DVB-T = der Überallempfang

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DVB-T = der Überallempfang
DVB-T = der Überallempfang
Einführungsstrategie in Deutschland
4th EUROPEAN DIGITAL RADIO CONFERENCE
30. April 2002, München
Dipl.-Ing.(FH) Veit Olischläger
Bayerische Medien Technik GmbH
Übersicht
1. Wer ist die BMT ?
2. Der Überallempfang
3. Einführungsstrategien
4. Marketingüberlegungen
5. Ausblick
[email protected]
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Wer ist die BMT ?
50 %
50 %
[email protected]
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Kompetenzen in DVB-T
Projektstelle im DVB-T Feldversuch Bayern
1997 - 99
Projektbüro im DVB-T Startszenario Bayern
seit 2000
projektinterne Studien zu Kosten von
DVB-T-Sendernetzen
2000 - 02
langjährige Erfahrung im Bereich digitaler
terrestrischer Sendernetze (DAB)
[email protected]
seit 1995
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1. Wer ist die BMT ?
2. Der Überallempfang
3. Einführungsstrategien
4. Marketingüberlegungen
5. Ausblick
[email protected]
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Der Überallempfang
Einfach.Überall.Fernsehen
portabel indoor
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Der Überallempfang
Für DVB-T betrachtete Versorgungsziele* sind:
* gem. multilateraler Vereinbarung Chester ‘97
stationär
portabel
outdoor
portabel
indoor
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Der Überallempfang
Versorgungsziele in je 2 Klassen (= Ortswahrscheinlichkeiten)
Ortswahrscheinlichkeit beschreibt, dass x% der Orte in einem
Gebiet versorgt sind
definiert sind die Ortswahrscheinlichkeiten 70% und 95%
Versorgungsziele ≅ Feldstärke, die an definierten Messpunkten
erreicht werden muss (abhängig von der Frequenz; Definition
erfolgte im Dokument Chester 97)
Messpunkt ≠ Empfangort → Abschätzung erfolgte
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4
Der Überallempfang
Gegenüberstellung der Mindestnutzfeldstärken
bei DVB-T und PAL:
dBµV/m
81
DVB-T port. indoor 95%
71
69
67
63
DVB-T port. indoor 70%
DVB-T port. outdoor 95%
PAL (stationär)
DVB-T port. outdoor 70%
50
DVB-T stationär 95%
Faktor:
+ 14 dB oder x 5
Angaben: für 16 QAM; C=2/3; f = 500 MHz / incl. implementation margin 3dB / Messpunkte in 10 m Höhe
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Der Überallempfang
„portabel indoor“ basiert auf den Annahmen:
(Auszug)
Raum im Erdgeschoss mit Außenfenster
Antennengewinn* = 0 dB (UHF) bzw. -2,2 dB (VHF)
Rauschzahl des Empfängers = 7dB
Antenne in 1,5 m
Geschw. des Empfängers = 0
Antenne ungerichtet
* bezogen auf λ/2 Dipol
Vereinfacht dargestellt ist die
höhere Feldstärke nötig, da:
1.)
2.)
1.) = fehlender Antennengewinn
2.) = geringere Empfangshöhe
3.) = Gebäudedämpfung
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3.)
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5
Der Überallempfang
Bewertungen der Chester-Annahmen:
Feldversuch Bayern (‘99): Werte zu optimistisch
Messungen Berlin (‘01): keine Veröffentlichung;
Aussagen zu Folge ähnliche Ergebnisse
Verbesserungen schaffen:
Gleichwellennetze (Netzgewinn/Mehrfacheinstrahlung)
aktive Antennen
ggf. zukünftige Tunergenerationen
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Zusammenfassung und Ausblick
Das Versorgungsziel „portabel indoor“ ...
ist hochgesteckt, aber scheint erreichbar
ist für die Ballungsräume vermutlich das einzige, mit
dem DVB-T zu Beginn eine Marktchance hat
auf die Fläche auszudehnen, erscheint fragwürdig
Fazit:
hohe Ortswahrscheinlichkeit für Startgebiete essentiell
Abstufung in unterschiedliche Versorgungsklassen
(z.B. nach Gemeindeklassen) zu diskutieren
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1. Wer ist die BMT ?
2. Der Überallempfang
3. Einführungsstrategien
4. Marketingüberlegungen
5. Ausblick
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Einführungsstrategien
Strategie:
Substitution
komplementär
Nahziel:
Praxis:
Ablösung der
bestehenden
Technologie
Abschaltung
Schaffung einer
alternativen
Technologie
Parallelbetrieb
Zeit:
kurzfristig
mittelfristig
(z.B.: < 18 Monate)
(z.B.: > 36 Monate)
Langfristig betrachtet verfolgen beide Strategien
im terrestrischen Rundfunk das Ziel Substitution !
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Einführungsstrategien
Vorteile der Komplementärstrategie:
politisch einfacher durchsetzbar
Verbraucherschutz/kein kurzfristiger Umstiegszwang
zeitlich frühere Einführung möglich
Steigerung des Angebotes (Inhalte + Endgeräte)
geringeres Gesamtrisiko, da sukzessive Einführung
besser möglich
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Einführungsstrategien
Für eine Substitutionsstrategie bei DVB-T spricht:
Abschaltungen wegen Frequenzmangel und Kosten
erforderlich
Marktanteile „hinüber retten“ (München: über 20%
ausschließlich Terrestrik)
neue Inhalte vorerst nicht wirtschaftlich
portable Endgeräte für die Unterstützung der
Komplementärstrategie noch nicht verfügbar
dennoch Risiko der Abwanderung !
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1. Wer ist die BMT ?
2. Der Überallempfang
3. Einführungsstrategien
4. Marketingüberlegungen
5. Ausblick
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Das Produkt DVB-T
Konsument
Inhalte
+ Netze + Endgeräte
Reduktion auf:
„was empfange ich
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wo und wie
zu welchem Preis“
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Das Produkt DVB-T
Die
zentrale Herausforderung liegt im
gemeinsamen System-Marketing,
also der Verbindung unterschiedlicher
Teilprodukte und deren Marketingstrategien.
Teilprodukte
des Gesamtprodukts DVB-T
lassen nicht verkaufen !
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Zielgruppen
Konsumenten müssen in 2 Zielgruppen eingeteilt werden:
„Umsteiger“
= bisherige Nutzer der analogen Terrestrik
Programmangebot ausreichend
keine techn. Alternative gegeben
!
ang
w
keine Kosten
z
gs
s t ie
keine Earlyadopters
m
.U
ggf
„Neukunden“ = bisherige Nutzer von Kabel oder Sat. /
Anschaffung portabler Empfänger etc.
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terr. Programmangebot zu gering
keine Netzgebühren
neue/unabhängige Nutzung/Endgeräte
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Anforderungen an das System aus
Vermarktungssicht
möglichst einheitliches Produkt, d.h.:
identische Bedeckungen (gleiche Standorte, ...)
gleiche Parameter
außreichende Programmzahl
abgestimmte Einzelstrategien in den Regionen
Sensibilisierung der Konsumenten auf ggf.
technische Probleme
Argumentation für mögliche EMV-Diskussion
weiterer Zusatznutzen: Serviceinformationen
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Exkurs: Service Informationen
wichtiges Alleinstellungsmerkmal gegenüber der analogen
Terrestrik (Zusatznutzen)
man unterscheidt zwischen Navigator und EPG
Navigator zu Beginn der Einführung relevant bei
kostengünstigen Empfängern (Set-Top-Boxen)
einache Bedienbarkeit abhängig vom Endgerät
Informationen zur Sendung aus der sog. Event Information
Table (EIT)
aktueller Entscheidungsbedarf: soll diese Information im Hinblick auf das einheitliche Produkt nur
für den jeweiligen oder für alle Multiplexe in der
Region verbreitet werden (Zugriffszeiten) ?
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Exkurs: Service Informationen
Option 1: „eigene“ EIT im
„eigenen“ Multiplex
Option 2: „alle“ EIT in
„allen“ Multiplexen
MUX 1
MUX 1
SI / EIT actual
SI / EIT actual + other
MUX 2
MUX 2
SI / EIT actual
SI / EIT actual + other
MUX 3
MUX 3
SI / EIT actual
SI / EIT actual + other
Laut Standart sind: „actual“ = mandatory (present + following) und „other“ = optional
[email protected]
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Exkurs: Service Informationen
Option 1: „eigene“ EIT im
„eigenen“ Multiplex
Option 2: „alle“ EIT in
„allen“ Multiplexen
die jeweiligen Vorteile sind::
+ weniger
Kapazitätsbedarf
+ rasche Anzeige aller
Events ohne Kanalwechsel
+ nur „Empfangbares“ ist
anzeigbar (Netzabdeckung)
+ unterbrechungsfreie
Darstellung des Bildes
+ geringere Kosten /
Eigenregie möglich
+ einheitliche
Gesamterscheinung
[email protected]
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Exkurs: Service Informationen
zu beachten ist:
ggf. wird ein gemeinsamer Dienstleiter benötigt
einheitliche Informationsmenge muss definiert
werden (nicht weniger / ggf. mehr)
Informationstiefe muss hinsichtlich verfügbarer
Übertragungskapazität abgestimmt werden (Zeit)
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Kommunikationsstrategie
ggf. Erläuterung der Notwendigkeit der Abschaltung
bzw. Umwandlung (inkl. Zeitraum)
Darstellung von Vorteilen und Nutzen; so weit
möglich „untechnisch“→ Konsument kauft keine
Technologie
realistische Darstellung der Versorgung i. d. Region
Überblick über Endgeräte
Informationen zu Zeiträumen u. weiteren Planungen
[email protected]
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Maßnahmen am PoS
Point of Sale = letzte Entscheidungshürde gegenüber dem Wettbewerb
kompetente Beratung
detaillierte Versorgungskarten / Infoterminals z.B. mit
Abfrage nach PLZ
passendes Zubehör (div. Antennen)
verständliche Installationshilfen
Informationen zu technischem Background (FAQ)
kulante Rückgaberegelungen
ggf. Leihgeräte oder Empfangstests als Service
[email protected]
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Produktentwicklung
Denkbare Entwicklung
des Produktes DVB-T
(Produktebenen
exemplarisch):
port.
Zeit = n
stat.
Geräte
BDV
Zeit = 0
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el
Ins
stat.
N
e
etz
T
idealisiert
e
ch
Flä
Inhalte
port.
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1. Wer ist die BMT ?
2. Der Überallempfang
3. Einführungsstrategien
4. Marketingüberlegungen
5. Ausblick
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Wie geht es weiter ?
Projekt Berlin nimmt Vorreiterrolle ein
dabei Klärung offener technischer, jedoch vorrangig
Marketingfragen möglich
hochgestecktes Versorgungsziel „portabel indoor“
sollte unter allen Umständen erreicht werden
weitere Marketingversprechungen müssen einlösbar
sein (sonst negative Auswirkung auf Folgeprojekte)
andere Projekte in D. müssen zeitnahen Start
vorbereiten, damit die öffentliche Aufmerksamkeit
genutzt werden kann.
[email protected]
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Weitere Informationen zum Thema DVB-T sowie
diesen Vortrag finden Sie unter:
Dipl.-Ing. (FH)
www.bmt-online.de
Veit Olischläger
Bayerische Medien Technik GmbH
Pfälzer-Wald-Str. 32
81539 München
Tel.: 089 / 451 151 - 51 Fax: - 99
Email: [email protected]
Für Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung !
[email protected]
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