistische Eigenschaften von Sprache als System und
Sprachen als Systemen in Gang. Die folgende Darstellung gilt
Autor
aber nicht der Sprachstatistik in diesem Sinne (vgl. Scholfield
1991), sondern der statistischen Untersuchung einzelner
Literatur
Texte und Textcorpora, auch wenn die statistischen
Verfahren (Altmann 1995a, Gordesch 1991, Rietveld/van
Hout 1993; Kurzdarstellungen Kauffer 1994, Schlobinski
1996, 87-167) und viele mathematische Konzepte
(Piotrowski et al. 1985, 1990) grundsätzlich die gleichen sind.
(Ein kompaktes Handbuch der quantitativen Linguistik liefert
Tesitelová 1992, eine umfassende Bibliographie Köhler
1995.)
2. Aufgaben der Textstatistik
Textstatistik untersucht alle quantifizierbaren Eigenschaften
von Texten, um sie zu charakterisieren, untereinander zu
vergleichen und zu klassifizieren, auf historische,
geographische, soziale oder psychologische
Entstehungsbedingungen zu schließen und um Gesetze zu
entdecken, die die Konstruktion von Texten steuern.
Sie beginnt mit der Definition und Zählung quantifizierbarer
Einheiten von Texten. Solche rein deskriptiven Verfahren
führen zu Häufigkeitstabellen (insbesondere
Häufigkeitswörterbüchern) und statistischen Kenngrößen wie
Mittelwerten und Indizes (z.B. Busemanns (1925)
Aktionsquotient als Verhältnis von Adjektivanzahl zu
Verbanzahl). Darüber hinaus verfolgt sie analytische
Ansprüche und sucht eine "verborgene Ordnung" (Arens
1965) in Texten: sie spürt Wiederholungen (Altmann 1988)
und überhaupt Mustern und Gleichförmigkeiten im Auftreten
exakt definierter sprachlicher Einheiten nach. Wenn "speech is
a series of nearly impossible events" (Geffroy et al. 1973,
15.05.01
Technische Dokumentation Online Mai 2001
Seite 2 von 11
129), so untersucht Textstatistik Wahrscheinlichkeiten in der
Konstruktion von Texten in der Annahme, daß
kommunikationstheoretische, anthropologische,
psychologische, syntaktische, semantische und/oder
pragmatische Gründe Abweichungen von völliger
Zufallsverteilung erzwingen, und sei es nur um einer
praktikablen Erzeugung und zugleich Reduktion von
Komplexität willen. Dabei geht es um die Erfassung von
Trends, Tendenzen, Häufigkeitsverteilungen, stochastischen
Abhängigkeiten, Korrelationen zwischen verschiedenen
textinternen und textexternen Variablen und möglicherweise
universellen Gesetzmäßigkeiten.
Mit Hilfe deskriptiver statistischer Verfahren werden also
quantitative Eigenschaften von Texten bestimmt. Analytische
Methoden bauen darauf auf und dienen dazu, Zusammenspiel,
Konkurrenz und Entwicklung mehrerer Faktoren bzw.
Merkmale beim Zustandekommen von Texten zu beschreiben
und sprachliche Erzeugnisse auch als Ergebnis
selbstregulierender Schemata und Prozesse zu verstehen
(programmatisch Hrebicek/Altmann 1993) . Textstatistik
insgesamt (1) zählt Textelemente aus und errechnet
statistische Kennwerte von Texten, (2) mißt syntaktische und
lexikalische Homogenität einzelner Texte oder einer Gruppe
von Texten, (3) identifiziert Brüche innerhalb von Texten (sei
es aufgrund besonderer Kreativität, Themen- oder
Textsortenwechsels, schlechten Stils oder der Beteiligung
verschiedener Autoren), (4) vergleicht Texte hinsichtlich
quantifizierbarer Eigenschaften (z.B. um Stile, Epochen,
Autoren oder Textsorten zu unterscheiden), (5) beschreibt
probabilistische Charakteristika von Sprachnormen sowie
Abweichungen bzw. Merkmale sprachlicher Varietäten (z.B.
Fachsprachen, Soziolekte), Idiolekte oder einzelner Texte, (6)
mißt und vergleicht lexikalische Reichhaltigkeit von Texten
(z.B. durch Bestimmung der Anzahl verschiedener Wörter im
Verhältnis zur Gesamtzahl der Wörter (type-token-ratio)), (7)
mißt Verständlichkeit von Texten, soweit diese quantifiziert
werden kann (vgl. Ballstaedt/Mandl 1988, Hrebicek/Altmann
(eds.) 1993, 215-252), (8) beschreibt die allmähliche
Entfaltung neuer Information in Texten (vgl. Wildgen 1993),
(9) untersucht die lineare Präsentation nicht-linearen Wissens
in Texten und (10) sucht allgemeine Eigenschaften,
Unterschiede und Gesetzmäßigkeiten in Klassen aller Art von
Texten (z.B. mündlich vs. schriftlich, Nachricht vs.
Kommentar, Epik vs. Dramatik, Mittelalter vs. Moderne,
Dialekt vs. Hochsprache) sowie (11) in "Text" überhaupt.
(Einen gut verständlichen Querschnitt durch
verschiedenartige Fragen und Methoden auf hohem Niveau
bietet Tuldava 1995.)
3. Anwendungsbereiche in Beispielen
Textstatistische Verfahren können die Behandlung klassischer
15.05.01
Technische Dokumentation Online Mai 2001
Seite 3 von 11
geisteswissenschaftlicher Gegenstände, soweit sie
quantifizierbar sind, auf eine verläßliche empirische
Grundlage stellen. Dazu zählen beispielsweise die Metrik
(Grotjahn 1979) und die Entscheidung über die ggf. strittige
Frage, von welchem oder welchen Autoren ein Text stammt
(Wickmann 1989).
Statistik eröffnet aber auch neue, sonst nicht gestellte Fragen.
Viele, vor allem die älteren, textstatistischen Arbeiten
begnügen sich mit rein deskriptiven Verfahren, zählen also
Elemente aus (z.B. die bei Harkin 1957 und
Billmeier/Krallmann 1969 genannten, so etwa Krallmann
1966, Meier 1967) und erstellen etwa
Häufigkeitswörterbücher (z.B. Ruoff 1981). Unerläßlich sind
textstatistische Verfahren bei der Analyse und ggf. auch
Konstruktion großer Textcorpora (vgl. Bergenholtz/Schaeder
(ed.) 1979, Leech 1991, Stubbs 1996).
Oft werden sowohl einzelne Texte als auch ganze
Textcorpora als samples für vermutete Gesetzmäßigkeiten im
sprachlichen System (und teilweise auch allgemeineren
Gegebenheiten) statistisch untersucht (z.B. Brainerd 1971,
Grotjahn 1982, Herdan 1966, Schmidt (ed.) 1996). Das gilt
insbesondere für das Zipfsche Gesetz (wegen des
Grundprinzips des geringsten Kraftaufwandes ist das Produkt
aus Häufigkeits-Rangplatz und Verwendungshäufigkeit von
Wörtern in Texten stets konstant; Zipf 1932, 1935,
Guiter/Arapov (eds.) 1982) und die Menzerathsche
Hypothese (je größer ein sprachliches Ganzes, desto kleiner
seine Teile; Menzerath 1954, Altmann/Schwibbe 1989,
Hrebicek 1995). Häufig verfolgt werden auch
lexikographische (Menzerath 1954, Hellmann (ed.) 1984) und
stilistische Fragestellungen (Überblick bei
Hoffmann/Piotrowski 1979, 148-156; später Pieper 1979).
Brainerds (1972) Untersuchung des Artikelgebrauchs als
Stilindikator ist ein kleines, aber sehr typisches Beispiel.
Seltener, aber meist sehr ergiebig, sind analytisch-statistische
Untersuchungen zur Eigenart einzelner Texte (Orlov u.a.
1982), zu semantischen Relationen in Texten (Skorochod'ko
1981, 120-185), zur dynamischen Entwicklung von
Merkmalen im Verlauf eines Textes (z.B. Entropie und
Wiederholungsrate) (Köhler/Galle 1993), zu
Entwicklungslinien in der Schreibweise eines einzelnen
Autors (Laffal 1997), zu langfristigen Entwicklungen im
Vokabular und damit verbundenen spezifischen
Einstellungsänderungen in der Bevölkerung (z.B.
Fortier/Keen 1997). Und schließlich können statistische
Textuntersuchungen auch dazu beitragen, die
Leistungsfähigkeit von Programmen zur maschinellen
Erzeugung oder Analyse natürlich-sprachlicher Texte zu
verbessern (vgl. z.B. Walker/Moore 1997).
15.05.01
Technische Dokumentation Online Mai 2001
Seite 4 von 11
4. Statistische Methoden und wissenschaftliche
Theoriebildung
Mit statistischen Methoden können nur quantifizierbare
Eigenschaften von Texten erfaßt werden. "Information"
beispielsweise als Maß für die Unwahrscheinlichkeit des
Auftretens eines Elements kann gemessen werden, "Sinn"
aber nicht. Damit ist die grundsätzliche Frage nach der
besonderen Leistung menschlicher Sprache aufgeworfen.
("Die Form der Zahl und des Zählens ist daher das eigentliche
Bindeglied, an welchem man sich den Zusammenhang
zwischen sprachlichem und wissenschaftlichem Denken, wie
den charakteristischen Gegensatz zwischen beiden am
deutlichsten vergegenwärtigen kann." Cassirer 1953/1954,
Bd.3, 399) Die Beziehungen zwischen quantitativen,
symbolorientierten, strukturellen und hermeneutischen
Zugangsweisen sind aufgrund gerne sich abkapselnder
Schulbildungen noch nicht genügend diskutiert worden (für
die beiden erstgenannten vgl. Klavans/Resnik (ed.) 1996).
Während, um ein Beispiel zu nennen, die traditionelle Stilistik
stark auf subjektive Urteilskraft baut, untersucht die
quantitative Stilistik zähl- und also objektivierbare stilistische
Merkmale. Ob und in welcher Weise beide Seiten
voneinander profitieren können, ist kaum hinreichend konkret
bedacht worden. "Der quantitative Ansatz vermag zwar
aufzudecken, wie sich ein Einzelwerk oder auch eine
verwandte Gruppe von Texten zu Sprach-, Textgruppenoder auch Epochennormen verhält, die Interpretation der
Übereinstimmung oder der Abweichung von diesen Normen
in Richtung auf ein Versagen des Autors, die gesetzte
Normierung zu erreichen oder eher in Richtung auf einen
Erfolg, beispielsweise einen Innovationseffekt erzielt zu
haben, wird Aufgabe der qualitativen Stilistik bleiben. Die
quantitative Analyse schmälert also in keiner Weise eine
traditionell ausgerichtete Literaturbetrachtung oder
Literaturkritik. Sie liefert ihr vielmehr Werkzeug und Daten,
um ihre qualitativen Aussagen empirisch zu belegen" (Pieper
1979, 125).
In der Regel führen diejenigen Untersuchungen am weitesten,
die ihre statistischen Analysen aus einem größeren
Reflexionszusammenhang begründen. Statistik ihrerseits
zwingt zur Formulierung überprüfbarer Aussagen und wirkt
dadurch disziplinierend, aber auch belebend auf
wissenschaftliche Begriffsbildung und Methodik. Einerseits
dient sie der Überprüfung vorab formulierter Hypothesen
(z.B. über den Vergleich einzelner Texte oder Stichproben
untereinander, über das Verhältnis von Stichprobe und
Grundgesamtheit, über das Verhältnis von beobachteten
Daten und theoretischer Funktion oder Verteilung); und sie
erlaubt die Vorhersage nicht beobachteter aufgrund von
15.05.01
Technische Dokumentation Online Mai 2001
Seite 5 von 11
beobachteten Daten, die Überprüfung der Qualität einer
Stichprobe sowie den Vergleich verschiedener
Klassifikationen (z.B. von Textsorten) untereinander.
Andererseits erfüllt sie aber auch eine heuristische Funktion
und lädt zur Formulierung sonst vielleicht gar nicht erdachter
Hypothesen ein, nämlich wenn (oft überraschende)
Korrelationen zwischen Variablen aufgefunden werden (z.B.
durch Faktorenanalyse oder pfadanalytische Verfahren).
Freilich stehen alle textstatistischen Untersuchungen vier
Schwierigkeiten gegenüber.
1. Trivialerweise hängt das Ergebnis der Arbeit stark von
der Definition der untersuchten Texteinheiten ab. Für
Phoneme und Buchstaben, für Silben und Morpheme,
für Lemmata und Wortformen, für Syntagmen und
Phrasen, für Sätze und Redeeinheiten (turns) gelten
nicht unbedingt ähnliche Verteilungen oder
Gesetzmäßigkeiten. Es ist aber nicht leicht, die
untersuchten Texteinheiten exakt zu definieren. (Selbst
bei der einfachsten Definition von ,Wort' als
Buchstabenfolge zwischen Leerräumen können
unterschiedliche Zählungen zustande kommen. Für
viele linguistische Kategorien, z.B. Wortarten, gibt es
keine hinreichend genaue - intersubjektiv verläßliche intensionale Definition.) Und noch schwerer ist es oft,
eine präzise Definition zu finden, die auch für die
Fragestellung taugt. (Beispielsweise sollten trennbare
Verben in inhaltsorientierten Untersuchungen als ein
Wort aufgefaßt werden. Oder vorgängige
Textsortenunterscheidungen erfassen die
charakteristische Zusammensetzung des untersuchten
Corpus nicht.) Deshalb sind ähnliche Untersuchungen
nicht ohne weiteres miteinander vergleichbar; und die
Einzelfallbeschreibung kann nicht immer für einen
größeren Bereich oder für allgemeinere Aussagen
fruchtbar gemacht werden.
2. Die untersuchten Textelemente (z.B. Wörter) - im
Gegensatz zu einigen ihnen äußerlich zukommenden
Eigenschaften (z.B. Wortlänge: Verhältnisskala;
Position im Satz oder Text: Ordinalskala) - werden auf
einer Nominalskala gemessen. Dafür können aber in der
deskriptiven Statistik nur die am wenigsten
informationshaltigen Parameter (Modus für die Lage,
Häufigkeitsverteilung für die Streuung und
Kontingenzkoeffizient für die Korrelation) und in der
analytischen Statistik nur einige wenige Schätz- und
Entscheidungsverfahren verwendet werden.
3. Fast alle statistischen Verfahren und die meisten
Modelle wurden im Rahmen natur- und
15.05.01
Technische Dokumentation Online Mai 2001
Seite 6 von 11
sozialwissenschaftlicher Fragestellungen entwickelt. Sie
passen nicht ohne weiteres zum Gegenstand Sprache
und laden bei textlinguistischer Übertragung zu Fehlern
ein. Verglichen mit anderen statistisch orientierten
Wissenschaftszweigen steht Textstatistik erst am
Anfang ihrer Entwicklung. Viele Untersuchungen
orientieren sich an dem, was statistisch leicht möglich
ist. Es ist nicht immer einfach, das angemessene
Verfahren und das passende mathematische Modell für
eine genuin textwissenschaftliche Fragestellung zu
finden. "Which methods should be applied in order to
grasp processes which present themselves as time
series, stochastic and chaotic sequences? Does the text
have its own mathematics that has not been discovered
as yet?" (Altmann 1995b, V)
4. Es ist nicht leicht, von der Beschreibung einer Reihe
einzelner Merkmale zu einer erkenntnisträchtigen
allgemeineren Charakterisierung des Textes oder
Textcorpus bzw. von der Beschreibung eines einzelnen
Textes oder Textcorpus zur Entdeckung allgemeiner
Gesetze zu kommen. Beim derzeitigen Stand der
Textstatistik stehen verfahrenstechnischer Aufwand
und wissenschaftlicher (auch verallgemeinerbarer
theoretischer) Ertrag oft nur in einem unbefriedigenden
Verhältnis (vgl. Schmitz 1983).
All das spricht nicht etwa gegen, sondern für Einsatz und
Weiterentwicklung statistischer Methoden in der
Textlinguistik. Man muß sich nur ihrer teils aktuellen, teils
prinzipiellen Grenzen bewußt sein.
5. Ausblick: Sprache und Text
In mathematischer Hinsicht können Texte als Ergebnisse
stochastischer, dynamischer, nicht-rekursiver, nichtstationärer, offener und zielsuchender Prozesse betrachtet
werden (vgl. Altmann/Grotjahn 1988, 1026f; Hrebicek 1993).
"Der Zusammenhang zwischen der strukturellen
Unvollkommenheit des Systems ,Sprache` und seiner
Wandlungsfähigkeit zum Ausdruck aller möglichen Gedanken
läßt sich erst im Rahmen der mathematischen Chaosforschung
erkennen." (Bluhme 1988, 6) Wenn dies gelänge, könnte eine
quantitativ orientierte Text- und Sprachbetrachtung dazu
beitragen, die künstliche Unterscheidung von Regel und
Anwendung, von System und Gebrauch zu überwinden und
vielmehr "die Sprache" in der Gesamtheit "des jedesmaligen
Sprechens" zu sehen (vgl. Humboldt 1963, 418). Auf diese
Weise könnten textstatistische Untersuchungen auch helfen,
sprachgeschichtliche Tendenzen (vgl. Embleton 1986) "als
notwendige unbeabsichtigte Konsequenz individueller
Handlungen auszuweisen, die unter bestimmten ökologischen
Bedingungen nach bestimmten Handlungsmaximen vollzogen
15.05.01
Technische Dokumentation Online Mai 2001
Seite 7 von 11
worden sind" (Keller 1990, 199).
Freilich bewährt sich Textstatistik nur im mühseligen Alltag
handwerklich sorgfältiger Einzeluntersuchungen. Dabei sollte
jeweils eine theoretisch wohldurchdachte Fragestellung
Datenerhebung, -auswertung und -interpretation bis ins
einzelne leiten. Sonst versinkt man in unübersichtlichen
Zahlengräbern von geringem Erkenntniswert (z.B. Rohrmann
1974), weil auch bei noch so objektiven Verfahren "die
Vernunft nur das einsieht, was sie selbst nach ihrem Entwurfe
hervorbringt" (Kant 1956, 23 = B XIII).
Ulrich Schmitz
Uni GH Essen
e-mail: [email protected]
Aus: Antos, Gerd/ Brinker, Klaus/ Heinemann, Wolfgang/ Sager,
Sven F. (Hg.): Text- und Gesprächslinguistik. Linguistics of Text
and Conversation. Ein internationales Handbuch zeitgenössischer
Forschung. 1. Halbband: Textlinguistik. Berlin, New York: de
Gruyter
Literatur (in Auswahl)
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
Altmann, G[abriel] (1988): Wiederholungen in Texten.
Bochum.
Altmann, Gabriel (1995a): Statistik für Linguisten
[1980]. Trier.
Altmann, G[abriel] (1995b): Preface. In: Tuldava 1995,
I-VII.
Altmann, Gabriel/ Grotjahn, Rüdiger (1988):
Linguistische Meßverfahren. In: Ammon,
Ulrich/ Dittmar, Norbert/ Mattheier, Klaus J. ed.:
Sociolinguistics. Soziolinguistik. An
International Handbook of the Science of Language
and Society. 2. Halbband. Berlin/
New York, 1026-1039.
Altmann, Gabriel/ Schwibbe, Michael H. (1989): Das
Menzerathsche Gesetz in
informationsverarbeitenden Systemen. Hildesheim/
Zürich/ New York.
Arens, Hans (1965): Verborgene Ordnung. Die
Beziehungen zwischen Satzlänge und
Wortlänge in deutscher Erzählprosa vom Barock bis
heute. Düsseldorf.
Ballstaedt, Steffen-Peter/ Mandl, Heinz (1988): The
Assessment of Comprehensibility.
In: Ammon, Ulrich/ Dittmar, Norbert/ Mattheier, Klaus
J. ed. : Sociolinguistics.
Soziolinguistik. An International Handbook of the
15.05.01
Technische Dokumentation Online Mai 2001
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
Seite 8 von 11
Science of Language and Society. 2.
Halbband/ Berlin/ New York, 1039-1052.
Bergenholtz, Henning/ Schaeder, Burkhard. ed. (1979):
Empirische Textwissenschaft.
Aufbau und Auswertung von Textcorpora.
Königstein/Ts.
Billmeier, G./ Krallmann, D. (1969): Bibliographie zur
statistischen Linguistik. Hamburg
(Forschungsbericht 69/3 des Instituts für
Kommunikationsforschung und Phonetik der
Universität Bonn).
Bluhme, Hermann (1988): Zur Einleitung: Linguistik
ohne Maß und Zahl? In: ders. ed.:
Beiträge zur quantitativen Linguistik.
Gedächtniskolloquium für Eberhard Zwirner.
Tübingen, 5-8.
Brainerd, Barron (1971): Introduction to the
mathematics of language study. New York.
Brainerd, Barron (1972): Article use as an indicator of
style among English-language
authors. In: Jäger, Siegfried. ed.: Linguistik und
Statistik. Braunschweig, 11-32.
Busemann, Adolf (1925): Die Sprache der Jugend als
Ausdruck der
Entwicklungsrhythmik. Jena
Cassirer, Ernst (1953/1954): Philosophie der
symbolischen Formen [1923-1929]. 3
Bde. 2. Aufl. Darmstadt.
Embleton, Sheila M. (1986): Statistics in historical
linguistics. Bochum.
Fortier, Paul A./ Keen, Kevin J. (1997): Change Points:
Ageing and Content Words in a
Large Database. In: Literary and Linguistic Computing
12, 14-22.
Geffroy, Annie/ Lafon, P./ Seidel, Gill/ Tournier, M.
(1973): Lexicometric analysis of
co-occurrences. In: Aitken, A. J./ Bailey, R. W./
Hamilton-Smith, N. eds.: The
Computer and Literary Studies. Edinburgh, 113-133.
Gordesch, Johannes (1991): Statistische
Datenverarbeitung in der Textanalyse. Berlin:
Freie Universität, Institut für Soziologie.
Grotjahn, Rüdiger (1979): Linguistische und
statistische Methoden in Metrik und
Textwissenschaft. Bochum.
Grotjahn, Rüdiger (1982): Ein statistisches Modell für
die Verteilung der Wortlänge. In:
Zeitschrift für Sprachwissenschaft 1, 44-75.
Guiter, H./ Arapov, M. V. eds. (1982): Studies on
Zipf's Law. Bochum.
Harkin, Duncan (1957): The History of Word Counts.
In: Babel 3, 113-124.
Hellmann, Manfred W. eds. (1984): Ost-West-
15.05.01
Technische Dokumentation Online Mai 2001
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
Seite 9 von 11
Wortschatzvergleiche. Maschinell
gestützte Untersuchungen zum Vokabular von
Zeitungstexten aus der BRD und der
DDR. Tübingen.
Herdan, Gustav (1966): The Advanced Theory of
Language as Choice and Chance.
Berlin, Heidelberg, New York.
Hoffmann, L./ Piotrowski, R. G. (1979): Beiträge zur
Sprachstatistik. Leipzig.
Hrebicek, L[udek] (1993): Text as a strategic process.
In: Hrebicek, L[udek]/ Altmann,
G[abriel] eds.: Quantitative Text Analysis. Trier, 136150
Hrebicek, L[udek] (1995): Text Levels. Language
Constructs, Constituents, and the
Menzerath-Altmann Law. Trier.
Hrebicek , L[udek]/ Altmann, Gabriel (1993): Prospect
of text linguistics. In: Hrebicek,
L[udek]/ Altmann, G[abriel] eds.: Quantitative Text
Analysis. Trier, 1-28.
Hrebicek, L[udek]/ Altmann, G[abriel] eds. (1993):
Quantitative Text Analysis. Trier.
von Humboldt, Wilhelm (1963): Ueber die
Verschiedenheit des menschlichen
Sprachbaues und ihren Einfluss auf die geistige
Entwicklung des Menschengeschlechts
[1830-1835]. In: ders.: Werke in fünf Bänden (ed.
Andres Flitner/ Klaus Giel), Bd. III:
Schriften zur Sprachphilosophie. Darmstadt, 368-756.
Kant, Immanuel (1956): Kritik der reinen Vernunft
[1781]. (= Werke, ed. Wilhelm
Weischedel, Bd. II). Wiesbaden.
Kauffer, Maurice (1994): Le linguistique et la
statistique. In: Nouveaux Cahiers
d'allemand 12, no. 1, 55-91.
Keller, Rudi (1990): Sprachwandel. Von der
unsichtbaren Hand in der Sprache.
Tübingen.
Klavans, Judith/ Resnik, Philip. eds. (1996): The
Balancing Act. Combining Symbolic
and Statistical Approaches to Language. Cambridge,
MA.
Köhler, Reinhard (with the assistance of Christiane
Hoffmann) (1995): Bibliography of
Quantitative Linguistics (Bibliographie der
quantitativen Linguistik; Bibliografija po
kvantitativnoj lingvistike). Amsterdam/ Philadelphia.
Köhler, Reinhard/ Galle, Matthias (1993): Dynamic
aspects of text characteristics. In:
Hrebicek, L[udek]/ Altmann, G[abriel]. eds.:
Quantitative Text Analysis. Trier, 46-53.
Krallmann, Dieter (1966): Statistische Methoden in der
stilistischen Textanalyse. Phil.
15.05.01
Technische Dokumentation Online Mai 2001
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
Seite 10 von 11
Diss. Bonn.
Laffal, Julius (1997): Union and Separation in Edgar
Allan Poe. In: Literary and Linguistic
Computing 12, 1-13.
Leech, Geoffrey (1991): The state of the art in corpus
linguistics. In: Aijmer, Karin/
Altenberg, Bengt. eds.: English Corpus Linguistics.
Studies in Honour of Jan Svartvik.
London, 8-29.
Meier, Helmut (1967): Deutsche Sprachstatistik. 2
Bde. [1964]. 2. Aufl. Hildesheim.
Menzerath, Paul (1954): Die Architektonik des
deutschen Wortschatzes. Bonn.
Orlov, Ju. K./ Boroda, M. G./ Nadarejsvili, I. .. (1982):
Sprache, Text, Kunst.
Quantitative Analysen. Bochum.
Pieper, Ursula (1979): Über die Aussagekraft
statistischer Methoden für die linguistische
Stilanalyse. Tübingen.
Piotrowski, R. G./ Bektaev, K. B./ Piotrowskaja, A. A.
(1985): Mathematische
Linguistik. Bochum.
Piotrowski, R./ Lesohin, M./ Lukjanenkov, K. (1990):
Introduction of Elements of
Mathematics to Linguistics. Bochum.
Rietveld, Toni/ van Hout, Roeland (1993): Statistical
Techniques for the Study of
Language and Language Behavior. Berlin, New York.
Rohrmann, Bernd (1974): Psychometrische und
textstatistische Studien zu syntaktischen
Variablen. Hamburg.
Ruoff, Arno (1981): Häufigkeitswörterbuch
gesprochener Sprache: gesondert nach
Wortarten, alphabetisch, rückläufig alphabetisch und
nach Häufigkeit geordnet. Tübingen.
Schmidt, Peter. ed. (1996): Issues in General Linguistic
Theory and The Theory of Word
Length. Trier.
Schmitz, Ulrich (1983): Zählen und Erzählen - Zur
Anwendung statistischer Verfahren in
der Textlinguistik. In: Zeitschrift für
Sprachwissenschaft 2, 132-143.
Schlobinski, Peter (1996): Empirische
Sprachwissenschaft. Opladen.
Scholfield, Phil (1991): Statistics in linguistics. In:
Annual Review of Anthropology 20,
377-393.
Skorochod'ko, E. F. (1981): Semantische Relationen in
der Lexik und in Texten.
Bochum.
Stubbs, Michael (1996): Text and Corpus Analysis.
Computer-assisted Studies of
Language and Culture. Oxford.
15.05.01
Technische Dokumentation Online Mai 2001
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
Seite 11 von 11
Tesitelová, Marie (1992): Quantitative linguistics.
Amsterdam, Philadelphia: Benjamins
Tuldava, Juhan (1995): Methods in Quantitative
Linguistics. Trier.
Walker, Marilyn A./ Moore, Johanna D. (1997):
Empirical Studies in Discourse. In:
Computational Linguistics 23, 1-12.
Wickmann, Dieter (1989): Computergestützte
Philologie: Bestimmung der Echtheit und
Datierung von Texten. In: Bátori, István/ Lenders,
Winfried/ Putschke, Wolfgang. eds.:
Computational Linguistics. Computerlinguistik. Ein
internationales Handbuch zur
computergestützten Sprachforschung und ihrer [sic]
Anwendungen. Berlin/ New York,
528-534.
Wildgen, Wolfgang (1993): The distribution of
imaginistic information in oral narratives. A
model and its application to thematic continuity. In:
Hrebicek, L[udek]/ Altmann,
G[abriel]. eds.: Quantitative Text Analysis. Trier, 175199.
Wittgenstein, Ludwig (1960): Philosophische
Untersuchungen [1953]. In: ders.: Schriften
1. Frankfurt/M., 279-544.
Zipf, George Kingsley (1932): Selected Studies of the
Principle of Relative Frequency in
Language. Cambridge (Mass.).
Zipf, George Kingsley (1935): The Psycho-Biology of
Language. Cambridge (Mass.).
15.05.01
Technische Dokumentation Online Mai 2001
Inhalt:
Seite 1 von 3
Smiley & Co
Vorwort
Smiley - wozu denn das?
Smiley Definition
Braucht der Smiley eine
Nase?
Smiley - Sinn versus
Unsinn
Autor
Smiley Dolmetscher
Als ich erstmals einen Smiley in einer meiner E-mails fand,
hielt ich ihn für einen - wenn auch eigenartigen Interpunktionsfehler. Erst ein kurzer Artikel, in der OnlineRubrik eines Computermagazins, erinnerte mich etwas später
wieder an die seltsame Zeichenfolge. Doch viel mehr als dass
es Smiley genannt wird, erfuhr ich auch hier nicht. Zumindest
war meine Neugierde nun geweckt, und ich begab mich selbst
auf die Suche nach dem Smiley. Was ich zum Thema Smiley
fand, waren fast ausschließlich englische Web-Sites und
Textdateien, bzw. deutschsprachige Übersetzungskopien
davon, gefüllt mit teilweise sehr widersprüchlichen SmileyListen. Mehr erstaunte mich aber, dass in einer Zeit, in der
Softwarewörterbücher schon längst Standard waren, noch
niemand einen Smiley Übersetzer entwickelt hatte.
Smiley - wozu denn das?
"Jeder kann sich überholen“ Ist das wirklich ernst gemeint
oder ist es ein Scherz; vielleicht bloß ein Gedanke; eine
lustige Floskel; traurige Realität; ein Aphorismus - oder doch
keines von alle dem? Sie müssten den Gesichtsausdruck des
Autors zu diesem Satz sehen können, um die Antwort zu
wissen. Auch in einem Sprichwort heißt es: „Ein Blick sagt
mehr als tausend Worte“, und genau darum brauchen wir den
Smiley! Der Smiley bringt eine zusätzliche, wichtige
Information in unsere Texte - den zugehörigen emotionellen
Ausdruck. Verständlich, dass der Smiley im englischen
Sprachgebrauch auch treffend als Emoticon (Icon, das
Emotionen ausdrückt) bezeichnet wird. Smiley & Co. haben
heute schon längst die Online-Welt erobert und sind aus Emails, Postings, Text-Chat u.s.w. nicht mehr weg zu denken.
Smiley Definition
Smiley, der [Mz: Smileys, die] Ein Smiley ist eine Folge
einzelner Zeichen, die auf jeder Computertastatur vorhanden
sind. Sonderzeichen, wie z.B. deutsche Umlaute, sollten im
Smiley nicht verwendet werden. Der bekannteste Smiley sieht
so aus :-) Wenn Sie den Kopf etwas nach links neigen,
können Sie ihn besser erkennen. Ein Doppelpunkt als Augen,
ein Bindestrich als Nase und eine schließende, runde Klammer
als lächelnder Mund. Obwohl fast jeder Smiley auf diese Art
zu lesen ist, gibt es auch solche, die mit nach rechts
geneigtem Kopf angesehen werden: (-: dieser Smiley steht
z.B. für: LinkshänderIn. Hier noch ein Beispiel für einen
Smiley, der von vorne zu lesen ist: $$$ dieser Smiley steht
z.B. für: Job in der Privatwirtschaft. Am letzten Beispiel
15.05.01
Technische Dokumentation Online Mai 2001
Seite 2 von 3
sehen Sie, dass ein Smiley nicht unbedingt immer ein Gesicht
sein muss - jedes einzeilige, aus Zeichen gebildete Symbol
kann einen Smiley darstellen. Den passenden Smiley gibt es
inzwischen für die unterschiedlichsten Bereiche: Aussehen,
Aussprüche, Berufe, Ereignisse, Gefühle, Gegenstände,
Handlungen, Karikaturen, Tiere, Zustände, u.v.m.
Braucht der Smiley eine Nase?
Seit der erste Smiley entstand, hat diese Diskussion kein Ende
gefunden: Minimalisten bevorzugen kurze, prägnante
Textnachrichten - passend zur Schnelllebigkeit der modernen
Informationsgesellschaft. Dementsprechend verwenden sie
zwar gerne den einen oder anderen Smiley, aber fast immer
ohne Nase. Frei nach dem Motto: „Kurz ist gut, kürzer ist
besser - und ohne Nase sieht der Smiley doch netter aus!“
Maximalisten lehnen nicht nur vehement die verstümmelten
Texte der Minimalisten ab, sie würden auch niemals einem
Smiley die Nase rauben. Für sie gilt: „Jeder hat ein Recht auf
eine Nase und ganz sicher auch ein Smiley!“ Individualisten
sehen naturgemäß selbst jeden Smiley als einzigartige Kreatur
an und entscheiden darum immer von Fall zu Fall, ob Smiley
mit oder Smiley ohne Nase. Für sie ist sicher: „Nur wer auch
beim Smiley die Nasen-Qual der Wahl hat, ist frei in seiner
Entscheidung!“ Ja, und so bleibt es ganz Ihnen überlassen,
welcher Smiley Typ Sie sind oder werden. ,-}
Smiley - Sinn versus Unsinn
Wie bei den meisten menschlichen Erfindungen gilt auch für
den Smiley, dass die Grenze zwischen Sinn und Unsinn bei
der Smiley Kreation und Verwendung eine sehr enge ist. Wer
unklare Smileys entwirft und nicht erklärt, oder fast jede Zeile
mit einem Smiley beendet, wird schnell als Smiley Snob
erkannt und abgetan sein. Der wahre Smiley Kenner setzt den
richtigen Smiley so gezielt, wie der Chefredakteur das
Ausrufezeichen. Nur dann ist sicher, dass der Smiley die
Botschaft verstärkt und nicht verzerrt!
(Text von der Redaktion leicht gekürzt)
Werner Strömer
Dreihausgasse 2/2/24
A-1150 Wien
Tel+Fax: 0043/1/893-62-57
E-mail: [email protected]
Smiley Dolmetscher
INFO
15.05.01
Technische Dokumentation Online Mai 2001
Seite 3 von 3
Programmname: Smiley Dolmetscher
Versionsnummer: V1.2.2
Betriebssysteme: Windows 95/98/NT4/2000/ME
Vertriebsart: Freeware, deutsch
Programmautor: Werner Strömer
Autoren-Kontakt: [email protected]
Homepage:
http://www.user.xpoint.at/west/smileyd.htm
Download(148KB):
http://www.user.xpoint.at/west/smileyd.zip
Smiley Brevier: http://www.user.xpoint.at/west/smiley.htm
15.05.01
Technische Dokumentation Online Mai 2001
Seite 1 von 1
FrameMaker 6
Verfassen und Erstellen von umfangreichen technischen
Dokumentationen für Druck-, PDF- und HTMLPublikationen
von Willy Krieg
SmartBooks Publishing AG 2001
ISBN 3-908491-43-6
FrameMaker 6 ist der Titel zum Praxisbuch der
gleichnamigen Software. Es gibt Hilfestellung beim Verfassen
und Erstellen von umfangreichen technischen Dokumentation
für Druck-, PDF- und HTML-Publikationen.
Umfang In 18 Kapiteln plus einem Index bringt der Autor Willy Krieg
seinen Lesern den Umgang und die Arbeitsweise mit der
Software näher. Und das tut er sehr systematisch. Fast am
Anfang findet sich das Kapitel »Wie Sie ein Dokument
aufbauen«, und in den nachfolgenden Kapiteln geht es dann
um die nicht ganz einfach zu verstehenden Vorgabeseiten,
Texte auf den so genannten Arbeitsseiten einzufügen und im
Hintergrund Referenzseiten zu halten.
Gliederung In den nächsten Kapiteln bespricht der Autor Rahmen (die
Grundbausteine eines jeden FrameMaker-Dokuments),
Grafiken, die in FrameMaker erstellt werden, das Tabellen
anlegen, und dann kommt »Farbe«. Natürlich fehlen auch
einige Anmerkungen zum Drucken nicht. Weiter geht es
darum, mit bedingtem Text zu arbeiten, Formeln und
Gleichungen anzuwenden und Variablen einzusetzen..
Die letzten drei Kapitel handeln von Listen wie
Inhaltsverzeichnisse, der Ausgabe in PDF Format und
Buchdateien zu erstellen.
Abbildungen Ein ganz besonderes Lob gilt den Abbildungen im Buch,
insbesondere den Screenshots, die in einer hervorragenden
Auflösung wiedergegeben werden - und das auch noch in
Farbe.
15.05.01
Technische Dokumentation Online Mai 2001
Seite 1 von 1
Adobe FrameMaker+SGML 6.0
Die vielseitige SGML-Lösung für technische Dokumente gedruckt und im Internet
Adobe Systems Incorporated 2000
Thema FrameMaker+SGML 6.0 ist eine der bekanntesten Lay-out
Software zum Erstellen, Bearbeiten und Veröffentlichen
komplexer Dokumente. Neu ist die kontextsensitive
Formatierung, bei der Dokumente auf Grund ihrer Position im
Text automatisch Formate zugewiesen werden.
XML Zukünftig sehr interessant erscheint die Möglichkeit, im
XML-Format veröffentlichen zu können (in speziellen XMLAnwendungen).
Buchbefehle Die neuen Buchbefehle lassen unter anderem die
Rechtschreibhilfe und Suchen/Ersetzen im ganzen Buch zu.
SGML Hinsichtlich der SGML-Fähigkeiten ist eine so genannte
Guided Editing-Funktion für kontextsensitive Soforthilfe
hinzukommen. Ferner gibt es eine Strukturansicht für
Dokumente, um Komponenten einfach per Drag&Drop neu
anzuordnen.
15.05.01
Technische Dokumentation Online Mai 2001
Seite 1 von 1
Microsoft Project 2000
Die Projektmanagementlösung von Microsoft Office
Microsoft Corporation 2000
Anwendung Microsoft Projekt 2000 ist eine leistungsstarke
Projektmanagementsoftware. Zusammen mit dem
Begleitprodukt Microsoft Projekt Central kann der Anwender
bzw. sein Team jederzeit auf die enthaltenen Informationen
zugreifen. Grundsätzlich hilft die Projektmanagementsoftware
bei der Verwaltung von Projekten. Sie können Ihre Daten
organisieren und filtern, Vorgänge und Ressourcen berechnen
um daraus dann präzise Berichte zu erstellen. Ferner lässt die
Software die Erstellung von Netzplandiagrammen zu. Um
übergeordneten Managern und Abteilungsleitern die
erforderlichen aktuellen Informationen zur Verfügung stellen
zu können, lassen sich aus der Software
Projektzusammenfassungen ableiten.
Tip Besuchen Sie die Microsoft Project - Website unter
http://www.microsoft.com/germany/office/project/
15.05.01
Technische Dokumentation Online Mai 2001
Seite 1 von 1
Microsoft Visio 2000
Enterprise Edition
für automatisierte IT-Entwicklung und -Dokumentation
Visio Corporation 2000
Anwendung Microsoft Visio 2000 Enterprise Edition ist die
Komplettlösung für automatisierte IT-Entwicklung und Dokumentation. Hervorragend geeignet ist diese Software
zur Erstellung von Website-Übersichten und
Datenflussdiagrammen. Ferner ermöglicht das Produkt den
Netzwerkentwurf und dessen Dokumentation. So ist es
möglich, automatisch Netzwerkgeräte in Schicht-2
(Sicherungsschicht)-, Schicht-3(Vermittlungsschicht)- und
Frame-Relay-Netzwerkumgebungen zu analysieren.
Zusatznutzen Daneben eignet sich die Software zur Datenbankentwicklung
sowie zur Erstellung verschiedener Software-Modelle mit
Hilfe objektorientierter Notationen einschließlich aller acht
UML-1.2-Diagrammtypen.
Tip Visio im Internet:
http://www.microsoft.com/visio
15.05.01
Technische Dokumentation Online Mai 2001
Seite 1 von 1
Microsoft Visio 2000
Professional Edition
für schnelle und effiziente IT-Diagramme
Visio Corporation 2000
Anwendungsbebiete Microsoft Visio 2000 Professional Edition ist Bestandteil der
großen Ausgabe Microsoft Visio Enterprise Edition. Die
Professional Edition ist in erster Linie dazu gedacht,
Netzwerkdiagramme zu entwerfen, Datenbankdiagramme zu
erstellen um zum Beispiel geplante Datenbankstrukturen zu
dokumentieren. Ein starkes Anwendungsgebiete stellen
Datenflussdiagramme dar, um zum Beispiel Prozessdetails in
durch Hyperlinks verbundene Seiten zu dokumentieren.
Zusatz Die Professional Edition enthält außerdem alle Werkzeuge
der Visio 2000 Standard Edition zum Erstellen von
Geschäftsdiagrammen. Alle durch die Software erstellten
Bilder und Grafiken können direkt als Website veröffentlicht
werden.
Tip Visio im Internet:
http://www.microsoft.com/visio
15.05.01

Documentos relacionados