Revolutionäre Bewegungen in Sparta zwischen 220 und 192 v.Chr
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Revolutionäre Bewegungen in Sparta zwischen 220 und 192 v.Chr
Geschichte Andy Schalm Revolutionäre Bewegungen in Sparta zwischen 220 und 192 v.Chr. Studienarbeit Universität Rostock Fachbereich Altertumswissenschaften Hauptseminar: Reform und Revolution im hellenistischen Sparta Wintersemester 2005/2006 Die revolutionären Bewegungen in Sparta zwischen 220 und 192 v.Chr. Verfasst nach den Regeln der Neuen Rechtschreibung Rostock, den 11.01.2006 1 Inhaltsverzeichnis Einleitung 1. Die Zeit der Reformen unter Agis IV. und Kleomenes 1.1 Zur Quellenlage 1.2 Die Restaurationsversuche des Agis 1.3 Die Reformen des Kleomenes 2. Agesipolis, Lykurgos, Pelops und Machanidas 3. Der Umsturzversuch des Chilon 4. Nabis und das Ende des freien Sparta 4.1 Zur Quellenlage 4.2 Nabis Aufstieg und Herrschaft 4.3 Die Römer in Sparta und das Ende der politischen Selbstständigkeit Nachwort 5. Literaturverzeichnis 5.1 Quellen 5.2 Literatur 2 Einleitung Mit dem Scheitern der Reformpolitik Agis IV., welcher zwar Elan, aber wenig realpolitisches Gespür mitbrachte und so der erste spartanische König wurde, den die Ephoren hinrichten ließen, blieben die wirtschaftlichen und sozialen Probleme ungelöst. Die Zahl der Vollbürger war auf 700 geschmolzen, nur ganze 100 davon besaßen eigenes Land, das übrige, mittellose Volk nahm ohne Eifer an den Kriegen teil und wartete, laut Plutarch, auf die Gelegenheit zum Umsturz.1 Der Verfall des Staates der Lakedaimonier setzte ein, als das Lykurgische Gesetz aufgehoben wurde, nachdem der Vater sein Landlos jeweils dem Sohn hinterlassen musste und ergo Grund und Boden in der Familie zu bleiben hatten und nicht veräußert werden durfte. Nach Beseitigung dieses Gesetzes erwarben die Mächtigen Güter und der Reichtum floss von da an in den Händen weniger zusammen. Der gesamte Reichtum der Stadt war in den Händen dieser Großgrundbesitzer versammelt, die ihre wirtschaftliche Macht ausspielten, um diesen Konzentrationsprozess weiter voranzutreiben. Durch das starke soziale Gefälle war die Unzufriedenheit groß und die Spannungen enorm. Diese Arbeit soll darstellen, welche Reformversuche seit Agis unternommen wurden, um, zum einen, die sozialen Missstände zu beseitigen und zum anderen, um Sparta auf die Bühne der großen Politik auf der Peloponnes zurückzuführen. Im Zentrum steht dabei die Regierungszeit Nabis’, wobei aber ein Augenmerk auf die Entwicklung der genutzten politischen Mittel von Agis bis Nabis gelegt werden soll, deren sich die Herrscher Spartas bedienten und beginnend mit dem Bruch der Verfassung durch Agis, über den politischen Mord bei Kleomenes bis zur selbstverständlichen Gewaltanwendung unter Nabis in ihrer Brutalität und Skrupellosigkeit eine ständige Steigerung erfuhren. Um Entwicklungen in eben jenem und im sozialen Bereich aufzeigen zu können, erfasst die Arbeit den Zeitraum etwa 20 Jahre vor Nabis bis zu dem Zeitpunkt, als dessen Regierung in Sparta zu ihrem Ende kommt. 1 Plut. Agis 5.; Weber (S. 407) und Bengtson (S.167) halten diese Zahlen für glaubwürdig, Welwei (S. 329) hält sie für übertrieben 3