Tätigkeitsbericht 2007

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Tätigkeitsbericht 2007
Tätigkeitsbericht 2007
des Vereins
„Frauen helfen Frauen e.V.“
Hochtaunuskreis
Der Verein Frauen helfen Frauen wurde 1980 gegründet. Er ist Träger des
autonomen Frauenhauses, das nun seit 23 Jahren besteht, und der Beratungsstelle
in Oberursel, die seit 18 Jahren als einzige frauenspezifische Beratungsstelle und als
Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt im Hochtaunuskreis existiert.
Verein
Frauen helfen Frauen e.V. Hochtaunuskreis
Postfach 1667
61406 Oberursel
www.frauenhaus-oberursel.de
Frauenhaus
Telefon 06171 – 5 16 00 Notruf
Telefon 06171 – 58 08 04 Büro
Fax
06171 – 50 35 37
[email protected]
Beratungsstelle
Telefon 06171 – 5 17 68
Fax
06171 – 58 79 09
Am Marktplatz 10
61440 Oberursel
[email protected]
Spendenkonten
Postbank
Taunus-Sparkasse (BLZ 512 500 00) Konto
Frankfurt
(BLZ 500 100 60) Konto
2
7 099 215
151 690 607
Inhalt
Auf ein Wort (Einleitung)
4
1. Das Frauenhaus
Statistik
Notrufe
Die Arbeit im Kinderbereich
Aus dem Hauswirtschaftsbereich
6
6
9
10
12
2. Die Beratungsstelle
Statistik
Problemfelder
Interventionsstelle
„Die gehen ja doch zurück“
Fortbildung und Vernetzungen
13
14
14
15
16
19
3. Öffentlichkeitsarbeit und Kooperationen
Fachtagung zum Umgangsrecht
Ausstellung „Opfer“
Standpunkte-Aktion
Workshop
Ein deutsch-italienischer Praxisvergleich
Infostände
20
21
22
23
24
25
26
4. Zeit, Geld und Räume
Projekt Neues Frauenhaus
Die personelle Situation
Praktikantinnen
Die finanzielle Situation
Spenden
27
27
30
30
31
32
Dankeschön
34
3
Auf ein Wort
Mutmaßungen über das Moselvirus
Cochem? – Cochem an der Mosel kennt jeder. Ein idyllisches Kreisstädtchen mit
gerade mal knapp 7.000 EinwohnerInnen. Und doch ist dieses Städtchen dabei, ein
Stück deutsche Rechtsgeschichte zu schreiben.
Im Jahr 1992 kam der Familienrichter des Amtsgerichtes Cochem, dessen
Zuständigkeitsbereich den Landkreis Cochem-Zell mit 65.700 EinwohnerInnen
umfasst, auf die Idee, das Familienrecht umzugestalten, und im Laufe der Zeit
entstand das, was heute das „Cochemer Modell“ genannt wird.
Die Grundgedanken waren eine schnelle Terminierung in Scheidungsfällen, eine
frühzeitige Konfliktlösung und möglichst keine gerichtlichen Entscheidungen, sondern
freiwillige Vereinbarungen im Hinblick auf das Sorgerecht und den Umgang mit den
Kindern. Allerdings ist die Freiwilligkeit nicht immer ganz so freiwillig, notfalls wird mit
etwas Zwang „nachgeholfen“, und dies auch in hochstreitigen Fällen und auch dann,
wenn häusliche Gewalt zur Trennung geführt hat.
„Zur Veranschaulichung wird in Publikationen immer wieder darauf hingewiesen,
dass im Amtsgerichtsbezirk Cochem-Zell zwischen 1998 und 2003 die Quote des
gemeinsamen Sorgerechts bei nahezu 100% lag und zwischen 1996 und 1999 keine
streitigen Entscheidungen im Sorge- und Umgangsrecht ergingen. Neuere Zahlen
liegen nicht vor.“ (Tanja Fauth-Engel, Juni 2007)
Grundsätzlich ist nichts gegen eine schnelle Terminierung und gegen eine gütliche
Einigung einzuwenden, allerdings nicht, wenn Gewalt im Spiel ist. Aber das scheint
in Cochem auch nicht der Fall gewesen zu sein. Jedenfalls wurde häusliche Gewalt
in Cochem-Zell in der bisherigen zehnjährigen Praxis nicht thematisiert, so dass der
Eindruck entsteht, dass dieses Problem in der Cochemer Idylle überhaupt nicht
existiert.
Es erhebt sich die Frage, ob im Moselwasser ein besonderes Virus schwimmt, das
Cochems Männer friedfertiger macht als anderswo und das als eine Art Heilwasser
ex-portiert werden könnte.
Jedenfalls gibt es keinerlei Evaluation des Cochemer Modells und keine empirischen
Erkenntnisse. Trotzdem wurden wesentliche Elemente dieses Modells in den
Gesetzesentwurf zur Reform des Verfahrens in Familiensachen und in
Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit (FGG) übernommen.
Zwar wird in dem Entwurf der Problematik der häuslichen Gewalt an einigen Stellen
deutlich Rechnung getragen, es wurden aber keine expliziten gesetzlichen
Regelungen dazu formuliert. So gibt es in der Rechtspraxis erhebliche Spielräume
und es wird in Zukunft stark darauf ankommen, welches Wissen das zuständige
Gericht über die Thematik hat und wie ausgeprägt das Problembewusstsein der
einzelnen Verfahrensbeteiligten ist.
4
Als besonders problematisch betrachten wir die kurzfristige Terminierung.
Grundsätzlich ist es sinnvoll, dass Verfahren im Kindschaftsrecht vorrangig und
beschleunigt durchgeführt werden. Allerdings ist es bei komplexen
Gefährdungslagen, insbesondere in hochstreitigen Fällen und bei häuslicher Gewalt,
nicht möglich, innerhalb eines Monats eine Diagnose zu stellen und zu sinnvollen
Lösungen zu kommen.
Frauen, die möglicherweise traumatisiert sind oder deren Selbstbewusstsein durch
lang andauernde Misshandlungserfahrung zerstört ist, kann nicht zugemutet werden,
schon nach sehr kurzer Zeit (höchstens vier Wochen) ihrem Mißhandler auf
Augenhöhe gegenüberzutreten und einvernehmliche Lösungen zu erarbeiten.
Verantwortliches elterliches Handeln ist vor dem Hintergrund häuslicher Gewalt sehr
zweifelhaft. Die Täter leugnen oder bagatellisieren in der Regel ihre Gewalttätigkeit
und Frauen oder auch Kinder benötigen eine längere Zeit, um detailliert über
Misshandlungen berichten zu können. Sie brauchen erst einmal Zeit, um zur Ruhe zu
kommen und um das Erlebte verarbeiten zu können.
Es ist bekannt, dass die Gefahr der erneuten schweren Misshandlung oder auch die
Gefahr getötet zu werden während der Trennungsphase am größten ist. Das
Zusammentreffen bei Besuchsübergaben des Kindes ist oftmals gefährlich und kann
retraumatisierend auf Mutter und Kind wirken. Um wenigstens ansatzweise Schutz
zu gewährleisten, müssen Gewaltschutzsachen bei Gericht unbedingt vorrangig vor
Kindschaftssachen verhandelt werden.
Bevor Elemente des Cochemer Modells gesetzlich implementiert werden, ist eine
sorgfältige und fundierte empirische Evaluation notwendig. Dem Ergebnis dieser
Evaluation sowie dem Ergebnis einer chemischen Analyse des Moselwassers sehen
wir mit Spannung entgegen.
Die Mitarbeiterinnen des Vereins Frauen helfen Frauen e.V. Hochtaunuskreis
Oberursel, im April 2008
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1. Das Frauenhaus
Den fachlichen Standards der Arbeit in unserem Frauenhaus liegt ein Menschenbild
zugrunde, das Frauen sowohl als Akteurinnen ihres Lebens begreift mit Ressourcen
und Kompetenzen als auch als Opfer von Gewalt. Nach den Prinzipien des
Empowerments und der Ressourcenorientierung bedeutet dies, mit den Stärken der
Frauen zu arbeiten und Beeinträchtigungen zu integrieren.
Unser Auftrag besteht darin, anonyme Wohnmöglichkeiten sowie Schutz,
psychosoziale Beratung und Begleitung für Frauen mit und ohne Kinder zur
Verfügung zu stellen, die aus der häuslichen Gewaltsituation fliehen mussten.
Vorrang haben Einwohnerinnen des Hochtaunuskreises.
Die Mitarbeiterinnen des Frauenhauses arbeiten nach dem Frauenbezugsystem.
Dies bedeutet, dass eine Mitarbeiterin eine Frau während ihres gesamten
Aufenthaltes im Frauenhaus begleitet.
Eine neu angekommene Bewohnerin wird im Frauenhaus erst einmal grundlegend
versorgt und eingeführt. Dazu gehört, dass sie mit dem Haus, ihrem Zimmer und den
Bewohnerinnen bekannt gemacht wird und, sofern sie nichts von zu Hause
mitnehmen konnte, mit Lebensmitteln, Toilettenartikeln sowie Bettwäsche und
Handtüchern versorgt wird. Darüber hinaus wird sie, wenn nötig, zur ärztlichen
Versorgung
gebracht
und
erhält
das
Angebot,
in
einem
ersten
Kriseninterventionsgespräch sich der Mitarbeiterin anzuvertrauen.
Für die weitere Unterstützung und Betreuung der Frauen ist es wichtig, eine
Vertrauensbeziehung aufzubauen und Kontinuität zu gewährleisten, um eine Ebene
zu schaffen, auf der sie über Gewalterfahrungen sprechen und die weiteren für sie
notwendigen Schritte planen können.
In den vergangenen Jahren hat die Bedeutung praktischer Hilfe ständig
zugenommen. Die Frauen erhalten zum Beispiel konkrete Unterstützung beim
Formulieren und Ausfüllen von Anträgen und Briefen, Hilfe bei der Beschaffung von
Kleidung, bei der Arbeitssuche oder Vermittlung von Kontakten zu anderen
Institutionen und Fachkräften (Therapeutinnen, Ärztinnen, Schuldnerberatung usw.).
Insbesondere bei Frauen, die nicht gut Deutsch können, ist dies alles sehr zeit- und
organisationsaufwändig. Der Betreuungsaufwand variiert mit jedem Einzelschicksal.
In jedem Fall gilt der Grundsatz „so viel Hilfe wie nötig, so viel Selbstständigkeit wie
möglich“.
Statistik
Die Belegung im Jahr 2007 betrug etwa 70 %. Aufgrund der Platzsituation in
unserem Haus lassen wir bei familienorientierter Belegung auch Betten frei, um den
Frauen und Kindern ein wenig mehr Privatsphäre zu verschaffen. Das heißt, wenn
eine Frau mit zwei Kindern ein Vierbettzimmer bewohnt, wird das vierte Bett nicht mit
einer alleinstehenden Frau belegt.
6
Im Jahr 2007 konnten wir 73 Frauen und 56 Kindern Schutz und Unterkunft zur
Verfügung stellen. Davon kamen 31 Frauen aus dem Hochtaunuskreis.
Herkunft der Frauen
anderes
Bundesland
15%
Hochtaunuskreis
44%
übriges Hessen
21%
Frankfurt
16%
Maintaunuskreis
4%
Mehr als die Hälfte der Frauen mussten vor dem Ehemann und Vater ihrer Kinder
fliehen.
Misshandler
männlicher
Haushaltsangehöriger
7%
sonstige Person
3%
Ex-Ehemann
8%
Ehemann
59%
Lebensgefährte
23%
7
17 Frauen haben sich endgültig von ihrem Misshandler getrennt, und sind nach
ihrem Aufenthalt im Frauenhaus in eine eigene Wohnung gezogen.
Auszug
unbekannt
17%
sonstiges
9%
anderes
Frauenhaus
11%
Verwandte
Freunde
19%
neue eigene
Wohnung
21%
zugewiesene
Ehewohnung
6%
Rückkehr zum
Misshandler
17%
Fast die Hälfte der Frauen sind nur einige Tage geblieben, um sich zu orientieren, in
ein anderes Frauenhaus zu wechseln oder zur Familie oder zu Freuden zu gehen.
Die Frauen, die in eine eigene Wohnung gezogen sind, waren in der Regel zwischen
vier und acht Monaten bei uns im Haus. Alleinstehende Frauen, die auf eine
Sozialwohnung warten, sind inzwischen gezwungen, fast ein Jahr bei uns zu bleiben.
Aufenthaltsdauer
6-12 Monate
3-6 Monate 2%
11%
länger als 12 Mon.
2%
1-3 Monate
19%
bis 1 Woche
49%
1 Woche bis
ein Monat
17%
8
Ein Drittel der Frauen, die zu uns kamen, waren deutsche Staatsbürgerinnen. Ein
Fünftel der Frauen kam aus dem restlichen Europa, 15 % der Frauen aus Afrika. Im
Vergleich zum letzten Jahr ist die Zahl der osteuropäischen Frauen, die Hilfe
gebraucht haben, bei uns zurückgegangen.
Nationalitäten
Asien
4%
Afrika
15%
Osteuropa
7%
restl. Europa
19%
Türkei
11%
Sonstige
11%
Deutschland
33%
Notrufe
Im Jahr 2007 gingen im Frauenhaus über 100 Notrufe ein. Das sind ca. 20 weniger
als im Jahr zuvor. Dies hängt damit zusammen, dass sich viele Frauenhäuser in
Hessen vernetzt haben und seit drei Jahren intern eine sogenannte Notrufliste
führen. Auf dieser Liste werden die freien Frauenhausplätze zweimal in der Woche
gemeldet.
So kann eine Hilfe suchende Frau gezielt weitervermittelt werden, unnötige
Telefonate werden vermieden. Bevor diese Liste eingeführt wurde, hatten wir im Jahr
bis zu 270 Notrufe.
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Die Arbeit im Kinderbereich
Die pädagogische Arbeit mit den Kindern, die im Frauenhaus Schutz und Unterkunft
finden, wird von einer Mitarbeiterin getragen, die zur Zeit über Spenden finanziert
wird.
Im Jahr 2007 lebten 14 von 56 Kindern mehrere Monate im Frauenhaus. Diese
hatten Mütter aus neun Nationen. Die Mütter waren überwiegend Arbeitslosengeld-IIEmpfängerinnen. Zwei von Ihnen waren Analphabetinnen. Die Kinder waren
zwischen ein und sechzehn Jahren alt.
Wenn die Kinder zu uns ins Frauenhaus kommen, sorgen wir nach einer Phase des
Ankommens, der Stabilisierung und Orientierung dafür, dass die Kinder ab drei
Jahren im Kindergarten und die Älteren in der ihrem Alter entsprechenden Schule
untergebracht werden, um eine kontinuierliche, altersgemäße stabile Förderung und
Versorgung zu gewährleisten.
Ein wichtiger Teil der Arbeit mit Kindern im Frauenhaus besteht darin, in einen
fördernden Dialog mit den Kindern zur Stärkung der Resilenz zu treten. Als Resilenz
bezeichnet man die Fähigkeit einer Person, die personalen und sozialen
Kompetenzen und Ressourcen erfolgreich zu nutzen, um schwierigen
Lebensumständen zu trotzen und kritische Ereignisse und Risikobedingungen
erfolgreich zu bewältigen.
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Die Kinder entwickeln diese Fähigkeit trotz andauerndem hohem Risikostatus (zum
Beispiel niedriger sozioökonomischer Status, häusliche Gewalt oder elterliche
psychische
Erkrankungen).
Sie
lernen,
mit
Belastungen
in
akuten
Stressbedingungen erfolgreich umzugehen, sich eigenständig Hilfe zu holen und sich
von traumatischen Erlebnissen schnell zu erholen.
Sie erwerben die Fähigkeit, schwierige Situationen in ihrem Leben (zum Beispiel
Transitionen: Übergänge zwischen Lebensabschnitten) nicht nur als Belastung,
sondern auch als Herausforderung zu sehen.
Weitere Aufgaben bei der Arbeit mit den Kindern sind
die Arbeit mit den Bewältigungsformen der Kinder unter Berücksichtigung
der geschlechtsspezifischen Konsequenzen für Jungen und Mädchen
Formen und Folgen der Traumatisierung (sexuelle und körperliche Gewalt)
erkennen und bearbeiten
Vermittlung einer äußeren Struktur, um die innere Struktur zu stabilisieren
Freizeitpädagogische Angebote (Einzelarbeit und Gruppenarbeit)
Kunsttherapeutische Einzelfallarbeit
Stabilisierung der Lernfähigkeit
Bildungsversorgung (Kindergarten, Schule und Hort)
Umgang mit Ambivalenzen und Trennungsängsten
Bewusstmachen der Kompetenzen und Ressourcen
Elternarbeit, unter besonderer Berücksichtigung des Mutter-KindVerhältnisses
Vorbereitung auf eine neue Transition
Kooperation mit anderen oder Vermittlung an andere Hilfeeinrichtungen
Neben Spiel -, Spaß- und Hausaufgabenbetreuung im Haus ermöglichten wir den
Kindern viel Bewegung im Freien, besuchten mehrmals das Schwimmbad, waren im
Kino, im Sommertheater, auf dem Weihnachtsmarkt, feierten fröhliche Geburtstage
und Abschiedsfeste, kochten und backten gemeinsam.
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Aus dem Hauswirtschaftsbereich
Wo viel Leben ist, gibt es auch viel zu reparieren und auszubessern. Die Enge und
das Alter des Hauses tragen ihren Teil dazu bei. Am Ende des Jahres kam noch ein
Wasserrohrbruch im Haus dazu und die Handwerker gaben sich die Klinke in die
Hand. Die gute Seite daran ist eine neue Badewanne sowie neue Wasserrohre im
Erdgeschoss. Für mich eine Sorgenstelle weniger.
Trotz der zum Teil alten und entsprechend undichten Fenster haben wir es geschafft,
den Heizölverbrauch zu senken. Dies liegt nicht nur am – durch verstärkte
Erklärungen und Kontrollen – sorgfältigeren Umgang mit der Heizung und dem
warmen Wasser, sondern sicher auch an der kürzeren Heizperiode aufgrund der
Klimaveränderung.
Sehr bemerkbar macht sich auch das immer knapper werdende Geld, das den
Frauen, die hier kurz- oder längerfristig leben müssen, zur Verfügung steht.
Riemchen von Sandalen oder Schulranzen wieder zusammenflicken, die eigentlich in
den Müll gehören, ist ja nichts Neues. Aber Plastikhaarbürsten oder Haarspängchen
wieder kleben zu müssen, tut mir in der Seele ebenso weh wie DIN A4-Schulhefte
durchzuschneiden, um zwei Notenhefte daraus zu machen.
Trotz allem gibt es zum Beispiel bei Gartenarbeiten, die ich manchmal mit den
Frauen gemeinsam mache, oder bei Trockenübungen:
wie tapeziere ich einen Raum,
wie messe ich einen Raum aus,
wie streiche ich einen Raum,
wie montiere ich eine WC-Brille,
wie koche ich energiesparend usw.
noch Gelegenheit zum Lächeln und Schmunzeln. Die Existenzängste der
Bewohnerinnen treten dann für ein paar Minuten in den Hintergrund.
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2. Die Beratungsstelle
Statistik
In der Beratungsstelle arbeiten zwei Sozialarbeiterinnen mit je 37 Wochenstunden.
Im Jahr 2007 wurden von ihnen insgesamt 244 Frauen beraten, 2006 waren es 222,
das ist eine Steigerung von 11 % (in Klammern die Zahlen aus 2006).
183 (154) Frauen kamen zum ersten Mal.
Aus dem Vorjahr haben wir 50 (47) Frauen übernommen.
Aus früheren Jahren wurde die Beratung von 11 (21) Frauen wieder aufgenommen.
137 (128) Frauen waren Deutsche
107 (94) hatten einen Migrationshintergrund.
67 Frauen bezogen Arbeitslosengeld I oder Leistungen nach Arbeitslosengeld II
Herkunft der Frauen
Oberursel
Bad Homburg
Kronberg
Steinbach
Neu Anspach
Friedrichsdorf
Usingen
Königstein
Wehrheim
Weilrod
Grävenwiesbach
Glashütten
Schmitten
Frankfurt, Offenbach
Wetterauskreis
übriges Hessen
andere Orte
92
45
14
12
13
19
8
7
5
4
3
3
2
7
2
4
4
Die Frauen kamen aus allen Gemeinden des Hochtaunuskreises. Diejenigen, die aus
Frankfurt, Offenbach, dem Maintaunuskreis, dem Wetteraukreis und aus anderen Städten
kamen, hatten einen Bezugspunkt in Oberursel.
Alter der Frauen
unter 18
18 bis 25
26 bis 40
41 bis 50
51 bis 60
über 60
ohne Angabe
19
14
130
49
19
10
3
Die Gruppe der 26- bis 40-jährigen Frauen ist, wie auch in den letzten Jahren, bei den
Beratungssuchenden am größten.
Tätigkeit der Frauen
arbeitslos
voll berufstätig
Hausfrau
teilzeitberufstätig
Ausbildung, Umschulung
Rentnerin
erwerbsunfähig
Erziehungsurlaub
unbekannt
67
52
42
40
11
13
10
7
5
1
Problemfelder
Die Zeit für ein Gespräch beträgt im Durchschnitt 60 Minuten, bei Erstgesprächen aber oft
länger. Begleitungen dauern je nach Weg zwei bis vier Stunden. Vor allem bei stark
traumatisierten Frauen sind Beratungen oder Begleitung über einen längeren Zeitraum bis
hin zu zwei bis drei Jahren notwendig.
Zuerst muss ein Vertrauensverhältnis zwischen Beraterin und Klientin aufgebaut werden,
danach kommt eine lange Zeit der Stabilisierung. Stabilisierung bedeutet, einen äußeren
Rahmen zu schaffen, der der Frau Sicherheit gibt und es ihr ermöglicht, ihre
Entscheidungen wieder selbstständig zu treffen und ihr Leben in die Hand zu nehmen.
Das Trauma von Gewalterfahrung lässt Betroffene Ohnmacht und Kontrollverlust erfahren
und nimmt ihnen ihre Handlungsfähigkeit. Diese muss nach und nach wieder-hergestellt
werden. (siehe Fallbeispiel Seite 17)
Themen in der Beratung
Die folgende Tabelle zeigt, wie oft das jeweilige Thema Inhalt der Beratung war
(Mehrfachnennungen sind möglich, in Klammern die Zahlen aus 2006):
141
140
134
(121)
(127)
(117)
42
41
61
45
13
31
(42)
(51)
(19)
(45)
(17)
(46)
Gewalt, davon 14 mal (16 mal) sexualisierte Gewalt
Trennung, Scheidung: Fragen zu Unterhalt, Sorgerecht, Umgangsrecht
Sozialberatung: ALG II, Wohnungssuche, Wohngeld; Probleme mit
Anträgen oder mit den Behörden, Schulden, Mietprobleme
Arbeitssuche, Berufsorientierung, Wiedereinstieg
Kinder: Erziehungsprobleme
Gesundheit: völlige Erschöpfung, Kuren, Schwangerschaft,
Psychische Krankheiten: Depressionen, Suizidversuche, Borderline
Sucht (die eigene oder die des Partners)
Migration: Asyl, Aufenthaltsrecht, Sprachkurse, Integrationskurse
Wir begleiteten oder hatten intensiven telefonischen Kontakt zu Jugendamt, Sozialamt,
Ausländerbehörde, Gericht, Polizei, Schuldnerberatung, Psychiatrie, Anwälten,
Anwältinnen und Therapeutinnen.
Interventionsstelle
Die Beratungsstelle ist als Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt anerkannt. Im Jahr
2007 erhielt die Interventionsstelle erstmals zusätzliche Gelder vom Hochtaunuskreis.
Zur Arbeit als Interventionsstelle gehören unter anderem
die Beratungen zu häuslicher Gewalt und der Anwendung des
Gewaltschutzgesetzes
die Kooperation mit Polizei, Jugendämtern, Gerichten und anderen
Beratungsstellen
die Mitarbeit in Arbeitskreisen des Landespräventionsrates zur Umsetzung des
Landesaktionsplanes
die Erarbeitung und Durchführung von Fortbildungsangeboten für Polizei und
Gesundheitswesen
Ausstellungen
Vorträge in verschiedenen Gruppen, auch an der Fachhochschule Frankfurt
Teilnahme an Tagungen zum Thema der häuslichen Gewalt und zu verwandten
Themen, zum Beispiel
Ambivalenz der Frauen
Runde Tische gegen häusliche Gewalt
Tötungsdelikte und schwere Gewalt durch Intimpartner
Stalking
Veröffentlichung von Artikeln in Fachzeitschriften
In der Beratungsarbeit mit den oben genannten 141 (121) Frauen, die zum Thema Gewalt
beraten wurden, ging es um (Mehrfachnennungen sind möglich, in Klammern die Zahlen
von 2006):
92
106
12
14
22
5
11
33
21
(75)
(83)
(16)
(9)
(27)
(15)
Frauen, die von akuter häuslicher Gewalt betroffen waren
mitbetroffene Kinder
Stalking
sexualisierte Gewalt
Kontakte zur Beratungsstelle über die Polizei (pro aktiv)
Kontakte zur Beratungsstelle über Ämter, Ärzte, Kliniken
von der Polizei ausgesprochene Wegweisungen
von Frauen berichtete Polizeieinsätze
Anträge nach dem Gewaltschutzgesetz
Wenn ein Antrag nach dem Gewaltschutzgesetz gestellt werden soll, raten wir dazu, einen
Anwalt oder eine Anwältin einzuschalten. Dadurch bekommen wir allerdings nicht immer
Rückmeldungen, ob Schutzanordnungen oder Wohnungszuweisungen durch das Gericht
erlassen werden.
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Die gehen ja doch zurück
Über die Ambivalenz einer Trennung
„Die gehen ja doch zurück“ – Diese Antwort erhalten wir Mitarbeiterinnen der
Beratungsstelle und des Frauenhauses oft, wenn es um Frauen geht, die von ihrem
Partner misshandelt werden. Stimmt das so? Und falls ja, was bringt Frauen dazu, zu
ihrem Mißhandler zurückzukehren?
Nach einer repräsentativen Untersuchung der Bundesregierung über „Gewalt gegen
Frauen in Deutschland“, die im Jahre 2004 veröffentlicht wurde, haben 25 % der in
Deutschland lebenden Frauen zwischen 16 und 65 Jahren einmal oder mehrmals
körperliche, zum Teil auch zusätzliche sexuelle Gewalt durch männliche Bezugspersonen
erfahren. Das heißt, dass jede vierte Frau in Deutschland Opfer männlicher Gewalt wurde.
Etwa 45.000 Frauen suchen mit ihren Kindern jährlich in einem der etwa 400
Frauenhäuser in Deutschland Schutz und Unterkunft.
Seit dem Jahr 2002 wurde mit dem Inkrafttreten des Gewaltschutzgesetzes (GewSchG)
die rechtliche Position von Opfern häuslicher Gewalt gestärkt. Es erleichtert unter
anderem die Zuweisung der gemeinsamen Wohnung, zumindest für eine bestimmte Zeit,
und es benennt häusliche Gewalt eindeutig als Straftat, die eine polizeiliche Anzeige nach
sich zieht. Dies ist zweifellos ein Fortschritt und wurde als Paradigmenwechsel von den
Frauenorganisationen und von vielen anderen gesellschaftlichen Gruppen und sozialen
Initiativen begrüßt.
Allerdings wird das Gesetz durch andere gesetzliche Regelungen manchmal nahezu
konterkariert. Das sind insbesondere die geplanten Gesetzesänderungen im Rahmen des
Gesetzes zur Reform der freiwilligen Gerichtsbarkeit (FGG) und das am 1. Juli 1998 in
Kraft getretene Kindschaftsrechts-Reformgesetz. Es sind auch ganz aktuell die
gesetzlichen Änderungen hinsichtlich der Unterhaltsregelungen, durch die Frauen oftmals
sehr viel schlechter gestellt werden als bisher.
Die häufigsten Befürchtungen, die Frauen in der Beratung hinsichtlich einer Trennung
äußern, sind
ökonomische Faktoren: drohende Arbeitslosigkeit, Arbeitslosengeld-II-Bezug und die
damit verbundene Diskriminierung, ausbleibende Unterhaltszahlungen oder
überhaupt fehlende Unterhaltsansprüche, sozialer Abstieg;
Probleme mit dem Umgangsrecht und dem Sorgerecht;
bei Migrantinnen Angst vor dem Verlust der Aufenthaltserlaubnis;
Druck durch die Familie;
Schuldgefühle, den Kindern den Vater und das soziale Umfeld zu nehmen;
Angst, die Anforderungen von Ämtern, Gerichten und den Schriftverkehr allein nicht
bewältigen zu können;
ein höheres Gefährdungsrisiko für die Frau und die Kinder bei einer Trennung.
Auch wir Mitarbeiterinnen in der Frauenberatungsstelle müssen die bange Frage, ob das
Frauenhaus und die rechtlich möglichen Schutzmassnahmen einen hundertprozentigen
Schutz bieten, regelmäßig verneinen. Wir können zusammen mit der Frau eine
Gefährdungsprognose erstellen und einen Sicherheitsplan entwickeln, der auch meistens
funktioniert, aber nicht immer.
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Trennungsmuster
Die soziale und die psychische Situation, in der sich eine Frau befindet, spielt eine
wichtige Rolle bei der Frage, ob und wie eine Frau die Trennung bewältigen kann. Prof.
Dr. Cornelia Helferich benennt vier unterschiedliche Muster von Gewaltdynamiken:
1. Rasche Trennung
2. Neue Chance
3. Fortgeschrittener Trennungsprozess
4. Ambivalente Bindung
1. Rasche Trennung
Diese Frauen sind sehr schnell bereit, Gewalt in einer Beziehung von Anfang an nicht
hinzunehmen. Nachdem der Partner das erste oder zweite Mal gewalttätig geworden ist,
reagieren sie rasch mit einer klaren und dauerhaften Trennung. Diese Frauen sind eher
selbstbewusst und haben in ihrem sozialen Umfeld emotionalen Rückhalt.
2. Neue Chance
Diese Frauen sind eher länger verheiratet, familienorientiert und wollen die Ehe unter
bestimmten Voraussetzungen aufrechterhalten. Sie hoffen auf eine Verhaltensänderung
des Partners, zum Beispiel dadurch, dass er eine Therapie macht, mit dem Trinken aufhört
usw. Sie sind wenig verstrickt in die Beziehung, wissen, was sie wollen, und sehen
rechtliche Möglichkeiten, zum Beispiel die Wegweisung, als eine Möglichkeit an, ihren
Partner unter Druck zu setzen, damit er sein Verhalten ändert.
3. Fortgeschrittener Trennungsprozess
Frauen, die sich im fortgeschrittenen Trennungsprozess befinden, haben oft schon
Schritte in Richtung Trennung aus einer in der Regel langjährigen und von Gewalt
geprägten Beziehung vollzogen. Sie haben sich beispielsweise anwaltlich beraten lassen,
schlafen in getrennten Zimmern oder sie haben schon wichtige persönliche Papiere
außerhalb des Haushalts in Sicherheit gebracht.
Bei diesen Paaren ist die Gefahr groß, dass die Gewalt in der nun konkreten
Trennungssituation eskaliert. In dieser Phase ist die Gefahr am größten, durch den
Partner getötet zu werden. Hier sind erneute Begegnungen zum Beispiel bei der Übergabe
des Kindes an den gewalttätigen Vater zur Wahrnehmung des Umgangsrechtes fatal. Von
sogenannten „letzten Aussprachen“ muss unbedingt abgeraten werden!
4. Ambivalente Bindung
Diese Frauen leben in Beziehungen, die von andauernder und massiver Gewalt, Kontrolle,
Manipulation und Angst geprägt sind. Sie weisen oftmals deutliche Merkmale von
Traumatisierung auf. Ihre enge Bindung an den Partner lässt sich im Zusammenhang mit
dem Überleben nach chronischen traumatischen Erfahrungen interpretieren. Hier erfolgt
oftmals ein Eingreifen von außen. Nachbarn alarmieren die Polizei, das Jugendamt sorgt
sich um das Wohlergehen der Kinder, Verwandte drängen zur Trennung.
Es sind die Frauen der letztgenannten Gruppe, die Polizei, Ärzte usw. zur Verzweiflung
treiben, die am meisten auffallen und zu der Schlussfolgerung verleiten, „die gehen ja
doch alle zurück“.
Frauen, die ambivalent an ihren Partner gebunden sind, haben massive Angst vor ihm.
Auf Grund der lang anhaltenden Traumatisierung und des zerstörten Selbstbewusstseins
fühlen sie sich aber nicht in der Lage, ihr Leben allein oder allein mit den Kindern zu
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bewältigen. Hinzu kommen oft Schuldgefühle, die Gewalt zumindest mitverursacht zu
haben, oder die Sorge um den Partner, wenn er im Falle einer Trennung mit Suizid droht.
Manche Frauen glauben, dass ihr Partner ohne sie nicht leben könne („Der kann sich ja
nicht mal alleine ein Spiegelei braten“). Sie haben Rettungsphantasien: nur sie können
den Partner verstehen, weil sie ihn und manchmal auch seine Kindheitsgeschichte so gut
kennen, nur sie können ihn retten und zu einem besseren Verhalten bewegen. Diese
Frauen schwanken zwischen dem Gefühl der Grandiosität und schweren Schuldgefühlen,
wenn sie „es doch wieder nicht hingekriegt haben“, Streit und Gewalt zu verhindern.
Die Loslösung aus einer solchen ambivalenten Beziehung ist ein langsamer, oft quälender
Prozess. Frauen zur Trennung überreden zu wollen wäre der falsche Weg und könnte zu
einer Solidarisierung mit dem misshandelnden Partner führen. Hier müssen die Menschen,
die Kenntnis von der Situation haben, die es „gut meinen“ und sich um die Frau und die
Kinder ängstigen, eher zurückhaltend agieren. Sie müssen Acht geben, dass sie nicht in
die Gewaltdynamik mit hineingezogen werden. Wir Mitarbeiterinnen wissen, wie schwer
das ist. Hilfreich für die Frau ist es, immer Ansprechpartner zu haben, nicht verurteilt zu
werden und immer wieder Unterstützung angeboten zu bekommen.
Unserer Erfahrung nach ist die Gefahr, in eine gewalttätige Beziehung zu gehen und in ihr
zu verharren, am größten bei Frauen, deren Kindheit bereits durch Gewalt geprägt war.
Besonders problematisch ist die psychische Situation von Frauen, die von der Mutter
misshandelt wurden und die ihre Väter als eher abhängig und schwach erlebt haben.
Väter, von denen sie heimlich mit Schokolade „getröstet“ wurden, die sich aber niemals
schützend vor sie gestellt haben.
Obwohl sie im Alltag oft perfekt funktionieren, berufstätig sind, die eigene Familie und
manchmal noch die alten Eltern versorgen, zu denen sie eine sehr ambivalente Beziehung
haben, fühlen sie sich absolut minderwertig. Ihre Persönlichkeit scheint sich in den
Bedürfnissen anderer Menschen aufgelöst zu haben. Sie erfüllen alle Forderungen und
seien sie noch so absurd.
Ein Fallbeispiel
Frau W. wurde als Kind oft so schwer misshandelt, dass sie tagelang nicht zur Schule
gehen durfte, weil die Misshandlungsspuren zu deutlich zu sehen waren. Der Vater
solidarisierte sich heimlich mit ihr, schützte sie aber nicht. Die vielen Fehlzeiten wurden
von der Schule nie hinterfragt.
Seit einiger Zeit ist Frau W. an Krebs erkrankt und müsste unbedingt im Krankenhaus
behandelt werden. Sie geht aber nicht hin, weil ihr Mann damit droht, die gemeinsame
Tochter nicht zu versorgen, und weil ihre Mutter nicht bereit ist, während des
Krankenhausaufenthaltes von Frau W. „Essen auf Rädern“ zu akzeptieren. Frau W.
möchte sich nicht dem Vorwurf aussetzen, sie kümmere sich nicht genug um die Mutter.
Sie ist schwer depressiv, am Ende ihrer Kraft und nimmt alles hin, einschließlich der
Misshandlungen ihres Mannes.
Irgendwas habe ich falsch gemacht“. Sie sagt, dass sie eigentlich nicht mehr leben
wolle, sie sei ja ohnehin nur eine Last, wird immer kränker und erweckt den Eindruck, als
„wolle sie sich suizidieren lassen“. (Eine merkwürdige Definition, ich weiß, aber sie hat
sich mir so aufgedrängt). Beraterin, Therapeutin, Arzt und Freundin möchten Frau W.
helfen, erreichen sie aber nicht. Die Hilfsangebote sind gut gemeint und professionell, aber
sie kommen 40 Jahre zu spät. Sie greifen nicht mehr.
18
Gewalt gegen Frauen wird sich nur eindämmen lassen, wenn beim Schutz der Kinder
angesetzt wird.
Bei Frau W. haben im Laufe ihrer Lebensgeschichte Entwicklungen stattgefunden, die
nicht mehr voll umkehrbar sind. Sie wird sich vermutlich immer nur als „Opfer“ definieren
können. Aber wenn es doch noch gut geht, kann sie möglicherweise irgendwann einmal
die Definition „Überlebende“ akzeptieren.
Manchmal erwägt sie, im Anschluss an eine vielleicht doch erfolgte
Krankenhausbehandlung gleich in ein Frauenhaus zu gehen, „der Kleinen zuliebe“, die
nicht so ein Leben haben soll wie sie.
(„Die gehen ja doch zurück“ und das Fallbeispiel sind eine gekürzte Version eines Artikels von Eva
Beyer, der im „Forum Kriminalprävention“, 4. Quartal 2007, erschienen ist. Der vollständige Artikel
kann in der Beratungsstelle angefordert werden)
Fortbildung und Vernetzung
Für unsere eigene Fortbildung nehmen wir an Fachtagungen teil und haben regelmäßige
Supervision.
Vernetzung und Kooperation mit anderen Frauenprojekten, Fachstellen, Beratungsstellen,
Polizei, Gerichten und politischen Gremien sind ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit.
Wir nehmen teil an den vierteljährlich stattfindenden Arbeitstreffen des HIP
(Hochtaunusinterventionsprojekt gegen häusliche Gewalt), an den regelmäßigen Treffen
der Landesarbeitsgemeinschaft der hessischen Frauenhäuser und Beratungsstellen, an
dem zweimal im Jahr stattfindenden Runden Tisch „Migration“ und an den Treffen des
Frauennetzwerkes Oberursel.
Auf Landesebene arbeitet eine Mitarbeiterin mit im hessischen Netzwerk
„Gewaltprävention im Gesundheitswesen“, wo es darum geht, das Thema „Gewalt gegen
Frauen“ im Gesundheitswesen zu implementieren. Ziel ist es, die interdisziplinäre
Zusammenarbeit zu erweitern und Fortbildungsmodule zu entwickeln.
Als Referentin konnte im Sommer 2007 eine Kollegin einen Workshop in der
Fachhochschule Frankfurt, Fachbereich Sozialarbeit zum Thema „Frauenhäuser und
Beratungsstellen im internationalen Vergleich“ mitgestalten. Kolleginnen aus der Schweiz,
Österreich und Deutschland waren von der Professorin Magrit Brückner eingeladen
worden, mit StudentInnen die aktuelle Situation in den jeweiligen Ländern zu betrachten.
19
3. Öffentlichkeitsarbeit und Kooperationen
Im Januar beteiligten wir uns an der Ausstellung „Opfer“ des Weißen Rings (s. S. 20).
Im Februar hatten wir ein Gespräch mit der Landtagsabgeordneten Petra Fuhrmann, die
sich über unsere Arbeit informiert hat.
Im März nahm eine Mitarbeiterin der Beratungsstelle an einer Podiumsdiskussion zum
Thema „Migration und Integration“ teil, ausgerichtet vom Ausländerbeirat in Bad Homburg.
Dabei wurde die Situation der von Gewalt betroffenen ausländischen Frauen dargestellt.
Um den gegenseitigen Austausch und eine bessere Zusammenarbeit ging es in
Gesprächen mit den TeamleiterInnen des Sozialamtes und der Kollegin, die in der
Arbeitsvermittlung tätig ist. Auch mit Therapeutinnen und mit den Beamten der
Polizeistationen in Usingen und Königstein fanden Info-Treffen statt, um die jeweilige
Arbeit besser kennenzulernen und Absprachen über die Zusammenarbeit (zum Beispiel
beim „pro aktiv“ Ansatz) zu treffen.
Bei der Eröffnung des Möbellagers des Kreises in Usingen sowie des Caritasladens in Bad
Homburg waren wir dabei, weil gute Kontakte zu diesen Einrichtungen für unsere
Klientinnen sehr hilfreich sein können.
Im April beteiligten wir uns an einem deutsch-italienischen Praxisvergleich (s. S. 24).
Im Mai begann die Standpunkte-Aktion im Hessischen Landtag in Wiesbaden (s. S. 22).
Im Juni wurde ein Workshop in der Fachhochschule Frankfurt mitgestaltet (s. S. 23).
Im Juli veranstalteten wir in der Beratungsstelle einen „Offenen Abend“ mit von
Bewohnerinnen des Frauenhauses selbstgemachten Häppchen und Getränken. Dabei
zeigten wir den eingeladenen SpenderInnen und UnterstützerInnen mit einem kleinen
Videofilm den momentanen Zustand des Frauenhauses und berichteten über unser
Projekt „Neues Frauenhaus“. Wir baten um Ideen und Vorschläge, sammelten diese auf
Kärtchen und werden sicherlich so manche Anregung bei unseren zukünftigen Planungen
berücksichtigen. Der rege Zuspruch an diesem Abend lässt uns hoffen, dass wir für unser
Projekt viel Unterstützung, sowohl in ideeller als auch finanzieller Hinsicht, erhalten
werden.
Im August erfreute die Theatergruppe Oberursel unter der Leitung von Frau Popadiuk die
Oberurseler Kinder mit drei Theateraufführungen zugunsten des neuen Frauenhauses.
Am 17. und 18. September fand unsere große Fachtagung zum Thema „(K)ein Umgangsrecht für gewalttätige Väter“ in der Stadthalle Oberursel statt (s. S. 20).
Im Oktober informierte die Rechtsanwältin Gabriele Fries an zwei Abenden über die
Themen „Trennung/Scheidung“ und „Gewaltschutzgesetz“. Diese beiden Abende wurden
von der Leitstelle des Kreises für Frauen, Senioren, Behinderte und Krankenhilfe finanziert
und fanden in unseren Räumen statt.
Nach diesen Infoabenden boten wir die jährliche Frauengruppe mit Frau Fink an. Sie ist
gedacht für Frauen, die sich in Trennungssituationen befinden oder sich mit dem
Gedanken an Trennung/Scheidung tragen. Seit Anfang des neuen Jahres trifft sich die
Gruppe regelmäßig einmal in der Woche.
Im November informierten wir an Infoständen in Oberursel und Usingen (s. S. 26).
20
Fachtagung zum Umgangsrecht
m September 2007 veranstalteten wir eine Fachtagung zum Thema „(K)ein Umgangsrecht für gewalttätige Väter? – ein kritischer Blick auf das Cochemer Modell.“ Für die
Fachtagung gewannen wir als ReferentInnen:
Klaus Fischer, Dipl. Psychologe, Leiter der Beratungsstelle Lebensberatung Cochem,
Edith Schwab, Rechtsanwältin, Verband alleinerziehender Mütter und Väter e.V.,
Heinz Rahn, Psychotherapeut, Fachbereichsleiter des Jugendamtes HTK,
Dr. Anita Heiliger, Soziologin, Mitherausgeberin des Buches „Verrat am Kindeswohl“,
Herr Reinhard Prenzlow, Studienrat und Verfahrenspfleger.
In einer Trennungssituation aus Gründen von häuslicher Gewalt sind einvernehmliche
Regelungen zu Sorge- und Umgangsrecht meist schwierig, wirken oft konfliktverschärfend
und damit auch zum Nachteil des Kindes. Die Konflikte der Paarebene und der
Elternebene sind nicht leicht voneinander zu trennen. Einvernehmliche Regelungen zu
verlangen, entspricht nicht den Mechanismen, die in einem gewaltgeprägten
Familienleben herrschen und die in der Trennungsphase weiterwirken. Für das Wohl des
Kindes erweist sich das Cochemer Modell kontraproduktiv.
Im Zuge der Fachtagung wurde diese Problemstellung durch die Referentinnen und
Referenten eingehend aus unterschiedlichen Blickrichtungen beleuchtet. Das Cochemer
Modell, das zunehmend Eingang in die Beratungs- und Gerichtspraxis findet, wurde
kritisch hinterfragt. Es wurde diskutiert, welche Antworten es für den Umgang bei
häuslicher Gewalt gibt, und ob das Cochemer Modell in diesem Zusammenhang
überhaupt angewendet werden kann.
Die umfangreiche, vorbereitende Arbeit zu dieser Fachtagung wurde dadurch belohnt,
dass wir weit über hundert TeilnehmerInnen begrüßen durften. Die Auseinandersetzung
mit diesem Thema war für PraktikerInnen von zentralem Interesse und wird uns auch in
Zukunft noch weiter beschäftigen.
Ausstellung „Opfer“
Im Januar 2007 organisierte der Weiße Ring im Rathaus Oberursel eine Ausstellung zum
Thema „Häusliche und sexualisierte Gewalt“. Trotz unserer Bedenken zur inhaltlichen und
gestalterischen Aufmachung der Ausstellung war uns das Thema wichtig, so dass wir als
Kooperationspartnerinnen neben der Frauenbeauftragten ein Rahmenprogramm zur
Ausstellung mitgestalteten.
Wir organisierten einen Workshop mit den Eheleuten Rachut (Frau Rachut war selbst in
der Kindheit von sexueller Gewalt betroffen und ihr Partner hat die Folgen mit ihr
getragen) zum Thema: „Hilfen zur Überwindung der Folgen sexueller Gewalt – Hilfe geben
– Hilfe annehmen“. Zielgruppe waren Betroffene, Angehörige, PartnerInnen, FreundInnen
sowie Professionelle.
Parallel zu der Ausstellung fand eine Informations- und Diskussionsveranstaltung mit
RechtsanwältInnen und MitarbeiterInnen von Polizei und Krisenberatungsstellen im
Rathaus statt, wo es um das Gewaltschutzgesetz, den Ablauf von Gerichtsverfahren und
Hilfsangebote für Betroffene ging.
Als Abschlussveranstaltung fand ein ökumenischer Gottesdienst in der Hospitalkirche
statt, in dem eindrücklich die Not von Menschen, die von Gewalt betroffen sind, zum
Ausdruck gebracht wurde.
21
Die Ausstellung fand in der Öffentlichkeit viel Zuspruch. In der Hessenschau und in einer
Talkrunde des Rhein-Main-TV mit Mitarbeiterinnen des Weißen Ringes und unserer
Beratungsstelle wurde darüber berichtet.
(aus: Blitz-Tipp vom 20. Januar 2007)
Das Schweigen endlich brechen
Ausstellung „Opfer" mit Begleitprogramm bis 24. Januar im Oberurseler
Rathaus
bis Mittwoch, 24. Januar, im Stadtverordnetensitzungssaal
des
Oberurseler
Rathauses zu sehen sind.
Oberursel (rb/pm). Ein beklemmendes Gefühl
beschleicht den Betrachter der neuen
Ausstellung „Opfer" im Oberurseler Rathaus.
Eine Rasierklinge auf blutender Haut. Das
blutig geschlagene Gesicht einer Ehefrau im
Bilderrahmen („Manche Bilder kommen nicht
ins
Familienalbum").
Eine
Packung
Taschentücher für „Tränen, die nicht trocknen." Ein kleines, unschuldiges Mädchen,
das den Betrachter treuherzig anschaut.
Unter dem Porträtfoto steht „Diese Hure hat
ihren Onkel verführt." Darunter ist – etwas
kleiner geschrieben – zu lesen: „So
rechtfertigen sich die Täter." Dies sind nur
einige der außergewöhnlichen Exponate, die
unter die Haut gehen und zum Nachdenken
anregen.
In Kooperation mit Oberursels Frauenbeauftragter Gabriela Wölki und dem Verein
„Frauen helfen Frauen" wird die Ausstellung
von den Außenstellen Hochtaunuskreis und
Main-Taunus-Kreis des Weißen Rings
veranstaltet. Gemeinsam wurden zusätzliche
Veranstaltungen während der Ausstellungswoche organisiert, die sich auf sehr
unterschiedliche Art und Weise mit der
Opferthematik befassen. Vor allem aber
haben sie alle auch den Hintergrund, die
vielfältigen Hilfsangebote für Betroffene und
auch deren Angehörige aufzuzeigen und Opfern damit Perspektiven zu geben.
Schirmherr der Ausstellung „Opfer" in Oberursel ist kein geringerer als Hessens Justizminister Jürgen Banzer, der die Ausstellung
auch offiziell eröffnete.
Zusätzlich wurde ein Begleitprogramm zur
Ausstellung konzipiert. So beginnt am
Dienstag, 23. Januar, um 20 Uhr im
Hieronymi-Saal im Rathaus eine Informations- und Diskussionsveranstaltung zu
den Themen Häusliche Gewalt, Sexuelle
Gewalt und Sexueller Missbrauch an Kindern.
Rechtsanwältinnen und Mitarbeiterinnen von
Polizei und Krisenberatungsstellen geben
Auskunft zu Gerichtsverfahren, Gewaltschutzgesetz, Umgang mit Opfern und Tätern
sowie dem Hilfsangebot der Beratungsstellen
für Betroffene. Fragen und Diskussion aus
dem Publikum sind erwünscht!
Die Ausstellung „Opfer" wurde von Studenten
der Bauhaus-Universität Weimar in Zusammenarbeit
mit
Deutschlands
größter
Opferschutzorganisation
Weißer
Ring
gestaltet. Dem „Opfer-Sein" ein Gesicht
geben, wachrütteln und das Schweigen
brechen – das wollen die mehr als 100 Fotos,
Plakate und Anzeigenkampagnen, die noch
Am Mittwoch, 24. Januar, beginnt um 17 Uhr
eine Besichtigung der Ausstellung „Opfer"
und um 19 Uhr lädt die Hospitalkirche zu
einem ökumenischen Gottesdienst ein.
22
Standpunkte-Aktion
Im Mai nahmen wir an der Auftaktveranstaltung im hessischen Landtag teil, bei der die
„Standpunkte-Kampagne“ des Bundesverbandes der Beratungsstellen und Notrufe
öffentlich gemacht wurde. Viele Landtagsabgeordnete und auch die Ministerin Frau
Lautenschläger ließen sich „mit ihrem Standpunkt“ zu Gewalt gegen Frauen fotografieren.
Die Fotos sind auf einer bundesweiten Homepage www.frauen-gegen-gewalt.de zu sehen
und jede/r kann ihren/ seinen eigenen Standpunkt auf dieser Seite dokumentieren.
23
Workshop in der Fachhochschule
(aus: Frankfurter Fachhochschulzeitung - Ausgabe 102 November/Dezember 2007)
Internationaler Workshop „Häusliche Gewalt und Interventionsstrategien in Deutschland, Österreich und der Schweiz!“
Workshop eine reizvolle Umsetzung in das
diesjährige Studienprogramm schien.
Im Rahmen des Theorie-Praxisbereichs
Frauenarbeit (Fb 4, Studiengang Sozialarbeit) fand vom 15. 6. - 17. 6. 2007 ein sehr
erfolgreicher Workshop mit internationaler
Beteiligung aus dem deutschsprachigen
Raum statt, der bei den Referentinnen und
den Studierenden so viel Anklang gefunden
hat, dass die eingeladenen Kolleginnen aus
Österreich und der Schweiz ihn in den
folgenden Jahren an ihren Hochschulen mit
dem gleichen Team wiederholen wollen.
Eingeladen waren aus Fachhochschulen
Prof. (FH) Maga. Elfriede Fröschl (Wien,
Österreich), Prof. Gabriella Schmid (St.
Gallen, Schweiz), Dozentin Maria Solèr
(Luzern, Schweiz), die alle selbst langjährige
praktische Erfahrungen in diesem Bereich
haben sowie an der Konzeptentwicklung in
ihren Ländern beteiligt waren und/ oder
darüber veröffentlicht haben.
Doch jetzt der Reihe nach: Das Thema
häusliche Gewalt und Interventionsstrategien
ist seit der Veröffentlichung der Problematik –
zumeist gegen Frauen gerichtete Gewalt in
der Familie – durch die inter-nationale
Frauenbewegung vor rund 30 Jahren von
internationaler Bedeutung und seither
zunehmend ein wichtiges Feld interprofessioneller Arbeit, in dem grenzüberschreitend
Konzepte entwickelt und ausgetauscht
werden.
Aus der Praxis haben Dipl.-Sozialarbeiterin
Hildegard Calmano (Frauenberatungsstelle
Oberursel) und Dipl.-Sozialarbeiterin Simone
Holler (autonomes Frauenhaus Frankfurt),
beides frühere Absolventinnen unseres
Fachbereichs, ihre langjährigen Erfahrungen
und Kenntnisse als Referentinnen eingebracht.
Geleitet wurde der Workshop von Prof. Dr.
Margrit Brückner, Koordinatorin des Frauenschwerpunktes. Erfreulich war die aktive
Teilnahme nicht nur Frankfurter Studierender, sondern auch zweier Schweizer
Studentinnen der Fachhochschule St. Gallen.
Der Fachbereich hat eine lange Tradition von
Lehrangeboten, Praxis- und Forschungsprojekten und internationalen Kontakten zu
diesem Thema, so dass ein solcher
Die Teilnehmerinnen des Workshops
24
häuslicher Gewalt nachgegangen und
Ansätze der Arbeit mit Tätern diskutiert
wurden.
Der Workshop wurde mit einem Grußwort der
Dekanin Prof. Dr. Ursula Fasselt eröffnet.
Thema des ersten Tages war „Das Private ist
politisch – Gewalt gegen Frauen als
öffentliches Thema“ als Einführung in die
gesellschaftspolitische Entwicklung dieses
Arbeitsfeldes
anhand
von
filmischen
Beiträgen aus allen drei Ländern, die
reichhaltigen Diskussionsstoff boten.
Alle drei Tage waren gekennzeichnet von
einem lebhaften Austausch unter den Teilnehmenden, angeregt durch die Anwesenden
aus verschiedenen Ländern und die
Anwesenheit sowohl von Theoretikerinnen
als auch Praktikerinnen.
Im Mittelpunkt des 2. Tages standen sowohl
die
unterschiedlichen
institutionellen
Rahmenbedingungen und Organisationsformen der einzelnen Länder im Kampf
gegen häusliche Gewalt als auch allgemeine
Fragen
der
Beratung
und
der
Beziehungsdynamik. Der 3. Tag war der
Vertiefung besonderer sozial-arbeiterischer
Fragestellungen gewidmet, indem der
Situation von Kindern als Zeugen und Opfern
Doch an dem Wochenende wurde nicht nur
gearbeitet, sondern die Gäste erhielten auch
eine Führung durch Frankfurt, die in einer
traditionellen Äppelwoikneipe in Sachsenhausen ihren Ausklang fand.
Margrit Brückner, Fb4
[email protected]
Ein deutsch-italienischer Praxisvergleich
Viel Neues und Interessantes erfuhren 10 Mitarbeiterinnen aus hessischen Frauenhäusern
und Beratungsstellen im April bei einer Bildungsreise nach Italien, die von unserer Kollegin
Hildegard Calmano und von Simone Holler aus dem Frankfurter Frauenhaus organisiert
wurde. Das Thema dieser Reise war: „Frauenhäuser und Beratungsstellen: ein deutschitalienischer Praxisvergleich“. Die Gruppe besuchte Frauenprojekte in Pisa, Florenz, Prato
und Bologna und musste feststellen, dass die Situation in Italien sich doch sehr von
unserer unterscheidet.
Für die wissenschaftliche Begleitung dieser Reise konnte die Fachhochschulprofessorin
Magrit Brückner gewonnen werden. Sie führte an einem Nachmittag in Bologna
zusammen mit der italienischen Kollegin Guiditta Creazzo eine vergleichende Diskussion
zur gesellschaftlichen Auseinandersetzung der Frauenhäuser aus sozialwissenschaftlicher
Sicht, bei der die unterschiedliche Einbettung der Frauenhausarbeit in Italien und
Deutschland deutlich wurde.
Ebenfalls in Bologna fand ein Besuch im rechtsmedizinischen Institut statt. Dr. med.
Federica Lugaresi, eine Rechtsmedizinerin, berichtete über die multi-institutionelle
Zusammenarbeit und den Aufbau eines Netzwerkes und einer rechtsmedizinischen
Untersuchungsstelle für von Gewalt betroffene Frauen.
Bei den italienischen Kolleginnen war großes Interesse an einem Gegenbesuch zu
spüren. Wir arbeiten daran, dies in den nächsten 1 bis 2 Jahren zu realisieren, und
rechnen mit der Unterstützung des hessischen Sozialministeriums, da die Emilgia Romana
die Partner-Region von Hessen ist. In diesem Zusammenhang geht unser Dank auch
nochmals an das Ministerium, das diese Reise finanziell unterstützt hat.
25
Infostände
Mit zwei Infoständen zum Internationalen Tag „Keine Gewalt gegen Frauen“ waren wir
diesmal mit Polizei, Frauenbeauftragten, Amnesty International und dem Weißen Ring am
25. November in Oberursel und Usingen vertreten. In Oberursel trat dabei zum Gedenken
an unsere im Jahr 2006 ermordete Vorstandsfrau Sonja Eisenkolb der Chor „Entrüstet
Euch“ auf, in dem auch Sonja mitgesungen hatte.
26
4. Zeit, Geld und Räume
Wenn man unsere Arbeit – von außen betrachtet – in einem Satz beschreiben sollte, käme
man vielleicht auf folgende Formulierung: Wir stellen Zeit und Räume zur Verfügung für
Menschen, die in einer schwierigen Situation Hilfe suchen. Das haben wir mit vielen
anderen helfenden Organisationen gemeinsam. Eine weitere Gemeinsamkeit ist auch,
dass dieses Bereitstellen von Zeit, Fachwissen und Räumen Geld kostet.
Projekt Neues Frauenhaus
Warum wollen wir ein neues Frauenhaus?
Das Frauenhaus besteht seit 1985. Es befindet sich in einem privaten Einfamilienhaus,
das durch den Verein angemietet ist.
Das Frauenhaus verfügt über 21 Plätze, aufgeteilt in fünf Zimmern. Daher ist es häufig
nicht möglich, jeder Familie ein eigenes Zimmer zuzuweisen. Frauen ohne Kinder müssen
sich zu dritt oder zu viert ein Zimmer teilen.
Der Vermieter ist nicht bereit, Instandhaltungs- und Reparaturkosten zu übernehmen.
Somit entstehen dem Verein „Frauen helfen Frauen e. V.“ jährlich steigende
Instandhaltungskosten, die eine effektive Bewirtschaftung des Objektes nicht ermöglichen.
Gelder, die eigentlich für die Betreuung der Bewohnerinnen und ihrer Kinder dringend
notwendig sind, müssen zunehmend für notwendige Reparaturen verwendet werden.
Die beengte Raumsituation, aufgezeigt am Erdgeschoss
Ein Sechsbett-Zimmer (16,0 m2), eingerichtet mit zwei Etagenbetten und zwei Rollbetten,
vorgesehen für eine Frau mit fünf Kindern oder für vier erwachsene Frauen.
Ein Vierbett-Zimmer (14,6 m2) mit einem Etagenbett, einem Rollbett und einem
Kindergitterbett, vorgesehen für eine Frau mit drei Kindern oder für drei erwachsene
Frauen.
Eine Gemeinschaftsküche mit 10,3 m2 und ein Badezimmer mit 4,4 m2.
Private Rückzugsmöglichkeiten sind im Oberurseler Frauenhaus nicht vorhanden. Es gibt
für alle nur ein Gemeinschaftswohnzimmer von 25 m2. Die beengte Situation verlangt von
den Bewohnerinnen und ihren Kindern ständige gegenseitige Rücksichtnahme, obwohl
sich alle in einer akuten Stresssituation befinden.
Den Kindern fehlt es an Platz, um ungestört Hausaufgaben zu machen, zu spielen oder zu
toben. Die Kinder leiden sehr unter der im Elternhaus miterlebten, mitangehörten,
mitangesehenen Gewalt und dem Verlust der vertrauten häuslichen Umgebung. Sie
brauchen viel Unterstützung und Zuwendung, um sich im Alltag wieder zu stabilisieren und
weiterzuentwickeln. Die beengte Situation ist hier kontraproduktiv.
27
Arbeitsgruppe Neues Frauenhaus
Unter Vorsitz des Oberurseler Bürgermeisters Hans-Georg Brum konnte die Arbeitsgruppe
„Neues Frauenhaus“ einige Ideen und Vorstellungen konkretisieren, um die Realisierung
des Projektes zu erreichen. Zu der Arbeitsgruppe gehören außerdem der erste Stadtrat,
Herr Rosentreter, die Frauenbeauftragte Gabriela Wölki, je nach Fachgebietsfragen
wechselnde Teilnehmer und zwei Mitarbeiterinnen des Vereins „Frauen helfen Frauen
e.V.“ Hochtaunuskreis.
Für das Grundstück, das die Stadt Oberursel dem Verein Frauen helfen Frauen zur
Verfügung stellen will, wurde die notwendige Bebauungsplanänderung in die Wege
geleitet. Die Vergabe des Grundstückes bedarf jedoch der Abstimmung im
Stadtparlament.
Es wurden drei Architektenbüros gefunden, die für den Verein unentgeltlich je einen ersten
Entwurf für ein Frauenhaus erstellt haben. Damit einher ging auch ein erster Kostenplan.
Bei zwei Entwürfen belaufen sich die Kosten auf rund 800.000 Euro. Der dritte Entwurf
liegt deutlich darüber. Die Stadt Oberursel prüft die Vergleichbarkeit der Entwürfe
hinsichtlich Kosten und Bauvolumen. Für die Finanzierung des Projekts werden wir den
Hochtaunuskreis um Beteiligung bitten.
Die Frage, ob sich ein Bauträger findet – zum Beispiel die Stadt Oberursel oder der
Hochtaunuskreis – und der Verein das Objekt dann mietet (das wäre unser Wunsch) oder
ob der Verein selbst bauen sollte, konnte noch nicht geklärt werden, ebenso wenig die
damit einhergehenden vertraglichen Modalitäten.
Wir wünschen uns für das Jahr 2008, dass alle politischen und gesellschaftlichen Kräfte
uns unterstützen und in positiver Weise entgegenkommen, damit Frauen und Kinder, die
das Frauenhaus in Anspruch nehmen müssen, in einem größeren Haus angemessen
leben und wohnen können. Dies ist in den Jahren, in denen das jetzige Haus diesem
Zweck dient, zunehmend schwieriger geworden.
Am Anfang des Sommers luden wir zu einer kleinen Veranstaltung ein, in der wir unser
großes Projekt „Neues Frauenhaus“ vorstellten und um Hilfe, Tipps und Ratschläge baten.
Es sind viele hilfreiche Informationen zusammengetragen worden.
Kleine Wünsche werden sofort erfüllt, ...
Da stand er plötzlich kurz vor 18:00 Uhr in der Beratungsstelle, der kleine Steppke. Ein
bisschen verfroren und ein bisschen verheult.
Der geübten Sozialarbeiterin schoss in Sekundenschnelle die ganze Palette durch den
Kopf: Kindesmisshandlung – Jugendamt – In Obhutnahme – um diese Zeit, oh Himmel, da
ist kein Mensch mehr erreichbar…
„Helfen Sie auch Kindern?“, fragte der Steppke zaghaft.
„Wo brennt’s denn?“
„Ich hab’ mein Fahrgeld für den Bus verloren“
... große dauern etwas länger
28
(aus: Oberursel Stadtmagazin Oktober 2007)
Endlich geht es voran
Der dringend notwendige Neubau des Frauenhauses rückt in greifbare
Nähe
jeder
Familie
ein
eigenes
Zimmer
zuzuweisen. Frauen ohne Kinder müssen
sich zu dritt oder viert ein Zimmer teilen. Es
gibt nur einen Gemeinschaftsraum und vor
allem den Kindern fehlt es an Platz, um
ungestört Hausaufgaben zu machen und zu
spielen. Sie leiden sehr unter der im
Elternhaus miterlebten, mit angehörten, mit
angesehenen Gewalt und brauchen viel
Unterstützung, um dies alles zu verarbeiten.
Haben Sie schon einmal Gewalt erlebt, weil
Sie von Ihrem Mann bedroht oder geschlagen
wurden? Oder kennen Sie eine Frau, die
häusliche Gewalt erlebt? Nein? Dann haben
Sie Glück gehabt! Denn jede dritte Frau wird
mindestens einmal im Leben Opfer von
Gewalt in der Partnerschaft. Für viele Frauen
ist die Flucht ins Frauenhaus der einzige
Ausweg aus einem meist jahrelangen Leiden.
Endlich ist eine Lösung in Sicht!
Dass es eine Lösung für die angespannte
räumliche
Situation
im
Oberurseler
Frauenhaus geben muss, ist unumstritten.
Einige Zeit hat es gedauert, bis alle
Vorstellungen für das neue Frauenhaus
berücksichtigt werden konnten, aber nun ist
es endlich so weit: ein geeignetes
Grundstück wurde gefunden, der Baubeginn
ist in ein bis zwei Jahren möglich. Wichtige
Voraussetzung ist jedoch auch eine
abgesicherte Finanzierung.
Die
Kosten
für
den
Neubau
des
Frauenhauses betragen mindestens 650.000
Euro. Durch Spenden und sparsame
Finanzwirtschaft ist Frauen helfen Frauen
e.V. in der Lage, ca. 100.000 Euro in
Eigenleistung
aufzubringen. Auch der
Hochtaunuskreis hat bereits seine finanzielle
Beteiligung signalisiert. Jede Spende ist
wichtig, damit das neue Frauenhaus bald
Realität werden kann. Wenn Sie noch auf der
Suche nach einem guten Zweck für Ihre
diesjährige Weihnachts-Spendenaktion in der
Firma sind oder wenn Sie privat etwas
spenden wollen, würden Sie Gutes tun,
indem Sie das Projekt „Neubau Oberurseler
Frauenhaus“ unterstützen!
Drei oder vier Frauen wohnen in einem Zimmer
Aktuelle Situation im Oberurseler
Frauenhaus
Jedes Jahr finden zwischen 70 und 90
Frauen und ebenso viele Kinder im
Frauenhaus des Vereins Frauen helfen
Frauen e.V. Schutz und Unterkunft. Viele
Frauen und ihre Kinder können aus
Platzmangel nicht aufgenommen werden und
müssen
an
andere
Frauenhäuser
weitervermittelt werden. Das Frauenhaus
verfügt über 21 Plätze, aufgeteilt in fünf
Zimmer. Daher ist es häufig nicht möglich,
29
Die personelle Situation
Alle Mitarbeiterinnen im Frauenhaus und in der Beratungsstelle sind DiplomSozialarbeiterinnen oder Diplom-Pädagoginnen mit Zusatzqualifikationen. Im Frauenhaus
arbeiten fünf Mitarbeiterinnen in Teilzeit. In der Beratungsstelle arbeiten zwei
Mitarbeiterinnen mit je 37 Wochenstunden.
Für die Buchhaltung und für die Gehaltsabrechnung haben wir externe Fachkräfte
beauftragt.
Praktikantinnen
Die Arbeit im Frauenhaus und in der Beratungsstelle ist sehr vielfältig. Aus diesem Grunde
haben wir viele Anfragen nach Praktikumplätzen, denen wir soweit wie möglich
nachkommen.
Im Jahr 2007 hatten wir im Frauenhaus und in der Beratungsstelle zur Ausbildung:
zwei Studentinnen der Sozialarbeit an der Fachhochschule Frankfurt
eine Pädagogik-Studentin der Universität Frankfurt
eine Pädagogik-Studentin der Universität Marburg
zwei Hospitantinnen der Fachhochschule Frankfurt
Das Hospitationspraktikum ist ein neues Projekt der Fachhochschule Frankfurt. Hier
müssen wir noch erproben, wie wir zukünftig mit diesem Hospitationspraktikum umgehen,
denn dreißig Stunden sind zu wenig, um einen echten Einblick in die Arbeit zu bekommen.
Das Frauenhaus hatte 2007 Anteil an der Ausbildung von Studentinnen der
Fachhochschule Frankfurt (Fachbereich Sozialarbeit). Eine Studentin kam als Praktikantin
für sechs Wochen, eine andere für vier Wochen, zwei weitere für dreißig Stunden
(Hospitationspraktikum). Alle Praktikantinnen konnten vieles lernen und in der Praxis
erproben.
Die Praktikantinnen lernten den Alltag des Frauenhauses mit den vielfältigen
Anforderungen und die Komplexität des Projektes kennen. Je nach Ausbildungsstand der
Praktikantin wurden ihnen unterschiedliche Aufgaben zugewiesen, beginnend mit der
Kontrolle des Küchendienstes bis hin zum Gespräch mit der hilfesuchenden Frau. Die
Praktikantinnen reflektieren die Arbeit und Hintergründe im Anleitergespräch mit der für sie
zuständigen Kollegin.
Auch in der Beratungsstelle wurden wieder Praktikantinnen ausgebildet, die entweder an
der Fachhochschule oder an der Universität ein Sozialpädagogikstudium absolvieren.
Unsere Praktikantin Nina hat die Fachtagung im Herbst aktiv mit vorbereitet und die
Fotoaktion „Standpunkte“ organisiert.
Im Beratungsstellenalltag nehmen die Praktikantinnen – sofern die Klientin es erlaubt – an
den Beratungsterminen teil, allerdings nicht, wenn es sich um langfristige
Beratungsgespräche handelt. Sie gehen mit zu Arbeitskreisen, machen Telefondienst,
bekommen Einblick in die Verwaltungsabläufe, Finanzen und Statistik und können eigene
Ideen ausprobieren. Glücklich sind wir Mitarbeiterinnen immer, wenn wir von den jungen
Kolleginnen noch etwas lernen können – am meisten im EDV-Bereich!
30
Die finanzielle Situation
Das Haushaltsvolumen für das Jahr 2007 betrug 333.000 Euro. Wir bekamen vom
Hochtaunuskreis die gleichen Fördermittel, wie in den Jahren zuvor, das waren 122.400
Euro. In diese Summe sind die ehemaligen Landesmittel mit eingeflossen.
Zusätzlich erhielten wir vom Hochtaunuskreis 9.000 Euro für die Arbeit der Beratungsstelle
als Interventionsstelle.
Die Zahlungen der Städte und Gemeinden des Hochtaunuskreises sind im Jahr 2007
unverändert geblieben und belaufen sich auf 78.500 Euro.
Eine weitere wichtige Einnahmequelle sind die Mieteinnahmen, die Bußgelder und die
allgemeinen Spenden, die etwa ein Drittel unserer Kosten decken.
Auch die Stelle unserer pädagogischen Fachkraft im Kinderbereich wurde durch
zweckgebundene Spenden finanziert.
Die Spendenakquirierung für das neue Frauenhaus wird erst dann voll anlaufen, wenn die
vertraglichen Bedingungen genau geklärt sind. 14.600 Euro sind aber schon als
zweckgebundene Spenden eingegangen und wurden entsprechend zurückgestellt.
(aus: Frankfurter Rundschau vom 28. April 2007)
Panne
Junger Mann steckt in Altkleidercontainer fest
die Retter fest, dass der Unglücksrabe
unversehrt geblieben war.
HATTERSHEIM Bei dem britischen Spaßmacher Mr. Bean gab es ähnliche
Missgeschicke schon öfter zu sehen, in den
Straßen Hattersheims allerdings sicher noch
nicht. Da steckte am Donnerstagabend ein
junger
Mann
kopfüber
in
einem
Altkleidercontainer, rief um Hilfe und
strampelte mit den Beinen. Davor bemühte
sich eine junge Frau, die Einwurfklappe
aufzuhalten, damit der Rest des Pechvogels,
der dort herausschaute, keinen Schaden
nähme.
Hineingekrochen war er in den Sammelbehälter, um die Kleider seiner Freundin zu
bergen, die er zuvor wutentbrannt dort
entsorgt hatte. Die 21-Jährige, die mit dem
Mann zusammenwohnt, hatte ihm nämlich im
Verlaufe eines Streits mitgeteilt, aus der
gemeinsamen Wohnung ausziehen zu
wollen.
Kurz nach seiner Tat packte den Hitzkopf
jedoch die Reue und so startete er im Beisein
seiner Freundin den Versuch, deren
Garderobe vor einer Zweitverwertung zu
bewahren. Als Folge seines Gefühlsausbruches muss er nun laut Polizei nicht nur für
die Reparatur des Containers, sondern auch
für den Feuerwehreinsatz aufkommen. WY
Der von Passanten in die Königsberger
Straße gerufenen Polizei wollte es nicht
gelingen, den Hattersheimer aus seiner
misslichen Lage zu befreien. Erst die
Feuerwehr schnitt den 24-Jährigen mit
schwerem Gerät aus seinem blechernen
Gefängnis heraus. Mit Erleichterung stellten
31
Spenden
Dank zahlreicher Geldspenden gelang es uns, die Arbeit für die Frauen und Kinder im
gleichen Umfang wie in den Jahren davor fortzusetzen.
Im jährlichen Haushalt sind Spendeneinnahmen ein unverzichtbarer Bestandteil
geworden. Über ein Drittel unserer jährlichen Kosten werden nicht durch die Gelder des
Kreises und der Kommunen gedeckt, diesen Betrag muss der Verein selbst erwirtschaften.
Mit Spenden wird die Teilzeitstelle für das Kinderprojekt finanziert.
Darüber hinaus spendeten uns viele Menschen Haus- und Bettwäsche, Spielzeug,
Hausratsgegenstände, Hygieneartikel und viele Weihnachtsgeschenke für die Kinder.
m Sommer hat die Theatergruppe Oberursel unter der Leitung von Frau Popadiuk das
Kindertheater „Peppino und der dumme August“ an drei Samstagen aufgeführt. Der Erlös
wurde für das Projekt „Neues Frauenhaus“ gespendet.
Am Weihnachtsmarkt wurde Glühwein zu unseren Gunsten verkauft und es wurden
Informationen zu unserem Verein, unserer Arbeit und dem „Neuen Frauenhaus“
weitergegeben.
Dank vieler engagierter Privatpersonen erhielten unsere Frauen und Kinder zu
Weihnachten eine Menge wunderschöner Geschenke. Insbesondere die Kinder waren
sehr glücklich, weil das Christkind ihnen das brachte, was sie sich schon lange gewünscht
hatten.
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Ein ganz herzliches
DANKESCHÖN
an alle Spenderinnen und Spender
für Geldspenden,
Sachspenden, Ratschläge und Worte der Ermunterung. Viele von Ihnen sind uns schon
seit vielen Jahren verbunden und begleiten unsere Arbeit.
Dank an alle Vereinsmitglieder für die Unterstützung und das Engagement,
den Menschen, die ungenannt bleiben möchten, sowie den
Geburtstagskindern, die auf Geschenke zu unseren Gunsten verzichteten.
Dank an die Amtsgerichte Bad Homburg, Königstein, Usingen und Frankfurt sowie der
Amtsanwaltschaft Frankfurt für die Bußgeldzuweisungen.
Wir danken im Namen der von uns beratenen und geschützten Frauen und Kindern.
Architekturbüro Djafari und Euler
Architektur- und Ingenieurbüro W15
Anthyllis Institut für Naturkosmetische Behandlungen
Basarkreis Kronberg
Buchhandlung Bollinger
Bürgerliste Bad Homburg
Christusgemeinde Oberursel
Deutscher Frauenring e.V.
Evangelische Kirchengemeinde St. Johann, Kronberg
Evangelische Kirchengemeinde St. Georg, Steinbach
Firma Römischer
Fitnessgruppe TV Stierstadt
Firma Neubronner GmbH & Co KG
Firma Stempelmeer, Oberursel
Firma Schwörer
Förderverein des Lions Club Oberursel e.V.
Frankfurter Rundschau
Inner Wheel Club Bad Homburg
Karstadt Bad Homburg
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Katholische Frauengemeinschaft St. Aureus & Justina
Katholische Frauengemeinde St. Ursula
Kindergarten Liebfrauen
Kleiderbasar der SPD-Frauen
Kunstgriff e.V.
Mainova AG
Oberurseler Wohnungsgenossenschaft e. G.
Procter & Gamble
Rolls-Royce Deutschland Ltd & Co KG
Rotary Club Oberursel
St. Mary’s Parish of English Speaking Catholics
Schnelle Hilfe in Not e.V.
Soroptimist International Club Taunus
Taunus Golfclub Weilrod
Taunus-Sparkasse
Tickets Palm, Bad Homburg
Turnfrauen Rod am Berg
Turnfrauen Wehrheim
Zonta Club Bad Homburg
Durch Ihre Unterstützung können wir unsere Arbeit qualifiziert fortführen.
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